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Apulien und Kalabrien locken durch Städte wie Bari oder Otranto mit griechischem und osmanischem Flair. Hinzu gesellen sich abwechslungsreiche Berglandschaften, mediterrane Küche mit hochwertigen Ölen und Weinen – vor allem aus dem sonnenverwöhnten Salento. Mit dem POLYGLOTT on tour Apulien/Kalabrien/Basilikata lässt sich der Herzschlag der italienischen Region hautnah erspüren. Der Autor Stefan Maiwald führt in 14 ausgeklügelten Touren durch die Vielseitigkeit Apuliens und Kalabriens und lässt Sie Typisches und Besonderes entdecken. Schnuppern Sie südländisches Lebensgefühl! Baden Sie am Ionischen Meer, wandern Sie durch die Tavoliere, die größte Ebene des Südens, oder rund um den Monte Vultur. Probieren Sie den feurigen Peperoncino-Schnaps und genießen Sie die italienischen Köstlichkeiten. Dank individueller Tipps können Sie ausprobieren und eintauchen, mitten hinein ins süditalienische Leben. Auf einen Blick: TYPISCH-Kapitel mit "Eine Reise wert", "50 Dinge" und "Was steckt dahinter" Faltkarte für die perfekte Orientierung vor Ort E-Book mit Verlinkungen zu Standorten der Adressen POLYGLOTT im Web unter www.polyglott.de oder bei Facebook
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Seitenzahl: 201
© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019
Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.
Redaktionsleitung: Grit Müller
Verlagsredaktion: Anne Kathrin Scheiter
Autoren: Stefan Maiwald, Monika Pelz, Peter Peter
Redaktion: Martin Waller
Bildredaktion: Lisa Rost
Layoutkonzept/Titeldesign: fpm factor product münchen
Kartografie: Theiss Heidolph und Kunth Verlag GmbH & Co. KG
eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska
ISBN 978-3-8464-0640-3
1. Auflage 2019
GuU 0640 05_2019_02
Bildnachweis
Coverabbildung: laif/Le Figaro Magazine/Fabre, Laurent
Fotos: Bogenberger, Heike: >; Brinkmann, Katja: >; Fotolia/LianeM: >; getty images/BremecR: >; Huber Images/Dutton, Colin: >; Huber Images/Huber, Johanna: >, >; Huber Images/Saffo, Alessandro: >, >; Huber Images/Simeone, G.: >, >, >; laif/Gumm, Monica: >, >; laif/Haidinger, Robert: >; laif/hemis.fr/Alborno, Andrea: >; laif/hemis/Guiziou, Franck: >, >; laif/Heuer, Frank: >; laif/Kirchgessner, Markus: >; laif/Kirchner, Martin: >; laif/Knoll, Georg: >, >; laif/Rabouan, Jean-Baptiste: >; laif/Stukhard, Cathrine: >; plainpicture/Mato/Vaccarella, Luigi: >; Shutterstock/AB Visual Arts: >; Shutterstock/Anderson, T: >; Shutterstock/barmalini: >; Shutterstock/Caterina_K: >; Shutterstock/DinoPh: >; Shutterstock/elen_studio: >; Shutterstock/Filomena, Martino: >; Shutterstock/Flamingi, Simona: >; Shutterstock/forben: >; Shutterstock/Giampiccolo, Angelo: >; Shutterstock/LianeM: >; Shutterstock/Mi.Ti.: >, >, >; Shutterstock/mRGB: >; Shutterstock/Ossino, Marco: >; Shutterstock/Palma, Cesare: >, >; Shutterstock/Parente, Sabino: >, >; Shutterstock/Pulham, Nicole: >; Shutterstock/Rybachuk, Andrei: >; Shutterstock/tanialerro.art: >; Shutterstock/trabantos: >; Shutterstock/VS70: >; Shutterstock/Wilson, Emily Marie: >; stock.adobe.com/Comugnero, Silvan: >; stock.adobe.com/e55evu: >; stock.adobe.com/Gallin, Samuele: >; stock.adobe.com/kite_rin: >; stock.adobe.com/mRGB: >.
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SYMBOLE ALLGEMEIN
L
Erstklassig: Besondere Tipps der Autoren
C
Seitenblick: Spannende Anekdoten zum Reiseziel
1
Top-Highlights und
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Highlights der Destination
1
Die POLYGLOTT-Touren
6
Stationen einer Tour
1
Hinweis auf 50 Dinge
Hotel DZ
Restaurant
€
bis 60 EUR
bis 23 EUR
€€
60 bis 100 EUR
23 bis 33 EUR
€€€
über 100 EUR
über 33 EUR
Zeichenerklärung der Karten
Autobahn Schnellstraßebeschriebene Region (Seite=Kapitelanfang)Hauptstraße sonstige Straßen FußgängerzoneSehenswürdigkeitenEisenbahn StaatsgrenzeTourenvorschlagLandesgrenze NationalparkgrenzeDie wichtigsten Sehenswürdigkeiten
Kleine Buchten, klares Wasser – wer Ruhe sucht, ist auf den Tremiti-Inseln richtig.
Fast wie in einer arabischen Kasbah fühlt man sich in Baris città vecchia.
Die grandiose Anlage des Stauferkaisers Friedrich II. ist heute UNESCO-Welterbe.
Italiens größte Tropfstein-Karsthöhle mit einer riesigen Eingangshalle.
Die einzigartigen runden Steinhäuschen gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Ob Pop-Art oder Traditionelles, hier haben Keramikfans die Qual der Wahl.
Weiße Häuser auf einem kleinen Kap am Meer sorgen für griechisches Flair.
Die Stadt bezaubert mit prachtvoller Architektur und südlicher Heiterkeit.
Die Wohnkultur der Vergangenheit wird in den Grotten von Matera lebendig.
Das Städtchen liegt ganz im Süden aussichtsreich über dem Meer.
Der schönste Badeort der kalabrischen Küste hat auch eine hübsche Altstadt.
Über 2000 Jahre alt sind die verblüffend lebensecht wirkenden Kriegerfiguren.
mehr entdecken, schöner reisen
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TOUREN
REGION
DAUER
TOUR1
Über die Halbinsel Gargano
Nordapulien
5 Tage
TOUR2
Tavoliere – die größte Ebene des Südens
Nordapulien
3 Tage
TOUR3
Romanik am Meer
Mittelapulien
4 Tage
TOUR4
Im Nationalpark Alta Murgia
Mittelapulien
4 Tage
TOUR5
Ins Tal der weißen Trulli
Mittelapulien
6 Tage
TOUR6
Der Salento
Südapulien
6–8 Tage
TOUR7
Murge Tarantine
Südapulien
2–3 Tage
TOUR8
Am Monte Vulture
Basilikata
3 Tage
TOUR9
Im Zentrum der Basilikata
Basilikata
3 Tage
TOUR0
Im Nationalpark Sila
Kalabrien
6 Tage
TOUR!
Am Ionischen Meer
Kalabrien
1–2 Tage
TOUR@
Von Tropea nach Süden
Kalabrien
3–5 Tage
TOUR#
Die Highlights Apuliens
Extra-Tour
2 Wochen
TOUR$
Die schönsten Naturlandschaften
Extra-Tour
2 Wochen
© Huber Images/Saffo, Alessandro
Strandleben in der Bucht von Torre dell’Orso nördlich von Otranto
Apulien, Basilikata, Kalabrien – selbst für italophile Touristen hat dieser Dreiklang etwas Geheimnisvolles. Doch wer weiß, wie lange das noch so bleibt, denn in seiner Ursprünglichkeit bietet der italienische Festlandssüden all das, was Reisende schätzen.
© Bogenberger, Heike
STEFAN MAIWALD
Der Autor lebt seit 15 Jahren in Italien und schreibt von dort für diverse Magazine (darunter Merian und Der Feinschmecker). Sein liebster Ort im Süden ist das Fischerdorf Savelletri zwischen Bari und Brindisi. In seinem Blog www.postausitalien.com berichtet er regelmäßig aus allen Teilen des Landes.
Auch wenn ein Journalist in der Regel möglichst objektiv sein sollte – hier muss ich diesen Grundsatz mit Schwung über Bord werfen: Es fällt mir wirklich schwer, irgendetwas Schlechtes über die drei Regionen im Süden Italiens zu sagen. Denn für einen Reisenden stimmt hier einfach alles. Natürlich zuallererst und ganz banal das Klima: zehn Monate sommerliche Zustände, acht Monate Badewetter – das ist schon ziemlich gut. Aber man erlebt eben auch noch den Rhythmus der Jahreszeiten, das Aufblühen und Vergehen der Natur, und alle zehn Jahre schneit es sogar (ein guter Freund von mir hat im Tiefschnee in Lecce geheiratet, dabei waren wir ganz optimistisch gewesen und hatten Badesachen eingepackt).
Warme Ecken gibt es viele auf der Welt, doch wo gibt es so viel Kultur auf so engem Raum? Fast jede mediterrane Großmacht hat hier in den letzten 2000 Jahren ihre Spuren hinterlassen, die Einflüsse Griechenlands, Spaniens, Frankreichs und der Byzantiner sind in noch vielen Städten zu spüren, selbst einige örtliche Dialekte ähneln eher den fremden Sprachen als dem Italienischen.
© laif/hemis/Guiziou, Franck
In den Gassen der Altstadt von Bari
Besonders Lecce ist ein Traum. Wohl nirgends in Italien gibt es eine so stimmungsvolle Altstadt, komplett verkehrsberuhigt und voll mit barocken Prachtbauten. Hier wirkt der Stil aber nicht schwer und überladen, sondern kommt hell und fröhlich-verspielt daher. Die Festungsstadt Gallipoli mit ihrer vorgelagerten, vom Meer umschlossenen Altstadt sucht ebenfalls ihresgleichen, und Matera wurde zur Europäischen Kulturhauptstadt 2019 gewählt – eine Auszeichnung, die Italiens Süden einen gewaltigen ökonomischen Schub geben könnte. Selbst die Altstadt von Bari, für das noch vor gut zehn Jahren so mancher Reiseführer eine Warnung ausgesprochen hat, kann man inzwischen sorglos erkunden. Die größte Stadt des südlichen Festlands hat sich herausgeputzt und bietet neben dem Grab des Nikolaus Kultur in Hülle und Fülle.
© Shutterstock/Palma, Cesare
Manchmal fällt sogar Schnee im Salento
Und dann erst die Küche, die hier nicht nur von üblicher italienischer Brillanz ist (das sowieso), sondern darüber hinaus aus vielen Meeren und sogar aus dem Hochgebirge ihre Zutaten bezieht. Zwischen schneeweißen Gipfeln und smaragdgrünen Meeresbuchten liegen in Kalabrien mitunter nicht mehr als 30 Minuten Fahrtzeit.
Über Sushi kann man hier nur lächeln, denn im Süden hat man Fisch schon immer am liebsten roh gegessen. Frisch genug ist er ja. Auch Pastaliebhaber können aus dem Vollen schöpfen, denn besonders Apulien ist eine echte Nudelhochburg. Selbstgemachte Orecchiette und Cavatelli gibt es beinahe an jeder Ecke zu kaufen. Ein weiterer Trumpf sind Gemüse und Hülsenfrüchte, die im warmen, gleichmäßigen, aber nie beleidigend heißen Klima gedeihen. Selbst französische Kochlegenden wie Alain Ducasse beziehen ihr Gemüse aus dem Salento, dem apulischen Süden. Und die süßlichen Zwiebeln aus dem kalabrischen Tropea sind in der Spitzenküche heilig. Apulischer Wein erlebt einen regelrechten Boom – Gewächse wie Primitivo und Negroamaro haben sich als Qualitätsprodukte durchgesetzt.
Ein Hinweis für Preisbewusste: Selbst Hotels und Restaurants der oberen Kategorie sind hier bezahlbar, weil der Tourismus die Preise noch nicht verdorben hat. Gerade in der Nebensaison lässt sich auch in vermeintlich teuren Häusern preiswert wohnen, und in gehobenen Restaurants muss man keine Angst vor der Rechnung haben.
Als Niedersachse, der oft mit dem Auto gen Süden fährt, schätze ich die Gegend noch aus einem anderen Grund: Gerade Apulien ist, im Gegensatz zu vielen anderen italienischen Küstengebieten, flach und weitläufig, eine herrliche Ebene. Und ich liebe die Ebene. Die Weite. Die Sicht bis zum Horizont, unterbrochen allenfalls von den typischen weißgetünchten Häusern; die Blicke schweifen über Olivenbäume und Gemüsefelder bis hin zum Meer – ach ja, das ist das wahre Leben.
Apropos eigene Anfahrt: Zugegeben, es stimmt, was der großartige Autor Bill Bryson schrieb – Italiener hätten nie von der Erfindung des Automobils erfahren dürfen. Gerade im Süden fahren sie wie die Außerirdischen. Wenn die Autobahn hinter Bari zu einer engen zweispurigen Schnellstraße mit halbherzig angedeuteten Haltebuchten wird, dann steigt der Puls. Da hilft auch der Meerblick nicht, den man über viele Kilometer genießt. Doch wenn es dann, so etwa ab Brindisi oder Richtung Taranto, wieder ruhiger wird, dann ist die Urlaubsstimmung schnell zurück, der Puls sinkt in den Beruhigungsmodus – und man ist am Ziel aller Urlaubsträume.
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Barocke Pracht in Lecce
Die kleinen Geheimnisse sind oftmals die spannendsten. Hier werden die Geschichten hinter den Kulissen erzählt.
Eine Masseria war einst die Residenz des Großgrundbesitzers, oder vornehmer: des Landadligen. Die großen Räume dienten als Stallungen, als Vorratskammern für die Ernte, als Ölmühlen, aber auch als sichere Festung für die schutzbefohlenen Bauern und ihre Familien, wenn osmanische Piraten anrückten, was im 15. und 16. Jh. häufig der Fall war.
Deswegen finden sich auch keine Masserien direkt am Meer, sondern immer ein paar Kilometer im Hinterland. Oft haben sie sogar Geheimtüren, hinter denen man die wertvollsten Stücke des Hausstandes – oder auch mal sich selbst – verstecken konnte. Heutige Masserien sind in jedem Fall enorm geschichtsträchtig. Wer sie als Urlaubsdomizil wählt – es gibt sie als Hotel in jeder Preisklasse –, begibt sich in einen regelrechten Abenteuerspielplatz, und die Inhaber berichten gern, was hier wann geschah.
Der heute eher arme Süden erlebte vor allem im 17. Jh. eine ungeheure Blüte. Die reichen Lecceser profitierten vom Ölboom – wohlgemerkt vom Olivenölboom. Das Öl wurde nämlich als Lampenöl in den Norden Europas geliefert und brachte viel Licht ins Dunkel, was sich die Kaufleute und Adligen dort eine Stange Geld kosten ließen. Die hiesigen Großgrundbesitzer legten den Reichtum aber nicht nur in prächtigen Villen, sondern auch in repräsentativen Sakralbauten an. Denn ein jeder wusste ja, dass man sich von allerlei kleinen und großen Sünden reinwaschen kann, wenn man dem lieben Gott ein Haus baut, und je prunkvoller das ausfiel, desto sicherer konnte man sein, doch noch im Paradies zu landen. Der sehr weiche und damit leicht zu behandelnde Lecceser Tuffstein tat ein Übriges, um den spielerisch-verzierten Barockstil hervorzubringen. Den Beinamen »Florenz des Südens« trägt die Stadt zu Recht – ja, man könnte eigentlich Florenz auch »Lecce des Nordens« nennen …
Keine andere Region Italiens, nicht einmal Sizilien, ist so im Griff einer Mafia-Organisation wie Kalabrien. Doch wenn es überhaupt etwas Gutes über die ’Ndrangheta > zu sagen gibt, dann das: Touristen bleiben von ihr völlig unbehelligt – im Gegenteil gilt sogar, dass die Reisenden als Devisenbringer höchst willkommen sind.
Hier wird entdeckt, probiert, gestaunt, Urlaubserinnerungen werden gesammelt und Fettnäpfe clever umgangen. Diese Tipps machen Lust auf mehr und lassen Sie die ganz typischen Seiten erleben. Viel Spaß dabei!
1Schnorcheln auf Tremiti Abtauchen ohne Vorbildung versprechen die geführten Schnorcheltouren mit der Meeresbiologin Emanuella Lioia rund um die bildschönen Buchten der Tremiti-Inseln >. Alle Informationen unter www.mejofauna.blogspot.it.
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Pause vom Pedaletreten am Strand von Peschici
2Per Pedale In Apulien gibt es abgeschirmte Wege für Radtouristen, die auf landschaftlich schönen Routen durch Olivenhaine führen. Wochenausflüge mit Begleitfahrzeug fürs Gepäck von Masseria zu Masseria (ab ca. 600 €) bieten perfekten Aktivurlaub. Eine gute Adresse ist www.apuliabiketours.com.
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Der Gegenstand des Peperoncino-Diploms
3Pikante Studien In der Accademia del Peperoncino Online-Karte im kalabrischen Diamante wird dem Geheimnis der scharfen Frucht auf den Grund gegangen. Wer für einen Tag mitstudieren und dort zu Abend essen will, bekommt ein Diplom (Via Fausto Gullo 1, Tel. 0 98 58 11 30, www.peperoncino.org).
4Ausfahrten mit dem Fischer Näher kommt man den Einheimischen in Kalabrien nirgends: Tagesfahrten aufs Meer mit örtlichen Fischern (25 €) organisiert Ostro > in Le Castella.
5Herrlich golfen Italiens wundervollster Anfängerplatz ist der 9-Loch-Course Torre Coccaro Online-Karte inmitten alter Olivenbäume. Nirgends lässt sich der Sport schöner erlernen (C.da Coccaro 8, Savelletri di Fasano, www.masseriatorrecoccaro.com).
6Digestivo in der Nacht Genießen Sie die beschwingten Nächte in Lecce. Ab etwa 23 Uhr beginnt die movida, man trinkt sein Glas Wein draußen im Stehen, Straßen und Kneipen sind rappelvoll. Beliebter-Treffpunkt ist das Quanto Basta Online-Karte mit den beiden Bar-Profis Diego und Andrea (Via Paladini 17).
7Was für ein Käse! Lamapecora Online-Karte ist eine der bezauberndsten Käsereien Apuliens. Frühmorgens kann man zusehen, wie Mozzarella frisch gemacht wird, und für Kinder ist das schön gelegene Caseificio ein regelrechter Streichelzoo (Contrada da Fascianello, Fasano).
8Fisch schauen Der Fischmarkt in Bari gleich beim Teatro Margherita ist ein Erlebnis für alle Sinne. Eine beliebte Bareser Tradition heißt ’nderre alle lanze – man bummelt zu den Ständen auf der Mola San Nicola und isst Austern, Tintenfisch, Seeigel, natürlich roh, allenfalls mit einem Spritzer Zitronensaft.
9Handelsschule Vom Salzstreuer bis zur Einbauküche: Der Markt von Martina Franca offeriert jeden Mittwochvormittag auf den Straßen des Viertels Sant’Eligio die komplette Bandbreite alltäglicher Nützlichkeiten. Angeregtes Feilschen ausdrücklich erwünscht!
0Kochschule beim Spitzenkoch Was für ein Genusstag: Erst wird mit dem Chefkoch der Fisch- und Gemüsemarkt in Monopoli besucht, anschließend gemeinsam gekocht – auf Wunsch auch Pizza im 500 Jahre alten Holzofen (Masseria Torre Maizza, Online-Karte, C.da Coccaro, s.n., Savelletri, Tel. 08 04 82 78 38, www.masseriatorremaizza.com).
!Ab zum Wrack Für wirkliche Spezialisten: Scuba Diving Otranto Online-Karte bietet auch Wrack- und Nacht-Tauchgänge an, etwa zum Wrack der 1960 gesunkenen Hadonis (Via del Porto 1, Tel. 08 36 80 27 40, www.scubadiving.it).
© laif/Haidinger, Robert
Hier gibt’s Tropea-Zwiebeln direkt von der Ladefläche
@Tropea-Zwiebeln Die roten süßlichen Zwiebeln aus Kalabrien sind aus der gehobenen Gastronomie nicht mehr wegzudenken. Was Spitzenköchen recht ist, sollte Ihnen billig sein – man findet sie auf praktisch allen der zahllosen Märkte.
#Tatar-Träume Carpaccio oder Tatar vom Fisch steht auf jeder vernünftigen Speisekarte, etwa bei Antonio Scalera und Francesca Mosele im La Bul Online-Karte in Baris Innenstadt, wo das Tatar des fangfrischen Fischs mit eingelegten Tomaten, Kapern, Pinienkernen und Zwiebeln serviert wird (Via Pasquale Villari 52, Tel. 08 05 23 05 76).
$Spaghetti mit Seeigeleiern Cristina Contes Erfindung, Spaghetti Carbonara mit einer Emulsion aus Seeigeleiern, ist landesweit berühmt. Das Original gibt es in ihrem Restaurant LaltroBaffo Online-Karte in Otranto (Via Cenobio Basiliano 23, Tel. 08 36 80 16 36, www.laltrobaffo.com).
%Peperoncino-Schnaps Wer auf scharfe Sachen steht, sollte sich diesen Rachenputzer nicht entgehen lassen – macht garantiert die Atemwege frei! Exklusiv im Feinkostladen Trullo degli Antichi Sapori Online-Karte(Alberobello, Via Monte San Michele 37, www.trulloantichisapori.eu).
^Schokolade aus Maglie Sie sind legendär, die süßen Spezialitäten des Schokoladenhauses Maglio Online-Karte. Ganzjähriger Klassiker sind die Aprikosen und Maraska-Kirschen, übergossen mit 60-Prozent-Bitterschokolade (Via San Giuseppe 48, Maglie, www.cioccolatomaglio.it).
&Wein aus dem Salento Wuchtig und intensiv, dabei weich und harmonisch präsentieren sich lokale Rotweine. Vielfach preisgekrönt ist der »Nero« des erfolgreichsten apulischen Erzeugers, Conti Zecca Online-Karte, der in seiner Enoteca fast alle Jahrgänge bereithält (20–45 €, Via Cesarea, Leverano,www.contizecca.it).
*Kleinstbiere Auch für Weinverächter ist etwas dabei: In den letzten Jahren hat sich vor allem Apulien zu einer echten Bierbrauer-Region entwickelt, manche Restaurants haben eine eigene Bierkarte. Besonders gut: das »Malagrika« der Brauerei B94, das z.B. die Bar 300mila > in Lecce ausschenkt.
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Kein Süditalienurlaub ohne Mandel-Granita
(Eiskalte Granita Was wäre Süditalien ohne die Granita, jenes köstliche süße Sorbet, mit dem man jeden Sommertag perfekt beginnen lassen kann? Probieren Sie im Girone dei Golosi in Gallipoli unbedingt die Sorten Mandel, Kaffee oder Zitrone mit Basilikum (Online-Karte, Piazza Imbriani 30).
)Pesce crudo Frisch vom Kutter, fein aufgeschnitten und gleich an Ort und Stelle verzehrt: Roher Fisch ist eine apulische Spezialität. Probieren Sie ihn bei der Familie Sabatelli direkt an der Hafenmole von Savelletri. Wer die Qual der Wahl vermeiden will, bestellt den Misto-Crudo-Teller (Online-Karte, Piazza Amati, www.pescheria2mari.it).
qVecchio Amaro del Capo Dieser berühmte Likör wird eisgekühlt als Digestivo getrunken. Seine Mixtur aus 29 kalabrischen Kräutern und Früchten (darunter Kamille, Orange, Mandarine) macht ihn zu einer Essenz Süditaliens. Erhältlich in den meisten Feinkostläden.
wBeste Pasta Apulien ist Italiens Pasta-Hochburg, hat jedoch wenige Nudelfabriken – die Familien stellen die Pasta in Kleinstmengen für den persönlichen Gebrauch selbst her. Eine Ausnahme ist Benedetto Cavalieri Online-Karte in Maglie, dessen Pasta in Ruhe zwei volle Tage lang austrocknen darf (Via Garibaldi 64, Maglie, www.benedettocavalieri.it).
ePrachtbau am Wasser Die Idee war mutig: 1914 eröffnet, sollte das Teatro Margherita > in Bari der kulturelle Fixstern des italienischen Südens werden. Schon die Architektur im Liberty-Stil, auf Stelzen im Wasser, war einzigartig. Doch dann kam ein langer Niedergang, und erst 2010 feierte der Bau seine Wiedereröffnung als Museum. Derzeit sind weitere Umbauten im Gange, die sich noch hinziehen.
rDer böse Dieb Ist der »Malladrone« womöglich die hässlichste Statue der Welt? Die Holzschnitzarbeit aus dem 17. Jh. zeigt einen der Diebe, die mit Jesus gekreuzigt wurden. Gabriele D’Annunzio jedenfalls hat sie seinerzeit nachhaltig schockiert. Sie ist in der Kirche San Francesco d’Assisi Online-Karte in Gallipoli zu, nun ja, bewundern (Riviera Nazario Sauro).
tWeinseligkeit Staunend steht man im Consorzio Produttori Vini Manduria Online-Karte vor den gewaltigen, vierstöckigen Stahltanks – und kann im Weinmuseum sehen, unter welchen Mühen früher der Wein erzeugt wurde (Via Fabio Massimo 19, Manduria, www.cpvini.com).
yAussicht über Meer und Inseln Von der Cappella dell’Eremita (in Wirklichkeit eine Bank), zu der auf der Tremiti-Insel San Domino > ein schöner Weg führt (ausgeschildert; ca. 500 m vom Zentrum entfernt), überblickt man den ganzen Archipel.
uUnterirdische Ölmühle Die Frantoi Ipogei Online-Karte> ist die einzige von Gallipolis 35 unterirdischen Ölmühlen, die zu besichtigen ist – faszinierend! (Via Antonietta de Pace 87, Eintritt 1,50 €)
iDas Fest der Feste Die Varia di Palmi, eines der größten Feste Italiens, findet am letzten Augustsonntag statt. Mehr als 200 Träger schleppen im kalabrischen Palmi eine 16 m hohe Skulptur durch die Stadt, auf deren Spitze sich die Jungfrau Maria in den Himmel erhebt.
© Shutterstock/Wilson, Emily Marie
Korbflechten erscheint ganz einfach, wenn man den Meistern bei der Arbeit zusieht
oMeisterinnen bei der Arbeit In der Altstadt von Bari sitzen vormittags die alten Frauen vor ihren Häusern, kneten den Teig und formen daraus frische Pasta, zumeist die berühmten Orecchiette (»Öhrchen«). Die Geschwindigkeit und Fingerfertigkeit der Damen ist wirklich beeindruckend!
pFlecht-Werk Eine der Spezialitäten Apuliens und insbesondere Gallipolis sind Flechtkörbe, die direkt auf der Straße hergestellt werden. Das ist eine hohe Kunst – was man spätestens dann merkt, wenn die Maestri die staunenden Zuschauer es einmal selbst versuchen lassen. Gern sitzen sie auf der Via C. Colombo Riviera.
© Shutterstock/Palma, Cesare
Sonnenuntergang bei Gallipoli
QSonnenuntergang schauen Nur wo? Mein Tipp: Im Buena Vista Café Online-Karte in Gallipoli auf der einmaligen Terrasse, die praktisch ins Meer hineinragt (Riviera Nazario Sauro 127).
WTaralli Beste Adresse für das ringförmige Gebäck in vielerlei Geschmacksrichtungen ist I Sapori del Borgo Antico in Gallipoli. Lange haltbar! (Via Antonietta De Pace)
ETremiti-Keramik Gennaro Cafiero, Tremitis einziger Künstler, stellt aus Keramik allerlei Nützliches, aber auch Unnützes her – etwa herrlich kitschigen Tischschmuck in Form von lächelnden Hummern oder fröhlichen Seehunden (Ceramiche Azzurra, Via Diomede, San Domino).
RWein Wenn Sie sich die Fahrten zu einzelnen Winzern sparen wollen: Die fantastische Enoteca Vinarius Online-Karte in Bari hat eine riesige Auswahl, z.B. typisch apulischen Salice Salentino (Viale Europa 16c).
TTerrakotta-Kunst Traumschönes Geschirr, Wandschmuck und ausgefallenes Dekor aus Terrakotta bietet Gianpiero Indino Online-Karte in Lucugnano (Provinz Lecce) an. Ein sechsteiliges Tellerservice kostet z.B. 130 € (SS 275 Lucugnano-Montesano).
YLakritze Wer sie mag, wird süchtig danach: In der Liquirizia Amarelli > in Rossano Scalo wird seit 1732 herausragende Lakritze hergestellt – und auch in handliche Geschenkdöschen verpackt.
UFeine Weihnacht Ein Gebäck, das unter dem Tannenbaum nicht fehlen darf: panicelli sind Rosinen, die in ein Zitronenblatt gewickelt und gedörrt werden. Traditionell aus Santa Maria del Cedro, heute in den meisten Feinkostläden erhältlich.
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Ein bisschen Italienisch ist immer gut – nicht nur, um die Speisekarte zu verstehen
IHandgeschnitzte Pfeifen aus Serra San Bruno oder Reggio di Calabria gehören zu den besten, die man bekommen kann. Schauen Sie bei Fabrizio Romeo in Reggio vorbei. Gute Qualität kann durchaus 300 € kosten (Via San Giuseppe 87, www.fabrizioromeopipe.it).
OSpezialitäten mit Peperoncino Sapore Calabria bietet Würste, Liköre (ab 7 €), Marmeladen (ab 4,50 €) und sogar Schokolade mit Beigabe der pikanten Schote an (Corso Vittorio Emanuele 130, Diamante, www.saporecalabria.it).
PLichterglanz Hier kaufen Architekten ein: Bei den Fratelli Parisi Online-Karte gibt es Lichtkunst, die Glanz auch in die unscheinbarsten Räume bringt (Corso Umberto I, Taurisano, www.fratelliparisi.com).
aMitte August reisen An den Tagen rund um ferragosto (15.8.) macht das Urlauben auch bei bestem Wetter keinen Spaß – die Strände sind hoffnungslos überfüllt, an Plätze in Restaurants ist nicht zu denken. Wenn Sie sich nicht sehr, sehr gut in der Region auskennen, sollten Sie diese Woche vermeiden.
sAlkohol unterschätzen Achtung, apulische Weine wie der Primitivo sind sehr alkoholstark, was sich besonders in der Sommerhitze bemerkbar machen kann. Selbst der Rosato hat nichts mit den leichten Rosés anderer Regionen zu tun und kann bis auf 15 Vol.-% kommen.
dSprache ignorieren Verlassen Sie sich nicht darauf, dass in kleineren Dörfern jeder Englisch – oder gar Deutsch – spricht. Zwar klappt eine Verständigung immer irgendwie, aber ein paar Brocken Italienisch sind auf jeden Fall hilfreich.
fÜber Fußball diskutieren Ein heikles Thema gerade in Süditalien, und Sie können sich leicht in die Nesseln setzen, wenn Sie etwa Juventus Turin loben (oder dies unterlassen – Sie sehen, es ist kompliziert). Auch die lokalen Teams sind heftig untereinander verfeindet, etwa AS Bari und US Lecce.
gNur Pizza essen Nichts gegen eine gute Pizza – aber wozu sind Sie 1500 km weit in den Süden gereist? Lassen Sie sich auf die kulinarischen Abenteuer ein, die die Region bietet.
hSchmuck spazieren tragen Die globale Kleinkriminalität hat längst auch Süditalien erreicht: Lassen Sie wertvollen Schmuck und Uhren im Hotelzimmer – oder am besten gleich zu Hause.
jVerkehrspolizist spielen Bleiben Sie cool. Regen Sie sich nicht über riskante Überholmanöver, ignorierte Ampeln und sonstige Verstöße auf. Schwimmen Sie selbstbewusst im Verkehr mit.
kUngefragt knipsen Viele Szenen im Süden sind fotogen: Frauen, die Nudeln formen, Männer, die Körbe flechten oder Fischernetze flicken. Doch wenn Sie sie aufnehmen wollen, dann fragen Sie kurz vorher, denn Sie sind ja nicht im Zoo. Ein kurzes posso? reicht meist.
lNachlässig kleiden Im Süden Italiens ist die bella figura sogar noch wichtiger als im Norden. Spaghetti-Tops, kurze Hosen oder gar Badeshorts und Flip-Flops sind nirgends gern gesehen – nicht einmal in einer preiswerten Strand-Pizzeria und schon gar nicht in Kirchen.
AAchtung, Finanzamt! Kontrollen sind im Süden selten, aber man weiß ja nie: Behalten Sie den Kassenbon, selbst wenn Sie nur eine Flasche Wasser gekauft haben. In Italien kontrolliert die Steuerfahndung auch Käufer, und ohne Kaufbeleg riskiert man eine Geldstrafe.