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SEELENVERSPRECHEN ist eine Schicksalsgeschichte auf Sylt nach einer wahren Begebenheit. Es gibt das Sprichwort: "Wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt...". Anna und Robert aus Keitum bekamen dies zu spüren. Sie kämpften sich durch ihr Leben. Sie kämpften gegen die Demenz und eine Schwerbehinderung. Können sie ihr gegebenes Seelenversprechen einlösen?
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Seitenzahl: 22
Es gibt da ein Sprichwort: „Wenn
es dem bösen Nachbarn nicht
gefällt…“ Anna und Robert
bekamen dies zu spüren. Sie
kämpften sich durchs Leben,
kämpften gegen die Demenz und
Schwerbehinderung, sie standen
immer wieder auf. Wird ihr letzter
Weg erfolgreich und wunderbar
sein? Können sie ihr
Seelenversprechen einlösen?
Sonnenuntergang in
Wenningstedt auf Sylt
Lange habe ich Robert nicht mehr gesehen. Normalerweise pflege ich meine Freundschaften. Hin und wieder mit Udo ein Bier…
mit einem Schulfreund ein, zwei Partien Schach, nur Kegeln ist nicht ganz so mein Ding, dafür aber Billard. Aber das tut auch alles nichts zur Sache. Das letzte Mal traf ich Robert auf den Parkbänken nahe der Tonnenhalle in List. Ich legte gerade eine neue Speicherkarte in meine Kamera. „Moin Uwe.“, sagte Robert, mit einem Fischbrötchen in der Hand, zu mir. Er setzte sich zu mir und erzählte mir seine Lebensgeschichte. An diesem Tag hatte ich viel Zeit. Für meine journalistische Tätigkeit wollte ich eigentlich nur Bilder für einen neuen Beitrag schießen.
Robert war Inneneinrichter, ja, er „war“ Inneneinrichter, denn nun halte ich seinen Abschiedsbrief an mich in der Hand. Robert lebt nicht mehr. Schon als wir uns das letzte Mal trafen war die Welt für Robert nicht mehr in Ordnung, dabei war er mit seiner Frau Anna sehr erfolgreich. Natürlich gab es Probleme, auf keinen Fall in der Ehe, es hing eher mit den Umständen in dieser Welt zusammen. Besser gesagt, mit dieser eher ungewöhnlichen Beziehung. Anna und Robert kämpften immer Rücken an Rücken. Aber irgendeine Macht war dann wohl stärker.
Beide lernten sich 1977 kennen. Robert arbeitete im Geschäft seiner Eltern. Er hatte immer schon ganz tolle Ideen, einen Wohnbereich wunderschön zu dekorieren und einzurichten. Aber die zu konservativen Eltern bremsten den jungen Inneneinrichter total aus. Robert war überaus begabt. Sein Tätigungsfeld war breit gefächert, ob Innenarchitekt, Raumausstatter, Wohnberater, Feng Shui-Berater, Möbeldesigner, Dekorateur, Tischler, Maler oder Polsterer, Robert war einfach top und vielseitig interessiert.
In Roberts Familie gab es kein Lob, kein „in den Arm nehmen“.
Seit 1977 verehrte er Anna. Anna… eine selbstständige, erfolgreiche Immobilienmaklerin. Anna bemerkte Roberts Talent. Sie ließ ihm in der Keitumer Wohnung freie Entscheidungen über die Inneneinrichtung. Und Robert legte los… tapezieren…
streichen… schreinern… alles, aber auch wirklich alles, erledigten seine beiden Hände tatkräftig. Aber Anna erkannte mehr, da waren nicht nur die Hände, sondern auch der Geist, die Ideen, die Planungen und die Liebe zum Detail. Anna war stolz auf Robert. Über die Jahre wuchs eine echte Freundschaft.