»Schule!«, schreit der Frieder, und die Oma, die kommt mit - Gudrun Mebs - E-Book

»Schule!«, schreit der Frieder, und die Oma, die kommt mit E-Book

Gudrun Mebs

0,0
4,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Der bewährte Kinderbuchklassiker! Frieder wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich ein Schulkind zu sein. Aber als dann der große Tag da ist, läuft leider nichts so, wie er es erwartet hat. Erst bekleckert er beim Frühstück seine schönen neuen Anziehsachen, dann findet er die Schultüte nicht und dann … Warum bloß ist die Schultür verschlossen? Da kullern Tränen, Aber wie gut, dass der Frieder sich auf seine Oma verlassen kann, denn mit ihr wird es dann doch noch der wunderbarste erste Schultag, den man sich nur vorstellen kann! Band 4 von Oma und Frieder, die so vielen Lesern, kleinen und großen, längst ans Herz gewachsen sind. Perfekt zum Vorlesen!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 44

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Gudrun Mebs

»Schule!«, schreit der Frieder, und die Oma, die kommt mit

Mit Illustrationen von Catharina Westphal

FISCHER E-Books

Inhalt

Frieder12345

»Oma!«, schreit der Frieder und zupft an Omas Rock. »Oma, jetzt komm doch endlich! Die Schule fängt doch gleich an!«

»Ja lässt du mich gleich los, Rotzbub!«, zetert die Oma. »Und schrei nicht so, ich bin doch nicht taub!« Oma steht in der Küche, in aller Frühe, und schmiert Brötchen. Dick mit Butter und Marmelade.

»Oma!«, schreit der Frieder noch lauter und zerrt jetzt mit beiden Händen an Omas Rock. »Oma, die Schule ruft mich. Ganz laut. Ich hab’s gehört!«

»Ich nicht!«, sagt die Oma und fuchtelt mit dem Marmeladenlöffel. »Schulen rufen nicht, dass du’s nur weißt. Und jetzt wird gefrühstückt, wie sich das gehört.«

Und sie greift zum nächsten Brötchen. Vier sind schon fertig, zwei warten noch.

Frieder seufzt tief auf. Immer erst frühstücken! Frühstücken geht heute doch nicht. Wo er doch überhaupt keinen Hunger hat, nicht an seinem ersten Schultag. An einem ersten Schultag, dem wichtigsten Tag überhaupt, da hat kein Kind Frühstückshunger. Er jedenfalls nicht, und er ist doch heute ein ganz besonders wichtiges Kind.

»Oma!«, jammert der Frieder und hüpft, so, wie er immer hüpft, wenn er dringend Pipi machen muss. Muss er aber gar nicht.

»Oma, ich hab überhaupt keinen Hunger. Mein Bauch ist noch ganz voll!«

»Meiner nicht!«, sagt die Oma, und wieder landet auf einem Brötchen ein dicker Marmeladenklacks.

Frieder stöhnt. Wenn die Oma hier noch lange schmiert, dann kommen sie bestimmt zu spät. Dann fängt die Schule ganz bestimmt ohne ihn an. Das wär ja was! Wo doch sein Ranzen frisch gepackt längst in seinem Zimmer wartet. Hefte, Stifte, Radiergummi, Spitzer, alles drin. Viele Male schon hat er nachgeschaut. Vorgestern und gestern und heute früh gleich nach dem Aufwachen. Ranzen auf, alles rausgekippt auf den Boden, genau geschaut, Gott sei Dank. Alles da, was ein Schulkind braucht. Hefte, Stifte … alles wieder rein und Ranzen zugeklappt. Nun muss der bloß noch auf seinen Rücken, und dann geht’s endlich los.

Mit der Oma und auch mit der Schultüte. Die ist vollgestopft mit Überraschungen, das hat die Oma versprochen, viele Male. Vorvorgestern, vorgestern und gestern auch.

Aber, die ist versteckt. Also die Schultüte, nicht die Oma. Da darf er nicht nachgucken, weil Schultüten doch eine Überraschung sind. Das hat die Oma gesagt, und wenn’s die Oma sagt, dann stimmt das auch. Erst, wenn’s losgeht und sie in der Schule sind, darf er gucken.

Es geht aber gar nicht los, nicht mit dem neuen Ranzen, der ungeduldig auf Frieders Rücken wartet, nicht mit der Überraschungsschultüte und nicht mit der Oma.

Die will ja erst frühstücken!

»Oma!«, fleht der Frieder und hüpft um die Oma herum. »Oma, schmier schneller, wir kommen zu spät!«

›Was nicht gar!‹, will die Oma sagen. Aber sie sagt es nicht, sondern kreischt: »Ja spinnst du jetzt?« Weil, vor lauter Hüpferei ist der Frieder auf ihren Fuß gehüpft und ein Brötchen, frisch geschmiert, fällt aus ihrer Hand und landet auf Frieders frisch gewaschenem Pulli und auf Frieders Jeans, nagelneu gekauft für Frieders ersten Schultag. Und jetzt klebt rote Marmelade auf dem Pulli und Butter an den Jeans und auf dem Boden liegt ein zerquetschtes Brötchen.

Plattgehüpft vom Frieder.

Frieder steht starr und reißt die Augen auf. Was ist jetzt das? Seine neuen Schulkind-Sachen! Jetzt sind sie ganz verschmiert und haben Flecken. So verschmierte Kinder dürfen nicht in die Schule, ganz bestimmt nicht.

Frieder reißt die Augen auf, riesengroß. So kann er kein Schulkind werden, auf keinen Fall. Und er hat sich doch schon so drauf gefreut!

»Kind, Bub!«, jammert die Oma und ächzt und kratzt das platte Brötchen vom Boden. »Das gute Brötchen, das isst jetzt keiner mehr.« Frieder schluckt und schluckt und mit dem Schlucken kommen Tränen.

»Oma!« Frieder klammert sich an Omas Rock.

»Oma, mach was, ich bin so dreckig!«

»Ich auch«, seufzt die Oma und wischt an ihrem Rock herum. Da klebt jetzt auch Marmelade und Butter. Von Frieders Pulli auf Omas Bauch. Das hat er nicht gewollt. Heut geht alles, alles schief. Die Schule kann er vergessen. Da kommt er nie hin, nie! Frieder heult los und heult der Oma die Bluse nass.

»Oma, mach was, Oma, mach was, aber schnell!«

»Oma, mach was!«, zetert die Oma. »Ja bin ich denn dein Diener, du Dreckspatz, du?«

Aber dann greift sie nach einem Taschentuch, putzt dem Frieder die Nase und die Tränen weg und sagt:

»Schau, Bub, was geschehen ist, ist geschehen, da beißt die Maus keinen Faden ab. Du ziehst dich jetzt aus und dann ziehst du wieder was Sauberes an. Und genau so mach ich’s auch. Zur Schule kommen wir allemal. Haben wir uns verstanden?«

Frieder schluckt und nickt und schleicht in sein Zimmer. Zur Schule kommen sie allemal, das hat die Oma gesagt. Und wenn’s die Oma sagt, dann stimmt das auch.