8,99 €
Michael Köhlmeier hat etwas Ungewöhnliches gewagt: Seinen Homer im Kopf, hat er in vierzehn Rundfunkfolgen die Sagen des klassischen Altertums frei erzählt. Den lockeren und leichten Ton behielt er in der Buchfassung bei - und bietet damit dem Leser ein einmaliges Leseerlebnis und Lesevergnügen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Mehr über unsere Autoren und Bücher:
www.piper.de
ISBN 978-3-492-97220-8
August 2015 © Piper Verlag GmbH, München/Berlin 1996 Covergestaltung: semper smile, München Covermotiv: Archiv für Kunst und Geschichte, Berlin Datenkonvertierung: CPI books GmbH, Leck
Sämtliche Inhalte dieses E-Books sind urheberrechtlich geschützt. Der Käufer erwirbt lediglich eine Lizenz für den persönlichen Gebrauch auf eigenen Endgeräten. Urheberrechtsverstöße schaden den Autoren und ihren Werken. Die Weiterverbreitung, Vervielfältigung oder öffentliche Wiedergabe ist ausdrücklich untersagt und kann zivil- und/oder strafrechtliche Folgen haben.
Singe mir, Muse…
Von Athene und der Erfindung der Flöte – Von Marsyas und Apoll – Von Orpheus und Eurydike – Von eifersüchtigen Frauen – Von einem träumenden Hirtenknaben
Sollen wir bei der Schöpfungsgeschichte beginnen, also wie Himmel und Erde aus dem Chaos entstanden? Weiter zurückgreifen läßt sich nicht, denn im Chaos war nichts, wovon man berichten könnte. Es läge nahe, beim Anfang zu beginnen, also an dem Punkt oder Zeitpunkt oder wie man diesen Moment nennen will, an dem es dem Ungeteilten gefiel, sich zu teilen. – Wir tun es nicht. Wir werden von der Schöpfungsgeschichte erst später erzählen. Für uns stehen am Beginn nämlich nicht Chaos und Ursprung, sondern die Sänger, die uns all diese Geschichten erzählen, auch die Geschichte von der Entstehung der Dinge und der Götter und der Menschen. Deshalb will ich den Anfang den Sängern geben.
Ich möchte zunächst von einem kleinen, unbeachteten Musikanten erzählen, nämlich vom unglücklichen Satyr Marsyas. Und diese Geschichte fängt bezeichnenderweise nicht mit diesem komisch-wunderlichen Waldwesen an, sondern mit der ebenso prominenten wie gestrengen Göttin Pallas Athene.
Die Göttin Pallas Athene streifte einst durch die Wälder und fand einen Doppelknochen – ich weiß nicht, was genau darunter zu verstehen ist–, einen von Ameisen ausgehöhlten und gesäuberten Doppelknochen, und in diesen Doppelknochen bohrte sie Löcher, und da war er eine Flöte. Manche behaupten, Athene habe damals die Flöte erfunden. Die Sagen liefern uns ja oft die Entstehungsgeschichte der Dinge, die uns umgeben, wie diese Dinge gegründet, erfunden, gefunden wurden. Bei der besagten Doppelrohrflöte ist zu bemerken, daß sie mit unserer heutigen Flöte nicht zu vergleichen ist. Man muß sich ein Rohr vorstellen, in das ein Blatt geklemmt ist, das in Schwingung gerät, wenn es angeblasen wird, und einen quäkenden Ton von sich gibt, der dann durch Manipulation der beiden Flötenschächte moduliert wird. Aulos wurde das Instrument genannt, und der Aulos war mindestens soviel ein Vorläufer des Dudelsacks wie unserer Blockflöte. Nicht gerade das edelste der Instrumente, und wir werden sehen, die große Pallas Athene konnte sich, zumindest was den Instrumentenbau betrifft, mit ihrem Halbbruder Hermes nicht vergleichen.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!