Nussküsschen für den Weihnachtsmann - Ulrike Ina Schmitz - E-Book

Nussküsschen für den Weihnachtsmann E-Book

Ulrike Ina Schmitz

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Beschreibung

Bäckermeisterin Marla ist enttäuscht, denn ihr Freund kann nicht verstehen, dass ihr die kleine von den Eltern geerbte Bäckerei so wichtig ist. Er lässt sie noch vor Weihnachten sitzen, um seinen Urlaub in der Karibik zu verbringen. Gerade jetzt zum Weihnachtsgeschäft hätte sie zumindest seine moralische Unterstützung so nötig gebraucht. Um das Weihnachtsgeschäft ein bisschen in Gang zu bringen, engagiert Marla kurzentschlossen einen Weihnachtsmann. Allerdings bemerkt sie schon bei seinem ersten Auftritt, dass er mehr ist als nur ein Weihnachtsmann unter vielen.

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Nussküsschen für den Weihnachtsmann

Ulrike Ina Schmitz

Roßbach/Westerwald

2020

Zur Autorin

Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Hunden im Westerwald.

 

Handlung des Romans

Bäckermeisterin Marla ist enttäuscht, denn ihr Freund kann nicht verstehen, dass ihr die kleine von den Eltern geerbte Bäckerei so wichtig ist. Er lässt sie noch vor Weihnachten sitzen, um seinen Urlaub in der Karibik zu verbringen. Gerade jetzt zum Weihnachtsgeschäft hätte sie zumindest seine moralische Unterstützung so nötig gebraucht. Um das Weihnachtsgeschäft ein bisschen in Gang zu bringen, engagiert Marla kurzentschlossen einen Weihnachtsmann. Allerdings bemerkt sie schon bei seinem ersten Auftritt, dass er mehr ist als nur ein Weihnachtsmann unter vielen. 

Eventuelle Ähnlichkeiten mit realen Personen wären rein zufällig und nicht beabsichtigt.

Inhaltsverzeichnis

Zur Autorin 2 

Handlung des Romans 2 

Unstimmigkeiten 4 

Weihnachtsmann gesucht! 8 

Sexuelle Belästigung 11 

Besser als nichts 15 

Der bauchlose Weihnachtsmann 19 

Nikolaus komm in unser Haus 24 

Unkeusche Gedanken 30 

Volle Säcke 32 

Fusionieren geht über studieren? 37 

Schokoladenküsse 43 

Fusion oder Illusion? 47 

Nussküsschen contra Schokoküsse 52 

Bäckerin im Augenschein 55 

Verwechslungen nicht ausgeschlossen 61 

Wenn einer nicht kann, kommt eben ein anderer 65 

Zu guter Letzt 74 

Impressum: 75 

 

Unstimmigkeiten

„Ich glaube ja nicht, dass das Mengenverhältnis stimmt, Helga. Wo hast du nur das Rezept dafür ausgegraben?“ Bäckermeisterin Marla Urenbach schüttelte den Kopf, nachdem sie ein wenig von dem neuen Plätzchenteig probiert hatte. 

„Wieso?“, fragte Bäckerfachverkäuferin Helga Kleinmann irritiert. „Ich habe es aus einer Zeitschrift abgeschrieben. Das muss stimmen.“

„Aus einer Zeitschrift? Wie kommen wir dazu so etwas hier auszuprobieren? Kannst du das nicht zu Hause machen? Du weißt doch, dass wir seit Jahren die klassischen Weihnachtsrezepte verwenden. Unsere Kunden wollen das altbewährte Gebäck.“ Marla probierte abermals von dem Teig und verzog das Gesicht. „Wenn es wenigstens noch schmecken würde … Gib am besten noch ein bisschen von den gemahlenen Röstmandeln hinein und eine kleine Prise Zimt.“ 

Die pummelige, achtzehnjährige Helga tat wie ihr geheißen wurde. Nachdem der Teig einige Runden in der großen Rührmaschine absolviert hatte, nahm Marla erneut eine Kostprobe. „Ja, genau. So schmeckt es wenigstens. Die Plätzchen können wir dann bei der Weihnachtsfeier im Gemeinschaftshaus anbieten.“ Marla nickte zufrieden. Obwohl sie gegen das Rezept Einspruch erhoben hatte, freute sie sich darüber, dass die frisch gebackene Bäckereifachverkäuferin so engagiert war und oftmals sogar in der Backstube tatkräftig mit anfasste. Immerhin hatte Marla stets selbst neue Ideen für leckeres Backwerk. Abgesehen davon war sie jedoch nicht so begeistert, dass Rezepte, die andere Leute kreiert hatten, in ihrer Bäckerei verwendet wurden. Dabei konnte es eventuell zu Urheberrechtsstreitigkeiten kommen. Nun, dieses Rezept war, wie es auch sei, abgewandelt, darüber könnte sich aller Voraussicht nach keiner mehr beschweren. 

Marla schaute auf die Uhr. „Jens braucht aber heute beträchtlich lange für die Brötchenauslieferung.“ Jens Naumann war der Auszubildende im ersten Jahr und brachte täglich, außer Sonntags, die Brötchen zu den Waldwünschelbacher Kunden. Helga stieß einen spitzen Schrei aus und rief: „Ach herrje, ich habe ganz vergessen dir Bescheid zusagen. Jens hat eine Reifenpanne.“

„Was? Warum sagt ihr mir das nicht? Wie liefert er denn jetzt die Brötchen aus?“

Helga schaute schuldbewusst. „Jens hat angerufen, als du auf dem Klo warst. Er sagt, er geht zu Fuß. Die Brötchen werden jedenfalls ausgeliefert.“

Marla verzog den Mund. „Ja, aber wie lange wird das dauern? Wir können uns nicht leisten Kunden zu verlieren. Hat Jens wenigstens sein Handy dabei?“ Marla beruhigte sich, atmete erleichtert auf und sagte: „Na sicher, das muss er ja, sonst hätte er ja nicht anrufen können.“ 

Helga schüttelte den Kopf. „Er hat sein Handy in der Arbeitsjacke gelassen, die im Umkleideraum hängt.“

„Aber du sagtest doch gerade, er hat angerufen?“

„Hat er auch, aber von Liebkinds aus. Da musste er ja auch Brötchen ausliefern.“

„So ein Mist. Ich kann doch jetzt nicht alle Kunden anrufen, um nachzuforschen, wo Jens im Moment ausliefert. Der Junge treibt mich noch in den Wahnsinn.“

Helga grinste hämisch. „Das habe ich dir ja schon immer gesagt, der Schluffi hat eben nichts weiter im Kopf als seine Musik.“ Das war so ein kleines Streitthema zwischen Helga und Jens. Jens spielte in seiner Freizeit leidenschaftlich E-Gitarre und das gar nicht mal so schlecht. Helga spielte bedauerlicherweise keinerlei Instrument und hatte auch sonst keine Hobbys, außer vielleicht, das Durchlesen von Kontaktanzeigen in der örtlichen Zeitung, da sie ständig auf der Suche nach einem Freund war. 

Marla sah ihre Gehilfin scharf an. „Da will ich aber hoffen, dass du wenigstens die Zukunft unseres Betriebes im Kopf hast, denn, wenn unsere Bäckerei den Bach hinuntergeht, sind wir alle draußen.“

Nun blickte Helga doch schuldbewusst. „Soll ich ihm eventuell hinterherfahren? Er wird ja wohl die Kundenreihenfolge einhalten.“

„Das kann man nicht wissen“, stöhnte Marla. „Außerdem brauche ich dich hier.“

Die Bäckermeisterin überlegte. Wen könnte sie dem Jungen hinterherschicken? Aus dem Betrieb stand ihr im Moment leider keiner zur Verfügung, denn der Bäckergehilfe Klaus Schümmer, der ansonsten für die Bäckerei Urenbach arbeitete, hatte sich mit Grippe krankgemeldet. Ob sie ihrem Freund damit kommen durfte? Der hatte ja zurzeit Urlaub und war außer Zweifel noch oben in der Wohnung. Marla seufzte innerlich. Bestimmt wäre Steffen nicht begeistert darüber ihr zu helfen. 

Steffen Rost lag noch im Bett mit dem Laptop auf seinem Schoß und surfte dabei eifrig im Internet. Er suchte diverse Portale nach Last-Minute-Angeboten ab. Er wollte, komme was da wolle, über Weihnachten irgendwo hinfliegen, wo es warm war. Jetzt müsste er es nur noch schaffen, Marla von ihrem Betrieb loszueisen. Zu aller Not würde er sich selbstverständlich auch alleine davonmachen, denn Marlas Getue um die Bäckerei ging ihm ziemlich auf den Zeiger. Seine Freundin hatte derart Angst davor ihre kleine Bäckerei für eine Weile zu schließen, dass es ihm schier lächerlich anmutete. Steffen rümpfte missmutig die Nase. Marla befürchtete unverständlicherweise, dass ihr dann die Kundschaft weglief. So ein Unsinn, oder? Und wenn auch? Seine Meinung nach war nichts Schlimmes daran, wenn keine Kunden mehr kämen. Der gutaussehende Blonde räkelte sich gähnend im Bett. Diese kleine Klitsche bringt doch sowieso nicht genug ein, bei der Menge Arbeit, die man dafür leisten musste. Morgens musste Marla in aller Herrgottsfrühe aufstehen und war abends deshalb so hundemüde, dass an Ausgehen überhaupt nicht mehr zu denken war. Manchmal schlief sie quasi sogar beim Sex ein, dass das einen Mann nicht erfreuen konnte würde bestimmt jeder verstehen. Sicher, backen konnte Marla, dass musste man ihr lassen. Steffen schaute an sich herab. Von dem guten Zeug hatte er sich in gewisser Weise bereits eine kleine Wampe angefressen. Er scrollte weiter in den Reiseangeboten, als mit einem Mal die Tür aufging und Marla auf der Bildfläche erschien. „Gott sei Dank, dass du wach bist, Steffen. Könntest du mir vielleicht einen klitzekleinen Gefallen tun?“ 

„Was denn? Sag jetzt nicht, dass wieder irgendeine deiner Leitungen verstopft ist. Ich habe Urlaub und da mache ich aus Prinzip nichts.“ 

Da Steffen als Gas und Wasser Installateur sein Geld verdiente, hatte er schon so manches Leck in den alten Leitungen der Bäckerei beheben müssen. Doch jetzt, in seinem Urlaub, gedachte er nicht eine Minute daran, mal wieder an den alten Rohren des Betriebes herumzuschrauben.

„Nein. Gott bewahre. Die Leitungen scheinen derzeit stabil zu sein. Könntest du bitte, mir zu Liebe, Jens hinterherfahren? Sein Rad hat einen Platten und so kann er die Brötchen nicht pünktlich ausliefern.“ Da Steffen ein abweisendes Gesicht machte, verlegte Marla sich aufs Bitten. „Komm, sei doch so gut. Ich bringe dir auch gleich etwas von dem leckeren Brot, dass du so gerne isst.“ 

Steffen zog die Brauen hoch. „Du willst wohl, dass ich fett werde?“

Marla schüttelte den Kopf. „Du wirst schon nicht fett. Schließlich treibst du ja regelmäßig Sport.“

„Na, das muss ich ja auch, bei dem vielen Kuchen, den ich mir hier immer reinstopfen muss.“

„Hallo? Du musst überhaupt nichts in dich hineinstopfen. Du isst immer alles freiwillig.“

„Ja, ja. Sei nicht gleich beleidigt.“ Steffen setzte sich auf und fuhr den Computer herunter. „Wo treibt sich der Kerl denn herum?“ 

„So genau weiß ich das nicht, doch du kannst die Kundenliste mitnehmen. Am besten packst du sein Rad auf deinen Pickup und ihr bringt die restlichen Brötchen schnell unter die Kundschaft.“ 

„Dafür habe ich aber was gut bei dir“, sagte Steffen und stand auf. 

„Ja, ich sagte doch, du kannst von dem leckeren Brot haben.“ 

„Ich dachte viel mehr an unseren Weihnachtsurlaub.“ 

Marla schüttelte den Kopf. „Nicht das schon wieder Steffen. Wir haben doch bereits lang und breit darüber geredet. Du weißt doch, dass ich hier nicht so einfach wegkann.“

„Du könntest schon, wenn du nur wolltest. Na, du wirst schon sehen, was du davon hast.“ 

Als Steffen endlich unterwegs war, stöhnte Marla erleichtert auf. Sie warf einen Blick auf die Uhr und beeilte sich, zurück in die Backstube zu kommen, um die Lieferungen für die Kurklinik und das Café fertigzumachen. 

Weihnachtsmann gesucht!

Nikolas Kremer studierte die Jobanzeigen in der örtlichen Zeitung. Wie konnte es sein, dass keiner in so einem großen Ort wie Letzendenburg, einen Konditor suchte? Sicher, es wäre möglich in eine noch größere Stadt zu ziehen, denn dort wo er jetzt arbeitete konnte er keinesfalls bleiben. Seine Chefin machte ihm von Mal zu Mal penetrantere Avancen. Meine Güte, sie war eine verheiratete Frau. Nikolas wollte nichts von ihr. Er wollte nur in Ruhe seinen Job machen. Seinen Traumjob. Er liebte seine Arbeit, jedoch so eine Besessene, wie seine Chefin, konnte einem so ziemlich die tollste Arbeit vermiesen. Wenn er doch nur erst eine neue Stelle in Aussicht hätte, dann würde er seinen Job bei der Konditorei Rauschmann sofort kündigen. Diesen Stress vertrug er schlecht, hatte er doch in seiner Vergangenheit schon zu viel davon gehabt. Nikolas war bereits vor Jahren zu Hause ausgezogen, weil er sich mit seinem Stiefvater nicht vertrug. Gegenwärtig wohnte er deshalb mit seinem besten Freund Max zusammen, den er schon aus der Schulzeit kannte. Er war froh darüber, dass Max ihm den Vorschlag machte, gemeinsam eine Wohnung zu mieten. Das war schließlich billiger und verstanden hatten sie sich sowieso seit jeher. Max Drechsler studierte Philosophie, und war ein Überflieger, der etliche Schuljahre übersprungen hatte. Aufgrund dessen war er auch um einiges jünger als Nikolas. Max hatte bezüglich seiner Intelligenz nur sehr schwer Anschluss gefunden. Trotzdem verstanden Nikolas und Max sich blendend, da sie irgendwie auf einer Wellenlänge lagen. Max lebte von Essenseinladungen und Gelegenheitsjobs. Die Hälfte der Wohnungsmiete spendierte ihm seine Großmutter, die einen Narren an ihrem einzigen Enkel gefressen hatte. 

Als Max heimkam und seinen Freund beim Durchstöbern der Jobanzeigen vorfand, rief er: „Und, gib zu, dass du wiedermal nichts Neues gefunden hast, und dich nun weiterhin mit deiner wollüstigen Chefin herumärgern darfst?“

Nikolas verzog das Gesicht. „Ich verstehe das nicht. Braucht heutzutage keiner mehr einen anständigen Konditor?“

„Warum machst du dich nicht endlich selbstständig? Du sagtest mir doch, dass du dafür schon etwas auf der hohen Kante hast.“ 

„Ja schon, aber es ist bei Weitem noch nicht genug. Ich brauche noch mindestens zwei Jahre, bis ich genug Geld dafür zusammen habe.“ 

„Na dann … musst du eben noch Ausharren und dir die Anzüglichkeiten der flotten Bärbel gefallen lassen.“ 

Nikolas stöhnte auf. Seine Chefin Bärbel Rauschmann war grausig. Nicht, dass sie schlecht aussah, wenn man dieser Art Typ mochte. Künstlich blonde Barbiepuppe mit aufgespritzten Lippen. Doch er fand die Frau eher abstoßend. Nikolas hatte nahezu eine Aversion gegen seine Chefin, da die ihn ständig sexuell belästigte. Nun, er würde also auch weiterhin die Faust in der Tasche machen müssen, denn ein paar tausend Euro brauchte er noch für seine eigene Konditorei. Das müsste doch zu schaffen sein? 

Marla sah sich das Schaufenster ihrer Bäckerei von außen an und sagte zu Helga, die neben ihr stand: „Sieht doch schon ganz gut aus, mit der neuen Weihnachtsdeko. Doch ich finde, wir sollten hinten rechts in der Ecke noch den großen schaukelnden Weihnachtsmann, den wir vom Spielzeugkaufhaus Letzendenburg geschenkt bekommen haben, anbringen. Das bringt ein bisschen Leben ins Schaufenster. Die meisten Leute die gucken, die kaufen auch etwas.“

„Das Riesending?“ 

„Ja, warum nicht? Das sieht bestimmt gemütlich aus, wie der freundliche Weihnachtsmann in seinem Schaukelstuhl schaukelt.“ 

„Also soll ich tatsächlich das Ungetüm von batteriebetriebenem Weihnachtsmann noch aus der gigantischen Weihnachtsdekokiste nehmen?“ 

„Ja genau“, bestätigte Marla lachend. 

„Kann Jens das nicht machen?

---ENDE DER LESEPROBE---