Sammelband Taijiquan  Sawah Kuen - Stefan Wahle - E-Book

Sammelband Taijiquan Sawah Kuen E-Book

Stefan Wahle

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Beschreibung

Dieser Sammelband ist ein offizielles Lehrbuch der Sawah Qigong und Taijiquan Gesellschaft. Das Taijiquan im Sawah Stil wird mit über 350 Fotos im Detail dargestellt. Jeder kleine Zwischenschritt ist erkennbar und insbesondere für Anfänger nachvollziehbar. Ergänzt wird das Ganze durch ausführlich erklärende Texte. Weitere Infos unter: www.sw-sportbuch.de und www.sawah-qigong.de Der studierte Diplom-Sozialökonom und Diplom-Sozialwirt Stefan Wahle ist seit 30 Jahren im Trainergeschäft tätig. Er betreibt seit 1985 Kampfkünste, ist Lehrer für Qigong (BVTQ und DDQT) sowie lizenzierter Fitnesstrainer. Stefan Wahle hat bereits diverse Sportratgeber veröffentlicht und ist Mitglied in der Bundesvereinigung für Taijiquan und Qigong e.V.. Seine Qigong-Kurse sind von den gesetzlichen Krankenkassen im Rahmen der Prävention anerkannt.

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Seitenzahl: 71

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Offizielles Lehrbuch

der

Sawah® Qigong und Taijiquan Gesellschaft

®

www.sawah-qigong.de

www.facebook.com/SawahQigong

Sport Awards 2011 der Martial Arts Association

Aufnahme in die Hall of Fame und Verleihung der Dragon Medal

Inhaltsverzeichnis

1. Vorwort

2. Teil 1: Kurze Form Sawah Kuen

3. Teil 2: 24er Pekingform

Buchempfehlungen

Über den Autor

Vorstellung der Gesellschaft

1. Vorwort

Der erste historische Beleg ergab sich in der Mitte des 16. Jahrhunderts aus dem Buch „Die verschiedenen Formen des Boxkampfes“ (Quanjing) von General Qi Jiguang, in dem einige Techniken und deren Bezeichnungen auftauchten, die heute noch im Taijiquan gebräuchlich sind. Ab dem 17. Jahrhundert entwickelte sich der Chen Stil, der als Vater aller Taiji-Stile gesehen wird. Nachfolgend entwickelten sich aus diesem Stil weitere Hauptstile (Yang, Wu/Hao, Wu und Sun), deren Bezeichnungen sich aus den Namen der jeweiligen Familien ergaben. Die beiden Wu Stile entstammen unterschiedlichen Familien, die nichts miteinander zu tun hatten. Aus diesen 5 Familienstilen wiederum leiteten sich viele Variationen ab.

Der Untertitel dieses Buches lautet „Meditation in Bewegung“ und beschreibt einen angenehmen Nebenaspekt des Ganzen. Bei der Praktizierung der Form wird die ganze Konzentration auf die Bewegungsausführung gelenkt. Dies macht den Geist frei und führt uns in einen meditativen, beruhigenden Zustand, der sich positiv auf Körper und Geist auswirkt.

Des Weiteren können durch die Bewegungen die Meridiane (Energieleitbahnen) durchlässig gemacht und von Blockaden befreit werden, um den freien Fluss des Qi (der Lebensenergie) zu verbessern. Dies wirkt auf den Organismus kräftigend und beugt Krankheiten vor. Insbesondere hat Taiji also eine präventive Wirkungsweise auf die Gesundheit.

Bezüglich der Atmung sollte sich der Anfänger zunächst ausschließlich auf das Erlernen der korrekten Bewegungsausführung konzentrieren und der Atmung ihren natürlichen Lauf lassen, ohne ihr weitere Beachtung zu schenken. Der Körper nimmt sich diesbezüglich, was er braucht. Wird die Form ablauftechnisch beherrscht, kann zur tieferen Bauchatmung übergegangen werden. Dabei sind folgende Grundsätze zu beachten:

beim Zurückziehen, Anwinkeln der Arme: einatmen

beim Vorgehen, Schritte setzen: ausatmen

beim Hochgehen, Anheben der Beine: einatmen

beim Tiefgehen, Ausstrecken der Arme/Beine: ausatmen.

Im Gegensatz zum Qigong, wo der Fluss der Lebensenergie durch Atmung, geistige Steuerung und Bewegung quasi als Hauptaufgabe beeinflusst werden soll, ist die Steuerung des Qi bei Taijiquan nur ein Nebenaspekt. Taijiquan hat seinen Ursprung in den Kampfkünsten und der Sawah Stil trägt diesem Umstand Rechnung, indem seine Figuren einen nachvollziehbaren Bezug zu Selbstverteidigungstechniken haben. Ich werde in diesem Buch bei der Darstellung der einzelnen Bewegungsbilder darauf gesondert eingehen, indem ich die praktische Anwendung der jeweiligen Technik gegen einen Angreifer aufzeige.

Ich wünsche viel Spaß und Erfolg beim Üben!

Stefan Wahle

Teil 1

Kurze Form Sawah Kuen

Inhaltsverzeichnis

1. Einführung

2. Grundstellungen

2.1. Ausgangsstellung

2.2. Neutralstellung

2.3. Bogenstellung

2.4. Reiterstellung

2.5. Leere-Schritt-Stellung

3. Schritte

3.1. Seitwärtsschritt

3.2. Bogenschritt vorwärts

3.3. Bogenschritt rückwärts

4. Handhaltungen

4.1. Weidenblatt

4.2. Faust

4.3. Schwertfinger

5. Taijiquan Sawah Kuen Kurzform mit 12 Figuren

5.1. Das Qi wecken

5.2. Grifflösen

5.3. Fußstoß vorwärts rechts, offene Hände

5.4. Fußstoß vorwärts links, Fäuste an Hüfte

5.5. Fauststöße in Reiterhaltung jeweils 3 x

5.6. Doppelte Schwertfinger rückwärts jeweils 3 x

5.7. Doppelter Handflächenstoß 3 x

5.8. Tiefblock nach außen und Schwertfinger abwärts

5.9. Unterarmblock nach außen (4 x Rückwärtsgehen)

5.10. Faustrückenschlag vorwärts mit 180°-Wendung

5.11. Hände kreuzen

5.12. Das Qi zum Ursprung zurückführen

6. Kurzübersicht Sawah Kuen Kurzform

1. Einführung

Die „Taijiquan Sawah Kuen 12er Kurzform“ ist eine Ansammlung von aneinandergereihten Körperübungen aus dem Bereich Taijiquan/Tai Chi Chuan, die aus zwölf „Figuren“ bzw. „Bewegungsbildern“ zusammengesetzt ist. Der Bewegungsablauf erfolgt langsam fließend und ist vergleichbar mit einer Kata aus den japanischen Kampfkünsten. Taijiquan ist teilweise auch unter dem Begriff „Schattenboxen“ bekannt geworden.

Wir beginnen mit den Grundstellungen, also den verschiedenen Stellungen von Füßen und Beinen, beschäftigen uns dann mit der richtigen Schritt-Technik und den verschiedenen Handhaltungen in der dann folgenden Form. Unter Gliederungspunkt 6. wird dann zum Abschluss die Form in der Kurzübersicht dargestellt.

2. Grundstellungen

2.1. Ausgangsstellung

1

Bei der Ausgangsstellung stehen beide Füße zusammen und zeigen nach vorne. Die Knie sind durchgestreckt. Die Arme hängen rechts und links am Körper anliegend herab. Das Körpergewicht ist gleichmäßig auf beide Beine verteilt. Der Blick ist nach vorne gerichtet.

2.2. Neutralstellung

2

In der Neutralstellung stehen die Füße etwa schulterbreit auseinander und zeigen nach vorne. Die Knie sind leicht gebeugt. Das Körpergewicht ist gleichmäßig auf beide Beine verteilt.

2.3. Bogenstellung

3

In der Bogenstellung stehen beide Füße einen großen Schritt diagonal auseinander, wobei die Zehen nach vorne gerichtet sind. Das vordere Bein ist im Knie 135° angewinkelt und trägt 60% des Körpergewichtes.

Das hintere Bein ist durchgestreckt und trägt 40% des Gewichtes.

Der Oberkörper ist senkrecht aufgerichtet.

2.4. Reiterstellung

4

Bei der Reiterstellung stehen die Füße nahezu mit doppelter Schulterbreite auseinander und die Zehen zeigen nach vorne. Die Knie sind stark gebeugt. Das Körpergewicht ist gleichmäßig auf beide Beine verteilt. Der Körperschwerpunkt wird tief abgesenkt.

Der Rücken ist gerade, der Hals gestreckt und der Blick nach vorne gerichtet.

2.5. Leere-Schritt-Stellung

5

Variation 1

Beide Füße stehen eine Schrittlänge nach vorne diagonal auseinander. Das hintere Bein ist gebeugt und trägt das Körpergewicht. Wir „sitzen“ quasi auf dem hinteren Bein. Der hinter Fuß zeigt dabei in einem 45°-Winkel nach außen. Der vordere Fuß ist nur leicht mit dem Fußballen aufgesetzt und wird nicht belastet. Die Ferse schwebt einige Zentimeter über dem Boden. (Anwendung bei Figur Nr. 8 der 12er Kurzform Sawah Kuen)

Variation 2

6

Die Variation 2 der Leere-Schritt-Stellung entspricht der Ausführung der Variation 1 mit dem einzigen Unterschied, dass jetzt die Ferse nur einige Millimeter und nicht Zentimeter über dem Boden schwebt. Sie findet Anwendung bei der Figur Nr. 9 der in diesem Buch präsentierten Taijiquan Form.

3. Schritte

3.1. Seitwärtsschritt

7

Wir beginnen in der Ausgangsstellung und wollen einen Schritt seitwärts nach links gehen.

8

Wir verlagern zunächst das Körpergewicht auf das rechte Bein, winkeln das linke Knie an und rollen den linken Fuß von der Ferse beginnend auf den Fußballen hoch.

9

Der linke Fuß wird angehoben und schulterbreit auf dem Fußballen nach links abgesetzt.

10

Der Fuß wird vom Ballen beginnend zur Ferse abgerollt bis die gesamte Sohle aufliegt. Dann wird das Gewicht gleichmäßig auf beide Beine verteilt. Wir befinden uns in der Neutralstellung

3.2. Bogenschritt vorwärts

11

Wir starten in der linken Bogenstellung.

12

Das Gewicht wird auf das hintere Bein verlagert, dessen Knie dabei leicht gebeugt wird. Die linke Fußspitze wird angehoben und 45° nach außen gedreht. Die Ferse bleibt dabei auf dem Boden und dient als Drehpunkt. Das vordere Knie wird gestreckt.

13

Die linke Fußsohle wird komplett aufgesetzt und zunehmend mit dem Körpergewicht belastet, so dass die hintere Ferse angehoben werden kann.

14

Der rechte Fuß steppt mit einem Schritt an das linke Standbein heran und wird auf den Zehen mit angehobener Ferse kurz abgesetzt.

15

16

Der rechte Fuß wird angehoben, mit der Ferse beginnend diagonal einen Schritt nach vorne-rechts mit nach vorne zeigenden Zehen abgesetzt und dann auf die ganze Fußsohle abgerollt.

17

Der vordere Fuß wird zunehmend mit Gewicht belastet und die hinteren Zehen nach vorne ausgerichtet, so dass wir in der rechten Bogenstellung stehen.

18

19

Nun beginnt alles von vorn: Gewichtsbelastung nach hinten, vordere Fußspitze anheben, 45° nach außen eindrehen, absetzen, belasten und dann mit links an den rechten Fuß heran steppen.

20

21

Den linken Fuß diagonal nach links einen Schritt mit der Ferse beginnen absetzen, belasten und den hinteren Fuß mit nach vorne zeigenden Zehen eindrehen.