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Viele Menschen verstehen Behördenbriefe, Produktbeschreibungen oder Informationstexte nicht. Das frustriert nicht nur, es macht auch Mehr-Arbeit für alle Beteiligten. Die einfache Sprache bietet ein umfassendes Konzept, um Texte verständlicher zu machen. In dieser Broschüre erhalten Sie eine kompakte Einführung in die einfache Sprache. Die Leitlinien helfen Ihnen, das Ganze praktisch umzusetzen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 44
Einleitung
Teil I: Warum brauchen wir einfache Sprache?
2.1 Was ist einfache Sprache?
2.2 Warum verwenden wir nicht die Leichte Sprache?
2.3 Vorteile und Grenzen der einfachen Sprache
2.4 Warum schreiben wir kompliziert?
2.5 Die Zielgruppe der einfachen Sprache
2.6 Lesen und Verstehen
2.7 Muss ich alle Texte in einfacher Sprache schreiben?
2.8 Die Sprache des Lesers
2.9 Gesetzliche Situation der einfachen Sprache?
Teil II: Die Leitlinien für einfache Sprache
3.1 Die Ebene der Wörter
Vermeiden Sie unbekannte Wörter
Erklären Sie unbekannte Wörter
Ziehen Sie Verben vor und vermeiden Sie Substantivierungen
Vermeiden Sie gehäufte Substantive
Vermeiden Sie Adjektive
Vermeiden Sie Abkürzungen
Vermeiden Sie Synonyme
Vermeiden Sie zusammengesetzte Wörter
Vermeiden Sie Füllwörter
Vermeiden Sie Silbentrennung
Bieten Sie ein Wörterbuch an
3.2 Sätze und Formulierungen
Seien Sie präzise
Machen Sie nur eine Aussage pro Satz
Verwenden Sie höchstens 14 Wörter pro Satz
Halten Sie Substantiv und Verb zusammen
Verzichten Sie auf Rückbezüge
Ziehen Sie positive Aussagen vor
Nennen Sie zunächst die Regel und dann die Ausnahme
Schreiben Sie aktiv
Verwenden Sie eine persönliche Ansprache
Vermeiden Sie Zwischensätze und Nebensätze
Verwenden Sie einfache Aussage-Formen
Verwenden Sie lebensnahe Beispiele
3.3 Interpunktion und Formatierung
Formatieren Sie den Text leserfreundlich
Verwenden Sie möglichst nur zwei Satzzeichen pro Satz
Verwenden Sie Hervorhebungen sparsam
Wählen Sie eine gut lesbare Schriftart und Schriftgröße
3.4 Strukturierung von Informationen
Ordnen Sie die Informationen sinnvoll
Stellen Sie wichtige Informationen an den Anfang des Textes
Wiederholen Sie sich
Verwenden Sie Zwischen-Überschriften
Strukturieren Sie den Text logisch
Lassen Sie unnötige Informationen weg
Setzen Sie Pflicht-Informationen ans Ende
3.5 Weitere Hinweise
Verwenden Sie Visualisierungen
Verwenden Sie einfache Tabellen
Bieten Sie Zusammenfassungen an
Gestalten Sie Ihre Inhalte einheitlich
Anhang: Tipps und Hilfsmittel
4.1 Stellen Sie sich einen Muster-Leser vor
4.2 Finden Sie einen kritischen Gegen-Leser
4.3 Passen Sie Ihre Richtlinien an
4.4 Schreiben Sie einfach
4.5 Lassen Sie den Text eine Weile liegen
4.6 Technische Hilfsmittel
Statistische Analyse-Tools
Das Language Tool
Das Programm Papyrus Autor
4.7 Weiterführendes
Mehr als 40 Prozent der Deutschen können Texte nur schlecht oder gar nicht verstehen. Tatsächlich haben wir alle gelegentlich Probleme dabei, Texte zu verstehen: Denken Sie an das letzte Mal, als Sie einen Text nicht verstanden haben. War es vielleicht eine Anleitung? Oder eine Theaterkritik in der Zeitung? Oder die Präsentation eines Kollegen?
Die Lösung für unser Nicht-Verstehen ist die einfache Sprache. Die einfache Sprache kann von rund 85 Prozent der Deutschen verstanden werden. Mit dieser Broschüre möchte ich Sie dabei unterstützen, Texte in einfacher Sprache zu schreiben.
Diese Broschüre richtet sich an Personen, die gelegentlich oder regelmäßig für andere Menschen schreiben. Diese Personen nenne ich Verfasser. In dieser Broschüre geht es nur um Sach- und Informationstexte. Die Anforderungen an literarische Texte werde ich nicht behandeln.
Sie sind ein erfahrener Leser. Deswegen habe ich nicht alle Leitlinien der einfachen Sprache in dieser Broschüre konsequent umgesetzt. Sie werden einige längere Sätze und komplizierte Wörter finden. Dass soll Ihnen zeigen, dass Sie die Leitlinien nicht wortwörtlich umsetzen müssen. Die erste Anforderung der einfachen Sprache lautet: Orientieren Sie sich daran, was Ihre Zielgruppe versteht. Deswegen spreche ich auch von Leitlinien und nicht von Regeln.
Die Leitlinien zur einfachen Sprache sollen Ihnen zeigen, wo die Stolpersteine liegen. Sie müssen selbst entscheiden, ob und wie Sie die Leitlinien umsetzen. In jedem Bereich gibt es bestimmte Konventionen und Gewohnheiten. Als Verfasser haben Sie bestimmte Vorstellungen davon entwickelt, wie eine gute Formulierung aussieht. Diese Gewohnheiten können Sie nicht sofort ablegen. Seien Sie jedoch offen dafür, Gewohnheiten zu überprüfen und Konventionen zu hinterfragen. „Es ist schon immer so gemacht worden“ oder „Man macht es nun mal so“ ist keine gute Begründung für einen unverständlichen Text.
Sie schreiben die Texte nicht für sich selbst. Und Sie nehmen auch nicht an einem Schreib-Wettbewerb für Deutschlands schönsten Text teil. Sie schreiben den Text für den Leser. Und auf den Leser kommt es an. Wenn er Ihren Text nicht versteht, war Ihre Mühe umsonst.
Die Broschüre besteht aus zwei Teilen: Im ersten Teil lege ich die theoretischen Grundlage für die einfache Sprache. Es geht um das Was, das Warum und das für Wen. Diesen Teil können Sie überspringen, wenn sie diese Informationen nicht benötigen. Der zweite Teil besteht aus den Leitlinien für einfache Sprache. Im Anhang finden Sie Hinweise, wie Sie die einfache Sprache leichter umsetzen können.
Zu mir selbst: Ich interessiere mich schon seit meiner Zeit an der Universität dafür, wie Texte möglichst verständlich gestaltet werden können. Ich bin ein Bücherwurm und habe es geliebt, mich quer durch die Universitäts-Bibliothek zu lesen. Schnell fiel mir auf, dass viele Texte, vor allem aus der Geisteswissenschaft, schwer zu verstehen sind. In einem Lehrgang zum Online-Redakteur lernte ich die journalistischen Schreibregeln. Seit dem habe ich zwei Bücher, einige Broschüren und hunderte Blogbeiträge, Artikel und Nachrichten geschrieben.