Lore-Roman 180 - Wera Orloff - E-Book

Lore-Roman 180 E-Book

Wera Orloff

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Beschreibung

Von Zweifeln gequält steht Rüdiger Buchholz an der Reling des Schiffes, das ihn und seine junge Frau nach Rio bringen soll. War es richtig gewesen, Barbara zu heiraten, die Schwester der Frau, die ihn treulos verlassen hat? Würde er jemals Barbaras Liebe erwidern können und den Erinnerungen an Simone entfliehen?
Barbara ahnt nichts von den düsteren Gedanken ihres Mannes. Vertrauensvoll folgt sie ihm, der als Botschaftsrat an die Deutsche Botschaft in Rio de Janeiro versetzt wird, in eine fremde, aufregende Welt ...


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Inhalt

Cover

In Diplomatenkreisen

Vorschau

Impressum

In Diplomatenkreisen

Ein packender Schicksalsroman für besondere Stunden

Von Wera Orloff

Von Zweifeln gequält steht Rüdiger Buchholz an der Reling des Schiffes, das ihn und seine junge Frau nach Rio bringen soll. War es richtig gewesen, Barbara zu heiraten, die Schwester der Frau, die ihn treulos verlassen hat? Würde er je Barbaras Liebe erwidern können und den Erinnerungen an Simone entfliehen?

Barbara ahnt nichts von den düsteren Gedanken ihres Mannes. Vertrauensvoll folgt sie ihm, der als Botschaftsrat an die Deutsche Botschaft in Rio de Janeiro versetzt wird, in eine fremde, aufregende Welt ...

»O bitte! Nein!« Die Stimme des jungen Mädchens klang gequält, und ihre ohnehin schon großen Augen waren schreckhaft geweitet.

»Stell dich nicht so an, Barbara. Du tust gerade so, als ob du zur Schlachtbank geführt würdest, wenn du Walter Heffner heiratest.«

»Mutter, bitte, du weißt, ich möchte und ich kann diesen Mann nicht heiraten! Versteh das doch!«

»Was heißt hier ›ich möchte nicht, ich kann nicht‹! Ist er etwa kein respektabler Mann? Keine gute Partie? Glaubst du etwa, es käme jeden Tag ein wohlhabender Fabrikant bei uns vorbei, der dich heiraten will?«, fragte Hanna Zander mit unerträglichem Spott.

Barbara wand sich sichtlich unter den Blicken und Worten ihrer Stiefmutter.

»Aber ich liebe ihn doch gar nicht«, gab sie schüchtern zu, obwohl sie von vornherein wusste, dass dieses Argument für ihre Stiefmutter nicht zählen würde.

»Liebe! Wenn ich so einen Unsinn schon höre! Nimm dir ein Beispiel an deiner Schwester Simone, die viel vernünftiger ist als du, obwohl sie bei Weitem die hübschere von euch beiden ist. Simone hat nicht so ein Theater gemacht, als Doktor Buchholz um ihre Hand anhielt.«

Barbaras schmales und sehr blasses Gesicht rötete sich jäh.

»Simone liebt diesen Mann«, bemerkte sie leise und bemühte sich, den Augen ihrer Stiefmutter auszuweichen.

»Dir ist ganz eindeutig nicht zu helfen! Simone liebt in erster Linie den Luxus! Schöne Kleider, weite Reisen und alles, wozu man viel Geld braucht. Geld, das wir nicht haben! Und deshalb heiratet Simone Rüdiger Buchholz! Du weißt genauso gut wie ich, dass sie eine unverzeihliche Schwäche für diesen mittellosen Musikstudenten hatte. Aber als Doktor Buchholz auftauchte, da wusste Simone sofort, was sie zu tun hatte! Sie ist eben meine Tochter!«

Barbara nickte ergeben. Mit dem Mut der Verzweiflung wagte sie einzuwenden: »Aber ich bin anders als Simone. Ich kann mich nicht so verkaufen. Oder ist es etwas anderes, sich dem Meistbietenden zu eigen zu geben? Mich interessiert kein Luxus, kein Geld. Und schöne Kleider brauche ich auch nicht.«

Die ohnehin schon kalten Augen von Frau Zander glitzerten eisig.

»Dann würde ich an deiner Stelle einmal gründlich in den Spiegel schauen, meine Liebe. Komm! Stell dich hier vor den Spiegel! Na, was siehst du? Soll ich Simone rufen, dass sie sich zum Vergleich neben dich stellt?«

Vergeblich versuchte das junge Mädchen das Schluchzen zu unterdrücken, das ihm in die Kehle gestiegen war. Es machte gar nicht den Versuch, sich gegen den harten Griff zu wehren. Erneut fühlte Barbara ihre hoffnungslose Unfähigkeit, sich gegen Hanna Zander zu behaupten oder gar aufzulehnen.

»Wirst du dich wohl ansehen! Dieses nichtssagende Gesicht! Diese armselige Figur! Findest du etwas an dir, was begehrenswert aussieht? Ah! Da kommt Simone! Das ist gut! Kannst du deiner störrischen Schwester einmal klarmachen, dass gerade sie sehr schöne Kleider benötigt, um einigermaßen vernünftig auszusehen? Barbara predigt nämlich wieder mal die Tugend der Bedürfnislosigkeit!«

Ihr Griff lockert sich, so dass das junge Mädchen mit einem hastigen Schritt zurücktrat und mit brennenden Augen auf die strahlend schöne Stiefschwester schaute, die mit amüsierter Gelassenheit die kleine Szene betrachtet.

»Bedürfnislosigkeit? Worum geht es denn?«

»Das fragst du noch? Es geht wieder einmal darum, dass unser Aschenputtel Herrn Heffner nicht heiraten will. Sie liebt ihn nicht!«

Lachend schüttelte Simone Zander den Kopf mit den sorgfältig gelockten dunklen Haaren.

»Du bist ein Schaf, Barbara! Was Besseres kann dir doch gar nicht passieren! Und außerdem mag dich dieser Kurzwarenhersteller doch wirklich gern! Du, der liebt dich! So eine Chance bekommst du niemals wieder!«

Blind vor Tränen, ergriff Barbara endgültig die Flucht.

»Oh! Dieses Mädchen! Wie kann man nur so dämlich sein! Barbara ist wirklich eine Zumutung für mich!«, schimpfte Frau Zander ungehalten, die es nicht ertragen konnte, wenn etwas nicht nach ihrem Willen geschah.

Simone ließ sich in einen Sessel fallen.

»Du wirst sie schon so weit bringen, dass sie dir gehorcht. Das wäre ja das erste Mal, dass Barbara nicht macht, was du sagst!«

Diese Antwort schien Frau Zander einigermaßen zu beruhigen.

»Allerdings. Es wäre ja auch noch schöner, wenn sie jetzt damit beginnen würde, aufsässig zu werden! Gut, das wäre dann klar. Ich weiß nur noch nicht, wann wir den zweiten Hochzeitstermin legen sollen. Rüdiger und du, ihr werdet Ende September heiraten. Das ist klar. Aber wie machen wir das mit Barbara und ihrem zukünftigen Mann?«

»Keine Ahnung! Vorher oder nachher?« Simone zuckte gelangweilt mit den runden Schultern. »Meinetwegen können wir eine Doppelhochzeit feiern! Obwohl du weißt, dass ich viel lieber erst im Winter geheiratet hätte! Eine Winterbraut kann mit so zauberhaften Dingen ausgestattet werden! Kapuzenmantel mit Pelzverbrämung und dann natürlich ...«

»Das kannst du dir alles kaufen, wenn du Rüdigers Frau bist, denn er ist ja wirklich sehr wohlhabend. Und im September kann man eine Braut auch sehr hübsch anziehen. Ich habe da schon etwas Zauberhaftes für dich gesehen! Wir können heute Nachmittag einmal nach Köln fahren.«

»Gern! Ich brauche dringend noch ein paar Sommerschuhe, die kann ich mir gleich mitkaufen. Und dann will ich auch schon einmal sehen, ob ich etwas für Rüdiger finde. Er hat ja bald Geburtstag.«

»Gut. Fahren wir. Kommt er nicht morgen aus Spanien zurück?«, fragte Frau Zander, während sie bereits zum Sekretär ging, wo sie in einem kleinen Fach ihr Bargeld und ihr Scheckheft aufbewahrte.

»Wahrscheinlich. Es kann sich aber um einen Tag verzögern, wie er gestern am Telefon sagte. In Madrid sind wohl wieder politische Unruhen. Ich habe nicht so ganz verstanden, was er darüber sagte.«

»Ist ja auch nicht so wichtig. Hauptsache ist, er kommt bald zurück.«

***

Am letzten Tag seines Aufenthalts in der spanischen Hauptstadt wurde Legationsrat Dr. Rüdiger Buchholz schwer verletzt. Die verirrte Kugel eines Attentäters hatte sein linkes Kniegelenk völlig zertrümmert.

Nachdem an Ort und Stelle die notwendigsten medizinischen Maßnahmen erfolgt waren, wurde er mit einer Sondermaschine nach Bonn geflogen und in die Chirurgische Klinik auf den Venusberg gebracht. Ein Ärzteteam operierte ihn mehrere Stunden.

Als er wieder aus der Narkose erwacht war, musste er erfahren, dass es nicht möglich gewesen war, die schwere Verletzung vollends zu beheben. Das Knie würde niemals wieder seine volle Beweglichkeit zurückerhalten, es würde steif bleiben. Mit dieser Behinderung musste er sich abfinden, und das war für ihn als leidenschaftlicher Sportler mehr als bitter.

Verzweifelt suchte er jetzt Trost und Halt bei seiner Braut Simone und musste mit einem geradezu fassungslosen Entsetzen feststellen, dass sie nicht dazu bereit war, ihm zu helfen.

»Nicht mehr tanzen, sagst du? Nie mehr? Ach, Rüdiger, du willst mir Angst einjagen«, erklärte sie leichthin, als sie ihn an seinem Krankenbett besuchte.

Rüdiger griff nach ihrer Hand und war sehr ernst, als er sagte: »Ich will alles andere, als dich ängstigen. Dazu liebe ich dich viel zu sehr. Simone, bitte sag mir, dass es dir nichts ausmachen wird, wenn ich beim Gehen das Bein nachziehen werde. Man wird es sehen. Immer. Und ich werde wirklich nicht mehr tanzen können. Niemals mehr.«

Erschrocken zog sie ihre Hand zurück.

»Rüdiger! Ich wusste nicht, dass es wirklich so schlimm ist! Ich dachte immer, das könnte man später alles mit Massagen und Spritzen und was weiß ich sonst noch heilen.«

»Das wird man niemals können, Simone. Mein Knie ist hoffnungslos kaputt. Das kann man nicht reparieren.«

Wieder wollte er nach ihrer Hand greifen, doch sie erhob sich mit einer heftigen Bewegung.

»Nein! Ich kann keinen Krüppel heiraten!«, stieß sie hervor.

Das furchtbare, schreckliche Wort war gefallen, und es traf Rüdiger zutiefst. Langsam zog er seine hoch ausgestreckte Hand wieder zurück, während sein herbes Gesicht einen harten Ausdruck annahm.

»Du hast recht, Simone. Du kannst und sollst keinen Krüppel heiraten. Ich gebe dich frei.«

Nach diesen Worten wandte er den Kopf zur Seite und schloss die Augen, während er mit äußerster Beherrschung um Haltung rang. Dennoch sah Simone, dass er litt. Aber litt sie nicht viel mehr? Einen Augenblick war sie unschlüssig, doch dann ging sie zur Tür.

»Leb wohl, Rüdiger.«

Sie erhielt keine Antwort, und sie war dankbar dafür. In größter Eile fuhr sie nach Hause, um sich in die Arme ihrer Mutter zu werfen.

»Ich kann ihn nicht heiraten, Mama! Du siehst doch auch ein, dass ich keinen Krüppel heiraten kann, nicht wahr?«, schluchzte sie.

Aber Hanna Zander war nicht bereit, die verstörte Tochter zu trösten.

»Ich finde, dass du sehr voreilig gehandelt hast, Simone. Es steht doch noch gar nicht fest, dass Rüdiger gehbehindert bleiben wird. Das muss man doch erst alles ruhig abwarten!«

»Aber Mama! Dann bin ich doch schon mit ihm verheiratet!«

»Natürlich! Und im Übrigen ist es doch nicht so schlimm, wenn er wirklich ein steifes Bein behält.«

»Hast du eine Ahnung! Ich will leben! Tanzen! Ski fahren! Abends ausgehen!«, rief Simone mit trotzigem Gesicht und leidenschaftlicher Stimme.

»In Brasilien wirst du kaum Ski fahren können. Und außerdem wirst du als verheiratete Frau auch nicht jeden Abend ausgehen! Ich wundere mich, wie man mit neunundzwanzig Jahren noch solche Flausen im Kopf haben kann! Jetzt fahre zurück zu deinem Bräutigam und entschuldige dich für dein Benehmen! Sag ihm, dass es dir leidtut, und dass du ...«

»Nein! Das werde ich nicht tun!« Wenn sie wollte, dann konnte Simone genauso beharrlich wie ihre Mutter sein.

»Simone, ich rate dir, dich zusammenzureißen! Du kannst Rüdiger nicht einfach aufgeben!«

Zum ersten Mal mischte sich jetzt auch Barbara in das Gespräch zwischen Mutter und Tochter. Bisher hatte sie stillschweigend zugehört, und nur ein sehr aufmerksamer Beobachter hätte an dem nervösen Spiel ihrer Hände ablesen können, wie nahe ihr das ging, worüber in ihrer Gegenwart gesprochen wurde.

»Du musst Rüdiger heiraten, Simone!«

»Und warum muss ich das, wenn ich fragen darf?«

»Allein schon deswegen, weil er doch bald diese Stelle in Brasilien antritt!«

»Barbara hat recht: Euer Hochzeitstermin wurde extra so früh gelegt, weil Rüdiger diese Stelle nur als verheirateter Mann antreten kann.«

»Was geht mich das jetzt noch an? Überhaupt, wie kann man von einem Diplomaten verlangen, dass er verheiratet ist! Ich fand diese Bedingung schon immer blödsinnig!«, rief Simone aufsässig.

»Du weißt ganz gut, dass das keine Bedingung ist, sondern dass man für bestimmte Posten ganz einfach lieber einen verheirateten Mann nimmt.«

»Das ist mir jetzt vollkommen gleichgültig. Ich werde ihn jedenfalls nicht mehr heiraten!«

»Simone! Bist du vollkommen übergeschnappt? Man gibt eine so lohnende Partie wie Rüdiger Buchholz nicht aus einer Laune heraus auf! Das hätte ich dir niemals zugetraut!«

Hanna Zander verstand ihre Tochter nicht mehr. Wie konnte Simone nur so leichtfertig sein? Geld war der einzige Götze, den Frau Zander bedingungslos anbetete, und bisher war sie der Meinung gewesen, dass Simone ihre Überzeugung teilen würde.

»Mama, ich wäre wirklich gern seine Frau geworden, weil ... Nun ja, er ist ja wirklich nett, und außerdem hätte es sich tatsächlich gelohnt. Aber wenn er ein Krüppel wird, dann wäre das Leben mit ihm schon eine arge Zumutung. Weißt du, schon als gesunder Mann ist er reichlich lahm. Ihm fehlt der Pep, verstehst du? Er ist immer so überkorrekt und ach ... Ich bin eigentlich ganz froh, dass alles so gekommen ist.«

Simone hatte überraschend schnell zu ihrer guten Laune zurückgefunden und wollte aus dem Zimmer wirbeln, als ihre Mutter sie zurückrief.

»Halt! Simone! Wo willst du hin?«

»Aber Mama! Das ist doch völlig klar, oder nicht?«

»Ich verbiete es dir! Hörst du, ich verbiete es dir ganz entschieden!«

»Du hast vorhin selbst gesagt, dass ich bereits neunundzwanzig Jahre alt bin, also kannst du mir nichts mehr verbieten. Ich werde meinen Koffer packen und mit dem nächsten Flugzeug nach Paris fliegen. Zu Armin!«

»Simone!« Aber die Tür hatte sich schon hinter ihr geschlossen.

Mit nervösen Schritten ging Frau Zander rastlos umher. Jetzt galt es unter allen Umständen Ruhe zu bewahren. Sie wusste, dass Sie Simone nicht von ihrem Vorhaben abbringen konnte, deshalb ließ sie ihre Tochter erst einmal gewähren. Sie zweifelte nicht daran, dass sich noch ein Weg finden lassen würde, auf dem man alles einrenken könnte.

»Wie lange liegt Rüdiger jetzt schon in der Klinik?«, fragte sie plötzlich, so dass Barbara leicht zusammenzuckte.

»Seit vier Wochen«, antwortete die leise und tat so, als interessierte sie sich nur für die Strickarbeit in ihren unruhigen Fingern.

»Hm. Und wann wird er voraussichtlich entlassen? Weißt du das auch?«

»Ich habe gehört, in etwa zwei Wochen. Wenn er einigermaßen wieder gehen kann.«

»Er übt an Krücken, nicht wahr?«

Barbara nickte nur.

»Dann käme er ungefähr Mitte September aus der Klinik. Mitte September. Und der Hochzeitstermin war für Ende September angesetzt! Ach, verflucht noch einmal! Es ist wirklich nicht zu fassen, was einem Kinder antun können! Aber das ist jetzt nicht mehr zu ändern. Ich muss mir etwas überlegen! Ja!«

Wieder nahm sie ihre Wanderung auf, und Barbara hütete sich davor, sie zu stören. Nach einer ganzen Weile schien Frau Zander einen Entschluss gefasst zu haben.

»Walter Heffner hat gestern mit mir gesprochen. Ich habe ihn wieder einmal vertröstet, aber das hört jetzt auf. Wenn er sich das nächste Mal meldet, dann wirst du gefälligst keine Faxen mehr machen.«

»Mutter!«

»Barbara, ich habe dir zehn Jahre lang deine früh verstorbene Mutter ersetzt. Ich habe sehr viel für dich getan, und du hast es mir schlecht gedankt. Du bist immer aufsässig gewesen. Dabei habe ich immer am besten gewusst, was für dich gut war. Und in diesem Fall ist es ebenso.«

»Nein. Ich kann es nicht. Ich kann diesen Mann nicht heiraten.«

»Das interessiert mich herzlich wenig. Im Übrigen versichere ich dir, dass du ihn heiraten wirst. Und zwar bald. Ich werde schon dafür sorgen.«

***

»Barbara?« Mit sichtlicher Verwunderung sah Rüdiger Buchholz das junge Mädchen an, das sehr verlegen vor seiner Wohnungstür stand.

»Entschuldigen Sie bitte, dass ich Sie belästige, aber ich möchte Sie gern sprechen, Herr Doktor Buchholz«, begrüßte Barbara ihn.

»Dann kommen Sie bitte herein.«

Er ließ sie vorangehen und folgte ihr langsam, indem er sich der Hilfe eines festen Stockes bediente.

»Nehmen Sie bitte Platz, Barbara. Was kann ich für Sie tun?«

Er wirkte schrecklich unpersönlich und machte ihr den Beginn wahrlich nicht leicht. Früher hatte er ihr wenigstens manchmal zugelächelt oder ein paar freundliche Worte an sie gerichtet.

»Ich bin gekommen ... ich wollte Sie fragen ...«

»Ja?«