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Wenn du denkst, es geht nicht schlimmer – wirst du plötzlich von einem wilden Tier verschleppt …
Für Stefan läuft es gerade alles andere als gut. Nach der Demütigung durch seinen Schwarm will er einfach nur weg. Doch bevor er seinen Plan in die Tat umsetzen kann, wird er mitten im Dorf von einem riesigen luchsartigen Tier verschleppt und findet sich in einem merkwürdigen Haus wieder. Zu allem Überfluss entpuppt sich der Luchs als attraktiver Gestaltwandler, der Stefan schier um den Verstand bringt. Doch Entführer küsst man nicht - oder? Und was passiert, wenn dieser plötzlich selbst in Gefahr gerät?
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Das Buch
Wenn du denkst, es geht nicht schlimmer – wirst du plötzlich von einem wilden Tier verschleppt …
Für Stefan läuft es gerade alles andere als gut. Nach der Demütigung durch seinen Schwarm will er einfach nur weg. Doch bevor er seinen Plan in die Tat umsetzen kann, wird er mitten im Dorf von einem riesigen luchsartigen Tier verschleppt und findet sich in einem merkwürdigen Haus wieder. Zu allem Überfluss entpuppt sich der Luchs als attraktiver Gestaltwandler, der Stefan schier um den Verstand bringt.
Doch Entführer küsst man nicht - oder? Und was passiert, wenn dieser plötzlich selbst in Gefahr gerät?
Die Autorin
Vanessa Carduie erblickte an einem grauen Herbstmorgen 1988 in Dresden das Licht der Welt. Geschichten faszinierten sie von klein auf, und bald folgten die ersten eigenen Erzählungen. Sie hat Biologie studiert und widmet sich seit einigen Jahren aktiv ihrer Schreibleidenschaft.
Ihre Geschichten sind eine Mischung aus Liebesroman, Krimi und Fantasy, je nachdem, an welchem Projekt sie gerade arbeitet. Mit ihren Büchern möchte sie ihre Leserinnen und Leser zum Lachen, Weinen und manchmal auch zum Nachdenken bringen. Dafür beschreitet sie auch gern ungewöhnliche Wege.
http://www.vanessa-carduie.com/
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https://www.instagram.com/vanessa_carduie/
Impressum
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
Text Copyright © 2022 Vanessa Carduie
Dieses Buch unterliegt dem deutschen Urheberrecht. Das Vervielfältigen oder Veröffentlichen dieses Buches oder Teilen davon, ohne Zustimmung der Autorin, ist untersagt.
Coverdesign: Phantasmal-Image.de
Korrektorat: Riley Mcforest
Lektorat: Jeanette Lagall - lektorat-lagall.de
1. Auflage (29.8.2022)
Vanessa Carduie
Bärwalder Str. 3
01127 Dresden
Widmung
Für alle, die Luchse ebenso lieben wie ich.
1. Bernsteinorange
Eilig lief Stefan durch die Straßen oder eher Gassen dieser verfluchten Kleinstadt. Tränen rannen über sein Gesicht. Scham, Wut und Schmerz tobten in ihm, als er an die Demütigung dachte, die er eben erfahren hatte.
Ich muss hier weg! Ich packe meine Sachen und verlasse dieses verdammte Nest voller engstirniger Idioten!
Als ‚Schwuchtel‘ und ‚Schwanzlutscher‘ hatte man ihn bezeichnet, was zugegebenermaßen noch zu den netteren Dingen gehörte, die man ihm an den Kopf geworfen hatte. Stefan war erst vor einem Jahr in diese Gegend gezogen, weil er hier einen gut bezahlten Job gefunden hatte. Die Landschaft war wunderschön, von der Einstellung vieler Bewohnerinnen und Bewohner konnte man das leider nicht behaupten, weshalb er seine Homosexualität nicht an die große Glocke hängte. Die Erfahrung hatte ihn gelehrt, dass die Gesellschaft noch lange nicht bereit war, Menschen vorbehaltlos zu akzeptieren, wenn sie nicht der ‚Norm‘ entsprachen. Zu oft war er seit seines Comingouts schon beleidigt worden. Normalerweise ließ er so etwas äußerlich gelassen über sich ergehen oder wehrte es eloquent ab, weh tat es ihm trotzdem immer wieder. Niemand sollte derartig behandelt werden.
Erneut stiegen Tränen in ihm auf, als Stefan an das hämische, bösartige Lachen des jungen Mannes dachte, in den er sich verliebt hatte.
Ich war so dumm! Mir hätte klar sein müssen, dass er kein echtes Interesse an mir hat. Sicherlich hatte er nur eine Wette am Laufen, deren Ziel es war, mich zu outen, schimpfte er in Gedanken mit sich selbst.
*
Stefan war so sehr in seinem Elend versunken, dass er gar nicht bemerkte, dass ihm ein großer Schatten folgte. Augen von einem leuchtenden Bernsteinorange fixierten den jungen Mann, der immer weiter durch die leeren Straßen stolperte. Am Eingang einer Sackgasse zwischen zwei Häusern bot sich die perfekte Gelegenheit. Der Schatten setzte zum Sprung an und riss sein Opfer zu Boden.
*
Mit einem leisen Schmerzensschrei stürzte Stefan und bemerkte etwas Schweres auf seinem Rücken. Angst stieg in dem jungen Mann auf, als er den heißen Atem an seinem Hals spürte.
O Gott! Werde ich jetzt auch noch von einer wilden Bestie angefallen?!
Eine große, raue Zunge leckte über seinen Nacken, was ihm eine gehörige Gänsehaut bescherte.
Will das Vieh erst testen, ob ich schmecke?!
Bevor Stefan darauf reagieren konnte, ertönte ein tiefes Brummen. Dann wurde er am Kragen gepackt und fortgeschleift.
Erstarrt vor Angst ließ der junge Mann es ohne Gegenwehr zu. Das Tier musste riesig sein, wenn es ihn durch die Gegend schleppen konnte. Deutlich spürte er die scharfen Zähne nur wenige Millimeter von seiner Haut entfernt, die immer wieder leicht darüber kratzten.
Das war einfach zu viel für ihn. Kraftlos sackte Stefan in sich zusammen und war für einen kurzen Augenblick sogar dankbar dafür, denn so würde er immerhin nicht mitbekommen, wie er zerfleischt wurde.
*
Wärme und ein seltsames flackerndes Licht waren das Erste, das Stefan wahrnahm, als er seine Augen öffnete.
Wo bin ich? Dieser Ort war merkwürdig. Vielleicht eine Höhle?
Trotzdem passte etwas nicht, denn auf dem Boden befanden sich Teppiche und Stefan bemerkte, dass er bäuchlings auf einem Bett lag.
Langsam drehte er sich um und wäre vor Schreck beinahe auf den Fußboden gefallen. Neben ihm, auf der anderen Seite der Matratze, saß ein riesiges Tier, das Stefan vage an einen Luchs erinnerte. Nur gab es hier in der Gegend keine und so groß wurden die doch nicht.
Auf einmal schienen die Konturen des Tieres zu verschwimmen. Stefan traute seinen Augen kaum, als plötzlich ein Mann neben ihm saß und ihn frech angrinste.
„O Gott! Ich glaube, ich spinne!“, keuchte Stefan und verlor das Bewusstsein.
2. Glückskind
Als Stefan das nächste Mal erwachte, war er immer noch an diesem seltsamen Ort. Sein Herz begann vor Angst zu rasen, als ihm schlagartig wieder dieses riesige luchsartige Wesen einfiel, das ihn hierher verschleppt hatte.
Was bin ich doch für ein Glückskind ...
Wer konnte schon von sich behaupten, dass er von einem Wildtier angefallen und entführt wurde? Aber immerhin war er am Leben und scheinbar unverletzt – noch.
Hat sich das Tier tatsächlich in einen Menschen verwandelt oder werde ich langsam verrückt?, fragte er sich bang.
Stefan traute sich nicht, sich umzublicken, und starrte deswegen lieber an die Decke der Höhle.