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Mit dem MERIAN Reiseführer Venedig wissen Sie immer, worauf es wirklich ankommt. MERIAN zeigt die Stadt in all ihrem Reichtum: die charakteristischen Sehenswürdigkeiten und alles, was Sie darüber hinaus ebenfalls nicht verpassen sollten. So machen Sie mehr aus Ihrer Reise. MEHR ERLEBEN: Dank wertvoller Tipps sind Sie immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort, für unvergessliche Augenblicke. – MEHR GENIESSEN: Ausgesuchte Adressen und Empfehlungen führen Sie zu einmaligen Hotels, urtypischen Restaurants, feinen Traditionsgeschäften und kulturellen Highlights. – MEHR SEHEN: Spannende Geschichten geben erstaunliche Einblicke in die Stadt und liefern vertiefende Hintergründe. Mit Extra-Faltkarte zum Herausnehmen.
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Seitenzahl: 237
© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020
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Verlagsleitung: Grit Müller
Verlagsredaktion: Susanne Kronester
Autoren: Stefan Maiwald, Wolftraud de Concini
Redaktion: bookwise, München
Bildredaktion: Nora Goth
Schlussredaktion: Ulla Thomsen
Reihengestaltung: Independent Medien Design, Horst Moser, München
Kartografie: Huber Kartographie GmbH für Gräfe und Unzer Verlag GmbH
eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska, Renate Hutt
ISBN 978-3-8342-3147-5
1. Auflage 2020
GuU 3147-5 4_2020_2
Bildnachweis
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Übersichtskarte
Das winzigste Sechstel der Stadt, aber mit Markusplatz, Dogenpalast und Markusdom das Herz Venedigs und äußerst touristisch geprägt. Viele Boutiquen italienischer und internationaler Nobelmarken und prächtige Showrooms der bekanntesten Glashersteller gibt es hier. >
Übersichtskarte
Ein studentisch geprägter, lebenswerter Stadtteil, aber auch – wie könnte es in Venedig anders sein? – voller Hochkultur, von alten Meistern über Rokokoglanz bis zur modernen und zeitgenössischen Kunst, eingerahmt vom Canal Grande und dem Canale della Giudecca. >
Übersichtskarte
Der Name des Viertels im Westen der Stadt stammt von einer Kirche, die unter Napoleon geschleift wurde. Abseits der üblichen Pfade finden sich hier romantische Ecken und stimmungsvolle Trattorien. >
Übersichtskarte
In dem nahezu komplett vom Canal Grande umschlossenen Stadtteil liegen der Rialtomarkt, die Chiesa di San Rocco und die beeindruckende Frari-Kirche. >
Übersichtskarte
Der Norden der Stadt ist heiter und sonnendurchflutet, bietet die zauberhafte Ca’ d’Oro, das Ghetto, die Kirchen I Gesuiti und Madonna dell’Orto, zudem viele typische Restaurants und bezahlbare Hotels. >
Übersichtskarte
Das größte Sestiere östlich des Markusplatzes beherbergt das beeindruckende Arsenale, die Biennalegärten und die Flaniermeile Via Garibaldi. Die Kunstbiennale findet weitgehend hier statt. >
Übersichtskarte
Obwohl die Insel Giudecca verwaltungstechnisch zu Dorsoduro gehört, ist sie kulturell und historisch eigenständig und war einst ein Warenlager und wichtiger Umschlaghafen. Schöne Hotels, oft mit Traumblick auf die Silhouette der Stadt. >
Mein Venedig ist eine Stadt, die sich nicht nur auf ihre märchenhafte Kulisse beschränkt. Heute präsentiert sie sich als lebendige Kunstmetropole des 21. Jahrhunderts – und darf sogar als Vorbild für alle anderen Städte gelten!
Allein die Anfahrt löst pure Vorfreude aus, denn selbst die schönsten Städte der Welt wollen erst bezwungen werden – über mehrspurige Straßen, an Tankstellen, Fabriken und Vorstädten vorbei. Zum hübschen Kern muss man sich erst mühsam vorarbeiten. Vom Flugzeug aus zeigt sich der Fisch-Umriss der Altstadt, doch angenehmer reist es sich per Zug oder Auto über die Brücke, die noch nicht lange die Stadt an die Terraferma bindet. Bei der Überfahrt taucht am Horizont wie bei einer Fata Morgana die Silhouette der Stadt auf, geradezu märchenhaft.
Und dann die Ankunft: Venedig wird uns immer aufs Neue überraschen. Meine Co-Autorin Wolftraud de Concini, die einen großen Teil der Texte dieses Buches lieferte, schreibt: »Jeder hat seine eigene Vorstellung von der Lagunenstadt. Die einen denken an ›Der Tod in Venedig‹ von Thomas Mann und das (angeblich?) versinkende Venedig, die anderen an goldglänzende Paläste und prächtige Kirchen, die der Wassergefahr bis heute trotzen. Die einen suchen im Getümmel des Carnevale veneziano nach Abwechslung oder lassen sich bei einer romantischen Gondelfahrt einschaukeln, die anderen machen sich auf die Suche nach Zeugen zeitgenössischer Architektur, die über die ganze Stadt verstreut liegen. Jeder erschafft sich sein eigenes Venezia, was in dieser so facettenreichen Stadt möglich ist. Sie ist und bleibt ein Mythos. Einzigartig und unvergleichlich.«
Venedig-Besucher wandern quasi auf einem umgedrehten Wald: Denn vom Mittelalter an sind Millionen und Abermillionen Baumstämme in den schlammigen Grund der Lagune gerammt worden, als Halt und Stütze für Paläste, Kirchen und Brücken. Und für die Wohnhäuser. Denn schließlich ist Venedig auch eine ganz normale Stadt. Die Bewohner drängen sich auf knapp 120 Inseln und Inselchen eng zusammen. Kaum vorstellbar, dass im 14. und 15. Jahrhundert drei- bis viermal mehr Menschen auf demselben Raum lebten wie heute. Ein weiteres faszinierendes Detail: Ein Detailkarte aus jener Zeit ist auch heute noch mehr oder weniger aktuell. Welche Stadt kann das schon von sich behaupten?
Venedigs Üppigkeit ist geradezu unmäßig: Es gibt zu viele Kirchen und zu viele Paläste, zu viele Eindrücke und zu viel Schönheit. Obwohl man die Stadt in 45 Minuten durchwandern kann, braucht es Jahre, um wirklich alles zu sehen. Und glaubt man, die Stadt in ihrer Gänze erfasst zu haben, öffnet eben ein neues Museum, wird eine Post in ein Kaufhaus umgewandelt, etabliert sich eine kleine Osteria. Niemand sollte sich von den Touristen täuschen lassen, Venedig ist trotz aller Probleme eine lebendige, junge Stadt.
Ich lebe seit 20 Jahren auf der Insel Grado, 80 Kilometer von Venedig entfernt. Es gibt eine enge historische Verbindung zwischen den beiden Orten, und auch der Dialekt der Gradeser ähnelt stark dem Venezianischen. Die Geschichte dieser Stadt, aber auch ihre Eigenheiten und ihre kulinarischen Genüsse, ihr amphibischer Charakter – all das hat mich seit jeher fasziniert. Für mich ist Venedig nicht nur die zweifellos ungewöhnlichste, sondern auch die schönste Stadt der Welt.
© Heike Bogenberger
Stefan Maiwald, geboren 1971, lebt auf der Insel Grado in Sichtweite der venezianischen Lagune. Er schreibt für Medien wie »GQ«, »Golf Journal« oder »SZ-Magazin«. Seine historischen Romane spielen ebenso in Venedig wie sein aktueller Krimi »Bis die Gondeln untergehen« (dtv). Mehr unter www.postausitalien.com
© Jalag: Lukas Spoerl
Auch wenn die schattigen Arkaden vor dem Caffè Florian (>) im Sommer zum Verweilen einladen, sollte man sich unbedingt die von Künstlern gestalteten Innenräume ansehen.
Das sind sie – die Sehenswürdigkeiten, für die Venedig weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt ist.
© laif: Luigi Caputo
Der Blick aus dem Museo Correr auf Basilica und Piazza San Marco hat sich über die Jahrhunderte kaum verändert – die Touristen sind wohl etwas mehr geworden.
Das Herz von Venedig, flankiert von der Markuskirche, dem Dogenpalast, dem Campanile, teuren Geschäften und eleganten Cafés, die zum Bummeln einladen. >
Bereits 1720 eröffnet war das Café stets ein beliebter Treff von Künstlern und Intellektuellen – im 19. Jh. aber auch Wiege anti-österreichischer Konspiration. Heute ist ein Cappuccino hier wie ein Museumsbesuch. >
Zweimal abgebrannt und zweimal originalgetreu wieder aufgebaut: Eine Premiere in diesem Haus war der Wunschtraum aller Komponisten, ein Opernabend ist ein Erlebnis >
Venezianische Kunst vom 14. bis zum 18. Jh., darunter auch Carpaccios Gemälde der Lagunenstadt um 1500. Hier findet man alle berühmten Namen >
Nach 30 Jahren hinterließ Peggy Guggenheim, Ehefrau (auch) von Max Ernst, ihrer Wahlheimatstadt eine der weltweit besten Sammlungen moderner Kunst. Der Museumsshop verspricht clevere Mitbringsel. >
Die gotische Franziskanerkirche Santa Maria Gloriosa dei Frari ist beinahe ein Tizian-Museum und auch die Grabstätte des produktiven und langlebigen Malers. >
Die meistbegangene, meistfotografierte und meistbewunderte Brücke Venedigs liegt im einstigen Handelszentrum der Stadt, ist ein Renaissancebauwerk aus dem 16. Jh. und wurde von Antonio Da Ponte entworfen. >
Die verkehrsreiche, 3800 m lange »Hauptstraße« der Lagunenstadt mit prächtigen Palazzi aus 700 Jahren Venedig. >
Das erste jüdische Viertel entstand 1516. Sehenswert sind die fünf Synagogen, das jüdische Museum und die vom litauischen Künstler Arbit Blatas geschaffenen Reliefs zum Gedenken an die Judenverfolgung im Zweiten Weltkrieg. >
Eine Glasbläser-Insel mit Weltruf. Das Museo del Vetro auf Murano erzählt die 2000-jährige Geschichte der venezianischen Glasproduktion nach. >
Ungewöhnliche Perspektiven, charmante Orte und feine Details versprechen besondere Augenblicke.
Der Kochkurs des Gritti Palace, mit einem lehrreichen Einkaufsbummel über den Rialtomarkt, gilt als der beste. >
Der Markusdom mal anders. Bewundern Sie den großen Mosaikboden: ein faszinierender steinerner Teppich. >
Nach dem Kunsthistoriker John Ruskin das schönste Bild der Welt: Vittore Carpaccios »Due dame veneziane«. >
Auf dem Platz in Dorsoduro trifft man sich nach dem Einkauf, zur Kaffeepause – am Abend gehört er den Studenten. >
Zeus oder Soldat? Adam und Eva oder Zigeuner? »Das Gewitter« von Giorgione gilt als Rätsel der Kunstgeschichte. >
Der neueste Kunsttempel für zeitgenössische Kunst. >
Die stimmungsvolle Kirche war 1973 Drehort des Psychothrillers »Wenn die Gondeln Trauer tragen«. >
© Getty Images: Marco Bottigelli
An der Punta della Dogana trifft der Canal Grande auf den von Giudecca. Im Hintergrund sieht man die Kirche San Giorgio Maggiore.
1000 Jahre Geschichte auf einen Blick. >
Der Glas-Eisen-Bau aus dem Jahr 1894 ist nach der Restaurierung eine Stätte der Muße und kulturellen Begegnung. >
Die originellste Buchhandlung der Welt. Bücher warten in Badewannen, Booten und sogar einer Gondel auf Käufer. >
Einer der schönsten Orte, einen Bellini zu genießen. >
Venedig aus der Vogelperspektive vom Glockenturm der Kirche San Giorgio Maggiore auf der gleichnamigen Insel. >
Spazieren oder Radeln durch Gärten und Felder, an Bauernhöfen vorbei – auf der Insel Sant’Erasmo. >
Der alte jüdische Friedhof auf der Lido-Insel faszinierte schon Goethe, Lord Byron und Mary Shelley. >
Traumtörn: Auf der »Edipo Re« genoss schon Pier Paolo Pasolini die Ruhe und den Blick auf Venedig. >
Amtssprache: Italienisch, verbreitet auch Venezianisch
Bekannt für: Film- und Kunst-Biennale, Karneval
Bevölkerung: 11 % Ausländer (Moldawier, Rumänen, Bangladescher)
Einwohner: Altstadt: 53.000, Inseln: 28.000, Festland: 180.000 (davon 90.000 in Mestre), Stadtgemeinde insg.: 261.000
Fläche: Stadtgemeinde Venedig insgesamt (Altstadt, Inseln, Lagune und die Orte auf dem Festland): 414,6 km²
Wasseranteil an der Gesamtfläche: 62,2 % (257,7 km²)
Bevölkerungsdichte: ca. 1000 Einwohner pro km² (Altstadt)
Zahl der Inseln: 118
Zahl der Brücken: 435, davon führen nur vier über den Canal Grande (Ponte della Costituzione, Ponte degli Scalzi, Ponte di Rialto und Ponte dell’Accademia)
Internet:www.comune.venezia.it
Religion: 85 % Katholiken
Verwaltung: 6 »sestieri« genannte Stadtteile und die Insel Giudecca
Währung: Euro
Klima (Mittelwerte)
Venedig auf einen Blick – welches Venedig? Die Hauptstadt der im stark industrialisierten italienischen Nordosten gelegenen Region Veneto, die auch die Provinzen Belluno, Padua, Rovigo, Treviso, Verona und Vicenza umfasst und von der Adria bis in die Alpen reicht? Venedig, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, von deren 810.000 Einwohnern ein Drittel in der Stadtgemeinde Venedig lebt? Oder Venedig, die Stadtgemeinde Venezia, die mit der Lagune und den Ortschaften auf dem Festland (wie Favaro Veneto, Marghera und Mestre) auf eine Fläche von 414,6 km² kommt? Oder Venedig die Altstadt, mit ihren sechs Stadtteilen Cannaregio, Dorsoduro, Santa Croce, Castello, San Polo und San Marco: dieses »centro storico«, wo sich rund 53.000 Einwohner dicht zusammendrängen?
Wenn die Touristen von ihrem Traumziel sprechen, ist dieser letztgenannte Teil der Stadt gemeint, der aus der Vogelperspektive einem dickbäuchigen Fisch gleicht, der sein leicht geöffnetes Maul dem Festland zuwendet und seinen Schwanz dem Meer.
Viel hat der Philosoph Massimo Cacciari zur Öffnung Venedigs beigetragen, von 1993 bis 2000 und 2005 bis 2010 Bürgermeister. Sein Nachfolger, Giorgio Orsoni, musste wegen Korruptionsverdachts zurücktreten, der jetzige Bürgermeister Luigi Brugnaro, ein erfolgreicher Unternehmer, der seit 2015 im Amt ist, will Privatkapital zur Sanierung geschichtsträchtiger Bauten und zur Gründung neuer Kulturzentren in die Stadt holen.
Italienisch ist (natürlich) auch in Venedig die offizielle Sprache, aber die Venezianer untereinander unterhalten sich immer noch gern in ihrem althergebrachten, klangvollen Dialekt, der im Übrigen zur Zeit der »Serenissima«-Republik viele Jahrhunderte die venezianische Amtssprache war.
Über dieses an sich schon enge Venedig fallen alljährlich mehr als 20 Mio. Touristen her, 12 Mio. als »shortstayer«, wie die Eintagesgäste im Touristiker-Slang heißen. Viele Soziologen und Ökonomen, meist Nicht-Venezianer, debattieren über den Sinn dieses unkontrollierbaren Zustroms und fragen sich, was diese Touristenmassen der Stadt einbringen – außer Abfall und überfüllten Gassen – und ob es nicht besser wäre, Venedig als riesiges Freilichtmuseum unter eine Glasglocke zu setzen oder in ein Gondel-Disneyland zu verwandeln.
Die Einheimischen hören derlei nicht gern, denn gerade diese »Eintagsfliegen« sind ihr täglich Brot. Viele Venedig-Touristen übernachten zwar auf dem preiswerteren Festland, aber für Speisen und Getränke, Transport, Shopping und Besichtigungen geben sie immerhin 70 € pro Kopf aus, in Summe eine Menge Geld, das auch zur immer dringenden Restaurierung von Palästen und Kirchen verwendet wird. Mit den (heute recht teuren) Übernachtungen in Venedig könnte es allerdings bald vorbei sein: Schon eine von vier Privatwohnungen wird Touristen zur Verfügung gestellt, zu günstigeren Konditionen als im Hotel – was zu einem weiteren Ausbluten der Stadt führt. Letzteres haben sich die Venezianer selbst zuzuschreiben.
Drei James-Bond-Filme spielen in Venedig: »Liebesgrüße aus Moskau« (1963) mit Sean Connery, »Moonraker« (1979) mit Roger Moore, »Casino Royale« (2006) mit Daniel Craig.
Mit nur 53 Zentimetern Breite ist die Calletta Varisco in Cannaregio die schmalste Straße der Stadt.
10,50 € kostet aktuell ein Cappuccino im Caffè Florian. Warum das trotzdem in Ordung ist: >.
400 Gondeln befahren derzeit die Kanäle Venedigs.
Die Gondeln sind heute schwarz, weil der Große Rat es einst befahl – man wollte die Prunksucht der Venezianer eindämmen, die ihre Gefährte mit goldenen Beschlägen verzierten. Auch sonst waren die Ratsherren streng: Perlenketten durften eine bestimmte Länge nicht überschreiten, Handschuhe nicht mit Gold- oder Silberfäden geschmückt werden.
Doge Paolo Renier starb am 13. Februar 1789, mitten in der Karnevalssaison. Man verschwieg sein Ableben, um die Feierlichkeiten nicht zu stören, und vermeldete den Tod erst am 2. März.
Touristen sind in nahezu jeder Gasse, in jeder Trattoria und an jedem Tresen in der Mehrheit. Und wer glaubt, bei Regen, Schnee, Nebel oder gar Hochwasser würde der Zustrom abebben, der irrt. Dennoch: Es gibt ein paar Möglichkeiten, zumindest die allergröbsten Anballungen zu vermeiden und auch noch mit einigermaßen gutem Gewissen zu reisen.
1. Am besten zu Fuß. Fast alle Touristen machen den Fehler, sowohl an der Piazzale Roma (falls mit dem Auto angekommen) als auch vor dem Bahnhof Santa Lucia (falls mit dem Zug), sich sofort in die Schlange zu den Vaporetti einzureihen. Das Geschiebe ist enorm, der Zeitverlust auch – und Sie sind im typischen touristischen Trott gefangen. Warum nicht erst einmal zu Fuß schlendern? Zum Bootfahren bleibt noch genügend Zeit. Zu Fuß sind es, an der Rialtobrücke vorbei, vom Bahnhof zum Markusplatz entspannte 25 Minuten, ohne dass man je etwas wirklich Hässliches sieht. Natürlich ist eine Fahrt über den Canal Grande einmalig. Aber wie wäre es, vom Markusplatz zurück das Vaporetto zu nehmen?
2. »Strong characters travel light.« Auch wer eher ungern zu Fuß geht: In Venedig lassen sich enge Gassen, schmale Stiegen und oft auch rutschige Stufen nicht vermeiden. Jedes gesparte Kilo im Reisekoffer ist eine große Hilfe. Und wer einen Weekender statt eines ratternden Rollkoffers benutzt, hat das Herz der Venezianer gewonnen.
3. Über Nacht bleiben. Erst das macht den Touristen zum Reisenden. Wenn am Abend die Selfie-Stick-Träger Venedig verlassen, kehrt beinahe so etwas wie Ruhe in der Serenissima ein. Leer ist die Stadt zwar immer noch nicht, aber es geht doch deutlich beschaulicher zu als zur Mittagszeit.
4. Frühaufsteher sind im Vorteil. Markusplatz, Dogenpalast, Campanile: Die Schlangen sind früh am Morgen noch am kürzesten. Auch auf dem Fischmarkt sind noch die echten Käufer da und nicht die Fotografen.
Venedig, das mit seinen Schiffen einst das östliche Mittelmeer und mit seinen Banken die Finanzwelt beherrschte, zählt seit dem frühen 20. Jahrhundert zu Europas beliebtesten Touristenzielen. Mehr als 20 Millionen Menschen statten der Lagunenstadt alljährlich einen Besuch ab.
Der venezianische Doge – der Name leitet sich, wie das italienische »duce« im 20. Jahrhundert, vom lateinischen »dux« für einen Anführer oder Befehlshaber her – ist das Staatsoberhaupt der venezianischen Republik. Der erste, Paoluccio Anafesto, wird 697 noch von Byzanz ernannt, dem Venedig damals untersteht. Unter den 119 Dogen, die auf ihn bis zur Absetzung von Ludovico Manin am 12. Mai 1797 durch Napoleon folgen, sind die Namen der bedeutendsten Patrizierfamilien zu finden, deren prachtvolle Paläste bis heute im Stadtbild zu bewundern sind: die Contarini und die Tiepolo, die Cornaro, Venier, Mocenigo und Foscari und viele andere. Das Wahlsystem ist von Beginn an sehr ausgeklügelt, um Machtmanipulationen zu vermeiden. Vom 14. Jahrhundert an bekommt der Doge zur Krönung den corno ducale aufgesetzt, eine steife Kappe aus Brokat mit einer hornartigen Spitze.
Der 31. Januar 828 ist ein großer Tag für Venedig: Zwei Kaufleute, Buono aus Malamocco und Rustico aus Torcello, bringen den Leichnam des Evangelisten Markus in die Lagunenstadt, wo er in Anwesenheit der höchsten Würdenträger aufgenommen und fürs Erste in einer kleinen Kapelle untergebracht wird, wahrscheinlich dort, wo sich heute der Markusschatz befindet. Buono und Rustico haben allerlei Gefahren und Hindernisse überwinden müssen, um in den Besitz dieser kostbaren Reliquie zu kommen, die bis dahin im ägyptischen Alexandria aufbewahrt wurde. Sie haben sie mit duftenden Kräutern bedeckt und unter Schweinsleder versteckt, um die Sarazenen zu täuschen, und unterwegs schwere Stürme auf dem Meer überstanden. Weniger glücklich über die Ankunft der Apostelgebeine dürfte der hl. Theodor gewesen sein, der – vormals der alleinige Schutzpatron der Stadt – jetzt vom hl. Markus eindeutig in den Schatten gestellt wird.
Nach 30-jähriger Bauzeit wird die nach dem Vorbild der Apostelkirche in Konstantinopel neu errichtete, aber noch nicht marmor- und mosaikreiche Markuskirche eingeweiht. Illustrer Teilnehmer ist – was historisch allerdings nicht belegt ist – der Salierkaiser Heinrich IV., der als »Canossagänger« in die Geschichte eingegangen ist. Er soll während seines Aufenthalts in Venedig auch die Tochter des regierenden Dogen Vitale Falier über das Taufbecken gehalten haben. Gerade noch rechtzeitig zur Weihe waren die Gebeine des hl. Markus wieder ans Tageslicht gekommen: Um sie vor Diebstahl zu schützen, waren sie während der Bauarbeiten in einen Kirchenpfeiler eingemauert gewesen, dann aber vergessen worden. Die prächtigen Feste, die bei dieser Gelegenheit über die Bühne gehen, werden als Vorläufer des späteren Karnevals angesehen.
© akg-images
Ohne den Kreuzzug von 1202–1204 wäre Venedig heute ärmer an Kunstschätzen. Vor ihrem Aufbruch holten sich die Kreuzfahrer in der Markuskirche Beistand.
Venedig stellt für die Beteiligung am Vierten Kreuzzug 200 Schiffe zur Verfügung. Eigentlich sollen die Kreuzfahrer Ägypten erobern, nehmen dann aber Kurs auf Konstantinopel. Die Venezianer stehen unter dem Befehl ihres 95-jährigen, fast blinden Dogen Enrico Dandolo. Der Doge stirbt 1205 in Konstantinopel und wird in der Hagia Sophia beigesetzt, aber seine Truppen schicken reiche Kriegsbeute in die Heimat, darunter vier vergoldete Bronze- und Kupferpferde aus dem 1. Jahrhundert nach Christus. Sie haben schon eine Reise von Rom nach Konstantinopel hinter sich, kommen nun in Venedig anfangs vors Arsenale, bevor sie ihren Platz an der Fassade des Markusdoms finden. Napoleon lässt sie 1798 nach Paris bringen, aber nach dem Wiener Kongress 1815 landen sie wieder in der Lagunenstadt. An der venezianischen Kirchenfassade werden sie später wegen Umweltverschmutzung durch Kopien ersetzt.
Am 19. März diesen Jahres haben die Franziskanerpatres der Kirche Santa Maria Gloriosa dei Frari allen Grund zum Feiern. Die »Mariä Himmelfahrt« von Tizian (um 1490–1576), auch als »Assunta« bekannt, wird am Hochaltar angebracht: ein monumentales Werk, das die Kirchenbesucher mit der leuchtend rot gekleideten, auf einer Engelswolke schwebenden Maria bis heute in seinen Bann zieht. Zwei Jahre sind seit Auftragsvergabe vergangen, aber die Wartezeit hat sich gelohnt: Die Patres bringen das mit 6,9 mal 3,6 Metern größte Altarbild Venedigs und das größte Gemälde, das Tizian je geschaffen hat, in ihren Besitz. Der aus dem Cadore in den Dolomiten stammende Tizian, der sehr jung in die Lagunenstadt kam, wird tonangebender Künstler der venezianischen Malerei. In der Frari-Kirche befinden sich auch Tizians »Madonna der Familie Pesaro« sowie sein Grab.
Im Sommer 1575 bricht in Venedig, das damals rund 175.000 Einwohner hat, eine verheerende Pestepidemie aus, die an die 50.000 Opfer fordert. Nicht nur die Kirchenvertreter, sondern sogar der Senat fleht Gott um Hilfe an und gelobt den Bau einer Kirche, zu der im Mai 1577 der Grundstein gelegt wird. Am 20. Juli ist die Pest besiegt, und auf der Giudecca-Insel entsteht die von Andrea Palladio entworfene Redentore-Kirche.
Die Geschichte wiederholt sich mehrere Jahrzehnte später, als 1630 eine noch folgenschwerere Pest in Venedig um sich greift, die ein Drittel der Bevölkerung dahinrafft. Wieder leistet der Senat ein Gelübde und verspricht einen Kirchenbau, diesmal wird Baldassare Longhena mit dem Bau der Kirche Santa Maria della Salute beauftragt. Diese beiden »Pestkirchen« stehen bis heute im Mittelpunkt von Volksfesten, die im Juli bzw. im November stattfinden.
Im Mai landen 4000 französische Soldaten in Venedig, auf dem Markusplatz wird, trotz des Widerstands eines Teils der Einheimischen, der »Freiheitsbaum« aufgestellt. Der Senat tritt zu seiner letzten Sitzung zusammen, und Ludovico Manin, der letzte Doge, hält seine Abschiedsrede auf Venezianisch (das jahrhundertelang Amtssprache war). Es ist der Tod der »Serenissima«, der glorreichen Seerepublik. Venedig kommt einige Monate später an Österreich, aber 1805 wieder an Napoleon, der bald darauf mit der »Modernisierung« der Stadt beginnt. Zwischen 1808 und 1812 lässt er im Osten der Stadt einen Sumpf trockenlegen, zugleich aber mehrere Kirchen und Klöster und ein Seminar abreißen, um Platz für Grünanlagen zu schaffen, die den Kern der heutigen Biennale-Gärten bilden.
Österreich, zu dem Venedig seit 1814 gehört, plant schon seit längerer Zeit, die beiden Hauptstädte des Königreichs Lombardo-Venetien – Mailand und Venedig – durch eine Bahn miteinander zu verbinden. Der Grundstein zur Brücke wird am 25. April 1841 gelegt, 1000 Arbeiter sind hier täglich beschäftigt, 46 Boote bringen unentwegt Holz aus dem Gebirge, 14 Frachtschiffe schaffen Marmor aus Istrien heran. Nach fünf Jahren ist das Werk vollendet, am 4. Januar 1846 schlägt das Ende Venedigs als Inselstadt: Der erste Zug überquert die 3,2 Kilometer lange Eisenbahnbrücke (die damals längste Brücke der Welt). Am 11. Januar erfolgt in Anwesenheit des österreichischen Erzherzogs Ferdinand die offizielle Einweihung dieser Brücke, mit der auch für Venedig die Moderne beginnt. Erst im Jahr 1933 wird neben der Bahnbrücke auch eine Autoverbindung durch die Lagune angelegt.
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Die Illustration auf dem Cover des Satiremagazins »Pasquino« 1895 zur ersten Biennale zeigt eine »Dogaressa«, eine Dogengattin, die ihre Gondel zu den Giardini steuert.