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Wie finde ich meinen Platz im Leben, wenn ich jung bin oder älter werde? Was mache ich, wenn mir der Platz verloren geht? Wenn Beziehungen zerbrechen oder ich meine Arbeitsstelle verliere ...? Was gibt mir Sicherheit im Leben? Was passt zu meinem Typ und welchen Plan hat Gott für mich? Die Suche nach dem richtigen Platz begleitet uns das ganze Leben. Cornelia Mack geht diesen existenziellen Fragen kompetent auf den Grund. Sie schöpft dabei aus einem reichen Erfahrungsschatz.
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Seitenzahl: 272
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Cornelia Mack
Meinen Platz im Leben finden
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Bestell-Nr. 395.209
ISBN 978-3-7751-7072-7 (PDF)ISBN 978-3-7751-7066-6 (E-Book)ISBN 978-3-7751-5209-9 (lieferbare Buchausgabe)
Datenkonvertierung E-Book: Satz & Medien Wieser, Stolberg
Weitere Informationen zur Autorin finden Sie hier: www.cornelia-mack.de
© der deutschen Ausgabe 2011SCM Hänssler im SCM-Verlag GmbH & Co. KG · 71088 HolzgerlingenInternet: www.scm-haenssler.de; E-Mail: [email protected]
Die Bibelverse sind, wenn nicht anders angegeben, folgender Ausgabe entnommen:Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung 2006, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
Umschlaggestaltung: Dietmar Reichert, DormagenTitelbild: dreamstime.com; photocase.comSatz: Satz & Medien Wieser, StolbergIllustrationen: Saskia KlingelhöferDruck und Bindung: CPI – Ebner & Spiegel, UlmPrinted in Germany
»Meinen Platz im Leben finden«. Warum schreibe ich darüber ein Buch? Oft begegnen mir Menschen in der Seelsorge oder in Gesprächen nach meinen Vorträgen, die dieses Thema zur Sprache bringen. Auch mich persönlich beschäftigt die Frage nach dem Platz im Leben immer wieder.
Es gab Phasen in meinem Leben, da wusste ich ganz genau, wo mein Platz ist, dann wiederum ereigneten sich Dinge, die diese Selbstsicherheit ins Wanken brachten.
Bei der Beschäftigung mit den Fragen nach dem Platz im Leben blieb ich nicht ohne Antworten. Mein Sozialpädagogik-Studium war mir ein Wegweiser, doch die hilfreichsten Antworten entdeckte ich im christlichen Glauben. Im Alter von 16 Jahren erlebte ich eine bewusste Hinwendung zu Christus.
Mein Mann ist Theologe und Pfarrer. Die Gespräche mit ihm und die intensive Beschäftigung mit der Bibel gaben mir die entscheidenden Antworten im Blick auf die eigene Identität.
Meine tiefe Überzeugung ist: Eine persönliche Beziehung zu Gott ist das sicherste Fundament für unser Selbst. Wenn wir darauf stehen, kann zwar vieles noch ins Wanken geraten, aber der letzte Grund, das Gehaltensein in Gott, bleibt. Selbst dann, wenn wir in Zweifel und Glaubenskrisen geraten.
Ich bin Mutter von vier inzwischen erwachsenen Kindern und auch Großmutter von bisher zwei Enkelkindern. Mir wurde im Prozess des Ehefrau- und Mutterwerdens klar, dass sich eine Antwort auf die Frage nach dem Platz im Leben schon durch die Beziehungen finden lässt, in denen wir stehen. Unsere Nächsten sind ein wesentlicher Teil unseres Lebens. Unser Platz ist (auch) an deren Seite.
Andererseits aber stellen sie uns auch infrage. Wir spiegeln uns in den anderen, wir freuen, ärgern oder stören uns an diesen und umgekehrt. So sind wir immer wieder gefragt, den eigenen Platz zu überprüfen und neu zu finden.
Einen wesentlichen Beitrag, um unseren Platz im Leben zu finden, leisten auch die Aufgaben, die wir haben – ganz egal, ob dies nun berufliche oder ehrenamtliche Arbeit ist. Die Sehnsucht danach, mit seinem Leben einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten und darin seinen Platz zu finden, trägt jeder in sich. Für mich war das insofern besonders spannend, da ich einen Hochschulabschluss habe, mich zugleich aber auch ganz in Familie und Pfarramt einbringen wollte. So habe ich mich entschieden, meinen »Beruf« im Ehrenamt auszuüben. Erst als unser jüngstes Kind in den Kindergarten kam, fing ich an, Vorträge zu halten und Bücher zu schreiben.
Dieses Buch ist aus vielen persönlichen Erlebnissen und Fragestellungen entstanden, auch durch unterschiedlichste Begegnungen mit Menschen. Ich hoffe, dass die Antworten, die mir selbst wichtig geworden sind, auch meinen Lesern so zur Hilfe werden können, dass sie am Ende sagen können: »Ich weiß jetzt besser, wie ich meinen Platz finden kann.« Oder: »Jetzt verstehe ich, warum ich zurzeit im Blick auf meinen Platz im Leben so verunsichert bin.«
Der Entstehungsprozess dieses Buches war so spannend wie bei keinem meiner vorherigen Bücher. Ich hatte zum ersten Mal beim Schreiben außer meinem Mann, Ulrich Mack, noch weitere Mitleser und Mitdiskutierer: aus unserer Kirchengemeinde Angela König, Marion Hase, Ellen Winkler-Oberman, Heike Buisson und Yvonne Backe; darüber hinaus unsere Töchter und deren Partner: Doro Wiebe und Ekki Wetzel, Katharina und Johannes Drechsler, Johanna und Jan-Michael Lohrer. Ihnen allen danke ich herzlich.
Ich merkte in diesem Prozess, dass die Themen dieses Buches genau die Fragestellungen treffen, die viele heute beschäftigen. Schon in den Reaktionen meiner Mitleser wurde mir klar, wie aktuell dieses Thema ist und dass wir dringend Antworten brauchen auf die Frage: Wie finde ich meinen Platz im Leben?
Manchmal denke ich an jene Frau, die in einer Gesprächsrunde neben mir saß. Auf einmal brach es aus ihr heraus: »Ich weiß zurzeit überhaupt nicht so genau, wo mein Platz ist. Ich habe eine innere Unruhe in mir und ich kann nicht so genau definieren, woher das eigentlich kommt.«
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es zu manchen Zeiten ganz einfach ist, zu sagen: »Hier ist mein Platz. Ich freue mich am Leben, an meinen Aufgaben, ich bin glücklich in meinen Beziehungen.« Zu anderen Zeiten lautet die Antwort vielleicht: »Ich weiß nicht, wo ich hingehöre. Wer bin ich überhaupt?« Manchmal sagen Menschen: »Ich kenne mich ganz genau.« In anderen Phasen tauchen bedrängende Fragen auf: »Was passt zu mir? Was gefällt mir? Was schmeckt mir? Was steht mir? Ich weiß es gerade überhaupt nicht.«
Manchmal ist der Platz sicher, zu anderen Zeiten geht das Gefühl verloren, einen Platz im Leben zu haben. Meist dann, wenn Rituale, Gewohnheiten, Aufgaben oder Besitz wegfallen oder wenn Menschen aus dem Erlebnisumfeld verschwinden, die bisher Sicherheit, Trost, Nähe und Geborgenheit vermittelt haben. Besonders gravierend ist die Verlusterfahrung, wenn Traumata in unser Leben einbrechen: Unfälle, Krankheit, Tod oder andere schwere Erlebnisse.
Nach solchen Erfahrungen braucht es oft eine längere Zeit, bis sich wieder die Sicherheit einstellt, einen Platz im Leben zu haben.
Menschen haben aber die Sehnsucht nach vertrauten Orten und sicheren Plätzen:
Freunde und eine Familie, die Geborgenheit geben;
Orte, die ein Zuhause ermöglichen;
das Gefühl der Zugehörigkeit zu einem Land;
eine vertraute Kultur;
Aufgaben, die das Leben ausfüllen und eine Arbeit, die Anerkennung und Wertschätzung vermittelt;
Dinge, Besitz und finanzielle Sicherheit;
das Gefühl, gern im eigenen Körper zu Hause zu sein.
Laut dem Gestalttherapeuten Fritz Perls1 gründet unsere Identität auf fünf Säulen: Körper und Leiblichkeit, Arbeit und Leistung, das soziale Netz (Freunde, Familie, Heimat), materielle Sicherheit, Werte und Normen.
Wenn eine oder mehrere dieser Säulen ins Wanken geraten, werden Menschen in ihrer Identität verunsichert, sie können sogar in eine Identitätskrise kommen. In solchen Zeiten brennt die Frage nach dem Platz im Leben förmlich unter den Nägeln.
Es könnte der Eindruck entstehen, dass die Frage nach dem Platz im Leben erst in unserer sich rasant verändernden Welt aktuell geworden ist. Doch mir fällt immer wieder auf, dass die Fragen der heutigen Zeit bereits in der Bibel zu finden sind.
Aus meiner persönlichen Lebensgeschichte heraus ist es mir wichtig, dieses Thema immer auch im biblischen Kontext zu beleuchten. Eine Aussage von Jesus ist im Blick auf die Fragestellung besonders hilfreich und wird sich durch das ganze Buch ziehen. Sie gibt Antwort auf die Frage »Wie finde ich meinen Platz im Leben?«
Das Lukasevangelium berichtet: Ein Mann kommt zu Jesus und fragt ihn: »Was muss ich tun, dass ich das ewige Leben ererbe?« Wir würden heute die Frage anders stellen, vielleicht so: »Was ist das Wichtigste im Leben?« Oder: »Wie bekomme ich ein Leben mit Qualität, mit den richtigen Werten, ein Leben, das Sinn macht und Bestand hat? Wie werde ich glücklich?« Oder eben: »Wie finde ich meinen Platz im Leben?«
Jesus antwortet darauf: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst« (Lukas 10,27).
Diese Antwort klingt einfach und macht doch auch die Komplexität deutlich: Es geht um drei Beziehungsebenen.
Um die Beziehung zu mir selbst, die Beziehung zu Gott und zu meinen Mitmenschen. Wenn ich danach frage, wie ich meinen Platz im Leben finde, muss ich diese drei Ebenen betrachten. Man kann die Antwort von Jesus auch in einer Grafik darstellen, in einem Dreieck: Gott-Ich-Du.
Antworten auf die Frage nach meiner Identität, nach meinem Platz im Leben finde ich nur, wenn diese drei Beziehungen in meinem Inneren in ein Gleichgewicht kommen.
Ich:
In den vielen Schichten meiner Persönlichkeit lerne ich mich mit meinen Gaben und Grenzen kennen. Ich erkenne, was meinem Leben Stabilität gibt, auf welche Säulen ich bauen muss, um mich sicher zu fühlen.
Gott:
Ich lerne mich vor Gott kennen, wie er sich uns in der Bibel vorstellt. Meinen Platz im Leben finde ich im Wissen darum, dass Gott mich geschaffen hat, dass er mein Leben gewollt hat und mich durch meine Tage und Jahre führt.
Du:
Ich erkenne mich in anderen, in dem, wie ich auf sie wirke und was ich bei ihnen im Guten wie im Schlechten bewirke – und umgekehrt darin, was andere für mich sind.
So ist auch dieses Buch in jene drei großen Themenbereiche aufgeteilt: Ich – Gott – Du.
Meistens wird in christlichen Kreisen die Beziehung zu Gott und die Beziehung zum Nächsten mehr betont als die Beziehung zu sich selbst. Dies führt aber gelegentlich auch zu einer verkrampften Sicht auf sich selbst oder sogar zu einem schlechten Gewissen, so wie es mir neulich in einem Gespräch mit einer Frau ging. Als ich ihr von meinem Buchthema erzählte, sagte sie: »Darf ich mich überhaupt mit mir selbst beschäftigen? Ist das nicht egoistisch oder unchristlich?«
Nein, ist es nicht. Denn nur wenn ich mir meiner Selbst sicher werde, und eine gute Beziehung zu mir selbst entwickle, kann ich mit anderen Menschen in gleicher Weise gut umgehen.
Wenn ich in einer lebendigen Beziehung zu Gott stehe, weist diese immer über mich hinaus und verhindert, dass ich im Kreisen um mich selbst stecken bleibe.
Eine gesunde und unverkrampfte Gottesbeziehung eröffnet mir einen neuen Blick auf meine Mitmenschen und verhindert, dass ich in egoistischer Selbstbespiegelung hängen bleibe.
Meinen Platz im Leben finde ich,wenn ich in einem ausgewogenen Verhältniszwischen Gott, mir und meinem Nächsten lebe.
Die Frage nach dem Ich oder dem Selbst zieht sich seit Jahren in vielen Varianten durch die pädagogische, philosophische, soziologische und psychologische Literatur. Was ist der Grund dafür? Wir Menschen kommen im Blick auf unser Selbst immer wieder neu ins Fragen.
Bereits Sokrates, ein griechischer Philosoph im fünften Jahrhundert vor Christus, beschäftigte sich mit dieser Fragestellung. Den Appell »Erkenne dich selbst« hielt er für eine der schwierigsten Forderungen überhaupt.
Und wie geht es uns heute mit dieser Frage? Bin ich mir vertraut oder empfinde ich mich wie ein unbekanntes Gegenüber, wenn ich mich im Spiegel betrachte? Was sehe ich da? Mich und meine Welt, die ich mitbringe und die mich prägt. Aber wer bin ich, wenn ich nach der Welt hinter dieser Welt suche? Wer kennt sich wirklich? Bin ich zufrieden mit mir? Mit dem Ich im Spiegel? Sage ich Ja dazu? Oder will ich jemand anderes sein, anders aussehen, mich anders verhalten, anders in dieser Welt leben?
Nicht immer haben wir das Erlebnis der Durchgängigkeit und der Stimmigkeit, nicht immer das Gefühl, ein und der- oder dieselbe zu sein. Stimmungen wechseln, Einstellungen können sich ändern, körperliche Reaktionen oder Veränderungen können uns beeinträchtigen. Ebenso können uns Bemerkungen oder Einschätzungen anderer über uns verunsichern. Oder vielleicht verändert sich gerade unser Umfeld.
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