Lui, ein kleiner Münsterländer in Schottland - Stella van Aken - E-Book

Lui, ein kleiner Münsterländer in Schottland E-Book

Stella van Aken

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Beschreibung

Lui, ein kleiner Münsterländer kommt nicht zur Ruhe. Gerade hat er sein Abenteuer im Social Media hinter sich gelassen, wartet die nächste Herausforderung! Lui ist mit seinem Clan zu Weihnachten in den Highlands. Laird Hugh Fraser of Lovat hat zur Jagd geladen. Nicht nur das, der Laird will Rooney, Luis liebste Drahtbürste, für sich! Lui und Rooney müssen sich mit haarigen Ungetümen, Kobolde, Feen und lauter seltsamen Ereignissen auseinandersetzen! Ein Weihnachtsabenteuer der besonderen Art!

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Inhaltsverzeichnis

Die zwei Hunde

Kapitel Eins

Kapitel Zwei

Kapitel Drei

Kapitel Vier

Kapitel Fünf

Kapitel Sechs

Kapitel Sieben

Luis Nachwort

Die zwei Hunde

Den einen, Caesar, wie es schien,

aus Wohlgefallen hielt man ihn.

Von Größe, Schnauze, Ohr und Haar,

Sah man, dass er kein Schotte war;

Ihm ward das Leben einst geschenkt,

wo der Seemann Dorsch-Fisch fängt.

Sein Messinghalsband, fein graviert,

bezeugte, dass er arriviert.

Doch war er auch von hohem Stande,

so hielt sein Stolz es nie für Schande,

auch mal herumzuschlendern für ’ne Stunde,

mit irgendeinem Straßenhunde.

Auf Kirchhof, Markt, in Schmiede, Mühle,

gabs‘ keine laus’ge Straßen-Töle,

für die er sich nicht hätt‘ zerrissen,

mit ihr an Stein und Baum zu pissen.

Der andre war der Hund ’nes Bauern,

sprang tollend über Bach und Mauern,

war seinem Herrn stets Freund, Geselle,

der nannte ihn Luath, nach einer Stelle,

in einer Highland-Melodie,

die so uralt, man weiß nicht wie.

Er war ein weises, treues Wesen,

und stets zu Hilf‘ und Nutz‘ gewesen.

Sein weißes Antlitz, voll Güte und Treue

verschaffte ihm Freunde überall aufs Neue.

Die breite Brust war blendend hell

und zottig schwarz sein Rückenfell.

Sein Schweif ward just in sanftem Bogen,

vor Lebensfreud‘ emporgezogen.

Ohne Zweifel, vom anderen eingenommen,

war ‘n hier dicke Freund zusammengekommen.

Bald schnüffelten sie mit vereinter Nase

nach Maulwurf und Mäusen im grünen Grase

oder sie hetzten über weite Strecken

um sich hierbei ständig zu necken.

Bis sie schließlich, vom wilden Treiben

ermüdet, am Hügel sitzen bleiben.

Sodann begann eine lange Debatte

die man über ‘die Herren der Schöpfung’ hatte.

Caesar

Oft, bester Luath, muss ich d’rüber sinnen,

wie die Tage eines armen Hundes verrinnen.

Und seh‘ ich die Reichen durch die Fluren schweben,

wie kann ein armer Kerl da bloß leben.

Mein Herr steckt gepfefferte Summen ein

von Kohle, Abgaben und anderem Sein.

Er steht erst auf, wenn es recht ihn dünkt.

Die Diener eilen, wenn die Klingel erklingt.

Er ruft nach der Kutsche, nach seinem Pferd,

ergreift die Börse, welche reichlich an Wert,

so lang und dick grad wie mein Schweif

mit Goldstücken voll, zum Platzen reif.

Was gehet nicht vom Tag verloren

mit Sieden, Backen, Rösten, Schmoren!

Und ist der Herrschaft aufgetragen,

stopft auch das Dienstvolk sich den Magen

mit Brüh‘, Ragout und solchem Plunder.

Wie das Bestand hat, nimmt mich Wunder.

Der Hundejung‘ im Herrenhaus,

der Lumpenzwerg hat mehr zum Schmaus,

als je ein Pächter, wohlbegabt,

in Seiner Gnaden Land gehabt.

Wie sich ein Armer weiß zu nähren,

kann ich mir, Bruder, nicht erklären.

Luath

Oh Freund, im Schlamm gräbt oft der arme Mann

und schaufelt ihn zum Damm alsdann,

muss Ziegel kneten, Lehm erweichen,

muss Steine brechen und vergleichen.

So nährt er sich, sein Weib nicht minder

und eine Schar zerlumpter Kinder,

mit schwerer Arbeit Tag für Tag,

wie schlecht es immer gehen mag.

Wenn gar das Schicksal ihn noch quält,

wenn Krankheit kommt und Arbeit fehlt,

leckt er vielleicht an leeren Scherben

und muss an Frost und Hunger sterben.

Und doch: Wie kommt es, dass hienieden

der Arbeitsmann doch recht zufrieden,

und Bursch und Dirnen, stark und Schmuck,

erblühen unter solchem Druck?

Caesar

Wer siehet nicht wie Ihr geplagt,

verachtet werdet und gejagt!

Ein Reicher kümmert sich doch nie

um Häuer, Knecht und deren Vieh.

Er blickt auf armes Volk so stolz

wie ich auf Sümpf und faules Holz.

Und am Gerichtstag unseres Laird

sich oftmals mir das Herz beschwert.

Seh‘ manchen, dem’s an Gelde fehlt,

wie ihn der Rentbeamte quält,

ihn hart bedroht und flucht und schwört

und ungestüm den Pacht begehrt,

und jener, bebend vor Verdruss,

das alles ruhig erdulden muss.

Ich kenne reicher Leut‘ Erbarmen.

D’rum sag ich: Elend sind die Armen!

Luath

Nicht ganz so elend als man denkt,

obwohl die Armut hart umschränkt.

Sie sehn getrost ihr ins Gesicht,

vertrautem Gast, und zittern nicht.

Der Zufall schwanket hin und her,

sieht heute minder, morgen mehr.

Sinkt auch das Haupt auf müde Brust,

ein Strahl von Ruh ist süße Lust.

Und Ein’s macht alle Not gelinder:

ein treues Weib und hübsche Kinder!

Ihr Stolz sind die geschwätzigen Kleinen,

wenn im Kamin die Gluten scheinen.

Und während ein Zwei-Penny-Bier

sie fröhlich macht, ja selig schier,

verscheuchen sie, was Trübes naht,

mit Plauderei von Kirch und Staat,

erzählen sich in heiterem Mut

von toller Priester List und Wut,

von Steuern, die man ausgeschrieben

und was man in der Stadt getrieben.

Wenn Allerheiligen wiederkehrt

und frohes Erntemahl beschert,

da reihen an des Herdes Flammen

sich Alt und Jung vergnügt zusammen.

Man schmuset, schäkert, lacht und liebt

und weiß nicht, dass es Sorgen gibt.

Hat’s Neujahr fröhlich angeklopft,

wird’s Tor vor Wind und Frost verstopft.

Die Schüssel dampft. Des Rahmes Schaum

erfüllt mit Wohlgeruch den Raum.

Die Tabaksdose geht herum,

das Pfeifchen glüht, man bleibt nicht stumm.

Die Alten schwatzen froh sich aus,

die Jungen lärmen durch das Haus.

Drum oft sich so das Herz mir schwellte,

dass ich vor Lust mit ihnen bellte.

Und doch, du sagtest nicht zu viel,

man treibt mit ihnen böses Spiel.

Es gibt auch Leute weit und breit

an sich von Treu und Redlichkeit,

die sich dies hohen Guts entwöhnen,

um eines Schurken Luft zu fröhnen,

weil sie es wohl von Nutzen finden,

sich scheinbar Edlen zu verbinden,

und so der Drang ins Parlament

und für Britanniens Wohl entbrennt.

Caesar

Britanniens Wohl? Wo denkst Du hin?

Das kommt so Einem nicht in Sinn.

Der Kanzler zieht ihn an der Nase

sein „Ja“ und „Nein“ sind nur noch Phrase.

Für Ball und Oper wird gesorgt,

er paradiert, verspielt und borgt.

Bisweilen, wie’s die Mode trifft,

wird nach Calais, den Haag geschifft,

dort in die Welt hineinkutschiert

und feine Lebensart studiert.

Dort in Paris oder in Wien,

lässt er des Vaters Erbteil ziehn.

Gitarren lauscht er in Madrid

und macht die Stiergefechte mit.

Und hat er in Italiens Auen

genug gebuhlt um schöne Frauen,

dann sucht er eiligst jene Kraft,

aus deutscher Landen Wasser-Saft,

um die fatalen Konsequenzen

des locker’n Sexes auszugrenzen.

Britanniens Wohl! Mit Saus und Klang?

Sag lieber: Seinen Untergang!

Luath

Verdammt, Ihr Herrn! Ist das die Art,

wie Ihr verprasst, was And’rer spart?

Presst Ihr uns aus bis auf das Blut,

um zu vergeuden Hab und Gut?

Oh, dass die Großen doch bisweilen

des Landmanns Freuden möchten teilen!

Das Leben würde keinem sauer,

nicht Gutsherrn, Pächter oder Bauer,

denn treibt’s auch arg die lust’ge Brut,

ist Mancher doch von Herzen gut.

Und wer ihm nicht die Bäume stiehlt,

nicht höhnisch auf sein Schätzchen schielt,

kein Rebhuhn schießt auf seiner Heide,

dem tut er selten was zu Leide.

Doch Meister Caesar, sag mir eben,

ob sie nicht gleich den Göttern leben?

Nicht Frost noch Hunger ihnen droht,

auch nicht ein Schatten unsrer Not.

Caesar

Freund, kenntest Du der Großen Freuden,

Du würdest sie drum nicht beneiden.

Zwar drückt sie nicht des Winters Frost,

nicht Sommers Glut, noch schmale Kost,

Kein saures Werk macht ihnen Plage

und Angst um ihre alten Tage.

Doch sind die Menschen so verkehrt,

trotz allem, was die Schule lehrt,

dass, hätten sie auch nicht zu klagen,

sie wär’n bereit, sich selbst zu plagen.

Und wenn nur wenig ihnen fehlt,

dies Wenige sie doppelt quält.

Ein Bauer, der sein Feld gepflügt,

ist ganz zufrieden und vergnügt.

Und munter hüpft das Bauernmädchen,

das Geld genug gewann am Rädchen.

Doch Herrn und Damen, allermeist,

die nichts tun, neckt ein böser Geist.

Sie lungern faul und schlaff herum,

zieh’n über ein Nichts die Lippen krumm.

Die Tage schwinden ihnen schaal,

Schlaflos die Nächte und voller Qual.

Selbst schaal die Feste, Maskeraden,

Wettrennen, Bälle, Galoppaden.

Da gibt’s nur eitlen Pomp und Schein,

Kaum kann die Freud‘ ins Herz hinein.

Partien macht die Männerwelt

und schwelgt und tut, was ihr gefällt.

Nachts sind sie trunken und verliebt,

früh mürrisch, krank und sehr betrübt.

Die Damen wandeln ohne Harm,

die Schwestern lächelnd Arm in Arm.

Doch wo die Zünglein freier schalten,

magst du für Satans Brut sie halten.

Bald siehst du sie mit gift’gen Lippen

vom Tranke der Verleumdung nippen,

bald Nächte lang, zu deinem Schrecken,

die Nas‘ ins Buch des Teufels stecken,

und bei gewagten Spiels Vergnügen

wie ungehenkte Schelme betrügen.

Ausnahmen mag es freilich geben:

Doch meist ist so der Großen Leben!

Hier sank die Sonn‘ in Purpurpracht

und dunkel nahte schon die Nacht.

Der Käfer summte über Blumen und Kraut,