Nicht alle Männer sind Betrüger - Sophie Maar - E-Book

Nicht alle Männer sind Betrüger E-Book

Sophie Maar

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Beschreibung

Charlotte Wegener lebt und arbeitet in Köln. Immer an ihrer Seite, Freundin Konstanze "Konny". Konny ist Charlottes Stütze in allen Lebenslagen und gleichzeitig ihre Kollegin. Nachdem ihr Exfreund Jonas Charlotte betrogen hat, glaubt Charlotte nicht mehr an die große Liebe. Das ändert sich, als sie den Firmenschwarm Henrik näher kennenlernt. Die Beziehung der beiden hält nicht lange, weil Henrik sich in Notlügen verstrickt. Kurze Zeit darauf begegnet Charlotte Tim, dem neuen Nachbar. Die beiden verlieben sich ineinander und heiraten nach kurzer Kennenlernzeit. Jedoch macht es Tims Jähzorn Charlotte schnell unmöglich an eine gemeinsame Zukunft zu glauben. Henrik lernt indes auf seiner Urlaubsreise die Asiatin Angelin kennen. Diese verliebt sich in Henrik. Er empfindet allerdings nur Freundschaft für sie. Angelin erweist sich als sehr launisch und Henrik muss sich gestehen, dass er Charlotte immer noch liebt. Er glaubt aber zu wissen, dass er Charlotte für immer verloren hat. Das Schicksal hat für Charlotte und Henrik noch einiges im Gepäck. Als Charlotte völlig verzweifelt keine Rettung mehr für ihre Ehe mit Tim sieht, wendet sich das Blatt und Henrik ist ihr eine große Stütze.

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Sophie Maar

Nicht alle Männer sind Betrüger

Charlotte

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Titelseite

 

Sophie Maar 

 

 

NICHT ALLE MÄNNER SIND BETRÜGER

 

- Charlotte -

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Roman

 

Die Autorin

 

„Ich liebe Geschichten mit Happyend!“

 

Bevor Sophie Maar zu Beginn des Jahres 2019 ihren ersten Roman veröffentlicht, arbeitet sie viele Jahre als Angestellte. 

Heute lebt sie ihren Traum vom Schreiben. Ideen für ihre Geschichten findet sie überall, vor allem in der freien Natur, beim Spazierengehen. Mit ihren Geschichten entführt sie ihre Leserinnen und Leser für ein paar Stunden in eine Welt, die aus Problemen und Wirrungen bestehen, genau wie im wahren Leben, aber immer in einem Happyend enden. Sophie Maar ist in der Vulkaneifel geboren und aufgewachsen. Sie lebt heute, nach einigen Jahren in Köln und Andernach, wieder in der Vulkaneifel.

 

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Dann würde sich die Autorin über eine positive Rezession freuen oder schreiben Sie ihr über ihre Webseite: http://www.sophie-maar.de

oder über Amazon: https://www.amazon.de/dp/3982091217/ref=cm_sw_em_r_mt_dp_U_45cvDb76NX6TV

Impressum

Nicht alle Männer sind Betrüger – Sophie Maar

 

Texte: © 2021 by Sophie Maar

1. Auflage (2019)

2. Auflage (2021)

Sprache: Deutsch

 

Taschenbuch: 307 Seiten

Verlag: AutorenServices.de, Birkenallee 24, 36037 Fulda, www.Autorenservices.de, [email protected]

Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 18 Jahren

 

http://www.sophie-maar.de

 

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors, auch auszugsweise, unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Alle Rechte, auch die der Übersetzung des Werkes, liegen beim Autor. Zuwiderhandlung ist strafbar und verpflichtet zu Schadenersatz.

 

 

Zitat

 

 

 

Schreibe, wie du redest, so schreibst du schön.

 

Gotthold Ephraim Lessing (1729 - 1781)

Quelle: Lessing, G. E., Briefe. An seine Schwester, 1743

 

 

Inhaltsverzeichnis

 Titelseite

Die Autorin

Impressum

Zitat

Inhaltsverzeichnis

Prolog

Charlotte – Verhängnisvolle Firmenfeier Charlotte und Henrik – Traummann –Henrik und Benjamin – Missverständnisse –Charlotte – Das Leben geht weiter –Tim – Heiße Nachbarin –Charlotte und Tim – Neuer Traummann in Sicht –Charlotte– Charlotte und Tim – Heiratsantrag –Tim und Charlotte – Hochzeit –Charlotte – Tim gegen Henrik –Henrik – Große Reise –Tim – Rückkehr –Konny und Henrik – Wieder alles im Lot? –Tim – Eskalation –Charlotte – Partytime –Charlotte und Tim – Etwas läuft schief –Charlotte und Tim – Frostiges Klima –Charlotte und Tim – Falsche Versprechungen –Tim – Ein Geschenk –Charlotte und Tim – Ein schöner Tag –Konny– Unfall –Charlotte – Missverständnisse –Frederic – Nächtlicher Gast –Tim – Erwacht –Kira – Unerwarteter Auftritt–Charlotte und Tim – Wiedererkennen –Tim – Entlassung –Charlotte und Tim – Weihnachten –Charlotte und Tim – Neuanfang? –Charlotte und Tim – Neues Jahr – neues Glück? Angelin– Besuch –Charlotte und Tim– Urlaub –Charlotte und Tim – Heimreise! Endlich! –Tim – Jähzorn –Charlotte – Aus –Tim und Charlotte – Normaler Alltag? –Charlotte und Henrik – The same procedure as every year! –Firmenfeier –Tim – Ich lecke meine Wunden –Charlotte – Rückkehr –Henrik – Rückkehr nach Singapur –Charlotte und Henrik – Alle Jahre wieder –

Epilog

Danksagung

Weitere Bücher der Autorin

 

 

Prolog

14.12.2017:

 

Er schaut mich mit Zornesröte im Gesicht an: „Schlampe!“ Er holt aus und schlägt mir ins Gesicht!

Ich wache auf von dem spitzen Schrei, der aus meinem tiefsten Innern kommt. Ich bin schweißgebadet! Das Bett ist zerwühlt!

Tim, mein Ehemann ist ausgezogen und ich muss zusehen, wie ich mit dieser Situation fertig werde.

Dabei hätte es nur ein bisschen Mühe von seiner Seite bedurft, damit wir unsere Ehe wieder in den Griff bekommen hätten!

Nun ist es zu spät.

Tim ist zu seinem Bruder gezogen und ich liege einsam und verlassen in unserem Ehebett. Um mich herum leere Chips Tüten, Pizzakartons und Colaflaschen. Das ist auch keine Lösung, ich weiß. Es tröstet mich aber für den Moment.

Ich muss nachdenken, bin aber augenblicklich nicht in der Lage dazu. Mein Gehirn ist leer! Mein Herz noch leerer!

Okay, dann ganz nach dem Motto aus meinem Lieblingsfilm „Vom Winde verweht“: 

 

Verschieben wir es auf morgen.

 

Es klingelt an der Haustür. Sollte das mein Nachbar Henrik sein, ich bin nicht da. Oder vielleicht meine Mutter? Aber die hat einen Schlüssel.

Ich drehe mich um und weine leise in meine Kissen. Wenigstens habe ich jetzt die Fernbedienung für den Fernseher in alleiniger Regie. Was für ein Trost! Ich müsste duschen, aufstehen und weitermachen. Aber ich habe keine Kraft dazu und die Erdanziehung lässt mich nicht los!

Es klingelt erneut.

Nein, ich bin nicht da! Ich will nicht sprechen, nichts erklären oder mich rechtfertigen müssen!

Decke über den Kopf und nichts mehr hören!

 

Das Leben ist so unfair!

1. Kapitel

Carlotte

- Verhängnisvolle Firmenfeier -

 

12.06.2014:

 

Das Sommerfest unserer Firma MJS Immobilienberatung mit Sitz in Köln, Berlin, London und Singapur ist immer ein Highlight und es wird, wie jedes Jahr, ein köstliches Essen gereicht und die Musik dem jeweiligen Motto angepasst. Dieses Jahr tanzen wir auf die Hits der 80er Jahre, und zwar auf einem Schiff der Köln-Düsseldorfer Rheinschifffahrt. Die Musik ist genau nach meinem Geschmack. Vielleicht angele ich mir ja im Verlauf des Abends unseren süßen Firmenneuling Henrik aus der Werbeabteilung. Schwarze Haare, tolle tiefgründige braune Augen und so süße Grübchen, bei deren Anblick mir ganz warm ums Herz wird, wenn er mir auf dem Flur in der Firma entgegenkommt und mich anlächelt. Aber was ist das? Er steht bei Britta, unserer Firmenbitch. Da werde ich wohl die Hilfe von Konstanze benötigen.

„Konny, hast du das gesehen?“, begrüße ich meine Freundin und Kollegin, als diese etwas verspätet und leicht zerzaust um die Ecke kommt. Sie ist gerade noch rechtzeitig eingetroffen, denn das Schiff legt sicher gleich ab.

„Was meinst du?“, schaut sie mich irritiert an.

„Unser Neuer flirtet mit Britta“, erkläre ich Konny meine Empörung.

„Ach was! Der hat doch Verstand ... und Geschmack. Er will sicher nur freundlich sein. Aber sag mal. Du hast tatsächlich Interesse an unserem Neuzugang? Das ist ja mal eine gute Nachricht!“ Sie grinst mich an und ich weiß, worauf sie anspricht. Seit mein Ex-Freund Jonas mich betrogen hat, bin ich im Umgang mit dem männlichen Geschlecht sehr verhalten. Ich vertraue so schnell keinem Mann mehr.

Jetzt spielt die Band auch noch Crazy Little Thing Called Love von Queen, wie passend.

„Aber sag mal, wie siehst du eigentlich aus?“ Ich schaue meine Freundin mit großen Augen fragend an.

„Als ich zur Feier gehen wollte, kam Abteilungsleiter Witte um die Ecke und meinte, der mir vorliegende Auftrag müsse unbedingt fertiggestellt werden. Und das an dem heutigen Tag. Der spinnt doch. Wenn er keine Lust auf feiern hat, muss er mich doch nicht davon abhalten, oder?“ Sie ereifert sich und bekommt rote Flecken auf den Wangen.

„Du hast nichts verpasst. Das Büfett ist auch eben erst eröffnet worden und die Ansprache vom Chef war dieselbe wie letztes Jahr“, beruhige ich sie. Konny grinst und zwinkert mir zu, denn just in dem Moment kommt unser Chef Herr Martens an unserem Tisch vorbei.

„Hat er mich gehört?“, flüstere ich mit heiserer Stimme.

„Nee, bestimmt nicht! Aber was wahr ist, darf man sagen. Das behauptet immer eine gute Freundin von mir“, sagt es und knufft mich in die Seite. Damit spielt sie darauf an, dass ich zu jeder Gelegenheit einen weisen Spruch meiner Oma zitiere.

Ich weiß, dass es manchmal nervt, wenn ich wieder mal klugscheiße, aber leider kann ich es nicht abstellen. Das ist so eine Marotte von mir und manchmal ist es ja auch lustig und zur jeweiligen Situation passend!

Lehrling Benjamin steht urplötzlich neben mir und reicht mir, auf der Stelle tänzelnd zu “Eye of the Tiger“, ein Glas Sekt.

Ich muss lachen, nehme ihm das Glas aus der Hand:

„Du machst dich gut als Rocky, mein Lieber!“

„Nicht wahr“, strahlt er mich an, „du siehst so gut aus, wenn du lachst. Prost, meine Schöne!“ Er schaut mir tief in die Augen. Ich muss wieder lachen und um seinem irritierenden Blick zu entgehen, schaue ich zu Konny hinüber.

„Und was ist mit Konny?“, lenke ich von mir ab. So viel Lob ist mir unangenehm.

„Konstanze, soll ich dir auch einen Sekt holen?“, schaltet er sofort.

„Lass mal“, ist ihre kurz angebundene Antwort.

„Charlotte, würdest du mit mir tanzen?“, bittet Benjamin mich motiviert durch den Song “Never gonna give you up“ von Rick Astley, den ich auch sehr mag.

„Benny, sei nicht sauer, aber ich muss unbedingt noch etwas mit Konny klären“, lehne ich trotzdem ab. Mit einem „Schade, vielleicht nachher?“, macht er sich, weiterhin tänzelnd, zum Büfett auf.

Konny schaut Benjamin nach, stupst mich an und versucht ein Augenzwinkern, das ihr wie immer misslingt. Konny ist vielleicht eine Marke, immer für einen Spaß zu haben.

„Jetzt habe ich Henrik aus den Augen verloren“. Ein leises Grunzen entfährt mir und Konny hält sich die Hand vor die Augen, so, als ob sie sich für mich schämen würde. Ich schaue suchend im Saal herum. Wo ist er denn hin und wo ist Britta? Hat sie es schon geschafft ihn herumzukriegen? Der Abend hat erst begonnen und ist für mich nun bereits beendet?

Konny lächelt in sich hinein.

„Es scheint dir wirklich ernst zu sein“, überlegt sie laut und kneift überdeutlich das rechte Auge zu, was zu einer Grimasse missrät. Und ich schäme mich ein wenig, weil ich so in Hektik geraten bin.

„Ich habe ja gar kein Recht mich aufzuregen. Es geht mich eigentlich nichts an, was er tut“, gebe ich zurück. In Wirklichkeit bin ich aber enttäuscht. Ich halte lieber den Mund, bevor ich mich noch lächerlich mache.

„Hallo, ihr Zwei“, spricht uns in dem Moment Jemand von hinten an. Ich drehe mich um und er steht vor mir. Ich bekomme augenblicklich weiche Knie. Er sieht wirklich fantastisch aus, groß, breite Schultern, einfach stattlich und heute bekleidet mit schwarzer Jeans, weißem Hemd und locker gebundenem hellgrauen Schal. Er weiß sich in Szene zu setzen, das muss man ihm lassen.

„Du hast wohl schon zu viel Sekt getrunken?“, fragt mich Henrik, „deine Wangen sind rot wie Kirschen!“ Er grinst mich frech an.

Diese Grübchen! Henrik, wenn du wüsstest, warum ich so rote Wangen habe, denke ich. Aber ich lasse mir nicht anmerken, dass er die Ursache für meine Röte ist und Konny rettet mich, indem sie mir zuzwinkert. Wieder ein Versuch ihrer Gesichtsmimik, der fehlschlägt! Sie dreht sich elegant um und geht zum Büfett.

„Deine Freundin mag mich scheinbar nicht“, stellt er fest. Er setzt sich auf Konnys freigewordenen Platz. Mein Herz macht einen kleinen Hopser.

Dieser Mann versetzt mich in einen emotionalen Ausnahmezustand!

Ich schlucke und versichere ihm: „Das sieht nur so aus. Sie hat mir eben erklärt, dass sie einen Bärenhunger hat. Es hat also nichts mit dir zu tun.“

Manchmal kann ich doch echt schlagfertig sein. Ich bin stolz auf mich.

„Hunger ist schlimmer als Heimweh.“ Was rede ich denn da?

„Wie bitte?“, ist auch Henriks augenblickliche Reaktion.

„Hast Recht, passt nicht ganz“, versuche ich mich herauszureden. „Ist aber wahr“, versuche ich noch, mit hoch rotem Kopf, einzulenken. „Konny hat heute noch nichts zwischen die Zähne bekommen. Sie ist sozusagen ausgehungert.“

Mann-o-Meter. Henrik muss mich für total bescheuert halten. Aber er grinst nur und fragt: „Sind die Firmenfeiern immer so, sagen wir mal, schleppend?“ Er zieht eine Schnute und sieht dabei super niedlich aus.

Mann, hat es mich vielleicht erwischt!

Seit langer Zeit spüre ich mal wieder Schmetterlinge im Bauch!

„Du musst warten bis alle genug Alkohol intus haben, dann wird`s lockerer“, gebe ich verschwörerisch zurück, froh das Thema wechseln zu können.

„Legst du Wert darauf, das mitzubekommen?“

Was will er mir sagen?

„Nicht unbedingt!“ Ich schaue ihn erwartungsvoll an und da sagt er tatsächlich: „Lass uns gehen, solange das Schiff noch nicht abgelegt hat. Ich habe am Ufer eine Weinstube gesehen. Wir könnten uns ein wenig unterhalten. Ich möchte außerdem der Kollegin Britta entkommen. Sie heftet sich bestimmt wieder an meine Fersen und da habe ich keine Lust drauf“.

Mein Herz macht da einen weiteren kleinen Hopser!

Gesagt, getan und als wir von Bord gehen, spielt die Band auch noch “Angel of Mine“ von Frank Duval. Henrik grinst mich von der Seite an und ich werde schon wieder rot.

- Das andauernde Erröten musst du endlich in den Griff bekommen – nehme ich mir fest vor!

Wir verbringen einen schönen Abend zusammen, trinken einen leckeren Weißwein und ordern einige Häppchen.

Henrik erzählt von sich und seinem Leben. Er stammt aus der Eifel und hat bis vor Kurzem auch dort gelebt. Als Immobilienmakler hat er aber bessere Möglichkeiten in der Stadt und deshalb hat er sich in unserer Firma in Köln beworben.

„Zuerst dachte ich ja, ich bekomme die ausgeschriebene Stelle nicht und war daher sehr überrascht, als es geklappt hat. Dann ging es rasch: Wohnung gesucht, alte Wohnung in der Eifel weitervermietet, meine Eltern auf Stand gebracht.“

„Waren sie nicht damit einverstanden?“, will ich von ihm wissen.

„Mein Vater fand meinen Wechsel gut, nur meine Mutter hat ängstlich reagiert. Sie hat Sorge, ich käme in schlechte Gesellschaft. - Man hört ja immer, dass in der Stadt so viel passiert - waren ihre Worte.“ Er lacht und zeigt eine Reihe wunderschöner weißer Zähne.

So einen perfekten Mann habe ich noch nie gesehen! Okay, Brad Pitt als Joe Black könnte mithalten!

„Dann kannst du deiner Mutter sagen, ab sofort passt eine echte Kölnerin auf ihren Sohn auf“, scherze ich und er lacht schallend. Sein Lachen ist sehr angenehm! Ein weiterer Pluspunkt, den ich meiner Pro-Liste zufüge! Auf einer Kontra-Liste konnte ich bisher noch nichts eintragen!

„Hast du noch Geschwister?“, will ich wissen.

„Ja, einen Bruder und eine Schwester! Beide sind älter als ich. Sie leben ebenfalls in Köln. Und du?“

„Ich bin ein Einzelkind“, erwidere ich. „Und gefällt dir Köln?“, lautet eine weitere Frage.

„Seit heute Abend noch ein bisschen mehr“, schmunzelt er.

Ich kann immer nur denken: Ist der süß!

„Hallo?“ Henrik schaut mich fragend an.

„Was hast du gefragt?“ Schon wieder bin ich geistig von unserem Gespräch abgeschweift.

Er lacht mich aus: „Wo warst du denn gerade mit deinen Gedanken? Hast du an etwas Schönes gedacht?“ Er schaut mich fragend an und wie nicht anders zu erwarten, steigt mir wieder mal die Röte ins Gesicht.

„Oh je! Solche Gedanken etwa?“ Er lacht schallend und zwinkert mir dabei zu.

Ich glühe wie ein Heizofen. Um wieder auf Normaltemperatur zu gelangen, entschuldige ich mich und gehe kurz zur Toilette. Dort tupfe ich mir kaltes Wasser an den Hals und lasse es über meine Handgelenke laufen. Allmählich regeneriert sich mein Puls wieder und die Röte im Gesicht geht auch zurück.

Im Spiegel schaut mich eine Frau an, die verklärt dreinblickt.

„Du hast das große Los gezogen“, sage ich laut zu mir und bemerke da erst, dass ich nicht alleine bin.

Ein Mädchen, das ich im Lokal am Nachbartisch mit ihrem Freund gesehen habe, kommt aus einer Toilette und meint so nebenbei, als sie an mir vorbeigeht: „Das denke ich auch! Süßer Kerl!“ Sie wäscht sich die Hände, lächelt mir zu und verlässt den Raum.

Ein letzter kurzer Blick in den Spiegel sagt mir, dass ich schon wieder errötet bin. Ich fühle mich ertappt und hoffe inständig, dass das Pärchen das Lokal verlassen hat, wenn ich wieder rauskomme.

Aber das Schicksal ist mir in diesem Moment nicht hold und die beiden grinsen mich an, als ich an ihrem Tisch vorbeigehe.

Alte Petze!

„Fast hätte ich eine Vermisstenanzeige aufgegeben“, scherzt Henrik.

Er hat bereits bezahlt und wir verlassen das Lokal.

„Alles Gute!“, ruft mir das Mädchen noch nach. Ich ignoriere es, aber Henrik hat es natürlich mitbekommen.

„Was meint sie?“, fragt er da auch schon.

Der Mann bekommt aber auch alles mit!

„Ach, nicht wichtig“, versichere ich ihm, aber er grinst schon wieder frech.

Henrik bringt mich nach Hause. Ich lade ihn zu einem Kaffee in meine Wohnung ein. Aus dem Kaffee wird ein weiteres Glas Rotwein, dann ein Erdbeerlikör, den meine Mutter selbst herstellt. Henrik findet den so lecker, dass er sich noch einen weiteren fordert. Schließlich haben wir zwei einen richtigen Schwips und wir knutschen wie die Teenager. Als es in eine Rangelei ausartet und wir lachend vom Sofa kullern, steht Henrik auf und verabschiedet sich von mir.

„Charlotte, wir sehen uns!“ Er gibt mir einen letzten Kuss und geht zur Tür. Dort dreht er sich noch mal um und lächelt mich an.

Diese Grübchen machen mich echt nervös!

Schon ist er zur Tür hinaus.

Ich liege lächelnd auf dem Sofa und bin regelrecht aus dem Häuschen.

Hätte er mehr versucht ...

Gut, dass er das nicht getan hat.

 

2. Kapitel

Charlotte und Henrik

- Traummann -

 

14.12.2014:

 

Seit dem ersten Abend sind wir unzertrennlich. Henrik ist liebevoll, liest mir jeden Wunsch von den Augen ab. Er ist ein richtiger Schatz! Ich schwebe auf Wolke sieben und kann an manchen Tagen mein Glück kaum fassen. Jedes Mal, wenn er mich anlächelt, empfinde ich ein Ziehen im Unterleib. So eine heftige Reaktion hat noch kein Mann bisher bei mir ausgelöst. Henriks Zärtlichkeiten machen mich jedes Mal ganz lahm im Kopf. Wenn er mich streichelt und liebkost, bin ich ihm willenlos ausgeliefert. Er genießt meine Hilflosigkeit und zögert unser Zusammenkommen jedes Mal so lange heraus, bis ich ihn anflehe, mich zu nehmen. Dann lacht er und unsere Vereinigung ist bisher immer in einer Ekstase geendet, die ich nicht für möglich gehalten hätte.

Ein halbes Jahr Glückseligkeit liegt bereits hinter uns.

Henrik ist so ein liebevoller Freund, dass ich manches Mal überlege, ob er nicht etwa meinen Träumen entsprungen ist. Wir ergänzen uns auf der Arbeit, seit wir in der gleichen Abteilung arbeiten, auch in unserer Freizeit haben wir die gleichen Interessen. Wenn wir nicht zum Tanzen oder ins Kino gehen, wandern wir buchstäblich auf Traumpfaden. Henrik kennt sich da aus. Er besorgt Wanderkarten von seiner Mutter, die ebenfalls regelmäßig zum Wandern geht. Außerdem lesen wir beide gern, diskutieren über Politik oder Gott und die Welt. Er ist die meiste Zeit bei mir in meiner Wohnung und sonntags schlafen wir lange, frühstücken ausgiebig, was wir beide lieben und zum Kaffee sind wir öfter bei meinen Eltern. Sie mögen ihn auch sehr.

Etwas schwierig stellt sich mein Verhältnis zu seiner Mutter dar. Sie hängt sehr an ihrem Sohn. Daher vermeide ich es, öfter mit zu ihnen zu fahren. Sie ist nicht unfreundlich zu mir, aber ich merke ihr an, dass sie eine gewisse Abwehr gegen mich hegt.

Aber nichtsdestotrotz könnte unser Leben nicht besser laufen. So schön und fast unkompliziert kann das Leben sein. Ich habe mich noch nie so wohlgefühlt mit einem anderen Menschen. Unsere Beziehung ist nicht übermäßig aufregend, aber harmonisch und das finde ich gut so.

Als ich mir erhoffe, dass wir endlich fest zusammenziehen, weil Henrik die Wohnung gekündigt wurde - die er sowieso kaum bewohnt -, erscheint er mittags an meinem Arbeitsplatz und erklärt mir freudestrahlend: „Ich habe eine neue Wohnung, Charlotte! Stell dir das mal vor. Ich bin vorhin einem Kumpel im Supermarkt begegnet und er erzählte mir von dieser Wohnung. Und jetzt halt dich fest! Sie liegt genau gegenüber deiner Wohnung!“ Er strahlt über das ganze Gesicht und mir wird es im selben Moment richtig schlecht.

Henrik zieht mir gegenüber in die Wohnung ein? Warum nicht zu mir? Habe ich es ihm eigentlich angeboten? Er ist doch eh fast nur noch in meiner Wohnung. Wieso sollen wir doppelt Miete zahlen?

Fragen über Fragen schießen mir durch den Kopf.

Die Umstände scheinen allerdings gegen uns zu sein.

So ein Mist. Ich habe meinen Einsatz verpasst. Vielleicht lässt sich noch etwas umbiegen und ich starte sogleich einen Angriff. „Henrik, was hältst du denn davon ...“ Weiter komme ich nicht.

„Charlotte, ich weiß, was du sagen willst. Aber lass es uns nicht übereilen und es so belassen, wie es jetzt ist. So ist es doch gut, oder?“ Er schaut mich mit seinen treuen Hundeaugen an und in dem Moment bin ich ihm noch nicht mal böse. Vielleicht hat er ja recht und wir sollten es langsam angehen. Schließlich kennen wir uns ja erst ein halbes Jahr! Und wer weiß, was die Zeit bringt.

Aber wieso habe ich dann so ein seltsames Gefühl im Bauch? Ich soll recht behalten mit meinen Zweifeln, denn Henriks Vorstellung betreffend unsere Beziehung sieht offenbar anders aus, als meine.

 

24.12.2014:

 

„Frohe Weihnachten, Süße!“ Henrik ruft aus der Eifel an. Er ist zu seinen Eltern gefahren. Seine Mutter besteht auf gemeinsame Weihnachtstage. Dabei schließt sie mich ganz klar aus.

Daher bin ich zu meinen Eltern gefahren und will mit ihnen Weihnachten verbringen.

„Henrik, ich vermisse dich schon“, grummele ich ins Telefon.

„Ach Charlotte, Samstag sehen wir uns doch schon wieder“, beschwichtigt er mich.

„Das sind drei Tage ohne dich“, maule ich.

Ich weiß, dass ich mich wie ein Kleinkind benehme.

„Weißt du was? Ich komme am 2. Weihnachtstag zu euch. Was hältst du davon? Meinst du, deine Eltern wären damit einverstanden? Frag sie doch mal“, bittet er mich.

„Da muss ich nicht fragen. Mutsch freut sich mit Sicherheit und mein Vater bekäme Verstärkung gegen seine “furchtbaren“ Frauen“, kichere ich aufgrund dieser Äußerung, aber auch, weil ich mich freue, ihn schon früher wiederzusehen.

 

26.12.2014:

 

Henrik hält Wort.

„Guten Tag, Frau Wegener!“ Er hält einen riesigen Blumenstrauß in seinen Händen.

„So ein toller Strauß!“, ruft meine Mutter, „und Blumen sind um diese Jahreszeit doch so teuer! Das wäre wirklich nicht nötig gewesen!“ Sie strahlt Henrik an.

„Das ist gern geschehen! Ich wünsche Ihnen frohe Weihnachten!“ Henrik reicht meiner Mutter die Hand und man sieht sofort die Sympathie der beiden zueinander.

„Mutsch, lass Henrik doch mal hereinkommen“, fordere ich sie auf.

„Entschuldigung! Wie unaufmerksam!“ Sie tritt zur Seite und Henrik kommt auf mich zu. Er reicht mir die Hand.

Na so was!

„Hallo Henrik, frohe Weihnachten!“ Ich will ihm einen Kuss geben, aber er dreht den Kopf zur Seite.

Es ist ihm sicher peinlich vor meiner Mutter, denke ich, eine Erklärung für sein merkwürdiges Verhalten suchend.

Mein Vater kommt aus der Küche und begrüßt Henrik.

Beim Essen geht es lustig zu. Henrik erzählt von daheim. Mein Vater gibt einige Witze zum Besten und Henrik lobt meine Mutter wegen des Essens.

Ich sehe ihr an, dass sie richtig angetan ist von ihm, daher verwundert es mich nicht, dass sie ihm das DU anbietet.

„Mein Name ist Henriette, aber du darfst gerne Hetty zu mir sagen“, sie strahlt über das ganze Gesicht.

„Sehr gerne und ich bin Henrik, aber das wissen sie ja schon“, er strahlt zurück.

„Ja, dann bin ich der Walter!“ Mein Vater hebt das Glas und prostet Henrik zu.

„Henrik!“ Henrik stößt mit meinem Vater an und es fühlt sich an, als sei er schon ein Teil unserer Familie. Entgegen seiner anfänglichen Begrüßung habe ich im Verlaufe des Tages das Gefühl, dass er richtig aufgetaut ist.

 

 

29.12.2014:

 

„Hallo Charlotte“, begrüßt mich Henrik montags auf der Arbeit.