POLYGLOTT on tour Reiseführer Toskana - Stefan Maiwald - E-Book

POLYGLOTT on tour Reiseführer Toskana E-Book

Stefan Maiwald

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Beschreibung

POLYGLOTT on tour Toskana Einmalige Landschaften, Weltkulturerbe, fantastische Weine und köstliches Essen: Alles, was Italien ausmacht, gibt es in der Toskana – sanfte, von Zypressen gekrönte Hügel und die Weinberge des Chianti, dazu die Strände der Versilia, die Renaissancestadt Pienza, Uffizien in Florenz und schiefer Turm von Pisa. Mit dem POLYGLOTT on tour Toskana lässt sich der Herzschlag der italienischen Provinz erspüren. Der Autor Stefan Maiwald führt in zwölf ausgeklügelten Touren durch die Vielseitigkeit der Landschaften und lässt Sie Typisches, Besonderes und Eigenheiten entdecken. Schnuppern Sie mediterranes Lebensflair und lernen Sie die Region hautnah kennen! Wandern Sie zum Monte Amiata und erkunden Sie die Turmstadt San Gimignano, bewundern Sie Pieros Fresken im Casentino oder entspannen Sie an der Costa deglie Etruschi. Erkunden Sie die Toskana auf einer Vespa und genießen die toskanische Küche! Dank individueller Tipps können Sie ausprobieren und eintauchen, mitten hinein ins Leben der italienischen Region.   Auf einen Blick: TYPISCH-Kapitel mit "Eine Reise wert", "50 Dinge" und "Was steckt dahinter" Faltkarte für die perfekte Orientierung vor Ort E-Book mit Verlinkungen zu Standorten der Adressen POLYGLOTT im Web unter www.polyglott.de oder bei Facebook

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Seitenzahl: 210

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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Redaktionsleitung: Grit Müller

Verlagsredaktion: Anne-Katrin Scheiter

Autor: Stefan Maiwald, Monika Pelz

Redaktion: Elke Sagenschneider, München

Bildredaktion: Dr. Nafsika Mylona

Layoutkonzept/Titeldesign: independent Medien-Design, München: Horst Moser (Artdirection), Lucie Heselich

Kartografie: Theiss Heidolph und Kunth Verlag GmbH & Co. KG

eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska

ISBN 978-3-8464-0696-0

1. Auflage 2019

GuU 0696-0 06_2019_02

Bildnachweis

Coverabbildung: Mato/Carassale

Fotos: Fotolia/Adamus: >; Fotolia/arianna71: >; Fotolia/Brad Pict: >; Fotolia/creativenature.nl: >; Fotolia/gimsan: >; Fotolia/hipproductions: >; Getty Images/Pistolesi, Andrea: >; Getty Images/REDA&CO: >; Google_Art_Project: >; Huber Images/Carassale, Matteo: >; Huber Images/Carovalliano, Francesco: >; Huber Images/Cellai, Stefano: >; Huber Images/Da Ros, Luca: >; Huber Images/Fantuz, Olimpio: >; Huber Images/Gräfenhain, Günter: >; Huber Images/Huber, Hans Peter: >; Huber Images/Huber, Johanna: >; Huber Images/Link, Thorsten: >; Huber Images/Ripani, Massimo: >; imago/Spiegl, Sepp: >; Jahreszeitenverlag/Borges, Darshana: >; Jahreszeitenverlag/Gonzalez, Miguel: >; Jahreszeitenverlag/Peters, Janne: >; laif/hemis/Jacques, Pierre: >; laif/Kirchgessner, Markus: >; laif/Le Figaro Magazine/Rogery: >; laif/Mattes, Rene: >; Lookphotos/age fotostock: >; Lookphotos/Richter, Juergen: >; Maiwald, Stefan: >, >; mauritius images/Foodanddrinkphotos: >; Pixelio/Rupp, Klaus: >; plainpicture/AWL/Mackie, Tom: >; Schapowalow/Carovillano, Francesco: >; Schapowalow/Dutton, Colin: >; Schapowalow/Fantuz, Olimpio: >; Schapowalow/Rellini, Maurizio: >; Schapowalow/Vaccarella, Luigi: >; Shutterstock/Galeotti, Eddy: >; Shutterstock/Hibiscus81: >; Shutterstock/Jakobusvide: >; Shutterstock/JeniFoto: >; Shutterstock/Khirman, Vladimir: >; Shutterstock/LianeM: >; Shutterstock/Lobodzinska, Agnieszka: >; Shutterstock/lorenzobovi: >; Shutterstock/Pixachi: >; Shutterstock/Puddori, Luciano: >; Shutterstock/ronnybas frimages: >; Shutterstock/Rostagno, Federico: >; Shutterstock/T photography: >; stock.adobe.com/anna.q: >; stock.adobe.com/Cavalletti, Monica: >; stock.adobe.com/gimsan: >; stock.adobe.com/Uwalthie Pic Project: >; Web Gallery of Art: >, >; Wikipedia/Rigazzi, Niccolò: >;

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Bei Interesse an maßgeschneiderten B2B-Editionen: [email protected]

Die Polyglott-Homepage finden Sie im Internet unterwww.polyglott.de

www.facebook.com

 

 

SYMBOLE ALLGEMEIN

L

Erstklassig: Besondere Tipps der Autoren

C

Seitenblick: Spannende Anekdoten zum Reiseziel

1

Top-Highlights und

0

Highlights der Destination

 

 

TOUR-SYMBOLE

1

Die POLYGLOTT-Touren

6

Stationen einer Tour

1

Hinweis auf 50 Dinge

 

 

PREIS-SYMBOLE

 

Hotel DZ

Restaurant

bis 90 EUR

bis 20 EUR

€€

90 bis 150 EUR

20 bis 35 EUR

€€€

über 150 EUR

über 35 EUR

 

Zeichenerklärung der Karten

Autobahn Schnellstraßebeschriebene Region (Seite=Kapitelanfang)Hauptstraße sonstige Straßen FußgängerzoneSehenswürdigkeitenEisenbahn StaatsgrenzeTourenvorschlagLandesgrenze Nationalparkgrenze

TOP-12-HIGHLIGHTS

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten

1 DIE UFFIZIEN IN FLORENZ >

In dem prachtvollen Gebäude sind weltberühmte Gemälden zu sehen.

2 GREVE IN CHIANTI >

Rund um die Piazza gibt es exzellenten Chianti und Olio d’oliva extra vergine.

3 PIAZZA DEL CAMPO IN SIENA >

In der Abendsonne scheint die Piazza del Campo fast ins Mystische abzutauchen.

4 SAN GIMIGNANO >

Die mittelalterlichen Geschlechtertürme sind zwischen den Hügeln weithin sichtbar.

5 PIENZA >

Papst Pius II. verwandelte Pienza in ein Renaissance-Kleinod.

6 CHIUSI >

Überreste etruskischer Kunst erlauben einen Blick in die Welt des alten Volkes.

7 PIAZZA DEI MIRACOLI IN PISA >

Der Schiefe Turm, Dom und Baptisterium bilden ein einzigartiges Ensemble.

8 LUCCA >

Die Altstadt Luccas birgt heitere Lebensart und große Kunst.

9 DIE GARFAGNANA >

Die abwechslungsreiche Berglandschaft zieht Freunde unberührter Natur an.

! STRÄNDE DER VERSILIA >

Feiner Sandstrand und ein mildes Klima locken Sonnenhungrige in die Seebäder.

@ GOLFO DI BARATTI >

Eine Badebucht, wie man sie sich erträumt!

# FRESKEN PIEROS IN AREZZO >

Piero della Francesca schuf einen der wunderbarsten Freskenzyklen.

ALLE TOUREN AUF EINEN BLICK

mehr entdecken, schöner reisen

Perfekte Planung > Parallel > aufschlagen

TOUREN

REGION

DAUER

TOUR 1

Von Florenz ins Chianti

Florenz, Chianti & Monte Albano

4–6 Tage

TOUR 2

Am Monte Albano

Florenz, Chianti & Monte Albano

5 Tage

TOUR 3

Siena, San Gimignano & das Elsa-Tal

Siena & die Terre di Siena

7 Tage

TOUR 4

Durch die Crete ins Chiana-Tal

Siena & die Terre di Siena

5 Tage

TOUR 5

Am Monte Amiata

Siena & die Terre di Siena

3 Tage

TOUR 6

In der Versilia

Tyrrhenische Küste

4 Tage

TOUR 7

Die Costa degli Etruschi

Tyrrhenische Küste

5 Tage

TOUR 8

Die Maremma

Tyrrhenische Küste

7 Tage

TOUR 9

Pieros Fresken & das Casentino

Arezzo & das Aretino

5–6 Tage

TOUR 0

Die UNESCO-Highlights

Extra-Tour

1 Woche

TOUR !

Kleine Schönheiten

Extra-Tour

9 Tage

TOUR @

Naturerlebnis Toskana

Extra-Tour

14 Tage

© plainpicture/AWL/Mackie, Tom

Sanfte Hügel, schlanke Zypressen – die Toskana, hier im Val d’Orcia, ist ein Sehnsuchtsort

TYPISCH

DIE TOSKANA IST EINE REISE WERT!

Alles, was Italien ausmacht, gibt es in der Toskana – und zwar im Überfluss. Und so ist es nicht verwunderlich, dass jährlich etwa 14 Millionen Besucher der Faszination dieser zauberhaften Region erliegen.

© Maiwald, Stefan

STEFAN MAIWALD

lebt seit 20 Jahren in Italien und berichtet von dort für diverse Magazine (u.a. »Merian« und »Der Feinschmecker«). Bekannt wurde er durch seinen Bestseller »Laura, Leo, Luca und ich – wie man in einer italienischen Familie überlebt« (dtv). Mehr über Stefan Maiwald unter www.postausitalien.com.

Fast zehn Jahre hatte ich schon in Italien gelebt, bevor ich zum ersten Mal die Toskana bereiste. Es war, als wollte ich mir das Beste für den Schluss aufheben, nachdem ich schon fast jede andere Region gesehen hatte. Ich sollte nicht enttäuscht werden. Im strömenden Regen verließ ich die höllische Apenninen-Autobahn zwischen Bologna und Florenz, auf der sich Selbstmörder in Milchlastern Wettrennen lieferten, und war plötzlich mittendrin – in den sanft geschwungenen, grünen Hügeln, den Weinreben, den malerischen rustici. Ja, selbst das Klima schien plötzlich gefälliger zu werden; aus dem Wolkenbruch entwickelte sich ein warmer, sonniger Nachmittag, der auch noch von einem malerischen Regenbogen illuminiert wurde. Also bitte: Ging es noch kitschiger?

© Schapowalow/Vaccarella, Luigi

Morgens früh hat man die Piazza del Duomo noch fast für sich allein

Keine Frage, die Toskana ist ein Märchenland, das den Reisenden unvermittelt umfängt, ihn einlullt, nicht mehr entfliehen lässt. Ja, man hatte mich vor der Toskana gewarnt. Ein Jahrzehnt lang hatte ich mich gegen diesen Gefühls-Overkill gesträubt, doch jetzt gab es kein Halten mehr. Bald saß ich bei einem Winzer in Radda, einem winzigen Örtchen mitten in den Weinbergen des Chianti, die Sonne schien, der Wein war entkorkt, der regennasse Duft der Macchia nach Salbei und Rosmarin umgab uns. Der Winzer betrieb auch einen Agriturismo, wie es im Chianti so viele gibt, und am Nebentisch lärmte eine Großfamilie, die aus mindestens vier Generationen bestand, auf angenehm italienische Art; die Töchter in weißen Sonntagskleidern rannten um die Tische, der gebrechliche Opa am Kopfende des Tisches, selbstverständlich ebenfalls piekfein im Ausgehanzug, sah dem Treiben mit einem breiten Lächeln zu; es war eine so idyllische Szenerie, dass sie beinahe nicht auszuhalten war. (Man kann natürlich auch das Pech haben, eine italienische Großfamilie zu erwischen, die einander über vier Generationen hinweg Youtube-Videos mit voller Lautstärke vorspielt. Das passiert in der Toskana auch, aber zum Glück sehr selten.) Ich sah mich um, ob irgendwo ein Kamerateam mitfilmte. Mein Blick fiel auf die endlosen Rebenreihen, die sich bis ins Tal zogen und deren Blätter sich bereits herbstlich verfärbten – die Welt war perfekt.

Wenn ich mir eine einzige Region aussuchen müsste, die ich den Rest meines Lebens nicht mehr verlassen dürfte – die Toskana wäre in der allerengsten Wahl. Denn damit eines mal klar ist: Egal, wer was schreibt, egal, welches Ziel zum Must-see hochgejubelt wird (und wir Reisejournalisten sind ja ganz schnell dabei, irgendwelche »Geheimtipps« zu erfinden, um unsere Geschichten besser zu verkaufen): Keine Region dieser Welt ist so hübsch, so zauberhaft, so großartig wie die Toskana. Hier sind keine Kirchen, sondern ganze Städte UNESCO-Weltkulturerbe. Die Zypressen und Schirmpinien, die endlosen Weinberge, Siena, Pisa, Lucca, die unverbaubaren Blicke auf Grün in allen Schattierungen: Hier genoss man schon das gute Leben, als der Rest der Welt gerade lernte, aufrecht zu gehen.

© Jahreszeitenverlag/Gonzalez, Miguel

Grüne Macchia prägt die weitläufige Maremma

Was für ein Sehnsuchtsort! Schon der Name lässt mich seufzen. Die Toskana – das war und ist für viele Reisende das Gelobte Land. Und es ist ja auch so, als hätte hier ein höheres Wesen alles zusammengewürfelt, was den Urlaub zu einem unvergesslichen Erlebnis macht. In der Toskana gibt es alles im Überfluss. Wo soll man nur anfangen? Nähern wir uns der Region kulinarisch, was in Italien nie eine schlechte Idee ist. Die Gemüsesuppe ribollita und das belegte Fladenbrot focaccia zeigen, dass die Küche eher einfach und ländlich, aber doch raffiniert ist. Höhepunkt eines Essens ist die bistecca alla fiorentina, ein gewaltiges Steak vom Chianina-Rind. Die beste bistecca aß ich bei Andrea Quagliarella (zu ihm später mehr >); dazu gab es den Blick auf den Arno und einen Schulterklopfer vom schnauzbärtigen Chefkoch. Doch damit nicht genug der Schlemmereien: Sogar das beste Eis Italiens wird in der Toskana gemacht – nämlich in der Eisdiele Dondoli in San Gimignano, deren Kreationen internationale Preise gewinnen konnten. Erwähnte ich schon, dass in der Toskana praktisch im Alleingang die Renaissance begann? Cimabue, da Vinci, Michelangelo – hier trifft man auf Schritt und Tritt bekannte Namen und bestaunt Fresken, Skulpturen, Kirchen und Paläste. Dazu kommt eine mehr als 300 km lange Küste, die von Sandstrand bis Felsenbuchten ebenfalls alles bietet – für all jene, die sich im Urlaub lieber der Pflege des Teints widmen und eine Kirche auch mal Kirche sein lassen. Denn auch das ist die Toskana: Sie drängt sich dem Reisenden nicht auf. Das hat diese Schönheit, die um all ihre Vorzüge weiß, nämlich gar nicht nötig.

WAS STECKT DAHINTER?

Die kleinen Geheimnisse sind oftmals die spannendsten. Hier werden die Geschichten hinter den Kulissen erzählt.

WOHER KOMMT DER BERÜHMTE »GALLO NERO«?

Der »Schwarze Hahn« ziert seit fast 100 Jahren die Flaschen des Chianti Classico. Doch woher stammt er? Angeblich aus einer Grenzstreitigkeit: Seit dem Mittelalter schlugen Krieger aus Florenz und Siena einander die Köpfe ein; es ging um die Vorherrschaft über die Hügel des Chianti. Schließlich entschied man, den Konflikt so zu lösen: Beim ersten Hahnenschrei sollten jeweils ein Reiter aus Florenz und aus Siena lospreschen. Am Treffpunkt der beiden würde die Grenze zwischen den beiden Territorien gezogen werden. Während der Hahn aus Siena gehegt und gefüttert wurde, ließen die cleveren Florentiner ihren schwarzen Hahn hungern, sodass er am entscheidenden Morgen ganz früh wach wurde und krähte, während der faule Sieneser Hahn kaum aus den Federn kam. Der Reiter aus Florenz schaffte es bis weit ins heutige Chianti-Tal; die Stadt erhielt den größten Teil des Gebiets. Wie viel Wahrheit in dieser Legende steckt, ist nicht mehr zu ermitteln; Tatsache ist aber, dass sich bereits 1384 die kleinen Chianti-Städtchen unter dem Wappen des Schwarzen Hahns zusammenschlossen. Übrigens: Seit einigen Jahren dürfen auch andere typisch toskanische Produkte mit dem »Gallo Nero« werben.

IST DER SCHIEFE TURM VON PISA DER SCHIEFSTE BAU DER WELT?

Der Schiefe Turm von Pisa ist ganz schön schief. Aber ein deutscher Turm ist schiefer: Der Kirchturm von Suurhusen in Ostfriesland nicht weit von Aurich hat eine Neigung von 5,2 Grad – Pisa hingegen kommt nur auf schlappe 3,97 Grad. Deutlich mehr Neigung hat das Capital Gate in Abu Dhabi, das allerdings absichtlich schief gebaut wurde: Der 160 m hohe Wolkenkratzer mit seinen 35 Stockwerken neigt sich sogar um schwindelerregende 18 Grad nach Westen.

WARUM GILT MICHELANGELOS DAVID ALS WICHTIGSTE STATUE DER WELT?

Frühere Bildhauer hatten David oft mit dem abgetrennten Kopf seines Gegners Goliath gezeigt. Doch Michelangelo wählte einen besonderen Moment: Sein David muss die Schlacht noch schlagen. Zwar trägt er die Schleuder entspannt über der linken Schulter, doch wer genau hinsieht, entdeckt seine Kampfbereitschaft: die Sehnen am Hals, die angespannten Lippen und Nasenflügel, den entschlossenen Blick in die Ferne. Dabei drückt er ein lässiges, fast provozierendes Selbstbewusstsein im Angesicht des riesigen Kontrahenten aus.

50 DINGE, DIE SIE …

Hier wird entdeckt, probiert, gestaunt, Urlaubserinnerungen werden gesammelt und Fettnäpfe clever umgangen. Diese Tipps machen Lust auf mehr und lassen Sie die ganz typischen Seiten erleben. Viel Spaß dabei!

… ERLEBEN SOLLTEN

1 Sternekochkurs Sie glauben, Pasta selbst zu machen sei kompliziert? Dann lassen Sie sich vom Gegenteil überzeugen. Zum Beispiel in einem Kochkurs mit den besternten Köchen Enrico Bartolini und Marco Ortolani, die ihr Wissen gern an Sie weitergeben (L’Andana Online-Karte, Loc. Bandiola, www.andana.it, 140 €).

2 Gesunder Schwefel Die Therme von Bagni di Lucca Online-Karte stinkt etwas, tut aber mit ihrem bis zu 54 Grad heißen Wasser unglaublich gut (www.bagnidiluccaterme.info).

3 Italienisch flott Rollerfahren in Florenz sollten Sie lieber Profis überlassen. Aber wenn man auf einer Vespa durch die Hügel des Chianti kurvt, fühlt man sich wie ein Filmstar aus den 50er-Jahren. Vespas verleiht zum Beispiel Chianti Moto & Bike Online-Karte in Barberino Val D’Elsa (Via Cristoforo Colombo, www.chiantimotobike.it, 55 €/Tag).

© Huber Images/Gräfenhain, Günter

Im Schiefen Turm von Pisa

4 Verwirrung der Sinne Wer in Pisa auf den Schiefen Turm > steigt, weiß schnell nicht mehr, was senkrecht und was schief ist. Das Auge orientiert sich an der Wand, der Körper folgt der Schwerkraft.

© Schapowalow/Fantuz, Olimpio

Zum Antiquitätenmarkt von Arezzo kommen Sammler aus dem ganzen Land

5 Versiert Feilschen Der Antiquitätenmarkt in Arezzo > ist der bedeutendste in Italien. Jedes erste Wochenende im Monat wird um Trödel, Tand und echte Preziosen gefeilscht – Möbel, Instrumente, Uhren … Von weither kommen Schnäppchenjäger. Beobachten Sie die Profis oder feilschen Sie selbst.

6 Höhlenforschung Stalagmit oder Stalaktit? In der Grotta del Vento Online-Karte bei Fornovolasco, einer der größten Tropfsteinhöhlen Europas, können Sie dieser Frage nachgehen (Comune di Vergemoli, Via Grotta del Vento, 20 €).

7 Legenden-Tour Eine Rundfahrt durch die Toskana in einem alten roten Fiat 500 Online-Karte – einmalig, nicht nur für Autonarren. Im Oldtimer-Konvoi geht es mit Guide von Florenz aus in die Weinberge (ca. 1,5 Std. ca. 120 €, www.500touringclub.com).

8 Florenz vom Wasser aus Gemächlich geht es per Stand-up Paddle Online-Karte über den Arno, während links und rechts die Kulturgeschichte vorbeizieht und ein Guide alles erklärt. Tipp für Frühaufsteher: Die Early Morning Tour, die um 7 Uhr beginnt. Auf Wunsch wird anschließend eine Wein-Degustation organisiert. Täglich vier Touren, Dauer 1,5 Std. (www.toscanasup.org).

9 Marktnacht An einem lauen Sommerabend Livemusik hören, Kunsthandwerk shoppen und dazu ein Gläschen Wein trinken – das kann man auf dem Nachtmarkt im zauberhaften Greve (jeden 3. Do von Juni–Aug., 18–23 Uhr; www.comune.greve-in-chianti.fi.it).

… PROBIEREN SOLLTEN

0 Pici-Nudeln Sie garen bis zu 20 Minuten, doch wer die Geduld für die dicken toskanischen Nudeln aufbringt, befindet sich danach im Pasta-Paradies. Perfekte Begleitung: ragù. Die Pasta gibt’s in jedem Feinkostgeschäft.

! Wein auf Karte Die Enoteca Falorni > in Greve ist die ungewöhnlichste Probierstube der Welt: Bezahlt wird mit aufladbarer Karte zu 10, 15 oder 25 €, dann zapfen Sie sich den Wein elektronisch selbst. So können Sie auch von den teuersten Tropfen einmal naschen.

@ Crema di Santa Fina Das köstliche Eis mit Orangen, Safran und Pinienkernen stellt Sergio Dondoli in seiner Gelateria Online-Karte in San Gimignano her. Schon mehrfach wurde er Eis-Weltmeister. Kosten Sie – dann wissen Sie, warum (Piazza della Cisterna 4, www.gelateriadondoli.com).

# Wildschweinragout Toskanische Küche ist wildlastig, und was ist wilder als Wildschweinragout? Besonders gut isst man das ragù di cinghiale in der Antica Trattoria La Torre > in Castellina.

$ Die beste Fiorentina Wo gibt es die perfekte bistecca alla fiorentina? Eine Umfrage unter verwöhnten Florentinern ergab: Bei Andrea Quagliarella vom Il Verrocchio Online-Karte in Florenz sind Genießer in besten Händen (Via della Massa 24; www.villalamassa.com).

% SuppenzeitCacciucco ist die typische Fischsuppe von Livorno. Weil das Wort fünf »C« enthält, enthält die Suppe auch fünf Sorten Meeresgetier, darunter Tintenfisch, Miesmuscheln und Heuschreckenkrebse. Alles wird in Tomaten-Fischfond gekocht, besonders köstlich bei La Barcarola >.

^ Brotsalat Einst Arme-Leute-Essen mit Ciabatta vom Vortag, inzwischen der perfekte Snack in Trattorien: Das Brot wird im Ofen geröstet, gewürfelt und mit Knoblauch, Zwiebeln, Tomaten, Rucola, Honig und Pinienkernen serviert.

& Roher Fisch Ja, auch den gibt es in der Toskana, vor allem rund um San Vincenzo, etwa bei Deborah Corsi. Ihr Restaurant La Perla del Mare Online-Karte liegt direkt am Strand, und die Westlage sorgt für zum Seufzen schöne Sonnenuntergänge (Via della Meloria 9, www.laperladelmare.it).

* Steinharte Süße Südliche Länder sind süßliche Länder, und die toskanische Spezialität sind Cantuccini, Mandelkekse, am besten von Antonio Mattei > in Prato. Und am allerbesten, wenn man sie in den Dessertwein Vin Santo eintaucht.

© stock.adobe.com/anna.q

Castagnaccio

( Castagnaccio Eine wunderbare Süßspeise, die in der gesamten Toskana zu Hause ist: Aus Kastanienmehl, Zucker, Pinienkernen, Rosmarin und Rosinen wird ein Kuchen gebacken, der dann mit Honig bestrichen wird.

) Toskanischer ThunfischTonno toscano war die Leibspeise der Medici: Mageres Schweinefleisch wird einen Monat lang in Salz, Olivenöl und Kräuter eingelegt. Heute kann man tonno toscano z.B. im Restaurant Le Contrade Online-Karte in Gaiole in Chianti genießen (Loc. Vinci).

… BESTAUNEN SOLLTEN

q Schönste Straße Vergessen Sie die Empfehlungen Ihres Navi und fahren Sie, wann immer es möglich ist, auf der Staatsstraße Chiantigiana (SR 222) > zwischen Florenz und Siena rauf und runter. Jede Kurve ist ein Oh- und Ah-Erlebnis.

© Getty Images/Pistolesi, Andrea

In der Markthalle von Livorno gibt’s italienische Köstlichkeiten

w Schlemmerparadies Der mercato centraleOnline-Karte in Livorno in einer malerischen Halle aus dem Jahr 1894 hat täglich außer samstags geöffnet. Schauen Sie sich die vielen Fischarten an – den Seeteufel werden Sie garantiert nicht vergessen (Via Buontalenti).

e Prachtvoll ist der Blick auf Florenz vom Piazzale Michelangelo >. Gönnen Sie sich dieses Erlebnis an einem Samstag. Dann lassen sich hier viele Florentiner Hochzeitspaare (die Braut in prächtigem Hochzeitskleid!) fotografieren – das steigert den Romantik-Faktor.

r Kirchenschwindel Der französische Autor Stendhal bekam in Florenz einen Schwindelanfall; seitdem gilt das Zusammenbrechen vor großen Meistern als »Stendhal-Syndrom«. Ihm wurde in der Kirche Santa Croce > blümerant, vor den Grabmälern von Dante, Michelangelo und Macchiavelli.

t Drei Oscars In und um Arezzo hat Roberto Benigni den Film »Das Leben ist schön« gedreht. Im Tourismusbüro > der Stadt gibt es eine Karte namens »Itinerario Benigni«, die zu den vielen Drehorten des Films führt, der 1998 drei Oscars gewann.

y Spaziergang bei den Toten Die Fresken auf dem Friedhof Camposanto > in Pisa gehören zu den bedeutendsten Dokumenten der Malerei des 14. und 15. Jhs. Ganz besonders beeindruckend: »Der Triumph des Todes«, wohl von Francesco Traini.

u Berühmte Statue Lange dachte man, die Etrusker hätten lediglich ein paar Tonscherben hinterlassen. Doch in Volterra wurden einmalige Zeugnisse entdeckt. Weltberühmt: die filigrane 60 cm hohe, bronzene Votivstatuette »Ombra della sera« im Museo Guarnacci >.

i Weinmuseum So haben früher Weinpressen ausgesehen? Keltern muss ganz schön mühsam gewesen sein! Alte Fässer, Geräte, Werbeplakate und Etiketten sind ebenfalls im Weinmuseum Online-Karte von Greve versammelt. Es gibt nur geführte Touren, die 2×/Tag in der Enoteca Falorni starten (Piazza Nino Tirinnanzi 10, www.museovino.it).

© Getty Images/REDA&CO

Der Giardino di Boboli ist eine grüne Oase in der Großstadt

o Grotesk Im Giardino di Boboli > kann man sich vom Trubel in Florenz erholen und dabei dekorative Brunnen, versteckte Grotten und schöne Statuen bestaunen. Besonders skurril: Der Zwerg Morgante reitet auf einer wasserspeienden Schildkröte (Fontana di Bacchino).

p Toskana-Konzentrat Kann es mehr Toskana geben als im Castello La Leccia Online-Karte? Der Agriturismo in Castellina in Chianti hat nur zwölf Zimmer und liegt in einem borgo aus dem 11. Jh., mit einem atemberaubenden Panoramablick sogar vom Außenpool. Das Restaurant, das Weingut, die Olivenölpresse und überhaupt das ganze Castello sind ökologisch ausgerichtet (Località La Leccia, www.castellolaleccia.com).

… MIT NACH HAUSE NEHMEN SOLLTEN

Q Was für ein Käse! Pasta, Pilze, Trüffel – die Toskana ist ein Paradies für Genießer. Die Erinnerung an den Urlaub kommt zurück, wenn Sie zu Hause vom berühmten Schafskäse pecorino di Pienza kosten. Ihn gibt es bei der Fattoria Buca Nuova Online-Karte in Pienza (Via Maggio 4, www.fattoriabucanuova.it).

W Edler Rotwein Große Tropfen sind der Brunello und der Vino Nobile aus Montepulciano; von Letzterem gibt es eine preiswertere Variante, den Rosso di Montepulciano. Platz für ein bis zwei Kartons sollte im Auto immer sein – dann haben Sie Wein für besondere Anlässe daheim. Eine gute Auswahl hat die Winzergenossenschaft Online-Karte(Piazza Grande 7, www.consorziovinonobile.it).

E Pinienzapfen Sie halten ewig. Sie bringen mit ihrem Duft den Urlaub zurück. Sie machen sich gut im Wohnzimmerregal. Sie inspirieren Sie, bald in die Toskana zurückzukehren. Bonus: Pinienzapfen gelten in Italien als Glücksbringer!

© Fotolia/Brad Pict

Niemand kommt an Pinocchio vorbei

R Viva il Kitsch! Kleine und große Kinder freuen sich über einen der kleinen Holz-Pinocchios, die in vielen Krimskramsgeschäften und auf Märkten angeboten werden.

T Frischfleisch Kühltasche dabei? Dann nehmen Sie ein Stück vom würzigen Gürtelschwein mit, z.B. aus der Macelleria Chini Online-Karte in Gaiole (Via Roma 2).

Y Handgemachtes Papier Auf der carta fiorentina entstehen kluge Sätze wie von selbst: Das marmorierte Papier, seit Jahrhunderten eine Spezialität von Florenz gibt es z.B. im edlen Schreibwarengeschäft Giannini Online-Karte(Piazza Pitti 37).

U Extra Vergine Olivenöl ist ein klassisches Mitbringsel aus Italien. Doch nicht überall ist es gleich gut. Ich empfehle in Florenz La Bottega dell’Olio Online-Karte(Piazza del Limbo 2) und Olio & Convivium (Via Santo Spirito 4), die mit einer Auswahl von über 100 Ölen um die Gunst der Florentiner wetteifern.

© mauritius images/Foodanddrinkphotos

Mit Trüffel aromatisierter Honig schmeckt hervorragend auf einem Stückchen Pecorino

I Toskana im Glas Fast alle Leckereien, die die Toskana ausmachen, gibt es auch im Glas. Wunderbaren Honig finden Sie z.B. in Pienza in der Bottega del Naturista Online-Karte(Corso Rossellino 16).

O Schwere Kunst Die Marmorbrüche > bei Carrara sind sehenswert. An den Straßenrändern auf dem Weg dorthin finden Sie viele Verkaufsstände mit Marmor-Kleinkunst. Wie wär’s mit einem Mini-David fürs Regal zu Hause?

P Grappa Verkosten Sie unterschiedliche Sorten, denn Grappa ist nicht gleich Grappa, und nehmen Sie dann Ihre Lieblingssorte mit nach Hause. Vielleicht den Grappa di Brunello di Montalcino der Enoteca Porciatti Online-Karte in Radda (Piazza IV Novembre 1-2-3, www.casaporciatti.it)?

a Töpfchen Die Keramikherstellung hat in Cortona eine lange Tradition. Passt immer ins Gepäck: ein Zwiebeltöpfchen. Damit Sie beim Schälen nicht mehr weinen, sondern an den Urlaub denken (Stefania Pattasini Online-Karte, Via Gino Severini 1, www.stefaniapatassini.it).

… BLEIBEN LASSEN SOLLTEN

s Fastfood essen Aus Unsicherheit gehen viele Reisende dann doch zu den üblichen internationalen Ketten oder der Pizzeria mit den Bildern auf der Speisekarte. Seien Sie wagemutiger, essen Sie in einer Trattoria oder einem guten Restaurant, und probieren Sie Dinge, die Sie nicht kennen!

d Über Politiker schimpfen Viele Italiener haben schon lange die Nase voll von ihren Volksvertretern. Dennoch reagieren sie empfindlich, wenn sie von Angehörigen anderer Nationen belehrt werden. Über ihre Politiker zu schimpfen, sollte ein Privileg der Italiener bleiben.

f Schnäppchen kaufen Vorsicht vor gefälschter Markenware, die Ihnen vor allem in Florenz, Siena und Pisa angeboten wird! In Italien sind die Geldstrafen hoch – und zwar auch für arglose Käufer, die sich von fliegenden Händlern »echte« Prada-Taschen und Gucci-Gürtel andrehen lassen.

g Bequem reisen Die bella figura ist mehr als nur ein Schlagwort. Seien Sie kein stilloser Tourist. Über Badeshorts oder Spaghetti-Tops in Cafés und Restaurants schütteln die Einheimischen nur den Kopf, auch die berüchtigte Dreiviertelhose findet sich nur an weißlichen Touristenbeinen. Allzu legere Kleidung in Museen oder gar Kirchen ist ein unverzeihlicher Fauxpas.

h Überall zelten Wildes Campen und Zelten ist in der Toskana verboten; wer das Verbot missachtet, muss mit empfindlichen Geldstrafen bis 500 € rechnen.

j Achtung, Finanzamt! Behalten Sie ihren Kassenbon, selbst wenn Sie nur eine Flasche Wasser gekauft haben. Denken Sie daran: Das Finanzamt ist überall! In Italien werden auch Käufer von der Steuerfahndung kontrolliert und riskieren Geldstrafen, wenn sie den scontrino nicht vorweisen können.

k Nur für Harte Im zauberhaften San Gimignano gibt es zwei Foltermuseen >. Was manchen Besuchern nur einen leichten Schauder den Rücken hinunterlaufen lässt, macht zarten Gemütern Albträume.

l Sich breit machen Auch Hotels höherer Klassen und Preiskategorien haben oft nur kleinere Zimmer im Angebot, wenn sie in historischen Bauten liegen, die wenig Alternativen bieten – da hilft auch kein Insistieren an der Rezeption. Wer mehr Platz braucht, sollte sich am besten nach Ferienhäusern umschauen, die etwa unter www.to-toskana vermittelt werden.

A Tafelwein bestellen Das Leben ist kurz - bestellen Sie also in einem Restaurant keinen Tafelwein, sondern gönnen Sie sich lieber eine richtig gute Flasche. Auch in der unteren Preisklasse gibt es hervorragende Weine. Sie sind schließlich in der Toskana!