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Mit Florenz zu Fuß entdecken, dem neuen E-Book von POLYGLOTT, sind Reisende sowohl off- als auch online entspannt unterwegs. Geeignet für E-Reader, Tablet und Smartphone, bietet der praktische Digitalreiseführer zahlreiche Informationen ohne weiteres Gewicht im Reisegepäck. Auf 30 vielfältigen Spaziergängen erkunden Sie die schönsten und spannendsten Orte von Florenz per pedes und sehen so die schönsten Ecken, geheimsten Pfade, lokales Flair und echtes Lebensgefühl! Autor Stefan Maiwald kennt sich hier bestens aus: Von Streifzügen durch die interessantesten Museen über kulinarische Highlights, Shoppingtouren und Nightlife bis hin zu Ausflügen nach Siena, Florenz, Pisa, Lucca, San Gimignano, Volterra und Greve in Chianti haben Reisende freie Wahl. Er verrät Ihnen seine ganz persönlichen Lieblingsplätze, und mit "Mal Pause machen" können Sie während einer Tour auch mal Seele und Füße baumeln lassen. Für jedes Wetter und Zeitfenster gibt es geeignete Touren; jede verfügt über eine eigene Karte mit eingezeichneter Route und Zoomfunktion. Hinweise zu Öffnungszeiten, öffentlichem Nahverkehr sowie Einkehr- und Pausenoptionen runden die Informationen ab; zudem gibt es weitere Tipps zu Hotel-, Restaurant-, Einkaufs- und Nightlifeadressen. Bei vorhandener Internetverbindung können sämtliche Sehenswürdigkeiten mit einem online-Kartendienst aufgerufen werden, sie sind jedoch auch mit Offline-Karten verknüpft. Geräteabhängig bestehen benutzerfreundliche Verbindungen zwischen Routen und Infotexten, welche ebenso wie die Volltext-Suchoption umständliches Blättern ersparen. Zudem besteht die Möglichkeit, Lesezeichen und Notizen für die persönliche Reiseplanung einzufügen. So steht einer spannenden Entdeckungsreise nichts im Weg.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 155
Unsere eBooks werden auf kindle paperwhite, iBooks (iPad) und tolino vision 3 HD optimiert. Auf anderen Lesegeräten bzw. in anderen Lese-Softwares und -Apps kann es zu Verschiebungen in der Darstellung von Textelementen und Tabellen kommen, die leider nicht zu vermeiden sind. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Meine Reise – meine APP!
Mit der kostenfreien POLYGLOTT-App können Sie auf Ihren Touren eigene Entdeckungen mit Fotos, Adresse und Anmerkungen festhalten und mit anderen teilen. Plus: digitale Postkarten und Slide-Show-Funktion.
www.polyglott.de/meineapp
POLYGLOTT-Touren
Die Touren leiten von einer Station des öffentlichen Nahverkehrs, Bus, S und U, zu einer anderen – Parkplatzsuche überflüssig.
Wann
Sie sind viel im Freien unterwegs – am schönsten bei Sonnenschein
Überwiegend im Inneren – macht auch bei Regen Spaß
Am schönsten in der Abenddämmerung und danach
Dauer · Distanz
Ein Spaziergang von bis zu zwei Stunden zu schönen und interessanten Orten
Ein Spaziergang mit Sehenswürdigkeiten, der einen halben Tag dauert
Ein ganztägiger Spaziergang
Top-12-Highlights
Herausragende
Sehenswürdigkeiten sind mit Stern gekennzeichnet.
Lieblinge der Autorin
sind mit Herz markiert.
Mal Pause machen
Kleine Auszeit in der Tour
Preiskategorien
Hotel (DZ inkl. Frühstück):
€€€
ab 150 €
€€
bis 150 €
€
bis 70 €
Restaurant (Menü):
€€€
ab 30 €
€€
bis 30 €
€
bis 15 €
Klicken und wissen, wie das Wetter wird:
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STADTVIERTEL
WANN
DAUER
TourFlorenz – Centro storico Mitten in der Geschichte
TourFlorenz – Centro storico Das Florenz der Medici
TourFlorenz – Centro storico Rund um die Uffizien
TourFlorenz – Santa Croce Entdeckungen im Osten der Altstadt
TourFlorenz – Mercato Centrale Sehenswertes rund um die Markthalle
TourFlorenz – Univiertel Gärten, Galerien und der echte David
TourFlorenz – Am Arno Spaziergang am nördlichen Ufer des Arno
TourFlorenz – Oltrarno Spaziergang am südlichen Ufer
TourFlorenz – Oltrarno Vom Ponte Vecchio zum Giardino Boboli
TourFlorenz – Weststadt Neoklassik und grüne Oasen
TourFlorenz – Santa Croce & Oltrarno Essen und Trinken auf Florentiner Art
TourFlorenz – Centro & Santa Croce Einkaufsbummel in der Innenstadt
TourFlorenz – Oltrarno Shoppen im aufregenden Süden
TourFlorenz – San Niccolò Traumblicke über die Stadt
TourFlorenz – Centro & Oltrarno Willkommen in der Moderne
TourFlorenz – Centro storico Florentiner Geheimnisse
TourFlorenz – Centro & Oltrarno Wo sich Kinder in Florenz wohlfühlen
TourFlorenz – Centro Kleine, versteckte Schätze
TourFlorenz – Centro & Santa Croce Typisch Florenz – ein Aperitivo-Rundgang
TourFlorenz – Centro & Santa Croce Lebendiges Florenz bei Nacht
TourFlorenz – Borgo San Frediano/Santo Spirito »La Movida« – feiern bis tief in die Nacht
TourGreve in Chianti – Centro storico Gaumenfreuden in der Hauptstadt des Chianti
TourVolterra – Centro storico Vampire, Wein und Alabaster
TourSan Gimignano – Centro storico Hohe Türme, leichte Weine
TourPisa – Das Nordufer Der berühmteste Turm der Welt
TourPisa – Das Südufer Pulsierendes Stadt- und Studentenleben
TourSiena – Piazza del Campo Geschichte rund um Domplatz und Campo
TourSiena – Der Norden Tour durch San Domenico und San Francesco
TourLucca – Centro storico Kulturgenuss im historischen Zentrum
TourLucca – Centro storico Die große Umrundung auf der Stadtmauer
© Martin Hangen
Stefan Maiwald
lebt seit 20 Jahren in Italien, berichtet von dort für viele Zeitschriften und verfasste bereits zahlreiche Reiseführer für POLYGLOTT. Neben Florenz heißt sein toskanischer Lieblingsort Lucca.
Was für eine Pracht! Florenz beherbergt mehr Kulturschätze als ganze Nationen; dabei ist die Stadt recht klein und überschaubar, denn ihr Ruf ist viel größer als sie selbst. Ganz Florenz kann problemlos zu Fuß erkundet werden, zudem sind große Teile der Innenstadt ohnehin Fußgängerzone, was das Vorankommen enorm erleichtert. Kurzum: Kaum ein Ort lässt sich angenehmer fußläufig erschließen.
Florenz inspiriert mich immer wieder: Vielleicht ist es das Nebeneinander von atemberaubender Schönheit und entspannter Bar-Kultur. Es ist leicht, vor all der Renaissancepracht in die Knie zu gehen – und doch wartet nebenan schon der caffè, der einen wieder in die ebenso aufregende Realität zurückholt.
Fast noch besser: Rund um Florenz, in einem Radius von 50 Kilometern, liegen weitere Lieblingsorte, die mit unvergleichlichen Kunstschätzen aufwarten können – und die hier ebenfalls berücksichtigt werden. Mein Favorit ist das liebliche Lucca, doch auch Pisa mit seinem »Platz der Wunder« ist einmalig. Egal, wie oft man schon den Schiefen Turm und den Dom gesehen haben mag – der Anblick ist jedes Mal ein Erlebnis. Dazu kommen Siena mit seiner schönen Piazza del Campo und die malerischen, gut zu Fuß zu erkundenden Orte Greve, San Gimignano und Volterra.
Hier schlägt das Herz des Autors höher
<Ditta Artigianale Ein Muss am Morgen: Hier gibt es den besten Kaffee der Stadt mit einer riesigen Auswahl an Röstverfahren und Bohnen aus vielen Ländern. Abends wird daraus eine Cocktailbar mit ausgezeichneter Gin-Auswahl. Florenz>>
>Mercato Centrale Das alte und das moderne Italien in einer Halle: Unten verlocken überquellende Lebensmittelstände, oben verführt mich toskanisches und internationales Streetfood. Florenz>>
?Piazzale Michelangelo Traumblick auf die Stadt und die Domkuppel, angenehme Atmosphäre, die mich immer wieder inspiriert. Hochzeits- und andere Gesellschaften stellen sich hier gern für ein Gruppenbild auf. Florenz>>
,La Terrazza Auf dem Dach des Hotels Continentale: einen Drink in der Hand, das Panorama der Stadt vor Augen und all das direkt über dem Ponte Vecchio. So beginnt – oder endet – der Abend perfekt. Florenz>>
.Macelleria Falorni Ein Wildschwein weist den Weg: Seit mehr als 200 Jahren gibt es am Hauptplatz von Greve das Beste, was die toskanische Küche ausmacht. In dem kleinen Bistro können die Spezialitäten gleich gekostet werden. Greve>>
/Gelateria Dondoli Sergio Dondoli wurde schon zweimal Eiscreme-Weltmeister. Jedes Mal bin ich skeptisch (Eiscreme ist Eiscreme, oder?), jedes Mal überzeugt Sergio mich aufs Neue. San Gimignano>>
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf einen Blick
1David Michelangelo schuf eine der wichtigsten Statuen der Kunstgeschichte. Florenz>>
2Palazzo Vecchio Der Regierungspalast bietet viel Historie. Florenz>>
3Santa Maria del Fiore Der Dom beeindruckt nicht nur mit der Fassade. Florenz>>
4Battistero San Giovanni Das Taufhaus ist dem Schutzpatron der Stadt gewidmet. Florenz>>
5Uffizien Die weltberühmte Kunstsammlung muss man gesehen haben. Florenz>>
6Basilica di Santa Croce Sie zeigt Fresken von Giotto sowie Michelangelos und Galileis Grabmale. Florenz>>
7Ponte Vecchio Die Brücke ist 1345 erbaut und immer noch stabil. Florenz>>
8Palazzo Pitti Große Werke von Tizian und Raffael gibt es zu bewundern. Florenz>>
9Piazza dei Priori Im Schatten des Palazzo aus dem 13. Jh. geht man auf Vampirsuche. Volterra>>
!Piazza dei Miracoli Der Schiefe Turm ist weltberühmt, doch auch der Dom ist atemberaubend. Pisa>>
@Piazza del Campo Zweimal im Jahr tobt hier das Pferderennen Palio. Siena>>
#Duomo San Martino Filigran wirkt die Fassade, innen fasziniert Tintorettos »Abendmahl«. Lucca>>
qFlorenz – Centro storico
Tourenkarte | Übersichtskarten
David›Piazza della Signoria›Palazzo Vecchio›Duomo di SantaMaria del Fiore›Giotto-Glockenturm›Baptisterium› Museo del Bargello
Start:H Condotta (Bus C2)
Ziel:H Ghibellina Bargello (Bus C2)
Wann: Tagsüber
Distanz: 1,5 km
Mitten hinein in die Geschichte: Nicht einmal in Rom gibt es auf so engem Raum so viel zu bewundern wie rund um die Piazza della Signoria und die Piazza Duomo, das Doppelherz der Renaissance.
1 < Michelangelos David
2 Piazza della Signoria
3 2 Palazzo Vecchio
4 3 Duomo di Santa Maria del Fiore
5 4 Baptisterium
6 Museo del Bargello
© stock.adobe.com/Brad Pict
David
Beginnen wir mit dem Symbol von Florenz, vielleicht sogar der gesamten Renaissance: Warum gilt Michelangelos David 1 1 an der Piazza della Signoria als wichtigste Statue der Welt? Was genau macht die bekannteste Skulptur der Kunstgeschichte so besonders? Da wäre zum einen ihre Größe. Mehr als 5 m Höhe und 6 t Gesamtgewicht sind für sich allein schon beeindruckend, dazu war auch die Herstellung eines solchen Werks vor 500 Jahren extrem kompliziert. Außerdem wählte Michelangelo einen besonderen Zeitpunkt, um den biblischen David darzustellen – nämlich kurz vor dem Kampf. Frühere Bildhauer hatten David gern mit dem abgetrennten Kopf Goliaths gezeigt. Michelangelos David jedoch muss die Schlacht noch schlagen: Er trägt die Schleuder entspannt über der linken Schulter, doch wer genau hinsieht, entdeckt seine Kampfbereitschaft: die Sehnen am Hals, den muskulösen Unterarm mit der Schleuder, die angespannten Lippen und Nasenflügel, den entschlossenen Blick in die Ferne. Dabei drückt er ein fast provozierend lässiges Selbstbewusstsein im Angesicht des riesigen Kontrahenten aus.
© Shutterstock. com/Christian Mueller
Piazza della Signoria
All das sieht man natürlich auch in der Kopie auf der prächtigen Piazza della Signoria 2, dem Hauptplatz der Stadt, denn das Original steht wettergeschützt in der Galleria dell’Accademia, die wir später noch besuchen werden. Zunächst einmal gilt aber unser Interesse dem Palazzo Vecchio 3 2, vor dem die Statue steht (Saison Mo–So 9–23, Do nur bis 14, Winter bis 19 Uhr, 10 €; empfehlenswert für fast alle Museen: Firenze Card (FC – s. >>) und in der Hochsaison Online-Vorausbuchung museicivicifiorentini.comune.fi.it/de). Der Palast sieht aus wie eine Burg, und das hat einen guten Grund: Mehr als einmal mussten sich die Stadtoberen dort vor der wütenden Menschenmenge verstecken – schon damals also gab es großen Frust gegen die Politiker, die oft genug im Palazzo übernachten mussten, um nicht von den Bürgern gelyncht zu werden. Der Turm, immerhin 94 m hoch, bildet einen weithin sichtbaren Punkt in der Silhouette der Stadt. Im Inneren sehenswert ist der »Saal der 500«, mehr als 50 m lang und 20 m breit, der nach dem Vorbild des Versammlungssaals in Venedigs Dogenpalast angelegt wurde – ironischerweise von Girolamo Savonarola, dem dominikanischen Eiferer, der bald auf der Piazza della Signoria verbrannt werden sollte, stellte er sich doch gegen die herrschenden Medici und überhaupt gegen jegliche Prunksucht – da war er bei den Florentinern aber einfach an der falschen Adresse. Nachdem wir über die mondäne Einkaufsstraße Via dei Calzaiuoli flaniert sind, stoßen wir an der Piazza San Giovanni auf einen der großartigsten Bauten der Renaissance: den Duomo di Santa Maria del Fiore 4 3. Mit seiner immensen 90 m breiten Kuppel ist er nicht nur ästhetisch, sondern auch technisch ein Meisterwerk des Erbauers Brunelleschi – besonders eindrucksvoll zu erleben, wenn man die Kuppel hinaufsteigt (unterschiedliche Öffnungszeiten für Dom, Kuppel, Museo del Duomo und Baptisterium: www.museumflorence.com/de). Der prächtige Campanile di Giotto neben dem Dom ragt 85 m auf, und ganz oben hängt unter anderem eine 5 t schwere Glocke. Wer den Ausblick genießen will, muss 414 Stufen hinaufsteigen.
Tourenkarte | Google Maps
In der gemütlichen Osteria Vini e Vecchi Sapori gibt es toskanische Gerichte wie Pappardelle (Bandnudeln) mit Entenragout zu fairen Preisen.
Via dei Magazzini 3r, 12.30–14.30, 19.30–22.30 Uhr, So geschl., €–€€Zum Kummer aller Hobby-Fotografen ist der Dom unmöglich auf ein Bild zu quetschen, zu eng stehen die Palazzi um ihn herum – und selbst der längste Selfie-Stick versagt, um die bunte Fassadenpracht gänzlich zu erfassen. In dem frei stehenden Baptisterium 5 4 gegenüber dem Dom wurden bis ins 19. Jh. alle gebürtigen Florentiner getauft. Nur logisch, dass das Battistero dem Stadtheiligen Johannes dem Täufer (Italienisch: San Giovanni) gewidmet ist. Im Museo del Bargello 6 bewundern wir im Inneren wie auch im Hof, der früher eine Hinrichtungsstätte war, Statuen von Michelangelo und Donatello, die in den Uffizien keinen Platz mehr hatten – ein echtes Luxusproblem, um das alle anderen Städte die Florentiner beneiden (Via del Proconsolo 4, 8.15–17 Uhr, Mo geschl., 8 €, Ticketbuchung mit fester Eintrittszeit auch unter www.museodelbargello.it).
wFlorenz – Centro storico
Tourenkarte | Übersichtskarten
Palazzo Medici Riccardi›Chiesa di San Marco›Botanischer Garten›Museo dell’Opificio delle Pietre Dure›Basilica di San Lorenzo›Medici-Kapelle
Start:H Pucci (Bus 14, 23, C1)
Ziel:H Cappelle Medicee (Bus C1)
Wann: Tgl. außer So und Mo
Distanz: 1,7 km
Nie war eine Familie einflussreicher: Mehr als 300 Jahre prägten die Medici Florenz, Italien und sogar ganz Europa. Sie stellten Herzöge, Könige und Päpste. Beinahe im Alleingang brachten sie die Renaissance auf den Weg.
1 Palazzo Medici Riccardi
2 Chiesa din San Marco
3 Giardino dei Semplici
4 Museo dell’ Opificio delle Pietre Dure
5 Basilica di San Lorenzo
6 Medici-Kapelle
© Shutterstock.com/InnaFelker
Palazzo Medici Riccardi
Die Medici hatten bei ihrem Aufstieg eine Menge Glück – vor allem, weil die Farnese immer fauler und dicker wurden. Die Farnese aus Parma und Piacenza waren neben den Medici die mächtigste Familie Italiens. Sie stellten 1534 sogar einen Papst. Ihr Ende kam, als Herzog Antonio Farnese starb. Antonio neigte zu ungezügeltem Hedonismus. Er liebte Feste, trank reichlich und nahm sein Abendessen immer erst am frühen Morgen ein, bis er, 51-jährig und ohne Nachkommen, verschied. Nun war der Weg endgültig frei für die mächtigen Medici, die ihren Einfluss in ganz Europa ausdehnten.
© GlowImages
Palazzo Medici Riccardi, Garten
Beginnen wir die Tour mit ihrem Wohnhaus: Der Palazzo Medici Riccardi 1 in der Via Cavour 3 wurde von Cosimo il Vecchio (dem Älteren) in Auftrag gegeben, der auch den Beinamen Pate von Florenz trug. Der Palast hat nicht nur eine immense symbolische Bedeutung, sondern schrieb auch Architekturgeschichte, war er doch der erste Profanbau der beginnenden Renaissance. Frühere Baumeister erschufen Kirchen, doch Cosimo I. hatte genügend Macht und auch genügend Geld, um sich seinen eigenen Tempel errichten zu lassen. Dennoch musste er auf Neider achten und wies den Architekten Michelozzi an, den Palast ja nicht zu prächtig werden zu lassen. Der raue, beinahe unbearbeitete Stein zeugt von dieser Direktive.
Cosimo war ein skrupelloser Machtmensch und Kriegsgewinnler, doch gleichzeitig Kunstmäzen: Er unterstützte Donatello und Botticelli und stiftete den Dominikanern die Chiesa di San Marco 2 an der Piazza San Marco, einst ein Kloster, heute eine Kirche und ein Museum mit herrlichen Kunstwerken, darunter Fresken von Beato Angelico, und einer imponierenden Bibliothek (Mo–Sa 9.45–16.45, So 14–17 Uhr). Auch kann man einige Überbleibsel des antiken Florenz bewundern. Die Anlage des botanischen Gartens, des Giardino dei Semplici 3 in der Via Pier Antonio Micheli, wurde ebenfalls von Cosimo I. initiiert und ist einer der ersten weltweit – ein wunderbarer Rückzugsort.
Vom botanischen Garten gehen wir über die Via Gino Capponi, die Via Cesare Battisti und die Via Ricasoli ins Museo dell’ Opificio delle Pietre Dure 4 (Via degli Alfani 78, 8.15 bis 14 Uhr, So geschl., 4 €). Ferdinando I. gab das Museum in Auftrag, das eine beeindruckende Sammlung von Mosaiken und Skulpturen enthält, außerdem zeigt es die Werkzeuge, Tricks und Techniken, die zur Erschaffung von Statuen notwendig sind.
Nun ist es Zeit für einen Besuch im The Bench, einem netten Café nur ein paar Schritte vom Skulpturenmuseum entfernt (Via dei Servi 91, 10–22 Uhr). Zum Kaffee gibt es selbst gemachte Kuchen, aber auch deftige Panini für den kleinen Hunger.
Tourenkarte | Google Maps
Beatrice Segoni bietet in ihrem neuen Lokal Konnubio (s. Restaurants, >>), ein paar Schritte südlich der Medici-Kapelle, raffinierte toskanische Spezialitäten, auch vegane Gerichte, zu annehmbaren Preisen an.
Via dei Conti 8, €€Nach der Stärkung setzen wir den Weg fort und gehen die Via Ricasoli nach Süden in Richtung Zentrum und dann rechts in die Via L. Gori bis zur Familienkirche der Medici, der Basilica di San Lorenzo 5 (Piazza di San Lorenzo 9), deren Ausbau Michelangelo höchstselbst überwachte. Ein Teil der Basilika wurde bereits im Jahr 393 geweiht, es ist damit die älteste Kirche in Florenz. Seit 1418 hielten die Medici hier ihre Taufen, Hochzeiten und Begräbnisse ab. In der Medici-Kapelle 6 gleich nebenan an der Piazza Madonna degli Aldobrandini (separater Eingang von der Kirche) befindet sich das Mausoleum der Medici. Die sehenswerten Statuen auf dem Grabmal von Giuliano und Lorenzo von Medici fertigte Michelangelo an, was wieder einmal zeigt, wie eng die Medici mit diesem Jahrtausendgenie verbunden waren – und man stellt sich manchmal die Frage, ob es die Renaissance ohne diesen produktiven Dualismus überhaupt gegeben hätte. Übrigens gibt es die Medici noch: Zwar starb 1737 der letzte Medici-Großfürst, doch eine Nebenlinie blieb, was kaum einer weiß, bis heute erhalten. Daher gibt es noch zwei lebende Nachfahren, darunter Lorenzo de’ Medici, der heute 65 Jahre alt ist, bei Barcelona lebt und historische Romane schreibt (und nebenbei gut vom Familienvermögen leben kann). Sowohl er als auch sein älterer Bruder haben allerdings keine Kinder mehr – die Familie wird tatsächlich bald aussterben.
eFlorenz – Centro storico
Tourenkarte | Übersichtskarten
Ditta Artigianale›Uffizien›Corridoio Vasariano›Gabinetto dei Disegni e delle Stampe› Osteria de’ Peccatori
Start:H Galleria degli Uffizi (Bus C1)
Ziel:H Ghibellina Bargello (Bus C2)
Wann: Uffizien Mo geschl., möglichst frühmorgens, um Wartezeiten und Gedränge zu vermeiden.
Distanz: 3 km (davon ca. 2 km in den Uffizien)
Das neben dem Louvre berühmteste Museum der Welt ist eine Stadt für sich – und daher eine eigene Tour wert. Ein Tag reicht kaum aus, um alle Kunstschätze in den mehr als 100 Sälen zu bewundern.
1 < Ditta Artigianale
2 5 Uffizien
3 Osteria de’ Peccatori
© laif/Max Galli
Palazzo Vecchio
Bevor wir uns in die Kunst stürzen, gönnen wir uns den besten Kaffee der Stadt. Die Bar Ditta Artigianale 1<