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"Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen; der Name des Herrn sei gelobt." So spricht der biblische Dulder Hiob, als ihn eine "Hiobsbotschaft" nach der anderen erreicht. Und der moderne "Dulder" Nico in dieser Geschichte sagt (sinngemäß): "Der Liebesgott hat's gegeben, der Liebesgott hat's genommen und prompt doppelten Ersatz geliefert; der Name des Liebesgottes sei gelobt." Die Sache ist nämlich die: Der Liebesgott nimmt dem Nico sein süßes Betthäschen, um es einem anderen zu geben, und liefert prompt doppelten Ersatz: zwei umwerfend reizvolle Frauenzimmer. Noch dazu erweisen sich beide als ganz schön scharfe Nummern. Nur, zwei unersättliche Betthäschen auf einmal – wird der Nico das schaffen?
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Seitenzahl: 19
Karl Plepelits
Schneewittchen und Rapunzel
(K)ein Märchen
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Inhaltsverzeichnis
Titel
Titelbild
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Impressum neobooks
Es waren einmal zwei Freunde. Der eine hieß Reinhard. Der andere hieß Nico. Reinhard ließ es sich einfallen, eine Housewarming Party zu veranstalten. Für Nico entpuppte sich diese Party als wahre Hochschaubahn der Gefühle. Und wenn sie nicht gestorben sind ...
Also gut. Der Nico, das bin ich. Und der Reinhard, das ist mein bester Freund. Nein, gestorben sind wir alle zwei noch nicht. Im Gegenteil, wir stehen, wie man so sagt, in den besten Jahren. Ich selber bin inzwischen schon geschieden und habe mir ein süßes, junges Betthäschen „zugelegt“. Reinhard war bis vor kurzem „unbeweibt“ und hat sich erst jetzt eine Ehefrau gefunden, die brünette und vollbusige Anja, mit der er allem Anschein nach restlos glücklich ist.
Ihr zu Ehren veranstaltete er also besagte Housewarming Party. Ich war selbstverständlich eingeladen, ebenso mein Betthäschen Sheila, eine typische Irin mit feuerroten Haaren und einer unglaublich feinen, zarten, weißen „Porzellanhaut“, wie sie angeblich für englische und irische Frauen typisch ist, offenbar als Folge des feuchten Klimas. Sie wirkt als Englischassistentin an einem Wiener Gymnasium, demselben, an dem ich selbst Englisch und Latein unterrichte und Reinhard Mathematik und Physik unterrichtet. Na ja, und wenn ich Sheila einfach mein Betthäschen nenne, so sollte ich wohl noch ein wenig deutlicher werden. Wir waren nämlich beide ganz schrecklich verliebt, und besonders Sheilas Liebe zu mir – wie soll ich’s nennen – war einfach himmelstürmend. Oder: überstieg alles, was ich bisher in dieser Hinsicht erlebt hatte.
Vierzehn Teilnehmer zählte ich insgesamt auf dieser Party (mich eingeschlossen): acht Weiblein, sechs Männlein, darunter Reinhards jüngerer Bruder Hugo und ein Spanier namens Carlos, ein ausgesprochener Feschak, neu in Österreich, um Germanistik zu studieren, wie er mir erzählte.
Tanzmusik setzte ein. Natürlich gedachte ich als Erste meine Sheila aufzufordern. Aber siehe da, ich kam zu spät. Carlos hatte sie sich bereits geschnappt und wirbelte sie auf geradezu unanständige Weise durch die Gegend. Na schön. Die Auswahl an Weiblichkeit war eh groß genug. Wie gesagt, es stand sechs zu acht. Sechs Männlein, acht Weiblein.