Peloponnes Reiseführer Michael Müller Verlag - Hans-Peter Siebenhaar - E-Book

Peloponnes Reiseführer Michael Müller Verlag E-Book

Hans-Peter Siebenhaar

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Beschreibung

Anders reisen und dabei das Besondere entdecken Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Lassen Sie sich von Griechenland und dem Peloponnes, der Halbinsel im Süden, ebenso verzaubern wie unser Autor Hans-Peter Siebenhaar. Seit mehr als 30 Jahren bereist er die Region und teilt in unserem Reiseführer "Peloponnes" in der 15. Auflage auf 568 Seiten mit 238 Farbfotos seine zahlreichen Entdeckungen und seinen reichhaltigen Erfahrungsschatz mit Ihnen. Dank der 60 Karten und Pläne sind Sie in Ihrem Urlaub so gut orientiert wie die Einheimischen. So haben Sie immer optimalen Überblick über Strände, Sehenswürdigkeiten, Restaurants und Hotels. Mehr als 140 Orte und Reiseziele finden Sie in unserem Peloponnes-Reiseführer ausführlich beschrieben. Alles hat unser Autor vor Ort akribisch recherchiert und für Sie ausprobiert. Ökologisch, regional und nachhaltig wirtschaftende Betriebe sind kenntlich gemacht. Zahlreiche eingestreute Kurz-Essays vermitteln interessante Hintergrundinformationen. Die Geheimtipps des Autors erschließen Ihnen die Highlights ebenso, wie Sehenswertes abseits bekannter Pfade. Erprobte Tipps und nützliche reisepraktische Ratschläge runden den Reiseführer "Peloponnes" ab. Geo Saison findet: "Wie immer beim Thema Griechenland gibt es in diesem Verlag den besten Reiseführer." Und Trekkingbike schreibt: "Sehr detailliert." Mehr als 140 Orte und Reiseziele auf der Halbinsel Korinthia, Argolis, Arkadien, Lakonien, Messenien, Éllis und Achaía - Ortsbeschreibungen, Geschichte, Freizeitaktivitäten, Hotels, Restaurants und mehr. Einen authentischeren, detaillierteren und ausführlicheren Reiseführer zu Städten, Stränden und Sehenswürdigkeiten des Peloponnes werden Sie nur schwer finden.

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Seitenzahl: 1060

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Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Hans-Peter SiebenhaarOrientiert auf dem PeloponnesRegionen und Inseln im ProfilErlebnis KulturErlebnis NaturBadenUnterwegs auf dem PeloponnesSaronische InselnPórosHýdraSpétsesKorinthíaDer Kanal von KorínthLoutrákiÍsthmiaKenchriaéKorínthAntikes KorínthAkrokorinthLechaionKiátoSikyonXylókastroStymphalischer SeeDervéniAusflug ins HinterlandAntikes NeméaNeméaKleonesPhliusTitániArgolísMykéneHeraionAgía Triáda/ChónikaMidéaDendraÁrgosMýli und das antike LernaTirynsNáfplion (Náuplia)Tolón/TolóDrépano/ÍriaArkadikóLigourióEpídaurosPaleá EpídaurosNea EpídaurosKórfosHalbinsel MéthanaTroizen/TrizínaGalatásErmióniKóstaPortochéliKiláda und die Franchthí-HöhleDídymaArkadienÁstros/Parálio ÁstrosKloster LoukósTírosLeonídionTrípolisTegeaÜber die Kinoúria-Bergdörfer nach SpartaMantineiaOrchomenos/LevídiVytínaLangádiaDimitsánaStémnitsaKarítenaMegalópoliLakonienSpartaMystrá/MystrásUmgebung von Sparta –SehenswertesGýthion/GíthioMavrovoúniAgéranosDer südöstliche „Finger“Alternativroute an der OstküsteMonemvasiáNeápoliInsel ElafónisosNördlich von Neápoli – die WestküsteGerákiMániÉxo Máni (Äußere Máni/Messenien)KámbosKéndro und die Kámbos-SchluchtKardamíliProástioExochóriStoúpaÁgios NikólaosVon Ágios Nikólaos nach AreópolisLiméniMessa Máni (Innere Máni)AreópolisDie Höhlen von Pírgos DiroúVon Pírgos Diroú zum Kap MatapanDie OstküsteMessenienKalamátaMessenePetalídiKoróniFinikoúndaMethóniDie Inousses-InselgruppePýlos (Navaríno)Palast des NestorChóraMarathópoliKyparissíaÉlisOlympíaNemouta-WasserfälleAndrítsenaApollon-Tempel von VassaeDie Küste von ÉlisKakóvatosZachároKaiáphasPírgosKatákolonDas antike ÉlisKyllíniLoutrá KyllíniArkoúdiGlýphaVartholomióAchaíaPátrasRíonWestliche AchaíaKalógriaDie Küste um Káto AchaíaÖstliche Achaía und das LandesinnereÄgion/ÉgioEleónasDiakoftó (Diakoptó)Kloster Méga SpíleonKalávrytaKloster Agía LávraNachlesen & NachschlagenGeografieKlimaPflanzenweltTierweltReligionMusikGeschichteAnreiseVerkehrsmittel vor OrtÜbernachtenEssen und TrinkenWissenswertes von A bis ZVerzeichnisseEtwas Neu-GriechischFotonachweisImpressumÜbersichtskarten und PläneIndex
Alles im Kasten
Historisches Museum und Marinemuseum: Das Herz des Freiheitskämpfers MiaoulisMarianne & Leonhard: Eine filmreife Liebesgeschichte auf HýdraSpétses als FilmkulisseLaskarina Bouboulina – ein Leben für die FreiheitWandern auf dem Inselberg Profitis IliasAuf Beutefeldzug im MuseumWandern am KillíniUmweltmuseum von StymphalíaDie Taten des HeraklesNemeische Spiele: keine Medaillen, aber viel SpaßSoftware für die AntikeNeméa: Rotweine für HerkulesHeinrich Schliemann – archäologischer Abenteurer oder Genie?Die Ausgrabungsgeschichte von DendraEine Liaison mit FolgenEin Wittelsbacher in Griechenland – König Otto I.Pfeifenmacher George Stefanou in LigourióDie Rache des HadesTheaterfestival von EpídaurosKloster AgnúndosAusflug auf den VulkanDie Rache des TheseusWandern im Párnon-GebirgeTsakonisch – eine alte dorische SpracheKloster Agios VarsónMythologieWintersport auf dem MénalonMit Kunst übernachtenKloster Panagía KernítsisKulturelles BollwerkWandern durch das Ménalon-GebirgeDas goldene Handwerk von StémnitsaWanderung im Lousíos-Tal zu den Klöstern Prodrómou und FilosófouTheodora von VástaSpartanisch und lakonischDer Wiederaufbau Spartas durch König Ludwig I.Der Nabel der byzantinischen Welt auf dem PeloponnesWandern im Taýgetos-GebirgeBiohof Karababas – Olivenöl und mehrCaretta caretta (Unechte Karettschildkröte) – urzeitliche Wanderer zwischen Land und WasserEin Traum von Leben und Brot – der Dichter Jannis RitsosArchäologische SammlungHonig und Salz – Leben und Essen in der MániMännerehre, MutterglückSir Patrick Leigh Fermor – der Entdecker der MániNikos Kazantzakis und sein Alexis SorbasMorea – Ölmühle in ThalámesKap Matapan – Weg zum „Ende der Welt“Das ErdbebenVassilis Photopoulos – Oscar-Preisträger aus KalamátaUnterwasserarchäologie-Museum im Neo KástroCosta Navaríno: eine luxuriöse Landschaftszerstörung?Die Ausgrabung des Nestor-PalastesOlympía und die Spiele der NeuzeitRäuberische Goldsuche im Olympía-MuseumIst Olympía viel älter?Die Olympischen Spiele der AntikeDie Nike des PaioniosVon Asche und Kohle – der Feuersturm von 2007Antiker Kannibalismus auf dem Gipfel des Lykaion?Der „Bienenkorb“ aus AndrítsenaWasserfälle des Neda-Flusses„Sugar Town“ und „Verbrannte Erde“Der griechische Traum – vom Bootsmann zum MilliardärSonnenlos und MondlosIm Zauber der griechischen LandschaftSurreale Betonwanne für ViehzüchterDer heilende Schlamm von Loutrá KyllíniDie Jahrhundert-BrückeAuf der Suche nach dem vergessenen neoklassizistischen Architekten Ernst ZillerPátras – das Köln GriechenlandsWeingut Achaía Clauss: schwarze Augen – schwarzer WeinHelike und das einstige Geheimnis einer verschwundenen Stadt der AntikeOdontotos – die Zahnradbahn von Diakoftó nach KalávrytaWanderung zu den Wasserfällen des StyxDas Massaker von KalávrytaHöhle der SeenErdbebengebiet PeloponnesHymne auf das grüne GoldWaldbrände: vermeidbare KatastropheNeun Millionen SchafeVolkstänzeDie Linear-B-SchriftDer Trojanische KriegPolis – Lebensform und architektonischer StadtaufbauSpartanisch!Anfänge antiker DemokratieScherbengerichtÜberraschender Sieg der AthenerVerrat und süße RacheDie AkropolisDer blutige OlympionikeStraßennamen in GriechenlandDas Hakenkreuz auf der AkropolisTavli – das Spiel der GriechenTsatsíki (oder Tsaziki, Zaziki, Tzaziki ...)GarlicsauceRetsina und Kokkinéli – geharzte WeineOstern – ein „Bombenfest“„Epsilon Tessera“ – Fernwanderweg E4 PeloponnesDeutschlandbild
Kartenverzeichnis
Saronische Inseln Póros Hýdra Spétses Korinthía Korínth Korínth, antikes Sikyon Argolís Mykéne Burg von Mykéne Heraion von Árgos Árgos, antikesTiryns Náfplion Epídauros Troizen/Trizína Arkadien Trípolis Lakonien SpartaMystrás Monemvasiá Máni Höhlen von Pirgos Diroú Messenien Kalamáta Messene Pýlos Palast des Néstor Élis Olympía Achaia Pátras Griechische Säulenordnung Legende PeloponnesPeloponnes – westlicher TeilPeloponnes – östlicher Teil
Unterwegs mit
Hans-Peter Siebenhaar
Jahrgang 1962. Promovierter Politikwissenschaftler, Studium in Erlangen, Madrid und Kalamazoo (USA), früherer Korrespondent des „Handelsblatts“ in Wien und Brüssel, 2017 erschien sein viel beachtetes Buch „Österreich - Die zerrissene Republik“. Hans-Peter Siebenhaar ist ein Müller-Autor der ersten Stunde; sein erstes Buch, „Fränkische Schweiz“, schrieb er 1982 zusammen mit dem Verlagsgründer. Ingesamt hat er sieben Reisebücher im Verlag Michael Müller veröffentlicht und ist Co-Autor verschiedener Kochbücher.
„Stell dir vor, ganze Dörfer aus steinernen Burgtürmen. Bis vor wenigen Jahren herrschte dort noch das Gesetz der Blutrache“, fabulierte einer meiner damals engsten Freunde. „Direkt aus dem Meer steigt ein kahles, wildes Gebirge mit schneebedeckten Bergen so hoch wie die Alpen“, fuhr er fort. An diesem bleigrauen Januartag im Jahr 1985 lauschte ich andächtig seinen scheinbar unglaublichen Reiseerlebnissen im Erlanger Studenten-Café „Brasil“. Er redete von Höhlenlabyrinthen, die er per Boot erkundete, berichtete von gastfreundlichen Einheimischen und von Exkursionen auf den Spuren Homers zu weltberühmten Ausgrabungsstätten. Er redete über den Peloponnes.
Ich war fasziniert. Wenige Tage später traf ich mich an gleicher Stelle mit Michael Müller, Freund und Verleger. Es brauchte keine zwei fränkischen Kellerbiere, bis wir uns einig waren: Ich schreibe ein Buch zur Insel des Pelops. Es sollte das fünfte Buch in dem damals noch jungen Verlag werden.
Wenige Monate später recherchierte ich auf dem Peloponnes. Und die südgriechische Halbinsel war noch schöner und faszinierender, als es mein Freund geschildert hatte. Ich hatte mich in den Peloponnes verliebt - für immer.
Seit drei Jahrzehnten bereise ich nun den Peloponnes.
Was haben Sie entdeckt?
Haben Sie ein besonderes Restaurant, ein neues Museum oder ein nettes Hotel entdeckt? Wenn Sie Ergänzungen, Verbesserungen oder Tipps zum Buch haben, lassen Sie es uns bitte wissen!
Schreiben Sie an: Hans-Peter Siebenhaar, Stichwort „Peloponnes“ c/o Michael Müller Verlag GmbH | Gerberei 19 | D - 91054 Erlangen [email protected]
Orientiert auf dem Peloponnes
Regionen und Inseln im Profil
Der Peloponnes ist ...
Die größte Halbinsel Griechenlands ist durch den Kanal von Korínth vom griechischen Festland getrennt. Schon die Überfahrt über den Kanal ist spektakulär - der passende Auftakt für eine Reise in die höchst unterschiedlichen Regionen des Peloponnes.
Die Máni, der mittlere Finger des Peloponnes, besitzt so gut wie keine Sandstrände. Selbst Kiesstrände sind rar. Dennoch übt der mittlere Finger seit jeher eine große Faszination aus. Das liegt an der spektakulären Küstenlandschaft und der außergewöhnlichen Architektur der Dörfer.
... eine Hand mit vier Fingern
Die Form der Insel des Pelops gleicht einer nach Süden zeigenden Hand mit drei Fingern und einem Daumen. Die Region unterteilt sich in sieben politische Regionen, welche alle mit individuellen Highlights aufwarten: Argolís, Arkardien, Lakonien, Messenien, Élis, Achaía und Korinthía.
... landschaftlich vielfältig
Sie unterscheiden sich zum einen durch kulturelle Besonderheiten, zum anderen aber vor allem durch ihre jeweilige landschaftliche Ausprägung und die damit einhergehende Flora und Fauna. Der Besucher entdeckt auf dem Peloponnes kilometerlange Dünen im Westen, eine fast alpine Hochgebirgslandschaft mit ausgedehnten Wäldern im Inneren oder eine dicht besiedelte und landwirtschaftlich intensiv genutzte Küstenlandschaft im Norden. Der höchste Berg des Peloponnes ist mit 2407 m der Profitis Ilias im Taýgetos-Gebirge, die größte Stadt mit 214.000 Einwohnern das trubelige Pátras im Norden der Insel. In den sich dahinter auftürmenden Bergen des Helmós-Massivs trifft man auf einsame Klöster und Bergdörfer, eine Autostunde entfernt erreicht man idyllische Badeorte. Es ist diese unglaubliche Vielseitigkeit der Landschaft, die den besonderen Reiz des Peloponnes ausmacht.
... geschichtlich hochinteressant
Der Peloponnes ist ein Traumziel für historisch Interessierte. In keiner anderen Region Griechenlands konzentrieren sich so viel Geschichte und Kultur: antike Ausgrabungsstätten von Olympía über Mykéne bis Korínth, sagenumwobene Orte wie Sparta, byzantinische Kirchen wie in der Ruinenstadt Mystrás bei Sparta, verlassene Kreuzritterburgen an der Küste und vieles mehr. Mit der Franchthí-Höhle in der Bucht von Kiláda (Argolís) kann der Besucher sogar eine einstige Siedlungsstätte aus der Jungsteinzeit besichtigen.
Bei einer Peloponnes-Rundreise sollte man auf jeden Fall in Olympía, der Geburtsstätte der Olympischen Spiele, haltmachen. Doch man kann auch auf den Spuren der kriegerischen Spartaner oder des Halbgottes Herakles wandern, der die ersten sechs seiner Aufgaben auf dem Peloponnes bewältigen musste. Oder man folgt den Helden des Trojanischen Krieges: So herrschte Agamemnon, der Anführer der Griechen, in Mykéne. Sein erfahrener Ratgeber Nestor war Herrscher von Pýlos, und Achill badete im Wasser des Styx, was ihn beinahe unverwundbar machte.
Kulturinteressierte sollten sich einen Besuch in Epídauros nicht entgehen lassen. Das bedeutsame Heiligtum lockt mit dem am besten erhaltenen griechischen Theater.
... ein Badeparadies
Mit ihren unzähligen Stränden in den verschiedenen Formen - Sand, Kies, Felsen - lockt die Halbinsel viele Touristen zur Erholung in den Liegestuhl. Sommer, Sonne, Sonnenschein - das gibt es auf dem Peloponnes nur zur Genüge. Ein gesamter Tag am Strand, einfach nur eine Abkühlung in der Mittagspause oder ein ganzer Strandurlaub: Jede Region des Peloponnes bietet hierfür Möglichkeiten. Die schönsten Sandstrände befinden sich bei Kyllíni, auf der beschaulichen Insel Elafónisos und in der Bucht von Pýlos sowie bei Methóni und Finikoúnda. Die Máni hingegen besitzt nur wenige steinreiche Strände, fast alle sind Kiesstrände. Der beste Sandstrand in der Máni ist in Stoúpa zu finden. Vor allem in den Sommermonaten ist es dort auch entsprechend voll.
... ein Sprungbrett zu wunderschönen Inseln
Der Peloponnes eignet sich als guter Ausgangspunkt für einen Ausflug oder zur Weiterreise zu idyllischen Inseln wie Hýdra, Spétses oder Póros.
Während es auf Spétses und Póros in der Hochsaison schon mal hektisch zugehen kann, ist Hýdra weitgehend ein Ziel für Individualisten, nicht zuletzt aus Griechenland selbst, geblieben.
Die Saronischen Inseln sind nur eine kurze Bootsfahrt von verschiedenen Hafenorten auf dem Peloponnes entfernt und die Verbindungen hervorragend. Von den Saronischen Inseln gibt es auch sehr gute Verbindungen nach Athen/Piräus.
Von der Hafenstadt Kýllini im Osten des Peloponnes geht es regelmäßig zu den Ionischen Inseln, insbesondere nach Zákynthos und Kefaloniá. Nahe Neápolis verkehren außerdem Fähren zur kleinen Insel Elafónisos mit dem Traumstrand Símos Beach. Übrigens: Wer nach Ithaka möchte, muss den Umweg über Kefaloniá nehmen, von Kyllíni gibt es keine direkte Verbindung.
Allgegenwärtige Geschichte
Erlebnis Kultur
Die Insel des Pelops liefert Kulturliebenden ein unglaublich dichtes Programm: antike Aus-grabungsstätten von Weltrang, byzantinische Kirchen, mittel-alterliche Wohnburgen in Form von Türmen und venezianische Festungen an der Küste.
Wie ein hingeworfener Klotz wirkt die wuchtige Burg Akrokorinth in der Nähe der Landenge zwischen dem Peloponnes und Attika. Die weitläufige Festungsanlage, von der aus sich ein einmaliges Panorama öffnet, war aufgrund ihrer strategisch bedeutsamen exponierten Lage über die Jahrhunderte hinweg hart umkämpft.
Archäologische Stätten
Wenn Steine sprechen könnten, dann hätte der Peloponnes Geschichten über Geschichten zu erzählen. Die Vielzahl antiker Ausgrabungen ist beeindruckend. Vom legendären Olympía über die 3000 Jahre alte Burg Mykéne bis zum eindrucksvollen griechischen TheaterEpídauros - ein antikes Highlight folgt auf das nächste. Doch sind nicht nur die zahlreichen berühmten Stätten sehenswert, auch die vielen kleinen Fundorte, wie etwa der Apollon-Tempel bei Vassae, dasHeraion nahe Árgos oder das antikeNeméa lohnen unbedingt den Besuch. Viele von ihnen wären in anderen Gegenden Europas überlaufene Touristenhighlights. Hier sind sie neben den weltbekannten Ausgrabungsstätten beinahe noch Insidertipps.
Mittelalterstädte und Burgen
Am steilen Hang eines Taýgetos-Ausläufers erstreckt sich die einst bedeutungsvolle Stadt Mystrás. Unter byzantinischer Herrschaft erlebte sie ihre größte Blütezeit. Um die zahlreichen Kirchen, Klöster und Wohnhäuser zu erkunden, sollte man angesichts der Steigungen allerdings ein gewisses Maß an sportlichem Ehrgeiz mitbringen. Denn das bergige Gelände kann einem insbesondere an einem heißen Nachmittag ziemlich zusetzen. Beeindruckend präsentiert sich auch das Städtchen Monemvasiá mit seiner auf einem schroffen Felsklotz gelegenen und nur über einen steilen Fußweg zu erreichenden Oberstadt. In den vergangenen Jahren wurde viel Arbeit in die Restaurierung der Überreste von Kastell, Zisternen und Kirchen gesteckt.
Ein weiteres Juwel unter den mittelalterlichen Ruinenstädten ist außer-dem das wenig besuchte Geráki. Zahlreiche byzantinisch-fränkische Kirchen sowie ein herrlicher Ausblick locken bislang nur wenige Besucher.
Einzigartige Bauwerke
Gewaltige Felsmassen türmen sich zu beiden Seiten des Kanals von Korínth auf. Kaum zu glauben, dass die berühmteste Wasserstraße Griechenlands von menschlicher Hand geschaffen wurde. Eine Durchfahrt gehört noch heute zu den eindrucksvollsten Erlebnissen jeder Peloponnes-Reise.
Auch die erhaltenen Wohntürme auf der kargen Máni verdienen das Prädikat einzigartig. Sie sind bis zu 20 m hoch, der kleine Eingang der Wohnburgen befand sich bei manchen Türmen sogar in rund 3 m Höhe. Die Türme sind mit ihrem quadratischen Grundriss und bis zu eineinhalb Meter dicken Wänden aus Naturstein sehr massiv gebaut, um vor potenziellen Angreifern schützen zu können. Manche von ihnen wurden restauriert und zu stilvollen Hotels ausgebaut.
Klöster und Kirchen
Das in den Felsen versteckte, einmalig gelegene Kloster Prodrómou und das benachbarteKloster Filosófou, die „Philosophenschule“, zählen zu den schönsten Klöstern auf dem Peloponnes. Immer wieder begegnet man in den Klöstern der Halbinsel intensiv der Geschichte des Landes: Sei es etwa im Kloster Méga Spíleon, wo deutsche Soldaten im Dezember 1943 ein schreckliches Massaker verübten, oder im nur wenige Kilometer davon entferntenKloster Agía Lávra, wo sich am 25. März 1821 die Freiheitskämpfer versammelten. Ein kleines Idyll ist das Kloster Monoi Loukós bei Ástros, wunderschön gelegen ist das wenig besuchte Kloster Taxiarchis in einem Tal bei Ägion.
Interessante Museen
Wer sich noch über den Besuch der Ausgrabungsstätten hinaus umfassend über die vielfältige Geschichte des Peloponnes informieren möchte, hat eine große Auswahl an staatlichen und privaten Museen zur Verfügung. Vor allem das Archäologische Museum von Olympía stellt zahlreiche sehenswerte Exponate aus, aber auch das moderne Museum von Tegea oder das Archäologische Museum Náfplionim Herzen der malerischen Hafenstadt veranschaulichen mit einmaligen Exponaten detailreich die Vergangenheit dieses Teils von Griechenland. Sehr lebendig gestaltet sind Themenmuseen wie das Wasserkraftmuseum im arkadischen Bergstädtchen Dimitsána, das Museum der Olive und des griechischen Olivenöls in Sparta oder das Umweltmuseum im abgelegenen Stymphalía.
Vielfältige Landschaftsbilder
Erlebnis Natur
Die unterschiedlichen Klimazonen des Peloponnes spiegeln sich in einem breiten Landschaftsspektrum wider, das von türkisblauen Lagunen, breiten Sandstränden und weitläufigen Olivenhainen über wüstenähnliche Küstenstreifen bis zu alpinen Gebirgen mit ausgedehnten Nadelwäldern reicht.
Eine bizarre Welt aus Stalaktiten und Stalagmiten, die im spiegelglatten Wasser glänzen, bieten die Höhlen von Pírgos Diroú in der Messa Máni unweit des Städtchen Areópolis. Auf geführten Bootstouren lässt sich das märchenhafte Labyrinth dieser Unterwelt erkunden.
Ausgeprägte Gegensätze
Der Peloponnes, durch eine schmale Landenge, den Isthmus von Korínth, vom Festland getrennt, ist von drei Meeren umspült und von Gebirgsketten durchzogen. Klettern, wandern, baden - die Natur des Peloponnes bietet für Erholungssuchende und Aktivurlauber lohnende Ziele.
Wer sich auf eine Reise begibt, wird beeindruckt sein, wie sich die Landschaft mit ihrer Flora und Fauna immer wieder überraschend wandelt. An der Westküste erstreckt sich ein kilometerlanger traumhafter Sandstrand, während die spektakuläre topografische Kulisse der Máni einer Mondlandschaft gleicht. Schroffe Berge, eine karge Vegetation und wehrhafte Wohntürme erzeugen eine einzigartige Atmosphäre. Die Stadt Váthia mit ihren verfallenden Bauten ist außerhalb der Saison nahezu menschenleer. Je weiter man in den Süden vordringt, desto mehr, ergreift einen das Gefühl, sich dem Ende der Welt zu nähern.
Im Norden trägt die Halbinsel jedoch ein ganz anderes Gesicht: In Kalógria in der westlichen Achaía bezaubert eine Dünenlandschaft mit Lagunen und Süßwasserseen. Ein Wald aus Schirmpinien und Aleppokiefern spendet ausreichend Schatten für Herden grasender Kühe. Verschiedenste Vogelarten finden sich hier ein - kein Wunder, dass das Areal bei Fans des Birdwatchings immer beliebter wird!
Alpine Szenerien
Auf dem Peloponnes sind die Berge nie weit. Ob im Norden zwischen Pátras und Korínth das Kyllíni-Massiv oder das bis zu 2407 m hohe Taýgetos-Gebirge zwischen Kalamáta und Sparta. Nur nach Westen hin flacht die hügelige Landschaft ab.
Auf dem Ménalon Trail lässt sich auf abwechslungsreichen Routen das Ménalon-Gebirge mit seinen Bergdörfer Stémnista und Dimitsaána durchwandern. Das Klima ist kühler und bietet im Sommer eine angenehme Abwechslung von der Hitze an der Küste. Ein besonderes Erlebnis ist ein Ausflug mit der Zahnradbahn von Diakoftó nach Kalávryta. Stetig geht es den Berg hinauf, dicht entlang an den steilen Felswänden. Rund herum bieten sich interessante Wanderungen an. Im Winter kann man oben in Kalávryta sogar die Skier anschnallen.
Auf der Halbinsel Méthana kann man den Krater eines Vulkans erklimmen. Ein felsiger Trampelpfad führt über knirschende Lava bis hinauf zum Krater, dessen Inneres Mutige auch erkunden können. Oben angekommen gibt es nicht nur den Ausblick auf den erloschenen Vulkankrater, sondern auch auf die malerische Küstenlandschaft des Saronischen Golfes.
Kletterparadiese
Das Landstädtchen Leonídion hat sich zum absoluten Anziehungspunkt für Kletterer entwickelt. Zahlreiche Anhänger dieser Sportart nutzen vor allem die Nebensaison, um bei milden Temperaturen die steilen Felswände zu erklimmen. Auch andere Orte haben sich erfolgreich auf die neue Klientel eingestellt: In Kalógria und Kyparissi ist der Trendsport ebenfalls angekommen.
Einmalige Naturspektakel
Auf ein seltenes Naturwunder trifft man in Dídyma: auf Dolinen. Auf den ersten Blick könnte man vermuten, hier hat ein Meteorit eingeschlagen, denn von Ferne sieht die Doline wie ein Krater aus. Die riesigen Vertiefungen gehen tief in den Boden hinein. Übrigens: Eine Treppe führt durch einen unterirdischen Gang in den umzäunten roten Trichter. Hier drücken sich auf beiden Seiten des Kraters zwei weiß gekalkte Kapellen an die Felswand.
Der sagenumwobenen Stymphalische See ist ein riesiges Feuchtgebiet mit seltenen Vögeln und Pflanzen. Vor allem im Frühjahr und Herbst lohnt sich ein Ausflug in die wenig besuchte Ebene in der spektakulären nordpeloponnesischen Gebirgslandschaft.
Traumhafte Küsten
Auch die Strände am Peloponnes sind vielfältig. Badefreudige können zwischen langgezogenen Sandstränden, wie etwa bei Kakóvatos und Zacháro entlang der Küste von Élis, oder idyllischen Kiesstränden mit kristallklarem Wasser wie zum Beispiel Ligonéri Beach und Zoghéria Beach auf der Insel Spétses wählen. Ein Ausflug in jede der Regionen lässt sich mit einem Abstecher zum Baden verbinden.
Strände und Buchten
Baden
Der Peloponnes ist eine ideale Landschaft für ungestörte Ferien am Strand. Selbst in der Hochsaison sind die meisten Küstenabschnitte nicht überlaufen. Von feinen Sandstränden über abgeschiedene Kiesbuchten zu felsigeren Einstiegsstellen - das Angebot ist reichhaltig. Da bleibt nur mehr zu sagen: „Pack die Badehose ein!“
Spétses, die Insel am südlichen Ende des Saronischen Golfs, ist nicht nur reich an Pinien, sondern ebenso an Stränden, die in den Sommermonaten auch mit Ausflugsbooten von Spétses-Stadt erreichbar sind.
Die blaue Flagge
Zahlreiche Strände des Peloponnes werden jährlich mit dem Siegel der Blauen Flagge ausgezeichnet. Hohe Wasserqualität, aber auch die Infrastruktur (Erste-Hilfe-Vorrichtungen, Hygieneanlagen u. Ä.) stehen hier im Vordergrund. Abgesehen von wenigen touristischen Zentren wie beispielsweise Kyllíni oder Loutráki sind die Strände selbst in der Hochsaison nicht überlaufen. Grundsätzlich gilt natürlich: Je schwieriger die Bademöglichkeit zu erreichen, desto unberührter ist sie.
Feine Sandstrände
Die Dünenlandschaften von Kyllíni und rund um Zacháro im Westen zählen zu den schönsten Stränden Griechenlands. Auch der traumhafte Símos-Strand auf der Insel Elafónisos bei Neápolis hält den Vergleich mit manchem tropischen Paradies statt. Im Sommer kann es hier allerdings ziemlich voll werden. Die Lage im Westen garantiert im Sommer fast schon kitschige Sonnenuntergänge. Dann kann man sich fast an die Karibik erinnert fühlen.
Die sichelförmige Ochsenbauchbucht von Voidokiliá bei Pýlos in der Region Messenien lädt zum ausgiebigen Sonnentanken vor schönster landschaftlicher Kulisse ein, türkisblaues Wasser, eingerahmt von mit Schilf und Büschen bewachsenen Dünen, die sich hinter einem feinsandigen Strand erheben.
Auf den Saronischen Inseln sind vor allem Póros und Spétses mit zahlreichen Bademöglichkeiten hervorzuheben. Hier glänzen besonders der Monastírion Beach, unterhalb eines Klosters gelegen mit Blick auf die Straße von Póros, und der Paraskeví Beach inmitten von Pinien auf Spétses.
Felsige Badebuchten
Wer eher Steilküsten liebt, ist im Osten zwischen den Städtchen Leonídion und Ástros gut aufgehoben. Hier gibt es idyllische Strände an Parkbuchten. Die Stiegen geht es dann von der höher gelegenen Küstenstraße steil zum Wasser hinab. Wer die Einsamkeit sucht, findet auch schöne Plätze, die in ihrem Versteck zwischen den Felsen jedoch meist schwer zugänglich und gleich gar nicht mit dem Auto erreichbar sind.
Auch in der Achaía im Norden gibt es einige attraktive Kiesstrände mit Blick in die Berge, im Hintergrund türmt sich das Helmós-Massiv auf.
Ganz im Süden des Peloponnes in der Máni finden sich hingegen nur wenige Strände, die meisten davon Kiesstrände wie bei Kardamíli, Ítylon, Geroliménas und Marmári. Nur in Stoúpa gibt es größere Sandstrände, die leider im Hochsommer sehr überlaufen sind. Wer dem Rummel entkommen will, mietet sich ein Boot.
Lebhafte Badeorte
Landschaftlich reizvoll zeigt sich auch die Nordküste zwischen Korínth und Pátras. Ihre Strände sind für stressgeplagte Athener beliebte Wochenend-Ausflugsziele. Der wenige Kilometer breite Küstenstreifen am Fuß der steilen peloponnesischen Berge weist allerdings eine dichte Besiedelung auf. Wie die Perlen einer Kette reihen sich die Hafenorte aneinander. Auch die Gegend rund um Tólon auf der Argolís bietet schöne Sandstrände, ist aber in den Händen der Tourismusindustrie.
Ein beliebter Badeort mit einer malerischen Bucht, aber sauberem Kiesstrand ist Portochéli in der Argolís. 3000 Hotelbetten besitzt das ehemalige Fischerdorf. In der Umgebung gibt es allerdings auch etliche Ferienvillen - abseits vom Trubel im Hochsommer, der in dem gemütlichen Örtchen jedoch keine Hektik aufkommen lässt.
Aktiv unterwegs: Wassersport
Das Angebot an Wassersportarten ist vielfältig. Wer des faulen Sonnentankens im Liegestuhl wortwörtlich müde geworden ist, findet ein großes Angebot an Aktivitäten, um sich die Zeit am oder im Wasser zu vertreiben. Tauchen kann man zum Beispiel im Badeort Paleá Epídauros, zwei Tauchschulen bieten dort ihre Dienste an. Achtung: In archäologisch interessanten Gebieten ist das Tauchen untersagt.
Wer lieber einfach nur schnorcheln möchte, für den bietet sich eine Erkundung der nahen „Sunken City“ an. Aber auch anderenorts ist die Auswahl groß: Wasserski, Bananaboat, Kajak-Touren, Surfen, Segeln und vieles mehr. Möglich z. B. im Wassersportzentrum von Tolón in der Argolís, am Kastélli Beach auf Spétses oder auf der Máni in Liméni.
Unterwegs auf dem Peloponnes
Saronische Inseln
Das Sprungbrett zur Inselwelt Griechenlands! Zwischen der attischen Halbinsel (Athen) und dem Peloponnes gelegen, zählen die Saronischen Inseln zu den am besten erschlossenen Inseln Griechenlands. Die fast baumlose Insel Hýdra gilt als das Sylt Griechenlands - doch ohne Dünen.
Die Insel Póros ist wegen ihres malerischen Hafens bei Seglern beliebt. „Die Einfahrt nach Poros wirkt wie ein tiefer Traum“, schwärmte einst der amerikanische Schriftsteller Henry Miller.
Mit den Flying Dolphins rauscht man von Piräus aus innerhalb von zwei Stunden über das Wasser zu den idyllischen Häfen von Póros, Hýdra und Spétses. Das Festland auf dem Peloponnes liegt noch näher. Die Saronischen Inseln ziehen daher stets viele Ausflügler an - egal ob Griechen aus dem nahen Athen oder ausländische Feriengäste. Eine Überfahrt ist allemal lohnenswert, schmucke Hafenstädtchen, malerische Tavernen und ein lebhaftes Nachtleben erwarten den Besucher ebenso wie schöne Strände mit leuchtend blauem Wasser und ein abgeschiedenes Hinterland für stille Wanderungen. Vor allem an Wochenenden im Sommer ist es dann schon mal schwierig, noch ein Zimmer zu finden. Angesichts der Nähe zu Athen liegt das Preisniveau - zumindest auf Hýdra und Spétses - deutlich über dem für den Peloponnes. Campen ist auf den Inseln nicht möglich, denn auf dem Saronischen Archipel gibt es bislang keine Campingplätze.
Wohin?
Póros: Nur eine schmale Wasserstraße trennt die Insel vom Küstenort Galatás. Von dort genießt man den Blick auf kubische weiße Häuser, wie man sie von den Kykladen kennt. An der Promenade von Póros-Stadt reihen sich Lokale und Cafés aneinander, in der Hochsaison gibt es einen Bootsservice zu den Stränden Neorio, Monastery, Askeli und Aliki Beach (Festland).
Doch Póros ist mehr als eine Badeinsel: Mit den Ruinen eines Poseidon-Tempels und dem festungsartigen Kloster Zoodóchos Pighí besitzt das überschaubare Eiland zwei attraktive Ausflugsziele.
Hýdra: Schroffes, bizarres Eiland mit viel Schick. Rund um den Hafen bieten sich Fotomotive zuhauf. Im felsigen Hinterland trifft man auf einige Klöster, hier stellt sich Entschleunigung ein, denn man kann sie nur zu Fuß oder mit dem Muli erreichen, motorisierte Fahrzeuge sind auf der Insel verboten. Die Nachbarinsel Dokós ist nahezu unbewohnt.
Spétses: Eine liebliche Pinienlandschaft mit schönen Stränden und kristallklarem Wasser, beliebt beim griechischen und internationalen Geldadel. In puncto Fortbewegung ist die Insel der Kompromiss aus Póros und Hýdra: Autos sind verboten, Mopeds erlaubt und sehr präsent. Historisch Interessierte können dem Museum der berühmten Freiheitskämpferin Laskarina Bouboulina, Badefreudige einer der zahlreichen kleinen Badebuchten einen Besuch abstatten. Vom gegenüberliegenden Kósta aus ist es mit dem Boot nur ein Katzensprung nach Spétses. Die Nachbarinsel Spetsopoúlaist im Besitz der griechischen Reederfamilie Niarchos.
Was unternehmen?
Baden: Speziell Póros und Spétses locken mit zahlreichen schönen Sand- und Kiesstränden wie etwa dem Love Bay oder dem Zoghéria Beach. Auch auf Hýdra entstanden in den vergangenen Jahren schöne Strände wie etwa Mandráki oder Pláka.
Wandern: Hervorragend für ausgedehnte Wanderungen eignet sich die felsige Insel Hýdra. Im Landesinneren trifft man auf einsame Klöster, entlang der Küste bietet sich immer wieder eine Gelegenheit zur Abkühlung im türkis leuchtenden Meer an. In den heißen Sommermonaten ist man allerdings besser in den Pinienwäldern auf Spétses unterwegs. Ein schöner Weg führt beispielsweise zum Profitis Ilias in der Mitte der Insel.
Radfahren: Speziell Spétses lässt sich gut mit dem Moped oder noch besser mit dem Fahrrad erkunden. Rund um die Insel führt eine 25 km lange Straße, die schöne Ausblicke bietet und zu zahlreichen Badestopps einlädt.
Wie erreichen?
Flying Dolphins: Die Doppelrumpfboote von Hellenic Seaways sind die schnellsten Verkehrsmittel zwischen den Inseln und dem griechischen Festland. Sie kosten mehr als normale Fähren, sind jedoch in puncto Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit unschlagbar. Sie verkehren täglich auf der Route Piräus, Póros, Hýdra, Ermióni, Spétses und Portochéli.
Taxiboote: Kleine Boote, die zwischen den Küstenorten des Peloponnes und den Inseln pendeln, sind die günstigste und je nach Reiseroute oft auch die einfachste Lösung. Nach Spétses bzw. Póros fahren vom nahen Kósta bzw. Galatás alle 15 Minuten Taxiboote. Die Entfernung nach Hýdra ist größer und das Angebot daher eingeschränkter. Kleine Boote verkehren rund alle zwei Stunden von Metochí und Ermióni.
Póros
Póros besteht eigentlich aus zwei Inseln: dem hügeligen, kleinen, vulkanischen Sferia, auf dem ein Großteil der knapp 4000 Inselbewohner lebt, und dem wesentlich größeren, spärlich besiedelten Kalavria mit seinen ausgedehnten Kiefernwäldern. Die grüne Insel ist wegen ihrer malerischen Lage vor allem bei Seglern beliebt.
Weiß gekalkte Häuser ziehen sich am Berghang entlang. Die Altstadt wird vom Campanile mit seiner blauen Kuppel überragt, im Hintergrund dichte Pinienwälder auf den Berghängen. Nur eine schmale Wasserstraße trennt das malerische Póros vom peloponnesischen Festland. Dort liegt das weniger schöne Städtchen Galatás. Ständig kommen und gehen Schiffe in alle Richtungen, gleiten Flying Dolphins über die Wellen, und behäbige Autofähren durchpflügen das Meer Richtung Festland.
„Die Einfahrt nach Póros wirkt wie ein tiefer Traum. An allen Seiten ragt plötzlich das Land empor, und das Schiff wird in eine schmale Enge gequetscht, die keinen Ausgang zu haben scheint.“ (Henry Miller)
Das Leben von Póros spielt sich entlang der Hafenstraße ab. Unzählige Jachten gehen hier vor Anker, entsprechend schick sind die Cafés und Bars entlang der Ufermeile. Von den Tavernen und Kafenia lässt sich das Treiben gemütlich beobachten, die Stunden vergehen wie im Flug. Mühelos sieht man von hier aus hinüber nach Galatás. Längst könnte eine Brücke Póros mit dem Peloponnes verbinden, doch die Inselbewohner wissen, dass damit die beschauliche Atmosphäre passé wäre.
Im Gegensatz zu Hýdra und Spétses sind Autos auf Póros erlaubt, die Überfahrt von Galatás ist günstig und Parkplatzprobleme gibt es auch nicht. Dennoch ist ein Auto auf der kleinen Insel eigentlich überflüssig. Die Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen und steilen Treppen ist für Autos unpassierbar, und da es ohnehin nur ein paar Straßen gibt, lässt sich die Insel viel besser mit einem Fahrrad oder Mofa erkunden. In dieser Form ist ein fahrbarer Untersatz zur Entdeckung der Insel schon empfehlenswert. Die Straßen der Insel sind nämlich eher nicht auf Fußgänger ausgerichtet. Eine Alternative, um zum Beispiel zu den Stränden zu kommen, ist natürlich auch das Taxi.
An Sehenswürdigkeiten hat Póros allerdings nicht viel zu bieten: Ruinen eines Poseidon-Tempels und in einer Schlucht das festungsartige Kloster Zoodóchos Pighí. Ein unvergesslicher Anblick ist die Zitrusplantage mit ihren 30.000 Bäumen bei Lemonodassos. Póros ist ein idealer Ausgangsort für Ausflüge in den Saronischen Golf. Die Nachbarinseln Ägina, Hýdra und Spétses sind von hier aus problemlos erreichbar; Amateurhistoriker können Touren zu den nahe gelegenen Ruinen des antiken Troizén und zum antiken Theater Epidauros unternehmen (auf dem Festland bei Galatás).
Wegen der sehr guten Verkehrsverbindungen nach Athen haben sich Griechen und Ausländer auf der Insel Ferienhäuser und -wohnungen gekauft. Der Bauboom Ende des 20. Jh. ist jedoch mit der Wirtschaftskrise zum Stillstand gekommen. In der Nebensaison geht es auf der kleinen Insel nach wie vor beschaulich zu.
Das Preisniveau auf Póros ist niedriger als auf den teuren Nachbarinseln Hýdra und Spétses. Hier herrscht an Hotels kein Mangel. Nur in den Sommermonaten kann es für Individualreisende schon mal schwierig werden. Freunde des Wassersports finden an den Stränden von Askeli und Neorio ein sehr gutes Angebot.
Wandern lässt es sich gut in der Nebensaison. Das Fremdenverkehrsbüro hat sechs Touren über die Insel ausgeschildert (zwischen 15 Minuten und drei Stunden, Infos unter porostrails.gr).
Bevölkerung: ca. 4000 Einwohner.
Geografie/Geologisches: Póros besteht eigentlich aus zwei Inseln, die nur durch eine Brücke über den schmalen Meereskanal verbunden sind. Ausgedehnte Pinienwälder überziehen fast die gesamte Insel. Póros ist durch eine etwa hundert Meter schmale Meerenge vom peloponnesischen Festland getrennt.
Wichtigste Orte: Póros-Stadt; ansonsten Hotelsiedlungen in den nahe gelegenen Buchten.
Straßen: sehr kleines Straßennetz. Von Póros-Stadt führt eine Straße über das Dorf Kamára zum Poseidon-Tempel und über das Kloster Zoodóchos Pighí zurück.
Tankstellen, Auto- und Zweiradverleih: nur rund um Póros-Stadt.
Unterkunft: Im Sommer vor allem an Wochenenden schwierig. Privatzimmer gibt es aber viele. Am besten bei einem Reisebüro am Hafen fragen. Im Juli und August bestimmen vor allem britische und französische Touristen das Bild.
Geschichte
In der Antike galt Póros als die Insel Poseidons. Religiöses Zentrum war der Tempel auf der Insel Kalavria. Póros war bereits in mykenischer Zeit besiedelt und seit dem 7. Jh. Glaubensmittelpunkt der Heptapolis, eines saronischen Städtebundes. In dem Poseidon-Tempel vergiftete sich Demosthenes auf der Flucht vor den Makedoniern, die in Athen regierten.
In der Zeit der Befreiungskriege machte hier Admiral Miaoulis von sich reden. Er steckte im August 1831 einen Teil der griechischen Flotte in Brand, damit sie nicht den Russen in die Hände fiel. Noch heute gibt es auf Póros eine Marineschule. Diese Einrichtung geht auf eine Initiative des aus Bayern stammenden Königs Otto I. zurück (1846). Am westlichen Ende der Insel liegt die sog. Russische Bucht. Der Name stammt von einer Werft, die die Marine des Zaren in der Bucht errichtet hatte. Die Ruinen sind heute noch zu sehen.

Blick auf das malerische Póros

Sehenswertes
Poseidon-Tempel: Er liegt auf einem Plateau, umgeben von ausgedehnten Pinienwäldern, etwa 180 m über dem Meer. Wer die etwa 6 km auf asphaltierter Straße von Póros bergauf gefahren ist, sollte von der antiken Stätte nicht zu hohe Erwartungen haben. Der Ausblick ist allerdings idyllisch und macht die Reise wert. Die Überbleibsel des im 7. Jh. v. Chr. errichteten Tempels im unwegsamen, einsamen Inselinneren sind spärlich. Offensichtlich wurde der Tempel im 19. Jh. von den Bewohnern Hýdras intensiv als Steinbruch genutzt. Die wenigen Mauerreste und Säulenstümpfe lassen die religiöse Bedeutung des Heiligtums höchstens erahnen. Der Tempel in prächtiger Lage, umgeben von Pinien, Oliven- und Feigenbäumen, über dem Saronischen Golf bildete das religiöse Zentrum eines Städtebundes, zu dem auch Athen, Ägina, Epídauros, Ermióni oder Orchomenós in Böotien gehörten.
Erst 1894 wurden der Poseidon-Tempel und die kleine antike Stadt Kalauros von den beiden schwedischen Archäologen Sam Wide und Lennart Kjellberg entdeckt. Das Heiligtum, im dorischen Stil gebaut, hatte die Abmessungen 14,80 x 27,50 m. Auf der Breitseite standen vermutlich sechs und auf der Längsseite zwölf Säulen. Westlich des Tempels findet man zwei etwa 30 m lange Stoen, die im 5. und 4. Jh. errichtet wurden. Um 330 v. Chr. entstand am westlichen Ende der beiden Hallen ein Propylón (Torbau), dahinter vermutlich das Bouleutérion (Rathaus). Noch weiter westlich gab es ein Gebäude mit Innenhof, das wahrscheinlich dem griechischen Politiker Demosthenes geweiht war. Er war in den Poseidon-Tempel geflüchtet, wo man ihm Asyl gewährte. Als die Makedonier den Tempelfrieden brachen, vergiftete er sich. Ausgrabungen schwedischer Archäologen zwischen 1999 und 2000 förderten weitere Details der Anlage zu Tage. Die Forscher fanden Keramik aus der zweiten Hälfte des 4. Jh. v. Chr.
Anfahrt Vom Askeli-Beach die Straße Richtung Kloster nehmen, nach ca. 1 km links ab (beschildert), auf gut ausgebauter Asphaltstraße bergauf, nach knapp 2 km halblinks ab, dann noch gut 2,5 km auf kurviger Asphaltstraße bis zum Tempel. Von der Straße eröffnen sich immer wieder herrliche Ausblicke auf Póros. Die Fahrt mit dem Taxi hin und zurück kostet ca. 26 €. Am besten bittet man den Taxifahrer zu warten.
Öffnungszeiten Rund um die Uhr zugänglich. Eintritt frei. Tel. 22980/23276.
Kloster Zoodóchos Pighí: Fast wie eine Festung wirkt das weiß gekalkte Kloster aus dem 18. Jh. an dem mit grünen Pinien bestandenen Hang. Eine Brücke führt über die Schlucht zu ihm hinüber. Der idyllische Innenhof mit Zitronenbäumen und einer uralten Zeder rundet das friedvolle Bild ab.
Das malerische Kloster, 4 km vom Hauptort entfernt, wurde im 18. Jh. von einem Athener Bischof gegründet. Ein Besuch lohnt sich vor allem wegen der wertvollen Ikonostase aus dem 16. Jh., die reich verziert ist und rund dreißig Ikonen aufweist. An der linken Mauer beim Altar befindet sich die Marien-Ikone. Die Gottesmutter trägt die Züge der Tochter des italienischen Malers Ceccoli, der 1849 die Arbeit ausführte. Das Kloster begeht seinen höchsten Feiertag jedes Jahr prunkvoll am ersten Freitag nach Ostern.
Die Abtei darf nur in angemessener Kleidung betreten werden. Toiletten findet man am Parkplatz unweit der Kapelle, außerdem ein kleines Cafe für Erfrischungen. Von hier führt auch ein Feldweg zum kleinen Strand. Das Kloster ist täglich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geöffnet. Es bleibt nur zwischen 13 und 17 Uhr zur Mittagspause geschlossen.
Archäologisches Museum: Das 1977 gegründete Museum an der mit Orangenbäumen bestandenen Platia Alex. Korizi (Hafenstraße) zeigt in einigen Räumen Funde vom Poseidon-Tempel sowie von den nahe gelegenen Orten Troizén und Méthana. Weiterhin finden sich hier Statuen, Pläne der Tempel, auch ein römischer Grabstein von der Halbinsel Méthana. Der Inschrift einer Steinplatte lässt sich eine Erklärung des Politikers Themistokles von 480 v. Chr. entnehmen. Er plädierte dafür, die Flotte zu mobilisieren und die Athener im Exil zu amnestieren. Zu sehen sind auch klassische und hellenistische Vasen, Lampen und Bronzeteile.
♦ Tägl. (außer Di) 9-15 Uhr. Eintritt 3 €, erm. 2 €, für EU-Stud. gratis. Tel. 22980/23276.
Baden
Monastírion Beach: unterhalb des Klosters, im Osten der Insel. Beliebter, ca. 40 m langer Sand-Kies-Strand mit ziemlich seichtem, kristallklarem Wasser und mit Blick auf die Straße von Póros. Auch vom Wasser aus bietet sich eine tolle Aussicht auf das Kloster. Eine Taverne versorgt die Badegäste mit Essen und Trinken. Gehört zu den schönsten Stränden der Insel.
Askeli Beach: überlaufener Strand; die nahe gelegenen Hotels und Apartmenthäuser sorgen für ständigen Andrang. Der lange, schmale Sand-Kies-Strand liegt 1 km östlich vom Kanal an der Straße. Es sind sowohl Umkleidekabinen mit Duschen als auch Bars und Tavernen vorhanden.
WassersportAskeli Watersports Centre, Vermietung von SUPs, Jetskis, Tretbooten und Kanus. Geöffnet von April bis Okt.
ZweiradverleihMoto Stelios (→ „Adressen“) hat am Strand eine Zweigstelle, gleiche Preise wie in der Stadt, auch Fahrräder.
Strand am Kanal: Direkt am Kanal (kanáli), der Póros in zwei (Halb-)Inseln trennt, liegt der 100 m lange Sandkiesstrand. Das seichte, klare Wasser ist ideal für Kinder. Mit Tavernen, Strandbars, Sonnenschirm- und Liegestuhlverleih. Noch gut zu Fuß von Póros-Stadt zu erreichen.
Small Neorio Beach: kleiner, 40 m langer Kiesstrand vor dem Xenia Póros Image Hotel, westlich vom Kanal. Sonnenschirm- und Liegestuhlverleih, Snackbar.
Anasa Beach: der Straße vom Small-Neorio-Beach weiter westlich folgen. Ein schöner, kleiner Sandstrand mit netter Bar. Das Ehepaar Matina und Stefanos stellt hier Liegen, Duschen und überraschend gutes Essen zur Verfügung. An der Uferstraße gibt es auch eine kleine Taverne.
Neorio Beach: weite Bucht im Westen der Insel, wegen der nahen Hotels und Pensionen überlaufen. Der Pinienwald reicht fast bis zum Ufer. Schmaler Strand, viele Jachten ankern in der Bucht, Bars und Tavernen vorhanden.
WassersportPassage Wassersportzentrum, die Schule von Sotiris Kyprios, dem mehrmaligen Wasserski-Slalom-Europameister, hat sich ganz auf Wasserski spezialisiert (auch Wakeboard). Mit Bar und Ausrüstungsshop. Geöffnet März bis Dez. Tel. 22980/42540, passage.gr.
Love Bay: der Straße weiter westlich folgen, kurz darauf stößt man auf die herrlich idyllisch zwischen Pinien gelegene Bucht (unterhalb der Straße). Sonnenschirm- und Liegestuhlverleih, außerdem gibt es eine Kantina. 40 m Sandstrand, einer der schönsten der Insel. Der Name stammt aus den 1950er-Jahren. Damals schätzten Verliebte den abgelegenen Strand, zu dem noch keine Straße führte.
Russian Bay: Weiter östlich liegt die Russian-Bay mit Blick auf die Insel Daskalio und ihre Kapelle. Benannt ist die Bucht nach einer russischen Nachschubstation von 1834 für die Schiffe in der Ägäis. 1900 wurde sie aufgegeben, 1989 wurden die - keineswegs hübschen - Ruinen als historisch-architektonisches Monument unter Denkmalschutz gestellt. Beide Badebuchten (Kiesstrand) sind noch nicht überfüllt, allerdings ist die vordere wesentlich attraktiver als die weiter östlich gelegene Bucht, zählt sie doch zu den schönsten der Insel. Sonnenschirm- und Liegestuhlverleih, Strandbar.

So leer ist es nur in der Vorsaison

Vagonia Bay: Abgelegener Strand in einer Omega-förmigen Bucht im Norden der Insel. Die Badebucht erreicht man über die Straße zum Poseidon-Tempel. Vor dem Heiligtum geht es links, in nördlicher Richtung ab. Eine 2,5 km lange Straße führt durch Olivenhaine und Zitrusplantagen hinab zu dem Kiesstrand. Mit Ausnahme der Hauptsaison ist der Kiesstrand wenig besucht, leider ist er jedoch nicht immer sauber.
Basis-Infos
InformationTouristenpolizei, Paraliaki-Str. (Hafenstraße, bei der Schule), Tel. 22980/22462.
VerbindungenFlyingDolphins/Flying Cats (kein Autotransport), im Sommer tägl. Verbindungen: 6-mal nach Piräus (1 Std., 32,50 €); 6-mal Hýdra (30 Min., 19,50 €); 4-mal Spétses (Fr und So nur 2-mal) (1:10 Std., 23 €); 2- bis 3-mal Ermióni (23,50 €) und Portochéli (30 €). hellenicseaways.gr.
Das Büro von Marinos Tours verkauft Tickets für Flying Dolphins von Hellenic Seaways. Es befindet sich am Hafen, schräg gegenüber der Anlegestelle der Dolphins, neben dem Café Porto. Schild über der Tür, leicht zu erkennen. Tägl. 7-21 Uhr (April bis Sept.) geöffnet. Tel. 22980/222297 oder 23423.
Autofähren: nach Galatás, 7-22 Uhr halbstündlich (die Abfahrtszeiten variieren je nach Saison), pro Pers. 1 €, mit Auto 4 €.
Außerdem wird 1-mal tägl. die Route Póros-Méthana-Ägina-Piräus befahren. Preise (einfach): Méthana pro Pers. 5 €, Auto 12 € (30 Min.), Ägina pro Pers. 11 €, Auto 26 € (1 Std.), Piräus pro Pers. 17 €, Auto 35 € (2:30 Std.). Infos unter saronicferries.gr. Die Anlegestelle nach Galatás befindet sich etwas außerhalb vom Zentrum an der Straße Richtung Kanal (gegenüber dem Hotel Dionisos), Tickets für Saronic Ferries bei Family Tours neben dem Hotel Dionysos, gegenüber der Anlagestelle. Tickets nach Galatás verkauft ein Kiosk an der Anlegestelle.
Wassertaxi/Personenfähren: Kleine Privatboote pendeln ständig - abends nach Bedarf - zwischen Galatás und Póros. Die Fahrt für 1,30 € pro Pers. ist ein Vergnügen. Abfahrt an der Uferpromenade im Zentrum. Nach dem Einstieg des ersten Gasts fährt das Boot maximal 10 Min. später ab.
Byboats: Vom Hauptort gibt es - nur in der Hochsaison (Juli/Aug.) - einen Bootsservice zu den einzelnen Stränden: Neorio Beach, Askeli Beach, Monastery Beach, Aliki Beach (Festland), jeweils ca. 2 €, Abfahrt: wenn das Boot voll ist.
Bus: Von Juni bis Mitte Sept. stündlich (im Juni und Sept. nur 2-mal täglich) zum Kloster Zoodóchos Pighí und zurück (mit Halt an den Stränden Askeli und Monastírion). Rückfahrzeiten erfragen, der Fahrplan wechselt oft. Dazu gibt es rund um Póros-Stadt einen Minibus, der zwischen 11 und 16 sowie 19 und 24 Uhr alle 20 Min. verkehrt (kostenlos).
Taxi: an der Hafenfront oder Tel. 22980/23003. Preisbeispiele: Poseidon-Tempel (hin/zurück) 26 €, Kloster 20 €, Askeli-Beach 12 € .
AdressenHafenpolizei: an der Hafenstraße (bei der Post). Tel. 22980/22274.
Krankenhaus: Die nächste Krankenstation befindet sich in Galatás (dort ausgeschildert). Tel. 22980/22222 oder 20300. Erste-Hilfe-Station in Póros beim Kino „Diana“ (9-14 und 8-21 Uhr).
Bank: diverse Banken an der Hafenstraße, z. T. auch mit EC-Automat, Mo-Fr 8-14 Uhr.
Polizei (Touristenpolizei): Hafenstraße nahe der Schule. Tel. 22980/22256 oder 22462.
Post: Karamanou-Platz (Hafenstraße), Mo-Fr 7.30-14.45 Uhr.
Reiseagenturen Verschiedene Reiseveranstalter entlang der Uferpromenade, ähnliches Angebot, z. B. Douzinas Tours, Zimmervermittlung, Vermietung von Autos und Booten sowie Ausflugsfahrten zum Theater Epidauros oder nach Korinth, Tel. 22980/23900, poros.com.gr/travel-agency.
Zweiradverleih An der Hafenstraße gibt es gleich mehrere Verleiher, das Preisniveau ist ähnlich, z. B. Moto-Stelios: Fahrrad ab 10 € am Tag (für 24 Std.), E-Bike 20-35 €, Moped und Scooter je nach Kategorie 15-25 €, ab drei Tagen Mietdauer Rabatt. Tägl. 9-21 Uhr. Tel. 22980/23026 oder 22946. Eine Zweigstelle befindet sich am Askeli-Strand, gleiche Preise.
Übernachten
Ohne Zimmerreservierung kann es in der Hochsaison (Juli/Aug.) eng werden, vor allem an den Wochenenden. Das Preisniveau liegt etwas unter dem von Hýdra oder Spétses.
Hotels/Pensionen Póros-StadtHotel Dionysos, klassizistische Villa gegenüber der Anlegestelle der Galatás-Fähren. Stilvolles, altes Haus in Gelb getüncht, in den zwölf Zimmern teilweise Natursteinwände, dunkle Holzmöbel, geschmackvoll eingerichtet. Von einigen Zimmern Zugang zur Dachterrasse, sehr netter Service. Tel. 22980/23511, hoteldionysos.eu. €€
** Hotel Manessi, inmitten der Restaurants und Cafés an der Hafenfront, der Eingang liegt 50 m ums Eck. Das kleine Hotel mit seinem klassizistischen Giebel ist nicht billig, dafür haben manche Zimmer einen Balkon, von dem aus man die Sonnenuntergänge genießen kann. Zentralheizung! Ganzjährig geöffnet. Im Erdgeschoss befindet sich eine Filiale der Autovermietung Attica Cars. Tel. 22980/22273, manessi.gr. €€
** Hotel Dimitra, rechts vom Hotel Dionysos (Anlegestelle Galatás-Fähren) die Treppe hoch, dann rechts ab und gleich darauf nach links die Treppen hoch, das Haus am Hang ist beschildert. Dachterrasse. Komfortable DZ jeweils mit Bad, Balkon, TV und AC, auch günstigere Mini-DZ vorhanden. Tel. 22980/22697, dimitrahotelporos.gr. €€€
Außerhalb von Póros-Stadt** Hotel Theano, Herr Sakelliou hat der gelb gestrichenen Herberge, die per Luftlinie gegenüber der Marineschule liegt, seinen Vornamen gegeben. 16 zweckmäßig eingerichtete Zimmer mit Bad und teilweise Balkon, auf zwei Stockwerken. Die Fischerboote legen direkt vor dem Hotel an. Frühstück extra. An der Straße zum Neorio-Strand gelegen (Lambraki Str. 21), Tel. 22980/22567, theanohotel.gr. €€
Mein Tipp **** Xenia Póros Image Hotel, das Hotel liegt auf einer Landspitze, umgeben von Pinien. Das große Gebäude stammt aus den 70ern, ist aber toprenoviert. Schon die Marmorrezeption des 2 km von Póros-Stadt im Ortsteil Neorio gelegenen früheren Póros-Hotels ist beeindruckend. Der kubische Bau wurde ohne Kitsch mit modernen Möbeln eingerichtet. Von einigen der großzügigen Zimmer genießt der Gast den schönen Ausblick auf die Meerenge und die einfahrenden Schiffe. Großes Restaurant ohne die übliche Griechenlandfolklore. Ruhig gelegen. Das Hotel ist von April bis 15. Okt. geöffnet. Tel. 22980/22216, porosimage.gr. €€
*** Hotel Sirene Blue Resort, liegt an der Straße zum Kloster Zoodóchos Pighí, abseits vom Rummel, im Ortsteil Monastiri. Das größte Hotel der Insel (228 Betten!), mit sehr idyllischer Bucht und eleganten Villen in der Nachbarschaft. Das Hotel verfügt über zwei Pools und einen eigenen Kiesstrand; Taverne, Beach Bar und Dachterrasse. Freundlich eingerichtete Zimmer, modern und mit allen Annehmlichkeiten. 20. April bis 25. Sept. Ab drei Tagen Aufenthalt Rabatt. Tel. 22980/2274-1 bis -3, sireneblueresort.gr. €€€€
**** Hotel Neon Aegli, in Askeli, etwa 2 km von Póros, unter gleicher Leitung wie das Hotel Manessi. Großer, L-förmiger Komplex mit vier Stockwerken, Balkons zur Bucht, Restaurant mit gemütlicher Terrasse; schöner, kleiner Privatstrand (sehr gepflegt) mit (kostenlosen) Sonnenschirmen und Liegen. Gepflegt sind auch die Zimmer (Aircondition, Minibar, Sat-TV, Bad, teilweise Wanne, Balkon) mit weiter Aussicht. Schöner Pool. 80 Zimmer, viele Pauschalgäste. Frühstück extra. Tel. 22980/22372 oder Tel. 22980/24435, newaegli.com. €€
*** Hotel Saga, das moderne Haus von Takis Alexopoulos und seiner Familie liegt 10 Min. entfernt von Póros-Stadt (und 10 Min. zu Fuß zum Strand). Das von einem kleinen Garten umgebene Hotel besitzt 23 einfache Studios für 2 und zwei größere Apartments, die sogar über Jacuzzi verfügen. Dachterrasse mit schönem Blick auf Póros. Auf die Gäste warten Pool und Waschmaschine. Junges Publikum. Restaurant ist angeschlossen, Frühstücksbuffet. Tel. 22980/24872 oder 25400, saga-hotel.com. €€€
Privatzimmer Das Angebot ist üppig, im Reisebüro Dozuinas Tours (beim Hotel Dionysos, Tel. 22980/23511) oder bei George Duros (Tel. 22532/24439 oder 27480) nachfragen. Oft findet man ein Zimmerchen in der idyllischen Altstadt, das bisweilen an Orte auf den Kykladen erinnert. €-€€
Camping Es gibt keinen Campingplatz auf Póros.

Wasserspiele mit Blick auf Póros-Stadt

Essen & Trinken / Nachtleben
Essen & TrinkenTaverne Oasis, beliebtes Traditionslokal an der Hafenfront, nach dem Archäologischen Museum, der Service stimmt. Frischer Oktopus und Calamari werden neben den Tischen gegrillt. Gute Auswahl auch an internationalen Gerichten, verfeinerte griechische Küche. Gehobenes Preisniveau, mittags und abends geöffnet. Tel. 22980/22955.
Restaurant Poseidon, sehr beliebtes, elegantes Lokal an der Hafenstraße Richtung Kanal (Yachthafen). Neben den Tischen werden Fisch und Fleisch gegrillt Klassisch griechische Gerichte und guter Hauswein. Auch mittags. Tel. 2298/023597.
Taverne Apagio, am südöstlichen Ende der Hafenstraße. Familienlokal mit sehr guter Küche, speziell die Fischgerichte und Vorspeisen sind hervorragend (Ceviche!).
Taverne Naftis, an der Hafenstraße liegt dieses auch als Taverne The Sailor bekannte Restaurant. Hier am hinteren Teil des Jachthafens treffen sich abends die Segler. Der gemalte Matrose über dem Eingang verweist indirekt auf die Speisekarte, denn im Naftis wird vor allem Fisch in allen Variationen serviert.
Taverne O Petros, am Ende des Neorion-Strands. Schön gelegen, ehrliche griechische Küche, die Mama kocht, der Sohn serviert.
NachtlebenBar Theosis, in der Oberstadt. Neue Lieblingsbar der Insel, oft Livemusik. Ein wenig versteckt gelegen, bei der Taverne Platanos. Nur in der Saison. Martiou 25.
Hýdra
Hýdra - ein lang gestreckter, kahler Felsklotz vor der peloponnesischen Küste. Tatsächlich wirkt keine der Saronischen Inseln auf den ersten Blick karger und abweisender. Nur das farbenfrohe Städtchen unterbricht das öde Grau der schroffen Felsen und des steinigen Bodens. Dieser Eindruck ändert sich schlagartig beim Näherkommen.

Kein Auto stört die Ruhe auf Hýdra

Die Hafeneinfahrt öffnet sich wie eine Arena. An den Hängen steigen im Halbrund die weißen, kubischen Häuser an, im Hafen liegen unzählige elegante Jachten, in den Straßencafés an der Mole ist auch der letzte Platz besetzt. Die Inselhauptstadt gibt sich wie ein einziges großes Theater. Akteure auf dieser Bühne sind die Inselbewohner selbst - und die unzähligen Besucher. Während woanders Taxis bereit stehen, warten hier nur eine Handvoll Mulis und Esel für den Weitertransport. Das Gepäck wird auf den Tragsattel (oder die Handkarre) gespannt und dann geht es durch das Gassengewirr zum Hotel.
Auf Hýdra gibt es keine Betonburgen, keine lärmenden Autos und Mofas. Vielmehr laden die steil ansteigenden Gässchen mit zahllosen Stufen, spärlich bewachsene Hügel mit weißen Kirchlein und bequeme Fußwege zu ausgedehnten Spaziergängen ein. Malerisch stehen die alten Schiffskanonen am Hafen neben den längst funktionslos gewordenen Windmühlen. Die autofreie Insel ist ein kleines, fein herausgeputztes Paradies. Hier ist ein Ort der Entschleunigung. Der Lärm der Zivilisation scheint hierher nicht vorgedrungen zu sein. Außer dem Klappern der Mulihufe und dem Glockengeläut der Inselkirche Maria Himmelfahrt gibt es keine schrillen Töne. Wichtig wurde für Hýdra das Jahr 1959, als die junge Sophia Loren in dem Film „Der Knabe auf dem Delphin“ ihr Hollywood-Debüt gab. Als Naturbühne für den Streifen diente die Insel im Saronischen Golf. Die Loren als bildschöne Schwammtaucherin verzauberte nicht nur die Hydrioten, sondern auch Millionen von Kinogängern. Mit einem Schlag wurde das schroffe, abweisende Eiland vor der peloponnesischen Küste weltberühmt. Der Export der malerischen Bilder hatte Folgen. An der Mole von Hýdra spazierten bald die Schönheiten der damaligen Zeit: Melina Mercouri, Brigitte Bardot, Maria Callas, Liz Taylor, Jaqueline Kennedy und Audrey Hepburn. Vor allem aber fühlten sich Maler, Musiker und Schriftsteller hier wohl. Der eigenwillige Popmusiker Leonard Cohen zog sich in dem kleinen Fischerort Kamíni gerne vom Trubel der schrillen Musikszene zurück. Der Arte-Povera-Künstler Jannis Kounelis, der New Yorker Minimalismus-Künstler Brice Marden oder der schwerreiche Sammler Dakis Ioannou bauten sich hier Häuser. Noch heute zieht die Insel Intellektuelle aus aller Welt an. Angesichts des Bauverbots und der ehemals schlechten Strände konnte der Badetourismus aber auf dem steinigen Eiland nicht wie auf anderen Inseln um den Peloponnes Fuß fassen.
In Griechenland ist Hýdra so etwas wie ein Nationalheiligtum, denn die mächtige hydriotische Flotte spielte im griechischen Freiheitskampf eine wichtige Rolle. Noch heute werden die patriotischen Taten der hydriotischen Kapitäne im Guerillakrieg gegen die Türken gerühmt. Mit dem jedes Jahr im Juni veranstalteten Miaoulia-Fest erinnern sich die Einwohner an die siegreichen Schlachten des hydriotischen Admirals Andreas Miaoulis. Auf den Spuren der Geschichte kann der Besucher im Inselmuseum, ein paar Schritte von der Schiffsanlegestelle wandeln.
Für die einst so mächtige Flotte der Insel mussten die Bewohner einen hohen ökologischen Preis zahlen. Einst waren die Hänge des 652 m hohen Eros-Berges mit ausgedehnten Pinienwäldern bewachsen. Der Schiffbau hatte den Wäldern im 19. Jh. jedoch ein dauerhaftes Ende gemacht. Wiederaufforstungsprogramme in den letzten Jahrzehnten haben bisher kaum Erfolge gebracht. Waldbrände setzten den Projekten immer wieder ein schnelles Ende.
Auf Hýdra herrscht dank des Tourismus wieder Wohlstand. Fähren verkehren zwischen dem Eiland und Piräus und bringen an heißen Sommertagen Tausende von Besuchern auf die nobelste der Saronischen Inseln. Tagsüber drängen sich dann Menschenmengen entlang der Hafenmole. Zweifellos zeigt Hýdra zu dieser Zeit ein anderes Gesicht als in den Morgenstunden, wenn die Insel ihren Bewohnern, darunter hunderte wohlgenährte Straßenkatzen, fast alleine gehört. Auch kann es, was Zimmer anbelangt, schon mal einen Engpass geben, und man zahlt auf Hýdra einige Euros mehr als anderswo (allerdings nicht mehr als auf Spétses). Doch die meisten Gäste bleiben nur für wenige Stunden. Zu Unrecht, denn die Insel lässt sich nur langsam, in ausgedehnten Spaziergängen und Wanderungen entdecken. Der Esel bzw. Muli und die eigenen Füße sind bis heute (außer den Wassertaxis) die einzigen Fortbewegungsmittel geblieben. Doch auch bei einem Kurzbesuch sollte man von der Hafenmole abzweigen, um Hýdras stillere und schönere Gassen kennenzulernen. Nur wenige Kilometer vom Hafen beginnt die stille Einsamkeit, die den Charme der Insel ausmacht. Reizvoll ist eine Bootsfahrt rund um Hýdra, auf der man so manche menschenleere Bucht mit sauberen Stränden entdecken wird.
Während auf anderen Inseln der Pauschaltourismus Einzug hielt, pflegt Hýdra seine Individualität. Bekannte Künstler und Intellektuelle, vermögende Unternehmer und Politiker wissen dies bis heute zu schätzen. Vor allem an Wochenenden füllt sich die Bühne am Hafen.
Ein trauriges Bild von Hýdra liefert uns Ludwig Roß, der Archäologe im Dienste König Ottos aus Bayern, bei seinem Besuch auf der Insel im Sommer 1832:
„Die Insel Hydra besteht aus gänzlich nackten, grauen Felsen, die vulkanischen Ursprungs zu sein scheinen. Die Bucht, welche den Hafen bildet, gewährt nur einen schlechten Ankerplatz, da sie ganz offen ist und bei starken Nordwinden ein heftiger Wellenschlag in derselben herrscht. Auch ist sie so klein, dass sie in den Zeiten des Wohlstandes von Hýdra nicht einmal alle Schiffe dieser Insel fassen konnte, sondern viele derselben in kleineren Nebenhäfen, zum Teil weit von der Stadt oder gar an der gegenüberliegenden Küste, überwintern mussten. Um den Hafen her und auf der westlichen Seite desselben zieht sich die Stadt terrassenartig an den Felsen empor und gewährt, da sie viele ansehnliche, nach europäischer Art gebaute Häuser zählt, vom Meer aus einen schönen Anblick. Der Häuser sind 4000, und die meisten haben einen zierlichen weißen Anwurf, gegen welchen das tiefe Grün der einzelnen Feigenbäume, für die man hin und wieder zwischen den Häusern ein fruchtbares Plätzchen gewonnen hat, erfreulich absticht. Sowie man aber ans Land tritt, verschwindet der größte Teil der Täuschung. Zwischen den stattlichen Häusern der Reichen zeigen sich elende verfallene Hütten, und mit Mühe windet man sich durch die schmutzigen, schlecht gepflasterten, engen Gassen (oft nur für zwei Menschen breit genug) an den steilen Bergen empor. Auf dem unreinlichen Marktplatz am Ufer des Hafens stehen, sitzen und kauern die Verkäufer in bunten Gruppen untereinander. Hier stehen Fleischer, ein Lamm ausweidend, dessen Eingeweide sie ohne weiteres auf die Erde werfen; daneben wird Brot, Käse, Getreide und Mehl feilgehalten; im Vordergrund kauert ein halbes hundert Fruchthändler am Boden, ihre Ware, Melonen, Zitronen, Kirschen, Äpfel, Birnen, Aprikosen usw. auf Schilfmatten und groben Teppichen vor sich ausbreitend; um sie drängen sich die Gassenbuben, bloß mit einem Hemd bekleidet, um gelegentlich einen Bissen für sich zu erhaschen.“
1962 war das Schicksalsjahr der Insel. Damals mussten sich die Bewohner entscheiden: aus ihrer Insel einen touristischen Rummelplatz machen oder alles beim Alten belassen. Sie entschieden sich für das Letztere. Zuerst wurde die Inselhauptstadt und später das ganze Eiland unter Natur- und Denkmalschutz gestellt. So ist Hýdra heute die einzige bewohnte Insel der Ägäis ohne Motorisierung und ohne Bausünden. Der Transport vom Kühlschrank bis zum Urlaubskoffer wird von Hunderten Eseln und Mulis erledigt - ohne Lärm, nur der Müll wird von einem kleinen Lastwagen abgeholt. Außerdem sind Neubauten, Satellitenschüsseln, Plastikstühle und sogar Swimmingpools verboten - zum Wohle des Denkmalschutzes der Insel. Über letzteres Verbot setzen sich einige Hotels aber hinweg und nehmen dafür Strafen in Kauf. Auf der Insel gibt es immer wieder Diskussionen, ob die seit fast einem halben Jahrhundert eingeschlagene Politik die richtige ist. Vor einigen Jahren machte der britische Milliardär Richard Branson (Begründer der Fluglinie Virgin) den Hydrioten ein verlockendes Angebot. Der einfallsreiche Unternehmer wollte im malerischen Kamíni einen luxuriösen Hotelkomplex im Bungalowstil bauen. Hýdra sollte endlich Anschluss an den Massentourismus finden. Doch die Athener Richter entschieden schließlich gegen den Traum eines noblen Touristenghettos. Dennoch, der Druck auf die Bewahrer der kargen, zeitlosen Schönheit Hýdras wächst, denn die Boomjahre sind auf der Insel vorbei. Doch noch haben die ökologisch orientierten Bewohner allen Versuchen widerstanden, vermögenden Investoren die Schleusen zu öffnen. Die Insel bleibt so weiterhin von den Errungenschaften der Zivilisation verschont.
„Unser Ziel war Hydra, wo Ghika und seine Frau uns erwarteten. Hýdra ist eine aus einem kahlen Felsen bestehende Insel, und die Bevölkerung, fast ausschließlich Seeleute, nimmt rapide ab. Die Stadt, die in Form eines Amphitheaters um den Hafen ansteigt, ist makellos. Es gibt nur zwei Farben. Blau und Weiß, und das Weiß wird jeden Tag bis zum Straßenpflaster frisch getüncht. Die Häuser sind noch kubistischer angeordnet als in Poros. Vom ästhetischen Standpunkt aus ist es vollkommen, ist es der Inbegriff einer fehlerfreien Anarchie, die alles aufhebt, da sie alle herkömmlichen Anordnungen der Phantasie einschließt und darüber hinausgeht. Diese Reinheit, diese wilde, nackte Vollkommenheit von Hydra ist zum großen Teil dem Geist der Männer zu verdanken, die einst die Insel beherrschten. Jahrhunderte hindurch waren die Männer von Hydra kühne Piraten, die Insel brachte nur Helden und Freiheitsfanatiker hervor. Der Geringste unter ihnen war ein Admiral, wenn auch nicht de facto, so doch im Herzen. Wollte man die Taten der Männer von Hydra erzählen, müsste man ein Buch über ein Volk von Wahnsinnigen schreiben, und das Wort TOLLKÜHN müsste mit feurigen Lettern ans Firmament geschrieben werden. Hydra ist ein Felsen, der aus dem Meer ragt wie ein riesiger versteinerter Laib Brot. Es ist das zu Stein gewordene Brot, das der Künstler als Lohn für seine Arbeit erhält, wenn er zum ersten Mal das Gelobte Land erblickt“.
Henry Miller, „Der Koloss von Maroussi“, 1939
Bisher vollkommen unbeachtet blieb die kleine Nachbarinsel Dokós, auf der nur wenige Menschen und Schafe leben. Früher wurde dort ein rötlich-grauer Marmor abgebaut, der sich durch eine besondere Härte auszeichnete. Die Überfahrt mit einem Wassertaxi (es gibt keine Fährverbindung) lohnt sich allein schon wegen der unberührten Strände. Verpflegung muss man selbst mitbringen, da es dort keine Versorgungsmöglichkeit gibt.
Größe: Länge 20 km, Breite 3,5 km, 55 km2.
Bevölkerung: Im Winter rund 2100 Einwohner (und fast genauso viele Katzen), im Sommer fast das Doppelte.
Geografie/Geologisches: Hýdra wirkt wie ein Felsklotz. Höchster Berg ist der Éros mit 652 m. Auf der wasserarmen Insel gibt es so gut wie keine Bäume. Dafür sorgen der steinige, karge Boden und die klimatischen Bedingungen.
Wichtigste Orte: Hýdra: Inselhauptstadt und nahezu einziger Ort auf Hýdra; Kamíni: ehemaliges Fischerdörfchen, heute Wohnsitz vieler Intellektueller; Vlychós: kleine Ansiedlung westlich von Kamíni.
Auto- und Zweiradverleih: nicht vorhanden, einzige motorisierte Fahrzeuge auf Hýdra sind die Müllabfuhr und der Krankenwagen.
Angenehm freundlich sind die Bewohner der Insel. Schon bei dem Archäologen Heinrich Schliemann, der Hýdra im Jahre 1868 einen Besuch abstattete, fand dies lobende Erwähnung:
„Die Hydrioten stehen im Rufe großer Ehrlichkeit und Uneigennützigkeit und haben ihre kleine Insel durch den glorreichen Antheil, den sie an der Wiedergeburt Griechenlands genommen haben, berühmt gemacht ... Ich glaube keinen bessern Beweis der Rechtschaffenheit der Hydrioten und ihres gegenseitigen Vertrauens geben zu können, als wenn ich folgenden Charakterzug mittheile. Wenn ein Schiffscapitän der Inseln sich zu einer langen Reise rüstet, so geht er in Hydra von Haus zu Haus, um damit für ihre Rechnung zu speculiren. Obwohl er keine Quittung darüber ausstellt, so ist doch nie vorgekommen, dass er bei seiner Rückkehr die erhaltenen Posten nebst Anteil an dem gemachten Gewinne an die Berechtigten nicht zurückerstatet hätte.“
Geschichte
Weit vor Homer war die Insel Teil des mykenischen Königreiches. Spuren beim Dorf Vlychós weisen darauf hin. Bereits der antike Geschichtsschreiber Herodot erwähnte Hýdra. Die Insel befand sich im Besitz von Ermioni, einer Stadt an der gegenüberliegenden Peloponnesküste, und wurde später an Verbannte aus Samos verkauft. In der Folgezeit geriet Hýdra unter die Herrschaft von Troizén, danach fiel es an Kreta. Im 15. Jh. suchten viele Albaner vor den hohen Tributforderungen der türkischen Herren hier Zuflucht. Das damalige Hýdra würde man heute als eine Art Steuerparadies bezeichnen. Da die Insel unabhängig war, mussten keine Abgaben an fremde Herrscher geleistet werden, man hatte lediglich Matrosen für die Flotte des eigenen Staates zu stellen.