Mental gesund durch die Examensvorbereitung - Jennifer Weber - E-Book

Mental gesund durch die Examensvorbereitung E-Book

Jennifer Weber

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  • Herausgeber: epubli
  • Kategorie: Bildung
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2024
Beschreibung

"Mental gesund durch die Examensvorbereitung" – der Ratgeber für alle, die sich auf ein Staatsexamen oder eine andere schwierige Prüfung vorbereiten und dabei ihre mentale Gesundheit bewahren möchten. Dieser Ratgeber bietet dir wertvolle Tipps und praxisnahe Methoden, um die Prüfungszeit nicht nur erfolgreich, sondern auch gesund zu meistern. Entdecke, wie du: Stress effektiv managen und deine innere Ruhe bewahren kannst, Selbstliebe und positive Denkweise in deinen Alltag integrierst, Burnout vorbeugst und deine mentale Stärke aufbaust, Energie und Motivation während der gesamten Vorbereitungszeit aufrechterhältst. Lass dich von der Autorin, die als Volljuristin selbst die Herausforderungen und den Stress der Examensvorbereitung durchlebt hat, inspirieren. Sie zeigt dir, wie du eine ausgeglichene und erfolgreiche Prüfungsphase erleben kannst – denn das Leben muss auch in der stressigen Zeit lebenswert bleiben. Mit 26 gezielten Übungen und weiteren wertvollen Inspirationen lernst du, deinen Alltag so zu gestalten, dass du resilient mit mentaler Belastung und Stress umgehst. Kompakt auf den Punkt gebracht, weil deine Zeit rar ist!

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Seitenzahl: 76

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Vorwort

Die Herausforderungen schwieriger Prüfungsphasen

Wenn wir am Anfang unserer Vorbereitung auf eine schwierige Prüfung wie das Staatsexamen stehen, konzentrieren wir uns oft ausschließlich auf die lern- und stoffbezogenen Herausforderungen. Wir recherchieren die besten Lernstrategien, überlegen, wie wir die gesamte Stoffmenge rechtzeitig in unser Gedächtnis bekommen, und suchen die optimalen Lernmaterialien. Dabei übersehen wir leicht, dass unsere mentale Gesundheit ebenfalls vor großen Herausforderungen steht. Dass du diesen Ratgeber in die Hand genommen hast, zeigt jedoch, dass du diesen Aspekt nicht vernachlässigst. Herzlichen Glückwunsch! Es ist großartig, dass du so reflektiert bist und dein Wohlbefinden ernst nimmst.

Eine Vorbereitung auf ein Examen ist ein nervenaufreibender Marathon. Körper und Geist werden regelmäßig an ihre Grenzen gebracht und müssen gut behandelt werden, um gesund zu bleiben. Mit einer solchen Examensvorbereitung gehen viele psychische Belastungen einher. Die hohe Lernbelastung und der Druck, täglich Höchstleistungen erbringen zu müssen, verursachen enormen Stress und können zu Erschöpfung führen. Hohe Durchfallquoten sorgen außerdem für starke Prüfungs- und Zukunftsängste. Dies kann eine ständige Nervosität, Schlafstörungen und im schlimmsten Fall Panikattacken zur Folge haben. Eine intensive Lernphase kann auch dazu führen, dass soziale Kontakte vernachlässigt werden, was zu Gefühlen der Einsamkeit führen kann. Auch das Selbstvertrauen kann leiden, indem man ständig an den eigenen Fähigkeiten zweifelt und Angst hat, nicht gut genug vorbereitet zu sein. Das Gefühl, dass das Leben an einem vorbeizieht und man nur noch seine Lernmaterialien und den eigenen Schreibtisch oder die Unibibliothek sieht, ist ebenfalls allgegenwärtig.

Ich möchte dir mit dieser Aufzählung keine Angst machen, sondern verdeutlichen, dass die psychischen Herausforderungen ernstgenommen werden sollten. Es ist wichtig, nicht nur die akademischen Ziele vor Augen zu haben, sondern auch gesund aus dieser Phase wieder herauszutreten.

In meinem Umfeld habe ich viele Stresssymptome miterlebt. Viele litten unter Schlafstörungen, der Alkoholkonsum stieg bei einigen an, und chronische Magenschmerzen waren keine Seltenheit. Ich habe sogar von einem körperlichen Zusammenbruch gehört, bei dem der Notarzt gerufen werden musste. Aber keine Panik – das muss alles nicht sein! Ich selbst habe die Auswirkungen des Stresses am eigenen Leib erfahren, doch bei mir kam es nie zu solchen Ausmaßen, weil ich immer aktiv an meiner körperlichen und mentalen Gesundheit gearbeitet habe. Dahingehend kann ich dich also beruhigen. Doch du siehst, wie wichtig es ist, sich in dieser Phase gut um sich zu kümmern. Lass es nicht so weit kommen. Du bist es wert, gesund zu sein. Kein Abschluss der Welt wiegt dein Wohlbefinden auf.

Als Examenskandidatin (und durch meine eigenen Erfahrungen in dieser Zeit) kann ich dir versichern, dass deine Leistung nicht darunter leiden wird, wenn du dich gut um dich selbst kümmerst. Im Gegenteil! Ein guter Umgang mit dir selbst wird dafür sorgen, dass du durchhältst, mehr Energie hast und motivierter bist.

Warum ich dir etwas zu diesem Thema raten kann

Ich bin mittlerweile am Ende meiner Examensreise. Sie beinhaltete eineinhalb Jahre Vorbereitung auf das erste juristische Staatsexamen und nochmal zwei Jahre Vorbereitung auf das zweite neben dem Referendariat. Als ich in die erste Examensvorbereitung startete, waren mir die psychischen Herausforderungen bereits bewusst. Ich begann mich ein wenig mit dieser Thematik auseinanderzusetzen, aber wirklich nur ein wenig. Ich besorgte mir ein Tagebuch, in welches ich morgens und abends positive Aspekte meines Alltags aufschrieb. Das war es allerdings auch schon. Ich persönlich finde, dass die erste Examensvorbereitung eine Zeit war, in der ich auf meine mentale Gesundheit und mein Glücksempfinden bezogen an meinen bis heute tiefsten Punkt geraten bin. Ich war zunächst ziemlich überfordert damit, da ich mich noch nie mit solchen Ängsten und einer so langen Stressphase auseinandersetzen musste. Heute bin ich unfassbar dankbar für diese Zeit, da ich mich enorm weiterentwickelt habe.

Nach der schriftlichen Prüfung, ging es mir leider nicht wie erwartet besser. Das Stressgefühl war noch immer präsent und natürlich schwebte nun die Ergebnisbekanntgabe permanent über meinem Geist. Diskussionen und Konflikte ertrug ich überhaupt nicht. Mein Stresslevel war noch so hoch, dass ich den Raum verließ, wenn es zu hitzigen Gesprächen kam. Als ich dann die Einladung zur mündlichen Prüfung bekam (mündliche Prüfungen waren noch nie meine Wohlfühlzone), kamen wieder starke Ängste hoch. Also packte ich meine mentale Gesundheit an. Ich kam zum ersten Mal bewusst mit dem Thema Achtsamkeit in Berührung. Ich integrierte jeden Tag bis zur Prüfung eine geführte Meditation in meinen Alltag und merkte plötzlich wie viel besser es mir ging. Ich wurde ruhiger und wieder leistungsstark. Nach dieser Phase merkte ich, dass ich es selbst in der Hand hatte, mein Stressniveau zu senken und resilienter zu werden. Seither setzte ich mich intensiv mit der mentalen Gesundheit im Studium und emotionalen Kompetenzen wie der Resilienz, der Burnout-Prävention und dem Selbstmitgefühl auseinander. Ich las etliche Bücher und machte viele Workshops und Online-Kurse. Nach meinem zweiten Staatsexamen absolvierte ich einen Kurs zum Thema Selbstmitgefühl und wurde zertifizierte Selbstliebe-Trainerin. Auf meinem Blog (www.achtsamstudieren.blog) gebe ich seit 2019 meine Erfahrungen an Studierende weiter. Dass ich mit meinen Erlebnissen, anderen helfen und etwas bewegen kann, erfuhr ich in meiner Tätigkeit als ausgebildete Tutorin- und Mentorin an meiner Heimatuniversität. Da ich schon als Kind gerne Bücher schrieb, war es nur naheliegend meine Gedanken für dich hier zusammenzufassen, um dir einen Erstehilfekasten für deinen Studienalltag an die Hand zu geben. Ich bin davon überzeugt, dass meine Erfahrungen dir helfen werden, den Stress in dieser Zeit gut zu überstehen und dein Glück und deine Gesundheit für deinen Abschluss nicht opfern zu müssen.

Wichtige Information

Eine wichtige Information vorab: Dieser Ratgeber ersetzt natürlich keine Psychotherapie. Er soll dir lediglich Anregungen geben, wie du besser mit der stressigen Situation umgehen kannst. Wenn du merkst, dass du alleine nicht zurechtkommst, lege ich dir ganz dringend ans Herz, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. An den meisten Universitäten gibt es hierfür psychotherapeutische Beratungsstellen. Dabei handelt es sich noch um keine Psychotherapie, aber du erhältst hier die Möglichkeit, mit Psychologen über deine Probleme zu reden.

Diese Beratungsstellen bieten eine wertvolle Unterstützung in schwierigen Zeiten. Sie können dir helfen, die Situation aus einer neuen Perspektive zu betrachten und praktische Strategien zu entwickeln, um mit Stress und anderen psychischen Belastungen besser umzugehen. Ein Gespräch mit einem erfahrenen Psychologen oder einer Psychologin kann bereits entlastend wirken und dir das Gefühl geben, nicht allein zu sein.

Es ist wichtig zu verstehen, dass es keine Schwäche ist, Hilfe zu suchen. Im Gegenteil, die Entscheidung, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, zeugt von Stärke und Selbstfürsorge. Psychische Gesundheit ist genauso wichtig wie die körperliche Gesundheit, und sich um sie zu kümmern, sollte selbstverständlich sein.

Falls du feststellst, dass die Beratung nicht ausreicht und du tiefergehende Unterstützung benötigst, können die Berater dich auch an geeignete Therapieangebote weitervermitteln. Der erste Schritt, Hilfe zu suchen, öffnet oft Türen zu weiteren Unterstützungsmaßnahmen, die speziell auf deine Bedürfnisse zugeschnitten sind.

Insgesamt soll dieser Ratgeber dir eine erste Hilfestellung bieten, um mit stressigen Situationen besser umzugehen. Nutze die Tipps und Anregungen, um dein Wohlbefinden zu fördern. Denke jedoch daran, dass professionelle Hilfe immer eine Option ist und dass es wichtig ist, rechtzeitig Unterstützung in Anspruch zu nehmen, wenn du merkst, dass du sie brauchst. Dein Wohlbefinden und deine Gesundheit stehen an erster Stelle.

Kapitel 1: Werkzeugkoffer

In diesem Kapitel präsentiere ich dir eine Sammlung von achtsamen Tipps, die als dein persönlicher Werkzeugkoffer fungieren sollen. Diese praktischen Werkzeuge sind darauf ausgelegt, dir in verschiedenen Situationen des Studienalltags Unterstützung zu bieten.

Bestandsaufnahme

Ich habe einige Fragen vorbereitet, die dir helfen werden, die Rahmenbedingungen deiner aktuellen Situation besser zu verstehen. Nimm dir einen Moment Zeit zur Selbstreflexion und sei dabei ehrlich zu dir selbst. Schnapp dir einen Stift und ein Blatt Papier und beantworte die folgenden Fragen:

Wie laden deine Batterien in Stressphasen wieder auf?

Tut es dir gut, wenn du für dich alleine zuhause bist oder brauchst du ständigen Kontakt mit anderen Menschen? Kurzum: bist du eher introvertiert oder extravertiert? Als introvertierte Person heißt es nicht zwingend, dass du alleine sein möchtest, doch vielleicht brauchst du einmal die Woche ein gutes, tiefgründiges Gespräch mit der besten Freundin, statt mehrmals abends in einem lauten Restaurant essen zu gehen. Wenn du eine extravertierte Person bist und täglich ausgehen möchtest, solltest du reflektieren mit welchen Menschen du ein Treffen genießen würdest und welche dich eher runterziehen.

Wie gehst du mit Niederlagen um?

Steckst du Niederlagen schnell weg oder reagierst du auf diese mit starker Selbstkritik und Grübeln? Denke an Momente zurück, in denen etwas nicht so lief, wie du es erhofft hast. Wie hast du darauf reagiert? Wie lange hat es gedauert, bis du gelassen an diese Situation zurückdenken konntest?

Wie sieht deine Schlafqualität aus?

Wie viele Stunden Schlaf benötigst du, um ausgeruht zu sein? Wann musst du ins Bett, damit du am nächsten Morgen energiegeladen aufstehst? Was machst du vor dem Schlafengehen? Bist du vielleicht noch am Handy, kurz bevor das Licht aus geht oder verzichtest du auf Bildschirme am Abend?

Diese Übung hilft dir nicht nur, ein besseres Verständnis für deine aktuellen Stressbewältigungsstrategien zu entwickeln, sondern bereitet dich auch darauf vor, gezielte Maßnahmen zu ergreifen, die du in den kommenden Kapiteln erforschen wirst, um deine Stressbewältigung langfristig zu verbessern.

Der richtige Umgang mit Ängsten