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Wie du deine negativen Gedanken entkräftest und mithilfe bewusst gesteuerter Glücksgefühle viel hoffnungsvoller deinen Alltag bestreitest
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Copyright © 2022 – Gloria Wünsche
Alle Rechte vorbehalten.
Die Rechte des hier verwendeten Textmaterials liegen ausdrücklich beim Verfasser. Eine Verbreitung oder Verwendung des Materials ist untersagt und bedarf in Ausnahmefällen der eindeutigen Zustimmung des Verfassers.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Positive Psychologie – ein kleiner Exkurs
Die Sache mit dem Glück
Wie sieht dein persönliches Glückslevel aus?
Sind Frauen unglücklicher als Männer?
Die Macht der Gedanken
Denken, Fühlen und Handeln
Glaubenssätze und Negativspiralen
Wie du zur Meisterin guter Gedanken wirst
Visualisieren als kraftvolles Werkzeug
Das PERMA-Modell mit den fünf Säulen der Positiven Psychologie
Säule 1: Positive Emotionen
Säule 2: Engagement
Säule 3: Soziale Beziehungen
Säule 4: Lebenssinn
Säule 5: Zielerreichung
Den Schalter umlegen: wie die Umstellung gelingt
Den Glückshormonen auf die Sprünge helfen
Echte Dankbarkeit empfinden
Achtsam im Hier und Jetzt leben
Meditieren und träumen
Die Vergangenheit loslassen
Schlechte Gewohnheiten ablegen
Die Selbstfürsorge nicht vergessen
Mit 30 einfachen Übungen von der Theorie zur Praxis
Positive Affirmationen für jeden Tag
Nachwort
Vorwort
„In jeder schlecht gelaunten Minute entgehen dir 60 fröhliche Sekunden“, „Don´t worry, be happy“ oder „Versuch´s mal mit Glücklichsein“ – solche Sprüche begegnen uns im Alltag zuhauf. Sie stehen auf Kalenderblättern, Kaffeetassen und T-Shirts und sind vermutlich sogar gut gemeint. Aber geht es dir nicht auch so, dass sie dich eher ärgerlich machen, als dir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern? Als wäre das so leicht mit dem Glück... als könnte man seinem Kopf einfach antrainieren, optimistisch in die Zukunft zu blicken, und sich selbst beibringen, gelassen zu bleiben.
Nein, leicht ist es sicher nicht, sich wirklich rundum zufrieden zu fühlen. Gerade wir Frauen neigen bekanntlich leider nicht nur dazu, oft zu schwarzzusehen und uns in negative Szenarien förmlich hineinzusteigern, sondern bringen zudem eine weitere Eigenschaft mit, die für eine positive Grundhaltung alles andere als förderlich ist: Wir sind Meisterinnen der Selbstkritik und boykottieren damit pausenlos unser eigenes Glücksempfinden. Und als wäre das nicht genug, spielt unser Hormonhaushalt dem seelischen Gleichgewicht noch obendrauf einen Streich. Kein Wunder, wenn man da nicht himmelhochjauchzend durch den Tag geht.
Dennoch dürfen uns all diese Stolpersteine keinesfalls davon abhalten, nach einem sinnerfüllten, glücklichen Leben zu streben. Ganz im Gegenteil! Offensichtlich scheinst du diese Ansicht zu teilen, denn du hast dich mit dem Kauf meines Ratgebers bereits dazu entschieden, durch die faszinierenden Möglichkeiten der Positiven Psychologie aus dem Vollen zu schöpfen und viel mehr Frohsinn in deinen Alltag zu bringen. Du findest dich nicht weiter mit einem mittelmäßigen Dasein ab und nimmst deine Unzufriedenheit nicht mehr hin. Gut so! Denn du hast es verdient, jeden Tag das Beste für dich persönlich herauszuholen und dich abends zuversichtlich, dankbar und von Freude erfüllt wieder schlafen zu legen.
Wie dir das nach und nach besser gelingen kann, wollen wir auf den folgenden Seiten gemeinsam erarbeiten. Obwohl der Begriff „Positive Psychologie“ etwas anderes vermuten lässt, stecken keine komplexen psychologischen Zusammenhänge dahinter. Vielmehr geht es darum, die positiven Eigenschaften und Stärken jedes Einzelnen in den Vordergrund zu stellen, um das persönliche Potenzial voll auszuschöpfen und zur besten Version seiner selbst zu werden.
Du lernst, mithilfe der richtigen Gedanken starke positive Emotionen auszulösen, die dauerhaft zu deinem Wohlergehen beitragen. Ich erkläre dir weiterhin, was Flow-Erfahrungen sind, warum Achtsamkeit uns guttut und wieso jede von uns soziale Beziehungen sowie einen Sinn im Leben braucht. Damit du anschließend direkt in die Umsetzung kommst, habe ich 30 praktische Übungen sowie jede Menge Tipps für dich zusammengestellt.
Ganz essenziell ist dabei, vollkommen offen an die Ansätze heranzugehen und absolut ehrlich zu dir selbst zu sein. Nur so wirst du die nötigen Veränderungen an deinem Denken und Handeln vollziehen können, die dir letztlich zu einem zufriedeneren Leben verhelfen. Unsere Einstellung, das so genannte Mindset, hat dabei eine immense Macht über unser Wohlbefinden, weshalb man genau an dieser Stelle so wunderbar ansetzen kann.
Übrigens – durch angewandte Positive Psychologie wirst du nicht nur hoffnungsvoller und dankbarer, sondern tust auch gleichzeitig etwas für deine Gesundheit. Forschungen haben ergeben, dass positiv denkende Menschen nicht nur deutlich leistungsfähiger und erfolgreicher, sondern auch resistenter sind. Dadurch leiden sie seltener an Depressionen und Burn-out und haben sogar eine höhere Lebenserwartung.
Noch ein Grund mehr also, direkt mit dem Lesen und Umsetzen loszulegen! Nutze diesen Ratgeber dabei als Übungsheft, in welchem du wichtige Erkenntnisse markierst und das du mit deinen persönlichen Kommentaren und Gedanken versiehst. So wird es zu deinem Begleiter über die nächsten Wochen und erinnert dich immer wieder an die wesentlichsten Punkte, dank derer dein Leben zunehmend erfüllender werden kann.
Hoffentlich erhältst du informative Einblicke und durchlebst prägnante Aha-Momente beim Lesen. Vor allem wünsche ich dir aber viel Erfolg bei der praktischen Umsetzung und dass die Kraft der Positiven Psychologie auch dein Leben nachhaltig verändert.
Hinweis der Autorin: An manchen Stellen wurden aus Gründen der besseren Lesbarkeit männliche Bezeichnungen verwendet, die jedoch gleichbedeutend für alle Geschlechter gelten sollen.
Positive Psychologie – ein kleiner Exkurs
Bevor wir im Detail erfahren, worauf die Positive Psychologie basiert und wie sie sich anwenden lässt, sollten wir einen kleinen Ausflug in die Geschichte machen. Was hat es mit dem Streben nach Glück auf sich und wann fing man an, sich wissenschaftlich mit diesem so wenig greifbaren Zustand zu befassen? Tatsächlich suchte die Menschheit bereits in der Antike nach Erfüllung. So beschäftigte sich beispielsweise der griechische Gelehrte Aristoteles um 350 v. Chr. in seinen Schriften mit der Frage nach der Sinnhaftigkeit des Lebens und wodurch dieses wirklich als lebenswert empfunden werden kann. Seitdem sind sich Philosophen uneinig darüber, was man unter Glück genau zu verstehen hat. Die finale Lösung dieser über 2.000 Jahre alten Diskussion dürfte wohl auch in Zukunft weiterhin daran scheitern, dass wir Menschen ein viel zu individuelles Glücksempfinden haben. Dieser so große Begriff lässt sich schlichtweg nicht kategorisieren. Was man jedoch herausgefunden hat, ist, dass manche Faktoren unser Glück sehr positiv beeinflussen. Dazu zählen unter anderem Dankbarkeit, soziale Interaktion, die Möglichkeit, die eigenen Begabungen einzusetzen, und einiges mehr, das wir noch kennenlernen werden.
Auch zum Menschenbild des Humanismus, das sich vor allem seit dem 15. Jahrhundert in Europa verbreitete, finden sich in der Positiven Psychologie viele Parallelen. In beiden Fällen steht im Mittelpunkt, dass Menschen ein sinnhaftes, selbstbestimmtes Leben führen, gewisse Ziele erreichen und sich persönlich weiterentwickeln wollen und sollen.
Interessant ist, dass die Psychologie selbst sich in den letzten beiden Jahrhunderten kaum mit dem Thema „Glücksempfinden“ auseinandergesetzt hat. Immerhin gibt es eine festgelegte Definition, die Glück als empfundene Harmonie beschreibt, welche durch die Befriedigung bestimmter Bedürfnisse oder die Erfüllung fixer Erwartungen ausgelöst wird. Darüber hinaus fokussiert sich die psychologische Forschung jedoch nach wie vor auf jene Punkte, die uns vom Glücklichsein abhalten. Sie untersucht also Umstände wie kindliche Prägungen, Traumata, gestörte Beziehungen, auffällige Verhaltensmuster und Persönlichkeitsmerkmale sowie psychische Krankheiten. Auch in Therapien von Angstzuständen oder Depressionen geht es beispielsweise verstärkt darum, deren Ursache zu ergründen. Dabei wird viel aus der Vergangenheit aufgearbeitet und sehr bewusst tief in diese negativen Emotionen hineingespürt. Im Gegenzug dazu stellt die Positive Psychologie die Stärken der betreffenden Person in den Mittelpunkt und befasst sich damit, was Sinn stiftet, Lebensfreude verleiht und Menschen fröhlich macht, um mithilfe der Erkenntnisse dann bewusst diese positiven Emotionen herbeizuführen.
Dass sich die Änderung dieses Blickwinkels lohnt, haben viele Studienergebnisse bereits gezeigt. Demnach sind glückliche Menschen nicht nur ausgeglichener, beruflich erfolgreicher, energiegeladener und allgemeinhin belastbarer, sondern im Schnitt auch gesünder. Allein durch diese Statistik wird einmal mehr die enge Verknüpfung von seelischem und körperlichem Befinden deutlich.
Als Urvater der Positiven Psychologie gilt der US-amerikanische Psychologe Abraham Maslow, der den Begriff im Jahr 1954 ins Leben rief. 1975 stellte Mihály Csíkszentmihályi fest, was in uns besonders starke Glücksgefühle entstehen lässt, und bezeichnete diesen Zustand als so genanntes Flow-Erlebnis. Es sollte allerdings noch bis in die 90er-Jahre dauern, um dem Thema „Lebensglück“ endlich mehr Beachtung zu schenken und den Fokus auf positive Emotionen zu lenken. 1996 wurde der Psychologieprofessor Dr. Martin Seligman aus den USA zum Präsidenten der American Psychological Association (APA) gewählt, des größten Fachverbands für Psychologie innerhalb der USA. Da seine Themengebiete sich bereits zuvor um positive Persönlichkeitsaspekte und Motivation drehten, legte er die Positive Psychologie als Leitmotiv seiner Amtszeit fest und gab damit den entscheidenden Startschuss, die damit verknüpften Ideen weiter zu erforschen, sie in präventive Maßnahmen zu integrieren sowie nach und nach in Therapien anzuwenden. Seligman war davon überzeugt, dass Optimismus erlernbar sei. Genau darauf basieren viele Grundsätze der heute bekannten Positiven Psychologie.
Inzwischen haben sich natürlich weitere Experten auf dem Gebiet einen Namen gemacht. Die britische Universitätsdozentin Miriam Akhtar beispielsweise, die dank der Positiven Psychologie selbst einen Weg aus ihrer Depression fand, oder die US-amerikanische Psychologin Barbara Fredrickson. Beide haben als Autorinnen bereits zahlreiche Bücher zu dem Thema verfasst.
Wenn wir die Positive Psychologie also auf einen Nenner bringen müssten, so können wir festhalten, dass die Perspektive auf unser Wohlbefinden in der Form geändert wird, dass wir unsere Aufmerksamkeit weg von Defiziten und hin zu den eigenen Stärken lenken und damit von negativen Erfahrungen und Erinnerungen hin zu positiven Empfindungen. Das oberste Ziel ist ein erfülltes, glückliches Leben, in dem die eigenen Ressourcen optimal zur Geltung kommen.
Die Erkenntnisse finden inzwischen in vielen Trainings für Persönlichkeitsentwicklung, in Coaching-Programmen und verschiedenen Therapieformen Anwendung. Doch auch ganz ohne professionelle Anleitung lässt sich die Quintessenz der Positiven Psychologie wunderbar aufs eigene Leben übertragen. Genau das wollen wir im Folgenden tun. Dazu steht zunächst ein wenig Theorie auf dem Programm, bevor es an die praktische Anwendung des Ganzen geht.
Die Sache mit dem Glück
Es ist schon verzwickt mit dem Glück. Manchmal scheint es, als wäre es einfach schrecklich ungerecht verteilt worden. So, als hätten es die einen gepachtet und als flöge es ihnen geradezu in großen Portionen zu, ohne dass sie etwas dafür zu unternehmen bräuchten, während andere hingegen ihr Leben lang vom Pech verfolgt würden, anstatt auch mal an der Reihe zu sein. Vor allem kommt uns nicht selten in den Sinn, dass es den vermeintlichen Glückspilzen gar nicht zusteht, so gut wegzukommen. Sicher kennst du das aus eigener Erfahrung. Vielleicht bekommt die unsympathische Kollegin immer die tollsten Männer ab, womöglich haben die griesgrämigen Nachbarn die süßesten Kinder, dein cholerischer Chef ein unverschämt protziges Haus und deine Freundin die absolute Modelfigur, obwohl sie noch nicht einmal Sport treibt. Solche Umstände bezeichnen wir gemeinhin als „Glück“, dabei werden sie dem Begriff überhaupt nicht gerecht. Der gleiche Fall liegt vor, wenn jemand zufällig top Spielkarten beim Poker auf der Hand hat oder gerade noch den allerletzten freien Parkplatz ergattert – „Glück gehabt!