Pick-up Feedback für Führungskräfte - Tanja Föhr - E-Book

Pick-up Feedback für Führungskräfte E-Book

Tanja Föhr

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Beschreibung

Warum bekommen und geben wir zu wenig Feedback? Wie können wir Feedback so gestalten, dass der andere es gerne annimmt und beide daraus lernen? Wie können Eigenverantwortung gefördert und eine Lern- und Feedbackkultur gelebt werden? Dieses Buch macht Sie auf ungewöhnliche Art mit der Transformation vom 'Feedback geben' zum 'Feedback holen' (dem Pick-up Feedback) vertraut. Denn alles ist reich illustriert. Die Illustrationen zeigen auf einen Blick, wie die Methode oder der Tipp funktioniert. Alle Settings sind schnell erklärt und leicht, ohne viel Material umsetzbar. Führungskräfte erhalten hier Impulse, wie sie eine eigenverantwortliche Feedback- und Lernkultur auf eine neue Art fördern können.

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Seitenzahl: 65

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Tanja Föhr

Pick-up Feedback für Führungskräfte

Wissen und Methoden für eine eigenverantwortliche Feedback- und Lernkultur

© 2021 managerSeminare Verlags GmbH

2. Aufl. 2023

Endenicher Str. 41, D-53115 Bonn

Tel: 0228 / 9 77 91-0, Fax: 0228 / 9 77 91-99

E-Mail: [email protected]

www.managerseminare.de/shop

ISBN: 978-3-98856-273-9

Herausgeber der Edition managerSeminare: Ralf Muskatewitz, Jürgen Graf, Nicole Bußmann

Lektorat und Satz: Vera Sleeking

Covermotiv und Grafiken: Tanja Föhr

Der Verlag hat sich bemüht, die Copyright-Inhaber aller verwendeten Zitate, Texte, Abbildungen und Illustrationen zu ermitteln. Sollten wir jemanden übersehen haben, so bitten wir den Copyright-Inhaber, sich mit uns in Verbindung zu setzen.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und der Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten.

Ihre Download-Ressourcen

Begleitend zum Buch stehen Ihnen Arbeitshilfen für die persönliche Verwendung zum Download im Internet zur Verfügung. Sie können die Vorlagen jederzeit in hoher Qualität abrufen und einsetzen.

 www.managerseminare.de/tmdl/b,281161

Inhaltsverzeichnis

Wir müssen Feedback anders denken

1. Basics: Feedback als Führungstool

„Das hat mir jetzt wirklich geholfen“-Feedback

Negatives Feedback: Lassen Sie es!

Was ist also zu tun? Pick-up Feedback nutzen

2. Die 5 Arten des Pick-up Feedbacks

Welche Feedback-Arten Ihnen weiterhelfen können

Training on the Job

Wertschätzungs-Methoden

Wertschätzung

Blaupause für Wertschätzungsgespräche aller Art:EPI-Feedback

Wertschätzung im Team:Wertschätzungs-Dusche

Wertschätzungsmitteilungen am Board: Kanban-Board + W

Rückblick mit Wertschätzung: Retrospektive

Kommentarkarten fürs Porträt-Board: Kudos-Board

Im Team Erfolgsgeschichten aufdecken: Wertschätzendes Interview

Was sollte die Feedback-Holende tun?: Pick-up Wertschätzung

Ratschlag-Methoden

Ratschläge

Ratschlag Einzelner einholen: Vieraugengespräche

Schnell Impulse einsammeln: Speed-Ratschlag

Meinung holen und geben: Kritisches Feedback

Ratschläge vom Team: Blumensträuße von vielen

Feedback zu Potenzialen:Feedforward

Was sollte die Feedback-Holende tun?: Gute Grundlagen für Pick-up Ratschlag

Coaching-Methoden

Coaching

Leitfaden für coachendes Feedback: Das Grow-Modell

Sechs Fragen zur Bewusstwerdung: Stilles Coaching

Coachendes Interview mit positivem Fokus:Feedforward-Coaching

Eine Zielvorstellung als Ausgangspunkt:Wunderfrage

Coaching per App:Coaching-Kata

Begleitung mit Ratschlag und Wertschätzung:Shadowing + Coaching

Was sollte ein Coachee tun?:Gute Grundlagen für Pick-up Coaching

Evaluations-Methoden

Evaluation

Zielorientiertes Feedback:OKR-Methode

Regelmäßige Performance-Feedbacks: Check-ins

Feedback für die Führungskraft am Board:FF-Kanban

„Wie geht es mir?“ „Wie geht es meinem Team?“:Evaluations-Tacho

Was sollte die Feedback-Holende tun?: Gute Grundlagen für die Pick-up Evaluation

Feedback-Methoden digital einsetzen

3. Upgrade: Wie wirkt Feedback?

„Rationalität ist ein Mythos“

Fördernde Rahmenbedingungen schaffen

Formen des Lernens

Eine neue Feedback-Kultur beginnen

Quellen und Literatur

Information zu den Download-Ressourcen

Wir müssen Feedback anders denken

Viele Bücher, Beiträge und Erklärfilme legen ihren Schwerpunkt auf das Geben von Feedback. Der Feedback-Nehmende* wird dann insofern berücksichtigt, dass er das Feedback als Chance für die berufliche und persönliche Entwicklung sehen soll. Und obwohl dieser alte Ansatz „So gebe ich richtig Feedback. Nutze Ich-Botschaften und Wertschätzung“ meines Erachtens nicht besonders erfolgreich ist, hält man daran fest. Dann wird Feedback gegeben, das zwar die Form erfüllt, aber kaum konstruktiven Effekt hat.

In diesem Buch erkläre ich deswegen, wie Sie Feedback über Floskeln hinaus wirksam und lernförderlich gestalten und vor allem möchte ich Ihnen einen neuen Weg nahebringen: Drehen Sie Feedback um! „Man holt sich Feedback!“ Warum?

Wir sind selber für unsere berufliche und persönliche Entwicklung verantwortlich. Niemand sonst.

Und wenn Sie dem so zustimmen, dann ergeben sich daraus weitere folgende Aussagen:

Sie entscheiden (in den allermeisten Fällen), was Sie lernen wollen und wann.

Wenn Sie dafür Feedback brauchen, dann holen Sie es sich.

Sie entscheiden, von wem Sie Feedback bekommen wollen.

Sie entscheiden, wann Sie Feedback brauchen.

Sie entscheiden, welche Art von Feedback Sie brauchen.

Entdecken Sie auf den folgenden Seiten zunächst die Basics; wie Sie selbst Feedback konstruktiv gestalten und welcher Umgang mit Fehlern tatsächlich zu Entwicklung führt (ab S. 10).

Dazu lernen Sie im nächsten Kapitel verschiedene praktische Methoden kennen, mit denen Sie Feedback aktiv und gezielt einholen: Pick-up Feedback. Pick-up Feedback gliedert sich in 5 Arten, zu denen Ihnen dieses Buch eine Auswahl von 22 Methoden zur Verfügung stellt – inklusive digitaler Umsetzung (ab S. 26).

Das darauf folgende Upgrade verbessert den Einsatz von Feedback. Das Wissen über häufige Wahrnehmungsverzerrungen verhilft Ihnen zunächst zu einer realistischeren Lage-Einschätzung. Dazu wird erläutert, wie Sie optimale Rahmenbedingungen für Feedback gestalten. Und schließlich geht es um den entscheidenden Schritt: eine neue Feedback-Kultur zu beginnen. Motivieren Sie Mitarbeitende, Kollegen und Kolleginnen, es Ihnen gleichzutun (ab S. 104).

Zusätzliche Ressourcen zu diesem Buch erhalten Sie online: Dieses Pfeil-Icon zeigt an, wenn zu einer Methode Material vorhanden ist, das Sie sich herunterladen können. So können Sie es ausdrucken und direkt selbst einsetzen. Möchten Sie auf die Download-Ressource zugreifen, dann geben Sie folgenden Link in die Browser-Zeile ein und folgen dann der Download-Routine: https://www.managerseminare.de/tmdl/b,281161

Damit kann es jetzt auch losgehen. Viel Erfolg beim Ausprobieren!

*  Aus Gründen der Lesbarkeit wird das generische Maskulinum verwendet. Selbstverständlich sind alle Geschlechter gemeint. Um das zu unterstreichen, wechselt sich bei den Methoden-Anleitungen weibliches und männliches „Personal“ ab.

„Das hat mir jetzt wirklich geholfen“-Feedback

Feedbacks sind Rückmeldungen, die Führung auf verschiedene Weise beeinflussen. Wir wollen uns und das Verhalten von anderen Menschen verändern.

Arbeitsprozesse sollen „besser“ ablaufen und Beziehungen geklärt werden.

„Positive“ Verhaltens- und Denkweisen sollen gestärkt werden.

Unser Selbstbild und unsere Arbeitsprozesse sollen geprüft und weiterentwickelt werden.

Für Unternehmen spielt Feedback eine grundlegende Rolle dabei, sich auf Veränderung einzustellen und sich zukunftsfähig zu entwickeln – gerade vor dem Hintergrund der schnellen Entwicklung und enormen Veränderung der digitalisierten, globalisierten Arbeitswelt. Für Führungskräfte bedeutet das, sie stehen vor der Herausforderung, neue Organisationsformen und ein neues Rollenverständnis zu leben und dabei die Mitarbeitenden in Eigenverantwortung und Selbstorganisation zu stärken. Das hier vorgestellte Konzept von Feedback unterstützt sie genau darin.

Dabei betrifft Feedback nicht nur Vorgesetzte und Mitarbeiter. Feedback-Gebende und -Empfangende können genauso gut Mitarbeitende, Kollegen, die Belegschaft, Kunden und Lieferanten und auch Stakeholder und die Öffentlichkeit sein. Es können Einzelpersonen, das Team, ein Bereich im Unternehmen oder das Unternehmen selbst sein.

Aus den oben genannten Gründen ist Feedback ein Thema, was in vielen Organisationen ganz oben auf der Agenda steht – das dann aber im Keller vor sich hindümpelt und viele unzufrieden macht. – Woran liegt das?

Nun, Feedback ist etwas sehr Persönliches. Feedback löst immer ein Gefühl aus. Beim Feedback-Gebenden und -Nehmenden. Feedback macht uns verletzlich und froh und lässt uns selten gleichgültig. Oft sind wir lieber Feedback-Geber als -Nehmer. Dann, wenn wir unzufrieden mit den Verhaltensweisen von anderen sind oder wenn wir begeistert sind, von dem, was der andere gemacht hat. Manchmal ist es nicht mal richtiges Feedback, was wir da geben, sondern nur als solches „verpackt“.

Feedback ist ein ergebnisoffener Prozess und eine subjektive Sicht (ausgenommen die Evaluation). Sie können beim Geben von Feedback Wünsche äußern oder Ziele formulieren, die Raum geben zum gemeinsamen Ausgestalten. Sie können Ihre Bedürfnisse und Ihre Ansprüche formulieren.

Aber Sie können nicht bestimmen, dass der andere diese annimmt und befolgt. Es sei denn Sie geben eine Anweisung: „Du machst das zukünftig so!“ Das ist etwas anderes, aber wie gesagt kein Feedback im eigentlichen Sinn. Wenn Sie als Führungskraft nur eine Anweisung geben wollen, dann geben Sie eine und verpacken das nicht als „unechtes Feedback“.

Negatives Feedback: Lassen Sie es!

Bei einem negativen Feedback-Gespräch kann sehr viel schiefgehen und das tut es oft (Vgl. Kluger & DeNisi 1996). Zum einen liegt der Feedback-Gebende nicht immer richtig, über Denkfallen und Wahrnehmungsverzerrungen stolpern wir alle (s. S. 107). Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie bei der Beurteilung von Mitarbeitenden nicht richtigliegen, ist sehr hoch.

Zum anderen kommt hinzu, dass „1/3 der Feedback-Interventionen nachweislich zu Leistungsverschlechterung führen“ (Werkmann-Karcher 2019). Vieles, was unser Selbstwert und unser Selbstkonzept angreift, wirkt nicht lernförderlich und damit verfehlt es seine Intention.