Barrierefreiheit im Web 2.0 - Domingos de Oliveira - E-Book

Barrierefreiheit im Web 2.0 E-Book

Domingos de Oliveira

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Beschreibung

Das Web 2.0 hat für behinderte Menschen viele Möglichkeiten geschaffen. Vor allem können sie sich dort austauschen und gegenseitig unterstützen. Leider stoßen sie dabei, nach wie vor, auf Barrieren. In diesem Leitfaden erfahren Sie, wie Sie Ihre Inhalte auf Facebook und Co. barrierefrei anbieten können. Dabei stehen weniger die einzelnen sozialen Netzwerke im Vordergrund. Es geht vor allem um die Zugänglichkeit der unterschiedlichen Medientypen Text, Bild, Audio und Video. Die Zielgruppe für diesen Leitfaden sind Personen, die Inhalte für Social Media erstellen. Dazu gehören Social-Media-Redakteure, aber auch Dienstleister wie Content-Agenturen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 38

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Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Teil 1

Behinderte Menschen im Web 2.0

2.1 Aktivitäten im Web 2.0

2.2 Barrieren im Web 2.0

Teil II

Barrierefreiheit in Social Media

3.1 Nutzungswege für Web 2.0

3.2 Barrierefreie Inhalte

3.3 Texte

Einfache Sprache

Leichte Sprache

3.4 Bilder

Bilder auswählen

Bilder bearbeiten

Bilder beschreiben

3.5 Verlinkungen

3.6 Audio und Video

Das Texttranskript

Untertitel für Videos

Audiodeskription für Videos

3.7 Diskriminierungsfreie Inhalte

3.8 Behinderte Menschen einbeziehen

Teil III

Social Media konkret

4.1 Facebook

4.2 YouTube

4.3 Twitter

Zum Weiterlesen

1. Einleitung

Für viele Menschen hat sich das Web 2.0 zum täglichen Begleiter entwickelt. Für behinderte Menschen spielt es aber eine ganz besondere Rolle. Warum das so ist und wie Sie Ihre Inhalte möglichst barrierefrei anbieten können, erfahren Sie in diesem Leitfaden.

Der Leitfaden richtet sich sowohl an Social-Media-Redakteure als auch an Aktivisten oder Privatpersonen, die ihre Kommunikation so gestalten möchten, dass sie für eine große Zahl von Menschen zugänglich ist.

Im ersten Teil werde ich die verschiedenen Barrieren behandeln, die das klassische Web und Web 2.0 mit sich bringen. Im zweiten Teil geht es um die unterschiedlichen Medien: Sie erfahren, worauf Sie bei Texten, Bildern und Videos achten sollten und wie Sie diese zugänglicher gestalten können. Im dritten Teil geht es um die besonderen Anforderungen der heute verbreiteten Netzwerke.

Ich werde in dieser Broschüre nur soziale Netzwerke behandeln. In sozialen Netzwerken geht es darum, mit einer großen Öffentlichkeit zu kommunizieren. Plattformen wie WhatsApp sind für die Kommunikation zwischen Individuen oder in geschlossenen Gruppen gedacht.

Wegen der Vielzahl der Plattformen habe ich mich im dritten Teil auf die aktuell relevantesten Systeme konzentriert: Facebook, Twitter und YouTube. Wenn man die Regeln kennt, lassen sie sich auch auf weitere Plattformen wie Google+ übertragen.

Die Plattformen entwickeln sich ständig weiter. Deswegen ist der dritte Teil eine Momentaufnahme. Verfolgen Sie die Aktivitäten des jeweiligen Netzwerks, um über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden zu sein. Die im ersten und zweiten Teil behandelten Informationen bleiben bis auf Weiteres aktuell. Ich verwende die Begriffe Web 2.0, Social Media und Social Web synonym.

2. Teil 1

Behinderte Menschen im Web 2.0

Leider gibt es keine aktuellen Statistiken darüber, wie stark Social Media von behinderten Menschen genutzt wird. Die letzte Studie ist aus dem Jahr 2007 und wurde von der Aktion Mensch durchgeführt. Die Studie heißt „Web 2.0 barrierefrei“ und ist nach wie vor lesenswert. Im Wesentlichen gab es zwei in unserem Zusammenhang interessante Ergebnisse:

Behinderte Menschen sind stärker im Web aktiv als Nicht-Behinderte.

Behinderte Menschen entwickeln teils aufwendige Strategien, um sich Inhalte zugänglich zu machen.

Auch wenn die Studie schon fast zehn Jahre alt ist, dürften die Ergebnisse im Wesentlichen immer noch aktuell sein. Folgende Gründe lassen sich dafür anführen:

Ein wichtiger Faktor ist die rasante Verbreitung von Smartphones und mobilen Internetzugängen in den letzten Jahren. Die Betriebssysteme Android und iOS verfügen über eingebaute Bedienungshilfen, so dass auch sinnes-, körper- und lernbehinderte Menschen diese Geräte oft leichter als klassische Computer nutzen können. Viele behinderte Menschen gehören außerdem zur ärmeren Bevölkerungsgruppe. Sie greifen deshalb eher auf die günstigeren mobilen Internetzugänge zurück.

Viele Studien wie die ARD/ZDF-Online-Umfrage zeigen, dass immer mehr ältere Menschen im Internet und Web 2.0 aktiv sind. Unter älteren Menschen finden sich auch überdurchschnittlich viele behinderte Menschen.

Behinderte Menschen sind häufig sozial isoliert. Sie sind darauf angewiesen, ihre sozialen Kontakte über das Internet zu pflegen. In vielen Fällen sind sie durch ihre Behinderung oder durch mangelnde räumliche Barrierefreiheit nicht mobil. Rollstuhlfahrer können nicht ohne Weiteres die Kneipe an der Ecke oder das Theater in der nächsten Großstadt besuchen.

Behinderte Menschen sind häufig arbeitslos oder im Ruhestand. Dadurch reduzieren sich soziale Kontakte etwa zu Arbeitskollegen. Für viele dieser Menschen hat sich das Web 2.0 zum Ersatz für direkte soziale Kontakte entwickelt.

Last but not least: Der Austausch von behinderten Menschen untereinander kann relativ schwierig sein. Die Gruppen sind teils recht klein und weit verstreut. Es gibt etwa 100.000 Blinde und 80.000 Gehörlose in Deutschland. Im Wesentlichen sind sie aber über das ganze Land verteilt. Wer sich als Gehörloser mit anderen Gehörlosen austauschen möchte und sich vielleicht mit der Gehörlosen-Community in seiner Heimatstadt nicht versteht, kann auf das Web 2.0 ausweichen.