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Die Produktion ist, wie jede andere Branche, ein Unternehmensumfeld mit eigenen Regeln und Strukturen. Vergleichbar mit einer Küche. Es gibt Rezepte und Zutaten, Töpfe und andere Werkzeuge, welche der Koch vermag zu einem Symposium der Gaumenfreude zu kreieren. Ein Spitzenkoch lernt das harte Handwerk viele Jahre und trotzdem schmeckt es nicht bei jedem Koch gleich gut. Ein Beispiel hierfür: Ein Meisterkoch verfasst ein Kochbuch, in dem er alle Zutaten auflistet und beschreibt, exakte Mengen nennt und sein sehr präzises Rezept preisgibt, sodass alles, aber auch wirklich alles erklärt und beschrieben ist. Denken Sie, dass es gleich gut schmeckt, sollte es von jemand anderen nachgekocht werden? Vielleicht, jedoch wird es immer anders und nie gleich gut schmecken. Auf die Frage, warum das so sei, kann nur eine Erklärung folgen: "Es kann nicht jeder kochen!"
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Produktion lernt niemand an einer Universität, Produktion wird am Shopfloor, mit all den Schwierigkeiten und Herausforderungen gelernt und Produktion muss verstanden werden, bevor Veränderungen angestoßen werden. Und nichts ersetzt Erfahrung und die Offenheit von anderen zu lernen.
Marcus Karl Haman
EINLEITUNG
5 REGELN DER PRODUKTION
Regel 1: Führung ist Kultursache!
Einbeziehung aller Mitarbeiter
G
emeinsam
O
ffen
K
onsequent (GOK)
Teamorientiert
Mitarbeiter fördern & fordern
Lob & Tadel sind essentiell
Kultur wird immer von OBEN gelebt
Problemlösung ist Kultursache
Regel 2 – Prozesse bewegen
Prozesse klar definieren und dokumentieren
Prozesse schulen & trainieren
Ergebnisse erwarten & einfordern
Prozesse messen und regelmäßig prüfen
Bei Abweichungen Gegenmaßnahmen einleiten und konsequent abarbeiten
Regel 3 – Kennzahlen zeigen den Weg
Zahlen, Daten Fakten – kein „hören sagen“
Strukturierte Kennzahlen finden, klar und verständlich dargestellt
KPIs transparent kommunizieren und regelmäßig mit der Mannschaft überprüfen.
Bei Abweichungen Gegenmaßnahmen einleiten und konsequent abarbeiten
Regel 4 – mit System und Methode zu Ziel
Mit System & Methode Erfolge erzielen
Auf Bewehrtes zurückgreifen
Weniger ist mehr, „Qualität vor Quantität“ Konzentration auf das Wesentliche
Es gibt 3 Arten von Wege, welche zum Ziel führen.
Regel 5 – Kunden & Lieferanten – gemeinsam sind wir stark!
Partnerschaften sind gewinnbringender als Kunden- Lieferanten-Beziehungen
Offene Kommunikation zwischen Kund und Lieferanten
Gemeinsam den Markt besiegen
5 REGELN DER OPERATIVEN OPTIMIERUNG
Finde die Kernkompetenz
Die Kompetenzzwiebel
Hinterfragen ist erlaubt!
Ein Fallbeispiel
Fragenkatalog:
Implementiere transparente Kennzahlen
Kennzahlenentrümpelung – weniger ist mehr!
Kennzahlendefinition bringt Klarheit
Kennzahlendefinition OEE (Beispiel)
Operative Kennzahlen sind keine Geheimnisse!
Kennzahlen zeigen den Weg
Fragenkatalog:
Regelkreise sind Deine Freunde
Definiere wertbringende Besprechungen
Definiere deine Regelkreise
Management vor Ort
Fragenkatalog:
Entferne Komplexität
Ist alles wirklich so wichtig?
Simplify your life
Lass Dir helfen!
Fragenkatalog:
Definiere Rollen & Verantwortlichkeiten!
Organisationsänderung
Wer spielt welches Instrument?
Klarheit bringt Leistung!
Die Bremse Sicherheitsdenken
Fragenkatalog:
KOMMUNIKATION
Vorbereitung / das Modell
Das 5 Stufen Modell
Schritt 1 - Abgrenzung
Schritt 2 - Analyse
Die 5 Business Plan Deployment Kategorien
Schritt 3 – die SOLL Konzeption
Zusammenfassend kann bis jetzt festgehalten werden:
Arbeitssicherheit & Umwelt:
Qualität:
Produktivität:
Kosten:
Organisationsentwicklung:
Das tägliche Meeting:
Die Qualitätsbesprechung:
Das Produktivitätsmeeting:
Kurze Zwischenbilanz:
Die nächsten noch offenen Punkte:
Das Business Plan Deployment Review:
Die Örtlichkeiten der einzelnen Besprechungen:
Schritt 4 - Umsetzung
Schritt 5 – KVP und Review
ROLLEN & VERANTWORTLICHKEITEN
Vorbereitung / das Modell
Das 5 Stufen Modell
Die Organisationsstruktur
Der strukturelle / organisatorische Bereich
Die 5 BPD Bereiche / Themen
Tägliche Probleme
Der Maßnahmenplan
Der Aktionsplan
Quantitative Ziele und Kennzahlen
Qualitative Ziele und Kennzahlen
Definition Persönlichkeit – Führungsverhalten:
Zielvereinbarungen & Kultur
Die SWOT Analyse
Einleitung:
Ziel & Zweck:
Das SWOT Modell
Das SWOT Modell / Instrument:
Der Prozess:
Gliederung des SWOT Analyse Workshops:
Die Workshop Phase:
Ein Beispiel aus dem täglichen Leben:
Strategien
Einleitung Strategien:
Ziel und Zweck:
Der Prozess:
Objectives
Einleitung Objectives
Ziel und Zweck
Der Prozess:
Das Objective Chart
Initiativen
Einleitung Initiativen
Ziel und Zweck
Der Prozess:
Das Initiativen Chart
Der Initiativen Plan
BPD -Aktionen
Einleitung BPD - Aktionsplan:
Der BPD Aktionsplan
Rolle & Verantwortlichkeiten – Produktionsmeister
Organigramm - Produktionsmeisters
Verantwortlichkeitsbereiche des Produktionsmeisters
Erklärung - Arbeitssicherheit & Umwelt
Qualität
Produktivität
Kosten
Organisationsentwicklung
Rolle & Verantwortlichkeiten – Teamsprecher Produktion
Organigramm - Teamsprechers Produktion
Verantwortlichkeitsbereiche des Teamsprechers Produktion
Erklärung - Arbeitssicherheit & Umwelt
Erklärung – Qualität – Qualität von Anfang an
Erklärung - Produktivität
Erklärung – Kosten
Erklärung - Organisationsentwicklung
Organigramm – Mitarbeiter Produktion
Verantwortlichkeitsbereiche des Produktionsmitarbeiters
Erklärung - Arbeitssicherheit & Umwelt
Erklärung – Qualität – Qualität von Anfang an
Erklärung - Produktivität
Erklärung - Kosten
Erklärung – Organisationsentwicklung
Die Messbarkeit
Der persönliche / potentielle Bereiche
Entwicklungsprogramme
Messung der Persönlichkeit
STANDARDISIERTE PROBLEMLÖSUNG
Die 5 Schritte der Problemlösung:
Die 2 Seiten der Problemlösung:
Was ist ein Problem?
Schritt 1 - Erkennen
Die Problembeschreibung
Schritt 2 - Untersuchen
Die Eindämmung des Problems
Die Problemanalyse
Schritt 3 - Auswählen und Planen der Lösung
Erarbeite mögliche Lösungen
Bewerte und wähle eine Lösung aus
Plane die notwendigen Maßnahmen
Lege dafür die Verantwortlichkeiten und den Zeitrahmen fest
Führe regelmäßige Überprüfungen ein
Schritt 4 - Umsetzen der Lösung
Schritt 5 - Bewerten der Lösung
Überprüfen der erzielten Ergebnisse mit der Zielaussage
Beobachten und Messen über einen definierten Zeitraum
Sollte das Problem wieder auftreten, gehe alle Schritte des Problemprozesses gegen den Uhrzeigersinn zurück
Das Ziel ist erreicht, was nun?
Der STCA Kreis
Problemlösungskompetenz fördern
MITARBEITER ENTWICKLUNG
Abgrenzung / Allgemeines
Karrierepfade
Fragenkatalog
Analyse
Die Evaluierung & Übersicht
Organisationsstrukturen
Fragenkatalog
Die Job description
Die Job Tickets
Die Arbeitsplatzbeschreibung
Fragenkatalog
Prozesse & Kernprozesse
Das standardisierte Arbeitsblatt (SAB)
Fragenkatalog
Konzeption
Die Strategie
Potentiale
Weiterentwicklung
Fördern & Fordern
Fragenkatalog
Der agile Ansatz
Fragenkatalog
Comittment
Fragenkatalog
Der Ausbildungsprozess
Fragenkatalog
Interne & externe Trainer
Die Zertifizierung
Die verschiedenen Wissensebenen (Level)
Wissensebene 1 – Basis Wissen
Wissensebene 2 – erweitertes Wissen
Wissensebene 3 - Expertenebene
Fragenkatalog
Ausbildungsprogramm Wissensebene 1
Gehaltsaufbau
Fragenkatalog
Umsetzung
Scheiterrezepte
Review
Die ersten Erfolge & Abfeiern
Rückschläge
Weitere Publikationen
Die Produktion ist, wie jede andere Branche, ein Unternehmensfeld mit eigenen Regeln und Strukturen. Vergleichbar mit einer Küche. Es gibt Rezepte und Zutaten, Töpfe und andere Werkzeuge, welche der Koch vermag zu einem Symposium der Gaumenfreude zu kreieren. Ein Spitzenkoch lernt das harte Handwerk viele Jahre und trotzdem schmeckt es nicht bei jedem Koch gleich gut.
Ein Beispiel hierfür: Ein Meisterkoch verfasst ein Kochbuch, in dem er alle Zutaten auflistet und beschreibt, exakte Mengen nennt und sein sehr präzises Rezept preisgibt, sodass alles, aber auch wirklich alles erklärt und beschrieben ist. Denken sie, dass es gleich gut schmeckt, sollte es von jemand anderen nachgekocht werden? Vielleicht, jedoch wird es immer anders und nie gleich gut schmecken.
Auf die Frage, warum das so sei, kann nur eine Erklärung folgen:
„Es kann nicht jeder kochen!“
Und so verhält es sich auch mit der Produktion. Produktion muss verstanden werden. Derjenige, der denkt, er hat auf der Universität Produktion gelernt, der irrt. Produktion wird am Shopfloor gelernt, von der Pike auf. An der Linie und nicht im Lehrsaal.
Und eines ist sicher, Produktion ist komplexer als man denkt.
Auch in der Produktion sind Regelwerke und Struktur eine wichtige Komponente zum Erfolg. Die 5 Regeln geben einen Weg vor, welcher bei konsequenter Berücksichtigung im täglichen operativen Geschäft, eine Möglichkeit darstellt, effizienter und effektiver, erfolgreich die Organisation weiterzuentwickeln.
Regel 1: Führung ist Kultursache
Geben sie eine Kultur vor, welche eine kontinuierliche und nachhaltige Verbesserung nicht nur zulässt, sondern vielmehr fördert und fordert.
Regel 2: Prozesse bewegen
Prozesse bringen Definition in Ihre Organisation, wenn diese klar beschrieben und messbar sind. Sind Prozesse messbar, ist Ihre Organisation messbar.
Regel 3: Kennzahlen zeigen den Weg.
Durch nachvollziehbare Ergebnisse werden Potentiale aufgezeigt, welche genutzt werden müssen, um am Markt zu bestehen und sich weiter zu entwickeln.
Regel 4: Mit System & Methode ans Ziel
Strukturierte Vorgehensweisen können nachvollzogen werden und sind aussagekräftig. Nutzen Sie erprobte Methoden konsequent, um Probleme nachhaltig abzustellen.
Regel 5: Kunden & Lieferanten – gemeinsam sind wir stark!
Eine Partnerschaft hat viele Vorteile. Gewinnen Sie durch professionelles Verhalten, Vertrauen beim Kunden. Eine Partnerschaft anzustreben ist ein wesentliches Ziel. Es lohnt sich für beide Parteien!
Einbeziehen aller Mitarbeiter
GOK –
G
emeinsam
O
ffen
K
onsequent
Teamorientiert
Mitarbeiter fördern & fordern
Lob & Tadel ist essentiell
Kultur wird immer von OBEN gelebt
Problemlösung ist Kultursache
Wer glaubt, dass er alles besser weiß, der irrt! Vor allem wenn es sich um Organisationen handelt. Ungenutzte Potentiale, welche am Shopfloor schlummern, müssen geweckt und für das Unternehmen gewinnbringend genutzt werden. Fragen sie ihre Mitarbeiter, sie werden es ihnen danken. Jeder möchte Teil des Erfolges sein und nichts motiviert mehr als Erfolg. Nutzen sie diese Chance, um im Team erfolgreicher zu sein.
Keiner weiß mehr über den jeweiligen Arbeitsplatz als der oder die Mitarbeiter welche 8 Stunden, oder mehr, Tag für Tag, dort tätig sind. Ein Maschinenbediener, der jeden Tag an „seiner“ Maschine steht, hört sofort veränderte Geräusche, welche niemand anderer registriert. Diese sind enorm wichtig, da diese Geräusche meistens negative Veränderungen des Maschinenzustandes signalisieren und mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas im Argen liegt. Er kennt die Maschine, die Anlage, oder die Einrichtung. Er erkennt sofort jegliche Veränderung. Ebenso kennt der Mitarbeiter die Not, welche ihn tagtäglich stört, beziehungsweise behindert, sein Ziel zu erreichen. Welche Fehler die Anlage oder Maschine hat. Welche Verbesserungen er gerne hätte und wo der „Schuh“ am meisten drückt. Er will nur gefragt werden. Er kommt meistens nicht von alleine, da er Angst hat, als lästig, oder als unangenehm aufzufallen, beziehungsweise zu wirken. Sich mitgenommen und integriert zu fühlen, beziehungsweise als ein Teil vom Team, also sich zugehörig zu fühlen, motiviert und begeistert.
Mitarbeiter können nicht motiviert werden. Es kann jedoch ein Umfeld geschaffen werden, in dem sich die Mitarbeiter wohl fühlen und ihnen die Möglichkeit bietet sich selbst zu motivieren.
Ein betriebliches Vorschlagswesen hilft bei der Einbindung aller Mitarbeiter Ideen zu sammeln und das Wissen aller für die Organisation zu nutzen.
Nutzen Sie die ungenutzten Potentiale aller Mitarbeiter! Mitarbeiter haben eigene Sicht- und Denkweisen, Ideen und Vorschläge, wie der Arbeitsplatz optimiert werden kann. Oft sind die Fähigkeiten und Kompetenzen einzelner Mitarbeiter der Organisation nicht mehr bekannt. Die Erkennung und der richtige Einsatz ungenutzter Potentiale und Fähigkeiten sind Führungsaufgaben und tragen wesentlich zum Erfolg des Unternehmens bei.
Der richtige Einsatz der Mitarbeiter nach deren Fähigkeiten ist essentiell für den Erfolg
Potentiale zu erkennen ist Führungsaufgabe
Fragen der Mitarbeiter um Mitarbeit – abholen und einbinden
Nutzen von ungenutzten Potentialen aller Mitarbeiter
Schaffen eines motivierenden Umfelds
Motivation durch Erfolg
Erfolge abfeiern
Leben Sie die Kultur konsequent vor und fordern die diese ein
Mitarbeiter wollen Klarheit. Sie können mit der Wahrheit besser umgehen und leben, als nicht zu wissen, wo der „Zug“ hinfährt. Mitarbeiter wollen ebenso Teil des Teams und des Erfolges sein. Offen zu kommunizieren, integriert die Mitarbeiter und dadurch fühlen sich die Mitarbeiter als ein Teil vom Team. Visuelles Management hilft, um gezielte Informationen an die Mannschaft zu transportieren und somit zu integrieren. Dies kann in regelmäßigen Veranstaltungen oder bei Reviews stattfinden. Regelmäßige Informationsveranstaltungen zeigen, dass das Management auf die Mitarbeiter baut und deren Unterstützung benötigt, um die ehrgeizig gesteckten Ziele zu erreichen.
Ein weiterer Punkt ist die Besprechungskultur. Auch hier gilt „weniger ist mehr“! Eine Besprechung abzuhalten, um zu besprechen was eigentlich besprochen werden sollte, ist Verschwendung. Vor allem blockieren diese unnötigen Besprechungen wertvolle Zeit von denen, die dringend wo anders und meistens beim Kerngeschäft, also am Shopfloor, benötigt werden. Dies gilt im Besonderen für Führungskräfte, welche oft stundenlang nicht am Shopfloor gesehen werden und die Mannschaft oft führungslos agiert. Führungskräfte haben die Aufgabe >80% am Shopfloor anwesend zu sein und sich um die Probleme, welche nicht im Büro zu finden sind, zu kümmern. Nur wenn Probleme sofort und kompetent gelöst werden, können Erfolge nachhaltig kontinuierliche Verbesserungen stattfinden.
Auch hier gilt die Regel der 3 Arten:
Besprechungen die Probleme lösen.
Besprechungen, die helfen Probleme zu lösen
Unnötige Besprechungen, welche nicht abgehalten werden sollten
Zu bedenken ist auch, die Anwesenheit der Teilnehmer. Nicht jeder Teilnehmer ist vielleicht notwendig und könnte auch in Kurzform informiert werden. Wie viele Besprechungen finden mit den falschen, oder mit zu vielen Teilnehmern statt? In wie vielen Besprechungen sitzen Sie selbst und fragen sich „was tue ich hier eigentlich?“ Hinterfragen sie vor der Besprechung, ob ihre Anwesenheit wirklich zielführend ist. Eine Besprechung wegen des Besprechens zu besuchen oder abzuhalten ist Verschwendung.
Eine Anwesenheit nur um sein Revier zu verteidigen, oder anwesend zu sein, um zu glauben, dass man dann wichtig sei und angesehen, der irrt. In einer teamorientierten Organisation wird in der Sache und nicht auf der persönlichen Ebene agiert und gehandelt. Die Erfolge der Mitarbeiter sind die Erfolge der Führungskräfte und somit die Erfolge der Organisation.
Vereinbaren Sie als Führungskraft Ziele mit ihrem Team. Ziele zeigen den Weg auf und vermitteln ein Bild, welches der Mitarbeiter benötigt, um sich zurecht zu finden. Zielloses „herumeiern“ motiviert sicher nicht! Geben Sie den Mitarbeitern auch jegliche Unterstützung, um die ehrgeizig gesteckten Ziele zu erreichen!
Bieten sie pro aktive Unterstützung an. Delegieren Sie als Führungskraft und vertrauen Sie ihren Mitarbeitern. Nicht blind, mit Kontrolle, welche jedoch viel weniger Ressourcen der Führungskräfte in Anspruch nimmt. Zu denken, dass alles alleine zu bewältigen sei, um zu beweisen, dass man unabkömmlich und unverzichtbar ist, ist der falsche Weg und vermindert die Umsetzungsgeschwindigkeit. Die Führungskraft, die erkannt hat, dass es im Team effizienter und effektiver funktioniert, wird sehr schnell realisieren, dass die Erfolge des Teams auch seine sind.
Fordern Sie aber auch die Ziele, welche Sie gemeinsam mit den Teammitgliedern vereinbart haben, konsequent ein.
Verfolgen Sie den Verlauf und überprüfen sie regelmäßig, ob der Mitarbeiter Unterstützung benötigt, oder gefordert werden muss, seine Ziele ernst zu nehmen. Ziele vereinbaren und Ziele einfordern sind nur die ersten Schritte. Bei Abweichungen müssen aber konsequent andere Maßnahmen, welche vielleicht unangenehmer sind, als die des Lobes eingeleitet und umgesetzt werden.
Auf Missstände deutlich aufmerksam zu machen und gegebenenfalls wirksam nachfassen, gehört auch zur Führungsaufgabe. Führung beinhaltet auch diese Aufgaben wahr zu nehmen.
Die Führung eines Teams unterscheidet sich wesentlich von einer streng hierarchischen Führung. Die teamorientierte Führung nutzt die Potentiale der Mitarbeiter und bezieht alle Mitarbeiter mit ein. Wo gegen der hierarchische Führungsstil einer Befehlsausgabe ohne Widerworte gleich kommt, schwarz weiß betrachtet. Die hierarchische Führungskultur wird nie eine Benchmark Position einnehmen und am Markt eine eher untergeordnete Rolle spielen. Der Grund ist das Vertrauen, die Integration und Motivation aller Mitarbeiter. Motivierte Mitarbeiter sind Schlüsselfaktoren, um kontinuierliche und herausragende Erfolge zu erzielen. Motivierte Mitarbeiter gehen auch die „extra Meile“ für das Unternehmen und Übernehmen ein „ownership“ Verhalten. Beide Führungsstile, hierarchisch und teamorientiert, und alles was dazwischen liegt, haben ihre Berechtigung. Jedoch nicht alle Führungsstile führen zum Ziel, und langfristig zum Erfolg in einer Organisation im produktiven Umfeld.
In einer hierarchischen Organisation gibt es Vorgesetzte, welche einer Gruppe an Mitarbeitern vorstehen. In einer teamorientiert geführten Organisation sind es Führungskräfte, welche Teams aufbauen und weiterentwickeln. Führungskräfte nehmen in ihrer Rolle auch die Position des „Coaches“ ein und geben keine Befehle aus.
Die Führungskraft sollte sich als Teil des Teams sehen, respektiert werden und mit Aufgaben innerhalb des Teams versehen sein. Er hat zusätzlich zu seinen Aufgaben die Führungsrolle wahr zu nehmen, respektvoll und fair, konsequent und durchgängig. In einem Team muss jeder seinen Beitrag leisten und den anderen pro aktiv unterstützen. Es werden keine Einzelkämpfer gefördert, sondern ein Wissen auf breiter Basis mit Spezialwissen einzelner. Jedes Team ist nur so stark, wie der Schwächste im Team. Ein gutes Team wird die verschiedenen Phasen des Team Building Prozesses durchlaufen und daraus wachsen.
Die Team Building Phasen lauten:
forming – Orientierungsphase
storming – Konfrontatonsphase
norming – Kooperationsphase
performing – Wachstumsphase & eventuell
dissolving – Auflösungsphase
Scheuen sie sich nicht vor der Konfrontationsphase. Es wird das Team nach vorne bringen. Es werden Themen auf der persönlichen Ebene eskalieren. Doch danach wird das Team umso stärker miteinander kooperieren und wachsen.
Die Befähigung der einzelnen Mitarbeiter zu fördern und zu gewehrleisten ist eine der wesentlichsten Aufgaben von Führungskräften. Erst nach der Befähigung der Mitarbeiter, können auch Ergebnisse erwartet werden. Ohne Training, beziehungsweise Schulung werden mehr Fehler entstehen, weniger Leistung erfolgen und viele Mitarbeiter werden dadurch beeinflusst, direkt oder indirekt.
Nachdem die Mitarbeiter geschult, also gefördert wurden, sollten diese die Ergebnisse einbringen., welche von ihnen erwartet werden. Die Mitarbeiter fordern ist ebenso wichtig als die Mitarbeiter zu fördern. Ehrgeizige, aber erreichbare Ziele motivieren. Nicht haltbare oder zu leichte Ziele motivieren eher nicht und frustrieren die Mitarbeiter. Fördern heißt jedoch nicht nur trainieren und schulen. Fördern heißt, die Potentiale jedes einzelnen zu erkennen, diese zu fördern und richtig in der Organisation einzusetzen. Die Mitarbeiternach den Fähigkeiten zu beurteilen und die richtige Unterstützung zu Teil werden lassen. Ein mindestens einmal pro Jahr stattfindendes Mitarbeitergespräch hilft einerseits der Führungskraft die Fähigkeiten und Potentiale, welche erkannt wurden zu benennen und mit dem Mitarbeiter die nächsten Schritte inklusive der dazugehörigen Ziele zu besprechen, beziehungsweise zu vereinbaren und andererseits hat der Mitarbeiter beim Mitarbeitergespräch, welches immer ein 4 Augen Gespräch ist, die Möglichkeit seinen Frust und seine Bedenken auf sachlicher Ebene los zu werden. Das Mitarbeitergespräch muss in einem geschützten Rahmen stattfinden. Alles was innerhalb des Gespräches zu Tage kommt, hat den Raum nicht zu verlassen. Vor allem die persönlichen Aspekte und Sichtweisen. Die Führungskraft leitet für sich daraus Maßnahmen ab und setzt diese, wie vereinbart, um. Sei es auf der fachlichen oder auf der persönlichen Ebene. Beide Bereiche müssen betrachtet und gegebenenfalls gefördert, beziehungsweise gefordert werden.
Die positive Wirkung „Danke“ zu sagen, nach erbrachter, oder herausfordernder Leistung wird oft unterschätzt und nicht gelebt. Es wird als selbstverständlich angesehen, da die Mitarbeiter dafür bezahlt werden. Aber ist es nicht angenehm und wertschätzend den Mitarbeitern gegenüber, sich persönlich bei ihnen für die erbrachten Leistungen zu bedanken? Versetzen sie sich in deren Lage und denken ein paar Sekunden darüber nach.
Erzielt eine positive Wirkung, welche vielleicht nicht nur bei einzelnen Mitarbeitern verbleibt. Die Mitarbeiter werden sich wertvoll und beachtet fühlen. Und exakt dieses Gefühl motiviert weiter zu machen und eine noch bessere Arbeit zu leisten.
Die Mitarbeiter respektvoll und fair zu behandeln beinhaltet jedoch folgende Punkte:
Ziele vereinbaren
Mitarbeiterleistung verbessern, Fehlverhalten korrigieren
Wirksam nachfassen
Leistungen erhalten
Coaching
Verstärken
Zusammenarbeit fördern
Vor allem die unangenehmen Themen, wie zum Bespiel bei Fehlverhalten müssen klar kommuniziert werden. Ein „Wegschauen“ und somit tolerieren von Missständen und Fehlverhalten beeinflusst wesentlich das Verhalten aller anderen Mitarbeiter.
Wenn die Führungskraft es toleriert, kann es nicht falsch sein! Kultur wird immer von OBEN gelebt!
Der Mensch ist meistens bestrebt, den Weg des geringsten Widerstandes zu folgen. Wenn er also die Maschine nicht reinigen muss, weil es keine Konsequenzen fordert, warum sollte er sich der unangenehmen Arbeit selber stellen? Er sieht die kurzfristige Sache und verschwendet keinen Gedanken daran, dass die Maschine mittel- und langfristig weniger Ausbringung, schlechtere Qualität liefert und eigentlich sein schönes und stressfreies Arbeitsleben ein Ende hat. Probleme kommen immer häufiger, der Druck des Managements wird durch Verfehlung der gesteckten Ziele auf den jeweiligen Vorgesetzten immer größer und meistens wird dieser auch gleich an die unteren Ebene weitergegeben. Es kommt auf kurz oder lang unweigerlich zur Eskalation.
Es mag unangenehm wirken, jedoch begeht der Mitarbeiter, welcher sich nicht an die Regeln hält, das Fehlverhalten und verschlechtert indirekt die Marktposition des Unternehmens. Schlimmer für das Team ist jedoch, dass andere Teammitglieder seine nicht durchgeführte Arbeit mitmachen müssen, um den Erfolg des Teams, des Bereiches und der Firma nicht zu gefährden.
Unternehmenskultur wird stark durch die Führungsebene beeinflusst oder vorgegeben. Bei einer Befragung von Mitarbeitern und Führungskräften wurde die Unternehmenskultur im Durchschnitt unter die ersten drei Kategorien der wichtigsten Faktoren bei der Auswahl eines neuen Arbeitgebers gelistet. Dies zeigt, dass der Umgang mit Mitarbeitern nicht zu unterschätzen ist. Vorleben statt erleben! Vorbildwirkung aller Führungskräfte hilft das Unternehmen voran zu bringen und die Marktposition zu stärken.
Die Unternehmenskultur wird durch folgende Themen sehr stark beeinflusst:
Umgang mit Mitarbeitern
Disziplin
Offenheit und Ehrlichkeit
Konsequentes Agieren
Führungsstil
Vorleben der Führungskräfte
Folgende Themen werden durch die Unternehmenskultur beeinflusst:
Arbeitssicherheit
Qualität
Produktivität
Kosten
Organisationsentwicklung
Kurz gesagt, das gesamte Unternehmen wird durch die vom Top Management vorgelebte und eingeforderte Kultur geprägt.
Ein Bayrisches Sprichwort sagt: „Der Fisch fängt immer vom Kopf zum Stinken an!“
Dem kann nichts hinzugefügt werden!
Ein gutes Unternehmen unterscheidet sich von einem schlechten Unternehmen unter anderem, aber sehr eindeutig, von der Problemlösungskultur.
Eines ist klar, Probleme gibt es im aller besten Unternehmen. Der Unterschied liegt jedoch im Verhalten der Organisation im Problemfall. Gute Unternehmen reagieren sofort nach Prozess und kommunizieren offen die Problematik gegenüber dem Kunden. Die gute Organisation teilt jedoch nicht nur mit, dass die Organisation ein Problem hat, sondern ebenso welche Sofortmaßnahmen sie eingeleitet hat. Welche weiteren Schritte geplant sind und wer sich dafür verantwortlich zeigt, beziehungsweise den Kunden pro aktiv über Neuerungen informiert. Der Kunde weiß, dass Probleme vorkommen können, er möchte jedoch sich und seine Kunden so weit wie möglich Schad- und klaglos halten.
Nur zufriedene Kunden vergeben wieder einen Auftrag, nur begeisterte Kunden nennen deren Lieferanten Partner.
Der Kunde möchte sich sicher fühlen, beziehungsweise sich gut aufgehoben wissen, wenn es um sein Geschäft geht. Er versteht, dass ein Problem stattfinden und zeigt dies auch. Er hat jedoch kein Verständnis, wenn nicht unmittelbar kommuniziert wird, das Unternehmen nicht reagiert, defekte Produkte das Werk verlassen und alles schöngeredet wird. Wenn der Kunde den Informationen hinterherrennen darf, keinen Ansprechpartner hat, welcher auch erreichbar ist und er die Information, dass fehlerhafte Produkte im Umlauf sind, aus eigener Erkenntnis erlangt. Dann entsteht Mistrauen und Unverständnis. Und eines ist klar:
“alles kommt irgendwann heraus!“
Es ist wie bei Zahnschmerzen, sie wissen genau, dass sie zum Arzt müssen, egal wie lange sie es noch rauszögern! Und es wird nie besser!
Das Leben mit den Lieferanten und Kunden ist eigentlich kein schlechtes, wenn es richtig gelebt wird. Partnerschaften sollten das Ziel sein, um langfristig miteinander wachsen zu können. Ein Herr Lopez hat vorgezeigt, dass kurzfristig sehr viel bei Lieferanten qualifiziert und aufgebaut werden um keine „single source“ Situation und somit eine Abhängigkeit zu erzeugen.
Partnerschaften heißt auch, leben und leben lassen“. Fairness im Business ist eine der wesentlichen Faktoren, welche zwischen Erfolg und Nichterfolg unterscheidet. Wenn ein Unternehmen dem Lieferanten nicht zurückspiegelt, wo sein Produkt zum Einsatz kommt, Verbesserungspotentiale aus Kundensicht kommuniziert, oder einfach nur alles ohne Begründung und pro aktive Zusammenarbeit bemängelt, wird es nie eine „WIN WIN“ Situation geben. Und es wird nie eine Situation, wo mittel- langfristig alle Beteiligten gewinnen, entstehen können.
Das Ziel sollte eine Partnerschaft sein, welche langfristig gesehen wird
Offene und ehrliche Kommunikation
Zusammenarbeit ist wesentlich
Probleme gemeinsam lösen
Die richtige Problemlösungskultur zeigt dem Kunden, dass der Lieferant pro aktiv nach Prozess agiert, beziehungsweise strukturiert, effizient und effektiv die Organisation in der Lage ist am Markt zu bestehen. Des Weiteren zeigt der Partner somit den Kunden eine Zukunft mit dem jeweiligen Lieferanten auf.
Prozesse klar definieren und dokumentieren
Prozesse schulen / trainieren
Ergebnisse einfordern / erwarten
Prozesse messen und regelmäßig überprüfen
Bei Abweichungen Gegenmaßnahmen einleiten & konsequent abarbeiten
Prozesse haben die Aufgabe alle Tätigkeiten und Vorgänge, beziehungsweise Abläufe klar zu definieren, damit Mitarbeiter nachvollziehbar und messbar ihrer Tätigkeit nachgehen können, ohne ständig nachfragen zu müssen wie die Arbeit zu erledigen ist. Mit Hilfe von klar definierten und dokumentierten Prozessen, kann Verschwendung von Ressourcen erkannt und verhindert werden. Ebenso kann der Prozess gemessen und kontrolliert werden, um Verbesserungspotentiale abzuleiten und umzusetzen, beziehungsweise Abweichungen mit Gegenmaßnahmen zu beaufschlagen.
Prozesse sind klar definierte Regelwerke, welche auch entsprechend geschult und trainiert werden müssen, bevor diese zum Einsatz kommen. Zuerst die Befähigung vermitteln, danach die Ergebnisse erwarten. Auch die Verantwortlichkeit ist klar geregelt. Gut beschriebene Prozesse weisen eine klare Verantwortlichkeitsregelung in Form von einem RASI (VDMI) Chart auf.
Das RASI Chart steht für:
R – Responsible
A – Action
S – Support
I – Information
Natürlich gibt es auch eine deutsche Version des RASI Charts, VDMI Chart:
V – Verantwortlich
D – Durchführung
M – Mitwirkung
I – Information
Mit dieser Einteilung der beteiligten Mitarbeiter ist die Aufgabenverteilung pro Prozessschritt klar geregelt und lässt keine Fragen offen. Wichtig hierbei ist noch zu erwähnen, dass es nur einen Verantwortlichen pro Bereich R (V) geben kann. Es kann nur einen geben der Entscheidungen trifft und dafür verantwortlich ist.
Gleichwertig der Verantwortlichkeitsregelung, müssen Prozesse auch regelmäßig überprüft werden. Kennzahlen sind hier zum Beispiel Durchlaufzeit, Qualität du Quantität. Ohne Messung kann nicht gesteuert werden.
Wenn sie nicht wissen, wo sie stehen, können sie nicht wissen, wie lange es dauert das angestrebte Ziel zu erreichen.
Auch Verbesserungspotentiale können nicht erhoben werden und realisiert werden. Messpunkte zu setzen ist nicht einfach. Es müssen alle Messpunkte hinterfragt und validiert werden. Denn Messen ist auch Arbeit und dadurch ein Aufwand, welcher sich rechnen muss. Nur des Messens willen, sollte nicht gemessen werden.
Den erstellten Prozess müssen dann alle betroffenen Bereiche absegnen. Niemand folgt gerne einem Prozess, zu dem er nicht zumindest befragt worden ist. Einbeziehen der beteiligten, beziehungsweise betroffenen Mitarbeiter ist hierbei wesentlich und keine Blockaden zu errichten. Bleiben sie in der Sachebene und verhindern sie, dass ihr Prozess, Auslöser in Richtung persönlicher Ebene darstellt. Auch hier gilt, jegliche Abweichung ist nicht zulässig und muss dementsprechend kommuniziert und eingefordert werden. Disziplin und Selbstdisziplin wird hier großgeschrieben. Nicht herummotzen, sondern Probleme klar, direkt und sachlich aufzeigen, um somit den Verbesserungsprozess zu fördern, beziehungsweise voran zu treiben.
Nachdem Prozesse klar definiert wurden, müssen diese dem Business Excellence Modell und dem Hausverstand zur Folge trainiert werden. Die richtige Auswahl derer, welchen den Prozess anwenden sollen, ist wichtig. Vor allem bei der Implementierung können Quertreiber weniger gebraucht werden als Mitarbeiter, die offen an die Sache herangehen. Ein neuer Prozess stellt immer eine Herausforderung bei der Umsetzung dar.
Change-Management lautet der neumoderne Begriff und bedeutet Veränderungsmanagement innerhalb einer Organisation.
Mitarbeiter müssen ihre Arbeitsweise umstellen, oder anpassen. Manche Mitarbeiter mögen keine Veränderungen und werden zuerst Fehler im Prozess suchen, um zu beweisen, dass die aktuelle Vorgehensweise besser ist, bevor sie den neuen Prozess einsetzen. Mitarbeiter investieren zum Teil mehr Energie die Umsetzung zu blockieren oder zumindest zu verlangsamen als in die Umsetzung. Diese aufgezeigten Fehler sind jedoch Schätze für das Projekt! Potentiale, welche zur Verbesserung herangezogen werden müssen. Vielleicht sind nicht alle aufgezeigten Fehler korrekt, sondern entstanden aus einer Emotion heraus. Jedoch sind sicherlich dabei, welche den Prozess verbessern. Nutzen sie diese Potentiale und teilen sie dem Team mit, dass der Prozess nochmals durch die Mithilfe des Mitarbeiters X, verbessert wurde und drücken sie deutlich ihren Dank aus. Somit wird der „blockierende“ Mitarbeiter automatisch zum nicht Blockierer, da er ab jetzt Teil der Veränderung geworden ist. Je besser das Training verläuft, desto weniger Schwierigkeiten und Fehler werden nach der Implementierungsphase entstehen. Ein wesentlicher Teil nach der theoretischen Schulung, ist die praktische Schulung. „Training on the Job“ im Schulungsraum sieht alles ein wenig anders aus und der Trainer befindet sich mit den Mitarbeitern in einer geschützten Umgebung. Nach dem Training jedoch befinden sich die Mitarbeiter in der realen Arbeitswelt und müssen ihr Pensum bringen, welches ihnen auch vom Management abverlangt wird. Darum ist es wichtig, dass ein Teil des Trainings „on the Job“, also am Arbeitsplatz durchgeführt wird. Um einerseits den Mitarbeiter nicht alleine zu lassen und andererseits eine Validierung des Prozesses in der realen Arbeitswelt durchführen zu können. Wichtig hierbei ist wieder, dass alle Erkenntnisse in den Verbesserungsprozess miteinfließen, dem PDCA Kreis folgend (Plan Do Check Act Kreis nach Dr. Demming, gilt als Basis Modell jeglicher Verbesserungsthematik).
Nachdem der Prozess definiert, dokumentiert und geschult wurde, liegt die Erwartungshaltung des Managements, bezüglich der Ergebnisse aus dem neuen Prozess, hoch. Das Management hat alles Mögliche getan, beziehungsweise unternommen, den Mitarbeitern die bestmögliche Voraussetzung zu bieten, um die Ergebnisse jetzt auch zu realisieren. Der Fokus ist jetzt auf die Mitarbeiter die schneller und welche die etwas länger benötigen, um den Prozess bestmöglich umzusetzen. Manche haben den alten Prozess so verinnerlicht, dass die Mitarbeiter teilweise Probleme haben, den neuen Prozess zu folgen. Vor allem in der geforderten Taktzeit.
Es gibt jedoch auch Mitarbeiter, die gänzlich überfordert sind, dem Prozess in der richtigen Weise zu folgen. Hier ist die jeweilige Führungskraft gefordert einzuschreiten und zu hinterfragen, und zu beurteilen die richtigen Entscheidungen zum Wohle der Firma zu treffen.
Es gibt 4 Arten von Mitarbeitern:
Mitarbeiter die den Job beherrschen
Mitarbeiter, welche Unterstützung benötigen, um die erwarteten Ergebnisse zu erzielen
Mitarbeiter, die mit der neuen Situation überfordert sind, also deren Fähigkeiten überschreiten und
Mitarbeiter die nicht wollen
Mitarbeiter, die den Job beherrschen, sollten auch dafür eingesetzt werden, um die anderen Mitarbeiter zu unterstützen. Gemeinsam als Team agieren, so die Botschaft. Ein „Insel denken“ ist auf gar keinen Fall zu tolerieren. Die Wissensweitergabe muss hierbei gefördert werden und die „grauen Eminenzen“, welche auf ihrem Wissen sitzen, müssen überzeugt werden, den Teamgedanken zu leben. Sollte dies nicht gelingen, müssen entsprechende Schritte eingeleitet werden und auch hier gilt: Jeder Mitarbeiter ist ersetzbar!
An alle Führungskräfte: Es ist nicht selbstverständlich anzusehen zusätzliche Arbeiten, wie Trainings durchzuführen. „DANKE“ zu sagen, wäre eine Selbstverständlichkeit und wäre wertschätzend dem Mitarbeiter gegenüber.
Mitarbeiter, welche zusätzliche Unterstützung benötigen, sind in keinster Weise schlechte Mitarbeiter. Durch verschiedene Umstände sind diese Mitarbeiter einfach noch nicht bereit, im vollen Umfang den Prozess umzusetzen. Deshalb ist Unterstützung vom Management gefordert, damit der Mitarbeiter so schnell wie möglich voll einsatzbar ist.
Es gibt natürlich auch Mitarbeiter, welche überfordert sind und es auch nicht schaffen werden, den Arbeitsplatz zu bedienen. Hier gibt es einen Arbeitsplatz zu finden, wo der Mitarbeiter, seinen Fähigkeiten zur Folge, eingesetzt werden kann. Voraussetzung ist jedoch, dass der Mitarbeiter den Willen hat zu arbeiten. Und dies unterscheidet ihn von der letzten Kategorie.
Wenn ein Mitarbeiter nicht möchte, keinen Willen zeigt, dann gehört dieser Mitarbeiter nicht zum Team und gefährdet mit seinem „nicht wollen“ das Unternehmen. Es gibt jedoch viele Umstände, die Mitarbeiter dazu veranlassen „nicht zu wollen“. Die Gründe müssen von der jeweiligen Führungskraft in einem 4 Augen Gespräch, objektiv hinterfragt werden. Sollte dies nichts helfen und der Mitarbeiter verändert sein Verhalten nicht, gibt es nur noch eine Lösung, welche dem Unternehmen keinen weiteren Schaden beschert. Der Mitarbeiter muss abgebaut werden. Er macht sich und der Firma keinen Gefallen, wenn er bleiben würde. Nicht zu wollen, ist mit einer Arbeitsverweigerung gleich zu setzen.
Was nicht gemessen wird, kann nicht gesteuert, oder gelenkt werden. Wenn sie nicht wissen, wie schnell sie mit dem Auto fahren, wissen sie nicht, wie lange benötigt wird, um das Ziel zu erreichen.
Es ist wesentlich, jeden Prozess zu messen. Messpunkte zu finden und aussagekräftige Kennzahlen zu implementieren. In der Produktion ist es vielleicht die Anzahl gefundener Fehler an einem Quality Gate. Eine weitere Kennzahl wäre die Anzahl gefundener Fehler pro Fehlerart, oder der Durchlauf in Stunden, für Arbeitskarten, etc. Die Ergebnisse aus solchen Messungen haben mehrere Funktionen. Die der Verbesserung des Prozesses selbst und der Eliminierung der aufgetretenen Probleme, welche durch den Prozess ersichtlich oder verursacht wurden. Auch sind alle Arbeitslasten, auch Arbeitspakete genannt, unter dem Fokus der Verbesserung zu sehen. Die Aufteilung solcher Arbeitslasten ist ein wesentlicher Faktor, welche die gesamte Produktivität, also die vom gesamten System beeinflusst. Ziel ist es eine homogene Auslastung aller Arbeitsbereiche, oder Arbeitsplätze zu schaffen.
Diese Verbesserungspotentiale gibt es so schnell, effizient und effektiv wie möglich umzusetzen, um den größtmöglichen Nutzen für das Unternehmen herauszeihen zu können. Jegliche Messungen sollten regelmäßig, der Situation und Möglichkeit angepasst, durchgeführt werden. Gegenmaßnahmen sind bei jeglichen Abweichungen sofort zu definieren und konsequent abzuarbeiten. Und wieder kommt der PDCA Kreis als Basis Modell zur Anwendung. Bei konsequenter Anwendung und Umsetzung der Maßnahmen wird sich eine positiv ausgerichtete Spirale in Gang setzen.
Abweichungen vom Prozess werden durch Messungen oder Vorfälle ersichtlich. Um den negativen Zustand zu verbessern oder nachhaltig abzustellen, müssen Gegenmaßnahmen eingeleitet werden, die einen nachhaltigen positiven Effekt erzielen. Diese Gegenmaßnahmen müssen sofort erfolgen. Die meisten Unternehmen erkennen Fehler und Missstände und besprechen diese auch ausgiebig. Eventuell auch im Detail, und nach einer intensiven Besprechung trennt sich die Gruppe wieder und geht den täglichen Dingen nach. Und hier trennen sich gute von schlechten Unternehmen. Die schlechteren Unternehmen reden darüber, aber unternehmen nichts. Die guten Unternehmen leiten Gegenmaßnahmen ein und verfolgen diese konsequent während und die Ergebnisse auf Nachhaltigkeit, nach der Umsetzung. Wichtig ist auch, wie beim Prozess selbst, Verbindlichkeiten zu etablieren. Verantwortlichkeitsregelung mit Terminen.
Folgende Daten müssen geregelt werden:
Verantwortlichkeit
Fertigstellungstermin
Status der Umsetzung nach PDCA
Tätigkeit / Maßnahme, welche umgesetzt werden soll
Ein regelmäßiges Review aller Gegenmaßnahmen, muss von der verantwortlichen Führungskraft durchgeführt werden. Verfehlungen müssen konsequent thematisiert und bei Wiederholung entsprechend geahndet werden. Kommen andere Probleme zum Vorschein, sind wieder Gegenmaßnahmen einzuleiten. So wiederholt sich der Abarbeitungsprozess immer wieder, dem PDCA Kreis folgend.
Zahlen, Daten Fakten – kein „hören sagen“
Strukturierte Kennzahlenbereiche für Klarheit und Wiedererkennung – Findung der Mitarbeiter
Aussagekräftige operative Kennzahlen definieren, dokumentieren & implementieren
Transparent kommunizieren und regelmäßig mit der Mannschaft überprüfen
Bei Abweichungen Gegenmaßnahmen einleiten & konsequent abarbeiten
ZDF statt ARD, bezieht sich nicht auf bekannte deutsche Fernsehsender. ZDF steht für Zahlen, Daten und Fakten und ARD für Alle Reden Durcheinander.
Um mit dem Unternehmen am Markt zu bestehen, müssen Ziele, ausgehend vom Leitbild über die Strategien, strategischen Zielen und Initiativen, abgeleiteten Kennzahlen, jährlich gesetzt oder die bestehenden auf Plausibilität überprüft werden. Um diese auch zu verifizieren, beziehungsweise das Ergebnis aus Maßnahmen und Aktion erkennen und bewerten zu können, müssen diese definierten Kennzahlen gemessen werden.
Die aussagekräftigsten Kennzahlen werden KPI, „Key Performing Indicators“, genannt.
Das Bauchgefühl, oder die Weisheit im Kaffeesud zu suchen, ist nicht wirklich belastbar. Vor allem, wenn es darum geht, am Markt zu bestehen, beziehungsweise zu überleben. Aus dem Bauch zu entscheiden ist heutzutage grob fahrlässig und hat mehr mit Glückspiel, als mit professionellem Handeln zu tun.
Viele Entscheidungen werden getroffen, ohne vorher hinterfragt, oder validiert zu werden. Auch die Prüfung auf „Sachlichkeit“ wird meistens nicht durchgeführt. Viele Entscheidungen, welche weitreichende Folgen nach sich ziehen können. So auch im Produktionsumfeld. Entscheidungen in den verschiedensten Bereichen, werden schnell und unüberlegt getroffen, da der Person vertraut wird, mit der schon jahrelang zusammengearbeitet wurde, oder mit dieser Person persönliche Beziehungen bestehen. Einer der meisten Gründe, warum Unternehmen nicht funktionieren, beziehungsweise in den Boden „gerammt“ werden, sind sogenannte „Seilschaften“, beziehungsweise „Freunderlwirtschaften“. Diese gehen mit sehr großer Wahrscheinlichkeit schlecht für das Unternehmen aus.
Es sollte hinterfragt werden, aus welcher Motivation heraus die eine oder andere „Empfehlung“ gekommen ist. Meist stecken persönliche Belange hinter Empfehlungen, welche jedoch nicht immer im Interesse der Organisation oder der Firma stehen.
ARD ohne Verbindlichkeiten, finden öfter statt, als im Normalfall angenommen wird.
Eine Situation aus der Praxis während einer Besprechung, „Wie sieht es denn mit der Qualität am Q-Gate aus?“ „Nicht so schlecht, wir sind etwas besser geworden, haben aber immer noch Probleme. Wir werden Maßnahmen einleiten, um besser zu werden.“ Wären Sie mit dieser Aussage zufrieden? Wie viele Manager sind es, unverständlicher Weise. An den Aussagen ist nichts was belastbar wäre. Eine schwammige Aussage, welche keinerlei Grundlage vorweist. Also ARD und nicht ZDF!
Wie würde eine verbesserte Version dieses Gespräches aussehen? „Wie sieht es denn mit der Qualität am G-Gate aus?“ „Die Situation ist noch immer angespannt. Gegenüber der Vorwoche konnten wir uns bei einer Fehlerrate um 5% verbessern. Somit haben wir einen Wert von 23% Fehlerrate als IST Wert zu einem SOLL von 10% für das Jahr 2021 zu verzeichnen. Der Trend zeigt in die richtige Richtung und das Jahresziel kann aus heutiger Sicht noch erreicht werden. Folgende Maßnahmen wurden getroffen, um weiterhin die Fehlerrate zu reduzieren.
Maßnahme 1: - Verantwortlich Herr X, Termin Y
Maßnahme 2: - Verantwortlich Frau Z, Termin W
usw.
Wir rechnen mit einem weiteren Rückgang der Fehlerrate bis nächste Woche um weitere 10%, durch die eingeleiteten Maßnahmen, optimistisch gesprochen.“
Hierzu werden die Maßnahmenpläne aufgelegt und auf Termintreue hinterfragt. Neue Maßnahmenpläne mit den neuen Punkten gleich danach.
Der Unterschied ist klar, oder? Verbindlichkeiten mit Zahlen, Daten und Fakten hinterlegt. Aussagekräftig und belastbar. Das nächste Review wird zeigen, ob die Rechnung aufgegangen ist, oder nicht. Wenn nicht, sind weitere Schritte erforderlich. Die der Gegenmaßnahmen.
Selbstverständlich werden alle offenen, auch die von den Vorwochen, Maßnahmen und Aktionen besprochen.