Partnersuche Ü60 - Andrea Micus - E-Book

Partnersuche Ü60 E-Book

Andrea Micus

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Beschreibung

Mit Selbstvertrauen und guten Flirt-Tipps ins neue Glück! Für Frauen über 60 ist es schwer, einen Partner zu finden, der wirklich zu ihnen passt. Dieser Ratgeber beantwortet die wichtigsten Fragen, wie Ihre Suche nach einem Mann endlich erfolgreich wird: Wo kann ich einen passenden Partner finden? Was sollte ich bei den ersten Verabredungen beachten, worüber kann ich mich unterhalten? Wie kann ich ihm zeigen, dass ich mehr möchte? Die hilfreichen Tipps sind lebensnah und funktionieren. Für alle Frauen Ü60, die nicht alleine bleiben möchten! Mit vielen Erlebnisberichten und großem Sonderteil: „Partnersuche im Internet“.

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Ich will nicht mehr allein sein

Unsere Gesellschaft wird immer älter. Heute sind 15 Millionen Frauen und Männer über 60 Jahre alt. Jeder Dritte von ihnen lebt allein, zum großen Teil nicht freiwillig. Fast alle sehnen sich nach einer erfüllten Partnerschaft. Doch der Weg dahin erscheint ihnen mit Ü60 rätselhafter als er in Wirklichkeit ist.

Raus aus der Ü60-Sackgasse

Brauchen Sie tagsüber ein kleines Nickerchen? Haben Sie bei Smartphones, Instagram und Messenger längst den Überblick verloren? Verzweifeln Sie an den Packstationen der Post genauso wie an den Fahrkartenautomaten der Bahn und fallen in Ihren Gesprächen immer wieder Begriffe wie „Sprechstundenzeiten“ und „Apotheken-Umschau“? Alles untrügliche Anzeichen dafür, dass Sie zur Generation der Ü60-Jährigen gehören.

Aber bestimmt fühlen Sie sich wie Curd Jürgens noch „kein bisschen weise“, glauben wie Udo Jürgens, dass das Leben jetzt erst „anfängt“ und möchten wie Erika Pluhar „noch ein paar eckige Runden drehen“. Doch etwas bremst den Überschwang: Sie sind allein. Und damit haben Sie viele Weggefährten. Derzeit genau 5,5 Millionen, Tendenz steigend. Denn der Single-Anteil in dieser Altersgruppe nimmt stetig zu. Die Gründe sind vielfältig.

Zum einen rücken reichlich „Profi-Singles“ nach. Sie leben bereits seit Jahren allein, weil sie bislang nicht den richtigen Partner gefunden haben. Häufige Jobwechsel und Auslandsaufenthalte, aber auch Verpflichtungen für Eltern standen dem im Wege.

Dazu kommen zum anderen „Neu-Singles“. Es ist heute nicht ungewöhnlich, dass sich Paare auch nach langer Ehe scheiden lassen, weil sie sich noch etwas anderes vom Leben erhoffen, als in den eingefahrenen Gleisen weiterzumachen. Sie haben das bisherige Leben satt. Die Kinder sind groß, der Alltag fad. Man stellt alles auf den Prüfstand, auch den Partner – und geht. Fast 40 Prozent der Paare trennen sich im Alter zwischen 50 und 60 Jahren, um auch in Sachen Liebe, Sex und Leidenschaft neue Wege zu gehen. In der Mehrzahl sind es die Frauen, die einen Schlussstrich ziehen.

Laut Statistischem Bundesamt ist dagegen für 46 Prozent der Männer und 73 Prozent der Frauen Ü60 die Trennung nicht freiwillig. Der Partner stirbt, und wer zurückbleibt, muss erst mühsam lernen, wieder allein zu leben. Oft liegen die Single-Erfahrungen Jahrzehnte zurück, und manche haben überhaupt noch nie allein gelebt, sondern sind aus dem Elternhaus direkt in die Ehe gestolpert.

Doch egal, wie alt man ist: Der Wunsch nach Liebe und Zweisamkeit und nach Sicherheit und Geborgenheit besteht immer, verbunden mit der Hoffnung nach glühenden Herzen und wild schwirrenden Schmetterlingen im Bauch. Wenn die Zahl „6“ erst vorne steht, kommt eine gewisse natürliche Unruhe hinzu. Man sagt sich: wenn nicht jetzt, wann dann? Jetzt soll noch mal Leben ins Leben!

Doch wo kann man einen Partner finden? Natürlich gibt es König Zufall, an den man ganz fest glauben sollte. Immerhin lernen sich 35 Prozent der Paare nach wie vor an der berühmten Käsetheke im Supermarkt, beim Spazierengehen und im Treppenhausflur der Wohnanlage kennen. Man kann sich auch wirklich überall tief in die Augen sehen: im Theaterfoyer, beim Sprachkurs an der Volkshochschule oder in der Strandbar an der Ostsee. Die Fantasie kennt keine Grenzen. Es gibt Paare, die sich als Konkurrenten bei einer Wohnungsbesichtigung begegnen und sich beim Streitgespräch mit dem Makler ineinander verlieben oder die getrennt eine Tiershow im Zoo besuchen und sich zwischen Delfinen und Affen so gut verstehen, dass sie Händchen haltend wieder herauskommen. Wenn sich die Richtigen treffen, sind die so begonnenen Beziehungen genauso stabil wie die Partnerschaften, die mit ganz viel Kopfarbeit und Bedenkzeit beginnen.

Sogar in Notfällen ist man vor dem wunderbaren Kribbeln in der Herzgegend nicht gefeit. Die 61-jährige Helga hat sich in den Notfallsanitäter verliebt, der sie nach einem Infarkt in den Krankenwagen schob. Das war vor sechs Jahren. Die beiden sind immer noch zusammen. Als die 66-jährige Karin mit ihrem Wagen auf einer Berliner Landstraße liegen blieb und den Pannenhelfer rief, ahnte sie nicht, dass sie damit auch gleich den künftigen Ehemann kennenlernen würde. „Ich musste mein Auto stehen lassen und er bot mir an, mich nach Hause zu bringen. Ich habe ihn aus Dankbarkeit zum Kaffee eingeladen und – peng – das war’s.“ Übrigens war drei Monate später die Hochzeit!

Die Botschaft ist klar: Wer Liebe sucht, kann sie überall finden. Doch nicht bei allen reicht es, die Augen weit geöffnet zu halten. Sie finden einfach nicht den Richtigen. Entweder haben sie in puncto Liebe einen Sehfehler, oder sie nutzen nicht oft genug die Gelegenheiten, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. Denn eins ist klar: In den eigenen vier Wänden passiert wenig. Nicht jeder Postbote oder Telefoninstallateur ist ein potenzieller Partner.

Damit die vielen Millionen unfreiwilliger Singles Ü60 im Laufe der Zeit nicht in depressive Verstimmungen versinken und durch Wunderlichkeiten auffallen, gibt es ein Meer von Partnervermittlungen und Partnerbörsen, Single-Clubs und Dating-Organisationen, die immer stärker auf diese Zielgruppe spezialisiert ist. Alle bieten mehr oder weniger geschickt und mehr oder weniger kostenintensiv an, den Wunschpartner an die ausgeworfene Angel zu hängen.

Sieht man jedoch die Vermittlungszahlen an, so ist die Happy-End-Quote bei den Ü60-Jährigen deutlich niedriger als bei den jüngeren Suchenden. Warum finden denn so viele Menschen Ü60 gar nicht so schnell einen neuen Partner? Eigentlich müssten sie es doch leichter haben als die Jüngeren. Sie haben eine oft jahrzehntelange Erfahrung in Sachen Partnerschaft, sind hinreichend erprobt in sozialen Kontakten und kennen sich in den Wirren des Lebensdschungels bestens aus. Alles Pluspunkte, die einen schnellen Erfolg garantieren müssten. Doch das ist nicht so. Was unterscheidet also die Partnersuche Ü60 von der der jüngeren Menschen?

Es ist gerade die Erfahrung, die hinderlich ist. Denn aus Erfahrung lernt man. So wissen ältere Menschen besser als jüngere, was ihnen in der Liebe guttut und was nicht und welche quälenden Folgen eine unpassende Beziehung haben kann. Sie sind wählerischer als mit 20 Jahren und gehen nicht mehr so leicht Kompromisse ein.

Dazu kommt eine gewisse Bequemlichkeit. Man hat sich in seinem Leben eingerichtet, kommt ganz gut zurecht. So sagt die 62-jährige Single-Frau und Lehrerin Helena: „Was ich habe, weiß ich. Was ich bekomme, nicht“. Sie ist schon viele Jahre geschieden. Ihre Kinder sind aus dem Haus, der Beruf nicht mehr ganz so wichtig. Sie möchte ohne Zwänge noch all das erleben, was sie sich bisher versagen musste: Schöne Reisen unternehmen und ihr Hobby, die Reiterei, pflegen. Ein neuer Partner, mit dem sie wieder „Dinge mitmachen“ muss, empfindet sie als Einschränkung der neuen Freiheit.

So wie Helena geht es vielen Singles Ü60. Sie haben Angst, dass in Partnerschaften die Interessen kollidieren. Der eine liebt lange Spaziergänge, aber der neue Partner möchte gern am Wochenende die Bundesligaspiele sehen. Soll man jetzt ihm zuliebe die schönen Spaziergänge mit der Freundin aufgeben und bei strahlendem Sonnenschein vor dem Fernseher hocken? Das heißt, doch wieder nur immer Rücksicht nehmen, wieder Dinge tun, die man eigentlich nicht will, was man sein halbes Leben lang gemacht hat.

Schwierig ist auch das Alter an sich. „Gleichaltrig“ Ü60 heißt nicht, einfach „gleich alt“ zu sein und die gleiche Zahl der Lebensjahre erreicht zu haben. Viele Menschen altern unterschiedlich und haben eine andere Alterswahrnehmung. Man kennt die flotte Frau Mitte sechzig, die mit High Heels durch die Geschäfte stolziert, im Job erfolgreich ist und abends noch im Zonta-Club mit einem Vortrag brilliert. „Du gehst locker für 40 durch“, sagen ihre Freundinnen, wobei sie damit nicht das faltenfreie Gesicht meinen, sondern ihre Lebensaktivität und die dynamisch-sportliche Ausstrahlung.

Dann gibt es die gebückt gehende Grauhaarige, die morgens freudlos über den Markt schlurft und sich schon überanstrengt fühlt, wenn sie an zwei Ständen eingekauft hat. Beide sind gleichaltrig und doch trennen sie gefühlt Jahrzehnte. Wer also nach einem Partner Ausschau hält, darf nicht nur auf das Geburtsdatum schielen. Denn das ist längst nicht mehr so aussagekräftig wie bei 40-Jährigen.

Und bei Ü60 gilt: Alle wollen jüngere Partner. Männer reizt die größere körperliche Attraktivität. Frauen haben Angst, dass ein älterer Partner krank wird und sie ihn das pflegen müssen. Also orientieren sich alle „nach unten“ und je älter man wird, desto dünner wird die Luft bei der Partnerwahl, denn es gibt immer weniger Auswahl.

Für die Frauen wird es jetzt ganz dumm. Denn für sie kommt noch erschwerend hinzu, dass es im Alter insgesamt sowieso schon weniger Männer gibt, weil deren statistische Lebenserwartung kürzer ist. Frauen müssen sich also mit zunehmendem Alter auf eine wachsende Konkurrenz einstellen.

Anders als bei jüngeren Menschen sind auch zu feste Weltanschauungen bei der Partnersuche hinderlich. Ältere Menschen sind weniger offen und häufiger festgefahren in ihren Ansichten. „Der ändert sich doch nicht mehr“, hört man häufig und das stimmt auch. Ü60 ist man nicht mehr besonders aufgeschlossen für Neues. Man glaubt, genau zu wissen, was gut und falsch ist. Wer also hofft, sich in höherem Alter einen Partner noch zurechtbiegen zu können, irrt sich. Im ersten Liebesrausch passt man sich noch an, nimmt Unordnung, Haustiere und den Lärm durch Enkelkinder lächelnd hin. Man will „unter die Haube“, zeigt seine Schokoladenseite. Doch kaum hat man den begehrten Fisch an der Angel, zeigt man sein wahres Gesicht. Man möchte jetzt doch lieber seine Ruhe, viel lesen, wenig unternehmen, endlich mal ganz in Ruhe einen Quiltkurs besuchen. Die anfängliche Liebe zerfließt in den Alltagsquerelen. Schade, aber auch unnötig. Denn das hätte man wissen können. Wenn etwas am anderen stört, hat man Ü60 nur noch zwei Möglichkeiten: Man lässt die Partnerschaft sausen oder man akzeptiert es und stellt sich darauf ein. Eine dritte Möglichkeit, die Idee, dass sich der Wunschpartner schon ändern wird und seine „Macken“ abstellt, gibt es nicht. Verschwenden Sie keinen Gedanken daran. Vergessen Sie’s. Das wird nichts!

Ein weiterer Unterschied ist die Tendenz zu einer größeren Distanz. In jüngeren Jahren kann das Miteinander gar nicht eng genug sein. Man will sich mit einem Partner ein gemeinsames Leben aufbauen. Man kauft oder baut ein Haus, bekommt Kinder, gründet eine Firma. Alles immer zu zweit. Ü60 ist das anders. Wer in diesem Alter ist, hat eine eigene Wohnung, ein eigenes Einkommen beziehungsweise eine Rente, eine eigene Familie. Man muss sich also mit den Bedingungen des anderen arrangieren, das heißt, mit der Region, in der er lebt, den Wohnverhältnissen, den Kindern und Verwandten, den betagten Eltern, die häufig noch wohlbehalten sind. Das ist häufig nur auf Distanz möglich. Deshalb suchen viele Menschen in diesem Alter gar nicht einen Partner zum Zusammenleben, sondern eher jemanden für die Freizeit. Zum Ausgehen, Hobbys teilen, Verreisen. Es geht also nicht mehr darum, sich etwas zusammen aufzubauen, sondern nur noch darum, das Erreichte gemeinsam zu genießen, gern auch in zwei Wohnsitzen.

Damit ist man wenigstens klar im Vorteil zu den Jüngeren. Man ist weniger aufeinander angewiesen und behält bei aller Liebe doch seine Unabhängigkeit. Die 69-jährige Anneliese lebt seit sechs Jahren in einer festen Partnerschaft. Ihr gleichaltriger Freund wohnt zwei Straßen von ihr entfernt. Jeder hat ein eigenes kleines Haus. Sie sehen sich täglich, entscheiden spontan wie lange. Die Vorteile dieser Liebe hat sie locker so formuliert: „Man nervt sich nicht mehr, man stört sich nicht mehr, man engt sich nicht mehr ein. Er kontrolliert und meckert nicht. Ich halte mich heraus und beeinflusse nichts. Aber wir genießen, was uns verbindet: wunderbare Stunden zu zweit, mit angeregten Gesprächen, Zärtlichkeiten und gemeinsamen Erlebnissen.“

Sie haben gelesen, dass die Liebe Ü60 ganz anders ist als die Liebe in jüngeren Jahren, im Detail für manche vielleicht gar nicht mehr so verlockend. Doch es gibt in diesem Lebensabschnitt auch noch eine andere Seite, die zählt, ein sehr praktische. Bei vielen kommen in diesen Jahren besonders häufig Wenn-Fragen auf: Was ist, wenn ich krank werde? Wer ist zuverlässig da, wenn ich verreisen möchte? Habe ich jemanden, wenn ich ins Kino gehen möchte? Wen rufe ich an, wenn mir in der Wohnung etwas kaputt geht? Und wenn wir schon mal bei den ganz praktischen Belangen einer Partnerschaft sind, dürfen wir auch die finanziellen Aspekte nicht vergessen. Gerade ältere Frauen haben durch die Kindererziehungszeiten oft geringere Rentenansprüche erworben und dadurch weniger Geld zur Verfügung als Männer. Sie fragen sich: Ist mein Leben nicht wesentlich schöner, wenn ich mir die Kosten teilen kann? Eine Partnerschaft kann Defizite ausgleichen.

Das klingt jetzt nach nüchterner Zweckgemeinschaft. Sucht man Ü60 nur noch seinen Vorteil? Das stimmt so natürlich nicht. Menschen Ü60 lassen erfahrungsgemäß den Kopf etwas mehr sprechen als die jüngeren. Aber ganz oben auf der Motivliste für die Partnersuche steht auch bei ihnen die Sehnsucht nach Liebe und Zärtlichkeit. Auch wer sich Ü60 bindet, möchte tiefe Gefühle und auch Leidenschaft erleben. Viele, weil sie die große, wahre Liebe noch nie hatten und eine innere Sehnsucht danach spüren. Andere, weil sie wissen, dass es einfach schön ist, wenn man liebt und geliebt wird.

„Alter schützt vor Liebe nicht, aber Liebe schützt bis zu einem gewissen Grade vor dem Alter“, sagte einst die französische Schauspielerin Jeanne Moreau. Jeder versteht, was sie meint.Händchen haltend durch die Wiese gehen, knutschend in der Bar am Tresen stehen, mit Herzklopfen auf den Anruf des Liebsten warten. Man möchte als Paar leben und genießen, verreisen, ausgehen, ein bisschen Abenteuer spüren oder sogar zu zweit die Welt nicht nur umarmen, sondern sie sogar erobern. Das ruft Gedanken an früher hervor und man fühlt sich wieder jung. Denn mit der Liebe kommt die Lebensfreude. Etwas unternehmen, etwas ausprobieren, etwas wagen. Am besten zu zweit. Dann scheint Ü60 die Sonne besonders hell. Die Sackgasse wird zur Startrampe, und am Horizont geht’s weiter. Also los!

Nie mehr einsam!

Sie haben auch genug von einsamen Abenden und Sonntagen, die sich wie Kaugummi in die Länge ziehen, und träumen schon länger von einem neuen Glück? Sie möchten mit pochendem Herzen auf Ihren Liebsten warten und warme Hände auf Ihrer Haut spüren? Dann vergessen Sie, was Sie von Skeptikern und unzufriedenen Freundinnen garantiert schon zu hören bekommen haben: „In deinem Alter findest du keinen Mann mehr!“ Falsch! Sie werden sich schneller verlieben, als Sie sich das jetzt vorstellen und ausmalen können. Denn mit den richtigen Tipps ist die Partnersuche fast ein Kinderspiel. Lassen Sie sich symbolisch an die Hand nehmen und Schritt für Schritt erklären, wie es geht. Es gibt einen Schlüssel zum Glück. Und der funktioniert in jedem Alter. Garantiert!

„Es ist leichter, einen Mann zu finden, als ihn wieder loszuwerden!“Gina Lollobrigida

Darum sind viele Witwen einsam
Man will dem verstorbenen Partner treu bleiben.Angst vor den ablehnenden Reaktionen der Kinder.Finanzielle Sicherheit und Sorge, die Rente oder die Pension zu verlieren.Zu wenig männliche Bekannte.Geringes Selbstvertrauen.Angst, Freiheiten wieder aufgeben zu müssen.Furcht, an den Falschen zu geraten und betrogen zu werden.Angst, wieder einen geliebten Menschen zu verlieren.

Ich weiß, was ich will!

„Bei dicken Männern winke ich sofort ab. So einer kommt mir nicht in die Wohnung“, hat die 62-jährige Kauffrau Brigitte immer in ihrem Freundeskreis getönt. Jetzt liebt sie einen 100-Kilo-Mann und das Gewicht ist überhaupt kein Thema mehr für sie. „Zwischen uns passt alles wunderbar. Wie oberflächlich muss man denn sein, wenn man sich bei so einem Glückstreffer dann an ein paar Kilos zu viel stört“, sagt sie heute und mag an ihre frühere Ablehnung für Übergewichtige nicht mal mehr erinnert werden.

Viele Frauen gehen mit festen Vorstellungen in die Partnersuche. Das ist auch gut so. Nur sollten die Vorstellungen dauerhaft sein und nicht nur an einem Tag gelten und am nächsten über den Haufen geworfen werden. Denn ein ständiges Hin und Her, das große Chaos im Kopf, sorgt auch für Chaos im Herzen und das kann man nun wirklich nicht mehr gebrauchen.

Bevor Sie also auf die spannende Partnersuche gehen können, bringen Sie sich mental in Schwung, sortieren Sie Ihre Gedanken und sorgen Sie für Klarheit im Kopf.

Dazu legen Sie sich als erstes Papier und Stift zurecht.

Nehmen Sie sich Zeit. Es ist besser, über die Antworten eine Nacht zu schlafen, als etwas voreilig und halbherzig hinzukritzeln. Schreiben Sie nur auf, was Sie wirklich für richtig und wichtig halten. Wenn Sie unsicher sind, bitten Sie eine gute Freundin oder Ihre Tochter oder Ihren Sohn darum, Ihnen zu helfen. Oft ist es hilfreich zu wissen, wie Nahestehende einen einschätzen.

Welche Motive habe ich für die Partnersuche?

Beantworten Sie sich jetzt folgende zwei Fragen. Geben Sie jeweils sechs Punkte pro Frage an:

1. Wie bin ich?

Schreiben Sie hier sechs Bereiche und Eigenschaften auf, in denen Sie Ihre Stärken sehen, zum Beispiel: Haushaltsführung, Organisationstalent, Nachbarschaftspflege, Hilfsbereitschaft, sportliche Leistungen.

Schreiben Sie darunter die Bereiche und Eigenschaften, in denen Sie Schwächen bei sich sehen: Antriebslosigkeit, schlechter Umgang mit Geld, Launenhaftigkeit, Sprunghaftigkeit, Schusseligkeit.

2. Warum suche ich einen Partner?

Begründen Sie hier mit sechs Punkten, warum Sie nicht mehr allein sein, sondern lieber mit einem Partner leben möchten. Formulieren Sie Ihre Ansichten in ganzen Sätzen und möglichst konkret.

Beispiele:

Ich möchte einen Partner, weil ich sehr gerne verreise und es mir allein keine Freude macht. Es ist schöner, wenn man seine Eindrücke mit einem vertrauten Menschen teilen kann.

Ich sehne mich nach einem Partner, damit ich mich nicht mehr einsam fühle. Denn seit dem Tod meines Mannes fällt es mir schwer, den Alltag allein meistern zu müssen. Am schlimmsten ist es für mich, abends in der leeren Wohnung zu sein.

Wie soll mein Wunschpartner sein?

Schreiben Sie jetzt dreißig (!) Punkte auf, die Ihnen bei einem Partner wichtig sein können. Notieren Sie einfach bunt gemixt, was Ihnen gerade alles dazu in den Kopf kommt und schreiben Sie dahinter „Ja“ oder „Nein“ und kreuzen Sie an, was zutrifft.

Die unten stehende Aufstellung soll Ihnen nur Anregungen geben und kann um weitere Punkte ergänzt werden.

Humor

Ja

Nein

Reisefreudig

Haustiere

Kulturinteressiert

Alkohol

Zigaretten

Politische Ansichten

Sex

Kontaktfreudig

Offen

Glaube/Religiosität

Familienfreundlich

Ausgehen

Häuslichkeit

Musik

Literatur

Kinder/Enkelkinder

Resilienz

Sparsamkeit

Großzügig

Wandern/Natur

Gesundheit

Sport

Kochen und Genießen

Intelligenz

Fleiß/Disziplin

Engagement

Zeit

Unkompliziertheit

Spontaneität

Entscheidend ist es, die Punkte tatsächlich aufzuschreiben und sich danach ernsthaft Gedanken zu machen, welche Bedeutung diese Eigenschaften in Ihrem Leben haben. Gehen Sie Punkt für Punkt konzentriert durch.

Ist es denn wirklich so wichtig, ob jemand unkompliziert ist?

Ja, denn wenn Sie es auch sind, kann das Zusammenleben mit einem umständlichen Partner schwierig sein. Ein Beispiel: Sie möchten ein Wochenende in Berlin verbringen, bekommen aber nicht mehr das Hotel, das Sie sich vorgestellt haben. Und? Wo ist das Problem? Dann gehe ich eben in ein anderes, denken Sie. Ja, so kann die Planung eines Städtetrips ganz unkompliziert sein. Aber was ist, wenn der Partner darauf besteht, das ehemals ausgewählte Hotel zu beziehen? Er möchte lieber auf ein anderes Wochenende umbuchen oder am liebsten die Reise ganz stornieren. Die Lust auf ein Berlin-Wochenende ist ihm vergangen. Ein neues Hotel, nein danke! Können Sie sich vorstellen, dass diese Partnerschaft von Dauer ist?

Und spielt es wirklich eine Rolle, dass der Künftige betont tierlieb ist? „Wer kann denn etwas gegen meine niedliche kleine Katze haben?“, denken Sie jetzt. Die fällt doch im Haus kaum auf. Doch was passiert, wenn Ihr neuer Freund absolut keine Katzen mag, eine Katzenhaar-Allergie hat und Ihre Mieze nach seinem Einzug kurzerhand in den Keller verbannt? Die Liebe wird in Tränen und bitterbösen Vorwürfen untergehen und Sie haben eine neue Narbe auf dem Herzen. Das hätte man vermeiden können.

Diese Beispiele lassen sich zahllos aufzählen. Wenn man sich kennenlernt, scheinen viele Eigenschaften und Vorlieben völlig belanglos zu sein. Doch im Alltag ist es auf Dauer sehr störend, wenn ein sportlicher Mensch auf einen unsportlichen, ein fröhlicher auf einen ernsten, ein unternehmungslustiger auf einen häuslichen trifft. Die spontane Anziehung kann das Herz schnell pochen lassen. Da sind die strahlenden Augen, das verschmitzte Lächeln, die Art, wie der Traummann den Wein nachschenkt. Das alles ist einfach nur zum Verlieben, zumal das Restaurant so stimmungsvoll ist und im Hintergrund gerade die Lieblingsmusik läuft. Dann spürt man noch die warme Hand auf dem Unterarm und ist erst einmal hin und weg vom Gegenüber. Klar kann man jetzt den Gefühlen freien Lauf lassen und sich in die verheißungsvoll offenen Arme fallen lassen. Aber – der Alltag sieht später anders aus. Da kommt es darauf an, dass man bei möglichst vielen Themen gleiche Ansichten hat, bei möglichst vielen Problemen gleiche Lösungsansätze sieht und in möglichst vielen Situationen gleich reagiert.

Stellen Sie sich vor, Ihre Tochter ruft an und kündigt ihren Überraschungsbesuch an und der Partner steht auf und stellt spontan die Kaffeemaschine an. Wunderbar einfach und unkompliziert!

Wie verzwickt wäre die Situation, wenn der Partner ganz anders reagiert und stattdessen jammert, dass er sich für heute vorgenommen hat, in den Baumarkt zu fahren, und das jetzt unmöglich verschieben kann. Oder Sie bekämen Sätze zu hören wie: „Warum denn jetzt? Einfach so? Ich habe doch auch meine Pläne. Wieso meldet sie sich nicht rechtzeitig an, damit ich mir die Zeit einteilen kann?“

Sie wären enttäuscht, Ihr Partner genervt, die Stimmung am Boden. Ihre Tochter würde in diese Krise platzen und der lieb gemeinte Besuch in Frust und Unzufriedenheit enden. Wollen Sie das?

Also: Wenn Sie spontan sind, sollten Sie sich auch einen spontan reagierenden Partner suchen. Kreuzen Sie das „Ja“ bei „Spontaneität“ an. Es wird Ihnen die Zukunft leichter machen.

Gehen Sie ebenso sorgfältig auch Ihre anderen aufgeschriebenen Punkte durch.

Stellen Sie sich in Ruhe vor, wie der Alltag abläuft, wenn Ihr Partner zum Beispiel gern Tennis spielt oder eine Leseratte ist. Überlegen Sie ganz genau, ob Sie wirklich bereit sind, häufig Flugreisen zu unternehmen oder ob es Ihnen Freude macht, regelmäßig Lokale zu besuchen. Malen Sie sich aus, wie es ist, wenn Ihr Partner supersportlich ist und gern den New-York-Marathon mitläuft, und finden Sie heraus, wie wichtig es Ihnen ist, dass Sie einen Nichtraucher in der Wohnung haben und Ihr Wunschpartner kein Fleisch isst.

Tipp: Nehmen Sie sich Zeit, konkrete Situationen in Ihrem Kopf auszumalen. Konzentrieren Sie sich, schließen Sie die Augen.

Tipp: Achten Sie darauf, sich nicht an unsinnigen Vorurteilen wie „rothaarige Männer sind untreu“ oder „wer gerne kocht, ist dick“ zu orientieren. Damit schränken Sie die Partnerauswahl unnötig ein. Hinterfragen Sie Ihre Auswahl.

Es muss einfach stimmen

Ü60 weiß man, wie wertvoll Zeit ist. Man geht bewusster damit um, als es jüngere Menschen tun. Dafür gibt es zwei Gründe: Die Zeit verrinnt gefühlt viel schneller, weil man mehr Routine erlebt und häufig ein Tag wie der andere ist. Zudem weiß man sehr wohl, dass die noch zu erwartende Lebensspanne überschaubar ist. Wer sich jetzt auf eine Partnerschaft einlässt, will keine dummen Spielchen mehr treiben. Eifersüchteleien, Nörgeleien wegen Nichtigkeiten, Dauerdiskussionen um Alltägliches, Lügereien, um sich wichtig zu machen. Vielleicht hat man sich in seiner Jugend damit herumgeschlagen, vermutlich sogar in seiner Ehe. Aber jetzt, in den reiferen Jahren, hat man dazu wirklich keine Lust mehr. Man ist radikaler und schaltet schneller auf stur. Entweder es geht oder es geht nicht, basta. Was sich im Moment hart liest, ist es nicht, wenn Lebenserfahrung auf Lebenserfahrung trifft. Wer älter ist, hat Täler durchschritten, er ist hingefallen und aufgestanden, er hat gewonnen und verloren. Er weiß, wie es sich anfühlt, wenn man mit dem Rücken an der Wand steht und weiß, wie es ist, wenn einen das Glück wieder nach oben katapultiert. Man kennt den Freiflug, aber auch den Absturz. Das macht einen auf den ersten Blick ein wenig stur. Bei näherem Hinschauen entpuppt sich das aber als Gelassenheit, die das Leben in diesem Lebensabschnitt besonders reizvoll macht. Und was das innere Erleben betrifft, lässt sich auch auf Falten und Dellen übertragen. Mit der Geißel des Jugendwahns hat man sich in diesem Alter längst auseinandergesetzt. Man weiß, dass man auch mit blonden Strähnen und eingezogenen Bauch nicht mehr wie zwanzig aussieht und eindeutig nicht mehr die Schwester der Tochter ist, sondern ihre Mutter – und das bereits auf dem ersten Blick. Man hat Endlos-Diäten satt, steht zu einer Konfektionsgröße mehr und weiß, dass Wabbelbeine in dieser Altersgruppe zumindest keine Seltenheit sind.

„Die meisten Frauen setzen alles daran, einen Mann zu ändern, und wenn sie ihn dann geändert haben, mögen sie ihn nicht mehr!“ Marlene Dietrich

Man kann sich fit halten so viel man will und seine Ernährung zum Lebensinhalt machen: Jung wird man damit nicht mehr. Man kann sich in Jeans zwängen und sich bunte Tücher umbinden. Wenn man es geschickt macht, sieht man flott und ansprechend aus. Wenn einem das Händchen für passenden Stil fehlt, kann man sich aber auch lächerlich machen. Jeder kennt den dynamisch auftretenden Sechziger mit hautenger Hose, mit roter Bikerjacke und Kreppschal. Er kauft im selben Geschäft ein wie sein 15-jähriger Enkel und hat für sich das Lieblingswort „YOLO“ – „You Only Live Once“ entdeckt. Drei Jahre nachdem es bei Jugendlichen „in“ war, ist es nun auch bei ihm angekommen und er merkt gar nicht, dass er damit alles andere als jugendlich-aktiv wirkt, sondern nur zur Lachnummer wird. Es bringt nichts, sich zu verkleiden oder sich gar unters Messer zu legen. Das Alter sieht man, basta. Irgendwann begreift das jeder der Generation Ü60. Deshalb ist die Zeit, die vor einem liegt, eine ganz besondere. Man erlebt sie bewusster als alle Jahre zuvor. Man will sie genießen, sie wertschätzen, viel mitnehmen. Und wenn man das zu zweit machen möchte, muss der Partner der Richtige sein.

Es reichen nicht ein paar Übereinstimmungen. Es muss insgesamt stimmen, natürlich mit dem Wissen, dass man nicht 100 Prozent Übereinstimmung erreichen wird. Es wird keinen Partner geben, der alle gewünschten Punkte erfüllen kann. Aber die Checkliste hilft bei der Auswahl. Alle Menschen haben auch Macken und Unzulänglichkeiten, sie machen Fehler und haben mehr oder weniger gute Seiten, die man an ihnen als liebenswert empfindet. Das ist normal. Aber das heißt nicht, dass man die eigenen Grundbedürfnisse und Einstellungen auf die Seite schieben muss, um einen Menschen an seiner Seite zu haben. Im Gegenteil: Die Grundbedürfnisse gehören ins Zentrum der Abwägung. Nur wenn sie erfüllt werden, kann man Glück empfinden und gut leben.

Man bekommt mehr als einen Partner, und Probleme sind auch dabei

Wer Ü60 einen Partner sucht, muss auch bereit sein, seinen Anhang zu akzeptieren. Kinder und Enkelkinder, Ex-Ehepartner und betagten Eltern, alle sind im Paket mit enthalten. Das gilt natürlich auch umgekehrt. In dem Alter sind die ersten Fragen: Haben Sie Kinder? Wie alt sind sie und wo leben sie? Man muss sich genau überlegen, ob man in diesem Alter bereit ist, in eine bestehende Familie einzutauchen. Zumal nicht überall das Miteinander harmonisch ist. Manche haben Spannungen mit ihren Kindern oder gar kaum Kontakt. Letzteres hört sich auf den ersten Blick vielleicht unkompliziert an. Aber Menschen, die ihre Kinder nicht sehen, leiden. Und das Leid spiegelt sich in der Beziehung wider. Hier ist es wichtig, auch in der Kennenlernphase ehrlich zu sein, auch wenn das Ergebnis dann nicht immer positiv ist. Als die 65-jährige Gastronomin Ilona aus Bautzen den gleichaltrigen Peter im Internet kennenlernte, war sie begeistert. „Er schrieb so nett und wir hatten identische Interessen“, schwärmt sie noch heute. Das Glück schien perfekt, bis sie beim dritten Date erfuhr, dass es große Probleme mit seinen Kindern gab. Der Sohn hatte sich von ihm Geld geliehen und es nicht zurückgezahlt. Mit der Tochter hatte er sich wegen der Erziehung der Enkel komplett zerstritten. In Peters Kopf drehte sich alles darum, wie er sich wieder mit den Kindern versöhnen konnte. Für Ilona war das zu viel Ärger. „Ich bin froh, dass ich mit meinen fünf Töchtern ein tolles Verhältnis habe. Jahrelang habe ich nur geschuftet und mir kaum etwas gegönnt. Jetzt habe ich das Geschäft verkauft und will mein Leben noch etwas genießen. Einen Mann mit familiären Problemen will ich nicht. Ich habe meine eigenen alle bewältigt und wirklich keine Lust, jetzt noch die anderer Familien zu lösen. Ich habe Peter aufgegeben.“

Klingt hart und rücksichtslos. Aber Menschen Ü60 sind häufig konsequent. Sie glauben, sich einen bequemeren Weg verdient zu haben. So sagt die 61-jährige Valerie aus München: „Ich habe drei Krebserkrankungen überlebt und kann mir jetzt Oberflächlichkeit erlauben. Ich möchte Leichtigkeit im Leben und auf keinen Fall Sorgen.“ Und was ist, wenn der neue Partner krank wird? Valerie zuckt mit den Schultern. „Ganz ehrlich? Mein Freund hat zwei Kinder, die über 40 Jahre alt sind und erfolgreich im Berufsleben stehen. Dann müssen die sich einbringen. Die verdanken ihrem Vater viel. Aber ich? Es kann nicht sein, dass ich für zwei Jahre Zweisamkeit mein ganzes Leben aufgeben soll. Im Moment wäre ich dazu nicht bereit.“

Valerie ist ehrlich. Aber sie schränkt auch ein, dass sie nur aus der Theorie heraus spricht. Wenn ihr Dieter wirklich krank wird, weiß sie auch nicht, wie sie sich verhalten wird. „Die Zeit spielt eine große Rolle. Wenn wir noch zehn Jahre so glücklich bleiben wie bisher, werde ich ihn natürlich nicht im Stich lassen. Aber die Verpflichtung ist eine andere, wenn man nicht das ganze Leben miteinander verbracht hat, sondern nur ein paar Jahre.“

So wie Valerie empfinden viele Menschen. Man weiß, in diesem Alter kann es um alles oder nichts gehen. Mit dem richtigen Partner einen wunderschönen dritten Lebensabschnitt verbringen. Davon träumen alle. Aber es ist auch der Lebensabschnitt, in dem Krankheiten den Träumen einen Strich durch die Rechnung machen können. Von einem Tag zum anderen kann alles aus sein. Natürlich passiert das auch bei jüngeren Menschen. Aber rein statistisch ist es ab Ü60 viel wahrscheinlicher. Und dann zeigt sich die Liebe von einer anderen Seite, sofern es sie gegeben hat.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) schreibt, dass 60 Prozent der Menschen Ü60 mehrfach chronisch krank sind. Bluthochdruck, Rückenschmerzen und Stoffwechselstörungen sind die häufigsten Diagnosen. Die gute Nachricht: Die Meisten fühlen sich trotzdem wohl. Aber sie stehen zumindest mit einem Bein recht nah an der Abrisskante. Wer in diesem Alter lieben will, darf das nicht ausblenden.

Wenn man nun weiß, wen man will und bei welchen Punkten man bereit ist, Abstriche zu machen, dann wird die Frage, wo man den Traumpartner findet, leichter zu beantworten. Erst einmal vorweg: Es gibt ihn und womöglich auch ganz in Ihrer Nähe. Sie sollten sich keine überflüssigen Sorgen machen, niemanden kennenlernen zu können. Es gibt zwar weniger alleinstehende Männer als Frauen, aber das muss Sie nicht schrecken. Denn: Sie sind konkurrenzlos, etwas ganz Besonderes und können viele Männer haben!

Die Liebe Ü60 ist also ganz anders als davor, weil die Voraussetzungen ganz anders sind. Man hat den größten Teil seines Lebens gelebt, muss sich nicht mehr im Job verausgaben und kann sich im Idealfall auf dem Erreichten ausruhen. Wem das nicht vergönnt ist, dem bleibt aber die Gelassenheit, schon viele Krisen gemeistert zu haben. Erfahrung macht hier auch entspannt und das wiederum kommt der Liebe zugute.

Und es gibt noch einen großen Vorteil, wenn man sich mit einer „6“ vorn auf den Partnerschaftsmarkt begibt: Man weiß schnell, was man bekommt. Man muss nicht mehr spekulieren, wie sich der Partner denn entwickeln wird. Er hat die Entwicklung ja schon hinter sich. Männer Ü60 sind fertig. Da wird nicht mehr viel Veränderung kommen. Man weiß, woran man ist. Ist doch prima, nicht wahr?

Acht Punkte, die bei der Partnersuche Ü60 anders sind:
Die Charaktere sind ausgebildet und ziemlich festgelegt.Männer sind knapp.Vernunftargumente dominieren.Egoismus wird großgeschrieben.Man weiß, was man will.Je näher, desto besser.Gleiche Interessen sind wichtiger denn je.Ich heirate eine Familie.

Test: Bin ich bereit für eine neue Liebe?

Im Café blinzelt Sie ein Mann an. Wie verhalten Sie sich?

Ich lächele ihm freundlich zu.

3 P

Ich tue so, als ob ich das nicht bemerke.

2 P

Ich hole mir eine Zeitschrift und vertiefe mich in den Lesestoff.

1 P

Ich finde das aufdringlich und zeige das auch.

0 P

Was spricht für Sie gegen eine Partnerschaft?

Nichts, ich habe nur keine Lust mehr auf einen Mann.

1 P

Ich will endlich so leben, wie ich will, und nicht auf einen Mann Rücksicht nehmen müssen.

0 P

Ich glaube, ich bin mittlerweile zu kompromisslos.

2 P

Ich weiß nicht, wie ich jemanden finden soll.

3 P

Eine Freundin lädt Sie zur Party ein. Wie bereiten Sie sich vor?

Ich gehe zum Friseur. Meine Haare gefallen mir schon lange nicht mehr.

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Ich mache mir nichts aus Partys und sage ab.

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Ich nehme mir vor, abzunehmen, damit mir das schicke Kleid wieder passt.

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Ich freue mich auf interessante Gespräche und neue Begegnungen.

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In der Stadt geht vor Ihnen eine Frau Ihres Alters. Sie kuschelt mit einem wesentlich jüngeren Mann. Was denken Sie?

Schön, dass sie die Liebe genießen kann.

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Sie wird bestimmt von dem Typen nur ausgenutzt und schon bald den Preis für ihren Leichtsinn bezahlen.

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Ich würde gern mit ihr tauschen und auch noch einmal so unbekümmert lieben.

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Als ich meinen Mann kennenlernte, haben wir uns auch in der Stadt ständig geküsst.

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Sie haben beim Einkaufen auf dem Markt einen netten Mann kennengelernt und mit ihm ganz spontan einen Kaffee getrunken. Beim Abschied hat er Sie zu einem Spaziergang eingeladen. Was fühlen Sie?