Resilienz – Die 7 Säulen der mentalen Stärke - Saskia Engels - E-Book

Resilienz – Die 7 Säulen der mentalen Stärke E-Book

Saskia Engels

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Beschreibung

Wie du allen Widrigkeiten des Lebens trotzt! Wünschst du dir auch manchmal, dass du… - durch Herausforderungen einfach hindurchgehst, als ob nichts gewesen wäre? - einfach jedes Problem locker wegsteckst? von keiner Krise mehr überfordert bist (egal, wie schlimm sie ist)? - Menschen, die sich nicht so leicht aus der Bahn werfen lassen, sind resilient. Sie meistern Krisen mit einer bewundernswerten Leichtigkeit und freuen sich sogar auf Herausforderungen. Diese Menschen haben schlicht und ergreifend eine extrem hohe psychische Widerstandsfähigkeit. Die gute Nachricht für alle Menschen mit wenig Resilienz ist: Resilienz kann man lernen… Und dieses Buch zeigt dir die besten Strategien, um möglichst schnell und nachhaltig deine psychische Widerstandskraft zu trainieren. Es wurde geschrieben, damit du in Zukunft mit eisernem Willen, psychischer Stärke und mentaler Ausgeglichenheit jeden Ärger wegbügelst, jedes Problem löst und Hindernisse im Handumdrehen überwindest. Dieser empathische Ratgeber ist genau richtig für dich, wenn du… - dich schnell bei Problemen und Hindernissen überfordert fühlst - bei Krisen nicht mehr so schnell aus der Bahn geworfen werden willst - sich emotional nicht von allem triggern lassen möchtest - selbstsicher durch die Stürme des Lebens schiffen willst - anstrebst, endlich mental stark zu sein Das Buch vermittelt dir in einfachen und praxisnahen Kapiteln die besten Methoden für deine persönliche psychische Widerstandskraft. Du lernst darin, im Berufs- und Privatleben souverän mit emotionalen Herausforderungen umzugehen. Durch einen lösungsorientierten Ansatz lernst du absolute Eigenverantwortung, einen optimistischen Blick aufs Leben und das Verlassen der Opferrolle. Du wirst zügig merken, wie sich ein Leben anfühlt, wenn Probleme gar nicht mehr so groß erscheinen. Du wirst dich wie der Kapitän deines Lebens fühlen. Denn du wirst dich auf dich und deine psychische Stärke verlassen können. So wirst du endlich in deine wahre mentale Stärke gelangen! Sei der Fels in der Brandung und halte den Stürmen deines Lebens stand!

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Einleitung

Was ist Resilienz?

Die allgemeine Definition

Eine wichtige Anti-Definition

Woher kommt die Resilienz?

Teste deine eigene Resilienz

Welche Bedeutung hat die Kindheit für die Resilienz?

Welche Bedeutung hat Resilienz für dich im Berufsleben?

Welche Bedeutung hat Resilienz für dich im Privatleben?

Die 7 Säulen der Resilienz

Säule 1: Optimismus

Säule 2: Lösungsorientierung als Wegweiser

Säule 3: Mit Eigenverantwortung zum Ziel

Säule 4: Mehr Motivation durch Zukunftsplanung

Säule 5: Networking – Freunde und Familie als A und O

Säule 6: Akzeptanz – der Fels in der Brandung

Säule 7: Zur Stärkung noch die Opferrolle verlassen

Workbook

Auf los geht‘s los

Vorwort

„Ich habe keine Energie mehr! Die letzten Monate und Jahre haben mir meine Kraft geraubt, und jetzt bemerke ich immer mehr, dass es Zeit für eine Pause wird. Ich sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Schlechte Erfahrungen, Misserfolge und Schicksalsschläge haben mich unglaublich stark beeinflusst, und mir fehlt die Energie dazu, die positiven Dinge zu sehen.“

Kennst du solche Gedanken? Fühlst du dich auch kraftlos, pessimistisch und unmotiviert? Brauchst du Hilfe, um wieder auf die Beine zu kommen und die schönen Momente im Leben zu sehen? Dann ist dieser Ratgeber genau das Richtige für dich: Hiermit kannst du es nämlich nicht nur heute und morgen schaffen, glücklicher und energiegeladen zu sein, sondern du hältst tatsächlich den Schlüssel in der Hand, der dich zu lang anhaltendem Glück führen kann. Und das alles ist noch nicht einmal so schwer und kompliziert, wie du dir jetzt womöglich denkst – denn in einem einzigen Wort lässt sich alles Wichtige in diesen Zusammenhang zusammenfassen: Resilienz.

Wenn es dir gelingt, Resilienz aufzubauen, und du dir die Übungen im zweiten Teil des Buches wirklich zu Herzen nimmst, wirst du hier schnell und reibungslos vorankommen. Du wirst erkennen, welche Vorteile es dir bringt, resilient zu sein, und wie viele Kleinigkeiten du in deinem Alltag verändern kannst, um glücklicher zu werden. Steh dir nicht selbst im Weg, wenn du wieder mehr am Leben teilnehmen willst, sondern lass dich auf ein kleines Abenteuer ein – und erfahre, wie schnell sich alles zum Positiven verändern kann. Jedoch kannst du nicht glücklich werden, wenn du an Dingen festhältst, die dich traurig machen. Befreie dich also von deinem Ballast und nutze diesen Ratgeber als Hilfestellung!

Einleitung

Du hältst gerade ein Buch in der Hand, mit dem du die Welt retten kannst – nun ja, vermutlich nicht die gesamte Welt, aber ganz sicher deine Welt. Du fragst dich, wovor du sie retten musst? Garantiert hast du nicht ohne Grund zu diesem Buch gegriffen, sondern weil der Titel dich angesprochen hat und du dich in ihm widergespiegelt gefühlt hast. Du hattest den Eindruck, dass dieses Buch womöglich zu deiner Situation passt und du es endlich schaffen könntest, dein Leben auch zu deinem Leben zu machen.

Und genau das wirst du auch erreichen können: Dieser Ratgeber soll dich davor retten, in schlechten Gedanken, Misserfolgen und Fehlern zu versinken. Während du bis heute noch damit beschäftigt bist, pessimistisch auf die Welt zu schauen, und jeden kleinen Fehler als Grund siehst, um dich selbst und deine Stärken zu schwächen, wird das morgen schon völlig anders aussehen. Vielleicht hast du zuvor noch nie von Resilienz gehört, aber schon bald wird sie deinen Alltag bestimmen. Du wirst nicht nur lernen, was es überhaupt bedeutet, sondern auch erfahren, warum es für dich persönlich so wichtig ist, resilient zu sein. Im Alltag, im Arbeitsleben oder als Mama oder Partnerin – egal in welcher Rolle, mit mehr Resilienz wirst du dich in jeder Situation viel besser fühlen.

Ziel dieses Buches ist, dass du deine Wünsche erkennst, du mehr für dich und deine Träume kämpfst, dein Alltag aus glücklichen Momenten besteht und du optimistisch auf die Dinge siehst. Mithilfe von Übungen und einem strukturierten Aufbau erlernst du, wie du mehr Resilienz in deinen Alltag bringen kannst und dich dadurch von schlechten Stimmungen, kräftezehrenden Erinnerungen oder schwächenden Einstellungen befreien kannst. Du findest heraus, wie resilient du jetzt schon bist – und welche Hilfsmittel du brauchst, um noch resilienter zu werden.

Vermutlich hört sich das nun nach viel Arbeit an, und die Welt – deine Welt – zu retten, funktioniert tatsächlich nicht von heute auf morgen. Aber du kannst schon heute mit dem ersten Schritt anfangen, um morgen, übermorgen und überübermorgen dem Ziel kontinuierlich näherzukommen. Lass dich von der Leichtigkeit beschwingen, vertraue dir und deinen Wünschen – und betrachte dich selbst als etwas unglaublich Wertvolles, denn das bist du!

Was ist Resilienz?

Was fällt dir als Erstes ein, wenn du Resilienz hörst? Kennst du das Wort? Vielleicht erinnerst du dich noch an etwas aus dem Physikunterricht zu diesem Thema, doch was Resilienz nun in einem Ratgeber zu suchen hat, ist dir womöglich nicht so klar. Zwar verwendest du das Wort kaum in deiner Alltagssprache und du müsstest nachschlagen, was genau es bedeutet, aber in deinem Leben ist es unglaublich wichtig.

Resilienz ist eine Eigenschaft, die für jeden wichtig ist und die dir zu einem deutlich glücklicheren Leben helfen kann. Ob im Berufsleben, im Alltag oder bei der Verarbeitung von Erinnerungen – je resilienter du bist, desto leichter fällt es dir, ein glückliches und gesundes Leben aufzubauen. Vielleicht bemerkst du während des Lesens auch schon, dass du selbst schon einige Eigenschaften besitzt, die deine Resilienz unterstützen. Doch bevor es darum geht, wie du dich persönlich resilienter verhalten kannst, kommen noch ein paar wichtige Fakten.

Die allgemeine Definition

Zunächst soll es darum gehen, was Resilienz eigentlich ist. Du weißt nach den ersten Zeilen, dass es scheinbar sehr gut ist, wenn du resilient bist, aber was genau verbirgt sich dahinter? Die Erklärung ist einfach und kompliziert zugleich, denn der Grundgedanke lässt sich zwar leicht verstehen, doch besteht anschließend die Gefahr, dass du die Resilienz nicht ausreichend abgrenzen kannst. Nicht alles, was auf den ersten Blick resilient wirkt, ist auch tatsächlich resilient. Sei dir sicher, dass du den Unterschied genau verstanden hast, bevor du mit den Übungen anfängst, schließlich kann deine Bemühung sonst sehr schnell umsonst gewesen sein.

Wenn du resilient bist, bedeutet es, dass du Niederschläge, Fehler und schlechte Erlebnisse nicht automatisch als Grund annimmst, um schwächer zu werden und dich mehr zurückzuziehen. Selbstbewusstsein, Selbstliebe oder Selbstfürsorge sind Folgen von einer resilienten Lebensweise, die du dir in wenigen Schritten antrainieren kannst. Zur genaueren Erklärung und zum besseren Verständnis kannst du dir zunächst folgendes Beispiel durchlesen, bevor es mit genaueren Unterscheidungsmerkmalen weitergeht.

Stell dir vor, du hast nach einem langen und intensiven Bewerbungsverfahren den gewünschten Arbeitsplatz doch nicht bekommen. Eigentlich warst du schon positiv gestimmt, da du in die letzte Auswahlrunde gekommen bist. Du hast dir Hoffnung gemacht und schon gedanklich geplant, wie es bei der neuen Arbeit so sein könnte. Aber obwohl du versucht hast, mit allen deinen Stärken zu überzeugen, und du eigentlich wirklich perfekt für den Job gewesen wärst, hat man sich nicht für dich entschieden. Nun stehst du mit der Absage in der Hand da und weißt erst einmal nicht, wie es weitergehen soll. Während der Bewerbungsphase hast du dich kaum mit anderen Stellen beschäftigt, und dieser Job war deine erste und aktuell einzige Wahl. Doch jetzt stehst du scheinbar wieder ganz am Anfang deiner Suche. Eigentlich hast du keine Kraft mehr, und am liebsten würdest du dich in dein Bett verkriechen und die Decke über den Kopf ziehen. So viel Zeit und Energie hast du investiert, und trotzdem hat es sich nicht gelohnt. Dieser Rückschlag nimmt dich verständlicherweise unglaublich mit, und erst nach langer Zeit fängst du wieder damit an, dich um neue Bewerbungen zu kümmern. Dieses Mal willst du aber nicht denselben Fehler machen. Du willst nicht wieder so viel Energie verwenden, nur um am Schluss mit leeren Händen dazustehen. Lieber wählst du den sicheren Weg und bewirbst dich für Arbeitsstellen, die weniger angesehen sind und bei denen du eine größere Chance hast. Für irgendeine Arbeit muss dein Wissen doch wohl ausreichen, selbst wenn es nicht der Job wird, den du gerne hättest. Vor ein paar Wochen warst du noch selbstbewusst, du hast an deine Stärken geglaubt und deine Ziele verfolgt – doch jetzt, so kurze Zeit später, hast du diese Motivation und dein Selbstvertrauen verloren.

Vielleicht kennst du ähnliche Situationen aus deinem Leben, die dich derart verändert haben. Vor allem schlechte Erfahrungen, Misserfolge oder Krisen führen dazu, dass du zu einem anderen Menschen wirst. Doch du musst nicht unbedingt durch diese Veränderung gehen, denn es gibt auch die Möglichkeit, dass du anschließend wieder in den ursprünglichen Zustand zurückkehrst. Dieses Verhalten wird als resilient bezeichnet und an dem Beispiel von eben kannst du dir Bedeutung sehr gut verdeutlichen.

Eigentlich hätte dich dieser Rückschlag sehr weit nach hinten geworfen und dein Selbstbewusstsein einen ziemlichen Schlag abbekommen. Stattdessen hast du dich nach kurzer Zeit aber dafür entschieden, weiterzukämpfen. Du hast die Trauer und Enttäuschung darüber, dass du den Job nicht bekommen hast, überwunden und kämpfst nun mit neuer Motivation weiter. Sollen sie doch sehen, was ihnen entgeht, wenn sie dich nicht einstellen! Natürlich warst du im ersten Moment trotzdem geschwächt und hast etwas psychische Erholung gebraucht, doch jetzt hast du wieder zu deinem alten Ich gefunden.

Wie vorhin schon kurz angesprochen, stammt der Begriff Resilienz eigentlich aus der Physik. Aber keine Sorge, das heißt nicht, dass es dir damit womöglich so geht wie vielen in der Schulphysik – du kannst hier sicher mehr verstehen als nur Bahnhof. Es handelt sich bei diesem Phänomen um etwas sehr Einfaches, und das lässt sich schnell erklären. Wenn ein Körper verformt wird und er anschließend wieder in seine ursprüngliche Form zurückkehrt, wird dieser als resilient bezeichnet. Einen Schwamm kannst du so sehr zerdrücken, wie du willst, trotzdem kehrt er danach wieder in die anfängliche Form zurück. Und diese Eigenschaft lässt sich auch auf Menschen, ihre Persönlichkeit sowie deren Umgang mit Krisen übertragen. Wenn du eine Niedelage erfährst, danach aber trotzdem versuchst, weiterzumachen, kannst du dich selbst als resilient bezeichnen. Statt dein Leben von dieser Erfahrung abhängig zu machen, versuchst du, daraus zu lernen und mit derselben Stärke fortzufahren. Es kann unterschiedlich lang dauern, bis die Resilienz einsetzt – und ähnlich wie bei dem Beispiel mit dem Schwamm hängt es auch davon ab, wie stark du verletzt wurdest. Wenn eine langjährige Beziehung zu Ende geht, wird dich das sicher schwerer treffen als ein plötzliches Ende nach ein paar Wochen. Aber egal wie lange du brauchst, um wieder zu deiner Selbstsicherheit, deinem Vertrauen und deinem eigentlichen Leben zurückzukommen, es ist unglaublich wichtig, dass du dir ausreichend Zeit für den Umgang mit deinen Gefühlen nimmst. Genau hier liegt nämlich auch die Schwierigkeit der Resilienz – zwar ist die Grundbedeutung sehr einfach zu verstehen, doch die anschließende Abgrenzung ist dafür deutlich komplizierter.

So besteht ein Unterschied zwischen Resilienz und Resistenz – und selbst wenn du zunächst denkst, dass du den Unterschied kennst, wirst du in den folgenden Abschnitten erkennen, dass auch du einige falsche Einschätzungen diesbezüglich hast. Grundlegend kannst du mit Gefühlen entweder resistent oder resilient umgehen – und wenn du beide Wörter definieren sollst, würdest du vermutlich zu einer ähnlichen Definition kommen: Resistent bedeutet, dass die Gefühle keine Einwirkung haben. Aus der Physik hergeleitet würde es bedeuten, dass, wenn ein Stoff zum Beispiel gegen Hitze resistent ist, diese keinerlei Auswirkungen auf die Form, die Farbe oder den Aggregatszustand des Stoffes hat. Resilient dagegen bedeutet, dass Gefühle eine Wirkung haben, jedoch nur begrenzt wirkungsvoll sind und es anschließend möglich ist, wieder in den eigentlichen Zustand zu gelangen. Wenn also eine Feder zusammengedrückt und anschließend losgelassen wird, nimmt sie wieder ihre ursprüngliche Form an. Sie wurde von einem Ereignis beeinflusst, kehrt anschließend aber dennoch zurück in den Grundzustand.

Klingt etwas kompliziert? Dann hilft dir bestimmt folgendes Beispiel, um die Zusammenhänge besser zu verstehen.

Resistent

Resilient

Du bist seit zwei Jahren mit deinem Freund zusammen, doch plötzlich scheint die Beziehung auseinanderzugehen. Ihr versteht euch nicht mehr so gut, und auch das gegenseitige Vertrauen nimmt immer weiter ab. Schließlich kommt dein Freund zu dem Entschluss, dass es so nicht mehr weitergehen kann, und er trennt sich von dir. Eigentlich wärst du jetzt am liebsten die ganze Woche zu Hause geblieben und hättest Fotobücher durchgeschaut und um die Beziehung getrauert. Aber du erinnerst dich, dass du eigentlich Stärke zeigen wolltest und es dir doch auch hilft, wenn du nach traurigen Ereignissen mit positiver Energie weitermachst. Aus diesem Grund packst du all deine Gefühle in eine Schachtel, verstaust sie weit hinten in deiner Erinnerung und machst weiter, als wäre nichts gewesen. Du willst dir auf keinen Fall anmerken lassen, wie traurig du eigentlich warst, und stürzt dich Hals über Kopf in deine Arbeit, um die Gefühle in ihrer Box zu behalten. Doch dein Plan scheint nicht so gut zu funktionieren, denn nach mehreren Wochen, in denen du gegen die Gefühle angekämpft hast, befreien sie sich aus ihrer Box. Sie überrollen dich unerwartet, und deine so glückliche Fassade bröckelt immer weiter. Du wirst von den Gefühlen noch mehr getroffen, als wenn du sie nicht so lange versteckt hättest. Durch das Verdrängen sind sie immer stärker geworden und schlussendlich hast du durch deine Resistenz genau das Gegenteil von dem erreicht, was du eigentlich wolltest.

Du bist seit zwei Jahren mit deinem Freund zusammen, doch plötzlich scheint die Beziehung auseinanderzugehen. Ihr versteht euch nicht mehr so gut und auch das gegenseitige Vertrauen nimmt immer weiter ab. Schließlich kommt dein Freund zu dem Entschluss, dass es so nicht mehr weitergehen kann, und er trennt sich von dir. Die Gefühle überrollen dich, und obwohl du eigentlich geplant hattest, stark zu bleiben, bist du die ersten Tage zu fast nichts fähig. Du liegst im Bett oder auf dem Sofa, gehst am Handy durch gemeinsame Bilder und schwelgst in Erinnerungen an die gemeinsame Zeit. Du lässt dich von den Gefühlen vollständig einnehmen und trauerst um den Verlust. Nach mehreren Tagen realisierst du allerdings, dass es so auf Dauer nicht weitergehen kann. Natürlich könntest du einfach immer weiter in deinem Bett liegen bleiben und weinen – doch das würde die Beziehung auch nicht mehr heilen. Du kommst also zu dem Entschluss, die Erinnerungen möglichst positiv zurückzulassen und gestärkt aus der Trauer zurückzukommen. Mit dem Versuch, die Dinge optimistisch zu sehen, konzentrierst du dich auf die neuen Wege, die dir nun offenstehen. Du machst dir bewusst, dass du selbst nicht mehr so glücklich in der Beziehung warst und jetzt die Möglichkeit hast, wieder glücklicher zu werden. Die Zeit der Trauer hat dir geholfen, auch die positiven Dinge zu erkennen und zu realisieren, dass ein Ende stets auch der Anfang von etwas Neuem ist.

Selbst wenn du im ersten Moment das Gefühl hast, dass der Weg der Resistenz mehr Stärke zeigt und du anschließend glücklicher wirst, zeigt dir dieses Beispiel, dass das Glück lediglich von kurzer Dauer ist. Wenn du dich nicht mit deinen Gefühlen beschäftigst und sie immer wieder in eine Box ganz hinten in deiner Erinnerung verpackst, dann werden sie dich irgendwann alle auf einmal einholen. Resistent zu sein, ist also stets nur eine kurzfristige Lösung. Hingegen hast du durch ein resilientes Verhalten die Möglichkeit, deine Gefühle direkt zu verarbeiten und diesen Prozess zu nutzen, um mehr Stärke zu erlangen. Mit der Zeit kannst du versuchen, auch die positiven Aspekte zu sehen, die der Verlust einer Beziehung, eine Absage bei einer Bewerbung oder ein Fehler mit sich bringen. Es stimmt, dass jede Tür, die zufällt, gleichzeitig auch neue Türen öffnet. Nachdem du dich mit deinen Gefühlen beschäftigt und ihnen den Raum gegeben hast, den sie brauchen, kannst du mithilfe der Resilienz neue Wege entdecken.

Der Unterschied zwischen Resilienz und Resistenz ist klein, aber unglaublich wichtig. Du musst verstehen, dass jedes Gefühl die Berechtigung hat, da zu sein. Es gibt keine guten und schlechten Gefühle – und selbst wenn du das Gefühl hast, dass du dadurch geschwächt wirst, kannst du dir immer sicher sein, dass jeder Rückschlag dafür sorgt, dass du stärker weiterlebst. Narben machen dich nicht schwächer, sondern sie zeigen, was du in deinem Leben schon alles durchgemacht hast. Gefühle sind dafür da, gefühlt zu werden – und wenn du sie lediglich in eine Schachtel weit hinten in deiner Erinnerung packst, dann wird diese Schachtel immer größer, bis sie dich schließlich vollständig überrollt.

---ENDE DER LESEPROBE---