Peters Reisebericht Nr. 2 - Peter Alles - E-Book

Peters Reisebericht Nr. 2 E-Book

Peter Alles

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Beschreibung

Peter Alles erzählt in seinem Reisebericht Nr. 2 über seine Reise nach Australien, wo er seine Tochter besuchte, die sich zu einem einjährigen Work-and-Travel-Aufenthalt in Melbourne befand. Auf der Hinreise besichtigte er auf einem eintägigen Zwischenstopp Dubai und flog dann nach Melbourne weiter, wo er bei zwei Freunden seiner Tochter wohnte. Von dort aus unternahm er auch eine dreitägige Tour zur Great Ocean Road. Zum Abschluss verbrachte er fünf Tage in Sydney.

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FÜR LAURA

Peter Alles

Peters Reisebericht Nr. 2

Australien – ein spontaner Kurztrip

© 2012 Peter Alles

Herausgeber: Name oder Institution (optional)

Autor: Peter Alles

Umschlaggestaltung, Illustration: Peter Alles

Verlag: tredition GmbH, Hamburg

ISBN:

978-3-7323-2870-3 (Paperback)

978-3-7323-2871-0 (Hardcover)

978-3-7323-2872-7 (e-Book)

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Inhaltsverzeichnis

Sommer 2012

Etappe 1: Dubai

Etappe 2: Melbourne Teil 1

Etappe 3: Great Ocean Road

Etappe 4: Melbourne Teil 2

Etappe 5: Sydney

Sommer 2012

Hätte nie gedacht, dass ich mal nach Australien komme. Das war nie auf meiner Reise-Agenda, fand ich einfach nicht attraktiv genug für mein kurzes Restleben. Was kennt man schon als Nichtdagewesener: den Ayers Rock, die Oper und die Harbour Bridge in Sydney und vielleicht noch das Great Barrier Reef. Und was erwartet man schon als Nichtdagewesener: Kängurus, Koalas, aberwitzig viele höchstgiftige Viecher wie Schlangen, Spinnen und Quallen, sonstige perverse Tierabarten wie Kloakentiere und Tasmanische Teufel, merkwürdiges Englisch, für Touristen zur Schau gestellte Aborigines, ungesund riesige und extrem heiße Wüsten, Sandstürme, Waldbrände etc. Und was weiß man sonst noch: im Norden von Australien findet im Urwald das Dschungel-Camp von RTL statt.

Aber eines Tages wurde doch der Entschluss zu einem Flug nach Downunder gefasst, ohne großes Nachdenken und Abwägen. Der Anlass war Lauras Work-and-Travel-Trip, den sie im Februar 2012 gestartet hatte und eigentlich nur vier Monate lang auskosten wollte. Einen Tag vor dem gebuchten Rückflug hat unsere Tochter auf den für ihr Visum spätest möglichen Rückflugtermin, ein Jahr nach Ankunft, umgebucht. Und in der Folge immer mal wieder durchblicken zu lassen, dass sie Besuch durch uns begeistern würde.

Da Barbara längere Flüge hasst und ja jemand sich um unseren im März neu erworbenen Hund Monti kümmern musste – wir wollten ihn noch nicht für längere Zeit Fremden in Obhut geben, damit er nicht wie einst Hund Hoksie verhaltensmäßig versaut werden würde –, habe ich mich geopfert und im August einen sog. Gabelflug gebucht. Ankunft in Melbourne (Bundesstaat Victoria) sollte am 5. Oktober sein, Rückflug ab Sydney (Bundesstaat New South Wales) am 19. Oktober, also ein 14-tägiger Aufenthalt in Australien sollte es werden mit einigen landesinternen Erkundungen, soweit das in der Kürze der Zeit machbar ist. Mehr Zeit hatte ich leider nicht, da für dieses Jahr nicht mehr Urlaub drin war. Die Planung zum Jahresanfang hatte ja noch anders ausgesehen.

Grund für den Gabelflug war, dass ich zunächst nach Melbourne zu Laura wollte und dann, wenn ich schon mal in Australien bin, mir noch ein paar Tage Sydney anschauen wollte. (Nicht relevant war für meine Entscheidung die Tatsache, dass Melbourne (1956) und Sydney (2000) die beiden einzigen australischen Städte sind, in denen schon mal olympische Spiele ausgetragen wurden.)

Was die Fluggesellschaft angeht, war die Auswahl groß. Es gibt viele Flugangebote nach Australien, alle meist mit mindestens einem Zwischenstopp irgendwo in Asien. Einige bieten auch 2 Zwischenstopps an, den ersten (beim Hinflug) in der Regel in Europa, z.B. in Amsterdam, London oder Paris. Als asiatische Zwischenstopp-Ziele werden angeboten: Guangzhou, Hongkong, Shanghai, Bangkok, Singapur, Seoul, Hanoi, Ho Chi Minh Stadt, Kuala Lumpur, Doha, Abu Dhabi und Dubai.

Nach Sydney gibt es auch Direktflüge, die nur einen „technischen“ Zwischenstopp zum Auftanken in Singapur einlegen. Bei einem solchen Flug hat man das Vergnügen, fast einen ganzen Tag im Flieger zubringen zu dürfen. Das fand ich nicht wirklich verlockend, ein Zwischenstopp durfte es schon sein. Andererseits, je mehr Zwischenstopps, umso länger dauert die Reise, was bei der geplanten Nettodauer der Reise von ca. 2 Wochen deutlich ins Gewicht fällt.

Die chinesischen Zwischenstopp-Ziele fand ich nicht prickelnd, die südostasiatischen waren schon interessanter, aber eigentlich interessierten mich die arabischen am meisten. Und zwar in erster Linie aus architektonischen Gründen. Davon natürlich am meisten Dubai, in dem das derzeit höchste Gebäude der Welt (Burj Khalifa) steht. Also fiel die Wahl bei den Fluggesellschaften auf die Emirates, die als einzige Dubai anfliegen. (Sollte ich noch mal nach Downunder düsen, suche ich mir aus architektonischen Gründen eine Fluggesellschaft mit Zwischenstopp in Abu Dhabi oder Doha aus.) Die Auswahl der Flugbuchung war somit deutlich vereinfacht, wenn auch jetzt nicht mehr der günstigste Flug – ab ca. 1.200 € – buchbar war.

Jetzt ging es bei der Buchung nur noch um eine Feinoptimierung hinsichtlich Zeiten und Kosten. Ich wollte auf dem Hinflug einen ganztägigen Zwischenstopp in Dubai einlegen, die Weiterreise sollte zu einer vernünftigen Uhrzeit stattfinden, also morgens nicht zu früh, um vom Hotel gut zum Flughafen kommen zu können. Die Entscheidung fiel für einen Abflug ab Frankfurt am 2. Oktober um 22:20 mit Ankunft in Dubai um 6:40 bei zwei Stunden Zeitverschiebung, Flugdauer also 7 Stunden. Weiterflug am Folgetag um 10:10 mit Ankunft in Melbourne einen Tag später um 5:30 bei weiteren 6 Stunden Zeitverschiebung, ergibt eine Flugdauer von gut 13 Stunden. Der Rückflug sollte am 19. Oktober in Sydney um 21:45 beginnen mit Ankunft in Frankfurt nach einem dreistündigen Zwischenstopp in Dubai am 20. Oktober um 13:15. Die Dauer des gesamten Rückflugs fiel mit 20,5 Stunden somit um eine halbe Stunde länger als der Hinflug aus. Gegen die Erddrehung zu fliegen bedeutet anscheinend etwas mehr Gegenwind. Der ganze Flugspaß kostete 1.712 €.

Abbildung 1: Die Flagge der Vereinigten Arabischen Staaten

Dazu kam noch die Hotelübernachtung in Dubai für 84 €, was sehr günstig war. Das Centro Rotana Al Barsha war durchaus empfehlenswert und günstig gelegen, d.h. in Nähe einer Metrostation im Stadteil Al Barsha, der nicht allzu weit weg von der berühmten künstlichen „Palmeninsel“ Jumeirah und dem segelschiffartigen Hotel Burj al Arab ist.

Nach dieser Grobplanung kam in den Folgewochen die Feinplanung. Bezüglich Dubai hieß das, Reiseführer besorgen (natürlich auch für Australien) und mithilfe von Google Maps Kartenmaterial zusammenstellen. Für Dubai hatte ich den „CityTrip Dubai“ aus dem Reise Know-How Verlag, der war für den eintägigen Aufenthalt ausreichend und informativ genug. Für Australien durfte es etwas mehr sein, nämlich der „Allianz Reiseführer Australien“ von Baedecker.

Dubai liegt längs der Küste des Persischen Golfs in Südwest-Nordost-Richtung mit einer Ausdehnung von ca. 15 mal 40 Kilometer und wird von einer Metrolinie (Red Line) parallel zur Küstenlinie durchzogen, was für eine Erkundung recht günstig ist, wenn auch die innerstädtischen Entfernungen gigantisch sind.

Daher sollte man für einen eintägigen Aufenthalt in dieser Millionenstadt einen Plan in der Tasche haben, was man sehen und wie man dorthin hinkommen möchte. Ich erstellte mir mit Powerpoint eine Karte, in der einige wesentliche Ziele wie Flughafen, Hotel, Burj al Arab, Burj Khalifa, Altstadt mit Souq (Basar), einige Metrostationen etc. verzeichnet waren. Dies hat sich im Nachhinein als wirklich sinnvoll erwiesen, da es von Dubai keine vernünftigen Stadtpläne zu geben scheint.

Abbildung 2: Stadtplan von Dubai (Quelle: Google Maps)

Die Feinplanung bezüglich Australien hatte den beabsichtigten Ausflug auf der Great Ocean Road, den Wechsel von Melbourne nach Sydney und den Aufenthalt in Sydney selbst (Hotel, Sight-Seeing-Ziele) zum Gegenstand. Es entstanden jeweils Karten mithilfe von Google Maps und Powerpoint, die im späteren Verlauf der Reise hilfreich waren. Lediglich für Melbourne hatte ich nichts Konkretes vorbereitet, ich hoffte auf Lauras Insider-Kenntnisse.

Die Feinplanung für die Reise von Melbourne nach Sydney, die per Mietauto an zwei Tagen (eine Übernachtung in Batemans Bay an der Pazifikküste auf ca. zwei Drittel der Strecke) erfolgen sollte, stellte sich später als Fehlplanung heraus, da ich die Entfernung total unterschätzt und die mögliche Reisegeschwindigkeit auf australischen Landstraßen überschätzt hatte. Nach der Great-Ocean-Road-Erfahrung wurde vor Ort aus der Autoreise eine Flugreise. Für Melbourne und Sydney selbst hatte ich keine Karten erstellt, sondern darauf vertraut, vor Ort was Brauchbares zu finden.

Abbildung 3: Die Flagge Australiens

Sonstige Vorbereitungen beschränkten sich – außer zur Beantragung eines Visums für Australien, was innerhalb weniger Stunden erteilt wurde (für Dubai brauchte ich das nicht vorher zu beantragen, sondern das erhält man direkt bei der Einreise) – auf das Besorgen von Gastgeschenken für Athan und John, bei denen Laura in Melbourne wohnte und die mir angeboten hatten, ebenfalls bei ihnen zu wohnen. Da beide dem Alkohol nicht abgeneigt waren und sich für deutsche Geschichte interessierten, habe ich eine Flasche Obstler, ein kleines Sortiment an in verschiedene Spirituosen eingelegten Früchten, ein Bildband über deutsche Weltkulturerbe-Stätten und diverse DVD (z.B. Der Untergang der Hindenburg, Die Päpstin) besorgt. Deutsche Filme mit englischen Untertitel und einem Bezug zur deutschen Geschichte zu finden, war gar nicht einfach, es gibt davon nicht viele, zumindest wenn man kurzfristig was sucht.

Die Auswahl an Mitbringsel wurde auch dadurch eingeschränkt, dass die australischen Einfuhrbeschränkungen sehr rigoros sind. Z.B. dürfen Nahrungsartikel, die pflanzliche Bestandteile besitzen, in keiner Art eingeführt werden. Ebenfalls auch keine Tiere und Sprengstoffe. Letzteres ist allerdings nicht nur bei Australien so und ich hatte eh nicht geplant, welche mitzunehmen.

Etappe 1: Dubai

Der Abflug sollte also am Dienstag, dem 2. Oktober, um 22:20 sein. Da mich die Tage davor doch das Reisefieber gepackt hatte, bin ich bereits um 19:00 aufgebrochen. Dankenswerter Weise hat mich unser Nachbar Udo zum Frankfurter Flughafen gefahren, da musste ich mich nicht mit meinen beiden Rucksäcken (kleiner Tagesrucksack vor der Brust, großer Gepäckrucksack auf dem Rücken – so bleiben die Hände frei) durch die S-Bahn quälen oder Geld für ein Taxi ausgeben.

Einerseits war es gut, so früh zum Flughafen zu starten, weil es aufgrund des Umbaus der Autobahnauf- und –abfahrten auf die A648 in Eschborn zu einem gigantischen Verkaufsstau kam, in den wir ausweglos hineingerieten. Dadurch kam ich trotzdem zu spät am Flughafen an, um mir noch einen regulären Fensterplatz zu reservieren. Ich hätte besser online einchecken und mein Gepäck nachträglich aufgeben sollen. Dass diese Trennung des Eincheckens möglich ist, weiß ich jetzt für das nächste Mal. Statt normalem Sitzreihenplatz bekam ich einen Platz am Notausgang, was zwar den Vorteil der größeren Beinfreiheit, aber den Nachteil des fehlenden Fensters und des Verbots, Handgepäck vor den Füßen zu verwahren, mit sich bringt. Immerhin konnte ich wenigstens noch einen Blick nach außen erhaschen, wenn ich meinen Kopf stark nach hinten drehte.

Danach verlief zunächst alles reibungslos: Warten am Gate, Boarding, Sitzplatz wohnlich einrichten, Türen schließen und zur Startbahn West rollen (lassen). Nur Starten und Abheben klappte nicht auf Anhieb. Die Maschine beschleunigte anständig, aber nach einigen Hundert Metern wurde der Startvorgang abgebrochen, und das um 22:40, wo doch in Frankfurt ab 23:00 ein striktes Nachtflugverbot (übrigens, gibt es eigentlich ein Nacktflugverbot?) herrscht.

Die Maschine wurde auf eine Parkposition abseits der Start- und Landebahnen gerollt. Der Kapitän teilte uns nach einer Viertelstunde mit, dass während des Startvorgangs eine rote Warnleuchte ein Problem angezeigt habe, was untersucht werden müsse. Die Techniker sind tatsächlich sehr schnell aufgekreuzt und haben um 23:10 Entwarnung gegeben, so dass eine erneute Startfreigabe erteilt wurde. Wir rollten zügig zurück zur Startbahn West und hoben eine Viertelstunde nach Beginn des Nachtflugverbots erfolgreich ab. Durch diese Verspätung gab es Dinner erst am 3. Oktober um 1:00, irgendwo über Ungarn.

Die Flugroute verlief weiter über Rumänien und Bulgarien zum Schwarzen Meer, Türkei, Nordost-Syrien („Hoffentlich schießen die jetzt nicht“), Irak (auch etwas mulmiges Gefühl, obwohl der Ira kkrieg seit 2003 beendet ist), Kuweit (der Krieg zur Befreiung Kuweits ist noch länger her), Nordostrand von Saudi-Arabien und Persischer Golf („Hoffentlich fangen jetzt die Iraner keinen Krieg an“). In der Gegend um Kuweit waren in der Dunkelheit gut einige Erdölbohrstellen zu erkennen, auf denen überschüssiges Erdgas abgefackelt wurde.