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Möwerich Ahoi, Späher einer kriminellen Möwenbande, schlägt Alarm: Crepes-Budenbesitzer Knut ist verschwunden. Entführt, ermordet, ertrunken? Wovon sollen sich die Möwen jetzt ernähren, wenn sie nicht mehr täglich ihre Crepes-Ration von den Sylter Touristen erbeuten können? Auf der Suche nach Knut gerät die Möwenbande in aberwitzige Verwicklungen und turbulenten Situationen - und kommt einem makabren Mord auf die Spur, der ganz Sylt erschüttert.
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Seitenzahl: 323
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Sina Beerwald, 1977 in Stuttgart geboren, hat sich bisher mit fünf erfolgreichen Romanen einen Namen gemacht. 2011 wurde sie Preisträgerin des NordMordAward, des ersten Krimipreises für Schleswig-Holstein. Vor fünf Jahren wanderte sie mit zwei Koffern und vielen kriminellen Ideen im Gepäck auf die Insel Sylt aus und lebt dort seither als freie Autorin.
www.sina-beerwald.de
Dieses Buch ist ein Roman. Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind nicht gewollt und rein zufällig.
© 2013 Hermann-Josef Emons Verlag Alle Rechte vorbehalten Umschlagmotiv: fotolia.com/Sunnydays Umschlaggestaltung: Tobias Doetsch eBook-Erstellung: CPI – Clausen & Bosse, LeckISBN 978-3-86358-254-8 Sylt Krimi Originalausgabe
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Ein Projekt der AVA
Dramatis Laridae
Ahoi: Für die Eroberung eines Weibchens braucht er mindestens einen Plan C, weil der Abstand zwischen zwei Fettnäpfchen einen Ahoi beträgt. Und da seine Eltern ihm sonst nix Ordentliches beigebracht haben, ist er seit zehn Jahren Späher einer Möwenbande, die von räuberischer Erpressung lebt. Diese Crêpes sind aber auch zu lecker – und machen obendrein satt. Er ist Gründungsmitglied der Mordkommission Schoko-Crêpes.
Baron Silver de Luft: Sieht keine zwei Meter mehr weit. Er ist altgedienter Scheff der Bande und trägt zum Zeichen dessen den Helm seines Großvaters, der Hauptfischwebel im zweiten Möwenkrieg war. Böse Zungen behaupten, es handle sich um eine rostige Thunfischdose.
Harry: Alleinerziehender Vater mit der beeindruckenden Spannweite von einem Meter sechzig. Früher Türsteher vor einer Bäckerei, heute der Mann fürs Grobe, aber mit weichem Herz.
Grey: Die Jungmöwe im Team. Hat einen vorlauten Schnabel und noch ziemlich viele Flausen im Gefieder.
Suzette: Nicht nur Ahoi ist verliebt in sie – auch Mogulis, die reichste Möwe von Sylt, findet Suzette süß und wirbt mit allen Mitteln um sie.
Jonathan: Er sieht sehr gut aus und ist bei den Möwenweibchen ein begehrter Teilzeitbrutpfleger, hat aber noch nie eine Beziehung zu einem Weibchen gehabt – ich denke, Sie verstehen mich.
Helgi: Kam als Auswanderer erst kürzlich zum Team. Er wurde von seiner Heimatinsel Helgoland mit Schallwellen vertrieben und fühlt sich am wohlsten, wenn er im Alkovenbett im Keitumer Heimatmuseum liegen und auf den Spuren seiner Vorfahren wandeln kann.
Balthasar: Die schlauste Möwe von allen. Hat drei Silvester an der Unität studiert und fliegt nur noch nach Navi. Ein Frühstück ist für ihn erst mit einer geklauten Tageszeitung perfekt.
Alki: Möchte nicht mehr ungefragt einer Gruppe hinzugefügt werden – mit dem Thema ist er durch, seit er von einer Saisonpartnerin mal zu einem Gesprächskreis für Möwen mit Alkoholproblemen geschleppt wurde.
Mensch-Knut: Crêpes-Dealer von Beruf und damit der wichtigste Mensch im Leben der Möwenbande. Als der Crêpes-Stand eines Morgens geschlossen bleibt, beginnt die Geschichte …
EINS
Gestatten, mein Name ist Ahoi. Wie jeden Morgen sitze ich auch heute zu Füßen des Leuchtturms am Südzipfel von Sylt auf dem Dach des Crêpes-Standes und schaue übers Meer, der aufgehenden Sonne entgegen. Ausschau halten ist mein Job. Und Sonne bedeutet viele Touristen.
»Freunde, das wird ein guter Tag!«, rufe ich meiner Bande zu, und die Möwen unten am Strand stellen augenblicklich ihre verzweifelten Versuche ein, die Schale einer angespülten Strandkrabbe zu knacken oder im seichten Wasser erfolglos nach Fischen zu tauchen. So ist das eben, wenn die Eltern einem nix beibringen. Ich bin deswegen schon mein halbes Leben lang Späher dieser Bande, die sich durch räuberische Erpressung ihre täglichen Crêpes verdient. Die Dinger sind aber auch echt lecker und machen obendrein satt.
Unser kriminelles Handwerk haben wir jedenfalls von der Pike auf gelernt. Ich checke immer die Lage, denn ich kenne die Vorlieben meiner Kumpels: Apfelmus für Suzette, Käse-Schinken für Jonathan. Oder aber mit Schuss für Alki, den Dienstältesten im Team, der ein paar persönliche Probleme hat und sich deshalb auch gerne mal ins Weinglas eines Touris stürzt. Nur Zimt-Zucker ist tabu, weil die Sorte immer von den kleinen Ganoven gegessen wird, die ihre Eltern ganz gewieft zum Crêpes-Stand schleppen und dadurch erst für den großen Umsatz sorgen. Denen darf man keine Angst machen.
Ich höre also bei der Bestellung zu und rufe die Menüfolge aus, worauf Jonathan und Suzette das Ablenkungsmanöver übernehmen. Dann ist Harry dran. Mit seiner Spannweite von einem Meter sechzig kreist er das nichts ahnende Opfer ein, schießt dann im Sturzflug über dessen Schulter und schnappt sich den Crêpe. Selbstverständlich ohne Serviette. Die hält noch immer der schreiende Tourist in Händen, der jetzt anstelle des Crêpes den Schreck seines Lebens verdauen muss.
Harry lässt sich derweil auf einem Strandkorbdach nieder und bittet die Kollegen zu Tisch. Die Reste, die bei einem schlechten Manöver auf der Promenade landen, kriegt Auswanderer Helgi. Der kam erst kürzlich zur Truppe, weil er von Helgoland vertrieben wurde. Dort haben die Menschen uns Silbermöwen zum Schutz der Touristen den Krieg erklärt und meine Artgenossen mit Schallwellen von der Insel gejagt. Nur hier auf Sylt haben wir noch gut lachen.
Auf Sylt ist eben alles immer ein bisschen anders. Und eine echte Sylter Möwe zu sein, ist sowieso etwas Besonderes. Warum? Ja, das weiß ich auch nicht so genau. Aber wenn ich einer Möwe auf dem Festland erzähle, dass ich von Sylt komme, bin ich binnen Sekunden von flügelschlagenden, neugierigen Artgenossen umringt. Jede Möwe kennt diese bunte Welt auf einhundert Quadratkilometern oder hat wenigstens davon gehört. Die Weibchen hängen bei jedem Wort an meinem Schnabel, und die Männchen fragen mich direkt, wo denn im Revier kurzfristig noch etwas frei wäre. Wenn mir dann vor Erstaunen der Schnabel offen stehen bleibt, schieben sie noch schnell hinterher, dass es ja wirklich nur für ein paar Tage wäre. Anreise aber bitte nicht am Wochenende, weil da immer so viel Luftverkehr herrscht.
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