Pflegeberatung. Case Management. - Joachim Hesse - E-Book

Pflegeberatung. Case Management. E-Book

Joachim Hesse

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Beschreibung

Bei dieser Veröffentlichung handelt es sich um die Betrachtung eines Pflegeberatungsfalls von 2013 unter vermehrter Einbeziehung des Case Managements. Die Arbeit wurde 2015 im Rahmen der Qualifizierung zum Case Manager angefertigt.

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EPUB

Seitenzahl: 31

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Vorwort

Die folgende Abschlussarbeit im Rahmen der Case Management (CM) – Fortbildung basiert auf meiner Fallarbeit zum Pflegeberater von 2013. Ich habe mich entschlossen, den Fall Wäscher (Name wurde geändert) unter den Geschichtspunkten des Case Managements erneut zu betrachten, da er mich über einen Zeitraum von fast einem Jahr immer wieder beschäftigt hat. Währenddessen kam es zu mehreren Hausbesuchen, anfangs durch mein Angebot nach Beantragung des Pflegegeldes, später auf Wunsch der Angehörigen.

Seit Mai 2012 bin ich als Pflegeberater für die AOK Hessen in Marburg tätig. Zunächst habe ich die Kolleginnen in den benachbarten Pflegeberatungsstandorten begleitet und konnte so den Pflegeberaterinnen in Dillenburg, Gießen, Korbach und Marburg (hier sind insgesamt zwei Pflegeberater tätig) über die Schultern schauen und mir so das eine oder andere für meine Arbeit abschauen. Weiter wurde mir durch meinen Arbeitgeber ermöglicht, in der Pflegekasse Eschwege und in der Abteilung häusliche Krankenpflege in Weilburg zu hospitieren. Darüber hinaus konnte ich zwei Tage eine Gutachterin des Medizinischen Dienstes (MDK) begleiten und so bei mehreren Begutachtungen dabei sein. Die vorgeschriebenen Praktika in der Tagespflege und in der ambulanten Pflege waren für meine neue Tätigkeit sehr wichtig um einen umfangreicheren Blick auf die Pflege zu bekommen, bzw. zur Auffrischung, da ich bereits meinen Zivildienst bei einem ambulanten Pflegedienst absolviert hatte.

Seit Spätsommer 2012 fahre ich nun eigenständig zu den Hausbesuchen. Der Fall Wäscher war aufgrund seines Umfangs für mich der erste seiner Art. Es waren etliche unterschiedliche Leistungserbringer beteiligt, wie z. B. die Tagespflege, der Pflegedienst, das Pflegeheim. Durch meine Tätigkeit für das Ehepaar habe ich viele neue Dinge in meiner damals noch recht jungen Tätigkeit als Pflegeberater kennen gelernt und etliche persönliche Kontakte zu Vertragspartnern der AOK Hessen knüpfen können.

Der Schlaganfall meines Vaters im November 2013 ist ein weiterer Grund warum mir die Kontakte mit Familie Wäscher immer wieder in Erinnerung kommen. Ich habe damals, gemeinsam mit meiner Mutter, die Vollmacht für ihn übernommen. Es wurde ein Antrag auf Pflegegeld gestellt bei dem durch den MDK die Pflegestufe 2, sowie ein erhöhter Betreuungsbedarf nach § 45b SGB XI („Zusätzliche Betreuungsleistungen“) festgestellt wurde. Es gibt mehrere Parallelen zwischen dem Krankheitsverlauf, Pflege- und Betreuungsbedarf der Versicherten und dem meines Vaters. Ein weiterer Grund, weswegen es sehr interessant für mich ist, den Fall Wäscher nach über einem Jahr erneut zu beleuchten, sind meine Rollen als Pflegeberater in der Beratung. Im Fall von Frau Wäscher bin ich der AOK-Mitarbeiter, der der Familie beratend zu Seite steht und dessen Fachwissen trotz des Altersunterschieds nicht in Frage gestellt wird. Im Fall meines Vaters bin und bleibe ich bei ähnlichen Rahmenbedingungen der Sohn und nicht der Pflegeberater von der AOK.

Die Tätigkeit für Familie Wäscher hat mich positiv bestärkt. Besonders in der Anfangszeit meiner Arbeit als Pflegeberater hatte ich Bedenken, ob man mir nicht wegen meines Alters, von damals Anfang 30, die notwendige Fachkompetenz absprechen würde. Diese Ängste konnte ich zum Glück früh zu den Akten legen und fand und finde in meiner Arbeit und dem Feedback der Klienten Bestätigung. Ein weiterer Grund warum mir mein Engagement für das Ehepaar in Erinnerung geblieben ist, ist die Tatsache, dass trotz anfänglicher Zweifel von Herrn Wäscher („Hilfe von Fremden wird meine Frau nicht zu lassen“) so viel bewegt werden konnte.

In der nun vorliegenden CM-Abschlussarbeit habe ich die Phasen des Case Managements erläutert und diese einzelnen Schritte auf meinen konkreten Fall bezogen. Zusätzlich wurde von mir der entsprechende Regelkreislauf CM optisch dargestellt und der Verlauf der Geschehnisse bis zur Heimaufnahme der Versicherten erweitert und überarbeitet.

„Case Management ist indiziert, wenn Versorgungssysteme, in denen unterschiedliche Professionen tätig sind und in der Regel einrichtungsübergreifend fungieren, auf komplexe Hilfesituationen der Adressaten/Klienten der Hilfe ausgerichtet werden sollen.

Auf der Einzelfallebene ist Case Management indiziert

bei Vorliegen einer komplexen Bedarfslage