Prüfungsfragen Psychotherapie für Heilpraktiker - Brigitte Kaindl - E-Book

Prüfungsfragen Psychotherapie für Heilpraktiker E-Book

Brigitte Kaindl

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Beschreibung

Damit Sie wissen, was Sie erwartet! Gehen Sie mit einem guten Gefühl in die Prüfung und profitieren Sie von dem Wissen einer Autorin, die seit vielen Jahren Vorbereitungskurse gibt! Dieses Buch bietet Ihnen alles, was Sie für Ihre Überprüfung zum Heilpraktiker für Psychotherapie brauchen: - Fragenkataloge zu allen Themengebieten mit kommentierten Antworten - ausführliche Fallbeschreibungen mit Lösungen und Erläuterungen - Prüfungsprotokolle mündlicher Prüfungen Die Fragen und Falldarstellungen sowie alle im Buch vermittelten Lerninhalte sind so konzipiert, dass sie umfassend und ausreichend jedes Themengebiet der Prüfung abdecken. Wiederholen und festigen Sie Ihr Wissen für die schriftliche und mündliche Überprüfung!

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Seitenzahl: 408

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Brigitte Kaindl arbeitete zunächst als Arzthelferin, bevor sie 1999 die Heilpraktikerprüfung Psychotherapie am Gesundheitsamt in München ablegte. Seit dieser Zeit unterrichtet sie an einer Heilpraktikerschule alle prüfungsrelevanten Unterrichtsthemen. Ihr Spezialgebiet sind Vorbereitungskurse zur Heilpraktikerprüfung für Psychotherapie.

Brigitte Kaindl

Prüfungsfragen Psychotherapie für Heilpraktiker

39 Tabellen

Bibliografische Informationder Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diesePublikation in der Deutschen Nationalbibliografie;detaillierte bibliografische Daten sind im Internetüber http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Anschrift der Autorin

Brigitte Kaindl

[email protected]

© 2011 Karl F. Haug Verlag in

MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

Oswald-Hesse-Str. 50, 70469 Stuttgart

Unsere Homepage: www.haug-verlag.de

Umschlaggestaltung: Thieme Verlagsgruppe

Umschlagfoto: Image100

eISBN: 978-3-8304-7560-6

Wichtiger Hinweis: Wie jede Wissenschaft ist die Medizin ständigen Entwicklungen unterworfen. Forschung und klinische Erfahrung erweitern unsere Erkenntnisse, insbesondere was Behandlung und medikamentöse Therapie anbelangt. Soweit in diesem Werk eine Dosierung oder eine Applikation erwähnt wird, darf der Leser zwar darauf vertrauen, dass Autoren, Herausgeber und Verlag große Sorgfalt darauf verwandt haben, dass diese Angabe dem Wissensstand bei Fertigstellung des Werkes entspricht.

Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag jedoch keine Gewähr übernommen werden. Jeder Benutzer ist angehalten, durch sorgfältige Prüfung der Beipackzettel der verwendeten Präparate und gegebenenfalls nach Konsultation eines Spezialisten festzustellen, ob die dort gegebene Empfehlung für Dosierungen oder die Beachtung von Kontraindikationen gegenüber der Angabe in diesem Buch abweicht. Eine solche Prüfung ist besonders wichtig bei selten verwendeten Präparaten oder solchen, die neu auf den Markt gebracht worden sind. Jede Dosierung oder Applikation erfolgt auf eigene Gefahr des Benutzers. Autoren und Verlag appellieren an jeden Benutzer, ihm etwa auffallende Ungenauigkeiten dem Verlag mitzuteilen.

Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt.

Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Danksagung

Ich danke allen, die mir mit Rat und Tat zur Seite standen und sehr viel kostbare Zeit für dieses Buch geopfert haben. Mein besonderer Dank gilt meinem Mann Martin für seine nicht enden wollende Geduld mit mir und meinem Computer.

Vorwort

Dieses Buch wurde für alle geschrieben, die ihr Wissen über Psychiatrie und Psychologie erweitern oder überprüfen wollen. Im Besonderen aber wurde es verfasst, um sich intensiv auf die Überprüfung für den Heilpraktiker beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie vorzubereiten. Die Fragen und Falldarstellungen sowie alle im Buch vermittelten Lerninhalte sind so konzipiert, dass sie umfassend und ausreichend jedes Themengebiet der Überprüfung abdecken. Aus meiner langjährigen Lehrtätigkeit sowie Vorbereitung und Betreuung von Prüfungsanwärtern weiß ich, welche Sachverhalten wortwörtlich, welche intensiv und welche nur in Grundzügen gelernt werden müssen. Dieses Wissen gebe ich Ihnen hier weiter.

Natürlich kenne ich auch die Fehler, die häufig gemacht werden, und die Stolpersteine, die in der schriftlichen und der mündlichen Prüfung auftauchen können. Einige Fragen werden Ihnen daher vermutlich durchaus schwierig oder gar „hinterlistig“ vorkommen. Vermutlich tappen Sie in die eine oder andere „Falle“. Der Spruch „aus Fehlern lernt man“ ist zwar ziemlich abgenützt, hat aber nach wie vor seine Richtigkeit. In eine Falle, in die man einmal geraten ist, fällt man kein zweites Mal. Das gilt auch für falsch beantwortete Fragen und falsche Diagnosen. Die sehr realistischen Aufgaben, die sich Ihnen in diesem Buch stellen, und die nachfolgenden ausführlichen Erklärungen werden dazu führen, dass Sie gut gewappnet in die Überprüfung gehen können.

In diesem Sinne hoffe ich, dass dieses Buch Sie bei der gezielten und erfolgreichen Prüfungsvorbereitung unterstützt. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg!

Edling, im Dezember 2010

Brigitte Kaindl

Inhaltsverzeichnis

Danksagung

Vorwort

Zur Arbeit mit diesem Buch

Teil I: Prüfungsfragen mit Lösungen und Erklärungen

1 Fragenkatalog 1: Befunderhebung

1.1 Fragen

1.2 Lösungen und Kommentare

2 Fragenkatalog 2: organische Erkrankungen

2.1 Fragen

2.2 Lösungen und Kommentare

3 Fragenkatalog 3: schizophrene Störungen

3.1 Fragen

3.2 Lösungen und Kommentare

4 Fragenkatalog 4: affektive Störungen

4.1 Fragen

4.2 Lösungen und Kommentare

5 Fragenkatalog 5: neurotische Störungen und Persönlichkeitsstörungen

5.1 Fragen

5.2 Lösungen und Kommentare

6 Fragenkatalog 6: somatoforme Störungen, Essstörungen, Sexualstörungen, Schlafstörungen

6.1 Fragen

6.2 Lösungen und Kommentare

7 Fragenkatalog 7: Kinder-, Jugend-, Entwicklungspsychologie und -psychiatrie

7.1 Fragen

7.2 Lösungen und Kommentare

8 Fragenkatalog 8: Psychopharmaka, Alkohol und Drogen

8.1 Fragen

8.2 Lösungen und Kommentare

9 Fragenkatalog 9: Suizid und Gesetzeskunde

9.1 Fragen

9.2 Lösungen und Kommentare

10 Fragenkatalog 10: Psychotherapie und Therapiemethoden

10.1 Fragen

10.2 Lösungen und Kommentare

11 Fragenkatalog 11: gemischte Fragen

11.1 Fragen

11.2 Lösungen und Kommentare

12 Fragenkatalog 12: gemischte Fragen

12.1 Fragen

12.2 Lösungen und Kommentare

13 Fragenkatalog 13: gemischte Fragen

13.1 Fragen

13.2 Lösungen und Kommentare

14 Fragenkatalog 14: gemischte Fragen

14.1 Fragen

14.2 Lösungen und Kommentare

15 Fragenkatalog 15: gemischte Fragen

15.1 Fragen

15.2 Lösungen und Kommentare

Teil II: Fallbeispiele, Diagnostik und Gebrauch der ICD-10

16 Fall 1 „Die anderen sind so schwierig!“

16.1 Diagnostik

16.2 Therapie

17 Fall 2 „Verlassen“

17.1 Diagnostik

17.2 Therapie

18 Fall 3 „große Sorgen“

18.1 Diagnostik

18.2 Therapie

19 Fall 4 „Beziehungsprobleme“

19.1 Diagnostik

19.2 Therapie

20 Fall 5 „schwierige Zeiten“

20.1 Diagnostik

20.2 Therapie

21 Fall 6 „Schmerz, lass nach!“

21.1 Diagnostik

21.2 Therapie

22 Fall 7 „das Experiment“

22.1 Diagnostik

22.2 Therapie

23 Fall 8 „meine Mutter“

23.1 Diagnostik

23.2 Therapie

24 Fall 9 „der Coole“

24.1 Diagnostik

24.2 Therapie

25 Fall 10 „Schule ist doof !“

25.1 Diagnostik

25.2 Therapie

Teil III: Protokolle und Kommentare zur mündlichen Prüfung

26 Tipps zur mündlichen Prüfung

27 Mündliche Prüfung 1

28 Mündliche Prüfung 2

29 Mündliche Prüfung 3

30 Mündliche Prüfung 4

31 Mündliche Prüfung 5

32 Mündliche Prüfung 6

33 Mündliche Prüfung 7

34 Mündliche Prüfung 8

35 Mündliche Prüfung 9

36 Mündliche Prüfung 10

Anhang

37 Literaturverzeichnis

38 Sachverzeichnis

Zur Arbeit mit diesem Buch

Das Buch ist in 3 Teile gegliedert, wobei der erste Teil mit den Prüfungsfragen und ausführlichen Erklärungen den Schwerpunkt bildet. Doch bevor ich näher auf die Kapitel eingehe, möchte ich Ihnen einige Informationen zur Prüfung selbst geben: Die Heilpraktikerprüfung findet zweimal jährlich – jeweils im März und Oktober – am Gesundheitsamt statt. Die Anmeldungen müssen spätestens zum 30.12. des Vorjahres bzw. 30.06. desselben Jahres eingegangen sein.

Die Überprüfung darf beliebig oft wiederholt werden, allerdings werden die Kosten für jede Überprüfung neu erhoben. In den meisten Bundesländern findet zuerst eine schriftliche Überprüfung statt. Sie besteht aus 28 Multiple-Choice-Fragen, von denen 75 % (21 Fragen) richtig beantwortet werden müssen. Im Anschluss an die bestandene schriftliche Prüfung erfolgt die mündliche Überprüfung. Wird nach der mündlichen Überprüfung die Zulassung nicht erteilt, muss auch der schriftliche Teil wiederholt werden.

Da die Durchführungsbestimmungen und Zulassungsbedingungen nicht bundeseinheitlich sind, empfehle ich, sich am zuständigen Gesundheitsamt genau zu informieren. Merkblätter stehen in der Regel auf den Internetseiten der zuständigen Behörden zur Verfügung.

Teil I macht Sie für die schriftliche Prüfung fit

Im ersten Buchteil finden Sie Prüfungsfragen, wie sie in der schriftlichen Prüfung für den Heilpraktiker beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie gestellt werden. Die Fragen umfassen alle prüfungsrelevanten Themen und entsprechen auch in ihrem Aufbau den Originalprüfungsfragen (Multiple-Choice-Fragen: Fragen mit Einzel- und Mehrfachauswahl sowie Aussagekombinationen). Die Frageblöcke 1–10 sind themenbezogen angelegt, während sich in den Frageblöcken 11–15 gemischte Fragen befinden.

Nach jedem Frageblock folgen eine Lösungstabelle und ausführliche Kommentare zu den einzelnen Antwortmöglichkeiten. Hier können Sie alle Informationen – zur Diagnosestellung, zu Begrifflichkeiten und Krankheitsbildern sowie Therapieverfahren – nachlesen, die Ihnen möglicherweise noch gefehlt haben.

Ob Sie sich zunächst den Lernstoff erarbeiten und am Ende die Fragen als Überprüfung beantworten oder ob Sie schon während des Lernens immer wieder die Fragen und Antworten mit einbeziehen, bleibt natürlich Ihnen überlassen. Eine sinnvolle Vorgehensweise wäre beispielsweise, beim Erarbeiten der einzelnen Themengebiete die entsprechenden Fragenkataloge (1–10) zur Überprüfung des Wissensstandes zu nutzen. Und die gemischten Frageblöcke 11–15, in denen alle Themengebiete noch einmal abgefragt werden, relativ prüfungsnah zu beantworten und mithilfe der Kommentare die letzten Lücken auszumerzen.

Fragen genau lesen und Signalwörter beachten

Häufig geben die Art der Fragestellung und bestimmte Signalwörter bereits einen Hinweis auf richtige bzw. falsche Antwortmöglichkeiten. Auf jeden Fall ist es notwendig, die Fragen (und natürlich auch die Antwortmöglichkeiten) immer sehr sorgfältig und genau durchzulesen, um eine mögliche Verneinung (zum Teil auch doppelte Verneinung) nicht zu übersehen.

„in der Regel“:

Beinhaltet eine Frage oder Antwort den Ausdruck „in der Regel“, ist diese in der Regel falsch.

„kann“, „können“ und „wird beobachtet“:

Fragen und Antworten, die diese Formulierungen enthalten, sind fast immer mit „ja“ zu beantworten. Denn eine „Könnte“- oder „Kann-Frage“ mit „nein“ zu beantworten, ist in der Psychiatrie oder Psychologie kaum oder nur sehr selten möglich. Auch die Aussage, etwas „wird beobachtet“, ist nicht zu verneinen. Kein Wissenschaftler oder Arzt kann beweisen, dass etwas noch nie beobachtet wurde, also kann im Grunde alles auftreten.

„immer“, „nie“, „grundsätzlich gilt“: Kreuzt man diese Antworten an, liegt man häufig falsch. Gerade in der Psychiatrie und der Psychologie gibt es zuweilen mehr Ausnahmen als Regeln, weshalb Fragen mit diesen konkreten Formulierungen besonders genau betrachtet werden müssen. Antworten, die diese Formulierungen enthalten, sind eher falsch.

„ist von Bedeutung“, „spielt eine Rolle“: Fragen mit diesen Formulierungen sind meist mit „ja“ zu beantworten. Würde man eine solche Frage nicht ankreuzen oder verneinen, würde das bedeuten, dass man diese Aussage verneinen bzw. ignorieren kann. Ist man sich bei der Beantwortung einer Frage nicht sicher, muss man überlegen: Was passiert, wenn ich diese Frage nicht ankreuze, also unbeantwortet lasse. Das käme einer Verneinung der Aussage gleich. Grundsätzliche und konkrete Verneinungen sind auf dem Gebiet der Psychiatrie und Psychologie meist nicht möglich.

„Nicht-Fragen“: Dieser Fragetyp erfordert eine besondere Aufmerksamkeit bei der Beantwortung, weil „im Eifer der Prüfung“ dieses entscheidende Wort oft überlesen und während der Beantwortung nicht mehr beachtet wird.

Präzise Fragen: Es gibt auch sehr präzise gestellte Fragen und Antwortmöglichkeiten, wie z.B. Fragen zu den Diagnosekriterien einer Depression gemäß der ICD-10-Leitlinie, bei denen kein Spielraum für Interpretationen besteht. Werden hier Antwortmöglichkeiten geboten, die nur sinngemäß in die richtige Richtung gehen, aber nicht den genauen Wortlaut wiedergeben, sollte man sie nicht ankreuzen, denn sie gelten dann eventuell als falsch.

Bei Aussagekombinationen hilft oft das Ausschlussverfahren

Bei den Fragen mit einer Aussagekombination kann es hilfreich sein, nach dem Ausschlussverfahren vorzugehen.

Beispiel

Aussagekombination

Welche der folgenden Aussagen zu Angsterkrankungen treffen zu?

Bei der Herzangststörung sind spezifische Herzmedikamente das Mittel der Wahl.

Die Angst gehört zu den eher seltenen Störungen.

Männer und Frauen sind bei den spezifischen Phobien gleich häufig betroffen.

Eine große Bedeutung bei Angst- und Panikstörungen haben neurobiologische Faktoren. Genetische Faktoren werden angenommen.

Die Ursache liegt aus psychoanalytischer Sichtweise unter anderem an einer Ich-Schwäche.

A) Aussagen 1 und 2 sind richtig.

B) Aussagen 3 und 4 sind richtig.

C) Aussagen 4 und 5 sind richtig.

D) Aussagen 1, 2, 3 und 5 sind richtig.

E) Alle Aussagen sind richtig.

Ein möglicher Lösungsweg könnte sein:

Ich kann mit Sicherheit sagen, dass die Aussage 1 und wahrscheinlich auch 2 falsch sind. Die Antwortmöglichkeiten A, D und E sind somit bereits ausgeschlossen.

Jetzt geht es nur noch um die Entscheidung B oder C.

Die Aussage 3 ist etwas schwieriger und nicht sicher zu beantworten, aber die Aussage 5 ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit richtig bzw. diese kann ich keinesfalls verneinen. Aussage 5 muss also in der Antwort vorkommen.

So bleibt als Lösung nur noch die richtige Antwort C.

Teil II und III bereiten auf die mündliche Prüfung vor

Im zweiten Teil lernen Sie anhand von Fallbeispielen 10 psychiatrische Erkrankungen kennen, die in der Prüfung abgefragt werden können. Es wird ausführlich erläutert, welche Diagnose zu stellen ist, wie die Differenzialdiagnostik erfolgt (also welche anderen Erkrankungen ausgeschlossen werden müssen) und wie die genauen ICD-10-Kriterien lauten. Die „Internationale Klassifikation psychischer Störungen“ in der 10. Fassung ist die prüfungsrelevante Grundlage zur Diagnosestellung. Im Buch wird daher grundsätzlich auf die ICD-10-Leitlinien – Kapitel V (F): Klinisch-diagnostische Leitlinien 6 – Bezug genommen und die jeweiligen F-Nummern angegeben. Auch die Grundzüge der möglichen indikationsbezogenen Therapiestrategien werden, im prüfungsrelevanten Umfang, vorgestellt. Eine Falldarstellung mit nachfolgender Diagnostik stellt meist den Schwerpunkt in der mündlichen Überprüfung dar.

Im dritten Buchteil lernen Sie exemplarisch den Ablauf von 10 mündlichen Überprüfungen aus den Jahren 2009 und 2010 kennen, wie sie an Gesundheitsämtern stattfanden. Diese Protokolle bieten eine weitere Lern- und Übungsmöglichkeit. Sie können sich damit nicht nur inhaltlich und mental optimal auf die mündliche Prüfung vorbereiten, sondern erfahren auch, worauf generell besonderer Wert gelegt wird und wo mögliche Stolperfallen lauern.

Teil I:

Prüfungsfragen mit Lösungen und Erklärungen

1 Fragenkatalog 1: Befunderhebung

2 Fragenkatalog 2: organische Erkrankungen

3 Fragenkatalog 3: schizophrene Störungen

4 Fragenkatalog 4: affektive Störungen

5 Fragenkatalog 5: neurotische Störungen und Persönlichkeitsstörungen

6 Fragenkatalog 6: somatoforme Störungen, Essstörungen, Sexualstörungen, Schlafstörungen

7 Fragenkatalog 7: Kinder-, Jugend-, Entwicklungspsychologie und -psychiatrie

8 Fragenkatalog 8: Psychopharmaka, Alkohol und Drogen

9 Fragenkatalog 9: Suizid und Gesetzeskunde

10 Fragenkatalog 10: Psychotherapie und Therapiemethoden

11 Fragenkatalog 11: gemischte Fragen

12 Fragenkatalog 12: gemischte Fragen

13 Fragenkatalog 13: gemischte Fragen

14 Fragenkatalog 14: gemischte Fragen

15 Fragenkatalog 15: gemischte Fragen

1 Fragenkatalog 1: Befunderhebung

1.1

Fragen

1. Welche der folgenden Aussagen über Wahrnehmungsstörungen trifft zu?

Aussagekombination

1) Bei Zönästhesien hat der Patient eigenartige, bizarre Körpergefühlsstörungen.

2) Zu den Wahrnehmungsstörungen gehört auch die Metamorphopsie.

3) Akoasmen sind halluzinierte Geräusche.

4) Parathymie ist eine Wahrnehmungsstörung.

A) Keine Aussage ist richtig.

B) Nur Aussage 1 ist richtig.

C) Aussagen 1 und 2 sind richtig.

D) Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig.

E) Alle Aussagen sind richtig.

2. Welche der folgenden Aussagen trifft nicht zu?

Einfachauswahl

A) Die Somnolenz ist eine quantitative Bewusstseinsstörung.

B) Im Sopor ist der Patient nur durch starke Reize zu wecken.

C) Der Dämmerzustand kann mit Halluzinationen einhergehen und hinterlässt eine partielle oder komplette Amnesie.

D) Im Delir ist der Patient zwar voll orientiert und bewusstseinsklar, berichtet jedoch von akustischen Halluzinationen in Form von Stimmenhören.

E) Bewusstseinsstörungen kommen bei verschiedenen organischen Gehirnerkrankungen vor.

3. Welche der folgenden Aussagen zu Orientierungsstörungen trifft zu?

Einfachauswahl

A) Die Orientierungsstörung ist eine typische Form inhaltlicher Denkstörungen.

B) Es handelt sich um eine typische Denkstörung bei Depersonalisationsphänomenen.

C) Man spricht auch von einem Nicht-Bescheidwissen und Sich-nicht-Zurechtfinden in den jeweiligen Gegebenheiten.

D) Orientierungsstörungen kommen häufig bei Schizophrenien vor.

E) Eine Orientierungsstörung tritt niemals im Zusammenhang mit einer Bewusstseinsstörung auf.

4. Welche Aussage zur Ideenflucht ist richtig?

Einfachauswahl

A) Die Ideenflucht ist eine typische Form einer inhaltlichen Denkstörung.

B) Ideenflucht ist eine typische Denkstörung bei Depersonalisationsphänomenen.

C) Ideenflüchtiges Denken kommt besonders bei Zwangsphänomenen vor.

D) Ideenflüchtiges Denken kommt besonders bei maniformer Symptomatik vor.

E) Es handelt sich um eine Gedächtnisstörung.

5. Welche der folgenden Kriterien zu pathologischen Zwangsphänomenen sind richtig?

Aussagekombination

1) Der Betroffene erlebt Zwangsgedanken in einer sich aufdrängenden Weise.

2) Zwangshandlungen wiederholen sich in stereotyper Weise.

3) Die eigenen Gedanken oder Handlungen werden oft als sinnlos oder unsinnig erlebt.

4) Die Betroffenen leisten einen gewissen Widerstand gegen Gedanken und Handlungen.

5) Zwangsphänomene kommen nur im Rahmen von neurotischen Störungen vor.

A) Aussagen 1 und 2 sind richtig.

B) Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig.

C) Aussagen 3 und 4 sind richtig.

D) Aussagen 1, 2, 3 und 4 sind richtig.

E) Alle Aussagen sind richtig.

6. Welche der folgenden Aussagen zu Zwangsphänomenen ist nicht richtig?

Einfachauswahl

A) Beim Zwang bleibt die Meinhaftigkeit der Denkvorgänge erhalten.

B) Die eigenen Gedanken werden als sinnlos oder unsinnig empfunden.

C) Das Ausführen der Zwangshandlungen führt zu einer Abnahme der inneren seelischen Anspannung.

D) Wenn ein Patient die Ausführung der Zwangsrituale unterlässt, kommt es normalerweise zu einer sofortigen psychischen Spannungsreduktion.

E) Die Therapiemethode der Wahl ist die Verhaltenstherapie.

7. Welche verschiedenen Formen des Wahns kommen typischerweise bei einer psychotischen Depression vor?

Aussagekombination

1) hypochondrischer Wahn

2) nihilistischer Wahn

3) Eifersuchtswahn

4) Verfolgungswahn

5) Verarmungswahn

A) Aussagen 1 und 2 sind richtig.

B) Aussagen 1, 3 und 4 sind richtig.

C) Aussagen 1, 2 und 5 sind richtig.

D) Aussagen 1, 2, 4 und 5 sind richtig.

E) Alle Aussagen sind richtig.

8. Welche der folgenden Aussagen zum Wahn trifft zu?

Einfachauswahl

A) Die Einsicht in das Unsinnige bleibt auch auf dem Höhepunkt der Erkrankung noch erhalten.

B) Wahnphänomene kommen fast ausschließlich im Rahmen von schizophrenen Störungen vor.

C) Der Wahn ist eine inhaltliche Denkstörung.

D) Bei maniformen Zustandsbildern kommt keine Wahnsymptomatik vor.

9. Bei welcher der folgenden Aussagen eines psychotischen Patienten handelt es sich um eine Wahnwahrnehmung?

Einfachauswahl

A) „Ich höre dauernd Stimmen in meinem Kopf, die meinen Namen rufen.“

B) „Über das Fernsehgerät bekomme ich verschlüsselte Botschaften. Diese Nachrichten sind im Wetterbericht um 20 Uhr enthalten und nur für mich bestimmt.“

C) „Gestern ist mir klar geworden, dass ich geschickt wurde, um Deutschland vor einer atomaren Katastrophe zu retten.“

D) „Seit einiger Zeit sehe ich die Gegenstände in meiner Nähe irgendwie verzerrt, es kommt mir so vor, als ob sie weiter entfernt wären, als sie in Wirklichkeit sind.“

E) „Überall sehe ich hölzerne Figuren herumliegen. Ich bin mir aber sicher, dass es diese Gegenstände nicht gibt.“

10. Zu den Gedächtnisstörungen zählen folgende Begriffe:

Aussagekombination

1) Hypermnesie

2) Amnesie

3) Paramnesie

4) Inkohärenz

5) Mikropsie und Makropsie

A) Nur Aussage 1 ist richtig.

B) Aussagen 1 und 2 sind richtig.

C) Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig.

D) Aussagen 2, 3, 4 und 5 sind richtig.

E) Alle Aussagen sind richtig.

11. Welche Aussage beschreibt das Déjà-vu-Phänomen?

Einfachauswahl

A) mit Fantasien ausgefüllte Erinnerungslücken

B) abnorm gesteigertes Erinnerungsvermögen

C) Gefühl der scheinbaren Bekanntheit ohne realen Beleg

D) zähflüssiges Haften an umschriebenen Erinnerungsresten bei Demenz

12. Unter dem Begriff Paramnesie versteht man:

Einfachauswahl

A) Eine Denkstörung, bei der Wahninhalte vorrangig sind.

B) Eine Gedächtnisstörung, bei der die Erinnerung im Sinne des Wahns umgeändert wird.

C) Eine Denkstörung, bei der das Denken verlangsamt und einfallsarm erscheint.

D) Eine Orientierungsstörung, bei der der Betroffene die Zeit und den Ort nicht richtig benennen kann.

E) Ein halluzinatorisches Geschehen, wobei akustische Halluzinationen dominieren.

13. Welche der folgenden Aussagen trifft am wenigsten wahrscheinlich für das Depersonalisationsgefühl bzw. für das Derealisationsgefühl zu?

Einfachauswahl

A) „Ich habe das Gefühl, dass sich der ganze Körper verändert hat.“

B) „Die Umwelt erscheint mir irgendwie verändert und unheimlich.“

C) „Ich weiß, dass ich sehr krank bin und nicht mehr lange leben werde.“

D) „Ich habe das Gefühl, ich stehe irgendwie neben mir und beobachte mein eigenes Leben von außen.“

E) „Ich habe das Gefühl auf einer Bühne zu stehen und mit anderen eine erfundene Rolle zu spielen.“

14. Welche der folgenden Aussagen ist nicht richtig?

Einfachauswahl

A) Bei den sogenannten Fremdbeeinflussungserlebnissen werden Gedanken und Gefühle als „von außen gemacht“ erlebt.

B) Depersonalisations- und Derealisationsphänomene werden auch als Entfremdungserleben bezeichnet.

C) Der Begriff Gedankenentzug ist mit dem Begriff Gedankenhalluzination gleichzusetzen.

D) Unter Ich-Störungen werden Störungen verstanden, bei denen die Grenze zwischen dem Ich und der Umwelt durchlässig erscheint.

E) Ich-Störungen kommen im Rahmen von schizophrenen Zustandsbildern vor.

15. Welche der folgenden Aussagen ist richtig?

Aussagekombination

1) Die Lebensgrundstimmung bezeichnet man als Affektivität.

2) Die Anhedonie ist durch den Verlust der Lebensfreude gekennzeichnet.

3) Unter Parathymie versteht man eine Affektäußerung, die zur Situation unangemessen und inadäquat ist.

4) Der Begriff läppischer Affekt beschreibt eine Gefühlslage, die der Deprimiertheit sehr ähnlich ist.

5) Affektinkontinenz beschreibt eine pathologische Zurückhaltung der Affekte im Rahmen von depressiven Störungen.

A) Nur Aussage 2 ist richtig.

B) Aussagen 1 und 2 sind richtig.

C) Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig.

D) Aussagen 2, 3, 4 und 5 sind richtig.

E) Alle Aussagen sind richtig.

16. Welche der folgend genannten Störungen zählt nach allgemeingültiger Lehrmeinung nicht zu den Affektstörungen?

Einfachauswahl

A) Ängste und hypochondrische Befürchtungen

B) Parathymie

C) Deprimiertheit und Insuffizienzgefühle

D) Anhedonie

E) Inkohärenz

17. Zu den typischen Symptomen der Katatonie zählt nicht:

Einfachauswahl

A) Halluzinationen

B) Bewegungs- und Sprachstereotypien

C) Flexibilitas cerea

D) Katalepsie

E) Stupor und Mutismus

18. Welche der folgenden Aussagen trifft nicht zu?

Einfachauswahl

A) In der katatonen Erregung kommt es zu einer starken motorischen Unruhe mit zum Teil stereotypen Bewegungsabläufen und Sprachstereotypien. Zeitweise kommt es unvermittelt zu einem ungeordneten Bewegungssturm und zu zielloser Aggressivität (Raptus).

B) Stupor ist eine motorische Bewegungslosigkeit.

C) Das katatone Syndrom kommt nur im Rahmen einer katatonen Schizophrenie vor.

D) Der Begriff Antriebsarmut beschreibt einen Mangel an Energie, Initiative und spontaner Motorik.

E) Unter Katalepsie versteht man, dass bestimmte Haltungen stereotyp beibehalten werden.

19. Welche der folgenden Aussagen zur Befunderhebung ist richtig?

Aussagekombination

1) Auf das äußere Erscheinungsbild ist zu achten.

2) Beurteilt wird unter anderem der aktuelle psychische Zustand des Patienten.

3) Frühere Erkrankungen und Medikamenteneinnahmen sind von Bedeutung.

4) Die Familienanamnese spielt bei der Befunderhebung keine Rolle.

5) Ein körperliches Übergewicht spielt bei keiner psychiatrischen Symptomatik eine Rolle.

A) Nur Aussage 2 ist richtig.

B) Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig.

C) Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig.

D) Aussagen 3, 4 und 5 sind richtig.

E) Alle Aussagen sind richtig.

20. In einem Erstgespräch wird der Patient gefragt, ob er folgendes Sprichwort kennt: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.“ Der Patient kennt das Sprichwort und wird aufgefordert, die Bedeutung zu entschlüsseln. Daraufhin erhält der Untersucher folgende Antwort: „Das bedeutet, dass ein erwachsener Mann nicht mehr zur Schule gehen und somit nichts mehr lernen kann.“ Um welches Störungsbild handelt es sich?

Einfachauswahl

A) Störung der Konzentration

B) Störung des formalen Denkens

C) Störung des inhaltlichen Denkens

D) Störung der Auffassung

E) Störung des Langzeitgedächtnisses

1.2

Lösungen und Kommentare Kommentare

Tab. 1.1 Lösungen zu Fragenkatalog 1.

Frage 1, Antwort D

Zu 1) Zönästhesien sind eigenartige Missempfindungen, die unter anderem durch anfallsartiges Auftreten, subjektive Neu- und Andersartigkeit, schwere Beschreibbarkeit sowie fremdartigem, absonderlichen Charakter gekennzeichnet sind. Kennzeichnend ist auch die ausgesprochene Vielfältigkeit des Symptomenbildes. Der Patient empfindet Veränderungen im Körper und beschreibt diese mit „als ob“ oder „wie wenn“. Zum Beispiel „Ich habe ein sternartiges Gefühl im Bauch, als ob mein Herz aus Wachs wäre“. Zönästhesien erlebt der Patient als nicht von außen gemacht. Bei Zönästhesien besteht ein fließender Übergang zu den taktilen Halluzinationen.

Zu 4) Die Parathymie ist keine Wahrnehmungsstörung sondern eine Affektstörung. Man bezeichnet die Parathymie auch als inadäquaten Affekt, d. h. dieser passt nicht zur Situation bzw. zur derzeitigen Kommunikation oder den eigenen Denkinhalten. Vorkommen: besonders bei Schizophrenien und anderen psychotischen Zuständen.

Frage 2, Antwort D

Zu A) und B)

Quantitative Bewusstseinsstörungen. Beurteilt werden der Grad und die Schwere der Bewusstseinsstörung im Sinne der Schlaf-wach-Skala.

normale

Bewusstseinslage

Benommenheit:

Der Patient ist schläfrig aber leicht ansprechbar.

Somnolenz

(krankhafte Schläfrigkeit): schläfriger Zustand aus dem der Patient durch äußere Reize weckbar ist.

Sopor

(stärkere Bewusstseinsstörung): Der Patient ist nur noch durch stärkste Stimuli z. B. Schmerz weckbar.

Koma

(tiefe Bewusstlosigkeit): Der Betroffene ist nicht mehr weckbar, nicht mehr ansprechbar und zeigt keine Reaktionen auf Schmerzreize. Das Präkoma ist eine, dem eigentlichen Koma vorausgehende, Bewusstseinsstörung.

Coma vigile

oder Wachkoma oder apallisches Syndrom (Sonderform): Der Patient hat die Augen geöffnet. Eine Fixation ist jedoch nicht möglich. Der Patient ist nicht mehr weckbar.

Qualitative Bewusstseinsstörungen. Es gibt in der Literatur zwei verschiedene Definitionen von qualitativen Bewusstseinsstörungen, die sich aber bei genauem Hinsehen nicht wesentlich voneinander unterscheiden. Beurteilt wird immer die Art des Abweichens von der normalen Bewusstseinslage. Zu erkennen ist diese an veränderten Bewusstseinsinhalten, welche sich im Verhalten und in den Äußerungen des Betroffenen widerspiegeln.

1. Definition

Delir:

Das Delir ist gekennzeichnet durch Bewusstseinstrübung, Desorientiertheit, optische Halluzinationen, vegetative Reaktionslage und Hypermotorik. Es kommt z. B. bei exogenen Erkrankungen oder als Entzugsdelir vor.

Verwirrtheitszustände oder amentielles Syndrom:

Ein amentielles Syndrom ist eine akute halluzinatorische Verwirrtheit mit Desorientiertheit, Ratlosigkeit, illusionärer Verkennung der Wirklichkeit und zusammenhanglosem Denken. Es tritt als Begleiterscheinung bei Gehirnschädigungen und körperlich begründbaren Psychosen, beispielsweise beim Alkoholdelir auf.

Oneiroid:

Man spricht von einem traumartigen bewusstseinsgetrübten Zustand, bei dem der Patient von plastischen und optischen Halluzinationen geradezu überflutet wird.

2. Definition

Bewusstseinstrübung:

Es besteht eine mangelnde Klarheit der Vergegenwärtigung des Erlebens im Eigenbereich (der eigenen Person) oder in der Umwelt. Der Zusammenhang des Erlebens geht verloren, das Bewusstsein ist wie zerstückelt. Es besteht eine Verwirrtheit des Denkens und Handelns. Diese kann ständig oder nur zeitweilig vorhanden sein.

Bewusstseinseinengung:

Der Umfang des Bewusstseins, z. B. durch Fokussierung auf ein bestimmtes Erleben, meist verbunden mit verminderter Ansprechbarkeit auf Außenreize, ist eingeengt. Bei der Bewusstseinseinengung kann der Betroffene durchaus noch anspruchsvolle Handlungsabläufe durchführen, verliert aber den “Weitblick“ für die scheinbar nebensächlichen Geschehnisse um ihn herum. Manche Autoren sprechen von einem „traumhaften“ Erleben.

Bewusstseinsverschiebung:

Die Bewusstseinsverschiebung ist eine ungewöhnliche Veränderung der Bewusstseinslage gegenüber dem üblichen oder normalen Bewusstsein. Man spricht auch von „Überwachheit“, wobei von einem intensiveren Erleben und intensiveren Gefühlen berichtet wird. Bewusstseinsverschiebungen werden, bei hypnotischen Zuständen sowie auch im Drogenrausch vor allen bei Halluzinogenen beschrieben.

Zu C) Bei Dämmerzuständen besteht eine eingeengte Aufmerksamkeit mit verschobener Bewusstseinslage und anschließender Amnesie für die Dauer des Zustandes. Vorkommen: bei Schädel-Hirn-Traumen, Epilepsie, pathologischen Räuschen, als psychogener Dämmerzustand im Rahmen von dissoziativen Störungen bzw. Konversionsstörungen.

Zu D) Das Delir ist ein Prägnanztyp der Bewusstseinsstörungen. Ein deliranter Patient berichtet in erster Linie von optischen Halluzinationen. Akustische Halluzinationen kommen meist in Form von Akoasmen (Geräuschen) vor.

Zu E) Bewusstseinsstörungen kommen nur bei den akuten organischen Psychosen vor. Eine Bewusstseinsminderung ist immer ein Symptom einer körperlichen Gesundheitsstörung. (Eine kleine Ausnahme stellt allerdings der dissoziative Dämmerzustand dar.)

Definition: Bewusstseinsstörung ist der Oberbegriff für alle Veränderungen der Bewusstseinslage. Bewusstseinsstörungen sind das diagnostische Leitsymptom für akute organische Psychosyndrome.

Frage 3, Antwort C

Zu C) Unter Orientierung versteht man das Bescheidwissen und Sichzurechtfinden in den jeweiligen zeitlichen, örtlichen, situativen und persönlichen Gegebenheiten. Je nach Intensität der Orientierungsstörung kann man die eingeschränkte und die aufgehobene Orientierung unterscheiden.

Zu D) und E) Orientierungsstörungen treten in erster Linie im Zusammenhang mit einer Bewusstseinsstörung auf und verschwinden wieder, wenn die Ursache der Bewusstseinsstörung behoben ist. Besteht jedoch eine Orientierungsstörung im Rahmen einer Demenz, bleibt diese bestehen, da es sich um eine chronische Erkrankung handelt. In diesem Fall geht die Orientierungsstörung mit einer Gedächtnisstörung einher und ist eigentlich nicht mehr von dieser zu unterscheiden.

Da Schizophrenien typischerweise nicht mit Bewusstseinsstörungen einhergehen und somit auch nicht mit Orientierungsstörungen, kommen diese bei der Schizophrenie in der Regel nicht vor.

Frage 4, Antwort D

Zu A) Ideenflucht ist eine formale Denkstörung.

Zu B) Ein Depersonalisationsphänomen ist ein psychischer Vorgang, bei dem das Gefühl entsteht, dem eigenen Ich fremd gegenüberzustehen. Dabei werden keine Denkstörungen beschrieben.

Zu D) Ideenflüchtiges Denken ist eine typische Denkstörung bei maniformen (manischen) Krankheitsbildern.

Zu E) Ideenflucht ist eine Denkstörung und keine Gedächtnisstörung.

Beachte: Gedächtnisstörungen und Denkstörungen nicht verwechseln! Eine Gedächtnisstörung betrifft das Speichern und Wiedergeben von Informationen und Denkinhalten. Eine Denkstörung betrifft das „Wie“ und das „Was“ gedacht wird.

Frage 5, Antwort D

Zu 1) Ein charakteristisches Zeichen des Zwanges zeigt sich, indem der Betroffene berichtet, die Gedanken würden sich ihm aufdrängen, ja sogar aufzwingen und er sich nicht dagegen wehren könne.

Zu 2)Zwangshandlungen oder Zwangsgedanken werden, meistens in einer nahezu exakten Reihenfolge und Häufigkeit, ausgeführt. So müssen Türen z. B. immer 17-mal kontrolliert und Bewegungen und Handlungsabläufe genau in derselben Reihenfolge ausgeführt werden.

Zu 3) Ein weiteres diagnostisches Kriterium ist die Einsicht in die Unsinnigkeit. Besonders in Abgrenzung zu einem Wahn ist dieses ein wichtiges diagnostisches Merkmal. Bei einer wahnhaften Symptomatik erlebt der Betroffene seine eigenen Gedanken als durchaus normal und richtig. Er distanziert sich nicht von seinen Gedankeninhalten (Ich-synton).

Zu 4) Ein Kennzeichen des Zwangs ist, dass die Betroffenen einen gewissen Widerstand gegen Zwangsgedanken und Zwangshandlungen leisten. Wird den Gedanken oder Impulsen jedoch nicht nachgegeben, resultiert oft unerträgliche Angst. Der Versuch z. B. Zwangshandlungen zu unterlassen, scheitert an den einsetzenden unangenehmen Gefühlen bzw. der aufkommenden Angst.

Zu 5) Zwangsphänomene sind unspezifisch, d. h. sie kommen nicht nur im Rahmen einer neurotischen Störung vor, sondern auch

bei verschiedenen psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen

als Zwangsneurosen (Zwangsstörungen, Anankasmus)

im Rahmen von Persönlichkeitsstörungen (anankastische Persönlichkeitsstörungen)

als zwanghafte Persönlichkeiten (ohne Leidensdruck, keine Pathologie)

bei Gravidität, im Wochenbett und Klimakterium

als Verhaltensweisen, die keinen Krankheitswert enthalten, wenn man sich z. B. immer wieder dabei beobachtet, wie man Treppenstufen zählt oder nicht auf die Fugen zwischen Pflastersteine tritt

Frage 6, Antwort D

Zu A) und B) Dies sind für die Diagnostik des Zwanges eindeutige Hinweise. Unter Meinhaftigkeit versteht man, dass der Betroffene die Sinnlosigkeit der Gedanken und Handlungen einsieht (Ich-dyston).

Zu C) Der Betroffene erfährt während der Ausführung der Rituale und Handlungen oder danach eine Erleichterung seiner seelischen Spannungszustände.

Zu D) Werden Zwangshandlungen unterlassen, kommt es zu einer fast unerträglichen Anspannung mit Angstzuständen und vegetativen Symptomen. Der Betroffene wird zum Ausführen der Handlungen „gezwungen“. Also nicht das Unterlassen, sondern das Ausführen der Handlungen führt zu einer Spannungsreduktion.

Zu E) Sowohl eine Verhaltenstherapie (kognitive Therapie) mit Expositionsbehandlungen als auch eine medikamentöse Therapie mit Antidepressiva (Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern) haben sich bewährt. Als besonders effektiv wird eine Kombination aus Verhaltenstherapie und medikamentöser Therapie angesehen. In besonders schwierigen Fällen (maligne Ausprägungen) werden bestimmte neurochirurgische Eingriffe durchgeführt.

Frage 7, Antwort C

Im Rahmen einer schweren psychotischen (wahnhaften) Depression kommen typischerweise nur folgende 4 Wahnthemen vor: hypochondrischer Wahn, nihilistischer Wahn, Verarmungswahn und Versündigungswahn (kein Verfolgungs- oder Eifersuchtswahn).

Frage 8, Antwort C

Zu den inhaltlichen Denkstörungen zählen nur der Wahn, der Zwang und überwertige Ideen. Bei diesen inhaltlichen Denkstörungen ist das inhaltliche Ergebnis des Denkprozesses abnorm verändert (das „Was“) und ist vom Untersucher schlecht oder gar nicht mehr nachzuvollziehen. Das Gesagte erscheint als Unsinn. Hierzu gehört jede zwanghafte und wahnhafte Symptomatik.

Zu A) Ein Kennzeichen des Wahns ist, dass auf dem Höhepunkt die Einsicht in das Unsinnige verloren geht. Der Betroffene erkennt also die Unsinnigkeit seiner Gedanken nicht und ist von der Richtigkeit seiner Denkinhalte so fest überzeugt, dass er diese auch nicht überprüfen muss.

Zu B) Wahnphänomene und Zwangsphänomenen kommen bei verschiedenen psychiatrischen und körperlichen Erkrankungen oder als einzelne („alleinstehende“) Erkrankung (Paranoia F22 bzw. Zwangsstörung F42) vor.

Zu D) Bei der Manie ist besonders der Größenwahn zu finden (Megalomanie).

Frage 9, Antwort B

Zu A) Das Hören von Stimmen ist (nur) eine akustische Halluzination.

Beachte: Eine Wahnwahrnehmung darf auch dann nicht mit einer Halluzination verwechselt werden, wenn die Halluzination zusammen mit einem Wahn vorkommt.

Zu B) Die Wahnwahrnehmung ist keine Halluzination, sondern eine reale Sinneswahrnehmung, die falsch interpretiert wird (im Sinne des Wahns). Die reale Sinneswahrnehmung ist in diesem Fall die Stimme aus dem Fernseher, diese wird falsch interpretiert. Der Betroffene glaubt, in einem Wetterbericht im Fernsehen eine Botschaft für sich (Fehlinterpretation) zu erkennen.

Zu C) Diese Aussage beschreibt eindeutig einen Wahneinfall mit thematischer Ausgestaltung.

Zu D) Dieses Phänomen wird als Metamorphopsie bezeichnet.

Zu E) Auch hier ist (nur) eine Halluzination (Pseudohalluzination) beschrieben.

Frage 10, Antwort C

Zu 1), 2) und 3) Zu den Gedächtnisstörungen zählen:

Hypomnesie:

zeitlich oder inhaltlich begrenzte Erinnerungslücken oder Nachlassen des Gedächtnisses

Hypermnesie:

gesteigerte Erinnerungsfähigkeit

Zeitgitterstörungen:

Unfähigkeit, Gedächtnisinhalte in ein richtiges Netz von biografischen Daten einzugliedern

Konfabulationen:

mit Fantasie „aufgefüllte“ Erinnerungslücken

Paramnesie oder Wahnerinnerung:

Umänderung und Verfälschung der Erinnerung im Sinne des Wahns. Bei Gesunden ist eine Paramnesie auch unter starker affektiver Spannung möglich. Zu Paramnesien gehören auch Déjà-vu-Erlebnisse, wobei man glaubt, etwas schon gesehen zu haben und Déjà-vecu-Erlebnisse, wobei man glaubt, etwas schon erlebt zu haben und Ekmnesie, bei der die Vergangenheit als Gegenwart erlebt wird.

Zu 4) Inkohärenz ist eine Denkstörung.

Zu 5) Mikropsie und Makropsie sind Wahrnehmungsveränderungen.

Frage 11, Antwort C

Als Déjà-vu-Erlebnis bezeichnet man ein falsches Wiedererkennen beziehungsweise eine vermeintliche Vertrautheit dessen, was man gerade sieht.

Zu A) Mit Fantasien ausgefüllte Erinnerungslücken nennt man auch Konfabulationen. Diese kommen beim Korsakow-Syndrom vor und beinhalten folgende drei Symptome: Merkfähigkeitsstörungen, Orientierungsstörungen und Konfabulationen.

Zu B) Man bezeichnet ein abnorm oder krankhaft gesteigertes Erinnerungsvermögen als Hypermnesie. Ursachen dafür können Hirntraumen, verschiedene Hirnkrankheiten, Fieber oder elektrische Reizung einzelner Teile des Schläfenlappenshsein. Auch in Hypnose oder im Traum sind hypermnestische Leistungen möglich. Eine Hypermnesie ist unabhängig von der Intelligenzleistung.

Zu C) Das Déjà-vu-Erlebnis wird auch als Bekanntheitstäuschung bezeichnet. Es tritt beim gesunden Menschen vereinzelt spontan, im Zustand der Erschöpfung oder bei Vergiftungen, vor allem mit Nervengiften wie Alkohol oder halluzinogenen Drogen, gehäuft auf. Als Begleiterscheinung von Neurosen, Psychosen oder organischen Hirnerkrankungen können Déjà-vu-Erlebnisse ebenfalls gehäuft auftreten.

Zu D) Das „Haften“ an umschriebenen Erinnerungsresten ist eine Denkstörung.

Frage 12, Antwort B

In dem Begriff Paramnesie steckt der Wortstamm „mnestik“. Dieser bedeutet: „das Gedächtnis betreffend“. Es kann sich hier also nur um eine Art der Gedächtnisstörung handeln.

Frage 13, Antwort C

Zu C) Diese konkrete Befürchtung bzw. die Überzeugung von der Richtigkeit der Wahrnehmung ist nicht charakteristisch für Entfremdungsphänomene. Entfremdungsphänomene (Depersonalisation und Derealisation) sind gekennzeichnet durch ein subjektives Gefühl der Veränderung der eigenen Person bzw. der Umwelt. Die Befürchtung, oder die Überzeugung an einer tödlichen Krankheit zu leiden, lässt eher an eine hypochondrische Störung denken.

Frage 14, Antwort C

Zu A) Bei leiblichen Beeinflussungserlebnissen bzw. Fremdbeeinflussungserlebnissen glaubt der Patient z. B. durch Magnete, Mikrowellen oder Funkmasten aufgeladen worden zu sein. Wichtig dabei ist der Charakter des „von außen Gemachten“, welcher typisch für die Schizophrenie ist.

Zu B) Entfremdungserlebnisse ist der Oberbegriff für Depersonalisation und Derealisation. Entfremdungserlebnisse werden u. a. zu den Ich-Störungen gezählt.

Beachte: Depersonalisation und Derealisation sind zwar Ich-Störungen, aber keine schizophrenen Ich-Störungen ersten Ranges nach Kurt Schneider.

Zu C) Den Begriff Gedankenhalluzination gibt es nicht. Beim Gedankenentzug berichtet der Betroffene, die Gedanken seien ihm entzogen worden.

Zu D) Unter Ich-Störungen werden Störungen verstanden, bei denen sich die „Ich-Haftigkeit“ des Erlebens verändert oder bei denen die Grenze zwischen dem Ich und der Umwelt durchlässig erscheint (Störungen der Meinhaftigkeit).

Zu E) Ich-Störungen kommen vor allem im Rahmen einer schizophrenen Störung, aber auch bei organischen Psychosen vor.

Frage 15, Antwort C

Zu 1) Als Affektivität bezeichnet man die Lebensgrundstimmung, als Affekt die kurzfristige Stimmungs- und Gefühlslage. Affektstörungen sind heftige Gemütsregungen, Gemütsbewegungen oder Erregungszustände, die die Einsichtsfähigkeit und das Kritikvermögen auf ein Minimum einschränken und eine vernünftige Selbststeuerung unmöglich machen. Um eine Störung der Affektivität zu erkennen, beurteilt man die Grundstimmung des Betroffenen sowie die affektive Schwingungsfähigkeit in der jeweiligen Situation.

Zu 2) Anhedonie: Verlust der Lebensfreude. Der Begriff „Gefühl der Gefühllosigkeit“ wird verwendet, wenn der Betroffene unter dem Mangel an Gefühlen selbst leidet.

Zu 3) Parathymie bedeutet inadäquater Affekt. Das Präfix „para“ bedeutet neben oder nebenher, das Wort „thymos“ griech.) bedeutet Lebenskraft und ist der Ausdruck für die Gemütslage. Also ein Affekt, der nicht zur Situation bzw. zur derzeitigen Kommunikation und/oder zum Denkinhalt passt oder dem sogar entgegengesetzt ist. Vorkommen: bei schizophrenen Krankheitsbildern.

Zu 4) Unter einem läppischen Affekt versteht man eine alberne, leere, distanzlose Heiterkeit. Diese Affektstörung wird nur beim hebephrenen Typ der Schizophrenie beschrieben.

Zu 5) Affektinkontinenz beschreibt die fehlende Beherrschung von Gefühlsäußerungen.

Frage 16, Antwort E

Die Punkte A) bis D) beschreiben eine Affektstörung.

Zu E) Der Begriff Inkohärenz beschreibt eine Denkstörung, wobei die einzelnen Satzteile beziehungslos nebeneinander stehen und der Zusammenhang vom Zuhörer oft nicht mehr erkannt werden kann.

Frage 17, Antwort A

Katatone Symptome sind psychomotorische Störungen, die zwischen Erregung und Erstarrung (Sperrungszustand) wechseln können. Katatonie: „kata“ bedeutet von oben nach unten bzw. gegen, „Tonus“ bezieht sich auf die Muskelspannung.

Katatone Symptome kommen hauptsächlich in der Schizophrenie (katatone Schizophrenie), aber auch bei Infektionskrankheiten, Hirntumoren, schwerer (endogener) Depression und schwerer Demenz vor. Dazu gehören:

hypokinetische Symptome:

motorische Hemmung, Stupor, Flexibilitas cerea (wächserne Biegsamkeit), Rigidität, Katalepsie, Negativismus, Ambitendenz.

hyperkinetische Symptome:

Stereotypien, Nachahmungsautomatie, Impulsivität bis hin zum Raptus, katatone Erregung

parakinetische Symptome:

Gegenhalten, Grimassieren, eckige, disharmonische Willkürbewegungen

katatone Sprachstörungen:

Mutismus, Sprachstereotypien

Frage 18, Antwort C

Zu C) Das katatone Syndrom (mehrere katatone Symptome zusammen) ist nicht diagnosespezifisch und in der ICD-10 im Rahmen einer katatonen Schizophrenie (als klinischer Prägnanztyp F20.2), einer organischen katatonen Störung (F06.1), als Stupor bei depressiver Episode (F32.3, F33.3) oder als Stupor bei dissoziativer Störung (F44.2) angeführt.

Frage 19, Antwort B

Das äußere Erscheinungsbild, z. B. auch Über- und Untergewicht, kann natürlich immer ein Hinweis auf eine psychische Erkrankung und den aktuellen psychischen Zustand des Patienten sein. Medikamentierungen in der Vergangenheit können auf früher bestehende Erkrankungen hinweisen, die für die aktuelle Diagnosestellung wichtig werden. Ebenso spielt die Familienanamnese im Hinblick auf eine manchmal genetische Mitverursachung der Erkrankung eine Rolle.

Frage 20, Antwort D

Bei Störungen der Auffassung ist die Fähigkeit beeinträchtigt, Wahrnehmungserlebnisse in ihrer Bedeutung zu begreifen und sie miteinander zu verbinden. Die Auffassung kann falsch sein, verlangsamt sein oder vollständig fehlen.

Die Auffassung wird geprüft, indem man dem Patienten eine Fabel oder einen Spruch vorträgt, den dieser sinngemäß wiedergeben muss. Ein Beispiel: Der Untersucher stellt dem Patienten die Frage: „Was bedeutet das Sprichwort: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm?“ Bei der Antwort des Patienten „alle Gegenstände fallen in gerader Linie zum Boden“, kann man von einer Auffassungsstörung ausgehen.

2 Fragenkatalog 2: organische Erkrankungen

2.1

Fragen

1. Welche der folgenden Aussagen zur Alzheimer-Demenz trifft nicht zu?

Einfachauswahl

A) Typisch ist, dass die Betroffenen erst spät einen Arzt aufsuchen.

B) Die Erkrankung und die Symptome werden „versteckt“.

C) Um ihre kognitiven Defizite nicht offensichtlich werden zu lassen, entwickeln die Patienten Vermeidungsstrategien wie z. B. Witze machen und Wechseln der Thematik.

D) Typisch für die Demenz vom Alzheimer-Typ ist eine relativ früh einsetzende Bewusstseinsstörung.

E) Charakteristisch ist eine objektiv nachweisbar erworbene Beeinträchtigung des Gedächtnisses.

2. Symptome einer Alzheimer-Demenz können sein:

Aussagekombination

1) Desorientiertheit

2) Interesselosigkeit

3) Gedächtnisstörungen bzw. Merkfähigkeitsstörungen

4) Beeinträchtigung des Sprachvermögens

5) Wahn und Halluzinationen

A) Nur Aussage 1 ist richtig.

B) Aussagen 1 und 3 sind richtig.

C) Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig.

D) Aussagen 2, 3, 4 und 5 sind richtig.

E) Alle Aussagen sind richtig.

3. Beurteilen Sie die Richtigkeit der folgenden Aussage: Ein demenzieller Prozess kann aufgrund der dargebotenen Symptomatik gut von einer Depression abgegrenzt werden.

Einfachauswahl

A) Diese Aussage ist richtig.

B) Diese Aussage ist falsch.

4. Welche der folgenden Aussagen treffen zu?

Aussagekombination

1) Unter dem Begriff vaskuläre Demenz ist ein gefäßbedingter demenzieller Prozess zu verstehen.

2) Vaskuläre Demenzen unterscheiden sich von anderen Demenzen durch den plötzlichen Beginn und einer schrittweisen Verschlechterung.

3) Die vaskuläre Demenz beginnt typischerweise erst nach dem 65. Lebensjahr.

4) Die vaskuläre Demenz kann nach zerebrovaskulären Ereignissen auftreten.

5) Der Begriff vaskuläre Demenz ist ein Synonym für Morbus Alzheimer.

A) Nur Aussage 2 ist richtig.

B) Aussagen 1 und 2 sind richtig.

C) Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig.

D) Aussagen 1, 2 und 4 sind richtig.

E) Alle Aussagen sind richtig.

5. Symptome einer Demenz bei Morbus Pick können sein:

Aussagekombination

1) rasche Ermüdbarkeit

2) Reizbarkeit

3) fortschreitende Demenz

4) Verlust von ethischen Hemmungen

5) mnestische Defizite

A) Nur Aussage 1 ist richtig.

B) Aussagen 1 und 2 sind richtig.

C) Aussagen 3, 4 und 5 sind richtig.

D) Aussagen 2, 3, 4 und 5 sind richtig.

E) Alle Aussagen sind richtig.

6. Bei welchen der folgenden Erkrankungen gelten Bewusstseinsstörungen als Hauptmerkmal?

Aussagekombination

1) delirante Symptome

2) Verwirrtheitszustände

3) Demenzen bei Alzheimer-Erkrankung

4) Morbus Parkinson

5) Morbus Pick

A) Nur Aussage 1 ist richtig.

B) Aussagen 1 und 2 sind richtig.

C) Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig.

D) Aussagen 3, 4 und 5 sind richtig.

E) Alle Aussagen sind richtig.

7. Welche der folgenden Aussagen über körperlich begründbare Psychosen trifft nicht zu?

Einfachauswahl

A) Beim Fehlen einer Bewusstseinsstörung und einer Orientierungsstörung ist eine körperlich begründbare Störung ausgeschlossen.

B) Störungen des formalen Denkablaufes finden sich relativ häufig.

C) Halluzinationen und Wahnvorstellungen kommen vor.

D) Teilweise finden sich motorische Bewegungsstörungen.

E) Bei einigen der körperlich begründbaren Störungen finden sich Störungen des Gedächtnisses und der Merkfähigkeit.

8. Der 58-jährige Versicherungsangestellte Herr B. kommt mit seiner Ehefrau in die Klinik. Seit dem 55. Lebensjahr geht er seinen Hobbys nicht mehr nach. Wegen zahlreicher Fehler und steigender Unzuverlässigkeit in der Arbeit tritt er mit 57 Jahren in den vorzeitigen Ruhestand ein. Die Gedächtnis- und Merkfähigkeitsstörungen steigern sich kontinuierlich. Herr B. ist in den Dimensionen Zeit und Ort desorientiert. Ansonsten bestehen keine besonderen Erkrankungen in der Anamnese. Die Diagnose lautet am wahrscheinlichsten:

Einfachauswahl

A) Demenz vom Alzheimer-Typ

B) Schizophrenie

C) Altersdepression

D) Morbus Parkinson

E) Morbus Pick

9. Bei einer organischen Persönlichkeitsstörung treten (laut ICD-10) verschiedene Erscheinungsbilder auf. Welche der folgenden Aussagen dazu ist richtig?

Aussagekombination

1) Äußerungen von Bedürfnissen und Impulsen meist ohne Berücksichtigung von Konsequenzen oder sozialen Konventionen.

2) Andauernd reduzierte Fähigkeit, zielgerichtete Aktivitäten über längere Zeiträume durchzuhalten und Befriedigungen aufzuschieben.

3) Auffällige Veränderung der Sprachproduktion und des Redeflusses, Umständlichkeit, Begriffsunschärfe, zähflüssiges Denken und Schreibsucht.

4) Verändertes Sexualverhalten (verminderte Sexualität oder Wechsel in der sexuellen Präferenz)

5) Für die Diagnose werden in der ICD-10 Bewusstseinsstörungen über einen Zeitraum von mindestens 2 Wochen gefordert.

A) Nur Aussage 1 ist richtig.

B) Nur Aussage 2 ist richtig.

C) Aussagen 1, 2 und 5 sind richtig.

D) Aussagen 1, 2, 3 und 4 sind richtig.

E) Alle Aussagen sind richtig.

10. Welche der folgenden Erkrankungen gilt als häufigste Ursache einer ausgeprägten Demenz im Alter?

Einfachauswahl

A) senile Demenz von Alzheimer-Typ

B) Morbus-Parkinson

C) vaskuläre Demenzen

D) Creutzfeld-Jakob-Krankheit

E) Demenz bei HIV-Infektionen

11. Eine epileptische Wesensänderung

Aussagekombination

1) tritt im Verlauf der epileptischen Erkrankung bei jedem Epilepsiekranken auf.

2) ist meist nicht eindeutig nachzuweisen, weil sie in manchen Fällen durch psychische Nebenwirkungen der Barbiturate überlagert ist.

3) verschwindet spätestens 4 Wochen nach dem letzten Anfall wieder vollständig.

A) Nur Aussage 2 ist richtig.

B) Aussagen 1 und 2 sind richtig.

C) Aussagen 1 und 3 sind richtig.

D) Aussagen 2 und 3 sind richtig.

E) Alle Aussagen sind richtig.

12. Ein Dämmerzustand kann auftreten:

Aussagekombination

1) bei Intoxikationen

2) bei pathologischen Räuschen

3) bei Epilepsie

4) im Rahmen einer dissoziativen Störung

A) Nur Aussage 1 ist richtig.

B) Aussagen 1 und 2 sind richtig.

C) Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig.

D) Alle Aussagen sind richtig.

13. Beurteilen Sie die Richtigkeit der folgenden Aussage: Anhand des psychopathologischen Querschnittsbildes kann man auf die betroffene, krankhaft veränderte Hirnregion bzw. auf die zugrunde liegende körperlich begründbare Erkrankung schließen.

Einfachauswahl

A) Diese Aussage ist richtig.

B) Diese Aussage ist falsch.

14. Ein 16-jähriges Mädchen wird wegen einer paranoid-halluzinatorischen Symptomatik in einer psychiatrischen Klinik behandelt. Seit dem 6. Lebensjahr bestehe ein zunehmend störender Tremor (sowohl in Ruhehaltung als auch bei Intentionsbewegungen). Besonders bei Intentionsbewegungen nimmt der Tremor deutlich zu. Welche der folgenden Erkrankungen kommen am ehesten in Betracht?

Mehrfachauswahl: Wählen Sie 2 Antworten.

A) paranoid-halluzinatorische Schizophrenie mit Beginn in der Kindheit

B) hepatolentikuläre Degeneration (Morbus Wilson)

C) neurotische Entwicklung

D) akutes delirantes Geschehen

E) exogene körperlich begründbare Störung

15. Welche Aussagen zum sogenannten Korsakow-Syndrom sind nicht richtig?

Mehrfachauswahl: Wählen Sie 2 Antworten.

A) Das Korsakow-Syndrom beschreibt folgende Trias: Gedächtnisstörungen, Orientierungsstörungen, Konfabulationen.

B) Der Begriff Korsakow-Syndrom ist gleichzusetzen mit dem Begriff amnestisches Syndrom.

C) Das Korsakow-Syndrom wird ausschließlich durch Alkoholmissbrauch verursacht.

D) Das Korsakow-Syndrom kommt nur als akute Störung und nicht als chronische Störung vor.

E) Bei einem Korsakow-Syndrom fehlen typischerweise jegliche Arten von Bewusstseinsstörungen.

16. Zu den organischen Psychosyndromen ohne Bewusstseinsstörung zählen in der ICD-10:

Aussagekombination

1) organische katatone Störung

2) organische wahnhafte Störung

3) organische Angststörung

4) organische dissoziative Störung

5) organische affektive Störung

A) Nur Aussage 1 ist richtig.

B) Aussagen 1 und 2 sind richtig.

C) Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig.

D) Aussagen 3, 4 und 5 sind richtig.

E) Alle Aussagen sind richtig.

17. Welche der folgenden Aussagen zum organisch amnestischen Syndrom trifft nicht zu?

Einfachauswahl

A) Gedächtnisstörungen, besonders Störungen des Kurzzeitgedächtnisses, sind ein kennzeichnendes Merkmal.

B) Das amnestische Syndrom kann durch eine Vielzahl von Hirnerkrankungen verursacht werden.

C) Konfabulationen können vorkommen.

D) Das Vorhandensein einer Bewusstseinstörung wird gemäß ICD-10-Kriterien gefordert.

E) Amnesien kommen vor.

18. Welche der folgenden Aussagen sind richtig?

Aussagekombination

1) Ein Synonym für Morbus Parkinson ist Paralysis agitans.

2) Bei der Parkinson-Erkrankung findet sich folgende Trias: Rigor, Tremor, Akinese.

3) Menschen, die an einer Parkinson-Erkrankung leiden, sind häufig depressiv verstimmt.

4) Zu den vegetativen Symptomen bei der Parkinson-Krankheit gehört die Hypersalivation.

A) Aussagen 1 und 2 sind richtig.

B) Aussagen 1 und 3 sind richtig.

C) Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig.

D) Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig.

E) Alle Aussagen sind richtig.

19. Kennzeichen einer Parkinson-Krankheit können sein:

Aussagekombination

1) kleinschrittiger Gang

2) Sprechstörung

3) Rigor

4) Zahnradphänomen

5) Maskengesicht

A) Aussagen 1 und 2 sind richtig.

B) Aussagen 1 und 3 sind richtig.

C) Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig.

D) Aussagen 3, 4 und 5 sind richtig.

E) Alle Aussagen sind richtig.

20. Welche der folgenden Aussagen zu akuten organischen Psychosen trifft nicht zu?

Einfachauswahl

A) Sie beruhen auf einer akuten organischen Veränderung des Gehirns.

B) Der traditionelle Sprachgebrauch bezeichnet als Delir ein akutes, grundsätzlich vorübergehendes Krankheitsbild.

C) Akute organische Psychosyndrome werden eingeteilt in solche mit und ohne Bewusstseinsstörung.

D) Für die Diagnose eines akuten organischen Psychosyndroms ist das Vorhandensein einer Bewusstseinsstörung erforderlich.

E) Die Erinnerung an eine akute organische Episode ist meistens bruchstückhaft. Es kann eine teilweise oder vollständige Amnesie für den Zeitraum bestehen.

2.2

Lösungen und Kommentare

Tab. 2.1 Lösungen zu Fragenkatalog 2.

Frage 1, Antwort D

Zu A) B) und C) In Gesprächen mit Betroffenen sind meist ein Verleugnen der kognitiven Defizite und ein Ausweichen deutlich erkennbar. Meist konsultieren die Patienten erst dann einen Arzt, wenn die Defizite nicht mehr zu verleugnen sind.

Zu D) Bewusstseinsstörungen sind bei einer Demenz vom Alzheimer-Typ nicht typisch und treten, wenn überhaupt, erst in einem sehr späten Stadium der Erkrankung auf. Für die Diagnostik (ICD-10) wird der Ausschluss einer Bewusstseinsstörung gefordert.

Zu E) Symptome bei Demenz: Gedächtnis- und Orientierungsstörungen, Antriebsverarmung oder Unruhe, ängstlich oder aggressive Getriebenheit, Ratlosigkeit, Angstzustände. Bei schweren Formen der Demenz können sich neben den genannten Symptomen noch Wahn und Halluzinationen zeigen. Weiter können auch alle möglichen neuropsychologischen Symptome hinzukommen (Sprachstörungen, Alexie, Akalkulie, Apraxie, Agnosie, Ganganomalien, Koordinationsstörungen, Rigor, Tremor, extrapyramidal motorische Symptome).

Psychische Symptome bei Beginn der Erkrankung: Interesselosigkeit, Antriebsstörungen, Leistungseinbußen, depressives Bild, Reizbarkeit, Stimmungslabilität.

Das Präfix „A“ steht für ohne oder nicht, z. B. Alexie bedeutet „ohne oder nicht Lesen“.

Frage 2, Antwort E

Symptome einer Alzheimer-Demenz: Abnahme des Gedächtnisses und des Denkvermögens, Verlust der Fähigkeit, vernünftig zu urteilen, Verminderung des Ideenflusses, Interesselosigkeit, Antriebsstörungen. Im weiteren Verlauf können alle möglichen neurologischen und psychopathologischen Symptome hinzutreten.

Frage 3, Antwort B

Die Unterscheidung zwischen einer Demenz und einer Depression ist manchmal sehr schwierig, weil demenzielle Prozesse oft von depressiven Symptomen begleitet werden. Andererseits ist bei depressiven Zustandsbildern auch eine Verlangsamung der Denk- und Gedächtnisleistung festzustellen (depressive Pseudodemenz).

Die depressive Pseudodemenz beschreibt ein depressives Zustandsbild, bei dem die Leistungseinbußen auf der kognitiven Ebene im Vordergrund stehen.

Frage 4, Antwort D

Zu 1), 2) und 4) Die Gruppe der vaskulären Demenzen ist durch multiple gefäßbedingte Hirnläsionen gekennzeichnet. Sie unterscheiden sich vom Alzheimer-Typ durch den Beginn, die klinischen Merkmale und den Verlauf. Ein plötzlicher Beginn und eine schrittweise Verschlechterung erhöhen die Wahrscheinlichkeit der vaskulären Demenz. Öfter gab es in der Vorgeschichte transitorische ischämische Attacken mit kurzen Bewusstseinsstörungen. Eine gewisse Beeinträchtigung von Gedächtnis und Denken tritt dann zutage.

Vaskulär bedeutet „gefäßbedingt“ („vasculum“ lat. kleines Gefäß).

Zu 3) Zu einer vaskulären Demenz kann es in jedem Lebensalter kommen, da diese von der Grunderkrankung abhängig ist.

Zu 5) Alzheimer-Demenz und vaskuläre Demenz beschreiben zwei verschiedene Arten einer Demenz. Die Erscheinungsbilder der Erkrankung ähneln sich zwar sehr stark, die Ursache ist jedoch jeweils eine andere.

Frage 5, Antwort E

Die Erkrankung beginnt mit pseudoneurasthenischen Zügen (rasche Ermüdbarkeit wie auch Unruhe bis zu ziellosen Aktivitäten, Reizbarkeit, Gleichgültigkeit), Antriebsstörungen und mnestischen Defiziten. Im weiteren Verlauf: Veränderung der Persönlichkeit, Veränderungen des Sozialverhaltens und des emotionalen Verhaltens, Persönlichkeitsveränderungen mit Verlust ethischer Hemmungen und Stimmungsstörungen. Erst später treten eindeutige Gedächtnisstörungen, Störungen der Orientierung und Sprachstörungen auf. Die Erkrankung geht in eine fortschreitende Demenz über.

Die Symptome 1) bis 5) sind also typische Störungen im Rahmen einer Demenz bei Morbus Pick.

Frage 6, Antwort B

Das Delir und der Verwirrtheitszustand sind Prägnanztypen der Bewusstseinsstörung.

Morbus Alzheimer, Morbus Parkinson und Morbus Pick zählen zu den sogenannten chronischen organischen Störungen und weisen somit typischerweise keine Bewusstseinsstörungen auf.

Frage 7, Antwort A

Zu A) Wenn bei einer körperlich begründbaren Störung keine Bewusstseinsstörungen vorhanden sind, kann es sich um eine chronische organische Erkrankung (z. B. Morbus Alzheimer) oder um eine akute organische Störung ohne Bewusstseinsstörung (z. B. organische Halluzinose) bzw. um ein akutes Korsakow-Syndrom handeln.

Siehe Kommentar zu Frage 20 in diesem Fragenkatalog ( Siehe hier).

Beachte: Akute organische Psychosyndrome ohne Bewusstseinsstörungen werden manchmal auch als Symptome zweiten Ranges bezeichnet. Nicht verwechseln mit den Symptomen ersten und zweiten Ranges der Schizophrenie nach Kurt Schneider.

Zu B) bis E) Das grundlegende Merkmal dieser Erkrankung ist eine psychische Auffälligkeit oder eine Verhaltensauffälligkeit. Ebenso wird der Verlust von kognitiven Fähigkeiten als Hauptmerkmal hirnorganischer Erkrankungen angesehen. Hirnorganische Syndrome werden durch krankhafte Veränderungen der Gehirnsubstanz, der Neurochemie oder Neurophysiologie des Gehirns verursacht. Sie sind direkte (primäre, durch intrazerebrale Erkrankungen oder Verletzungen verursacht) oder indirekte Schädigungen des Gehirns (sekundäre, extrazerebrale Erkrankung, die zu Hirnfunktionsstörungen führen). Ihnen liegt also eine definierte Hirnerkrankung zugrunde. Somit können alle Symptome und Syndrome vorkommen.

Frage 8, Antwort A

Zu A) Die geschilderte Symptomatik spricht für eine Demenz vom Alzheimer-Typ. Die Symptomatik besteht in erster Linie in einer signifikanten Fluktuation der Gedächtnisleistung mit besonderer Beeinträchtigung der Merkfähigkeit und des Kurzzeitgedächtnisses.

Frage 9, Antwort D