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Magisterarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Medien und Politik, Pol. Kommunikation, Note: Sehr gut, Universität Wien, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Bundespräsidentenwahlkampf 2004 war geprägt von der Vorstellung, dass sich vor allem Frauen für die weibliche Bundespräsidentschaftskandidatin, Frau Dr. Benita Ferrero-Waldner, entscheiden müssten, da zum ersten Mal in Österreich eine Frau die reelle Chance auf das höchste Amt im Staat hat. Kann „Frau-Sein“/ „Mann-Sein“ für eine Wahlentscheidung ausreichen? Ist der Faktor Geschlecht wirklich ausschlaggebend, dass dieser die Wahlentscheidung beeinflusst, oder kommt es doch auf andere Aspekte bei den zur Wahl stehenden Kandidaten an? Betrachtet man die politische Geschichte weltweit, dann fällt auf, dass bei politischen Angelegenheiten oft das Geschlecht eine große Rolle spielte. Es ist einer Frau – Elenore Roosevelt – zu verdanken, dass der Name der Menschenrechtserklärung (1948) von „Declaration on the Rights of Men“ in „Declaration on Human Rights“ umbenannt wurde. Frauen gestand man politische Partizipation lange weltweit nicht zu. Auch heute noch können Frauen in einigen Ländern und Kulturkreisen ihren politischen Willen nicht frei und unabhängig äußern. Dabei kämpfte Olympe de Gouges bereits während der Französischen Revolution (1791) für die völlige Gleichstellung der Geschlechter in politischen, sozialen und rechtlichen Belangen. In Österreich wurde 1918 das allgemeine, direkte, geheime und gleiche Wahlrecht, ohne Unterschied des Geschlechts eingeführt. 1919 konnten die wahlberechtigten Österreicherinnen ab 20 Jahren zum ersten Mal ihren politischen Willen äußern. Bemerkenswert ist, dass in der Schweiz erst seit 1971 und in Liechtenstein gar erst seit 1984 das Wahlrecht auch Frauen zusteht. Die Gleichstellung von Mann und Frau ist also kein neues Thema, und doch hatte man bei dem Bundespräsidentschaftswahlkampf 2004 den Eindruck, dass Frau/ Mann sich besonders darstellen muss, was sie/ er kann, um für das höchste Amt im Staat geeignet zu sein. Geschlechtliche Zuschreibungen wie „Frauen sind dialogfähiger“ bis „Männer gelten als ausgeglichener“ wurden aus den Schubladen gezogen. Wie nie zuvor bei einer Wahl in Österreich wurde der Faktor Geschlecht derart diskutiert und medial aufbereitet. Die Tatsache, warum der Aspekt Geschlecht bei der Bundespräsidentenwahl 2004 dermaßen im Mittelpunkt stand, und wie er sich auf das Wahlverhalten auswirken kann, soll anhand von wissenschaftlichen Fakten erklärt werden, um danach analysiert werden zu können.
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