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Onlinedating für übernatürliche Wesen - das kann nur schiefgehen!
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Inhaltsverzeichnis
Impressum
1. Chatroom
2. Schlummertrunk
3. Spiel ohne Grenzen
4. Gebranntes Kind
5. Augenweide
6. Minions
7. Neue Gefühle
8. Das Bild
9. Verbotene Früchte
10. Böses Erwachen
11. Polaroid
12. Verwandlung
13. Bommeln
14. Sonnentau
15. Sprudelwasser
16. Phantom
17. Späte Einsicht
18. Analyse
19. Intrigenspiele
20. Verwirrspiel
21. Imagination
22. Taten oder Worte
23. Habseligkeiten
24. Schnäppchenjagd
25. Auf ein Neues
26. Reden ist Silber
27. Agilität
28. Heldentaten
Weitere Bücher von Vanessa Carduie
Insomnia – Verführerische Illusion
Dark Delights – Dunkle Vergangenheit
Lynx Love – Verliebt in einen Luchs
Kiss in the Rain – Pechvogel trifft Blutsauger
Touch of Utopia (Anthologie)
Vanessa Carduie ist ein Mitglied der „Schicksalsweber“
Shadowheart – Verborgene Sehnsucht
(Insomnia 2)
Vanessa Carduie
Das Buch
Onlinedating für übernatürliche Wesen - das kann nur schiefgehen!
Zumindest ist das Maries Einstellung, als ihre Freundin sie überredet, sich bei der Plattform ‚Shadowheart‘ anzumelden.
Nach zahlreichen unsympathischen Kandidaten wird Marie eines Tages von Vlad angeschrieben, der die junge Werwölfin durch seine humorvolle und charmante Art für sich gewinnen kann. Als die beiden sich im echten Leben begegnen, sprühen sofort die Funken. Doch können so intensive Gefühle echt sein? Und wo ist der Haken an dem viel zu perfekt erscheinenden Vampir?
Während Marie noch mit ihren Gefühlen hadert, bedroht eine intrigante Rivalin aus Vlads beruflichem Umfeld das junge Glück. Hat ihre Liebe trotzdem eine Chance? Oder zerbricht sie am Ende wegen Maries Unsicherheit?
Die Autorin
Vanessa Carduie erblickte an einem grauen Herbstmorgen 1988 in Dresden das Licht der Welt. Geschichten faszinierten sie von klein auf, und bald folgten die ersten eigenen Erzählungen. Sie hat Biologie studiert und widmet sich seit einigen Jahren aktiv ihrer Schreibleidenschaft.
Ihre Geschichten sind eine Mischung aus Liebesroman, Krimi und Fantasy, je nachdem, an welchem Projekt sie gerade arbeitet. Mit ihren Büchern möchte sie ihre Leserinnen und Leser zum Lachen, Weinen und manchmal auch zum Nachdenken bringen. Dafür beschreitet sie auch gern ungewöhnliche Wege.
http://www.vanessa-carduie.com/
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
Text Copyright © 2022 Vanessa Carduie
Dieses Buch unterliegt dem deutschen Urheberrecht. Das Vervielfältigen oder Veröffentlichen dieses Buches oder Teilen davon, ohne Zustimmung der Autorin, ist untersagt.
Coverdesign: Phantasmal-Image.de
Korrektorat: Riley Mcforest
Lektorat: Jeanette Lagall - lektorat-lagall.de
2. Auflage (31.15.2024)
Vanessa Carduie
c/o WirFinden.Es
Naß und Hellie GbR
Kirchgasse 19
65817 Eppstein
Widmung
Sei nicht traurig, weil das Leben dir Narben verpasst hat, sondern stolz darauf, dass du die Hindernisse bewältigt hast. Zu leben und zu lieben erfordert Mut, manchmal mehr, als wir ahnen.
Marie saß nervös vor ihrem PC. Unruhig schwirrte der Mauszeiger über den Bildschirm und umkreiste den Anmeldebutton zum Dating-Portal für die Schattenwelt mit dem leicht kitschigen Namen Shadowheart.
Soll ich wirklich nachsehen, was für Nachrichten heute wieder eingetrudelt sind? Bisher war noch nichts Sinnvolles dabei.
Seufzend fuhr sie sich durch die Haare und rang sich dann doch dazu durch, ihren Posteingang zu sichten. Tatsächlich gab es einige Interessenten, obwohl Marie es wirklich nicht darauf angelegt hatte. Halb entsetzt, halb amüsiert klickte sie sich durch die Nachrichten und betrachtete die dazugehörigen Profile. Besonders das eines halb nackten Kerls ließ sie den Kopf schütteln. Das kann doch nur in die Hose gehen ...
In der Tat war die dazugehörige Chatnachricht nicht dazu angetan, Maries Meinung über das Onlinedating zu verbessern. Was manche da schrieben, war echt grenzwertig bis ekelhaft.
Im Stillen verfluchte sie ihre Freundin Emilia, die sie überredet hatte, sich bei Shadowheart anzumelden. Die Vampirin hatte es sich offenbar zur Aufgabe gemacht, Marie unter die Haube zu bringen.
Das ist ihre Rache für die Sache mit Seth, mutmaßte die junge Werwölfin und seufzte. Sie hatte Emilia damals ihrem Chef Seth gegenüber immer wieder so beiläufig wie möglich erwähnt, weil sie die Einsamkeit der beiden deutlich gespürt hatte und sie in ihren Augen wirklich ein schönes Paar abgegeben hätten. Dass sich daraus tatsächlich eine innige Beziehung entwickeln würde, hatte Marie nicht ahnen können.
Mit den beiden Turteltauben vor Augen wurde ihr allerdings umso mehr bewusst, dass sie selbst niemanden hatte. Klar, es gab Freunde und als Barkeeperin im Insomnia, dem angesagtesten Club der Stadt, lernte sie ständig neue Leute kennen, doch bisher war der Funke noch nicht übergesprungen.
Auf die Jungwerwölfe aus ihrem Rudel konnte Marie getrost verzichten. Deren steinzeitliches Gebaren war einfach nervtötend. Leider waren sie nicht die einzigen Männer mit dieser verqueren Einstellung. Menschen kamen für Marie jedoch auch nicht infrage. Sie wusste, dass sie sich außerhalb der Schattenwelt immer verstecken musste, weil die Menschheit nicht erfahren durfte, dass es Sagengestalten wie Werwölfe wirklich gab. Ob ihr das bei einem Partner auch gelingen würde, konnte sie hingegen nicht abschätzen. Es widerstrebte ihr zutiefst, etwas so Bedeutsames vor jemandem verheimlichen zu müssen, den sie liebte. Vertrauen und derartige Geheimnisse passten einfach nicht zusammen.
Seufzend überprüfte sie ihr Profil. Ein Bild zeigte ihr leicht lächelndes Gesicht mit vereinzelten Sommersprossen, umrahmt von roten Locken. Das Shirt war schlicht und verdeckte weder zu viel noch zu wenig. Der Profiltext klang in Maries Ohren unverfänglich und würde wahrscheinlich niemanden hinter dem Ofen hervorlocken. Aber hey, sie ging eh nicht davon aus, dass sie hier wirklich jemanden kennenlernen würde.
Marie seufzte. „Vielleicht sollte ich endlich meinen Gutschein für das Literary Passion einlösen. Offenbar habe ich es verdammt nötig, wenn ich sogar schon Onlinedating ausprobiere.“
Sie wollte sich gerade wieder von der Seite abmelden, als eine neue Chatnachricht angezeigt wurde.
Vlad: Hi, hübsches Profilbild.
Marie verdrehte die Augen, rang sich dann aber doch zu einer Antwort durch.
Marie: Hi Vlad, danke. Übrigens ist das ein interessanter Name.
Vlad: :-D Dachte, er passt ganz gut.
Marie: Warum? Blutsaugeralarm?
Kurz war es ruhig im Chat und Marie grinste in sich hinein.
Typ Nummer 1 erfolgreich abgeschreckt. Viele kamen mit ihrer direkten Art nicht klar, was Marie nur recht war. Doch plötzlich trudelte die nächste Nachricht ein.
Vlad: Warum Alarm? Hast du etwas gegen Vampire?
Marie: Nö, ich mag einige sogar.
Vlad: Okay. Wäre ja schade, wenn du mich super witzig und umwerfend sexy finden würdest und dir dann dieses winzige Detail an deinem Traummann missfällt.
Marie konnte nicht anders, sie musste lachen.
Marie: Heißt du wirklich Vlad?
Vlad: Ja. Eigentlich Vladimir, aber ich mag Vlad mehr.
Marie: Wie Vlad, der Pfähler, also die Inspiration für Dracula?
Vlad: ^^`Auch. In meinem Geburtsland ist der Name sehr häufig. Ich pfähle aber niemanden, also nicht im eigentlichen Sinne. ;-)
Grinsend schüttelte Marie den Kopf. War ja klar, dass so eine Anspielung früher oder später kommen würde.
Marie: Gut zu wissen. Mir reichen die Löcher, die ich habe. :-P
Vlad: X-D
Vlad: Ich bin eigentlich ganz nett, ehrlich.
Marie: Echt?
Vlad: Jaaaa, total! Keine Ahnung, warum mir das hier keiner glaubt.
Marie kringelte sich vor Lachen. Der Typ war schräg, aber irgendwie auch unterhaltsam. Neugierig schaute sie auf sein Profil.
„Gar nicht mal so schlecht“, murmelte sie und betrachtete den dunkelhaarigen Mann, der ein recht kantiges Gesicht und auffällig dunkle, beinahe schwarze Augen hatte. Sein scheinbares Alter würde sie auf Mitte bis Ende zwanzig schätzen, aber bei übernatürlichen Wesen täuschte die Optik gern. Als Blutsauger hatte er wohl eher ein paar Jahrhunderte auf dem Buckel.
Vlad: Oh! Habe ich dich etwa schon verscheucht? °.°
Marie: Nein, aber ich muss gleich los. Die Arbeit ruft.
Das war noch nicht einmal gelogen, denn ihre Schicht begann in einer Stunde.
Vlad: Was machst du denn, wenn du mitten in der Nacht arbeiten musst?
Marie: Ich bin Barkeeperin.
Vlad: Nice.
Vlad: Dann wünsch ich dir eine schöne Nacht und keine aufdringlichen Gäste. Könnte mir vorstellen, dass die angetrunkenen Kerle bei einer Augenweide wie dir etwas zu kuschelig werden.
Marie: Ich pass‘ schon auf und in der Regel benehmen sich die Gäste. Da schlagen die Menschen schon eher mal über die Stränge.
Vlad: Ui. Eine Schattenwelt-Bar?
Marie: Auch. ;-)
Marie: Ich muss los, Vlad. Bis bald.
Vlad: Bis bald. Viel Spaß beim Cocktailmixen.
Mit einem Grinsen meldete Marie sich ab und schaltete den PC aus.
Das hätte schlechter laufen können.
Marie spürte die tiefen Bässe in ihrem Körper. Obwohl die Musik für einen Nachtclub verhältnismäßig leise war, war sie für die empfindlichen Ohren der Werwölfin gerade noch okay. Vor ihr an der Bar tummelte sich eine bunte Mischung augenscheinlich junger Leute. Menschen, Werwölfe, aber auch Vampire und andere Wesen aus der Schattenwelt fanden sich heute Nacht wieder im angesagtesten Club der Stadt ein. Das Insomnia war immer gut besucht und in manchen Nächten exklusiv nur für die Schattenwelt geöffnet.
Marie wirbelte hinter der Theke, holte Bierflaschen aus dem Kühlschrank, mixte Cocktails, wusch Gläser und plauderte ein wenig mit den Stammgästen. Kurz: Sie war in ihrem Element. Ja, der Job war anstrengend und wenn sie am frühen Morgen aus dem Club ging, würde sie sicherlich wieder erledigt und heiser sein, aber sie würde nichts anderes tun wollen. Seth bezahlte seine Leute außerordentlich gut und Marie schätzte ihre Kollegen sehr. Das Personal war wie eine große Familie.
„Eine ‚Virgin Mary‘, bitte“, sagte jemand hinter ihr.
Amüsement schwang in der dunklen Stimme mit, die Marie eine Gänsehaut verursachte. Überrascht von dem doch recht seltenen Wunsch und ihrer eigenen Reaktion drehte sie sich zu dem Sprecher um und erstarrte.
„Vlad!“
Der Vampir strahlte sie an, was ein Kribbeln in ihrem Bauch auslöste. Sie hatten sich in den letzten Wochen öfter geschrieben und nach und nach hatte Marie wirklich Gefallen an dem Blutsauger gefunden. Entgegen ihren Erwartungen hatten ihr die Chats mit ihm tatsächlich Spaß gemacht und insgeheim freute sie sich jedes Mal, wenn sie sah, dass der Vampir online war. Es dauerte dann nie lang, bis er sich bei ihr meldete. Trotzdem hatte sie nicht damit gerechnet, dass Vlad sie aufspüren würde.
„Marie. Es freut mich, dich endlich in Natura zu sehen“, meinte er. „Dein Bild wird dir nicht gerecht, du bist viel hübscher.“
Für einen Moment wusste sie nicht, wie sie auf den offensichtlichen Flirtversuch reagieren sollte. Doch dann schüttelte sie ihre Verwunderung ab und lehnte sich über den Tresen zu ihm.
„Schmeichler“, flüsterte sie. „Aber schön, dass du hier bist.“
Nun musterte sie ihrerseits den Vampir. Auf dem Foto hatte er ihr gefallen, auch wenn er keine klassische Schönheit war. Das kantige Gesicht wirkte aristokratisch, die Wangen waren glatt rasiert und das kurze schwarze Haar leger frisiert. Vlads Augen waren so dunkel, dass sie beinahe schwarz erschienen. Ein Umstand, der eigentlich abschreckend sein müsste, doch Marie empfand es als geheimnisvoll. Das lag vielleicht daran, dass sie eine unerwartete Wärme ausstrahlten, die die junge Wölfin in ihren Bann zog.
„Möchtest du wirklich eine ‚Virgin Mary‘ oder war das nur eine Anspielung?“, erkundigte sie sich. Gedanklich biss sie sich auf die Zunge und hoffte, dass er das pikante Detail nicht bemerken würde.
Vlad wackelte mit den dunklen Augenbrauen.
„Einen Schlummertrunk möchte ich auf jeden Fall, aber ich verlasse mich auf dein fachliches Urteil. Wenn du mir etwas anderes empfiehlst, probiere ich es gern aus.“
Er beugte sich noch ein Stück weiter über die Theke und Maries Herzschlag beschleunigte sich. Unbewusst sog sie Vlads Geruch ein, der ihr überraschend gut gefiel. Der Vampir roch nach Limette und Schnee – wobei letzteres mitten im Sommer unmöglich sein sollte.
„Hast du schon mal einen ‚Freshmaker‘ getrunken?“, fragte sie ihn, um sich von seiner Anziehungskraft abzulenken.
Vlad lächelte sie an und Maries Knie wurden weich. „Keinen, der von so einer bezaubernden Dame gemixt wurde.“
Eine leichte Röte legte sich auf Maries Wangen und gleichzeitig wunderte sie sich, warum sie derartig reagierte. Es war nun wirklich nicht das erste Mal, dass ein Gast mit ihr flirtete. Trotzdem war es mit diesem Blutsauger anders.
„Dann hoffe ich, dass er dir schmeckt“, antwortete sie und machte sich sogleich an die Arbeit. Als sie ihm den alkoholfreien Cocktail mit Minze, Holundersirup und Limetten hinstellte, streiften sich kurz ihre und Vlads Finger.
„Ich danke dir.“
„G-gern.“
Obwohl diese Berührung nicht lange gedauert hatte, spürte Marie sie im ganzen Körper. Schnell wandte sie sich ab und widmete sich den anderen Gästen.
Dieser Vampir hat wirklich eine beunruhigende Wirkung auf mich, dachte sie. Zudem fühlte sie, dass Vlad jede ihrer Bewegungen genauestens beobachtete. Dabei war er jedoch nicht aufdringlich, ganz im Gegenteil.
*
Die ganze Nacht über verhielt Vladimir sich höflich und flirtete nur dezent mit ihr. Das hielt Maries Herz jedoch nicht davon ab, kleine Freudensprünge zu machen.
„So leid es mir tut, aber ich muss mich jetzt von dir verabschieden“, meinte Vlad etwa eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang.
Enttäuschung stieg in Marie auf, dabei wusste sie sehr gut, dass dem Vampir keine andere Wahl blieb, wenn er nicht zu einem Häufchen Asche werden wollte. Im Sommer waren die Nächte einfach sehr kurz.
„Dann komm gut nach Hause.“ Sie schenkte ihm ein warmes Lächeln. „Vielleicht könnten wir uns ja noch einmal treffen.“
„Sehr gern, Marie. Schreib mir einfach, wenn es dein Dienstplan zulässt, sonst muss ich dich eben weiterhin hier heimsuchen.“ Vlad ergriff ihre Hand und hauchte einen Kuss darauf. „Pass gut auf dich auf. Bis bald und träum später schön.“
„Danke ...“, erwiderte sie und sah dem Vampir wehmütig hinterher.
Wieder einmal zwischen Amüsement und Entsetzen schwankend, klickte Marie sich durch die Nachrichten sowie die dazugehörigen Profile der übernatürlichen Partnerbörse Shadowheart. Offenbar war das Datinggame ein Spiel ohne Grenzen, denn was da teilweise in ihr Postfach geflattert kam, war im besten Falle ziemlich schräg. Die Leute logen, dass sich die Balken bogen, und damit meinte Marie noch nicht einmal gefakte Profilbilder.
Wie zum Teufel wollen sie jemanden finden, der zu ihnen passt, wenn sie nicht sie selbst sind?!
In diesem Dschungel aus Unwahrheiten und purem Blödsinn gab es nur einen Lichtblick: Vlad.
Nach seinem Besuch im Insomnia wusste Marie, dass er tatsächlich so gut aussah wie auf dem Foto und sympathisch war er auch gewesen. Es kribbelte in ihrem Bauch, als sie an den Kuss dachte, den Vlad ihr auf die Hand gehaucht hatte. Altmodisch, aber gleichzeitig angenehm anders. Obwohl sie wegen ihrer Arbeit nicht so viel Zeit zum Reden gehabt hatten, war es doch schön gewesen. Es gefiel Marie, dass der Vampir extra zu ihr in den Club gekommen und überhaupt nicht aufdringlich gewesen war. Nach der beträchtlichen Zeit, die Marie nun schon als Barkeeperin arbeitete, konnte sie gut einschätzen, wann sie von notgeilen Individuen begafft wurde und wann jemand anderweitig interessiert war.
Soll ich es wagen und mich mit ihm auf ein richtiges Date treffen?, fragte sie sich.
In seiner letzten Nachricht hatte Vlad etwas in diese Richtung angedeutet und klargemacht, dass Marie den nächsten Schritt gehen musste. Denn er wollte weder als Stalker rüberkommen noch Gerüchte verursachen, indem er sie öfter auf der Arbeit besuchte.
Die junge Werwölfin verspürte einen Hauch Aufregung, als sie den gemeinsamen Chat öffnete und eine kurze Nachricht schrieb.
Marie: Hast du Samstagnacht schon etwas vor?
Es dauerte nicht lange, bis eine Antwort kam.
Vlad: Nein. Was schwebt dir denn vor?
Marie: Wollen wir ins Kino oder irgendwo etwas trinken gehen?
Vlad: Gern. Gibt es denn eine Bar, die du empfehlen kannst oder einen Film, den du sehen möchtest?
Marie überlegte kurz. Sollte sie versuchen, über ihre Verbindung zu Max und Seth einen Platz im Dark Delights zu ergattern?
Marie: Ich schaue mal, ob ich etwas reservieren kann und auch ins Kinoprogramm. Hast du Präferenzen oder No-Gos?
Vlad: Okay. Sag Bescheid, wenn ich mich nützlich machen kann. Bei Filmen bin ich leidenschaftslos. Wenn er mich langweilen sollte, kann ich ja stattdessen dich anschauen. :-D Falls es dir ebenso ergeht, wüsste ich auch eine gute Beschäftigung. ;-)
Marie lachte.
Marie: Schmeichler! Aber mach dir keine zu großen Hoffnungen. Ich habe eigentlich ein gutes Händchen bei der Wahl von Filmen.
Vlad: Du meinst, der Kinofilm ist so gut, dass ich mich von deinem zauberhaften Anblick lösen muss?!
Marie: Möglicherweise. :-D
Vlad: -.- Na schön. Ich werde es überleben. Hinterher ist sicherlich genug Zeit, um dich anzuschmachten. :-P
Marie: Spaßvogel! :-P Ich melde mich morgen bei dir wegen Zeit, Ort und Film. Von wann bis wann ist es sicher für dich, draußen zu sein?
Vlad: 22:00 - 4:00 Uhr, in der Sommerzeit ist es leider etwas eingeschränkter.
Marie: Passt schon. Schlaf gut.
Vlad: Danke, du auch. Ich freue mich auf dich.
Ich mich auch auf dich, dachte Marie und überraschte sich selbst damit.
Offenbar war nun der Moment gekommen, den sie seit Jahren herbeisehnte. Sie entwickelte echtes Interesse für einen Mann und vielleicht war das ihre Chance, endlich Erfahrungen im romantischen Bereich zu sammeln. Ganz untypisch für eine Werwölfin hatte sie mit ihren fünfundzwanzig Jahren noch keine einzige echte Beziehung gehabt. Eigentlich sorgte die animalische Seite der Werwölfe dafür, dass sie recht umtriebig waren, bis sie sich an einen passenden Partner oder Partnerin banden.
Ihr älterer Bruder Paul war das perfekte Beispiel dafür. In seiner wilden Zeit hatte er mindestens wöchentlich eine neue Flamme, wenn er sich denn überhaupt mehrmals mit demselben Mädchen traf.
Oh Mann, war das eine anstrengende Zeit gewesen …, sinnierte Marie. Da war ihre empfindliche Nase wirklich eher ein Fluch gewesen, denn auch ohne den eindeutigen Geruch von Sex hätte sie gewusst, was Paul des Nachts trieb.
Maries Wölfin hingegen hatte genauso wenig Interesse an Männern oder Frauen gezeigt wie ihr menschliches Ich. So manches Mal hatte Marie sich gefragt, ob sie überhaupt etwas Derartiges empfinden konnte oder vielleicht zu den Leuten gehörte, die keinerlei sexuelle Anziehungskraft verspürten. Da sie jedoch eindeutig auf Vlad reagierte, schien es zumindest möglich zu sein, dass sie doch Freude an Sex und Zärtlichkeiten haben könnte.
Das typische Balzverhalten konnte sie jede Nacht während ihrer Arbeit im Insomnia beobachten. Es war faszinierend zu sehen, was funktionierte und was nicht. Manche warben recht offensiv mit ihren körperlichen Vorzügen und sendeten eindeutige Signale aus. Andere schienen eher das Flirten an sich und eine nette Bekanntschaft zu bevorzugen, ohne weitergehen zu wollen.
In speziellen Nächten war der Club auch nur für die Anbahnung derlei Beziehungen geöffnet. Dann war es für Marie wirklich anstrengend, denn so mancher Besucher machte auch vor dem Personal nicht halt. Zum Glück war die Security aufmerksam und mittlerweile wusste Marie, wie sie diese Leute freundlich, aber nachdrücklich abweisen konnte.
Umso mehr war ihr Vlads unaufdringliche Art bei seinem Besuch im Insomnia aufgefallen. Es hatte ihr geschmeichelt, dass er nur Augen für sie gehabt und alle Interessentinnen höflich abgewehrt hatte. Ein Mann wie er fiel unweigerlich auf und als Vampir wirkte er nicht nur auf Menschen anziehend.
Offenbar hat er wirklich Interesse an mir und kein Problem damit, dass ich nicht sofort mit ihm in die Kiste springen will.
Marie mochte ihre oft humorvollen Gespräche im Chat und hoffte, dass diese Sympathie auch bei ihrer ersten richtigen Verabredung mit Vladimir erhalten bleiben würde. Ein Date war einfach etwas anderes als ein kurzer Besuch während der Arbeitszeit. Da war nun einmal keine Zeit für längere Gespräche, aber immerhin hatten sie sich ‚beschnuppern‘ und ausloten können, ob sie die Sache weiterverfolgen wollten oder nicht.
Dann sollte ich jetzt besser einen Tisch im ‚Dark Delights‘ organisieren und ins Kinoprogramm schauen, dachte Marie und machte sich ans Werk.
Vladimir atmete mehrfach tief ein und aus, um sich zu fokussieren. Eine dieser schrägen Eigenarten, die man auch nach dem Tod nicht ablegte, denn atmen musste er eigentlich überhaupt nicht mehr.
Allerdings wären ihm dann auch viele wunderbare Dinge entgangen, zum Beispiel Maries einzigartiger Geruch. Obwohl es vollkommen absurd war, erinnerte der ihn an eine Lichtung voller Waldheidelbeeren im Sonnenschein. Womöglich lag es daran, dass Marie eine Werwölfin war. Diese Schattenweltbewohner verströmten oft natürliche, erdige Aromen. Im Gegensatz zu den Menschen übertünchten diese den eigenen Geruch auch nicht mit Parfum, da ihre empfindlichen Nasen damit nicht klarkamen.
Was habe ich mir nur dabei gedacht, mich auf diese Wölfin einzulassen?, fragte Vlad sich nicht zum ersten Mal.
Irgendetwas hatte ihn angesprochen, als er ihr Profilbild gesehen hatte. Maries natürliche Schönheit war ihm sofort ins Auge gesprungen. Als erfolgreicher Fotograf hatte er einen Blick dafür und schon mehr Stars und Sternchen der Modewelt vor der Linse gehabt, als er zählen konnte.
Allerdings wusste er daher auch, dass viele der ‚Normalsterblichen‘ nur seine Nähe suchten, um ein bisschen vom Glanz und Gloria der Haute Couture abzubekommen. Dafür musste er noch nicht einmal die Gedanken der Menschen lesen. Vlad fiel es schwer, sich zu öffnen und entsprechend wenige echte Freundschaften hatte er. Gerade in den Kreisen der Modewelt, in denen er sich beruflich bewegte, wurden schnell Gerüchte gestreut und Intrigen gesponnen.
Er war ein gebranntes Kind, denn zu seinen Lebzeiten hatte er einmal den Fehler gemacht, der falschen Person zu vertrauen. Liebestoll und über die Maßen geschmeichelt hatte Vlad nicht geahnt, dass eine hinterhältige Falle auf ihn wartete. Anastasia war eine Schönheit gewesen, doch leider steckte unter der hübschen Hülle eine tiefschwarze Seele. Damals hatte er nicht gewusst, dass die junge Frau einer verfeindeten Familie angehörte. Sie war nur auf ihn angesetzt worden, weil sein Vater in den Augen der anderen Oligarchen zu erfolgreich war und diszipliniert werden musste. An ihm, dem Sohn, war ein Exempel statuiert worden, dessen Spuren auch die Verwandlung in einen Vampir nicht vollständig hatten auslöschen können.
Unterbewusst rieb Vlad sich über seine Arme. Unter den verschlungenen Tattoos waren die Narben kaum noch zu sehen, doch er spürte sie so deutlich wie damals vor knapp einhundert Jahren. Er hatte den Hinterhalt überlebt. Seine Familie hatte die Warnung verstanden und sich aus einigen Geschäftsbereichen zurückgezogen. Sein Vater Nikolai war kein Kämpfer, sondern ein intelligenter und findiger Geschäftsmann mit einem eher sanften Gemüt gewesen. Das Vermögen hatte er sich selbst erarbeitet, was den alteingesessenen Oligarchen ein Dorn im Auge gewesen war.
Kurz nach dem Angriff auf Vlad hatte die Familie ihr Zuhause verlassen und war Richtung Westen gezogen. Ein Umstand, der viele Herausforderungen und Probleme mit sich gebracht hatte. Doch der Neuanfang barg auch neue Chancen, über die nicht nur Vladimir sehr glücklich gewesen war. Ohne den Umzug nach Europa würde er schließlich heute nicht mehr hier sein, aber auch seine Familie hatte in ihrer neuen Heimat Frieden gefunden. Hier hatte Vlad sich frei entfalten und ein Leben führen können, das in seinem Geburtsland, dem heutigen Russland, unmöglich gewesen wäre.
Die Liebe zur Fotografie besaß er, seit er seine erste Kamera in den Händen gehalten hatte. Als Sterblicher durchaus erfolgreich, begann sein Aufstieg in der Mode- und Künstlerwelt erst einige Zeit nach seiner Verwandlung, denn dass er nur nachts zur Verfügung stand, war wohl genau der exzentrische Einschlag, den die Menschen liebten. Generell machte Vlad gern ein Geheimnis um sich und zog die Ruhe seiner Wohnung der Gesellschaft von Menschen – und zumeist auch anderer übernatürlichen Wesen – vor.
Das hatte ihn jedoch nicht davor geschützt, Opfer neuer Intrigen zu werden. Seufzend erinnerte er sich an den Skandal, den er unbewusst ausgelöst und erst kürzlich durch einen Gerichtsbeschluss hatte beilegen können. Vlad schüttelte den Kopf, denn auch diesmal war es eine hübsche Russin gewesen, die sein Leben hatte ruinieren wollen.
Offenbar ziehe ich derlei hinterhältige Damen an, dachte er. Wobei er tatsächlich versucht hatte, Irina strikt aus dem Weg zu gehen. Nur hatte Vlads Ablehnung genau das Gegenteil von dem bewirkt, was er eigentlich hatte erreichen wollen. Mit dieser intriganten Schlange wollte Vladimir einfach nichts zu tun haben und hatte entsprechende Anfragen rigoros abgelehnt. Nur mit dem Echo hatte er nicht gerechnet, denn als reiche Oligarchentochter wollte Irina kein Nein akzeptieren. Stattdessen hatte sie versucht, ihn durch falsche Anschuldigungen in Verruf zu bringen. Sexuelle Belästigung und Nötigung waren ernstzunehmende Probleme, die leider in der Modebranche genauso vorkamen wie in anderen Bereichen.
Die ganze Sache hätte Vlad beinahe alles gekostet, was er sich in den letzten Jahren aufgebaut hatte, denn es stand Aussage gegen Aussage und die Berichterstattung in der Presse war wirklich nicht hilfreich gewesen. Letzten Endes war es ihm jedoch gelungen, genug Beweise für seine Unschuld vorzubringen und gerichtlich gegen Irina vorzugehen. Er hoffte, dass nun endlich wieder Ruhe einkehren würde. So sehr ihn die Branche mit den Diven und Möchtegern-Stars auch nervte, sie hatte trotzdem ihren Reiz und seine Arbeit wurde gut bezahlt.
Der Skandal war noch nicht allzu lange her und Vlad stieg gerade wieder langsam ins Geschäft ein, wobei er sich auf einen kleinen Kreis seiner Stammkunden beschränkte und sich sonst bedeckt hielt. Warum er sich also ausgerechnet jetzt bei dieser Datingseite angemeldet und Kontakt zu Marie aufgenommen hatte, war ihm noch immer ein Rätsel. Vampire und Werwölfe waren oft nicht unbedingt gut aufeinander zu sprechen, von daher war er auch einige Male bei anderen auf Ablehnung gestoßen. Vielleicht, nur vielleicht, bestand die Möglichkeit, dass die junge Frau tatsächlich Interesse an ihm hatte oder sie zumindest Freunde werden könnten. Ihre Chats waren unterhaltsam und ihm gefiel ihre offene Art.
Allerdings ahnte Vlad, dass ihm das nicht ausreichen würde, denn Maries Geruch brachte ihn schier um den Verstand. Dazu dieses süße Lächeln und die winzigen Sommersprossen auf der Nase ...
Er zwang sich, tief durchzuatmen und wusste nicht, ob er sich dafür verfluchen sollte, dass er die Wölfin an ihrem Arbeitsplatz aufgesucht hatte. Es war unverbindlich und eine spontane Entscheidung gewesen, kein Date im eigentlichen Sinne, aber eine gute Gelegenheit, um herauszufinden, ob die Chemie zwischen ihnen stimmte. Doch seither ging Marie ihm nicht mehr aus dem Kopf und die Aussicht, die morgige Nacht mit ihr verbringen zu können, machte ihn verdammt nervös.
Kino und ein gemeinsames Essen klangen unverfänglich, doch da er so heftig auf sie reagierte, würde das eine echte Herausforderung werden. Vlad wollte sie nicht verschrecken, sondern sie langsam und dafür richtig kennenlernen. Gerade nach seinen negativen Erfahrungen mit der Damenwelt wollte er es nicht überstürzen, denn offenbar hatte er bei der Auswahl seiner Partnerinnen nicht unbedingt ein gutes Händchen. Die Frage war nur, wie er Marie eine Freude machen konnte. Rosen und Pralinen passten nicht zu ihr und waren das Klischee schlechthin. Er brauchte eine kleine Aufmerksamkeit, die trotzdem vermittelte, dass er Marie gern hatte.
Vielleicht habe ich ja noch eine zündende Idee.
Bis dahin konnte es nicht schaden, wenn er das Chaos in seiner Wohnung beseitigte. Marie sollte schließlich nicht über ein Stativ oder eine Kameratasche stolpern, falls sie nach dem Essen noch Lust auf seine Gesellschaft hatte.
Zeit für einen ordentlichen Budenschwung, dachte er und nahm sich vor, gleich noch sein Bett neu zu beziehen. Für Marie sollte alles perfekt sein.
Langsamen Schrittes näherte er sich dem Treffpunkt an dem kleinen orientalischen Lebensmittelladen links neben dem Kinoeingang. Vladimir war nervös, was schon seit Jahrzehnten nicht mehr der Fall gewesen war. Doch mit oder eher wegen Marie war alles anders.
Zum Glück hatte Vlad auf dem Weg einen passenden Spender gefunden, sonst wäre der Kinobesuch wirklich anstrengend geworden. Zwar hatte er seinen Blutdurst gut im Griff und würde wohl nicht über die Menschen in seiner Umgebung herfallen, aber zusammen mit der verheerenden Wirkung, die Marie auf ihn hatte, wäre es einfach zu riskant gewesen. Er wollte ihr Date nicht ruinieren, indem er mit dem Blick ständig am Hals anderer Leute klebte. Als Werwölfin schied Marie als Blutwirtin aus, was diese sicherlich nicht bedauerte. Das Blut anderer übernatürlicher Wesen galt als giftig für Vampire und übte auch keinerlei Anziehung auf sie aus.
Plötzlich trat Marie in sein Sichtfeld. Leichten Schrittes steuerte die junge Frau auf den Treffpunkt zu. In der schwarzen Jeans, dem grünen Top und der ebenfalls schwarzen Jacke machte sie eine gute Figur. Die roten Locken fielen ihr offen über die Schultern und einige davon tanzten im lauen Abendwind.
Marie ist eine echte Augenweide, dachte Vlad und erhöhte sein Tempo. Er wollte nicht, dass sie ihn beim Starren ertappte. Andere Leute heimlich zu beobachten, war zwar auf gewisse Weise Teil seines Berufes und seiner dämonischen Seite, aber er wollte nicht als Spinner abgestempelt werden, sondern einen schönen Abend mit Marie verbringen.
Vladimir warf noch einen letzten Blick auf das kleine Mitbringsel und betete im Stillen, dass er sich damit nicht lächerlich machen würde. Dann holte er ein letztes Mal tief Luft, bevor er zu ihr trat.
„Guten Abend, Marie“, begrüßte er sie.
Die junge Werwölfin lächelte ihn an. „Guten Abend, Vladimir.“
Sofort spürte Vlad wieder dieses unbändige Verlangen, sie in seine Arme zu ziehen. Stattdessen ergriff er ihre Hand und platzierte einen federleichten Kuss darauf.
In ihren grünen Augen blitzte Verwunderung auf, doch dann trat ein warmes Leuchten an ihre Stelle. Die Wangen mit den süßen Sommersprossen röteten sich leicht und Vlads sensible Sinne registrierten, dass sich Maries Herzschlag beschleunigte.
„Hier, ich habe eine Kleinigkeit für dich“, sagte er und übergab sein Geschenk.
Hoffentlich habe ich damit den Abend nicht direkt ruiniert.
Kurz wirkte Marie überrascht, als sie auf die Tafel Schokolade schaute, an der er ein Gänseblümchen befestigt hatte. In einem ihrer Chats hatte die Werwölfin beiläufig erwähnt, dass sie diese unscheinbaren Blumen mochte. Vladimir hielt den Atem an und hoffte, dass er das richtig verstanden hatte.
„Oh, danke! Das ist süß von dir“, antwortete sie und strahlte ihn an. „Komm. Wir sollten hineingehen. Vielleicht finde ich noch eine Möglichkeit, das Gänseblümchen frisch zu halten.“
Erleichterung durchflutete ihn, weshalb er ihr beschwingt die Eingangstür öffnete.
Vielleicht wird dieser Abend wirklich schön.
Gut gelaunt steckte Marie sich Popcorn in den Mund. Sie war selbst erstaunt, wie sehr sie diesen Abend oder eher die Gesellschaft des Mannes neben ihr genoss. Vlad war tatsächlich ein sehr angenehmer Zeitgenosse, was für einen Vampir nicht selbstverständlich war. Viele der Blutsauger hielten sich von anderen übernatürlichen Wesen fern und so mancher dachte sicherlich auch, dass er etwas Besseres war.