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In seinem Beitrag über das "Medienverhalten der Millennials" beschäftigt sich Michael Haller mit der Internutnutzung der, so das Klischee, digitalen Narzissten – der Generation also, die ein Leben ohne Internet nicht kennt. Entgegen dem medial gern vermittelten, weil so schlagzeilenträchtigen "Millennial-Drama", in dem die vermeintliche Facebook- und Handy-Abhängigkeit der jungen Nutzer inszeniert ist, ergebe die Mühe der exakten Erhebung und Langzeituntersuchung ein deutlich anderes, weniger krasses Bild, so Haller: Es stelle eben keine katastrophischen Veränderungen, kein bedrohliches Suchtverhalten dar, zeige dafür Widersprüchliches und durchaus auch Erfolgreiches in den Anpassungs- und Orientierungsversuchen in einer (noch) neuen Medienwelt.
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Seitenzahl: 17
Inhalt
Michael HallerNarzissten in der FilterblaseDas Medienverhalten der Millennials
Der Autor
Impressum
Michael HallerNarzissten in der FilterblaseDas Medienverhalten der Millennials
Tausendmal gesehen, tausendmal den Kopf geschüttelt: das Foto eines cool gestylten jungen Mannes, der auf sein Handy starrt, dessen Screen einen jungen Mann zeigt, der auf sein Handy starrt, dessen Screen einen jungen Mann zeigt usw.
Dieses Foto ist ein Symbolbild, denn seine Selbstreferenz zeigt die mit dem Smartphone verbundene Selbstbezogenheit der Millennials, der Generation, die im Lauf der letzten zwei Jahrzehnte vor der Jahrtausendwende auf die Welt gekommen und mit dem interaktiven Web 2.0, den Social-Media-Plattformen und dem Smartphone groß geworden ist. Ihr medialer Kontext macht diese Generation einzigartig. Das Foto illustriert auch den Modus dieser Millennials, die sich fortwährend mit den Augen der anderen beäugen, die sich mit Körperkult, Schmollmund und buntem Outfit bei Facebook als originelle Persönlichkeiten zur Schau stellen und zugleich ihre Orientierungslosigkeit verdecken. »Millennials: The Me Me Me Generation«, stand auf dem Cover des US-Magazins Time im Mai 2013, darunter ein selbstverliebt ins eigene Smartphone blinzelnder Teenager. – Alles klar?