Mein größtes Geheimnis – Astrid - Kit A. Rasmussen - E-Book

Mein größtes Geheimnis – Astrid E-Book

Kit A. Rasmussen

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Beschreibung

Alle haben Geheimnisse. Aber einige Geheimnisse sind größer als andere. Astrid steckt in einer schwierigen Situation, von der sie kaum jemandem erzählt. Sie ist eine so gute Turnerin, dass sie ausgewählt wurde, bei einer Aufführung ihrer Turnmannschaft ganz allein den letzten Auftritt zu absolvieren, das große Finale! Astrids Freude ist riesengroß, aber ihre beste Freundin Clara scheint sich überhaupt nicht für sie zu freuen. Clara zeigt eine völlig neue Seite von sich. Astrid beginnt daran zu zweifeln, dass Clara wirklich eine so gute Freundin ist. -

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Kit A. Rasmussen

Mein größtes Geheimnis

Astrid

Saga

Mein größtes Geheimnis – Astrid

Übersetzt von Sigrid Andersen

Titel der Originalausgabe: Min største hemmelighed - Astrid

Originalsprache: Dänisch

Copyright © 2020, 2023 Kit A. Rasmussen und SAGA Egmont

Alle Rechte vorbehalten

ISBN: 9788728270875

1. E-Book-Ausgabe

Format: EPUB 3.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung des Verlags gestattet.

www.sagaegmont.com

Saga ist Teil der Egmont-Gruppe. Egmont ist Dänemarks größter Medienkonzern und gehört der Egmont-Stiftung, die jährlich Kinder aus schwierigen Verhältnissen mit fast 13,4 Millionen Euro unterstützt.

Meine beste Freundin: Clara

Das kann ich gut: Turnen (Aber ich kann noch besser werden!)

Das kann ich nicht so gut: Streiten

Ich interessiere mich für: Turnen

Das mag ich am liebsten: Spaß haben mit Clara

Das mag ich nicht: Alleine sein

Mein größter Wunsch: An den Olympischen Spiele teilnehmen

Mein größtes Geheimnis: Ich glaube nicht, dass Clara eine besonders gute Freundin ist

Kapitel 1

„Uff“, seufze ich und strecke mich noch ein wenig mehr.

Ich sitze am Boden. Jedes Bein auf eine Seite. Ich lehne mich über ein Bein so weit vor, wie ich kann. Spüre, wie es an der Rückseite des Schenkels zieht.

„Das war anstrengend heute“, meint Clara, die sich ebenfalls neben mir streckt.

„Und gut“, antworte ich. „Ja, aber anstrengend.“

„Du schwitzt auf jeden Fall wie verrückt“, grinst Clara. „Ekelig.“

Ich greife mit einer Hand auf meine Stirn. Ja, ich schwitze ein wenig, aber „wie verrückt“? Ich schiele zu ihr hinüber. Ich sehe, wie ihr eigenes Gesicht vor Schweiß glänzt, aber ich sage nichts.

„Gut gemacht heute“, lobt Kajsa, unsere Trainerin.

Sie klatscht in die Hände. Alle schauen zu ihr hoch. „Ich weiß, dass der Rückwärtssalto schwierig ist. Wenn man rückwärts springt, ist das etwas anderes als ein Vorwärtssprung. Das wird schon. Wir üben ihn nächstes Mal wieder.“

Schwierig? Ich seufze nur beim Gedanken daran. Man muss auf so vieles achten. Um einen Rückwärtssalto zu machen, muss man hoch springen und dann in der Luft eine Rückwärtsrolle machen.

„Du siehst wirklich müde aus“, meint Clara und sieht mich an.

„Ein bisschen“, murmle ich. „Ich will es einfach wirklich gut können.“

„Aber du machst es doch schon gut!“, meint sie. „Du musst nur aufpassen, dass du den Kopf nicht zurückwirfst, wenn du springst. Das ist nicht so schwierig. Mach es einfach wie ich: Drück dein Kinn zur Brust hin.“

Das weiß ich alles. Kajsa hat es mindestens 40-mal gesagt und mir schließlich ein Stück Stoff gegeben, das ich zwischen Kinn und Brust einklemmen sollte beim Sprung.

Kajsa packt ihre Tasche. „Husch, husch, in die Dusche, Mädchen“, meint sie.

Clara runzelt die Stirn und sieht mich an. Ich blicke fragend zurück.

„War das nicht heute?“, murmle ich.

„Dachte ich auch“, nickt Clara. „Die Vorführung ist schon in zwei Wochen.“

„Vielleicht hat sie sich noch nicht entschieden“, antworte ich. „Die meisten von uns haben noch Probleme mit dem Rückwärtssalto.“

„Cecilie ist letztes Jahr im Finale aufgetreten. Sie hat es zwei Wochen vorher erfahren“, meint Clara.

Ich zucke mit den Achseln. Ich versuche, nicht zu zeigen, wie gespannt ich bin. Gerne würde ich die letzte Nummer unserer Vorführung übernehmen. Alle wissen, dass die Person, die Kajsa bittet, im Finale aufzutreten, die größten Chancen hat, es weit zu bringen. Der Traum von den Olympischen Spielen beginnt einfach an diesem Punkt.

Aber es gibt viele andere, die mindestens genauso gut sind wie ich. Vielleicht sogar besser. Ich seufze in Gedanken.

Meine Beine tun weh, als ich aufstehe. Der Saal riecht nach Schweiß und Konzentration. Ich mag den Geruch. Man riecht, dass man sein Bestes gegeben hat.

Ich bekomme das Haarband an meinem Pferdezopf zu fassen und ziehe es ab. Mein Haar fällt über meine Schultern und ich verliere das Haarband.

„Kommst du, Astrid?“ Clara steht in der Tür zum Umkleideraum.

„Zwei Sekunden“, rufe ich und greife auf den Boden. „Ich muss rasch mein Haarband aufheben.“

Als Kajsa hereinkommt, sieht sie nur meinen Po.

„Was machst du?“, fragt sie.

„Ich habe mein Haarband verloren“, antworte ich. „Da ist es.“ Ich ergreife es und richte mich auf.

„Du hast heute hart gearbeitet“, meint Kajsa.

Meine Wangen werden ganz heiß. Verlegen schaue ich auf den Boden.

„Ich weiß nicht, warum dieser Sprung so schwierig ist“, murmle ich.

„Du machst es gut“, lächelt Kajsa. „Du bist ehrgeizig und gibst niemals auf, bevor eine Übung nicht absolut perfekt ist. Das ist wirklich gut. Und daher wollte ich dich fragen, ob ...“

Kapitel 2

Meine Beine sind wie Gummi, als ich mich auf die Bank im Umkleideraum setze.

„Du bist so langsam heute“, lacht Clara. Sie zieht bereits ihre Jacke an. „Ich kann nicht auf dich warten. Ich muss mit meiner Schwester ins Theater.“

„Ist schon in Ordnung“, antworte ich. „Viel Spaß!“ Ich bin nicht sicher, ob sich mein Mund überhaupt richtig bewegt. Er fühlt sich auch wie Gummi an, genauso wie meine Beine.

Hat Kajsa wirklich das gesagt, was ich gehört habe?

Ich sehe Clara hinterher, die mit ihrer Tasche auf dem Rücken durch die Türe läuft. Die anderen Mädchen sind auch schon umgezogen. Nur ich sitze in der Turnhose da.

„Bist du eingefroren, Astrid?“, lacht Helene und fährt mit einer Bürste durch ihre blonden Haare.

„Ja, ich glaube fast“, antworte ich und grinse. Dann stehe ich auf und ziehe mein verschwitztes T-Shirt aus.

Es fühlt sich wie ein Feuerwerk im Bauch an. Ich bin fast sicher, dass ich richtig gehört habe, was Kajsa gesagt hat.