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Renaissance-Kultur vom Feinsten, kulinarische Genüsse und Landschaften zum Träumen: Schon immer hat man es sich gut gehen lassen in dieser Region, die bis heute fast alle Wünsche Italien-Reisender erfüllt. Sanft geschwungene Hügel, Zypressenalleen und Weinberge formen sich zu unvergesslichen Gemälden. Der Chianti Classico und einige der besten Olivenöle Italiens kommen aus der Toskana. Städte mit mittelalterlichem Flair, mondäne Küstenorte und Fischerdörfer, die noch immer ihren ursprünglichen Charme versprühen, laden ein, sich hier ganz zu Hause zu fühlen. Familien und Badeurlauber nehmen Kurs auf Elba. Kulturliebhaber pilgern zum berühmt-berüchtigten Palio auf der Piazza von Siena, zum schiefen Turm von Pisa und natürlich nach Florenz! Denn etliche der Kunst- und Bauwerke in der Hauptstadt der Toskana zählen zu den bekanntesten und schönsten der Welt. Detaillierte Informationen, praktische Tipps, übersichtliche Nutzung, handliches Format – das und noch viel mehr bietet der ADAC Reiseführer Toskana zu einem top Preis-Leistungs-Verhältnis: Clevere Elemente für noch bessere Orientierung und leichtere Urlaubsplanung: - Übersichts- und Detailkarten - ADAC Quickfinder, Ihr persönlicher Erlebnis-Wegweiser - Übersichtsseiten mit Hotels am Ende jedes Kapitels - Vorschläge für einen spannenden Tagesausflug nach FlorenzMit klaren Icons alles auf einen Blick erfassen: - 10 Top Tipps zu den touristischen Highlights - 25 ausgesuchte Empfehlungen für einen perfekten Urlaub - Erlebnisse für die ganze Familie - Informationen zum Parken und zu VerkehrsmittelnInformative ADAC Servicekästen zu den Themen: - Mobilität - Sparen - Regionale BesonderheitenGanz einfach: Gut informiert, besser reisen.
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Seitenzahl: 198
aktualisierte Neuausgabe
© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020
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Autor: Stefan Maiwald
Leitender Redakteur: Benjamin Happel
Verlagsredaktion: Gernot Schnedlitz, Silke Tauscher, Nadia Terbrack
Bildredaktion: Tobias Schärtl
Reihengestaltung: Independent Medien Design, Horst Moser, München; Eva Stadler, München
Kartografie: Huber Kartographie GmbH, www.kartographie.de; Kunth Verlag GmbH & Co. KG, München
eBook-Herstellung: Mendy Willerich, Martina Koralewska
ISBN 978-3-95689-830-3
1. Auflage 2020
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Das müssen Sie gesehen haben! Die zehn Top Tipps bringen Sie zu den absoluten Highlights.
Unterwegs gut beraten: Diese 25 ausgesuchten Empfehlungen machen Ihren Urlaub perfekt.
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Diese zehn Highlights müssen Sie gesehen haben!
Übersichtskarte Toskana Nord | Übersichtskarte Toskana Süd
| Museum |
Einmalige Sammlung in den ehemaligen Regierungsräumen, randvoll mit herausragenden Werken der Kunstgeschichte wie Sandro Botticellis »Die Geburt der Venus«. >
| Platz |
Mittelpunkt der Stadt mit dem Palazzo Vecchio und vielen imposanten Statuen, darunter eine Kopie von Michelangelos weltberühmtem David – ein echtes Gesamtkunstwerk. >
| Kathedrale |
Sakrales Meisterwerk von Brunelleschi, bezaubernd fein gearbeitete Fassade, Glockenturm von Giotto. >
| Platz |
Schönster Platz Italiens mit dem imposanten Palazzo Pubblico und seiner alles überragenden Torre del Mangia, zweimal im Jahr Schauplatz des spektakulären, aber nicht ganz unumstrittenen Palio. >
| Platz |
Einst befand sich auf diesem Platz eine Ulme, unter der sich die Stadtverantwortlichen berieten. Zu Beginn des 13. Jh. errichteten sie einen Palast, den Palazzo dei Priori. Der Platz davor ist heute bei Jugendlichen ein beliebtes Ziel für nächtliche Vampirjagden. >
| Museum |
In dem ehemaligen Regierungspalast verhandelte schon Dante Alighieri im Auftrag von Florenz mit den Stadtoberen. Der zugängliche Turm (54 m) garantiert eine atemberaubende Aussicht über das Tal. >
| Platz |
Romantischer Platz und Mittelpunkt der ersten »idealen Stadt« mit dem Dom Santa Maria Assunta und dem Palazzo Piccolomini, der schon in vielen Hollywoodfilmen als stimmungsvolle Kulisse diente. >
| Strand |
Kilometerlanger Sandstrand, klarstes Wasser, Beach Club an Beach Club mit Bars, Restaurants und Discos, dazu exzellente Fischküche – sorgloses Sommerleben »all’italiana«. >
| Turm |
Noch während des Baus begann die Schräglage. Verzweifelt mauerte man dagegen an. Heute ist der weltberühmte Turm nach langer Restaurierung abgestützt und begehbar. Seine wahre Faszination zeigt sich schon von unten. >
| Sakralbauten |
Ein auf der ganzen Welt einmaliges Ensemble, das wegen seiner exponierten Lage mitten auf einer grünen Wiese fernab des historischen Stadtkerns umso beeindruckender wirkt. >
Unterwegs gut beraten: Hier lohnt sich ein Besuch.
Übersichtskarte Toskana Nord | Übersichtskarte Toskana Süd
| Museum | >
| Apotheke | >
| Eisdiele | >
| Museum | >
| Garten | >
| Aussichtspunkt | >
| Feinkost | >
| Hotel | >
| Palast | >
| Feinkost | >
| Konditorei | >
| Museum | >
| Festung | >
| Museum | >
| Markt | >
| Gebirgslandschaft | >
| Friedhof | >
| Graffito | >
| Palast | >
| Palast | >
| Turm | >
| Befestigung | >
| Kirche | >
| Palast | >
| Festung | >
Der Tag beginnt mit einem italienischen Frühstück, am besten in der Bar Ditta Artigianale (>) im Schatten der Galleria degli Uffizi11, nicht weit vom Arno entfernt. Hier können wir aus zahlreichen Kaffeesorten aus aller Welt wählen und essen dazu eine ofenfrische Brioche. Danach geht es ein paar Schritte bis zur Piazza della Signoria12, die am Morgen noch angenehm im Schatten liegt. Wir bewundern Michelangelos David: Zwar steht das Original in der Galleria dell’Accademia1A, doch nur hier am Platz ist die Wirkung so, wie sie 500 Jahre lang Einwohner wie Reisende gleichermaßen beeindruckt hat. Dann besichtigen wir den an eine Festung erinnernden Palazzo Vecchio, ehe wir gen Norden zur Cattedrale di Santa Maria del Fiore14 mit ihrer wunderschönen Kuppel schlendern. Um die Mittagszeit herum genießen wir dann im Mercato Centrale18 den italienischen Trubel im Erdgeschoss und wählen im ersten Stock aus den Angeboten der Food-Stände aus. Wer neugierig ist auf regionale Spezialitäten, kann hier auch mal Kutteln (ital. »trippe«) probieren, das Leibgericht der Florentiner.
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Über den Ponte Vecchio1E, eine der berühmtesten Brücken der Welt, die in ihrer heutigen Gestalt seit rund 700 Jahren über den Arno führt, wechseln wir an das südliche Ufer des Flusses. Links und rechts sind traditionell Goldschmiedeläden angesiedelt. Wir schlendern nun durch den Oltrarno, das ursprüngliche Viertel im Süden des Arno, zum Palazzo Pitti1F. In dem einstigen Stammsitz der Medici haben heute mehrere Museen ihren Sitz. Gleich dahinter spazieren wir im Giardino dei Boboli1H durch einen verwunschen wirkenden Stadtpark – Ruhepunkt und eines der schönsten Beispiele italienischer Gartenbaukunst zugleich.
Zum Ausklang trinken wir einen Aperitivo an der belebten Piazza Santo Spirito (>), an der auch Einheimische den Tag ausklingen lassen. Dann belohnen wir uns mit einem feinen Abendessen beim Chefkoch Claudio Mengoni im Borgo San Jacopo (>) und blicken, am Fluss sitzend, auf die Lichter des Nordufers und den Ponte Vecchio.
In der Toskana vereinen sich Kunst und Kultur in den Städten mit einer wie von Michelangelo entworfenen Landschaft
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Blick über die Dächer von Montepulciano hinweg auf die toskanische Landschaft
»Die Toskana liegt nicht in Italien, sondern Italien liegt in der Toskana.«
Johann Wolfgang von Goethe, Italienische Reise
Die Toskana bringt uns zum Träumen, und schon die bloße Erwähnung des Wortes lässt sofort Bilder im Kopf entstehen: Da sind die sanft geschwungenen Hügel, die Zypressen und Schirmpinien, die unverputzten »rustici« (Landhäuser), der Duft nach Lavendel, Thymian und Rosmarin, die schier endlosen Weinberge. Hier gibt es auf kleinem Raum mehr zu entdecken als anderswo auf einem ganzen Kontinent: Kunstschätze im Überfluss, Kirchen und Paläste, Statuen und Fresken, die einst von den größten Genies ihrer Zeit geschaffen wurden und von denen heute viele zum Weltkulturerbe der UNESCO zählen.
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Die Piazza del Campo in Siena lädt zum Flanieren ein (links) – Botticellis »Geburt der Venus« ist in den Uffizien in Florenz zu bestaunen (rechts)
Ein Kunsthistoriker fasste mal eine Erkenntnis seiner Forschungen so zusammen: »Jedes Land hatte seine Höhen und seine Tiefen. Jede Region war einmal kulturell ganz vorn dabei und verschwand dann wieder für Jahrhunderte. Doch die Toskana war eigentlich immer präsent.« – Und das über Jahrtausende: Schon die Etrusker, die von etwa 900 bis 400 v.Chr. das innovativste, mächtigste und schöpferischste Volk in der Region waren und deren Reich sich im Süden bis nach Kampanien sowie im Norden bis in die Po-Ebene erstreckte, waren keineswegs jene »Barbaren«, als die sie von den römischen Überwindern diffamiert und noch in der klassizistischen Geschichtsschreibung als solche bezeichnet wurden. Heute gehören die beeindruckenden Zeugnisse ihrer Kunst und Kultur ebenfalls zu dem von der UNESCO geschützten Erbe der Welt.
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Auf der Piazza del Duomo in Florenz trifft sich die Welt (oben) – Espresso vom Feinsten gibt es überall (unten links), den Palio in Siena zweimal im Jahr (unten rechts)
Die Region ist ein Paradies. Ein Märchenland, das alle Sinne befriedigt. Spätestens seit Goethe ist die Toskana ein Sehnsuchtsort, und auch für die Engländer im 19. Jahrhundert, die den modernen Tourismus erfanden, galten Florenz, Pisa, Siena und Lucca als wichtige Stationen, ja Höhepunkte der »Grand Tour« durch Kontinentaleuropa, die man nach dem Studium und vor der Ehe unternahm.
Keine Region dieser Welt ist so schön, so zauberhaft, so großartig wie die Toskana. Hier sind nicht nur die Kirchen, sondern ganze Altstädte ein Gesamtkunstwerk. Wie die hohe Kultur schätzt man in der Toskana aber auch das »süße Leben«, das Dolce Vita. Ein guter Chianti Classico, ein edler Brunello oder die Spitzenweine der Maremma lassen Kennerherzen höher schlagen. Bei der zweifingerdicken, kiloschweren »bistecca alla fiorentina« (dem typisch florentinischen gegrillten Porterhouse- oder T-Bone-Steak) schnalzen Gourmets genauso mit der Zunge wie bei landestypischen Pastasorten wie den »pici« (oder »pinci«): dicke Spaghetti aus Hartweizengrieß, traditionell noch von Hand gerollt.
Damit sich die kulinarischen Genüsse aber auch nicht zu sehr an den Hüften bemerkbar machen, hat die Region herrliche Wanderwege durch ein gebirgiges Panorama zu bieten. Und nicht zuletzt empfiehlt sie sich für einen sorglosen Strandurlaub an kilometerlangen Sandstränden: Berge und Meer – auch das ist die Toskana.
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Edle Reben bringen Segen: Die Weine der Toskana schätzt man überall auf der Welt
»Wenn Italien, wie die Dichter singen, mit einer schönen Frau vergleichbar, so ist Florenz der Blumenstrauß an ihrem Herzen«, schrieb einst Heinrich Heine. All diese Pracht haben die Florentiner den Medici zu verdanken. Nie war eine Familiendynastie einflussreicher: Mehr als 300 Jahre lang prägten sie Florenz, Italien und sogar ganz Europa. Seit 1569 führten die Medici-Herrscher den Titel Großherzog der Toskana. Aus ihrer Familiendynastie gingen bedeutende Kardinäle und sogar Päpste hervor. Um ihrer enormen Macht äußerlich Ausdruck zu verleihen, ließen die Medici prächtige Paläste errichten und förderten die Künste wie die Künstler.
Besonders charmant an Florenz: Nahezu alle Sehenswürdigkeiten lassen sich bequem zu Fuß erreichen, über verkehrsberuhigtes Pflaster. Am nördlichen Ufer des Arno können Reisende fast ungehindert direkt am Fluss entlangspazieren, vorbei an schönsten Palazzi und Brücken sowie einladenden Bars, während im Süden der Stadt noch viel ursprüngliches Leben herrscht.
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Berge und Meer der Toskana – hier von Portoferraio auf der Insel Elba aus gesehen
Nur wenige Kilometer im Süden Richtung Siena erstreckt sich das Chianti-Gebiet links und rechts der zauberhaften Landstraße 222, die »Chiantigiana«. Zypressen, Pinien, Weinberge, viel sattes Grün, winzige Dörfer – hinter jeder Kurve lauert ein Fotomotiv. Lange dauerte das Ringen zwischen Siena und Florenz um die Vorherrschaft, bis Florenz sich im 16. Jahrhundert durchsetzte. Und während Florenz bis heute im hellsten Licht der Renaissance erstrahlt, vermittelt Siena noch immer einen imposanten Eindruck vom Leben im Mittelalter. Etwa auf seinem zentralen Platz, der Piazza del Campo, auf dem schon seit jener Zeit zweimal jährlich der weltberühmte Palio di Siena ausgetragen wird, ein Wettkampf mit Pferden, bei dem Vertreter der verschiedenen Stadtteile (Contraden) gegeneinander ankämpfen.
Pisa war einst ähnlich bedeutend wie Venedig und Genua – eine große Seerepublik und Herrscherin über weite Teile des Mittelmeers, aber schon im 15. Jahrhundert eroberten die Florentiner die Stadt. Bis heute zeugen der außerhalb der damaligen Stadtmauern errichtete Dom, das Baptisterium, der Friedhof und nicht zuletzt der Schiefe Turm vom einstigen Ruhm. Mehr als 200 Jahre dauerten die Arbeiten an diesem als Piazza dei Miracoli, Platz der Wunder, gerühmten Ort.
Während dieser Platz in keinem Reiseprogramm fehlen darf, gehört Pisas Innenstadt noch weitgehend den Einheimischen selbst, und das sind hier sehr oft Studenten – jeder Dritte der rund 100.000 Bewohner nämlich; ein solches Verhältnis gibt es in keiner anderen italienischen Stadt.
Lucca ist vielleicht die sympathischste Stadt der Toskana: authentisch, freundlich und noch nicht völlig von Touristen in Beschlag genommen, auch wenn es gerade an Wochenenden voll werden kann, weil dann neben den Reisenden aus aller Welt auch die Italiener aus dem Umland vorbeischauen.
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Hauptstadt Florenz
Sprache Italienisch. In den größeren Urlaubsorten wird auch Englisch und Deutsch verstanden
Währung Euro
Fläche Knapp 23.000 km² (das ist etwas größer als das deutsche Bundesland Hessen)
Einwohner 3,8 Mio
Bevölkerungsdichte 163 Einwohner pro km² (Deutschland 230/km²)
Tourismus 44 Mio. Touristen besuchen die Toskana im Jahr. Die meisten kommen aus Deutschland, den USA und aus Frankreich
Verwaltung Die Toskana ist (inklusive der Metropolregion Florenz) in zehn Provinzen gegliedert
Religion Überwiegend römisch-katholisch
Sprachliche Eigenart Im toskanischen Dialekt (auf dessen Grundlage die italienische Schriftsprache standardisiert wurde) werden alle K-Laute »geröchelt«: Der berühmte Softdrink heißt Chocha-Chola.
Sprichwörter »A tavola non s’invecchia« – Bei Tisch bleibt man jung
»Il pesce vuole nuotare tre volte: nell’ acqua, nell’olio e nel vino« – Der Fisch will dreimal schwimmen: im Wasser, im Öl, im Wein.
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Diesen Blick kennt die Welt: von der Piazzale Michelangelo über den Arno hinweg auf das historische Zentrum der Stadt Florenz – eine von vielen UNESCO-Welterbestätten in der Toskana
Fresken und Filetsteaks, Weine und Wanderwege, Marmor und Meer: Die Toskana ist eine der facettenreichsten Regionen der Welt. Von den staunenswerten Werken der bedeutendsten Genies der Kunstgeschichte bis hin zu sorglosem Sommer-Sonne-Strand-Spaß am Meer sind es oft nur wenige Kilometer, alpine Orte und etruskische Ruinen liegen neben aufregend quirligen Märkten und reizvollsten Shopping-Destinationen. Jeder Reisende kann – und wird – hier sein ganz persönliches Urlaubsglück finden, und die meisten Reisenden kommen nicht nur einmal in diese herrliche Region, sondern wieder und wieder.
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Italien ist das Land mit den meisten UNESCO-Welterbestätten – die meisten davon findet man in der Toskana. Und wohl niemand kann sich ihrer Faszination entziehen: im unvergleichlichen Kunstmekka Florenz genauso wenig wie in Pisa, Lucca oder Arezzo.
Michelangelos weltberühmter David
Piazza dei Miracoli, ein einmaliges Ensemble
Berührendes Meisterwerk: Tintorettos Abendmahl
Piero della Francescas Hauptwerk in San Francesco
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Die toskanischen Sakralbauten sind nicht nur Stätten der Andacht, sondern auch eine Art Leistungsschau der besten Künstler ihrer Zeit: In den Kirchen von Städten wie Florenz, Siena, San Gimignano und Pisa konzentriert sich die Hochkultur des Mittelalters und der Renaissance.
Brunelleschis Kuppel über dem Dom
Pisanos Meisterwerk am Dom
Ghirlandaios Fresken in der Domkapelle Santa Fina
Blaupause für toskanische Sakralbauten
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Toskana und edle Tropfen – das klingt nach einer perfekten Symbiose, und genau das ist es auch. Die Sangiovese-Traube prägt die Region, vom Chianti bis zum Brunello. Doch gibt es auf einer Reise durch die Toskana auch noch viele weitere gute (und sehr gute) Weine zu entdecken.
Weinseliges aus der Hauptstadt des Chianti
Leichte weiße Glückseligkeit
Der beste Rotwein Italiens?
Erlesenste Sorten, als Wunderweine gerühmt
© Glow Images
Mit mehr als 300 Kilometern Küste lässt sich entlang der toskanischen Strände oder auch auf Elba immer ein ganz unbeschwerter Sommerurlaub mit der ganzen Familie verbringen – mindestens aber lockt das Meer für ein paar Tage Erholung vom Kunstgenuss landeinwärts.
Badevergnügen im Fischerort
Promigucken im Seebad
Der Ruf verpflichtet, gepflegte Beach Clubs inklusive
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Einmalige Blicke über einmalige Landschaften oder über das Tyrrhenische Meer: In der Toskana gibt es eine stattliche Zahl von Orten, die Weitblick erlauben. Beeindruckend sind sie alle, doch manche davon lassen dem Betrachter wahrlich das Herz aufgehen.
Das »Manhattan des Mittelalters«
Idealer Blick aus der »idealen Stadt«: aufs Orcia-Tal
Vom Monte Capanne aus ist das Panorama famos
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Die Toskana ist kein Paradies für Schnäppchenjäger, doch die Auswahl an Kleidung, Accessoires, Schmuck und Feinkost sucht ihresgleichen. Ob in Florenz, unweit von der Piazza della Signoria, in der Alabasterstadt Volterra oder süße Köstlichkeiten in Arezzo – hier findet jeder ein individuelles Mitbringsel (auch gern für sich selbst).
Eine Fundgrube ist die Via del Proconsolo
Schmuck, Büsten und Zierrat
Vestri Cioccolato, ein Paradies für Naschkatzen
© seasons.agency: L. Spörl
Dieses immer noch von einigen Rätseln umgebene Volk, das seinen Wohlstand der Gewinnung und Verarbeitung von Metallerzen verdankte, regen Seehandel mit der griechischen Welt führte und der Toskana ihren Namen gab, baute ein beachtliches Imperium auf, bevor seine Kultur um das Jahr 100 v.Chr. im Römischen Reich aufging.
Eine der ältesten etruskischen Ansiedlungen
Artefakte im Archäologischen Museum
Das Grabmal des Etruskerkönigs
© imago stock&people
Viele toskanische Orte haben sich trotz Tourismus ihren unverfälschten Charme bewahrt und punkten mit viel Authentizität und entspannter Atmosphäre: in Panzano etwa rund um die Piazza Bucciarelli, auf dem Hauptplatz in Castellina oder im historischen Zentrum von Poppi.
Dorf auf hübschem Hügel
Eine Auszeit mitten im Chianti
Eines der »schönsten Dörfern Italiens«
© Jahreszeiten Verlag: P. Koschel
So mancher laue Sommerabend will einfach nie zu Ende gehen: Eine typische »notte italiana« gehört für viele Reisende zu einem rundum gelungenen Urlaub, und am schönsten erlebt man diese beispielsweise auf dem Dorfplatz in Greve, südlich des Arno im studentischen Pisa sowie in den Bars von Siena – besonders, aber nicht nur, in den Nächten vor dem Palio.
Aperitivi bis spät nach Sonnenuntergang
Junges (Nacht-)Leben jenseits des Schiefen Turms
Notte Italiana mit Wein und Knabbereien in den Bars
© mauritius images: J. Peral/age fotostock
Ob frisch oder neu verliebt: In Italien wird einem das Herz ganz leicht, und das liegt nicht nur daran, dass das Wetter hier meistens besser ist als anderswo. Manche Orte eignen sich ganz besonders gut für ein Rendezvous – und für Frühlingsgefühle in allen Jahreszeiten.
Hand in Hand durch das Gewölbe
Bummeln, schauen, staunen, verkosten
Flanieren vor Filmkulisse
© Lookphotos: Robert Harding
Bei aller Lieblichkeit der Szenerie(n): In der Toskana tobten über Jahrhunderte hinweg erbitterte Kriege zwischen den Städten. Viele Festungsanlagen und trutzige Repräsentativbauten sind noch heute zu besichtigen und geben einen Eindruck von mächtig-prächtiger Wehrhaftigkeit.
Im Sommer ein stimmungsvoller Veranstaltungsort
Hier blieb nur ein Turm, aber was für einer!
Noch fast komplett erhalten