Revealed - Mara Harte - E-Book

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Mara Harte

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Beschreibung

Eine Frau. Drei Männer. Eine dunkle Enthüllung. Die Büchse der Pandora wurde geöffnet. Brooke zertrümmert die Stäbe ihres goldenen Käfigs. Das Leben hält noch viele Verlockungen für sie bereit. Drei davon bestimmen jetzt ihr Leben: Wade, Rory und Halo. Aber kann Brooke ihren Bad Boys vertrauen? Entscheidungen müssen getroffen werden, neue Allianzen geschlossen, alte hinterfragt. Nicht nur das Beria-Syndikat sitzt Brooke im Nacken. Wem gilt ihre Loyalität? Welche Rolle spielen Wade, Rory und Halo? Am Ende stellt sich nur eine Frage: Wer verrät wen?

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Inhaltsverzeichnis

MARA HARTE

SIN PLAYERS

Über das Buch

Die Autorin

Playlist

BROOKE

HALO

WADE

BROOKE

RORY

BROOKE

BROOKE

WADE

RORY

BROOKE

HALO

RORY

WADE

BROOKE

BROOKE

RORY

BROOKE

BROOKE

HALO

BROOKE

BROOKE

Weiter geht’s mit …

KENNST DU SCHON …?

KENNST DU SCHON …?

KENNST DU SCHON …?

Bücher von MARA HARTE

TOUCHING YOU

MAFIA AFFAIRS

GRIM KINGS

MELTING POT

REVEALED

SIN PLAYERS

Buch 2

MARA HARTE

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der

Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© 2024 RebelYou Publishing

Ariana Lambert, Sandy View, Seamount, Courtown, Ireland

www.mara-harte.com

Lektorat: Marion Mergen

www.korrekt-getippt.de

Korrektorat: Ariana Lambert

Cover: HollandDesign

Erstellt mit Vellum

SIN PLAYERS

REVEALED

Über das Buch

Eine Frau.

Drei Männer.

Eine dunkle Enthüllung.

Die Büchse der Pandora wurde geöffnet. Brooke zertrümmert die Stäbe ihres goldenen Käfigs. Das Leben hält noch viele Verlockungen für sie bereit.

Drei davon bestimmen jetzt ihr Leben:

Wade, Rory und Halo.

Aber kann Brooke ihren Bad Boys vertrauen? Entscheidungen müssen getroffen werden, neue Allianzen geschlossen, alte hinterfragt. Nicht nur das Beria-Syndikat sitzt Brooke im Nacken.

Wem gilt ihre Loyalität?

Welche Rolle spielen Wade, Rory und Halo?

Am Ende stellt sich nur eine Frage: Wer verrät wen?

Die Autorin

Liebe. Passion. Worte.

Ich liebe Leidenschaften aller Art und ich liebe das geschriebene Wort.

Lovestorys von der Stange suchst du jedoch bei mir vergebens. Meine Geschichten sind nicht rosarot. Eine heile Welt gibt es ebenso wenig. Manchmal ist das Leben dark, manchmal romantisch. Bei mir ist es ungewöhnlich, spannend und amourös. Die Frauen in meinen Geschichten sind tough, selbstbewusst und äußern ihre Wünsche und Sehnsüchte. Dennoch oder gerade deshalb gewähren sie den Männern die Stärke, ihre Angebetete zu erobern. Und trotz meiner Vorliebe für die Bad Boys dieser Welt garantiere ich dir ein Happy End. Vielleicht keines aus Zuckerwatte, aber eines, das zu meinen Figuren passt und dir hoffentlich jede Menge Leselust bereitet.

Lass dich verführen!

Deine

Für alle Frauen, die nicht Daddy’s Girl sind, sondern Mommy’s Fighter

Playlist

Can’t help falling in Love with you – Elvis Presley

BROOKE

Wer oder was sollte mich davon abhalten, mir zu nehmen, was ich begehrte?

Die Wut zerfraß meine Eingeweide. Wie ein tropfendes Säurefass lag sie in meinem Bauch.

Warum nur hatte meine beste Freundin mich derart hintergangen? Noch hatte mich die Erkenntnis ihres Verrats nicht vollständig erreicht. In meinem Kopf kämpfte die Realität mit der Hoffnung, alles könnte lediglich ein böser Traum gewesen sein.

Hatte ich mir den heutigen Tag nur eingebildet?

War das alles wirklich passiert?

Die Schmerzen in meinem Bauch waren zu real, um nur meiner Fantasie zu entspringen.

Calli hatte meinen Mann gefickt. Und mich auf gewisse Weise auch. Sie hatte mich betrogen, mich eiskalt hintergangen. James war tot. Wegen ihr! Und sie saß gefesselt im Keller der drei Männer, an die ich mein Herz verloren hatte.

Wade, Rory und Halo.

Mit ihnen hatte ich in den vergangenen zwei Wochen die größte Achterbahnfahrt meines Lebens erlebt. Im Stundentakt war es erst bergauf, dann ohne Vorwarnung wieder bergab gegangen. Meine Gefühle, meine Gedanken hatten keine Chance, sich zu erholen, sich an eine Sache zu gewöhnen. Es ging Schlag auf Schlag.

BÄM, BÄM, BÄM!

Ich hatte Ängste ausgestanden, dem Tod ins Auge geblickt, die Sünde kennengelernt, mich der Versuchung hingegeben … und wusste nicht, wie es weitergehen sollte. Würde ich jetzt für den Verrat meines Mannes büßen müssen? Stand ich weiterhin unter dem Schutz des Beria-Syndikats? Musste ich weiterhin damit rechnen, abgeknallt zu werden, sobald ich einen Fuß vor meine Haustür setzte?

Wo war das verdammte Gemälde abgeblieben, das mein Mann gestohlen hatte? Wollte er wirklich mit Calli, dieser verlogenen Schlampe, durchbrennen?

Halo hatte ich erlaubt, ihr jeden einzelnen Fingernagel zu ziehen, um dieses Miststück zum Reden zu bringen. Mir war es egal, was mit Calli geschah. Sie trug die Schuld daran, dass James tot war. Ihre Gier und Falschheit hätten auch mich beinahe getötet. Nur dank meiner drei Männer war ich am Leben.

Wir wussten immer noch nicht, wer zum Teufel uns gestern Abend gefolgt war und auf uns geschossen hatte.

Nicht nur ich war in Gefahr, sondern auch Wade, Rory und Halo. Wir kannten uns erst ein paar Tage und doch hatten sie im Sturm mein Herz erobert. Alle drei! Sie kümmerten sich um mich, sorgten sich, liebten mich. Ich hatte mit Rory geschlafen. Mehrfach. Ich hatte mit Wade gefickt. Mehrfach. Ich fühlte mich zu jedem der drei hingezogen. Sie beherrschten meine Gedanken und sie berührten mich tief in meiner Seele. Aber sie machten mir auch Angst. Ganz zu schweigen von dieser abgefuckten Situation, in der wir uns befanden.

Mein Leben glich dem Ritt auf einer Kanonenkugel.

Leidenschaft und Angst.

Feuer und Eis.

Leben und Tod.

Was würde als Nächstes kommen?

Unsichtbare Arme zerrten an mir, wollten mich zerreißen. Brennende Tentakel durchbohrten mein Innerstes, zogen mich hinab in einen finsteren Abgrund.

Doch ich würde dem teuflischen Sog nicht gestatten, sich meiner zu bemächtigen.

Ich war stark.

Möglicherweise auch naiv.

In den vergangenen Jahren hatte ich mit Scheuklappen gelebt und nichts von dem erkannt, was vielleicht sogar offensichtlich gewesen war. Ich hatte funktioniert und das getan, von dem ich glaubte, dass es von mir erwartet wurde. Jetzt stand ich am Abgrund meines Lebens. Warum? Weil ich es verdient hatte?

Nein, verdammt!

Viel zu lange war ich ein angepasstes Püppchen gewesen, das es jedem recht machen wollte. Damit war jetzt Schluss! Ich wollte wieder die starke Brooke sein und kein zartes Pflänzlein, das der kleinste Windhauch zerstörte.

Nein, ich würde mich nicht unterkriegen lassen.

Ich hatte nicht all das durchgemacht, um jetzt heulend in irgendein Loch zu kriechen und auf den Tod zu warten. Ich konnte mehr. Wir konnten mehr.

Calli würde für alles büßen, was sie mir … uns angetan hatte.

Uns! Wir!

Ja, es würde ein Wir geben.

Es gab ein Wir.

Drei Männer standen mir gegenüber. Atemberaubende, faszinierende Männer.

Eine gut aussehende Wand, stark und unnachgiebig, bestehend aus Loyalität, Respekt und gegenseitiger Akzeptanz. Sie würden mich niemals hintergehen, dessen war ich mir sicher.

Wade – der Coolste von ihnen, der einschüchternd wirkte und sich ungern in die Karten schauen ließ. Derjenige, der mich auf Abstand gehalten hatte, weil ihn die Anziehungskraft zwischen uns zutiefst verunsicherte, obwohl sie unbestritten vorhanden war. Dieser heiß-kalte Mann wirkte gerade niedergeschlagen, als zweifelte er an etwas, an sich selbst.

»Brooke«, begann er, trat näher, legte einen Finger unter mein Kinn und hob meinen Kopf, damit ich ihm in die Augen schauen konnte. »Das habe ich nicht kommen sehen.«

Ein Eingeständnis des Mannes, der sich für unfehlbar hielt, der glaubte, stets alles im Griff zu haben?

Unsere Blicke verbanden sich miteinander, als tanzten unsere Seelen nach uralter Komposition, als bestünde eine Verbindung zwischen uns, der wir uns nicht entziehen konnten. Wie hypnotisiert erwiderte ich nichts, dabei hätte ich ihm gern gesagt, dass es mir ebenso erging.

Auch ich hatte nicht erwartet, dass meine beste Freundin mit meinem Mann Pläne schmiedete, um mit ihm durchzubrennen. Wie ein in die Tiefe fallender Eiszapfen hatte mich die Erkenntnis erwischt, dass Calli mich in Wahrheit verachtete, während sie Bewunderung und Liebe geheuchelt hatte.

»Es tut mir leid«, brummte Wade und streichelte über meine Wange. »Ich verspreche dir, dass wir herausfinden werden, was sie geplant hat und wo das Gemälde ist. Und dann – wenn es das ist, was du willst – wirst du sie verdammt noch mal nie wiedersehen müssen.«

Ich nickte, und mit der Bewegung meines Kopfes bewegte sich auch seine Hand an meiner Wange. »Wenn du mich fragst, Prinzessin, kann das nur eines bedeuten: Du gehörst ab sofort zu uns.«

Was?, wollte ich fragen, bekam aber keinen Ton heraus. Ich gehöre … ihnen … zu ihnen?

Wade schien zu merken, was in mir vorging. Sein Daumen zeichnete die Linien meiner Lippen nach. »Du bist unsere Prinzessin, Brooke. Wir kümmern uns um dich, so lange du es zulässt.«

Unbewusst schwenkte mein Blick nach links zu Rory. Selbst sein immer fröhlich wirkendes Gesicht strahlte heute Niedergeschlagenheit aus, was mein Herz verkrampfen ließ. Um Rory aus der Fassung zu bringen, um seine natürliche Unbeschwertheit zu erschüttern, hatte es eines Bebens bedurft, das Calli mit ihrer Beichte soeben ausgelöst hatte. Und das tat mir leid. Denn Familie und Vertrauen war bei aller Scheiße, in die Rory geraten war, doch immer seine höchste Priorität gewesen. Er hatte beim Mafia-Syndikat um Wades Vater angeheuert, um seinen Eltern zu helfen. So war Rory, er kümmerte sich um die, die ihm nahestanden. Und genau deshalb erschütterte es ihn wohl am meisten, dass meine sogenannte Freundin mich so eiskalt hintergangen hatte.

Und das machte auch mein Herz noch schwerer.

Ich hatte Rory geliebt. Vor dreizehn Jahren, auf dem College. Und seit jener Minute, als er wieder in mein Leben getreten war, verliebte ich mich ein zweites Mal in ihn.

Und nicht nur in Rory.

Meine Augen wanderten zu Halo. Das ließ sich nie vermeiden, denn Halo war so unfassbar schön wie der Held aus einem Epos, dass ich mich manchmal fragte, ob er wirklich real existierte. Halo lebte in seiner eigenen Welt, in die er ungern andere Menschen blicken ließ. Abgesehen von seinem Bruder und seinem besten Freund fühlte er sich am wohlsten, wenn er seine Ruhe hatte und alleingelassen wurde. Wade und Rory waren seine Welt, nachdem ihm das Schicksal erst seine Eltern, dann seine Freundin und sein ungeborenes Kind genommen hatte. Uns verband dieses alles einnehmende Gefühl des Verlustes. Halos Tiefgründigkeit und sein Mitgefühl hatten dafür gesorgt, dass ich ihn mehr als nur mochte. Und tatsächlich war es wohl auch so, dass auch ich mir einen auserwählten Platz in seinem Herzen erobert hatte.

»Wir kümmern uns um dich«, lenkte Wade meine Aufmerksamkeit wieder auf sich. »Wir beschützen dich, das haben wir versprochen.«

Seine Worte drangen nur gedämpft zu mir durch. Die Flut der Ereignisse umspülte meinen Verstand, wirbelte jeden vernünftigen Gedanken durcheinander. Zu dem Chaos in meinem Kopf gesellte sich eine wahre Flut an Gefühlen.

Ein Übermaß von allem.

Verzweiflung, Enttäuschung und Fassungslosigkeit.

Wut. Glühende Wut!

Doch da war auch noch etwas anderes. Vertrauen, Verständnis. Starke Hände, die mich hielten. Die Gewissheit, nicht allein zu sein. Diese Klarheit ließ mich die unübersichtliche Fülle an Emotionen aushalten. Sie verwandelte meine Wut in eine andere Form der Hitze.

Und dann beugte Wade seinen Kopf vor und küsste mich. Es war kein Kuss wie die üblichen zwischen uns. Es lag nichts Wildes und Ungezügeltes darin … nein, dieser Kuss umrahmte sein Statement: Ich gehörte zu ihnen.

Und genau deshalb fing mich dieser Kuss ein. Er gab mir Halt und Geborgenheit. Ich konnte nicht anders, als ihn zu erwidern. In Wades Armen fühlte ich mich beschützt, gleichzeitig aber auch zart und zerbrechlich. So war es immer, wenn wir uns küssten, wenn wir uns nur berührten. Wades Nähe gestattete regelmäßig nichts anderes als die völlige Aufgabe meiner Selbstkontrolle. Dieser Mann übte seit der ersten Minute unseres Kennenlernens eine Anziehungskraft auf mich und meinen Körper aus, der ich nicht fähig war, zu widerstehen. Zweimal hatte ich es versucht und war gescheitert. Wade ebenfalls. Bei dem Gedanken daran, wie er mich auf der Gästetoilette im Haus seines Vaters gefickt hatte, spürte ich sofort das vertraute Prickeln.

Meine Zunge schlang sich um seine. Ich lehnte mich gegen seinen harten Körper, bis Wade mich mit einem Arm um meine Taille zu sich zog.

Der Kuss wurde heiß.

Mir wurde heiß.

Vergessen war die Wut.

Vergessen war Calli.

Weit entfernt nahm ich die Anwesenheit meiner beiden anderen Männer wahr. Rory und Halo sahen zu, wie Wade und ich uns küssten. Ihre Blicke kitzelten auf meiner Haut.

Ich genoss es.

Ja, verdammt! Es turnte mich an, dass die beiden uns zusahen, wie wir rummachten, uns küssten, streichelten und sich unser Verlangen wie eine Spirale immer höher schlängelte.

Ich hörte Rory leise stöhnen und wusste, dass es ihm ähnlich ging, dass es ihn anmachte, mich mit seinem besten Freund zu sehen. Damals auf dem College war er davongelaufen, hatte James den Vortritt gewährt und mich glauben lassen, dass unsere Liebe nur eine Illusion gewesen war. Heute wusste ich es besser.

Wir hatten nie aufgehört, uns zu lieben. Aber würde diese innige Verbundenheit zwischen mir und Rory reichen, um sie mit Wade und vielleicht sogar mit Halo zu teilen?

War es okay für ihn? Keine Ahnung.

Okay für mich. Natürlich!

Ich schuldete niemandem eine Erklärung oder Rechtfertigung. Ich schuldete niemandem irgendetwas.

Das Universum hatte beschlossen, mich mit zweiunddreißig zur Witwe zu machen. Es hatte mich mit den düsteren Abgründen des Schicksals konfrontiert, als mein Mann auf offener Straße erschossen worden war. Und als ob dies nicht schon ausgereicht hätte, meine kleine naive Welt zum Einsturz zu bringen, wurde mir obendrein der Verrat meiner besten Freundin offenbart.

Also, bitte! Wer oder was sollte mich davon abhalten, mir zu nehmen, was ich begehrte? Das Schicksal war ein Bastard, also konnte ich wohl auch eine Bitch sein.

Ich intensivierte den Kuss, ließ Wade nicht von meinen Lippen. Und er dachte gar nicht daran, sich zurückzuziehen. Er spielte mit meiner Zunge, während seine Hände die Rundungen meines Hinterns umschlangen und mich fest an ihn drückten.

Und auch wenn ich mir in meinen abgefahrensten Träumen niemals etwas in dieser Richtung ausgemalt hatte, erregte es mich, zu wissen, dass Rory uns dabei zusah. Und tatsächlich reichte ihm sein passiver Part nicht aus. Als Wade sich etwas zurückzog, nur ein paar Millimeter, und seine Zunge über den Saum meiner Lippen gleiten ließ, verwunderte es mich nicht, plötzlich eine dritte Hand an meinem Hintern zu spüren. Der vertraute Duft nach Jasmin und schwarzen Beeren glitt in meine Nase und entlockte mir ein wonniges Stöhnen.

Die Wut, die Angst … sämtliche negativen Emotionen, die mich in den Abgrund reißen wollten, fielen plötzlich von mir ab wie unnötiger Ballast.

Wades Zunge versank erneut in meinem Mund, ich empfing sie wie ein kostbares Geschenk. Ebenso Rorys Hände, die meinen Rücken liebkosten, mein Haar beiseiteschoben und … Ob Wade merkte, dass Rory meinen Hals küsste? Ob es ihn störte?

Ich schob die Frage beiseite. In diesem magischen Augenblick wollte ich nur an mich denken. Nach all den Jahren der Selbstverleugnung brauchte ich dieses Stück Egoismus dringend.

»O Gott, hört nicht auf!«, hauchte ich zwischen Wades Lippen hervor.

Vier Hände auf meinem Körper und zwei Münder, das Gefühl war unbeschreiblich. Wie im Rausch genoss ich die Tatsache, dass sich Wade und Rory gleichzeitig nach mir verzehrten, mich wollten. Das tat gut.

Gerade noch war mir vor Augen gehalten worden, dass ich gehasst wurde, dass mein eigener Ehemann mich seit Jahren betrog, meine beste Freundin mich verachtete. Es tat einfach gut, zu spüren, dass zwei atemberaubende Männer mich wollten.

Und ich wollte nicht, dass es aufhörte.

»Mehr!«, stöhnte ich in Wades Mund.

Seine Hände lösten sich von mir und schlossen sich nun fest um meinen Kiefer. Er sah mich an. Kurz flackerte sein Blick zu Rory, der sich direkt hinter mir befand. »Brooke«, hauchte er. Mein Name auf seinen Lippen klang verheißungsvoll. »Was ist deine Lieblingsblume?«

»Was?«, fragte ich, nicht sicher, ihn verstanden zu haben.

Rorys Atem streifte mein Ohr.

»Deine Lieblingsblume«, wiederholte Wade.

»Rose«, antwortete Rory statt meiner. »Richtig?«

Ich nickte. »Ja, Rosen. Wieso?«

Wade zog seinen Daumen über meine Unterlippe und starrte darauf. Er atmete tief ein. Seine Nasenlöcher weiteten sich. »Wenn du irgendetwas nicht möchtest … wenn du willst, dass ich … dass wir aufhören, dann sagst du Rose. Okay?«

Ich verstand immer noch nicht. »Was? Wieso?«

Herrgott, mein Vokabular schrumpfte proportional zur Aktivität meines Verstandes. Was zum Teufel stellten diese Männer mit mir an?

Wades Griff um meinen Kiefer wurde fester, seine Mimik wurde ernst. »Prinzessin, du gehörst jetzt zu uns.« Wieder glitt sein Blick zu Rory, der immer noch dicht hinter mir stand, seine warmen Hände auf meinen Hüften. »Etwas hat sich heute Abend verändert. Und wenn du uns fragst, bedeutet es, dass wir bei dir bleiben, solange du es willst. Wir werden dich beschützen, uns um dich sorgen. So läuft das bei uns. Das musst du wissen. Aber wir werden dich zu nichts zwingen … Also, wenn wir zu weit gehen, dann sag es! Es reicht dieses eine Wort: Rose. Verstanden?«

Ich öffnete den Mund, ohne genau zu wissen, was ich eigentlich erwidern wollte. Mein Verstand hatte Mühe, seinen Worten zu folgen, denn mein Körper schrie nach seinen Berührungen. »Was … was wollt ihr tun? Was willst du mit mir machen?«, flüsterte ich und hoffte, dass es das war, wonach ich mich heimlich sehnte.

»Alles, was du mich machen lässt«, erwiderte er wie schon gestern Nachmittag, als er mich im Haus seines Vaters verführt hatte.

»Alles, was du uns machen lässt«, korrigierte Rory, seine Lippen legten sich heiß auf meinen Nacken.

»O Gott! Ihr wollt, dass wir … dass ihr … ihr … drei?«, stammelte ich.

Wades Augen hüpften zwischen meinen hin und her. »Rose?«

Vehement schüttelte ich den Kopf, obwohl ich alles andere als sicher war. Ich brannte vor Leidenschaft nach diesen Männern. Sie hatten mich verzaubert. Alle drei. Sie kitzelten meine verborgensten Wünsche hervor, sie zeigten mir, dass ich begehren konnte und ein Verlangen in mir brodelte, das zu lange nicht befriedigt worden war.

Gleichzeitig war ohnehin nichts mehr, wie es war und wie es sein sollte. Die bisher so eindeutige Grenze zwischen Richtig und Falsch verschwamm. Wer entschied, was gut war und was böse? Wer schrieb mir vor, was ich zu fühlen hatte? Jene Menschen, die mich in ein Korsett aus Lügen und Verrat gesteckt hatten, von denen ich glaubte, dass sie mich lieben? Nein! James war tot und Calli für mich gestorben. Ich war niemandem Rechenschaft schuldig, sondern eine finanziell unabhängige Witwe, die verdammt noch mal tun und lassen konnte, was sie wollte.

»Nein«, flüsterte ich, räusperte mich dann und sprach kraftvoll: »Nein, ich will dich. Ich will euch. Ich will euch alle drei.«

Mit einem lauten Seufzer ergriff Rory meine Schultern und drehte mich zu sich. »Fuck, Süße!«

Ich wurde herumgewirbelt und hatte nur eine kurze Sekunde Zeit, um in seine hungrigen dunklen Augen zu schauen, bevor er mich mit einem gierigen Kuss verschlang.

Noch lag Wades Geschmack auf meiner Zunge, die Erinnerung an seinen Mund war noch frisch. Jetzt legte sich Rorys Aroma darüber, ohne das von Wade zu tilgen. Vielmehr vermischten sie sich, entfesselten völlig neue Gefühle und übertrafen alles, was ich jemals in meinem erotischen Leben empfunden hatte.

Ich liebte Rory, ich begehrte Wade. Mit beiden hatte ich in der vergangenen Woche gefickt. Jeweils. Nacheinander. Das war schon mehr gewesen, als ich mir je hätte erträumen können. Aber beide zusammen trieben mich beinahe in den Wahnsinn, ließen mich leicht wie eine Feder sein und alles um mich vergessen.

Meine linke Hand vergrub sich in Rorys Haar, während er mich auf seine tiefgehende Weise küsste. Die Finger meiner rechten Hand tasteten nach Wade, fanden ihn, umschlossen sein Handgelenk. Ich zog ihn näher.

Die Hitze seines Körpers strömte in meinen, während jetzt er mein Haar beiseiteschob und brennende Küsse auf meinem Hals verteilte. Seine Lippen saugten an der feinen Haut, unter der mein Puls hämmerte. Ich war sicher, es würde ein Mal bleiben. Wollte ich das? Wollte ich, dass Wade mich markierte?

Ja! Einer mir bislang unbekannten masochistischen Ader in mir gefiel die Vorstellung, von diesen Männern markiert, in Besitz genommen zu werden. Und wäre es auch nur mittels eines trivialen Knutschfleckes.

Morgen wollte ich dieses Mal sehen. Ich wollte im Spiegel daran erinnert werden, was sie heute mit mir anstellten.

Seufzend schloss ich die Augen und lehnte mich gegen Wade, um ihm zu zeigen, dass ich einverstanden war. Er packte mich von hinten, saugte fester an jener Stelle, während Rory sich ein Stück von mir löse, mich freigab.

»Verdammt, Süße, du bist so heiß!«, stieß er aus. Ich öffnete die Augen, als er meine Arme hob und mich umdrehte, bis ich seinem Freund ins Gesicht schauen konnte. Als hätten die beiden stumm miteinander kommuniziert, ergriff nun Wade den Saum meines Pullovers und zog ihn mir über den Kopf.

Er senkte den Blick auf meine Brüste. Ich trug heute keinen BH, nur ein kurzes Hemd aus schwarzer Seide.

»Sehr schön«, brummte er und fuhr mit zwei Fingern an den schmalen Trägern entlang. Meine Nippel schmerzten, hart drängten sie sich gegen den weichen Stoff. Wades Hände strichen über meinen Bauch, glitten höher und umschlossen meine Brüste.

Er knetete sie und zog seine Daumen über meine Brustwarzen, die sich zu festen Knoten zusammengezogen hatten und lustvolle Funken in meinen Schoß schickten.

Rory legte meine Arme um seinen Nacken. Ich hielt mich an ihm fest und drehte meinen Kopf, bis sein Mund den meinen fand.

»Rory«, hauchte ich zwischen den Küssen hervor. »Hört nicht auf!«

»Gefällt dir das?«, fragte er.

»O ja«, stöhnte ich und verstärkte den Griff um seinen Nacken.

»Und ob ihr das gefällt«, murmelte Wade, der mein Hemdchen nach oben schob, meine Brüste freilegte und meine Nippel neckte, bis ich glaubte, allein vom Spiel seiner Hände zu kommen. Meine Pussy schwoll an und mein Kitzler pochte vor Verlangen gegen die Naht meiner Jeans.

Rory las meine Gedanken. Während er mich weiter küsste, schob sich seine Hand über meinen Bauch, am Bund meiner Hose vorbei und zielsicher zwischen die Falten meiner Pussy.

»Du bist so nass«, hauchte er atemlos. Und wieder war es, als würden die beiden stumm miteinander kommunizieren. Wade öffnete meine Hose, sodass Rorys Finger tiefer in mich dringen konnten. Dann spürte ich seine Hände wieder an meinen Brüsten. Ich stöhnte hemmungslos, hielt mich an Rory fest und schaute in Wades Augen, die vor Verlangen dunkel glänzten.

»Ich habe es dir versprochen. Ich werde dich kosten und ich werde dich mit meiner Zunge zum Schreien bringen.« Mit diesen Worten zerrte er sich sein Shirt über den Kopf. Für ein paar Atemzüge gab er mir die Gelegenheit, ihn zu bewundern, seinen trainierten Oberkörper und das interessante Tattoo. Doch dann ging er in die Knie, ließ mich nicht aus den Augen und zog meine Hose langsam nach unten.

»Fuck!«, presste ich hervor, während ich ihn dabei beobachtete und dann auf Rorys Hand schaute, die meine Pussy massierte.

»Rose?«, fragte Wade und hob die Hände, um seine Finger in die seitlichen Streifen meines Höschens zu schieben.

Ich schüttelte den Kopf, was Rory zu einem keuchenden »Fuck!« veranlasste. Er zog seine Finger aus mir und strich sie sanft über meinen Bauch.

Wow! Ich grinste triumphierend, fühlte mich wie eine Göttin zwischen diesen beiden Männern.

»Oh, bitte! Wade, bring mich zum Schreien!«, stöhnte ich zu ihm hinunter und gierte nach Rorys Mund, seinen Händen, die nun meine Brüste massierten.

Ein Schauer durchfuhr mich, als mir Wade aus den Schuhen, meiner Jeans und meinem Höschen half. Ich schaute nicht nach unten, genoss Rorys Zunge in meinem Mund und fühlte lediglich, was Wade mit meiner Pussy anstellte.

Passierte das hier tatsächlich? Ich war nicht betrunken, ich war Herrin meiner Sinne und doch fühlte sich alles so verflucht surreal an.

Konnte ich das hier tun?

Durfte ich es?

Überschritt ich gerade mindestens eine Grenze?

Und wenn schon … Scheiß drauf!

Wade kniete vor mir, als wäre ich eine Marienstatue und als würde er mich anbeten. Sein Gesicht verschwand zwischen meinen Schenkeln, seine Zunge okkupierte mein Innerstes. Rory knurrte dicht hinter mir. Wahrscheinlich beobachtete er genau, was der andere Mann zu meinen Füßen tat. Und es schien ihn geil zu machen, genau wie mich. Seine Hände zerrten an meinem Hemdchen, da der seidige Stoff immer wieder nach unten rutschte. Am liebsten hätte er es mir wohl vom Leib gerissen. Ja, sollte er! Ich fühlte mit allen Sinnen, was beide Männer taten. Diese süße Wonne konnte nur verboten sein. Aber es war mir egal.

Meine Erregung potenzierte sich sekündlich. Ich fühlte nicht mehr nur meinen Körper, sondern auch den von Rory und Wade. Konnte ich der Flut an Emotionen, an Reizen und dem Verlangen nach mehr standhalten? Es war so unglaublich viel, so unfassbar intensiv. Mein Körper bebte, fühlte sich eiskalt an, war aber andererseits kurz davor, jeden Moment in Flammen aufzugehen. Ich hatte das Gefühl, jetzt schon explodieren zu können, dabei hatten sie noch nicht einmal richtig angefangen.

Dabei waren sie bislang nur zu zweit.

Mit diesem Gedanken hob ich den Kopf und suchte im dämmrigen Licht des Wohnzimmers, das mit dem stärker werdenden Regen immer dunkler wurde, nach dem Dritten dieses erotischen Trios.

Ich erblickte Halo, der völlig entspannt in einem der großen Sessel neben dem Kamin saß. Er fixierte mich, nichts in seinem Gesicht verriet etwas über seine Gedanken. Allerdings entdeckte ich, als ich den Blick etwas senkte, dass er den oberen Knopf seiner Jeans geöffnet hatte und eine Hand hinter dem Bund seiner Hose verschwunden war.

Er sagte nichts, sah mich nur an. Und ich hielt seinem Blick stand. Es gab diese Brücke zwischen uns – visuell und emotional.

Meine Lippen formten seinen Namen. Mehr wagte ich nicht. Mehr konnte ich nicht, denn Wade saugte gerade an meinem Kitzler, der prall wie eine vollreife Kirsche war. Ich wollte schreien, aber ich tat es nicht. Seine Zunge, seine Finger vollführten ein wahres Meisterstück, doch das letzte bisschen meines Verstandes fand die größte Erregung darin, Wade noch ein bisschen zappeln zu lassen. Er hatte gesagt, dass ich schreien würde. Nun, das würde ich, aber noch nicht jetzt.

Er packte die Außenseiten meiner Oberschenkel und brummte atemlos: »Verdammt, Brooke … du … ich wusste, dass du verdammt gut schmeckst. Ich wusste es …« Und wieder kostete er von meiner Nässe, meiner Geilheit. Mein Oberkörper beugte sich unwillkürlich nach vorn, doch Rorys Arme hielten mich fest, sein Atem ging heiß und schnell an meinem Ohr. »Du schmeckst wie die süßeste Sünde.«

Ich stöhnte laut. Wie sonst sollte ich der wachsenden Lust ein Ventil geben? Rory und Wade waren allein schon perfekte Liebhaber, doch gemeinsam brachen sie wie eine Naturgewalt auch die letzten Dämme der Unschuld in mir.

Vier Hände hielten mich, als Wade mein linkes Bein hob und über seine Schulter legte. Ich schwankte nicht, vertraute diesen beiden Männern und ließ mich fallen. Rorys fester Körper an meinem Rücken gab mir Halt, während Wade tiefer in mein Innerstes vordrang.

Er vergrub seinen Mund zwischen meinen Schenkeln und griff mich gnadenlos an. Seine Zunge schnellte hungrig hervor, teilte mich, umkreiste meine Klitoris, leckte, saugte daran. Mit zwei Fingern fickte er mich, wie sein Schwanz es hoffentlich bald tun würde.

In jeder seiner Bewegungen lag so viel Sinnlichkeit aber auch so viel Dominanz, die es mir unmöglich machte, länger stillzuhalten, länger nicht zu schreien.

»O mein Gott, Wade!«, stieß ich hervor. »Jaaa!«

Ein tiefes, zufriedenes Lachen vibrierte an meiner Pussy. Er hatte mir versprochen, dass ich schreien würde. Ja, verdammt! Was seine Zunge mit mir anstellte, was er mit mir machte, wie er mich auf Wolken schweben ließ und mich glauben machte, die schönste und begehrenswerteste Frau im Universum zu sein. Mit jedem Zungenschlag, mit jedem Stoß seiner Finger brachte er mich weiter hinauf zur Klippe der Glückseligkeit. Ich hörte nur noch meinen eigenen wilden Atem, Rorys abgehacktes Keuchen an meinem Ohr und die schmutzigen Geräusche, die Wade zwischen meinen Beinen machte, als sich meine Nässe mit seinem Speichel paarte.

Ich konnte die nahende Erlösung bereits spüren, fühlte, wie sich Blitze in meiner Mitte sammelten und die ersten prickelnden Zeichen des nahenden Orgasmus in meine Oberschenkel sandten. Ich bekam kaum noch Luft, mein Körper bäumte sich auf, empfing die Leidenschaft der beiden Männer wie ein trockenes Feld den Regen.

Rory massierte meine Brüste, presste meine prallen Nippel zwischen Daumen und Zeigefinger. Weitere Blitze schossen in meinen Unterleib, bündelten sich zu purer Energie, die jeden Augenblick explodieren würde.

War das hier wirklich real? Immer wieder dröhnte diese Frage in meinem Kopf. Keuchend hob ich wieder den Kopf und schaute zu Halo. Er saß immer noch weit weg auf seinem Sessel, die Augen auf mich gerichtet. Aber als sich unsere Blicke begegneten, wusste ich, dass er mir genauso nahe war wie Rory und Wade. Und in diesem Augenblick brach der letzte Damm. Schreiend krallte ich meine Finger in Rorys Nacken, spannte die Schenkel an und presste meine vor Lust triefende Pussy Wade entgegen. Ich spürte seine starken Hände, die mich hielten, während mein Körper in Ekstase zuckte. Er schob mein Bein von seiner Schulter, zog seinen Kopf zwischen meinen Schenkeln hervor, die sich wie von selbst zusammenpressten.

Auf der Suche nach etwas, nach jemandem, der mir helfen konnte, meine Emotionen zu kanalisieren, um nicht den Verstand zu verlieren, drehte ich erneut meinen Kopf und suchte nach Rory. Ich brauchte ihn, seine Nähe, seinen vertrauten Duft, der mich im Hier und Jetzt hielt.

»Küss mich, Rory!«, flüsterte ich.

Und Rory küsste mich. Nicht so atemlos, wie ich es erwartet hätte. Auch er galoppierte über die Schwellen des Eifers. Er drückte seinen Körper dicht an meinen Rücken, und ich spürte sein Herz, wie es in ähnlichem Tempo wie meines gegen seine Brust hämmerte. Langsam, aber dafür tief traf seine Zunge die meine, er knabberte zärtlich an meinen Lippen, und als ein Stöhnen tief aus seiner Kehle drang, wusste ich, dass ich nicht die Einzige war, die mit ihrer Beherrschung zu kämpfen hatte. Wir feuerten unsere Erregung gegenseitig an.

Ich fragte mich, ob das ihr erstes gemeinsames Abenteuer mit einer Frau war. Ihre Aktionen wirkten wie abgesprochen. Wade erhob sich, drängte seinen ebenfalls bebenden Körper von vorn an mich. Ich war gefangen in der Lust, zwischen der Leidenschaft zweier Männer, spürte den Sog, der von ihnen ausging, ihre Gier. Und ich wollte sie, alle beide. Mehr, als ich je etwas gewollt hatte.

»Lass ihn dich küssen, Brooke! Wade will dich … schmecken«, flüsterte Rory mir atemlos zu.

Ich bildete mir ein, dies als Antwort darauf zu verstehen, dass er nichts dagegen einzuwenden hatte, mich mit seinem Freund, mich unter Umständen sogar mit beiden Freunden zu teilen. Auf eine irrwitzige Weise turnte es mich noch mehr an, dass Rory eben dieser Umstand geil machte. Ich hätte ihn und jeden seiner Freunde für egoistischer gehalten, als dass sie bereit wären, mich mit anderen Männern zu teilen. Doch dem war nicht so.

Erneut schaute ich bei diesem Gedanken zu Halo, der in unveränderter Position in seinem Sessel lümmelte. Allerdings war seine Hand mittlerweile tiefer im Bund seiner Hose verschwunden und bewegte sich rhythmisch. Aber er starrte mich unverändert an, ließ seinen Blick über meine nackte Haut wandern, bewunderte mich, begehrte mich. Ich wusste, dass Halo in seiner eigenen Welt verhaftet war, mit düsteren Dämonen zu kämpfen hatte. Ich wusste allerdings noch nicht genau, wo seine Grenzen, seine Präferenzen, seine Vorlieben lagen.

Vermutlich wäre wenigstens mein Limit dessen, was ich bereit war, auszutesten, heute überschritten worden, wenn er in diesem Augenblick aktiv ins Geschehen eingegriffen hätte. Ich wusste nicht, wie ich reagiert hätte, wenn auch er mich berühren würde. Ein Teil von mir war erleichtert, dass er passiv blieb. Doch passiv bedeutete keinesfalls untätig.

Er war mir nahe, und das gefiel mir. Sehr sogar.

Er beobachtete mich, inspizierte mich, nahm wahr, was die beiden anderen Männer mit mir taten. Er sah zu und berührte sich selbst und damit auch mich. Anders, aber deshalb nicht weniger intensiv. Und verdammt noch mal, das gefiel mir. Es war außerordentlich, ungewöhnlich, unfassbar heiß.

Und es trieb mich weiter. Weiter hinauf auf den Berg meiner Erlösung. Mein Körper bebte, meine Muskeln vibrierten, mein Atem bestand nur noch aus einem Keuchen. Und so sehr ich dem nächsten Höhepunkt entgegenfieberte – denn ich wusste, er würde mir die ersehnte Befriedigung gewähren –, fürchtete ich mich davor. Würde ich dem standhalten können? Könnte ich es ertragen? Es fühlte sich nach etwas Gewaltigem an, von dem ich nicht wusste, wie ich es überstehen sollte.

Und doch löste ich den Blick von Halo, meine Lippen von Rory und wendete mich Wade zu. In begieriger Hoffnung öffnete ich den Mund und empfing seine Zunge, seine Hitze. Wade küsste mich, wie nur er es vermochte. Männlich, beharrlich, sensibel und doch dominant. Ich ließ es zu, mehr noch, meine Hand griff nach hinten, fand Rorys Schwanz, der schon geraume Zeit hart gegen meinen Rücken gedrückt hatte. Blind fand ich den Reißverschluss seiner Hose, zog sie samt Shorts ein Stück nach unten und umfasste seinen Schaft.

»O ja!«, stöhnte er und packte meine Schultern.

Er stöhnte erneut und drückte sein Gesicht in meine Halsbeuge.

»Verdammt, Brooke, mach weiter! Ich brauche das … ich brauche dich.« Er schob seine Hüfte näher an meinen Rücken und ich bearbeitete ihn mit gleichmäßigen Schüben.

Zumindest bemühte ich mich darum, meine Bewegungen so gut es ging, zu kontrollieren. Denn Wades Kuss hielt mich gefangen, zudem versenkte er zwei Finger in meiner tropfnassen Pussy, stimulierte mich, bereitete mich darauf vor, was noch kommen würde. Beides zusammen raubte mir den letzten Rest meiner Sinne. Meine Beine zitterten so stark, dass ich glaubte, jede Sekunde umzufallen. Doch das war unmöglich zwischen diesen starken Körpern, die sich stetig näher an mich drängten. Im selben Takt, wie mich Wades Finger bearbeiteten, massierte ich Rorys Schwanz. Sein Stöhnen wurde lauter. Und wieder war es, als würde er stumm mit Wade kommunizieren. Denn dieser ließ von mir ab, bevor Rory mich unvermittelt schnappte und zum Sofa zog.

»Du gehörst jetzt mir. Scheiße, jetzt bist du mein.« Nur zwei Schritte und er hatte das Sofa erreicht, auf das er sich fallenließ und mich mitriss.

»Verdammt war das geil. Du und Wade … fuck, das war … zu geil«, murmelte er, positionierte mich mit dem Rücken an seiner Brust auf seinem Schoß, sodass ich seinen Schwanz an meinem Eingang spürte. Seine Hände strichen über die Außenseiten meiner Schenkel, umfassten sie grob und rissen sie auseinander. »Ich will dich, Süße. Ich will dich jetzt!«

HALO

»Wird das so was wie unser Ding?«

Regelmäßig genügte es mir, nur zuzuschauen. Seit meine große Liebe nicht mehr bei mir war, hatte ich keine andere Frau angefasst. Jedenfalls nicht im erotischen Sinne. Diese verlogene Schlampe in unserem Keller hatte ich sehr wohl angefasst, und das nicht gerade zimperlich. Aber ich hatte mit keiner Frau mehr geschlafen, ich hatte nicht mal eine geküsst, weil mich nach Erin keine andere interessierte. Bis Brooke auftauchte.

Gestern Abend im Blue Light hatte ich ihre Hand nicht weggestoßen, wie ich es üblicherweise tat. Mehr noch, ich hatte meine Finger mit ihren verschränkt und ihre Wärme und den Druck ihres Griffs als angenehm empfunden. Brooke mochte mich. Sie war nicht die einzige Frau. Es gab einige, die mich attraktiv fanden und mit mir ins Bett wollten. Aber all die Jahre hatte ich sie mit meiner Art verängstigt, bis sie sich von Wade oder Rory hatten ficken lassen.

Mir war das recht gewesen. Ich wollte keine andere außer Erin. Doch Erin war tot. Lange schon. Und nun war Brooke ein Stück weit an ihre Stelle getreten. Die schöne, zutiefst verunsicherte und doch so tapfere Brooke. Auch sie kannte die Dunkelheit. Dieses Wissen verband uns auf mentaler Ebene. Wir hatten den sprichwörtlichen Draht zueinander und doch war da mehr.

Ich musste mir eingestehen, dass ich jetzt den Drang verspürte, mich zu meinem Bruder zu gesellen, der sie gemeinsam mit unserem besten Freund verführte.

Ich müsste mich nur aus meinem Sessel erheben, drei Schritte zu ihnen hinübergehen. Ich könnte sie küssen, sie berühren, streicheln.

Ich könnte sie ficken.

Ich könnte sie lieben.

Wie würde Brooke wohl reagieren? Würde sie es zulassen? Da war doch etwas zwischen uns, oder? Ein Gefühl, das uns beide verband. Nicht dasselbe, was sie für Rory empfand oder für meinen Bruder. Aber da war etwas, aus meiner Sicht sogar sehr Intensives. Die Frage war nur, ob dieses Gefühl genügte, um es weiter zu erforschen.

Blödsinn! Diese Frage stellte sich nicht. Denn ich war noch nicht bereit, diese Grenze zu überschreiten.

Auch wenn meine Fingerspitzen beim Anblick ihrer hellen Haut begehrlich kribbelten und ich sie gern berühren wollte, kam es einfach nicht infrage. Nein, soweit konnte ich nicht gehen.

Oder?

Immer wieder hatte ich in der vergangenen Stunde ihren Blick eingefangen, das Feuer der Erregung in Brookes Augen aufflackern gesehen. Ihre verzweifelte Suche nach Halt, nach Zerstreuung und nach Liebe, die es ihrem Geist gestattete, sich für eine Weile auszuruhen.

Genau das schien Wade und Rory zu gelingen. Mein Bruder hatte sie geküsst, sie gestreichelt, sie verdammt noch mal geleckt, bis sie schrie, während Rory ihren wunderschönen Körper gehalten hatte.

Sie gab sich dem Gefühl hin, sonnte sich in der Bewunderung und Hingabe der beiden und ließ sich verführen, wie auch sie verführte.

Und die beiden besorgten es ihr, sie ließen Brooke gewaltig kommen. So heftig, dass ich ihren Orgasmus als eine Art kosmische Welle im Raum spüren konnte. So gigantisch, dass ich – nachdem ich mir von meiner Abgeschiedenheit aus sicherer Entfernung selbst einen runterholte und in genau demselben Augenblick kam wie sie.

Verdammte Scheiße … Rory fickte Brooke, als hinge sein Leben davon ab. Als müsste er verdursten, wenn er sich nicht weiter an ihr laben könnte. Sein Gesicht zwischen ihre Schulterblätter gedrückt und die Hände fest auf ihre Hüften gepresst, vergrub er sich immer tiefer in ihr. Und Brooke ließ es geschehen. Sie ritt auf seinem Schoß wie eine Walküre, ihre Brüste hüpften im Takt seiner Stöße. Sie stöhnte lauter, atemloser und mit einem Hauchen aus ihrer Kehle, das mehr an ein Wimmern erinnerte. Sie klang erschöpft, aber dennoch hungrig. Sie hatte lange noch nicht genug.

Was zum Teufel passierte hier?

Was war passiert?

Die Enthüllungen, die soeben im Keller ans Tageslicht gekommen waren, hatte keiner von uns erwartet. Wir hatten gewusst, dass ein Unwetter aufzog, als wir Calli befragten, aber die Heftigkeit überraschte uns wie ein Hurrikan. Und Brookes Reaktion war wie ein gottverdammter Tornado gewesen. Als sie ihrer Freundin die Faust ins Gesicht gerammt hatte, als sie ihrer Wut freien Lauf ließ und ihre dunkle Seite hemmungslos präsentierte, als sie mich aufforderte, aus der Schlampe im Keller die Wahrheit herauszuholen, selbst wenn ich ihr dafür sämtliche Fingernägel ziehen musste. Wow! In dieser Sekunde hatte ich Angst vor Brooke und liebte sie zugleich. Ich, der seit Jahren mit den finstersten Dämonen kämpfte, fühlte wohl am besten ihre Verzweiflung und genau in jenem Augenblick unsere intensive Verbindung, die so schwarz und klar war wie eine sternenlose Nacht.

Letztlich konnte ich dennoch nur erahnen, was in Brooke vorging. Es war lediglich eine fadenscheinige Idee, wie es sich anfühlte, nach so vielen Jahren zu erfahren, dass alles … einfach ihr gesamtes Leben eine beschissene Lüge gewesen war. Und dass sie dieses verdammte Tablett voll mit giftigem Mist ausgerechnet von ihrer vermeintlich besten Freundin serviert bekam.

Meine Gedanken an diese Schlampe in unserem Keller liefen Karussell, ich steigerte mich immer mehr hinein, ergriff Partei zugunsten der Frau, die bis vor Kurzem noch im Zentrum unserer Verdächtigungen stand, die aber innerhalb der letzten Tage einen Platz in meinem nahezu leeren Universum eingenommen hatte. Dieses taube Loch in mir füllte sich mit einer für mich völlig untypischen Hitze. Ich konnte nicht mehr nüchtern entscheiden, nicht mehr rational denken, weil ich plötzlich etwas empfand. Verachtung für diese Schlampe Calli und mehr als nur Sympathie für Brooke. Sie war so schön in ihrer Suche nach Anerkennung, so wollüstig in ihrem Begehren, endlich sie selbst zu sein, und so stark im Schatten ihrer zerrissenen Seele.

Ich konnte den Blick nicht von ihr wenden. Und sie auch nicht von mir. Während Brooke wie eine Göttin auf Rorys Schwanz ritt, sich von meinem besten Freund ficken ließ, sah sie mich an. Mich! Als würde sie die mentale Verbindung zwischen uns nicht unterbrechen wollen, als gehörte ich zu dieser delikaten Ménage à trois, die mit mir eine Ménage à quatre gewesen wäre.

Doch dann wandte sie sich von mir ab und sah zu meinem Bruder.

»Komm her!«, keuchte sie Wade entgegen.

Das ließ sich er nicht zweimal sagen. Er hatte sie geleckt, jetzt war es wohl an der Zeit, dass Brooke sich revanchierte. Sofort sprang er auf die Füße und ging auf sie zu. Er griff in ihr Haar, um ihren Kopf nach hinten zu neigen. Er hielt ihn mit der einen Hand, während die andere sich an seinem Reißverschluss zu schaffen machte.

»Du willst ihn, nicht wahr?«, raunte er zu ihr hinunter. »Du willst meinen Schwanz?«

Unter langen Wimpern schaute Brooke nach oben zu ihm auf und nickte. Dann öffnete sie ihren Mund, und es dauerte keine weitere Sekunde, bis Wade ihr seinen Schwanz zwischen die Lippen schob.

»Fuck!«, stöhnte Rory hinter ihr. Seinen Mund tief in ihrer Halsbeuge vergraben und seine Hände fest um ihre Hüften gespannt. Die beiden Männer schauten sich einen Moment lang an, dann verstärkte Rory seine Stöße, während Wade ihren Mund in Besitz nahm.

Unser Wohnzimmer füllte sich mit animalischem Stöhnen, dem Geruch der Leidenschaft sowie den eigentümlichen Geräuschen aneinanderschlagender Körper. Und ich wichste, wie ich noch nie zuvor gewichst hatte. Obwohl ich bereits gekommen war, beobachtete ich die drei, lauschte ihrem Keuchen, verfolgte die Erregung in Brookes Augen … scheiße, ich konnte sogar die Gänsehaut sehen, die sich auf ihrem Oberkörper bildete. Ihre Nippel waren steinhart, und ich stellte mir vor, wie sie sich unter meinen Fingern anfühlen würden, zwischen meinen Lippen, was es mit ihr machen würde, wenn ich Brooke berührte, sie schmeckte und in ihr wäre.

Doch dies war weder die richtige Zeit noch der geeignete Ort für mich, diese Grenze zu überschreiten, meine Mauern zu durchbrechen und noch mehr Emotionen in dieses farblose Vakuum zu lassen, das meine Seele seit jenem Tag beschützte, als meine Eltern starben, und das zu einem schwarzen Loch geworden war, als Erin sich das Leben nahm.

Nein, noch konnte ich meine Position als stiller Beobachter nicht verlassen. Ich genoss meine besondere Stellung als Voyeur, der sich schon wieder mal selbst hart rannahm, aber es fühlte sich richtig an. In dieser Position hatte ich nichts zu befürchten und dennoch meinen Spaß.

Wade hielt sich auch nicht zurück, er stieß seinen Schwanz in ihren Mund, zog sich zurück und stieß wieder zu, während er den Griff in ihrem Haar intensivierte. Die Sehnen an seinem Hals traten deutlich hervor, gleich würde er kommen. Rory ebenfalls. Er fickte sie mit nicht weniger wilden Stößen. Die beiden bewegten sich in einem Rhythmus, als hätten sie nie etwas anderes getan. Alle drei wirkten sie wie ein eingespieltes Team, wie Tänzer mit einer einstudierten Choreographie.

Es war atemberaubend, Brooke zwischen den beiden Menschen zu sehen, die ich liebte. Es glich einem Naturgesetz, dass sie jetzt zu uns gehörte, unsere eingeschworene Gemeinschaft bereicherte. Und dieses Gefühl der Vertrautheit konnte ich zulassen, es in mich aufnehmen und willkommen heißen. Mein Herz trommelte laut in meiner Brust, nur weil ich ihnen zuschaute. Ich begnügte mich damit, zu beobachten, weil ich keine Ahnung hatte, ob ich in der Lage war, noch mehr Gefühle zu ertragen.

Es war längst mehr als nur Geilheit. Und bei Gott, geil war ich, sonst hätte ich nicht wie ein testosterongesteuerter Teenager zum zweiten Mal kurz hintereinander gewichst.

»Verdammt!«, brüllten beide Männer beinahe synchron. Rory hängte noch ein »Süße« dran, als er kam. Seine Hand preschte nach vorn, fand ihre Lustperle und massierte sie geschickt, bis auch Brooke in Ekstase schrie.

Wade hatte sich aus ihr zurückgezogen, er war eben ein wahrer Gentleman. Sein Brustkorb hob und senkte sich hektisch. »Verdammt, Prinzessin!«, keuchte er, als Brooke ihren Mund wieder für ihn öffnete. Er hatte sich zurückgehalten, doch jetzt spritzte Wade in ihren Rachen und Brooke, diese unglaubliche Frau, gierte nach seinem Saft.

Ich schloss meine Augen und stellte mir vor, es wäre mein Sperma, das sie gerade schluckte. Während meine Hand vor und zurück schnellte, hoffte ich, dass Brooke eines Tages meinen Schwanz lutschte und ich ihre roten Wangen und geschwollen Lippen vor meinem Bauch sehen würde. Allein diese Vorstellung reichte, dass ich ein zweites Mal kam. Natürlich war es nicht dasselbe und natürlich zählte das Masturbieren nicht gerade zu meinen größten Tugenden. Es war wie alkoholfreies Bier, eine Art Konsens, aber niemals wirklich befriedigend. Verdammt noch mal, ich musste es schaffen, aus meinem Schneckenhaus zu kriechen, ich würde auf das Licht zusteuern und ich würde Brooke ficken … mehr noch, ich würde sie lieben. Ja, verflucht! Ich war dazu fähig. Ich konnte das.

Irgendwann.

Ich öffnete die Augen, weil es auf der Couch ruhiger wurde. Eine längst vergessene Wärme durchflutete mich, als ich die drei dort sitzen sah. Eng umschlungen, sich liebkosend, müde und verschwitzt vom Akt der Liebe. Ich wollte plötzlich dazugehören, ein vollwertiges Mitglied dieser Beziehung sein – und nicht nur wie sonst stiller Teilhaber.

»Scheiße, war das geil«, seufzte Rory zufrieden und lehnte sich in das weiche Leder der Couch. Er zog Brooke, die jetzt neben ihm saß, in eine feste Umarmung und Wade legte den Kopf auf ihre zur Seite geneigten Schenkel.

Ich säuberte mit einem Taschentuch meine Finger und schloss den Reißverschluss meiner Hose. Dann lehnte auch ich mich zurück und betrachtete die drei, wie sie nackt und erschöpft ineinander verschlungen dasaßen.

Irgendwann würde ich mit ihnen dort lümmeln, dazugehören. Ein Teil von mir tat es bereits. Wir vier harmonierten so gut miteinander – bei allem Dreck, den wir durchgemacht und den wir noch zu klären hatten. Es war einfach … schön, zu sehen, wie das Werk des Teufels sich langsam in helles Licht verwandelte. Und selbst wenn dies hier nicht von Dauer sein würde, wenn wir Brooke wieder verlassen mussten, war sie der Grund, weshalb sich die Dunkelheit in mir auflöste. Jede Minute ihrer Anwesenheit würde ich fortan genießen und alles dafür tun, dass Brooke bei uns blieb.

Langsam erhob ich mich aus meinem Sessel und ging in mein Zimmer. Ich brauchte dringend eine Dusche und frische Boxershorts.

Als ich wenig später in die Küche lief, spähte ich ins Wohnzimmer und sah die drei selig schlafen. Ich machte mir einen Tee, durchforstete weiter die Dateien auf Lawrence’ Computer und genoss die Stille.

Irgendwann hörte ich leise Schritte. Nackte Füße näherten sich aus dem angrenzenden Wohnzimmer. Erst runzelte ich die Stirn ob der ungebetenen Störung, doch als ich erkannte, zu wem die Schritte gehörten, die über die Fliesen tapsten, verzog sich mein Mund zu einem Lächeln.

»Wird das so was wie unser Ding?«, flüsterte Brooke, als sie mich erblickte. Sie zog die Decke, die um ihre Schultern lag, enger zusammen.

»Was?«, fragte ich ebenso leise.

»Na, dass wir uns mitten in der Nacht treffen.« Sie stand jetzt neben mir und trank durstig den Rest des kalten Tees aus meiner Tasse. Eine intime Geste, die ich bisher niemandem gestattet hatte.

»Warum sitzt du hier im Dunkeln, Halo? Bist du nicht müde?«

Ich zuckte die Schultern, nicht sicher, ob sie es im schmalen Lichtstrahl des Laptopbildschirms überhaupt sehen konnte. »Ich schlafe nicht gut«, fügte ich deshalb hinzu. »Aber es … geht mir gut hier. Nachts ist es ruhig. Keiner stört mich. Im Dunkel gibt es nur mich und meine Gedanken.«

Das war mein Universum. Meine Welt.

Die Küche. Drei Uhr nachts. Und nur ich. Ich allein. Keine Menschen, keine Geräusche außer dem leisen Summen des Kühlschranks. Nichts durchbrach meinen Kokon der Zufriedenheit. Niemand durfte ihn durchbrechen. Niemand außer Brooke.

»Und du?«, fragte ich und schaute auf meine leere Teetasse. »Was tust du hier?«

Sie lachte und massierte ihren Arm. »Rory lag auf mir und erdrückte mich beinahe. Weißt du, er kann nachts ziemlich …« Sie stockte und strich sich hastig eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

»Was? Was kann er?«

Wieder erstrahlte ein Lachen ihr müdes Gesicht. »Er kann ziemlich anhänglich werden. Na ja, Rory … kuschelt gern.«

War das jetzt gut oder schlecht? Ich grinste unsicher und fragte sicherheitshalber: »Das ist doch schön, oder?«

»Ja, irgendwie schon. Ich mag es, wenn auch nicht jede Nacht. Aber es kam mir gerade … seltsam vor, dir davon zu erzählen.«

»Warum?«, hakte ich nach. Weshalb war es seltsam, mir davon zu erzählen?

Sie seufzte und öffnete den Kühlschrank. »Weil ihr … weil es nicht zusammenpasst. Ihr drei seid gefährlich, unnahbar, dunkel … du weißt schon, was ich meine.«

»Mafiosi?«, riet ich in Anspielung auf unser Gespräch neulich, als es darum ging, wie man das, was wir drei taten, im Allgemeinen bezeichnete.

»Genau. Und Rory ist so … anders, wenn wir zusammen sind. So gar nicht unnahbar oder gefährlich. Ihr seid alle anders hier zu Hause … bei mir. Sogar Wade zeigt seine weiche Seite. Und du, Halo, ich meine … scheiße, warum erzähle ich dir das?«

»Hey, erzähl weiter! Ich finde es interessant, wie du mich … wie du uns siehst … Soll ich uns noch einen Tee machen?«

»Au ja, das wäre toll.« Brooke schloss den Kühlschrank wieder und setzte sich zu mir an den Küchentresen.

Ich erhob mich von meinem Stuhl, schaltete das Licht über der Spüle an und machte mich daran, Wasser aufzusetzen und eine zweite Tasse aus einem der Schränke zu holen. »Erzähl weiter!«

»Nun, Wade ist immer so … grimmig, er hält alle eine Armlänge entfernt von sich und will, dass jeder vor ihm Angst hat. Was ja auch funktioniert. Du weißt schon … was man über ihn sagt, dass er derjenige im Clan ist, den man fürchten muss.«

»Sagt man das, ja?« Ich fand Brookes Interpretationen äußerst amüsant.

»Klar, so habe ich das gehört«, sprach Brooke weiter. »Dabei ist Wade viel mehr als das. Er kümmert sich, er kann so viel geben. Herrje, warum erzähle ich dir das? Du bist sein Bruder, du weißt das doch alles.«

Im Wasserkocher sprudelte es. Ich ließ einen Teebeutel in meine eigene und einen weiteren in eine frische Tasse plumpsen, goss Wasser darüber und drehte mich zu ihr um. »Ja, ich weiß das. Aber es gefällt mir, dass du es in ihm siehst, dass er es dir zeigt. Das tut ihm gut. Du tust ihm gut. Er trägt viel Verantwortung, viel Last auf seinen Schultern.«

Ich drehte mich zurück zu den Tassen, stippte abwechselnd die Teebeutel ins heiße Wasser. So viel zu reden, fiel mir immer noch schwer.

»Es … es ist nicht das Schlechteste, wenn man ihn für den skrupellosen Gangster hält. Nur wenige Menschen kommen in den Genuss seiner … menschlichen Seite.«

Unser Schweigen erfüllte den Raum. Kein unangenehmes Schweigen, wenn Menschen glaubten, etwas sagen zu müssen. Nein, einfach nur ein Moment der Stille, weil es gerade nichts zu sagen gab und jeder von uns seinen eigenen Gedanken nachhing.

Ich nahm die Teebeutel aus den Tassen und stellte die auf den Küchentresen. Brooke griff danach und rutschte umständlich auf dem Barhocker herum, darauf bedacht, die Decke um ihre Schultern und sich bedeckt zu halten. Mir war es unangenehm, sie so zu sehen. Seltsam, nicht wahr? Noch vor ein paar Stunden hatte ich ihr dabei zugesehen, wie sie von zwei Männern gefickt wurde, und jetzt machte es mich verlegen, weil die Decke von ihrer nackten Schulter rutschte. Ich schaute in meine Tasse, in die unergründliche Schwärze des Tees und wartete ab, bis Brooke wieder stillsaß.

»Du hast zugesehen«, sagte sie leise.

Mein Blick blieb auf den Tee geheftet. »Hm.«

»Warum?«

»Warum nicht? Es war … gut.«

»Gut?«

»Es war geil. Es hat mich angemacht, euch zuzusehen.«

»Okay.«

Was wollte sie hören? Warum ich nicht gegangen war? Nicht mitgemacht hatte? »Ich sehe gern zu. Ich bin nicht der Typ für … diese Dinge.

---ENDE DER LESEPROBE---