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Willkommen in Cedar Falls, einer kleinen Stadt in North Carolina, eingebettet in die Smokey Mountains. Wo die Menschen freundlich und die Männer heiß sind. Zack Adams hat vor allem Angst. Er führt ein langweiliges Leben und hat sich sogar einen sicheren, alltäglichen Job als Buchhalter gesucht. Aber etwas fehlt, und das muss er finden, um die Ketten zu sprengen, die ihn zurückhalten. Cullen Burke genießt sein Leben in vollen Zügen. Als die Ärzte nach einem Unfall sagten, er würde nie wieder laufen können, bewies Cullen ihnen das Gegenteil, indem er nicht nur wieder laufen lernte, sondern auch klettern. Jetzt will er den Mann finden, den er für den Rest seines Lebens lieben kann. Ein Blick genügt, und Cullen und Zack verlieben sich Hals über Kopf ineinander. Wenn ihnen nur Zacks Unsicherheiten nicht immer wieder im Weg stünden, könnten sie ihr Happy End finden. Aber vielleicht braucht Zack ein Abenteuer. Achtung: In Cedar Falls treibt Bigfoot sein Unwesen und sorgt für Chaos. Oder ist das Jesse? Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Länge: rund 41.000 Wörter
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Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
ÜBER SHEA BALIK
LESEPROBE:
Roped Adventures:
Fesselnde Abenteuer
Willkommen in Cedar Falls, einer kleinen Stadt in North Carolina, eingebettet in die Smokey Mountains. Wo die Menschen freundlich und die Männer heiß sind.
Zack Adams hat vor allem Angst. Er führt ein langweiliges Leben und hat sich sogar einen sicheren, alltäglichen Job als Buchhalter gesucht. Aber etwas fehlt, und das muss er finden, um die Ketten zu sprengen, die ihn zurückhalten.
Cullen Burke genießt sein Leben in vollen Zügen. Als die Ärzte nach einem Unfall sagten, er würde nie wieder laufen können, bewies Cullen ihnen das Gegenteil, indem er nicht nur wieder laufen lernte, sondern auch klettern. Jetzt will er den Mann finden, den er für den Rest seines Lebens lieben kann.
Ein Blick genügt, und Cullen und Zack verlieben sich Hals über Kopf ineinander. Wenn ihnen nur Zacks Unsicherheiten nicht immer wieder im Weg stünden, könnten sie ihr Happy End finden. Aber vielleicht braucht Zack ein Abenteuer.
Achtung: In Cedar Falls treibt Bigfoot sein Unwesen und sorgt für Chaos. Oder ist das Jesse?
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein.
Länge: rund 41.000 Wörter
SHEA BALIK
Roped Adventures:
Fesselnde Abenteuer
Cedar Falls 22
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene
ME AND THE MUSE PUBLISHING
www.meandthemuse.com
Copyright © der englischen Originalausgabe „Roped Adventures“:
Shea Balik
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:
Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe
Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2024
Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs
Übersetzt von: Sage Marlowe
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Wenn du immer versuchst, normal zu sein, wirst du nie herausfinden, wie großartig du sein kannst.
- Maya Angelou
„Willkommen bei Bigfoot Expeditionen“, begrüßte ihn die Frau hinter der Theke.
Mit klopfendem Herzen und schwitzenden Handflächen ging Zack Adams zum Schalter. „Ich hätte gern eine Karte.“
Er wusste nicht, warum er so nervös war. Es war nur ein Museum zum Thema Bigfoot-Sichtungen. Und du liebe Güte, das Ganze fand drinnen statt. Wie viel harmloser hätte sein kleines Abenteuer sein können?
Aber … es war eine große Sache. Eine riesige sogar. Für die meisten Leute zwar nicht, aber für Zack war es der erste Schritt, nicht mehr der verklemmte, schüchterne Mensch zu sein, der er sein ganzes Leben lang gewesen war.
Zack war Buchhalter und getreu dem Klischee, was seinen Beruf anging, war er ungefähr so langweilig wie Toastbrot. Sein dunkles Haar war in einem typischen Business-Stil geschnitten. Sogar die hellbraune Farbe seiner Augen war trist. Er probierte nichts Neues aus. Er traute sich nicht einmal, aus dem Haus seiner Mutter auszuziehen.
„Sicher“, sagte die Frau hinter der Theke und kassierte.
Nachdem Zack bezahlt hatte, führte sie ihn zu einem abgesperrten Bereich neben dem Eingang und hielt ihm eine lange Rede darüber, was er hinter dem Seil sehen würde. „Lassen Sie sich so viel Zeit, wie Sie wollen“, sagte die Frau. „Es gibt viel zu sehen, und schauen Sie sich unbedingt die Dokumentation an, wenn Sie Zeit haben. Sie dauert eine Stunde, ist es aber wert.“ Dann löste sie das Seil von der Stange und ließ Zack hinein.
Er starrte auf das, was sich vor ihm befand. Vor ihm mussten mindestens fünfzig Bilder von Männern und Frauen sein, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht hatten, in den Wald zu gehen und zu sehen, ob sie Bigfoot finden konnten. Diese Leute waren wahre Abenteurer. Zack hingegen spürte, wie sein Herz schneller schlug, als er nur ihre Bilder betrachtete und sich vorstellte, was sie durchgemacht haben mussten, als sie ihre Beute aufspürten.
Vielleicht hatte er einen Fehler gemacht. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Ach ja. Er hatte es satt, jeden Morgen aufzustehen und zu essen, was seine Mutter zum Frühstück gemacht hatte, bevor er zur Arbeit ging und sich an der Stechuhr eines Jobs einstempelte, den er hasste, nur um dann nach Hause zu kommen und zu essen, was seine Mutter zum Abendessen gemacht hatte, bevor sie jeden Abend vor dem Schlafengehen dieselben alten langweiligen Sendungen sehen würden.
Es war tatsächlich eine dieser Sendungen, die ihm das Gefühl gegeben hatte, dass es Zeit für eine Veränderung war. Seine Mutter war geradezu süchtig nach Mountain Men geworden. Als er die Sendung sah, wusste Zack, dass er nie wie diese Leute sein würde. Er würde nie so mutig sein.
Oh, er wünschte es sich sehr, aber er wusste, dass es nie passieren würde. Als er in dieser Nacht in seinem Bett zu weinen begann, hatte Zack beschlossen, dass es genug war. Es war Zeit, etwas in seinem Leben zu ändern.
Also meldete er sich ohne seiner Mutter ein Wort zu sagen krank und fuhr nach Cherry Log. Erst kürzlich hatte er einen seiner Kollegen von diesem Bigfoot-Museum sprechen hören, was es perfekt für sein erstes Abenteuer machte. Es war das Mutigste, was er je in seinem Leben getan hatte, was, zugegebenermaßen, ziemlich traurig war.
Es war nicht so, als wäre Bigfoot dort drinnen. Und Zack musste auch nicht in den Wald gehen. Er war immer noch in einem angenehm klimatisierten Gebäude und hatte es mit nichts weiter als Bildern und ein paar Dokumentationen über Bigfoot zu tun. Trotzdem war es mehr, als er je zuvor getan hatte.
Die Eingangstür flog auf und schreckte Zack aus seinen Gedanken auf, während er weiter diese mutigen Jäger betrachtete, die es wagten, nach dem Unbekannten zu suchen.
„Ich bin mir immer noch nicht sicher, was du da trägst“, sagte ein Mann mit britischem Akzent.
Zack blickte hinüber, um zu sehen, wovon der Mann sprach, und angesichts des Anblicks vor ihm riss er die Augen auf.
„Es ist dasselbe, was du bei der Arbeit trägst“, sagte der zweite Mann.
Der mit dem britischen Akzent hob eine Augenbraue und warf seinem Freund einen schiefen Blick zu. „Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie Booty-Shorts im Wald getragen. Und es wäre auch nicht praktisch, das zu tun.“
Der andere Mann mit dem langen, wallenden dunklen Haar winkte ab, als würde er die Worte seines Freundes abtun. „Haarklauberei.“
Hä? Zack schüttelte den Kopf, sicher, dass er das falsch verstanden hatte.
„Es heißt Haarspalterei oder Wortklauberei“, sagte der Brite langsam, als wäre sein Freund nicht ganz bei der Sache.
„Das habe ich doch gesagt“, sagte der andere Mann, offenbar ohne zu verstehen. „Es ist Tarnkleidung.“ Er deutete mit der Hand über seinen Körper nach unten, um auf sein Outfit zu zeigen. „Was macht es für einen Unterschied, wie kurz die Hose ist?“
Zack hatte noch nie solche Tarnkleidung gesehen. Da er in den Bergen von North Georgia aufgewachsen war, hatte er schon viel davon gesehen, auch wenn er selbst nie welche getragen hatte. Die Shorts bedeckte gerade so die Pobacken des Mannes, und ja, sie hatte ein Tarnmuster, aber sie war mit Rosa durchzogen. Soweit Zack wusste, gab es im Wald kein Rosa. Das Tanktop, das der Mann trug, hatte denselben Tarnlook, aber mit leuchtend rosa Buchstaben, die lauteten: „Bigfoot hat mich gesehen, aber niemand glaubt ihm.“
„Wie auch immer“, sagte der Mann in der Tarnkleidung. „Wir gehen heute nicht wirklich in den Wald, also ist es egal, was ich trage, oder? Ich brauche dich nur hier, damit du mir hilfst, herauszufinden, wo wir mit der Suche nach Bigfoot beginnen können.“
Der Brite schüttelte den Kopf. „Jesse, ich habe dir bereits die Gründe erklärt, warum ich nicht mit dir nach deinem mythischen Bigfoot suchen werde.“
„Aber du musst“, beharrte Jesse. Er stampfte sogar mit dem Fuß auf. „Wie soll ich ihn sonst finden? Du bist der Experte in Sachen Wald. Komm schon, Vicar, ich brauche dich.“
Vicar seufzte sehr übertrieben. „Da es Bigfoot nicht gibt, werden wir ihn nicht finden.“
Jesse stemmte die Hände in die Hüften und starrte seinen Freund finster an. „Natürlich existiert Bigfoot. Warum sollte das alles sonst hier sein, wenn es ihn nicht gäbe?“ Jesse wedelte mit der Hand, um auf das gesamte Museum zu deuten.
„Oh, ich weiß nicht“, sagte Vicar sarkastisch. „Vielleicht, weil die Betreiber versuchen, Geld zu verdienen, indem sie Leute betrügen, die dumm genug sind, zu glauben, dass Bigfoot existiert.“
„Entschuldigen Sie“, sagte die Frau, die Zack zuvor begrüßt hatte, als sie zu den beiden eilte. „Ich verstehe, dass nicht jeder an Bigfoot glaubt, aber könnten Sie nicht so laut herumschreien, dass es jeder hören kann? Dies ist schließlich unser Unternehmen.“
„Ich bitte vielmals um Entschuldigung, Ma’am“, sagte Vicar und verbeugte sich. „Ich wollte niemanden beleidigen.“ Es war kaum zu glauben, dass es jemanden gab, der so steif und förmlich klang, dass er Zack tatsächlich das Gefühl gab, ein Landei zu sein.
Sie lächelte ihn schmal an und nickte. „Möchten Sie beide eine Karte, meine Herren?“
Jesse nickte begeistert. „Oh, auf jeden Fall. Ich wollte mir diese Ausstellung schon ansehen, seit ich gehört habe, dass das Museum eröffnet wurde. Haben Sie Bigfoot tatsächlich gesehen?“, fragte er die Frau.
Ihr Lächeln wurde ein wenig strahlender, als sie auf Jesses Begeisterung reagierte. „Nein. Es ist eigentlich die Leidenschaft meines Mannes. Ich arbeite hier nur. Er ist derjenige, mit dem Sie sprechen sollten. Er hat Bigfoot in diesen Wäldern noch nicht gesehen, aber er hat den Skunk Ape in Florida gesehen.“
Jesse runzelte die Stirn. „Skunk Ape? Was ist das?“
Die Frau zeigte auf mehrere Bilder an der Wand des Eingangs, der gleichzeitig als Souvenirladen diente. „Wie Sie sehen können, gibt es in verschiedenen Teilen der Welt unterschiedliche Namen für das, was wir Bigfoot nennen.“ Sie zeigte auf ein Bild, unter dem eine Plakette mit der Bezeichnung „Skunk Ape“ hing. „In Florida wird das Wesen Skunk Ape genannt. In vielen der kälteren Klimazonen wird es oft Yeti genannt.“ Sie zuckte leicht mit den Schultern. „Es hängt alles davon ab, welche Kultur ihn zuerst gefunden und benannt hat, aber es handelt sich im Grunde genommen um dasselbe Wesen mit nur ein paar Unterschieden in Aussehen und Farbe.“
Die dunklen Augen des Mannes wurden so groß wie Untertassen, als er sie anstarrte. „Ich habe mein ganzes Leben in Florida gelebt. Ich hätte dort unterwegs sein und nach dem Skunk Ape suchen können.“ Er seufzte schwer und schüttelte den Kopf, wobei die Haare über seine Schultern schwangen. „Mann, ich habe so viel Zeit damit verschwendet, stattdessen in Clubs zu gehen.“
Vicar schüttelte ungläubig den Kopf. „Willst du mir damit sagen, dass du zu beschäftigt sein wirst, um weiter nach Bigfoot zu suchen, wenn wir in Cedar Falls noch mehr Clubs eröffnen?“ Jesse neigte den Kopf, um darüber nachzudenken, und Vicar fügte hinzu: „Denn ich werde jemanden finden, der einen Club eröffnet, wenn du aufhörst, in meinem Wald Aufruhr zu verursachen.“
„Nee“, antwortete Jesse. „Ich kann jetzt unmöglich aufhören.“ Jesse wandte sich wieder der Frau am Schalter zu. „Haben Sie Karten von den Stellen, an denen Bigfoot in diesen Wäldern gesichtet wurde?“
Die Frau nickte. „Natürlich.“
Jesse zückte blitzschnell seine Kreditkarte und sagte: „Ich bin dabei.“ Dann deutete er mit dem Daumen auf seinen Freund. „Und ich bezahle auch für ihn.“
„Na, danke, Jesse“, sagte Vicar. „Wenn man bedenkt, dass du derjenige bist, der mich dazu gebracht hat, herzukommen, ist das das Mindeste, was du tun kannst.“
Jesse verdrehte die Augen, als wäre er in einem dramatischen Film. Zack war sich nicht sicher, ob es die Wimperntusche, der Eyeliner und der Lidschatten waren, die sein Augenrollen so gut machten, oder ob es für Jesse normal war. „Ach bitte, du weißt doch selbst, dass du Bigfoot genauso sehr finden willst wie ich.“
Die Frau reichte Jesse einen Stift und die Quittung, die er unterschreiben sollte. „Okay, meine Herren, wenn Sie mir folgen möchten“, sagte sie, als sie sie zu dem abgesperrten Bereich führte. In diesem Moment wurde Zack klar, dass er den Männern so viel Aufmerksamkeit geschenkt hatte, dass er immer noch an derselben Stelle stand wie zu dem Zeitpunkt, als sie hereingekommen waren.
Aus Angst, sie könnten bemerken, dass er sie anstarrte, warf Zack einen schnellen Blick auf die vielen Bilder der verschiedenen Bigfoot-Jäger an der Wand, als würde er jeden einzelnen studieren und kennenlernen. Als er hörte, wie die Frau die gleiche Erklärung wiederholte, die sie ihm gegeben hatte, ging Zack weiter in den Raum. Doch bevor er in den nächsten Raum gehen konnte, schien Jesse ihn zu bemerken.
„Siehst du, Vicar, es gibt Leute, die an Bigfoot glauben.“ Jesse ging zu Zack, der sich gerade langsam aus dem Raum begeben wollte, und streckte ihm die Hand entgegen. „Hallo, ich bin Jesse Grant. Glauben Sie auch an Bigfoot?“ Dann schüttelte Jesse den Kopf und lachte. „Natürlich glauben Sie an Bigfoot. Warum sonst wären Sie hier?“
Zack begann sich das Gleiche zu fragen. Es war offensichtlich, dass er mit diesen Leuten nichts gemeinsam hatte.
„Ziehen Sie sich immer so schick an, wenn Sie ins Museum gehen?“, fragte Jesse und musterte Zacks Anzug und Krawatte.
Zack wollte eigentlich nicht unbedingt Anzug und Krawatte tragen, um dorthin zu gehen, aber er hatte seiner Mutter nicht gesagt, dass er sich krank gemeldet hatte, also musste er sich für die Arbeit anziehen. Wahrscheinlich hätte er Wechselkleidung ins Auto legen sollen, aber daran hatte er nicht gedacht.
„Eigentlich bin ich zum ersten Mal hier.“ Zack schüttelte Jesse die Hand. „Ich bin Zack Adams. Nett, Sie kennenzulernen.“
Vicar streckte Zack die Hand entgegen. „Heißt das, Sie glauben nicht an Bigfoot? Ich finde nämlich, dass es nur fair ist, Sie zu warnen, dass ich seit Jahren als Ranger arbeite und nicht ein einziges Mal auch nur die Spur eines Beweises dafür gesehen habe, dass Bigfoot tatsächlich existiert.“
Zack wusste nicht genau, wie er diese Frage beantworten sollte. Diese beiden Männer hatten offensichtlich unterschiedliche Ansichten, und Zack war nicht der Typ, der sich für eine Seite entschied. Tatsächlich blieb er so weit wie möglich in der Mitte und bewegte sich nicht zu weit in die eine oder andere Richtung. Aus demselben Grund blieb er bei einem Job, den er absolut hasste. Sein Chef war ein Arschloch und verlangte von ihm oft Dinge, die mehr als nur ein bisschen fragwürdig waren; sie waren geradezu illegal.
„Natürlich tut er das“, antwortete Jesse für ihn und legte einen Arm um Zacks Schultern. „Zack hier liebt Bigfoot. Ich kann einen anderen Fan sofort erkennen.“
„Ja, klar“, murmelte Vicar gerade laut genug, dass sie es hören konnten.
Falls er ihn überhaupt gehört hatte, ignorierte Jesse, was Vicar gesagt hatte. „Also, Zack. Bist du bereit, diesen haarigen Burschen zu sehen?“ Jesse verschränkte ihre Arme miteinander und begann ihn voller Freude vom Eingangsbereich weg und in die Hauptausstellung zu ziehen. „Ich kann es kaum erwarten, alle Fakten über Bigfoot zu erfahren. Wenn ich wirklich Glück habe, sieht Vicar hier eine Stelle, die er erkennt, und kann mich dorthin bringen.
Sie gingen in den nächsten Raum, wo gerade ein einstündiger Dokumentarfilm gezeigt wurde. Jesse kümmerte es nicht, dass andere Leute da waren, die den Film ansahen. Er wandte sich an Zack und fragte: „Willst du mitkommen, wenn wir nach Bigfoot suchen?“
Zack zögerte. Dies war schon weit außerhalb seiner Komfortzone. Andererseits war Jesses Enthusiasmus ziemlich ansteckend. Aber Jesse ließ ihm nicht einmal Zeit zu antworten. „Natürlich willst du das. Gib mir deine Nummer und ich sage dir, wann wir auf die Suche nach Bigfoot gehen. Ich hoffe, dass ich schon nächstes Wochenende losziehen kann.“
Das nächste, was Zack mitbekam, war, dass Jesse sein Telefon hatte und seine Nummer heraussuchte. Er hatte keine Ahnung, was los war. Aber andererseits war das in Zacks Welt ganz normal. Die Leute um ihn herum neigten dazu, einfach die Kontrolle zu übernehmen und Dinge für ihn zu entscheiden. Normalerweise waren es seine Mutter und sein Chef, und er wurde gezwungen, Dinge zu tun, die er hasste.
Als Jesse also anfing, die Kontrolle zu übernehmen, ließ Zack ihn einfach gewähren. Dieses Mal könnte es ihm zumindest tatsächlich Spaß machen.
„Soll das ein Witz sein?“ Cullen Burke sah auf die Unterlagen, die Jennifer ihm reichte. In großen roten Buchstaben war quer über die Seite das Wort ABGELEHNT gestempelt.
Immerhin hatte Jennifer den Anstand, ein wenig verlegen zu wirken. Sie zuckte die Achseln. „Tut mir leid. Mir wurde gesagt, ich solle alle Anfragen ablehnen, wenn Ryder neue potenzielle Geschäftsinhaber schickt.“
„Häh?“ Das ergab für Cullen keinen Sinn. Nach dem, was Ryder ihm erzählt hatte, versuchte die Stadt Cedar Falls zu wachsen. Das lief sogar ziemlich gut, der Anzahl an neuen Unternehmen, von denen Ryder ihm erzählt hatte, nach zu urteilen. „Aber ich dachte, in Cedar Falls sind neue Geschäfte erwünscht.“
Jennifer musterte ihn einen Moment lang. Dann seufzte sie leise und legte ihre Hände auf den Schreibtisch vor sich. „Sie scheinen ein netter Kerl zu sein. Also werde ich ehrlich zu Ihnen sein. Der Bürgermeister mag Ryder nicht und auch nicht die neuen Leute, die er in die Stadt gebracht hat. Wenn Sie hören könnten, wie er immer und immer und immer und immer wieder darüber schimpft, wüssten Sie, dass er nichts lieber hätte, als einen Grund, all die Geschäfte zu schließen, die in den letzten Jahren eröffnet wurden.“
„Aber warum?“ Auch das ergab für Cullen keinen Sinn. Ryder hatte ihm nicht gesagt, dass ihm möglicherweise tatsächlich eine Gewerbeerlaubnis verweigert werden könnte. Nachdem er seine Zelte abgebrochen hatte und durch das halbe Land gezogen war, gab es kein Zurück mehr, vor allem, da er vor seiner Abreise mehr als eine Brücke hinter sich abgebrochen hatte.
Jennifer schüttelte den Kopf und seufzte erneut leise. „Nun, das ist nicht offiziell, aber wenn Sie mich fragen, gefällt es dem Bürgermeister nicht, dass so viele Schwule in diese Stadt gekommen sind. Ich persönlich sehe nicht, was daran schlimm ist, aber er will nicht, dass irgendjemand die Stadt verändert.“
Cullen starrte sie mehrere Augenblicke lang sprachlos an. Die Dinge, die er von ihr hörte, und die Geschichte, die er von Ryder gehört hatte, waren völlig verschieden. Ryder schien zu glauben, dass Cedar Falls wachsen wollte, aber wenn der Bürgermeister selbst das nicht wollte, konnte Cullen auf keinen Fall dort bleiben.
Er brauchte Hilfe. Jennifer war die Einzige, die anwesend war, also fragte er sie: „Was soll ich tun?“
Ihr Blick wanderte nach rechts zu einer Tür mit der Aufschrift Büro des Bürgermeisters. „Der Bürgermeister ist der Einzige, der diese Entscheidung ändern kann. Ich schlage vor, Sie sprechen mit ihm.“
Cullen hatte überhaupt nichts dagegen. Er würde dem Bürgermeister seine Meinung sagen. Er war nicht allzu überrascht, dass der Bürgermeister einer kleinen Südstaatenstadt schwulenfeindlich war, aber dass er einem schwulen Mann tatsächlich die Eröffnung eines Geschäfts verwehrte, ging zu weit, und Cullen war mehr als bereit, das deutlich zu machen, selbst wenn er dafür einen Anwalt engagieren musste.
Als er auf das Büro des Bürgermeisters zuging, hörte er, wie sich hinter ihm die Haupttüren öffneten. „Cullen. Was machst du hier?“
Apropos jemandem seine Meinung sagen: Cullen wandte sich Ryder zu, der zu spät zu ihrem Treffen gekommen war. „Warum hast du mir nicht gesagt, dass ich keine Gewerbeerlaubnis bekommen würde?“
Ryder sah verwirrt aus. „Wovon redest du?“ Er warf Jennifer einen Blick zu. „Stimmt etwas mit seiner Bewerbung nicht?“
Jennifer sah aus, als würde sie am liebsten unter ihren Schreibtisch kriechen. „Ähm, also, es ist nicht unbedingt so, dass etwas nicht stimmt.“
Als sie weiter zögerte, hatte Cullen Mitleid mit ihr. Sie hatte dies nicht zu verantworten. Sie war nur die Überbringerin der Nachricht. „Offenbar hat der Bürgermeister eine Regelung erlassen, dass jedem, der mit Ihnen in Verbindung steht, in dieser Stadt die Gewerbeerlaubnis verweigert wird.“
Ryders Gesicht zeigte einen stürmischen Ausdruck, als er wütend auf die Tür hinter Cullen starrte. „Wissen Sie zufällig, ob der Bürgermeister da ist?“, fragte er Jennifer.
Jennifer nickte mit einem breiten Lächeln im Gesicht. „Das ist er allerdings.“
Ryder nickte ihr dankend zu und ging direkt zur Tür, ohne sich auch nur die Mühe zu machen, anzuklopfen, ehe er sie öffnete. Cullen folgte ihm dicht auf den Fersen. Es ging hier um seinen Lebensunterhalt. Er würde auf keinen Fall draußen warten, während Ryder mit dem Mann sprach.
Er hörte, wie die Eingangstür noch einmal aufschwang, als er gerade die Schwelle zum Vorzimmer des Bürgermeisters überschritt. Er hörte, wie jemand fröhlich „Guten Morgen, Jennifer“ sagte. „Wie geht es meiner Lieblingsangestellten in der Abteilung für Geschäftslizenzen heute?“
Cullen drehte sich um und sah, wie Jennifer vor dem Neuankömmling den Kopf schüttelte und mit den Augen rollte. „Ich bin die einzige Angestellte in der Abteilung für Geschäftslizenzen in Cedar Falls, Jesse Grant.“
Bis jetzt hatte Cullen nur Geschichten über Jesse Grant gehört. Aber selbst wenn er Jennifer seinen Namen nicht hätte sagen hören, wusste er, dass dieser Mann – dessen Haare ihm fast bis zum Hintern reichten und der grell neonfarbene Stiefel mit mindestens sieben Zentimeter hohen Absätzen und schwarze, hautenge Shorts trug, die kaum etwas bedeckten, dazu ein T-Shirt in der gleichen Farbe wie die Stiefel und der knallpinken Aufschrift „Meine Meinung zu sagen ist leicht. Es taktvoll zu tun, nicht so sehr“ Jesse Grant war. Sein Ruf war legendär, behauptete jeder, mit dem Cullen gesprochen hatte.
„Das macht Sie nicht weniger zu meiner Lieblingsangestellten“, sagte Jesse und grinste Jennifer breit an.
Cullen hörte den Rest nicht, als er und Ryder sich der Person näherten, die er für die Sekretärin des Bürgermeisters hielt. Auf ihrem Namensschild stand Isadora.
„Isadora, ich muss mit dem Bürgermeister sprechen.“ Ryder fragte nicht, er verlangte es, was Cullen nur recht war.
Er war noch nie jemand gewesen, der darauf wartete, dass das Leben ihm etwas zuspielte. Wenn er etwas wollte, ging er los und packte es bei den Hörnern. In manchen Fällen seines Lebens war das ziemlich wörtlich gemeint, da er einige Jahre lang Bullenreiter gewesen war.
Isadora machte sich nicht einmal die Mühe, aufzublicken oder wahrzunehmen, dass sie beide da waren.
Ryder legte seine Hände auf den Schreibtisch der Sekretärin und beugte sich ein wenig vor. Es bestand kein Zweifel, dass die Frau wusste, dass sie da waren. „Isadora, Sie können versuchen, uns zu ignorieren, solange Sie wollen, aber ich gehe nicht, bis ich den Bürgermeister gesehen habe, und ich weiß, dass er hier ist.