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Fachbuch aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Gesundheit - Ernährungswissenschaft, , Sprache: Deutsch, Abstract: Mineralstoffe als anorganische Nahrungsbestandteile werden aufgrund ihrer Konzentration im Körper als auch aufgrund des Mengenverhältnisses im täglichen Bedarf in Mengen-, Spuren- und Ultraspurenelemente unterteilt. Durch die Unterteilung wird deutlich gemacht, dass anorganische Nahrungsbestandteile ab einer Konzentration von mehr als 50 mg pro Kilogramm Körpergewicht als Mengen- und unterhalb dieser Grenze als Spurenelemente bezeichnet werden. Die einzige Ausnahme ist Eisen. Obwohl seine Konzentration bei über 60 mg pro Kilogramm Körpergewicht liegt, zählt es zu den Spurenelementen. Die vorliegende Arbeit widmet sich insbesondere folgenden Themen: Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelmente und Ultraspurenelemente in der Therapie und Prophylaxe von Krankheiten, Bedarfasituation, Versorgungssituation, Risiken und Nebenwirkungen.
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Veröffentlichungsjahr: 2011
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Körpereigene Reserven
Ein geringer Teil des körpereigenen Natriums befindet sich in der intrazelluläre Flüssigkeit und ist dort für das Membranpotential der Zellwände und für Enzymaktivitäten von Bedeutung. Der Gesamtbestand des Körpers an Natrium beträgt beim Mann 100 Gramm (4348 mmol) und bei der Frau 77 Gramm (3348 mmol). Davon fallen 98 Prozent auf den Extrazellulärraum. Der Natriumbestand in der extrazellulären Flüssigkeit wird in erster Linie über dasAldosteron-Angiotensin-Renin-Systemgesteuert und über die Niere geregelt. Vor allem in venösen Gefäßen findet eine kontinuierliche Messung der Wandspannung statt, die direkt mit dem osmotischen Druck und damit der Na+-Konzentration verbunden ist. Ein Abfall der Na+-Konzentration führt zur Bildung von Angiotensin, das in der Nebenniere die Freisetzung von Aldosteron bedingt. Es kommt zu einer verstärkten Na-Rückresorption. Die Natriumausscheidung kann nahezu auf null sinken. Bei einer Zunahme der Wandspannung in den Vorhöfen des Herzens kommt es umgekehrt zur Bildung desatrialen natriuretischen Faktors(ANF), der in der Niere für eine verstärkte Natriumausscheidung sorgt.3Mit dem Stuhl werden nur geringe Natriummengen ausgeschieden.4
Wichtige physiologische Funktion
•Entscheidende Bedeutung bei der Regulation der Osmolarität Zusammen mit Chlorid
und Kalium Aufrechterhaltung des osmotischen Drucks im Extrazellulärraum•Regulation des Säure-Basen-Haushaltes•Kontrolle des Membranpotentials•Erregungsleitung in Nerven- und Muskelzellen•Resorption von Glukose, Aminosäuren und wasserlöslichen Vitaminen
Hyponatriämie
Ein Hyponatriämie entsteht aufgrund eines Mangels an Natrium oder ist bedingt durch beispielsweise starke Durchfälle, anhaltendes Erbrechen, starkes Schwitzen, bei Resorptionsstörungen der Niere, vermehrte Harnausscheidung und vermehrtes Harnvolumen.5Es kommt zu einerHypoosmolaritätim Extrazellulärraum mit einer Flüssigkeitsverlagerung in den intrazellulären Raum, was zu Wasserverschiebungen ins Gewebe, insbesondere ins Gehirn führt. Als klinische Zeichen eines Natriummangelsyndroms sind erniedrigter Blutdruck, Kopfschmerzen, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen und Muskelkrämpfe zu beobachten. Bei Erkrankungen mit exzessiven Durchfällen, vor allem Na-Verlust, oder Erbrechen, vor allem Cl-Verlust, kann die auftretendeDehydratationbis zum Tode führen.
Hypernatriämie
Von größerer Bedeutung ist heute die überhöhte Natriumzufuhr insbesondere in Bezug auf die Entstehung und Behandlung von Bluthochdruck (Hypertonie). Dass Kochssalz bei entsprechender genetischer Disposition neben vielen anderen Ernährungsfaktoren für die Entstehung von Bluthochdruck mitverantwortlich ist, konnten zahlreiche Studien belegen. Eine hohe Kochsalzaufnahme führt praktisch immer zum Bluthochdruck. Das Ausmaß der Drucksteigerung ist jedoch individuell verschieden. Eine solcheKochsalzsensitivitätdarf jedoch nicht dahin führen, dass eine Therapie mit kochsalzreduzierter Kost nur bei „salzempfindlichen“ Menschen durchgeführt wird.6Eine kochsalz- oder natriumarme Ernährungsweise spielt somit bei jeder Bluthochdruckbehandlung eine große Rolle und senkt den systolischen und diastolischen Blutdruck. Neben der absoluten Höhe der
3Biesalski Grimm 2001, S. 216
4D_A_CH-Referenzwerte 2000, S. 152
5Elmadfa 1998, S. 213
6Kasper 2004, S. 366