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Ob Sie eine kurze Städtereise nach Berlin unternehmen, einen Urlaub in Florida machen oder die lang ersehnte Reise nach Japan – Sie wollen mit beeindruckenden Fotos nach Hause kommen, um Ihre Erlebnisse mit Ihrer Familie und Ihren Freunden teilen zu können. Das Praxisbuch Reisefotografie zeigt Ihnen, wie Sie mit Ihren Fotos die Fantasie der Betrachter anregen und Ihre Reiseeindrücke so wiedergeben, wie Sie sie erfahren haben. Egal ob Sie mit einer Spiegelreflexkamera, Kompaktkamera oder einem Smartphone fotografieren, stellt die Reisefotografie die unterschiedlichsten Herausforderungen an Sie. Denn sie vereint vielfältige fotografische Disziplinen: Kultur- und Landschaftsfotografie, Street- und People-Fotografie, Natur- und Tierfotografie, Architektur- und Nachtfotografie. Daher ist sie auch mehr als die Summe ihrer Teile. Dieses Buch gibt Ihnen für jedes dieser Fotogenres zahlreiche praktische Tipps an die Hand, mit denen Ihnen bessere Bilder gelingen. Sie lernen darüber hinaus, einen Blick für interessante Motive und Ihre eigene fotografische Vision zu entwickeln. Die Autoren, allesamt fotografierende Globetrotter, schreiben auf Grundlage jahrzehntelanger Erfahrung und lassen Sie gerne an ihrem Wissen und ihrer Leidenschaft für die Reisefotografie teilhaben. Aus dem Inhalt: - Die richtige Fotoausrüstung für die Reise - Vorbereitung einer Fotoreise - Landschaft – Licht und Komposition - Wildlife-Fotografie - Straßenfotografie im In- und Ausland - Architekturfotografie - Abend- und Nachtfotografie - Alltagsleben fotografieren - Eine Fotostory entwickeln und zusammenstellen
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Seitenzahl: 239
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Daan Schoonhoven ist begeisterter Naturfotograf und entwickelt schon seit über 15 Jahren Konzepte für die Naturfotografie, um sie einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. So ist er Betreiber der niederländischen Fotografen-Communitys www.nederpix.nl und www.birdpix.nl sowie Gründer der Naturfoto-Organisationen PiXFACTORY und der Bildagentur Buiten-Beeld. Bei seiner eigenen fotografischen Arbeit bleibt Daan seiner ersten Liebe treu, der Vogelwelt. Gemeinsam mit den besten Naturfotografen der Niederlande gibt er die erfolgreiche Buchreihe der »Praktijkboeken« heraus, praxis- und lösungsorientierte Fachbücher, die der dpunkt.verlag nun auch dem deutschen Publikum in Übersetzungen zugänglich macht. Alle Titel sind von unterschiedlichen Fotografen geschrieben, die dem Leser ihr Expertenwissen vermitteln und mit ihren besten Fotos zeigen, wie man dieses in gelungene eigene Bilder umsetzt. Sie sind auch auf www.natuurfotografie.nl zu finden, einer weiteren von Daan betriebenen Website, wo sie Fototipps veröffentlichen und Fotoworkshops anbieten.
Zu diesem Buch – sowie zu vielen weiteren dpunkt.büchern – können Sie auch das entsprechende E-Book im PDF-Format herunterladen. Werden Sie dazu einfach Mitglied bei dpunkt.plus+:
www.dpunkt.plus
Daan Schoonhoven (Hrsg.)
Landschaften, Kulturen und Menschen fotografieren
Übersetzung aus dem Niederländischen von Rolf Dräther
Daan Schoonhoven
Lektorat: Rudolf Krahm
Übersetzung: Rolf Dräther
Copy-Editing: Alexander Reischert, www.aluan.de
Satz & Layout: Birgit Bäuerlein
Herstellung: Stefanie Weidner
Umschlaggestaltung: Helmut Kraus, www.exclam.de,
unter Verwendung eines Fotos von Chris Stenger
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN:
Print978-3-86490-602-2
PDF978-3-96088-555-9
ePub978-3-96088-556-6
mobi978-3-96088-557-3
1. Auflage 2019
dpunkt.verlag GmbH
Wieblinger Weg 17
69123 Heidelberg
Copyright der niederländischen Originalausgabe © Uitgeverij Birdpix, 2018
Copyright für die Fotos: Fotografen wie angegeben
Titel der Originalausgabe: Praktijkboek Reisfotografie
Published by Uitgeverij Birdpix (PiXFACTORY)
ISBN: 978-90-79588-121
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Marrakesch, Marokko | Marijn Heuts | 10.05.2007 | Canon EOS 20D, 78 mm, 1/400 s, Blende 4,0, ISO 1600
1Ausrüstung
Bob Luijks
1.1Kameras
1.1.1Smartphone
1.1.2Kompaktkamera
1.1.3Systemkamera
1.1.4Spiegelreflexkamera
Drohnen
Actioncams
1.2Objektive
1.2.1Festbrennweitenobjektiv
1.2.2Zoomobjektiv
1.2.3Weitwinkelobjektiv
1.2.4Teleobjektiv
1.2.5Makroobjektiv
1.2.6Konverter
1.2.7Zwischenringe
1.3Stative
1.3.1Einbeinstativ
1.3.2Tischstativ/Gorillapod
1.3.3Reissack
1.4Stativköpfe
1.4.1Kugelkopf
1.4.2Affenschaukel/Gimbal-Kopf
Rauschen
1.4.3Dreiwegekopf/Videokopf
1.5Eine Auswahl treffen
2Vorbereitung
Marijn Heuts und Chris Stenger
2.1Recherche vorab
»The Photographer’s Ephemeris«
2.2Reisegesellschaft
2.3Verkehrsmittel
2.4Reiseführer
2.5Gepäck
Tipp
2.6Unterkunft
2.7Ort, Wetter und Jahreszeiten
Der Kurs »Umgang mit Enttäuschungen« findet leider nicht statt
2.8Gefahren und Verbote
2.9Fotografische Vorbereitung
2.10Strom
Speichern, archivieren und bearbeiten
EyeFi
Beispiel für eine Strategie
Tablets
Ihre Dateien auf Reisen immer im Zugriff
3Landschaft
Chris Stenger
3.1Die Essenz
3.2Warten auf das Licht
3.2.1Zeitpunkt
3.2.2Ort und Jahreszeiten
3.2.3Es gibt kein schlechtes Wetter
3.3Komposition
3.3.1Akzent und Schlichtheit
3.3.2Hell und dunkel
3.3.3Farbe
3.3.4Drittel-Regel
3.3.5Horizont
3.3.6Linien und Muster
3.3.7Seitenverhältnis
High Dynamic Range
3.3.8Vordergrund
3.3.9Standort
Panorama
3.4Aufnahmetechnik
3.4.1Objektive
3.4.2Schärfe und Schärfentiefe
Schärfe und Schärfentiefe
3.4.3Belichtung
3.4.4Filter
Belichtung
4Wildlife
Marsel van Oosten
4.1Vorbereitung
4.1.1Was wird das Motiv?
4.1.2Ort
4.1.3Welcher Zeitraum?
4.1.4Das Motiv kennen
4.1.5Ausrüstung
4.1.6Die eigene Kamera kennen
4.2Ausrüstung
4.2.1Welche Kamera?
4.2.2Welche Objektive?
4.2.3Stabilisierung
4.2.4Sonstiges
4.3Licht
4.3.1Richtungen
4.3.2Lichtarten
4.3.3Kunstlicht
4.4Wetter und Klima
4.5Kreative Entscheidungen
4.5.1Beauty Shot oder Action-Foto?
4.5.2Kopieren versus Kreieren
4.5.3Komposition
4.5.4Standort
4.5.5Weitwinkel- oder Teleobjektiv?
4.5.6Aus Nähe oder Ferne
4.5.7Experimentieren
4.6Kameraeinstellungen
4.6.1Belichtung
4.6.2Belichtungszeit
4.6.3Blende
4.6.4ISO
4.6.5Schärfe
4.6.6In RAW fotografieren
4.7Fokus
4.8Letzte Tipps
5Straßenfotografie
Fokko Muller
5.1Was ist Straßenfotografie?
5.2Selbstvertrauen
5.3Unbemerkt fotografieren oder gestellt
5.3.1Menschen unbemerkt aufnehmen (»candid«)
5.4Kontakt aufnehmen
Menschen im Ausland fotografieren (Chris Stenger)
5.4.1Wie vermeidet man anschließenden Kontakt?
5.4.2Menschen in Pose fotografieren
5.5Die beste Kamera für Straßenfotografie
5.5.1Kameras
5.5.2Kameraeinstellungen
Urheberrecht und Recht am eigenen Bild
5.6Mehr Tiefgang in Ihrer Fotografie
6Architektur
Jeroen Roosen
6.1Planung
Was braucht es, um Architektur zu fotografieren?
Wo finde ich Fotomotive?
6.2Ein Motiv wählen
6.3Kameraposition
6.4Den Zeitpunkt wählen
Ist Ihr Handy Ihr bester Fotofreund?
6.5Zubehör
6.6Fotografieren
6.7Komposition
6.7.1Linien
6.7.2Horizont
6.7.3Bedeutung
6.8Details
Die wichtigsten Tipps zusammengefasst
6.9Format
6.10Techniken
6.10.1Verzeichnung
Architektur gibt’s zu allen Zeiten
6.11Kontrast
Hilfe, wie manage ich meine Reisegefährten?
6.12Lange Belichtungszeiten
7Abend- und Nachtfotografie
Marsel van Oosten
7.1Ausrüstung
7.1.1Welche Kamera?
7.1.2Welches Objektiv?
7.1.3Stativ
7.1.4Zusätzliche Ausrüstung
7.2Vorbereitung
7.2.1Lernen Sie, Ihre Kamera im Dunkeln zu bedienen
7.2.2Ort
7.2.3Wetterbedingungen
7.2.4Mondposition
7.2.5Position der Milchstraße
7.2.6Scouting
7.3Licht
7.3.1Dämmerung
7.3.2Der Mond
7.3.3Künstliches/elektrisches Licht
7.4Vor Ort
7.4.1Es ist dunkel!
7.4.2Temperatur
7.4.3Bildkomposition bei Tageslicht
7.5Technik
7.5.1Fokus
7.5.2Schärfentiefe
7.5.3Allgemeine Kameraeinstellungen
7.6Malerei mit Licht
7.7Abendfotografie
7.8Nachtfotografie
7.8.1Die 400er-Regel
7.8.2Fotografieren mit Mondlicht
7.8.3Der Mond
7.8.4Fotografieren mit Kunstlicht
7.8.5Sterne
Sternenspuren
7.8.6Die Milchstraße
7.8.7Das Nordlicht
8Alltagsleben
Jan Koeman
8.1Transportmittel
8.2Flora und Fauna
8.3Arbeitswelt
8.4Essen und Trinken
8.5Dorfleben
8.6Feierlichkeiten
8.7Sport
8.8Schule
8.9Religion, Leben und Tod
9Fotostory
Chris Stenger
9.1Was ist eine Fotostory?
9.2Wie erstellt man eine Fotostory?
9.2.1Wovon soll Ihre Fotostory handeln?
9.2.2Für wen ist Ihre Fotostory gedacht?
9.3Recherche vorab
9.4Fotografieren vor Ort
9.5Ausarbeitung
Ein Buch gestalten (Bob Luijks)
Index
Fotografenindex
… zur deutschen Ausgabe
Nachdem das zuletzt auf Deutsch erschienene Praxisbuch dieser Reihe sich mit der Welt des Kleinen befasste, richten wir mit dem »Praxisbuch Reisefotografie« nun den Blick in die Ferne. Unmittelbar nach den Kapiteln, die Ihnen bei der Zusammenstellung einer reisekompatiblen Ausrüstung sowie der Vorbereitung und Planung einer Fotoreise unter die Arme greifen, nimmt Sie Chris Stenger mit auf Tour und zeigt Ihnen, wie Ihnen mit dem richtigen Licht und den Regeln der Bildgestaltung Landschaftsfotos gelingen, die den Naturraum in seiner Weite beeindruckend wiedergeben.
Marsel van Oosten, der die Kapitel zu Wildlife-Fotografie sowie Abend- und Nachtfotografie geschrieben hat, ist übrigens in diesem Jahr mit dem Hauptpreis des renommierten Wildlife Photographer of the Year ausgezeichnet worden.
Neben diesen Fotogenres greift die Reihe zum ersten Mal Themen wie Architektur-, People- und Straßenfotografie auf. Daan Schoonhoven hat dafür kompetente Fotografen wie Fokko Muller, Jeroen Roosen und Jan Koeman gewonnen. Das Kapitel zur Straßenfotografie wurde um die rechtliche Situation in Deutschland von unserem Autor Dennis Tölle erweitert. Entscheiden Sie selbst, ob Sie jedem der ermutigenden, aber zuweilen auch gewagten Fototipps für die Fotografie von Menschen im öffentlichen Raum folgen wollen. Einige entsprechen nicht immer der Meinung des Lektorats und sind zumindest in Deutschland mit Vorsicht zu genießen. Wir raten Ihnen, bei der Straßenfotografie das Persönlichkeitsrecht und die Würde der fotografierten Personen zu beachten, ganz gleich ob Sie im In- oder Ausland fotografieren.
Da der narrative Aspekt der Fotografie immer stärkeren Anklang findet, widmet sich das letzte Kapitel dem Fotografieren eigener Bildergeschichten. Chris Stenger zeigt Ihnen, worauf es bei einem wohlstrukturierten Storytelling mit der Kamera ankommt.
Ich wünsche Ihnen viel Freude mit dem »Praxisbuch Reisefotografie«.
Rudolf Krahmdpunkt.verlagDezember 2018
Prager Zebrastreifen | Arno ten Hoeve | 30.12.2005 | Canon EOS 350 D, 24mm, 1/160 s, Blende 5,6, ISO 800
Noch nie war Reisen so populär wie heutzutage. Niemals zuvor machten Menschen so viele Fotos und zu keiner Zeit waren die Möglichkeiten, diese Fotos zu teilen, so vielfältig. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass Sie ein Buch über Reisefotografie kaufen, um Ihr Wissen und Können zu vergrößern.
Was ist Reisefotografie? Es ist nicht einfach, diesen Begriff schlüssig zu definieren, denn nicht nur die Fotos, die während einer Reise entstehen, sind per Definition Reisefotos. Reisefotografie ist eine Kombination und Vermischung verschiedener fotografischer Disziplinen und es geht dabei in erster Linie darum, die Beziehung zwischen Menschen und Umgebung in anderen Ländern und Kulturen kreativ abzubilden.
Reisefotografie stellt einen Mix aus diversen Fotogenres dar. Deshalb haben wir für dieses Buch den Ansatz gewählt, jedes einzelne Genre zu behandeln und jeweils im Kontext von Reisen und Urlaub näher zu beleuchten.
Wer auf Reisen geht, muss seine Ausrüstung mit Bedacht zusammenstellen und darf nicht zu viel mitnehmen. Im ersten Kapitel gehen wir auf dieses Thema ein. Eine gute Vorbereitung ist für den erfolgreichen Verlauf Ihrer Reise unerlässlich, deshalb werden alle diesbezüglichen Aspekte beleuchtet.
Dann beschreiben vier Spezialisten nacheinander fünf Disziplinen: Landschaftsfotografie, Wildlife-Fotografie, Straßenfotografie, Architekturfotografie sowie Abend- und Nachtfotografie. Den Abschluss bildet ein Kapitel über das Fotografieren des Alltagslebens. Weil es sich dabei nicht wirklich um ein eigenständiges Fotogenre handelt, stellen wir in diesem Kapitel verschiedenerlei Motive aus Alltagsleben und Kultur mit kurzen, erläuternden Begleittexten vor.
Da die Chancen groß sind, dass Sie auf die eine oder andere Weise Ihre Bilder weiterverwenden wollen, erläutern wir in einem Bonuskapitel, wie man eine Fotostory/Fotoreportage kreiert und zusammenstellt. Welche Möglichkeiten gibt es, eine Geschichte mit Bildern zu erzählen, und wie man das angeht, sind Fragen, die wir in diesem letzten Kapitel beantworten.
Ziel dieses Buches ist, dass Sie nach Herzenslust stöbern können; die Kapitel sind in sich geschlossen und müssen nicht in der vorgegebenen Reihenfolge gelesen werden. Im gesamten Buch finden Sie Texte in farbigen Kästen. Diese dienen der weiteren Vertiefung des Themas im jeweiligen Abschnitt oder Kapitel und können ebenfalls unabhängig vom Rest gelesen werden. In Verbindung mit besonderen Fotos soll dieses Buch Ihnen als inspirative Schatzkammer dienen, in der Sie immer wieder auf der Suche nach neuen Anregungen stöbern können.
Meistens geht man auf Reisen, um zu entspannen. Und Fotografie – als Hobby – hat auch das Ziel, zur Ruhe zu kommen. In den einzelnen Kapiteln legen die Autoren die Latte sicherlich sehr hoch. Lassen Sie sich dadurch nicht verleiten, unbedingt immer ein noch besseres Foto machen zu müssen oder sich mit den Profis messen zu wollen, sodass Reisen am Ende zum Stress wird. Behalten Sie immer das ursprüngliche Ziel im Auge: Entspannung. Aus einer entspannten Haltung heraus entdecken Sie weitaus mehr Gelegenheiten für besondere Fotos und erleben dabei gemeinsam mit Ihren Mitreisenden viel mehr Freude. Und vergessen Sie dabei nie, die Kamera auch einmal zur Seite zu legen und sich von dem Ort, an dem Sie sind, und der Schönheit, die Sie umgibt, einfach nur überwältigen zu lassen.
Mit diesem Buch zur Reisefotografie verlassen wir in der Reihe der Praxisbücher zum ersten Mal den Rahmen der Naturfotografie und begeben uns auf eine neue spannende und fesselnde Entdeckungsreise. Es ist dem breit aufgestellten Autorenteam zu verdanken, dass ein so umfangreiches Thema wie Reisefotografie derart tiefgehend dargestellt werden konnte. Ich danke Marijn Heuts, Jan Koeman, Bob Luijks, Fokko Muller, Marsel van Oosten, Chris Stenger und Jeroen Roosen für die sehr angenehme Zusammenarbeit und dafür, dass sie ihr Wissen so bereitwillig geteilt haben. Die zahlreichen Fotos von ihrer Hand – ergänzt um ein Dutzend Aufnahmen anderer Fotografen – sind eine Augenweide und machen die besondere Attraktivität des Ihnen hier vorliegenden Werks aus. Dank der Gestaltung von Arno ten Hoeve und der unermüdlichen Arbeit von Schlussredakteur Jaap Schelvis konnte dieses herausfordernde Buchprojekt zu einem erfolgreichen Ende gebracht werden.
Daan SchoonhovenNovember 2018
Bei aller professionellen Ausrüstung: Vergessen Sie nie Ihr Smartphone! Damit fotografieren oder filmen Sie aus den unmöglichsten Winkeln, nehmen im Handumdrehen Panoramas auf und im Nu steht alles auf Facebook. | Jigokudani, Japan | Marsel van Oosten | Nikon D800 mit AF-S Nikkor VR 70 – 200 mm 1:2,8, 1/250 s, Blende 7,1, ISO 800
Bob Luijks
Sie können als (Reise-)Fotograf aus einer enormen Fülle an Fotoausrüstung und Zubehör wählen. Das beginnt natürlich schon bei der Kamera oder dem Gehäuse, schnell gefolgt von den Objektiven. Jede Marke, jeder Typ hat seine charakteristischen Vor- und Nachteile. In diesem Buch nennen wir in jedem Kapitel die »ideale« Kombination von Kamera und Objektiv für ein bestimmtes Thema. Dieses Kapitel behandelt einleitend der Reihe nach die verschiedenen Kameras, Objektive und Zubehörteile.
Kameras gibt es in allen Arten und Größen. Denken Sie daran, dass nicht die Kamera, sondern Ihre eigene Kreativität die einzige Beschränkung darstellt. Natürlich hat jede Kamera ihre Vor- und Nachteile, die wir im Folgenden darlegen. Wählen Sie eine Kamera, die zu Ihnen passt. Damit meinen wir:
Über welches Budget verfügen Sie?
Was wollen Sie damit fotografieren?
Wie wollen Sie die Fotos weiterverwenden?
Was empfinden Sie bezüglich Format und Gewicht als komfortabel?
Über welche Funktionen verfügt die Kamera?
Was wollen Sie selbst einstellen können?
Welche Zubehörteile kann man kaufen?
Bekannte Verkaufsaspekte, wie zum Beispiel die Megapixelzahl, sind nicht von Bedeutung. Solange Sie Fotos nicht metergroß drucken, gibt es kaum einen Unterschied zwischen einer 12-Megapixel- und einer 22-Megapixel-Kamera.
Während Sie früher ein Telefon kauften, um damit zu telefonieren, sind heute andere Spezifikationen wichtiger. Für den Fotografen kann die Fotoqualität ein Erwägungsgrund sein. Natürlich bleibt ein Smartphone ein Telefon, aber das ist auch seine Stärke. Ihr Telefon haben Sie immer bei sich, wodurch Sie keinen Moment versäumen müssen.
Der Unterschied in der Bildqualität ist zwischen den verschiedenen Marken groß und verändert sich rasend schnell. In puncto Auflösung können sich Smartphones inzwischen mit anderen Kameras messen. Der schwächste Punkt ist das Format des Sensors. Der ist konstruktionsbedingt sehr klein, sodass bei hohen ISO-Werten schnell Rauschen entsteht. Tagsüber können Sie unbestritten schöne Fotos machen, doch damit ist es bei schlechten Lichtverhältnissen dann schnell vorbei. Gehen Sie deshalb nicht höher als ISO 400.
Auf einem Smartphone lassen sich Apps installieren, um Ihre Fotos sofort zu bearbeiten. Dank Internet ist das Smartphone mit der Außenwelt verbunden und so können Sie Ihre Fotos sofort mit dem Rest der Welt teilen. Nebenbei checken Sie noch schnell die E-Mails und werfen einen Blick aufs Regenradar.
Der Name sagt es schon: Mit einer Kompaktkamera haben Sie alles im Hosentaschenformat dabei. Obwohl es heutzutage auch »Superzoomkameras« gibt, die wie eine Spiegelreflexkamera aussehen, allerdings ohne wechselbares Objektiv. | Schanghai, China | Jaap Schelvis | 24.10.2010 | Canon EOS 5D Mark II mit Canon EF 70 – 200 mm 1:4L USM auf 70 mm, 125 s, Blende 5,6, ISO 800
Der Vorteil einer traditionellen, wirklich kompakten Kamera ist natürlich ihr Format. Dadurch kann man sie leicht überall hin mitnehmen. Das Angebot ist enorm und reicht von Einsteigermodellen unter hundert Euro bis zu professionellen Kameras für mehrere tausend Euro. Natürlich sind die Qualitätsunterschiede dabei enorm groß. Bei teureren Kameras kommen oft hochwertige Optiken oder große Sensoren zum Einsatz. Die Einstellmöglichkeiten und die Bildqualität von Einsteigermodellen sind dagegen beschränkt.
Mit einer Kompaktkamera fällt man in der Masse nicht auf, sodass diese Art Kamera zum Beispiel für eine große Stadt ideal ist. Mit ihrer großen Schärfentiefe sind Kompaktkameras äußerst geeignet zum Fotografieren von Landschaften. Ein anderer großer Vorteil ist die kurze Naheinstellgrenze, wodurch beeindruckende Makrofotos möglich werden. In Kombination mit der Schärfentiefe ergeben sich besondere Möglichkeiten, die Sie mit einem teuren Makroobjektiv (in Kombination mit einer System- oder Spiegelreflexkamera) nicht haben. Das Makromotiv kommt (nahezu) völlig scharf ins Bild, ebenso wie die Umgebung, in der es sich befindet. Das ist zugleich auch ein Nachteil: Sie sind so kaum in der Lage, Motive aus ihrer Umgebung zu isolieren.
Bei einer Systemkamera können Sie, wie bei einer Spiegelreflexkamera, die Objektive wechseln. Der große Unterschied ist der fehlende Spiegel. Dadurch sind Systemkameras etwas kompakter. Auch die zugehörigen Objektive sind (mit Ausnahme Sony) etwas kleiner. Bei deutlicher Gewichtsersparnis haben Sie die gleichen Möglichkeiten wie mit einer Spiegelreflexkamera. Und das Fehlen eines Spiegels hat noch zwei weitere Vorteile:
geringerer Verschleiß durch weniger bewegliche Teile;
weniger Geräusch durch Fehlen des hochklappenden Spiegels, was beim Fotografieren von störungsempfindlichen Tieren oder an stillen Plätzen wie Kirchen oder Museen praktisch ist.
Dass noch längst nicht jeder mit einer Systemkamera herumläuft, liegt an der Historie dieses Kameratyps. So haben sie einen elektronischen Sucher. Man sieht live, welche Auswirkungen die unterschiedlichen Einstellungen auf das Bild haben. In der Vergangenheit gab es jedoch bei diesem »Livebild« oft etliche Verzögerungen. Auch das Scharfstellen war etwas träger, so dass diese Kameras im Praxiseinsatz nicht wirklich mithalten konnten. Wie Sie sicher merken, sprechen wir hier hauptsächlich in der Vergangenheitsform. Die Systemkameras haben ihre Minuspunkte nahezu völlig wettgemacht und in verschiedenen Bereichen mittlerweile einen Vorsprung errungen.
Aufgrund des kleineren Formats verwenden die meisten Systemkameras auch einen kleineren Sensor. Kleinere Sensoren neigen bei höheren ISO-Werten zu verstärktem Rauschen. Jedoch haben die Kamerahersteller diese Schwäche durch ausgeklügelte Algorithmen, die diese lästigen Pixelstörungen weitgehend aus den Bilddateien herausfiltern, in den Griff bekommen. Die Unterschiede bei der Kamerakonstruktion sind in diesem Segment tatsächlich enorm. Schauen Sie deshalb genau hin.
Auch mit mancher einfachen Kompaktkamera können Sie beim Schnorcheln Unterwasseraufnahmen machen. | Caracas Bay, Curaçao | Jaap Schelvis | 25.02.2014 | Olympus TG-2, 4,5 mm, 1/640 s, Blende 2,8, ISO 100, eingebauter Blitz
Eine Systemkamera ist lautlos; ein großer Vorteil beim Fotografieren von scheuen Motiven wie diesem Smaragdarassari. | Monteverde, Costa Rica | Andius Teijgeler | 03.01.2016, 16:00 Uhr | Olympus E-M10 mit Lumix G Vario 100 – 300 mm 1:4 – 5,6 auf 300 mm, 1/1000 s, Blende 6,3, ISO 1600
Mit einer Crop-Kamera machen Sie mehr aus den Millimetern Ihres Objektivs, ideal zum Beispiel für Vogelfotografie. | Helgoland, Deutschland | Harmen Dijkstra | 19.07.2011, 21:05 Uhr | Canon EOS 7D mit Canon EF 300 mm 1:4L IS USM, 1/160 s, Blende 4, ISO 100
Eine Spiegelreflexkamera hat einen Spiegel, der das Licht vom Objektiv zum optischen Sucher reflektiert. Mit ihrer großen Palette von Objektiven, Zubehörteilen und Einstellmöglichkeiten sind Spiegelreflexkameras schon lange die bevorzugten Kameras der meisten Fotografen. Diesen Kameratyp unterscheidet man in sogenannte Crop-Kameras und Vollformatkameras.
Crop-Kameras haben einen kleineren Sensor als Vollformatkameras. Dadurch fällt lediglich ein Teil des Lichtbündels vom Objektiv auf den Sensor, was besonders dann auffällt, wenn man ein fürs Vollformat konstruiertes Objektiv an einer Crop-Kamera ansetzt. Weil so ein Ausschnitt (engl. »crop«, abschneiden) erzeugt wird, besitzt das benutzte Objektiv eine größere Reichweite und bildet das Motiv größer ab. Das Ausmaß dieser Vergrößerung wird durch einen Crop-Faktor ausgedrückt, der zwischen 1,4 und 2 variiert. Das ist der Grund, weshalb diese Kameras bei Vogel- und Wildlife-Fotografen so beliebt sind. Für weniger Geld haben Sie doch eine große Reichweite (ein 500-mm-Objektiv ist bei einem Crop-Faktor von 1,4 vergleichbar mit einem von 700 mm). Da der Sensor kleiner ist als beim Vollformat, können Sie nicht mit sehr großen ISO-Werten arbeiten (siehe Kasten »Rauschen«).
Eine Vollformatkamera versetzt Sie besser in die Lage, unter schwierigen Umständen zu fotografieren. | Utakleiv, Norwegen | Marijn Heuts | 11.07.2014, 23:36 Uhr | Canon EOS 5D Mark III mit Canon EF 17 – 40 mm 1:4 auf 20 mm, 30 s, Blende 16, ISO 400, Graufilter Big Stopper 3,0 ND, Stativ, Drahtauslöser
Crop-Kameras werden durch die Hersteller mit allerlei Optionen ausgestattet, die Sie selten bei Vollformatkameras finden. Der klappoder schwenkbare Monitor ist ein überaus praktisches Beispiel dafür.
Für Crop-Kameras gibt es Spezialobjektive zu kaufen. Vor allem im extremen Weitwinkelbereich kann das wünschenswert sein. Aber achten Sie darauf: Ein Crop-Objektiv passt nicht auf eine Vollformatkamera. Andersherum gibt es keinerlei Probleme.
Eine Vollformatkamera verfügt über einen großen Sensor, wodurch die Sensorpixel mehr Raum haben und mehr Licht auffangen können. Deshalb nehmen diese Kameras die technisch besten Fotos auf und haben auch bei höheren ISO-Werten wenig Probleme mit Rauschen. Moderne Vollformatkameras liefern heutzutage bei korrekter Belichtung gut nutzbare Fotos mit ISO 6400 – ein Wert, bei dem bis vor einiger Zeit noch keine rauscharmen Bilder möglich waren.
Die Firma Sony stellt mit den Modellen ihrer Alpha-7-Serie mittlerweile auch spiegellose Systemkameras mit Vollformatsensor her.
Drohnen
Noch vor nicht allzu langer Zeit gehörte die Aufnahme von Luftbildern zur Arbeit von Spezialisten und war oft nur möglich bei einem gut gefüllten Bankkonto des Fotografen oder bei zahlungswilligen Auftraggebern. In den letzten Jahren kamen immer mehr Drohnen auf den Markt, die einfach zu bedienen und bezahlbar sind. Als Mensch nehmen wir die Welt aus Augenhöhe wahr. Nur auf einem Hügel oder Berg stehend weitet sich unser Blickfeld. Sonst schwer erkennbare Muster wie zum Beispiel Bachläufe treten aus einiger Höhe dann wundervoll in Erscheinung. Mit einer Drohne ist man nicht mehr von einem Berggipfel oder einem anderen Aussichtspunkt abhängig. Die Drohne ist faktisch nichts anderes als eine Kamera auf einem unsichtbaren Megastativ.
Während die Regelungen in den Niederlanden langsam etwas flexibler werden, ist das leider in vielen anderen Ländern nicht so. Im Gegenteil: Es gibt genügend Stellen, wo das Fliegen mit Drohnen verboten und sogar riskant ist, weil man wegen Spionage verhaftet werden kann. Und das ist sicher das Letzte, was Sie während Ihres Urlaubs erleben wollen. Auf der Website http://wiki.uaviators.org/doku.php können Sie für jedes Land die Möglichkeiten und Beschränkungen finden. Beachten Sie, dass in den meisten Ländern ein Unterschied zwischen hobbymäßigem und kommerziellem Gebrauch von Drohnen besteht – eine hauchdünne und schwierig zu bestimmende Grenze.
Drohnen mit eingebauter Kamera von akzeptabler Qualität sind auch schon für kleines Geld zu haben.
Ysykköl, Kirgisien | Bendiks Westerink | 07.05.2015, 17:25 Uhr | Phantom Vision FC200 mit DJI auf 5 mm, 1/2300 s, Blende 2,8, ISO 100
Ysykköl, Kirgisien| Bendiks Westerink | 09.05.2015, 6:10 Uhr | Phantom Vision FC200 mit DJI auf 5 mm, 1/370 s, Blende 2,8, ISO 100
Dzhalal-Abadskaya, Kirgisien | Bendiks Westerink | 11.05.2015, 10:37 Uhr | Phantom Vision FC200 mit DJI auf 5 mm, 1/1900 s, Blende 2,8, ISO 100
Actioncams
Wenn eine Kamera heutzutage nicht in der Lage ist, in 4K zu filmen, kann sie nicht mehr mithalten. Wenn es vor nicht allzu langer Zeit einzig um Standfotos ging, so kommt man heutzutage nicht mehr um Videoaufnahmen herum. Das ist auch nicht so verwunderlich, denn manche Dinge kann man mit einem bewegten Bild nun einmal besser wiedergeben als mit einem Foto. Ein spezielles und populäres Segment sind die Action-Kameras oder kurz Actioncams.
Actioncams haben folgende gemeinsame Merkmale:
Sie sind …
kompakt und leicht,unempfindlich,(spritz-)wasserdicht undhaben einen sehr großen Bildwinkel, vergleichbar mit unserem totalen Blickfeld.Weil Actioncams so klein sind, kann man sie überall montieren – zum Beispiel auf einem Helm, am Fahrradlenker oder auf einem Surfbrett. Actioncams bannen Ihre besonderen Erfahrungen auf Film, sodass Sie sie erneut intensiv erfahren können.
Fotos: Peter Verhoog
Mit einem Weitwinkelobjektiv erfasst man den gesamten räumlichen Kontext. | Sächsische Schweiz | Bob Luijks | 27.12.2014, 8:13 Uhr | Canon EOS 5D Mark III mit Canon EF 16 – 35 mm 1:4L IS USM auf 23 mm, 1/2 s, Blende 16, ISO 400, mit Stativ und Grauverlaufsfilter
Bei Objektiven ist die Auswahl noch viel größer als bei den Kameras: Festbrennweite oder Zoom, Weitwinkel-, Tele- oder Makroobjektiv, und das alles von Marke A oder B.
Steht Ihnen nur ein beschränktes Budget zur Verfügung, dann sollten Sie ein möglichst teures Objektiv und ein günstigeres Gehäuse kaufen. Wirklich schlechte Gehäuse werden nicht gebaut, schlechte Objektive dagegen leider schon. Ein gutes Objektiv hält viele Jahre und ist somit immer eine Investition in die Zukunft.
Mit diesen Objektiven können Sie nicht zoomen. Die Brennweite ist fix. Wollen Sie Ihre Komposition anpassen, müssen Sie sich selbst bewegen. Weil es nur eine Brennweite gibt, kann das Objektiv dafür perfekt entwickelt und konstruiert werden. Festbrennweitenobjektive bieten deshalb die höchste Bildqualität und verfügen zum Beispiel auch über den schnelleren Autofokus. Da klebt allerdings zuweilen auch ein gediegenes Preisschild dran.
Da Sie ins Bild hinein- und herauszoomen können, sind Sie freier in der Gestaltung Ihrer Komposition. Mit einem Objektiv können Sie sowohl ein Tier in seiner Umgebung aufnehmen als auch ein Kopfporträt machen. Je größer der Zoombereich in einem Objektiv ist, desto mehr Linsen sind nötig, um bei jeder Zoomposition in diesem Bereich das Bild scharf auf den Sensor zu projizieren. Dabei vermindern jedes Stück Glas und jede Korrektur die endgültige Bildqualität. In den letzten Jahren sind hier wahrlich enorme Fortschritte zu verzeichnen. So gibt es diverse 150 – 600-mm-Objektive, bei denen man kaum Zugeständnisse an die Bildqualität machen muss. Mit Zoom müssen Sie weniger Objektive mitschleppen.
Das Linienspiel dieses Fachwerkhauses könnte man sicher mit verschiedenen Brennweiten fotografieren. Der Fotograf hat sich dafür entschieden, genau so weit hineinzuzoomen, dass die Fenster ein schönes symmetrisches Muster bilden. | Monschau, Deutschland | Paul van Hoof | 03.11.2009, 13:05 Uhr | Nikon D300 mit Sigma 28 – 70 mm 1:2,8 auf 46 mm, 1/80 s, Blende 8, ISO 400
Von Weitwinkelobjektiven spricht man bei Brennweiten, die kleiner oder gleich 35 Millimeter (entspr. Voll- oder Kleinbildformat) sind. Durch den großen Bildwinkel kann man mit einem solchen Objektiv sehr viel von der Umgebung einfangen. In Kombination mit der großen Schärfentiefe ist das Objektiv sehr beliebt bei Landschaftsfotografen.
Weitwinkelobjektive unterscheidet man in:
Lineare Objektive
Gerade Linien werden auch gerade wiedergegeben. Lineare Weitwinkelobjektive können bis zu einer Brennweite von 15 mm hinunter konstruiert werden.
Fischaugenobjektive
Durch den extremen Bildwinkel, ermöglicht durch eine kugelförmige Linse, wird das Bild verformt. Gerade Linien, die nicht durch die Bildmitte verlaufen, werden gekrümmt wiedergegeben. Das Bild fällt oft nicht mehr auf den kompletten Sensor, wodurch ein typisch rundes Bild entsteht. Mit einem Fischauge können Sie nahezu Ihre gesamte Umgebung in einem Bild einfangen.
Alles mit einer Brennweite größer als ca. 80 Millimeter wird als Teleobjektiv bezeichnet. Ein Teleobjektiv verwendet man, um Motive näher heranzuholen. Je größer die Reichweite, desto beeindruckender das Ergebnis. Auf der einen Seite wird das Bild mit zunehmender Millimeterzahl »verdichtet«, Vordergrund und Hintergrund rücken näher zusammen. Andererseits wird der Hintergrund größer als normal abgebildet, dadurch aber auch sehr unscharf. Je stärker dieser Unschärfeeffekt ist, umso deutlicher wird das Motiv vom Hintergrund isoliert.
Je länger die Brennweite Ihres Objektivs ist, desto größer können Sie ein weit entferntes Motiv aufs Bild bekommen. Das ist dann aber verbunden mit einem stattlichen Gewicht und einem saftigen Preis. Mit weniger Millimetern können Sie die gleichen Fotos machen, allerdings erfordert das mehr Wissen und Vorbereitung.
Für größere Insekten wie diese Gottesanbeterin muss man nicht zwingend ein Makroobjektiv benutzen. Ein Teleobjektiv, mit dem man auf kurze Entfernungen scharfstellen kann (eventuell kombiniert mit einem Telekonverter oder Zwischenring), liefert auch gute Ergebnisse. | Gottesanbeterin, Udawalawe Nationalpark, Sri Lanka | Harmen Dijkstra | 02.08.2014, 8:30 Uhr | Canon EOS 7D mit Canon EF 300 mm 1:4L IS USM + 1,4-fach-Telekonverter, 1/250 s, Blende 5,6, ISO 500
Mit einem Makroobjektiv wird das Motiv mindestens im Abbildungsmaßstab 1:1 auf dem Sensor abgebildet. Ein Tierchen von 2 Millimeter Größe erscheint dann auch 2 Millimeter groß auf dem Sensor. Dadurch ist es möglich, sehr feine Details von zum Beispiel Insekten, Blumen oder Pilzen festzuhalten.
Auch bei Makroobjektiven kann man zwischen verschiedenen Brennweiten wählen. Wofür Sie sich entscheiden, hängt ein wenig vom Ziel ab. Fotografieren Sie störempfindliche Schmetterlinge, dann ist eine größere Brennweite von Vorteil. Damit wahren Sie einen größeren Abstand und verringern so die Wahrscheinlichkeit, dass das Tier wegfliegt.
Wenn Sie mit einem Makroobjektiv so nah an ein Motiv herangehen, wie es die Naheinstellgrenze erlaubt, beträgt die Schärfentiefe oft nur wenige Millimeter. Genaues (manuelles) Scharfstellen ist von Vorteil. Der Live-View-Modus der Kamera bietet dabei einen echten Mehrwert, weil man durch die Lupenfunktion sehr genau die Schärfe beurteilen kann.
Mit einem Telekonverter wird das Bild zusätzlich um Faktor 1,4 bis 2 vergrößert. Konverter sind eine preiswerte Variante, um Ihre vorhandenen Objektiven aufzuwerten. Das Bild einfach mal so zu vergrößern, gibt es allerdings nicht geschenkt. Jeder Abbildungsfehler des Objektivs (kein Objektiv ist perfekt) wird mit dem Konverter verstärkt. Das Bild verliert an Schärfe und Kontrast. Bei einem Einsteigerobjektiv kann das Bild dadurch unbrauchbar werden. Mit einem Konverter verliert man ferner an Fokussiergeschwindigkeit und Lichtstärke, weshalb unter schwierigen Umständen (wie zum Beispiel in der Dämmerung) die Nachteile eines Konverters sicher größer sind als seine Vorteile. Bei weniger lichtstarken Objektiven kann es passieren, dass man mit dem Autofokus nicht mehr scharfstellen kann oder nur noch ein einziges Fokusmessfeld verfügbar ist.