Schwitzhütten für Anfänger - Harry Eilenstein - E-Book

Schwitzhütten für Anfänger E-Book

Harry Eilenstein

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Beschreibung

Die Schwitzhütte ist das älteste bekannte Ritual der Menschen und stammt noch aus der Altsteinzeit.    In diesem Buch wird die Geschichte der Schwitzhütte, ihr Aufbau und das Ritual in ihr beschrieben. Der Schwerpunkt dieses Buches ist jedoch die Darstellung der vielen "Zweige" dieses archaischen Rituals: Von ihm stammen die Hügelgräber ab, die Steinkreise, die Mandalas, die Statuen und auch die Tempel. Sie hängen zudem eng mit dem Schamanismus, dem Ahnenkult und den Totempfählen zusammen, von denen wiederum die Magier, der Ahnenkult, die Familienaufstellungen und vieles anderes mehr abstammen.    Die Schwitzhütte ist die "Keimzelle" der Magie und ihre Kenntnis kann die Vielfalt der Magie zu einem einheitlichen, schlichten Bild zusammenfügen.

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Inhaltsverzeichnis

I Aufbau

Il Ritual

1. Entfachen des Feuers

2. Weihung der Schwitzhütte

3. Weihung der Teilnehmer

4. Ritual in der Schwitzhütte

5. Beisammensein

III Geschichte

IV Wurzeln

1. Muttergöttin

2. Ahnen

3. Familienaufstellungen

4. Traumreisen

5. Kreis

6. Himmelsrichtungen

7. Mandala

8. Feuer

9. Kundalini

10. Räucherung

11. Hügelgrab

12. Tempel

13. Megalithbauten

14. Jenseitsreise-Symbol

15. Sauna

16. Schamanismus

17. Orden

18. Kult

19. Magie

20. Einweihungen

21. Therapie

V Bedeutung in der Magie

Bücherverzeichnis

I Aufbau

Der Aufbau einer Schwitzhütte ist recht einfach: Sie sie hat die Form eines Iglus – nur daß in den heutigen Schwitzhütten meistens der kurze Gang vor dem Eingang fehlt.

Iglu

Zunächst wird beim Bau einer Schwitzhütte die runde Fläche begradigt, auf der die Schwitzhütte stehen soll. Diese Kreisfläche hat einen Durchmesser von mindestens 2,5m und maximal 5m. Die Größe hängt davon ab, wieviele Menschen in dieser Schwitzhütte Platz haben sollen. Die Anzahl schwankt zwischen 4 und 12 Menschen – weniger fühlt sich „mager“ an und mehr sind unübersichtlich (nicht zuletzt auch für den Leiter der Schwitzhütte).

Die bei der Begradigung der Fläche anfallende Erde wird außen am Rand der Kreisfläche als „Wall“ angehäuft (der graue Ring in der Skizze).

Schwitzhüttenplatz

Manche Schwitzhütten werden auch ein stückweit in den Boden eingelassen – dann ist der die Kreisfläche umgebende „Wall“ natürlich höher. In einer solchen „vertieften Schwitzhütte“ sitzt man teilweise in der Erde, also unterhalb der Höhe des Erdbodens außerhalb der Schwitzhütte. Dies trifft auch für Schwitzhütten zu, die auf schrägem Gelände erbaut worden sind.

Als nächstes wird in der Mitte der Kreisfläche ein rundes Loch mit geradem Boden gegraben, das 40-50cm Durchmesser hat und ca. 30-40cm tief ist.

Die Erde aus diesem Loch wird ungefähr 1,5m vom West-Rand der Kreisfläche entfernt zu einem kleinen Hügel aufgehäuft.

Schwitzhüttenfläche mit Loch und Hügel davor

Schwitzhütte mit den zwölf senkrechten Stäben

Für den Bau der halbkugelförmigen Kuppel werden ca. 30-40 Weidenzweige oder evtl. auch Haselzweige benötigt. Sie sollten ca. 2-4cm dick und mindestens 3m lang sein. Die Blätter und die Nebenzweige werden entfernt.

Die zwölf dicksten Äste werden in gleichem Abstand in einem Kreis in den Wall rings um die runde Fläche gesteckt. Dabei sollten die Stäbe leicht nach außen hin geneigt in den Boden gesteckt werden – dadurch entsteht dann später mehr Raum über den Köpfen der Menschen, die in der Schwitzhütte sitzen.

Um die Stäbe in die Erde des Walles und in den festen Boden zu stecken, hilft es, wenn man vorher mit einem etwas dickeren, stabilen und angespitzten Stab Löcher in den Boden drückt und auch die Stäbe selber ein wenig anspitzt.

Da sich der Eingang der Schwitzhütte im Westen befindet, steht genau im Westen keiner der zwölf Stäbe, sondern je einer links und rechts neben dem Eingang.

erster Teil der Kuppel-Bögen

Acht der zwölf Weiden-Stäbe werden in einem Doppelkreuz-artigen Muster halbkreisförmig über die begradigte Kreisfläche nach innen gebogen und dann an den vier Stellen, an denen sie sich kreuzen, zusammengebunden (siehe Skizze). Die Kuppel ist in der Mitte ca. 1,4m hoch – aber das schwankt natürlich stark.

Zum Binden werden entweder rote Schnüre oder rote Stoffstreifen verwendet – Rot ist die Farbe des Blutes und des Lebens.

zweiter Teil der Kuppel-Bögen

Als nächstes werden die vier verbliebenen Stäbe über die Ästekuppel aus den acht ersten Stäben gebogen und zusammengebunden. Die Äste werden an allen Stellen, an denen sie sich kreuzen, miteinander verbunden.

Schwitzhütte

Nun werden in ungefähr gleichem Abstand drei waagerechte Kreise von Ästen um dieses Gestell gebunden, damit es stabiler wird. Der oberste und daher auch innerste und kleinste dieser Kreise befindet sich meist auf der Höhe von ca. 1,2m – was aber natürlich je nach Höhe der Schwitzhütte variiert. Er liegt kurz unterhalb des Bereichs mit den fünf Äste-Kreuzungen.

Die beiden anderen Äste-Kreise befinden sich ungefähr auf der Höhe von ca. 40cm und 80cm.

Der untere Äste-Kreis wird zwischen den beiden westlichen senkrechten Stäben unterbrochen – dort befindet sich der Eingang.

Die Schwitzhütten-Kuppel muß nicht perfekt symmetrisch sein, sondern vor allem stabil.

Vor der Schwitzhütte wird im Westen im Abstand von 3-4m ein annähernd rundes oder leicht ovales Feuerloch gegraben, das einen Durchmesser von ca. 1,3m und eine Tiefe von ca. 50cm hat. Diese Maße können natürlich stark schwanken. Der Abstand zwischen Schwitzhütten-Eingang und Feuerloch sollte nicht zu klein sein – also nicht weniger als 3m.

Schwitzhütte mit Hügel und Feuerloch

Die ausgehobene Erde aus dem Feuerloch liegt in einem 3/4-Kreis als „Wall“ rings um das Feuerloch, wobei das Viertel des Kreises, das zu der Schwitzhütte weist (also das östliche Viertel) frei bleibt.

Die Erde, die aus dem Loch in der Mitte genommen worden ist, ist zuvor schon als kleiner Hügel zwischen Schwitzhütte und Feuerloch aufgehäuft worden.

Als nächstes wird der Boden der Schwitzhütte mit Stroh ausgelegt, wobei man eine Handbreit rings um das Loch in der Mitte Stroh-frei lassen sollte, da dieses Stroh sonst später in der Zeremonie, wenn in diesem Loch glühende Steine liegen, zu glimmen beginnt und beißenden Rauch erzeugt.

Schließlich wird die Schwitzhütte mit mehreren Schichten von Decken belegt, sodaß sie dicht geschlossen ist. Der Eingang im Westen zwischen den beiden Stäben dort bleibt jedoch offen.

Tür-Pflock und Tür-Stab

Die Decken vor dem Eingang werden auf eine spezielle Weise angebracht. Im Osten wird ein Pflock so in die Erde gesteckt, daß sein oberes Ende von der Schwitzhütte fortweist. An diesen Pflock werden zwei Schnüre gebunden, die über die Schwitzhütten-Kuppel zur Westseite über den Eingang hin führen. Dort wird an diese beiden Schnüre ein Ast gebunden, der waagerecht 15cm oberhalb des Eingangs hängt. Dieser Stab sollte links und rechts gut 30cm über die Setite des Eingangs hinausreichen und die Schnüre sollten an seine Enden gebunden werden.

Über diesen Querstab werden nun weitere Decken gehängt, mit denen der Eingang dann während der Zeremonie verschlossen werden kann.

„Schwitzhütten-Anatomie“ von Mutter Erde

Dieses Arrangement von Schwitzhütte, kleinem Hügel und Feuerloch ist ein Bild von Mutter Erde bzw. der Urgöttin:

- Die Schwitzhütte ist ihr Bauch,

- das Loch in der Mitte der Schwitzhütte ist ihr Wurzelchakra mit der Kundalini,

- der kleine Hügel ist ihr Herzchakra,

- das Feuerloch ist ihr Kopf,

- die Linie zwischen Scheitel und Wurzelchakra und ist das Rückgrat und die Sushumna (Lebenskraft-Kanal im Lebenskraftkörper), und

- der Wall um das Feuerloch ist ihr Haar.

Die Göttin liegt also mit ihrem Kopf im Westen und mit ihrem Bauch im Osten. Diese Richtung ist keineswegs zufällig, sondern bezieht sich auf den Sonnenlauf:

- Die Erdmutter gebiert die Sonne am Morgen im Osten, was bedeutet, daß ihr Schoß im Osten sein muß.

- Am Abend stirbt die Sonne, d.h. die Erdmutter verschlingt die Sonne wieder, was bedeutet, daß ihr Mund im Westen sein muß.

Diese Symbolik findet sich u.a. in Ägypten wieder, wo es die Himmelsgöttin Nut ist, die am Morgen im Osten die Sonne gebiert und sie am Abend im Westen wieder verschlingt. Daher steht die Göttin so am Himmel, daß ihr Schoß im Osten und ihr Kopf im Westen ist.

Aufgrund dieser Symbolik hat Nut den Beinamen „Sau die ihre Ferkel verschlingt“ erhalten. Diese Beobachtung aus dem Tierreich ist dazu verwendet worden, um das Verschlingen der Sonne durch die Göttin mithilfe einer Analogie zu illustrieren. Die Vielzahl der Ferkel entspricht den vielen (alltäglichen) Geburten der Sonne. Nut ist zudem die Mutter der Sonne – so wie die Sau die Mutter der Ferkel ist.

II Ritual

Das Schwitzhüttenritual besteht aus mehreren Teilen:

- Entfachen des Feuers,

- Weihung der Schwitzhütte,

- Weihung der Teilnehmer,

- Ritual in der Schwitzhütte und

- Beisammensein.