Weihnachtsküsse schmecken süßer - Ulrike Ina Schmitz - E-Book

Weihnachtsküsse schmecken süßer E-Book

Ulrike Ina Schmitz

0,0
1,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Melanie, die lange Zeit in Japan gelebt hat, passt über die Weihnachtstage auf Haus und Tiere ihrer Schwester Angelika auf, die mit ihrem Verlobten eine Reise nach Las Vegas macht, um dort zu heiraten. Eigentlich will Melanie ja nur kurz in Waldwünschelbach bleiben, doch der Aufenthalt dort wird für sie die schönste Zeit ihres Lebens sein. Hier findet sie Arbeit, Freundschaft und Liebe.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Weihnachtsküsse

Schmecken

Süßer

von

Ulrike Ina Schmitz

 

Ein Kurzroman

2019

Zur Autorin:

Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Hunden im Westerwald. Sie liest und schreibt gerne leichte Kriminal- und Liebesromane.

 

Über die Handlung des Buches:

Melanie, die lange Zeit in Japan gelebt hat, passt über die Weihnachtstage auf Haus und Tiere ihrer Schwester Angelika auf, die mit ihrem Verlobten eine Reise nach Las Vegas macht, um dort zu heiraten. Eigentlich will Melanie ja nur kurz in Waldwünschelbach bleiben, doch der Aufenthalt dort wird für sie die schönste Zeit ihres Lebens sein. Hier findet sie Arbeit, Freundschaft und Liebe. 

 

 

 

Hinweis: Eventuelle Ähnlichkeit mit lebenden Personen wäre rein zufällig und nicht von der Autorin beabsichtigt.

Inhaltsverzeichnis

Zur Autorin: 2 

Über die Handlung des Buches: 2 

Die Schlüsselübergabe. 4 

Tierische Wiedersehensfreude. 7 

Alles im Fluss. 18 

Mädelsabend. 23 

Weihnachtszwerg mit grüner Mütze. 28 

Der Abflug. 34 

Cafégeplauder. 37 

Gespräche. 41 

Gewissensbisse. 45 

Das unerwartete Angebot. 53 

Die Verabredung. 57 

Süße Weihnacht. 60 

Impressum: 69 

Die Schlüsselübergabe.

Als Melanie den Anruf ihrer Schwester erhielt, hatte sie bereits ihre Stellung aufgegeben und befand sich nun in der Lage, den Gedanken an einen Neuanfang, vorerst einmal nach hinten zu schieben. Darüber hinaus würde sie endlich einmal wieder heraus aus der Stadt und aufs Land kommen. Ihre Schwester Angelika bewohnte ein kleines Landhaus im wunderschönen Westerwald. Ja, sie war sogar seit kurzem stolze Besitzerin von zehn Hühnern, vier Kaninchen, zwei Katzen, zwei Hütehunden und einem frisch Verlobten. Wobei sie mit Letzteren eine Reise gewonnen hatte, nach Las Vegas. Darum ging es natürlich in erster Linie, bei dem Anruf. Angelika klagte, sie könnte jetzt zwar weg, könne aber nicht weg, wegen der Tiere natürlich. Woraufhin Melanie versprach: „Natürlich hüte ich dein Haus mit samt der anwesenden Tierschar, liebes Schwesterherz. Keine Frage. Es passt gerade sehr gut bei mir. Gerade jetzt, wo ich eine Veränderung brauche.“ 

Angelika war natürlich riesig über die Zusage ihrer Schwester erfreut. Immerhin sollte nämlich auch in Las Vegas ihre Eheschließung erfolgen. Der Traum von Angelika und ihrem Verlobten Philipp wurde somit wahr. Warum die beiden nicht in Deutschland heiraten wollten, konnte Melanie sich zwar nicht erklären. Aber sie dachte: „Des Menschen Wille ist eben sein Himmelreich“, und äußerte sich weiter nicht darüber. „Da wollten wir schon immer hin. Wir beide“, -so Angelika. „Und heiraten wollten wir sowieso nicht hier im Dorf. Das würde viel zu teuer werden. Einfach jeder von hier würde zu unserer Hochzeit kommen, da braucht man nicht großartig einzuladen. Und so trifft es sich doch super, wo wir jetzt schon mal diese tolle Reise gewonnen haben. Und Weihnachten unter Palmen zu sein hat doch sicher auch etwas für sich.“ 

Die Tiere und das Haus stellten natürlich ein ziemliches Problem dar. Das könne man nicht so einfach dem nächsten Nachbarn überlassen, wenn der auch gefällig und kompetent wäre. Mit den Katzen würde es wohl gehen, die trieben sich sowieso überall herum. Mit den Hühner und den Karnickeln würde es schon schwieriger sein, doch das größte Problem wären die beiden Collies, die wollten nirgendwo anders bleiben. Zudem müsse, davon abgesehen, jemand stets im Hause sein, wegen allem eben. Und da Melanie sowieso alle Tiere lieben würde und speziell ein Herz für die beiden Collies hätte und die auch für sie, wäre es doch toll, wenn sie es möglich machen könnte zu kommen. Gleich zu Neujahr wären Angelika und ihr bis dahin frisch angetrautem Gatten ohnehin zurück. Den Schlüssel zum Haus müsse sie bei Jürgen abholen, dies wäre der nächste Nachbar. Den könne Melanie übrigens auch fragen, wenn sie etwas nicht wisse, der wüsste nämlich Bescheid, mit allem. Leider müssten Angelika und Philipp ja morgens schon sehr zeitig zum Flughafen nach Frankfurt aufbrechen und da Melanie erst nachmittags ankäme, würden sie sich leider vorher nicht mehr sehen können. Also wurde vorab telefonisch ausgemacht, dass die Wiedersehensfeier, einschließlich der kleinen Hochzeitsnachfeier, nach Neujahr begangen würde. Angelika hoffte zumal, dass Melanie hinterher noch einige Zeit erübrigen könne, bevor sie wieder abreiste. Immerhin hatten die Geschwister sich seit zwei Jahren nicht gesehen. Melanie kannte sogar noch nicht einmal Philipp, ihren noch Verlobten. 

Also versprach sie, dass sie gerne, noch, bis eine Woche nach Ankunft des Flitterpaares, bleiben würde. Stellenanzeigen würde sie auch von dort aus studieren können. Die Tageszeitung wimmele ja anscheinend nur so von Stellenangeboten, laut Angelika. Nun, das mochte sein, hoffte Melanie. Doch ob auch für sie die richtige dabei wäre? Das ließe sich abwarten.

Vom Frankfurter Flughafen aus fuhr Melanie direkt mit dem Zug bis Montabaur, von dort aus bekam sie ohne Zeitverzug einen Anschlussbus direkt nach Waldwünschelbach. Bisher war sie nur einmal in diesem Ort gewesen, und zwar um ihre Schwester zu besuchen, die sich dort vor etwas über zwei Jahren einen kleinen Resthof, von ihrem elterlichen Erbteil, gekauft hatte. 

An der Bushaltestelle in Waldwünschelbach befand sich das örtliche, im Moment wunderschön weihnachtlich dekorierte, Café, welches, gemäß Angelika, fast rund um die Uhr geöffnet hatte. Einige Leute, die dort drinnen ihren Kaffee schlürften, nickten ihr durch die Schaufensterscheibe grüßend zu. Ob man sich kannte oder nicht, war es innerorts so üblich, da das Dorf lediglich 1500 Einwohner besaß. Melanie grüßte folglich zurück und schauerte fröstelnd, als eine kalte Windböe sie streifte. Sehr festlich und schön war, dass es jetzt im Dezember, wo es ja so früh dunkel wurde, man schon die weihnachtlichen Lichter erkennen konnte, mit denen die Leute ihre Fenster geschmückt hatten. Sie erwog kurz, noch schnell ins Café zu gehen, um dort eine heiße Schokolade zu trinken. Sie entschied sich jedoch dagegen, da sie annahm, dass die Tiere noch versorgt werden müssten. Wie auch immer, sie würde sowieso als Nächstes den Schlüssel bei diesem Jürgen abholen müssen, Glücklicherweise lag das Haus von ihm ja ohnedies auf ihrem Weg.

Melanie zurrte ihren Rucksack zusammen und warf ihn sich über die Schulter, dann ergriff sie ihren riesigen Rollkoffer und zog ihn hinter sich her. Wie gut, dass es keine großen Steigerungen innerhalb des Ortes gab, so war der Weg doch recht gut zu schaffen. Sofern nicht ständig der frostig kalte Winterwind durch ihre leider nur wenig warme Kleidung fahren würde. Sie hätte sich besser eine dickere Jacke für den Westerwald besorgen sollen. Unterwegs, im Zug, war ihr das noch nicht so nötig erschienen. Melanie schaute sich um. Sie müsste doch bald das Haus von diesem Jürgen Sowieso, Melanie hatte zu ihrem Leidwesen seinen Nachnamen vergessen, erreicht haben. Als sie endlich die Hausnummer 24 fand, sah sie auch das Namensschild an der Tür. Dreher. Ja sicher, jetzt fiel es ihr auch wieder ein. Angelika hatte ihr sehr wohl den Nachnamen von Jürgen genannt, allerdings nur so nebenbei, deshalb hatte er sich auch noch nicht in Melanies Gedächtnis verfestigt. Beim Leuten der Türglocke an Hausnummer 24, stellte sie sich im Geiste einen alten greisen Mann vor, der ihr mit seinen tattrigen Fingern den Schlüssel überreichte. Sie dachte gerade: „Hoffentlich hält der alte Mann mich nicht zu sehr auf“, als sich die Tür einen Spalt öffnete und ein etwa dreizehnjähriger Junge, auf Socken, erschien. Er fragte: „Ja?“

Melanie antwortete: „Ich bin Melanie Hörsel, die Schwester von Angelika. Ich wollte die Schlüssel für Angelikas Haus abholen.“

Der Junge schien kurz zu überlegen und murmelte dann: „Ach so. Ja. Moment.“

Er verschwand wieder hinter der Tür und Melanie befürchtete schon, dass der Junge sie vergessen hätte, als sich die Tür erneut öffnete. Herr Dreher, scheinbar der Junior, händigte ihr ein Schlüsselbund aus. Dann ratterte er noch herunter: „Ich soll Ihnen von meinem Vater sagen, die Hühner und Kaninchen wären gefüttert und die Ställe geschlossen. Die Hunde und die Katzen laufen allerdings noch auf dem Hof draußen herum. Doch, das tun sie ja sowieso immer. Falls Sie noch Fragen haben, sollen Sie bei ihm in der Praxis anrufen. Bis neun Uhr ist er heute Abend noch da.“

„Uih, das ist aber ein langer Arbeitstag“, murmelte Melanie, dann sagte sie: „Danke. Ich wünsche dir noch einen schönen Abend!“

Der Junge grinste plötzlich: „Werde ich haben. Sturmfreie Bude.“ 

Melanie lachte: „Okay … dann viel Spaß!“, hernach machte sie sich auf den Weg zu Angelikas Haus und Hof.

Tierische Wiedersehensfreude.

Die zwei Collies bellten freudig, als Melanie am Zaun entlang lief. Obwohl es bereits zwei Jahre her war, dass sie, die mittlerweile fünf und sechs Jahre alten Hunde kennengelernt hatte, schienen sie Melanie tatsächlich wiederzuerkennen. 

Sie kramte den Schlüssel aus ihrer Jackentasche und rief: „Hallo Nine, hallo Ida. Wie ich sehe, habt ihr alles im Griff.“ Sie schloss mit dem größten Schlüssel am Bund, das eiserne, etwa zwei Meter hohe Tor, auf. Sogleich wurde sie von den beiden Hündinnen umringt. Als sich Melanie zu ihnen beugte, schleckten die Collies ihr begeistert das Gesicht. „Na, meine beiden Süßen! Das freut mich sehr, dass ihr mich wiedererkennt.“ 

Melanie streichelte die beiden Hunde ausgiebig und als sie dann zum Haus blickte, sah sie, dass von dort die beiden gestreiften Katzen, Mecki und Muckel interessiert zu ihnen hinübersahen. „Hallo!“, rief sie den beiden Katzen zu. „Wir kennen uns ja noch gar nicht. Ihr dürft aber ruhig zu uns herüberkommen, damit ich euch auch begrüßen kann.“

Dazu schienen die beiden Katzenbrüder bei aller Liebe keinerlei Lust zu verspüren, sie blieben vielmehr auf Abstand, um bereit zu sein jeden Moment zu verschwinden.

Im selben Moment wo Melanie die Tür des kleinen Fachwerkhauses aufschloss, läutete das Telefon. Das Klingeln des Apparats war so laut, dass sie vor Schreck das Schlüsselbund fallen ließ. Sie hob den Hörer des antiken Fernsprechers ab und fragte: „Hallo?“ 

Vom anderen Ende polterte eine tiefe, bärengleiche Stimme: „Sind Sie endlich da?“

„Äh, ja …“

„Hier ist Jürgen. Ich hoffe, mein Sohn hat ihnen die Telefonnummer meiner Praxis gegeben?“

„Äh … nein. Hat er wohl vergessen, doch ich auch! Immerhin hat er mir ja mitgeteilt, dass ich Sie bei Bedarf anrufen kann. Da ich aber gerade in dem Moment erst hereingekommen bin, verspürte ich noch nicht das kleinste bisschen Bedürfnis dazu und so ist mir dieses Manque bisher noch nicht aufgefallen.“

„Haha, sehr witzig.“ 

Die bärige Brummstimme von Jürgen machte Melanie auf eine Weise aggressiv, wie es eigentlich sonst ganz und gar nicht ihre Art war. Nur deshalb hatte sie wohl auch einen ziemlich schnippischen  Ton angeschlagen.

„Wie dem auch sei, wenn Sie mit den Tieren auf irgendeine Weise Hilfe brauchen oder so, rufen Sie mich an. Ich bin meist noch spät in der Praxis. Die Nummer sehen Sie ja sicher auf dem Display.“ 

Melanie schaute das altmodische Gerät an und sagte zögernd: „Äh, nein.“

„Was? Ach so, ich vergaß. Angelika hatte sich ja jüngst dieses alte Ding von Telefon bei Ebay ersteigert. Haben Sie denn was zum Schreiben da oder soll ich Sie in ein paar Minuten nochmal anrufen?“ 

Melanie schaute sich um. „Sie können mir Ihre Nummer mitteilen, Herr Dreher. Hier liegen Block und Stift bereit.“

„Okay, aber sage ruhig Jürgen“, brummte Jürgen. „In Waldwünschelbach duzen sich sowieso alle.“

„Na gut. Wenn du dann die Nummer nennen könntest, … ich bin, wie gesagt, gerade erst zur Tür herein.“

„Gut, dann spitze die Ohren!“

Melanie verdrehte die Augen und schrieb, was er ihr diktierte. Er gab die Nummer seiner Praxis an und sogar noch seine Privatnummer, für alle Fälle. Als sie aufgelegt hatte, konnte sie endlich ihren Rucksack abnehmen. Sie ging durch die Räume, wobei die Hunde ihr vertraulich folgten. Angelika hatte seit ihrem letzten Besuch hier, vor zwei Jahren, viel machen lassen. Zudem war sämtliches in den Räumen weihnachtlich geschmückt. Alles war behaglich und gemütlich. 

Ein großer, bereits mit Holz bestückter Kamin, lud dazu ein, ihn anzuzünden, was Melanie auch sogleich vornahm. Eine Stunde später waren die Wohnräume längst lauschig warm.

Derweil war es draußen dunkel geworden und der kalte Wind schien sich sogar noch verschlimmert zu haben. Selbst die beiden Hunde hatten kein Verlangen sich draußen aufzuhalten und kuschelten sich gemütlich in ihren Körbchen.

Melanie hatte es sich gerade mit einer Tasse heißen Kakao gemütlich gemacht, als dieses Ungetüm von Telefon erneut klingelte. Leicht genervt sagte Melanie: „Wenn das schon wieder dieser Jürgen ist, dann …“

Na ja, es war zwar nicht Jürgen, jedoch sein Sohn.

---ENDE DER LESEPROBE---