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<p><strong>Die Leber entgiften und regenerieren</strong></p><p>Mit einer Fettleber lebt es sich gefährlich: Das Risiko, an Diabetes, Leberzirrhose oder einer Leberentzündung zu erkranken oder einen Herzinfarkt zu erleiden, steigt deutlich. Das Tückische: Man spürt die innere Verfettung der Leber und anderer Organe kaum – und auch schlanke Menschen sind betroffen. Die guten alten Haferflocken schaffen hier wirksame und vor allem leckere Abhilfe. Ihr natürlicher Inhaltsstoff, das Beta-Glucan, wirkt als effektiver Leber-Entfetter, und so macht Hafer das herkömmliche Leberfasten mit viel Gemüse und Eiweiß noch wirksamer. Tun Sie aktiv etwas für Ihre Gesundheit und bauen Sie regelmäßig eine Woche Leberfasten in ihren Alltag ein! So lassen Sie inneres Bauchfett schmelzen und reduzieren ganz nebenbei Ihr Gewicht.</p><p><strong>Das Selbstreinigungs-Programm für die Fettleber</strong></p><ul><li>Die Wochenkur: 3 Hafer-Entlastungstage und 4 Tage mit viel leckerem Gemüse und Eiweiß lassen das Leberfett schmelzen. Mit über 80 einfachen und schnellen Rezepten.</li><li>Mikronährstoffe: Folsäure, Vitamin B12, Vitamin E, aber auch Kaffee und das Gewürz Kurkuma werfen den Turbogang in der Leber an.</li><li>Jeder Schritt zählt: Wie Sie ganz nebenbei mehr Bewegung in Ihren Alltag bekommen. Auch das hilft Ihrer Leber.</li></ul>
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Seitenzahl: 154
Anne Iburg
1. Auflage 2024
35 Abbildungen
Eine Fettlebererkrankung ist anfangs symptomlos, sie tut nicht weh, erhöht aber das Risiko für weitere, folgenschwere Erkrankungen. Mittlerweile leiden 25 bis 30 Prozent der Erwachsenen in Deutschland an einer Fettleber. Doch wenn Sie achtsam sind, erkennen Sie frühzeitig, dass mit Ihrer Leber etwas nicht in Ordnung ist. Ihr Hausarzt kann Ihre Leber untersuchen und bei einer frühzeitigen Diagnose sind die Heilungschancen der Leber hervorragend.
Ändern Sie nach der Diagnose nichts an Ihrer Ernährungsweise, dann gehen Sie das Risiko ein, dass sich gefährliche Folgeerkrankungen wie Leberentzündung, Leberzirrhose und Leberkrebs, aber auch Diabetes, Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen entwickeln.
In diesem Buch erfahren Sie, wie Sie sich vor einer Fettleber schützen und wie Sie diese mit einer entsprechenden Ernährung erfolgreich therapieren können. Neben dem Verzicht auf Alkohol und Industriezucker spielen Haferflocken, eiweißbetontes Essen sowie eine sorgfältige Auswahl der Fette eine zentrale Rolle.
Legen Sie einmal pro Woche einen Leberentlastungstag ein, das ist Urlaub für Ihre Leber. Die Fettleber kann so das Zuviel an Fett wieder loswerden und sich regenerieren. Sie werden sehen, wie sich das Superfood Hafer mit seinen hochwirksamen Inhaltsstoffen auf die Gesundheit Ihrer Leber auswirkt. Lassen Sie sich von über 80 Rezepten jeweils mit den Zutaten Hafer, Haferflocken, -kleie, -schrot und -mehl begeistern.
Viel Spaß beim Lesen und Ausprobieren der Rezepte wünscht Ihnen
Anne Iburg
Titelei
Liebe Leserin, lieber Leser!
Mein Hafertag – Entlastung für die Leber
Fettleber – die unterschätzte Gefahr
Was ist eine Fettleber?
Unspezifische Symptome einer Fettleber
Labor der Fettleber
Warum ist die Fettleber so gefährlich?
Fettleber und Übergewicht
Fettleber und Diabetes
Fettleber und Nierenerkrankungen
Fettleber und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Fettleber und Lebererkrankungen
Fettleber und Fettpolster
Gesundes und krankes Fettgewebe
Die Rolle des Bauchfetts
Schlank und doch eine Fettleber?
Woran erkenne ich, dass ich ein TOFI bin?
Sind Sie ein Birnen- oder ein Apfeltyp?
Teamplayer: Leber und Bauchspeicheldrüse
Kommunikationsproblem
Stress schlägt auf die Leber
Fruktose ist Gift für die Leber
Zucker besteht zur Hälfte aus Fruktose
Obst ist und bleibt gesund
Sport bei Fettleber: Ist das effektiv?
Regelmäßige Bewegung ist erforderlich
Ausdauer- und Krafttraining
Los geht es!
Jeder Schritt zählt!
Ernährung für die Leber
1. Schritt: Entlastungstage für die Leber
Starten Sie mit Entlastungstagen
So funktioniert es
Folgende Zusätze sind pro Tag erlaubt, um eine geschmackliche Abwechslung zu erreichen:
2. Schritt: gesunde Ernährungsumstellung
Grundprinzip der leberfreundlichen Ernährung
Was macht die Haferflocken so besonders?
Beta-Glucan – das Wundermittel gegen die Fettleber
Kein Tag ohne Haferflocken
Eiweiß lässt das Leberfett schmelzen
Wissenswertes zum Eiweißbedarf
Bohnen & Co. machen die Leber schlank
Für wen lohnt sich Eiweißpulver?
Kann zu viel Eiweiß schädlich sein?
Welche Fette sind gesund für die Leber?
Täglich kunterbunt – Obst und Gemüse !
Obst und Gemüse wollen gut behandelt werden
Purer Genuss ist am gesündesten
Wenig Fruktose heißt nicht kein Obst!
Mehr Vollkornprodukte
Vollkorn – wie steige ich um?
Kleine Brotkunde
Was tun bei Süß- und Heißhunger?
Phase 1: Abwehrhaltung und Ablenkung
Phase 2: kontrolliertes Nachgeben der Süßhungerphase
Ein Cheatday – ist er sinnvoll?
Trink die Leber fit!
Die besten Trink-Tipps für Ihre Leber
Alkohol ist schwergewichtig
Alkohol hat »Nebenwirkungen«
Mikronährstoffe – damit der Leberstoffwechsel rund läuft
Eine gesunde Leber: so geht’s
Hafer-Rezepte
Wochenspeiseplan
Start in den Tag
Salate, Suppen und Kleinigkeiten
Hauptgerichte vegetarisch
Hauptgerichte mit Fleisch und Fisch
Brot, Brötchen und Kuchen
Autorenvorstellung
Sachverzeichnis
Impressum
Morgens: Beeren-Porridge
Für eine mittelgroße Person
65 g kleinblättrige Haferflocken300 ml Milch (1,5 % Fett)50 g BeerenobstZimt, Kurkuma und KardamomKleinblättrige Haferflocken mit Milch aufkochen und unter Rühren so lange kochen, bis der Brei sämig wird.
Beerenobst mit einer Gabel zerdrücken und unter das lauwarme Porridge rühren.
Mit Zimt, Kurkuma und Kardamom abschmecken.
Tipp zum Süßen:
Versuchen Sie, das Porridge ohne Zucker, Honig oder andere Süßungsmittel zu essen. Falls Sie das Porridge bei allem Mühen so nicht essen können, geben Sie etwas Süßstoff hinzu. Auch die Zuckeraustauschstoffe Xylit oder Erythrit sind in der Menge eines Teelöffels pro Mahlzeit erlaubt.
Mittags: Curry-Haferflocken-Suppe
Für eine mittelgroße Person
65 g grobblättrige Haferflocken½ TL Currypulver100 g Möhre400 ml Wasser1 TL Gemüsebrühe200 g SkyrSalzGewürze Ihrer WahlGrobblättrige Haferflocken mit Currypulver ohne Fett ein wenig anrösten.
Möhre waschen, schälen, putzen und in kleine Würfel schneiden.
Zusammen mit Wasser und Gemüsebrühe zu den Haferflocken geben, aufkochen und im geschlossenen Topf quellen lassen.
Zum Schluss lauwarmen Skyr einrühren. Eventuell mit etwas Salz und anderen Gewürzen Ihrer Wahl würzen. So oder püriert essen.
Abends: Ingwer-Haferflocken-Suppe
Für eine mittelgroße Person
65 g kleinblättrige Haferflocken1 EL fein gehackten Ingwer100 g Lauchringe400 ml Wasser1 TL Gemüsebrühe100 g MagerquarkKleinblättrige Haferflocken zusammen mit fein gehackten Ingwer, Lauchringen und Wasser sowie Gemüsebrühe aufkochen.
Das Ganze so lange kochen, bis die Suppe sämig wird.
Noch lauwarm Magerquark einrühren.
Und nach den Hafertagen?
Nach den Entlastungstagen mit Hafer und viel Eiweiß fällt Ihnen eine ausgewogene und vollwertige Ernährung leichter. Ihr Süßhunger lässt deutlich nach. Ihre neue Devise lautet: »Kein Tag ohne Hafer! Ein Tag ohne Haferflocken ist ein schlechter Tag für meine Leber.« Ihre Fettleber erholt sich und gesundet.
Eine nicht alkoholische Fettleber tut nicht weh und wird meist zufällig entdeckt. Gefährliche Folgeerkrankungen der Leber und weiterer Organe können auftreten.
Die Fettleber ist eine Wohlstandserkrankung. Sie entwickelt sich, wenn die Leber die Energie aus den Nahrungsmitteln nicht übers Blut an andere Orte des Körpers abgeben kann, sondern selber in Form von Fett einlagern muss.
Die Diagnose Fettleber betrifft immer mehr Menschen in Deutschland mit teils dramatischen Folgen. Sie ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen. Wenn die Fettleber sich nicht durch übermäßigen Alkoholkonsum entwickelt, tritt sie als Folge von falscher und meistens hochkalorischer Ernährung auf. Vor allem versteckte Zucker stellen ein hohes Risiko dar.
Eine gesunde Leber sollte nur wenig Fett speichern. Muss die Leber aber mehr Fette einlagern, als sie abgeben kann, entwickelt sich mit der Zeit meist schleichend eine sogenannte Fettleber-Erkrankung, die zu einer Entzündung der Leber führen kann. Das Fachwort ist Steatohepatitis. Je nach Ausmaß unterscheiden Ärzte zwischen folgenden drei Formen:
mild (weniger als ein Drittel der Leberzellen sind betroffen)
mäßig (zwei Drittel der Leberzellen sind betroffen)
schwer (mehr als zwei Drittel der Leberzellen sind betroffen)
Früher kannte man nur die alkoholische Fettleber (AFL), heute wird die nicht alkoholische Fettleber (NAFL) viel häufiger diagnostiziert. Daneben wird die sogenannte sekundäre Fettleber beschrieben, die häufig durch Medikamenteneinnahme verursacht wird.
Die nicht alkoholische Fettleber-Erkrankung ist die am weitesten verbreitete Lebererkrankung in den Industriestaaten: Etwa 20 bis 30 Prozent der Bevölkerung haben eine nicht alkoholische Fettleber. Und da so viele Menschen in Deutschland darunter leiden, sprechen wir von einer Volkskrankheit.
Im Gegensatz zu anderen Organen verfügt die Leber kaum über das »Warnsystem« Schmerz. Eine überlastete Leber macht sich meist nur indirekt durch unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Schlafstörungen, Blähungen, Übelkeit oder Appetitlosigkeit bemerkbar. Oft wird die Erkrankung deshalb nur zufällig entdeckt, etwa bei einer Ultraschall- oder einer Blutuntersuchung.
Druckgefühl im Oberbauch Im Anfangsstadium macht sich eine Fettleber gar nicht bemerkbar. Wenn die Leber anschwillt, können Patienten das zwar nicht direkt, aber auf Umwegen über deren Außenhülle, das sogenannte Leberparenchym, spüren. Diese bindegewebsartige Außenhülle der Leber, die das weiche Organ umschließt, hat sensible Nervenenden. Diese lösen Schmerzen im rechten Oberbauch aus, wenn die Leber sich vergrößert. Mit fortschreitendem Stadium werden die Druck- oder Völlegefühle stärker.
Appetitlosigkeit und Blähungen Viele klagen über Appetitlosigkeit. Die Lust auf regelmäßige Mahlzeiten nimmt ab und vermutlich werden vermehrt hochkalorische Snacks bevorzugt. Dieses Verhalten beschleunigt die Leberverfettung. Blähungen sind ein weiterer unangenehmer Nebeneffekt der Fettleber. Häufig kommt es in den frühen Morgenstunden zu starken Blähungen, die mit einem schlechten Schlafverhalten eingehen.
Müdigkeit und Abgeschlagenheit Symptome wie Schlafstörungen, Müdigkeit, fehlender Antrieb oder Konzentrationsstörungen weisen nicht direkt auf eine Lebererkrankung hin. Sie können Symptome für viele Krankheiten sein. Auch Leistungsabfall ist häufig ein subjektives Gefühl und kein eindeutiges Zeichen für eine Fettleber. Dennoch gilt der Satz aus der ganzheitlichen fernöstlichen Medizin: »Müdigkeit ist Schmerz der Leber.« Wer sehr häufig müde ist und eventuell ein erhöhtes Risiko für eine Fettleber aufweisen könnte, sollte seinen Arzt aufsuchen. Eine Ultraschallkontrolle oder die Bestimmung der Leberwerte klären auf.
Lebersternchen Das Wort »Lebersternchen« hört sich niedlich und nahezu harmlos an, ihr Auftreten ist aber bereits ein deutliches Zeichen für eine geschädigte Leber. Wenn nicht nur eine Fettleber, sondern schon eine Hepatitis vorliegt, zeigen sich häufig kleine Lebersternchen auf der Haut. Hierbei handelt es sich um eine sternenförmig aussehende Gefäßerweiterung, die aus einer kleinen Arterie in der Mitte und darum angeordneten kleinen Venen besteht. Lebersternchen finden sich vorwiegend an Kopf, Hals, Brust und Armen. Im Gesicht bemerkt man sie häufig zuerst an den Druckstellen der Brille. Bemerken Sie solche Hautveränderungen, dann sollten Sie nicht mehr warten, sondern Ihren Hausarzt aufsuchen.
Als Leberwerte bezeichnet man eine Gruppe mehrerer Blutwerte, die Schädigungen der Leber anzeigen können. Einige davon sind Enzyme, also Proteine, die den Stoffwechsel regulieren. Für die Leberzellen sind folgende Enzyme von Bedeutung:
Aspartat-Aminotransferase (AST)
Alanin-Aminotransferase (ALT)
Gamma-Glutamyltransferase (Gamma-GT)
alkalische Phosphatase (AP)
Zudem zeigen weitere Leberwerte an, ob das Organ richtig arbeitet.
Quick-Wert (TPZ): Wert der Blutgerinnung
Bilirubin: Abbauprodukt der roten Blutkörperchen
Albumin: von der Leber hergestelltes Bluteiweiß
Cholinesterase (ChE): von der Leber gebildetes Eiweiß
Aufgaben der gesunden Leber
Die stark durchblutet Leber wiegt etwa 1,5 kg und liegt unter den Rippen der rechten Brustkorbseite. Sie wird durch arterielles Blut mit Sauerstoff versorgt. Den größeren Anteil der Durchblutung macht venöses, nährstoffreiches Blut aus dem Darm aus. Die Nährstoffe Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate verändert die Leber zu Stoffen, die der Körper nur in dieser Form gebrauchen kann. Fette und Zucker können in der Leber gespeichert werden, sodass wir mit diesen Energiereserven eine 24-stündige Nahrungspause überbrücken können. Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Entgiftung. Nicht verwertbare oder gar schädliche Substanzen filtert die Leber aus dem Blut und baut diese ab.
Die fünf wichtigsten Aufgaben der Leber:
Aufbau- sowie Ab- und Umbau von Fetten, Eiweißen und Kohlenhydraten (Stoffwechsel)
Speicherung von Energieträgern (Glykogen, Fette)
Entgiftung: Ab- und Umbau von Fremdstoffen wie Medikamenten oder Giften
Bildung wichtiger Bluteiweiße und Blutgerinnungsbestandteile
Produktion von Gallensäuren zur Fettverdauung
Sind Leberzellen geschädigt, verändern sich die Leberwerte. Die Enzyme AST, ALT, die auch als Transaminasen bezeichnet werden, sowie Gamma-GT, AP und das Bilirubin steigen an. Der Quick-Wert, das Albumin und die Cholestase sinken.
Veränderte Leberwerte kommen häufig vor. Manchmal sind keiner oder auch nur einer der Werte verändert. Wichtig ist zu wissen, dass die Veränderung von nur einem Wert wenig aussagekräftig ist. Sind mehrere Werte verändert, kann dies auf einen schweren Leberschaden hindeuten. Ihre Hausärztin oder Ihr Hausarzt kann Ihre Leberwerte richtig interpretieren. Sie erhalten in Ihrer Hausarztpraxis kompetente Hilfe und sollten bei schlechten Werten die Behandlung nicht schleifen lassen.
Eine Fettleber tut nicht weh, doch sie erhöht das Risiko für weitere Erkrankungen. Eine Fettleber ist sehr häufig ein Indikator für eine ungesunde Lebensweise, die mit anderen Krankheiten wie Übergewicht, Diabetes oder Nierenerkrankungen in Zusammenhang steht.
Was war zuerst da, die Fettleber oder das Übergewicht? Das ist schwer zu beantworten: Die Fettleber ist nicht nur eine Folgeerkrankung der Fettleibigkeit (Adipositas), sie ist zugleich auch eine Ursache, sie fördert also das Übergewicht. Durch den hohen Fettanteil im Organ kann die Leber nicht mehr richtig arbeiten. Der Leberstoffwechsel gerät durcheinander, das Gewicht steigt und das Abnehmen fällt immer schwerer. Es kommt noch schlimmer, die Leber gibt falsche Signale an den ganzen Körper – auch ans Fettgewebe. Botenstoffe, die für eine Fetteinlagerung sorgen, werden aktiv. Durch den nicht richtig funktionieren Leberstoffwechsel wird das Abnehmen immer schwieriger. Es entsteht ein Teufelskreislauf von Fettleber und Gewichtszunahme.
Etwa 70 Prozent der Menschen mit Diabetes Typ 2 haben auch eine nicht alkoholische Fettleber, das sind deutlich mehr als bei Nichtdiabetikern. Doch hier gilt auch der umgekehrte Fall: eine Fettleber steigert das Risiko, eine Insulinresistenz und damit einen Diabetes Typ 2 zu entwickeln. Hier stellt sich wieder die Frage nach der Henne und dem Ei. Was war zuerst? Vermutlich die Fettleber. Denn es gilt die Regel: je ausgeprägter die Fettleber, desto schlechter ist die Insulinwirkung an den Zellen. Ist die Wirkung des Insulins schlecht, dann sinkt der Blutzuckerspiegel nur langsam. Je schlechter sich unser Blutzuckerspiegel abbauen lässt, umso wahrscheinlicher wird die Diagnose Diabetes Typ 2.
Leber und Niere sind funktionell eng miteinander verbunden. Beide Organe dienen der Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten und Giftstoffen. Bei Lebererkrankungen tauchen auch oft Erkrankungen oder Funktionsstörungen der Nieren auf. Selbst bei einer schwach ausgeprägten Fettleber werden Substanzen freigesetzt, die von der Niere aus dem Blut gefiltert werden. Diese, aufgrund eines höheren Anteils ausscheidungspflichtiger Substanzen, erhöhte Filterleistung schadet dem Organ. Wenn die Niere beim Filtern durch unnötig viele Stoffe stark belastet wird, steigt das Risiko einer chronischen Nierenerkrankung wie der Niereninsuffizienz.
Leber und Herz sind als einzige Organe in zwei Blutkreisläufe eingebunden. Stoffwechsel und Durchblutung verbinden beide eng, sie liegen im Körper nah beieinander. Durch diese enge Verbindung können Erkrankungen der Leber das Herz stark beeinflussen. Wenn die Fettleber immer weiter voranschreitet und das Organ nicht mehr richtig funktioniert, werden Stoffe als »Hilferufe« freigesetzt, die die Herzkranzgefäße attackieren können. Experten sind sich einig, wenn eine Fettleber nicht behandelt wird, werden Betroffene mit hoher Wahrscheinlichkeit herzkrank und das Risiko steigt, einen tödlichen Herzinfarkt zu erleiden.
Ob sich eine Fettleber zu einer Leberzirrhose entwickelt, hängt von möglichen entzündlichen Reaktionen ab. Je mehr Fett die Leber einlagern muss, umso größer wird das Risiko, dass es zu Entzündungsprozessen in der Leber kommt. Dann spricht der Mediziner von der Steatohepatitis bzw. Fettleberhepatitis, also einer Fettleber mit entzündlicher Reaktion.
Aus der Fettleberhepatitis kann sich eine Leberfibrose entwickeln. Die Zahl der aktiven Leberzellen nimmt ab, es kommt zu einer vermehrten Bildung von Bindegewebe. Die Leber verliert an Flexibilität. Tut der Patient immer noch nichts für seine Gesundheit, kann es im weiteren Verlauf zu einer Leberzirrhose und in der Folge auch zum Leberkrebs kommen. Die Leber vernarbt und schrumpft – das Endstadium einer Lebererkrankung. Dann ist die Leberfunktion stark einschränkt, es droht ein akutes Leberversagen – ein lebensbedrohlicher Zustand.
Etwa 85 Prozent aller Menschen mit Adipositas leiden unter einer Fettleber. Das ist nicht verwunderlich, denn die Hauptursachen für die Entstehung von Adipositas und einer Fettleber sind identisch: Hochkalorisches Essen, zu häufiges Snacken, also viele kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt, und viel zu wenig Bewegung. Die Fettleber ist nicht nur eine Folgeerkrankung von Übergewicht, sie fördert auch gleichzeitig die Gewichtszunahme. Durch den hohen Fettanteil verändert sich die Leber, sodass sie nicht mehr richtig arbeiten kann. Der Stoffwechsel gerät durcheinander, das Gewicht steigt weiter und das Abnehmen fällt immer schwerer.
Jeder gesunde Mensch hat Fettgewebe. Das Fettgewebe besteht in der Regel aus Fettzellen und Bindegewebe. Im Idealfall macht es 10 bis 22 Prozent des Körpergewichts aus, Frauen weisen etwa 5 Prozent mehr auf. Die Aufgabe des Fettgewebes ist, Fett aus der Blutbahn aufzunehmen, zu speichern und bei Bedarf wieder freizugeben. Am besten können wir Fett im Unterhautfettgewebe an Gesäß, Hüften und Bauch einlagern. Damit diese Aufgabe gut funktioniert, muss unser Fettgewebe mit Blutgefäßen und Nervenbahnen versorgt sein. Nimmt das Fettgewebe immer mehr zu, können Blutgefäße und Nervenbahnen nicht genügend nachwachsen, die ausreichende Versorgung des Gewebes ist nicht mehr gewährleistet. Das Fettgewebe verändert sich, es wird »krank«. Dann schüttet es Botenstoffe aus, die sich nachweisen lassen und die auf einen Entzündungsprozesses des Fettgewebes hinweisen.
Das Fettgewebe produziert Hormone und schüttet diese aus. Das bekannteste Hormon des Fettgewebes ist Leptin, mittlerweile kennt man mehrere Dutzend weitere bioaktive Substanzen (Hormone und Zytokine) des Fettgewebes. Das Zusammenspiel der einzelnen Stoffe ist noch nicht hinreichend erforscht. Doch nimmt man an, dass sich mit Zunahme des Fettgewebes die Produktion dieser Hormone verändert. Je mehr Fettgewebe im Körper vorhanden ist, umso mehr entzündungsfördernde Stoffe sind im Körper vorhanden, die von diesem Fettgewebe gebildet wurden. Das Fettgewebe schädigt so den Körper im Ganzen und im Besonderen andere Organe wie Leber, Herz und Blutgefäße.
Das viszerale Fett (Bauchfett) gilt dabei als das gefährlichste Fettgewebe. Fetteinlagerungen an Hüfte, Po und Oberschenkeln sehen wir nach vorherrschendem Schönheitsideal als Problemzone, sie sind medizinisch aber eher unproblematisch. Das Fett in unserem Bauchraum ist die gefährlichere Variante. Diese Fettpartien scheinen wesentlich schneller schlecht mit Sauerstoff versorgt zu sein und stehen unter (oxidativem) Stress. Dies verstärkt die Freisetzung von Entzündungsstoffen, Hormonen und Zytokinen.
In diesem Stadium wird sogar Fett aus den Fettzellen freigesetzt. Das hört sich vielleicht nach Fetteinschmelze an, ist es aber nicht. Dieses Fett ist eine zusätzliche Belastung für die Leber. Es entsteht ein gefährlicher Teufelskreis: das entzündete Fettgewebe verliert seine Fähigkeit, Fett zu speichern und gleichzeitig müssen immer wieder neue Fettspeicher in Form von Fettzellen angelegt werden. Und dies passiert vor allem in der Bauchhöhle. Der Bauchraum kann schätzungsweise 4 bis 6 Liter Fett aufnehmen. Dieses Fett sammelt sich zwischen den Organen.
Dieses sogenannte viszerale Fett ist nicht nur aufgrund seiner hohen hormonellen Aktivität ein gesundheitliches Risiko. Es drückt auf unsere inneren Organe und setzt weitere Krankheitsprozesse in Gang. Nicht nur die Fettleber, sondern auch das viszerale Bauchfett begünstigen durch ihre Hormonaktivität Bluthochdruck, Diabetes und Entzündungsprozesse im Körper.
Bei immer mehr schlanken Patienten wird heute eine Fettleber diagnostiziert. Glaubt man den Schätzungen, dann haben etwa 40 Prozent der Schlanken zu viel Körperfett im Bauchraum.
Auch wenn der Body-Mass-Index (BMI) mit einem Wert von unter 25 Normalgewicht anzeigt, kann eine Fettleber vorliegen. Der BMI setzt Körpergröße und Gewicht in Relation zueinander. Der BMI berücksichtigt nicht, zu welchem Anteil das Körpergewicht aus Fett beziehungsweise Muskelmasse besteht. Das Problem der augenscheinlich Schlanken mit Fettleber ist ihre Körperzusammensetzung: zu wenig Muskelmasse, zu viel Fett. In der Fachwelt spricht man von »TOFIs«, eine Abkürzung für »thin outside, fat inside«.