John W. Cobb - 1880 bis 2480 - In Texas und im Omnium ist die Hölle los - Uwe H. Sültz - E-Book

John W. Cobb - 1880 bis 2480 - In Texas und im Omnium ist die Hölle los E-Book

Uwe H. Sültz

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Beschreibung

Marshal John W. Cobb sorgt im Wilden Westen für Recht und Ordnung. Könnte es auch sein, dass Außerirdische um das Jahr 1880 ebenfalls im Wilden Westen waren? Wenn doch Indianer davon berichten, und seit Menschengedenken UFOs gesichtet wurden, könnten sie auch im Jahr um 1880 mitgemischt haben, oder? In diesem Kurzgeschichtenbuch geht es um 1880 los und endet im Jahr 2480 mit den Star Marshals.

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Inhalt:

Das Duell – Sheriff Lee McAlister

Der Tod lauert in Texas

US Marshal John W. Cobb – Mit den Waffen der Zukunft

Die Rache des Texas Rangers

Mein Freund Wyatt Earp

Star Marshal – Wilder Westen im Universum

DAS DUELL

Kalifornien 1886. Sheriff Lee Mc Alister sorgte mit ruhiger Hand für Recht und Ordnung in der kleinen Stadt Red City. Der Ort war umgeben von rotem Gestein. Alles deutete auf Kupfer hin. Trotz Goldgräberstimmung erkannten einige Bergleute, dass Kupfer die neue Geldquelle war. Mc Alister war einst in vielen Krisengebieten tätig und für sein Durchsetzungsvermögen bekannt. Auch für seine schnelle Hand war er bekannt. Jedoch suchte er heute keine Herausforderung mehr. Er wollte nur noch mit seiner Frau und den drei Kindern seine Ruhe haben.

Oft genug wurde er zum Duell herausgefordert. Aus der Vergangenheit, steckt ihm immer noch eine Kugel in den Rippen. Aber irgendwann will er auch diese Kugel entfernen lassen, sodass keine Erinnerung mehr an seine turbulente Vergangenheit da ist. Aber Sheriff Lee Mc. Alister, hatte noch eine Leidenschaft. Das Schmieden hat ihm sehr viel Freude gemacht.

Sein Vater und Großvater waren Schmiede und er selbst beherrschte dieses Handwerk sehr gut.

Lee richtete sich eine Zelle in seinem Büro ein um seine Arbeiten durchzuführen. Er entwickelte Sporen für sein Pferd. Diese Sporen konnten sein geliebtes Pferd nicht verletzen. Aber er arbeitete an einer ganz wichtigen Sache, jedenfalls, war sie für ihn sehr wichtig. Er schuf einen Umbau für einen achtschüssigen Revolver. Seine Idee war es, einen zweiten Lauf auf der Pistole anzubringen, eine größere Trommel sollte dabei weitere Kugeln mit kleinerem Kaliber fassen können.

Ein zweiter Hahn wurde ebenfalls integriert. Auf diese Weise wollte Lee weitere 4 Schuss Munition zur Sicherheit bereitstellen. Sein erster Prototyp war geboren. Zum Einschießen wollte er in die Berge reiten. Des Öfteren kamen Fremde in der Stadt an. Viele suchten Arbeit im Bergwerk und andere wiederum, eröffneten einen Laden. Kitty, im Saloon, fiel der tiefsitzende Revolver auf, bei den neuen Fremden. Sie war seit 30 Jahren Bardame und hatte einen Riecher für Ärger. Kitty tippte auf Revolverhelden. Sie ging zum Klavier und gab Jimmy ein Zeichen.

Die Gäste am Spieltisch durften nichts merken. „Zwei Bier!“, so der eine. „Schöne Stadt!“, so der andere. „Auf der Durchreise“, meinte Kitty. Ein kurzes „Ja“ war die Antwort. Um die Stimmung aufzulockern, spendierte Kitty einen Schnaps. Der eine, schluckte ihn, der andere nicht. Er sagte: „Ich muss einen klaren Kopf behalten.“ „Wie heißt denn euer Sheriff?“ „Mc Alister, Sheriff Lee Mc Alister.“ „Schick‘ Deine Bedienung zu ihm, denn er ist in 30 Minuten tot.“ Kitty tat es und versteckte einen Zettel in Jennys Hand auf dem stand: Lee, sei vorsichtig, es sind zwei Kerle, die dich umbringen wollen.

Der Sheriff, blieb ganz ruhig und sagte: „Hat man denn nie seine Ruhe. Warum muss denn das sein?“ Seine Frau rannte herbei. Sie wusste schon, was jetzt kam. „Nein, tu‘ es nicht Lee. Du bist nicht mehr schnell genug, ich habe Angst!“ „Ich bringe sie nur zur Vernunft. Bitte pack‘ schon einmal unsere Sachen zusammen. Wenn das hier vorbei ist, fahren wir in die Berge und fangen neu an.“ Der neue Revolver war noch nicht eingeschossen. Lee lud ihn. Acht Schuss plus vier extra.

Der eine Revolverheld kam auf die Straße und der andere war verschwunden. Der Sheriff, verließ sein Büro und redete mit dem Mann. Dieser rief nur: „Zieh‘ endlich, Du Feigling, gleich bist Du tot.“ Lee beobachtete die Augen des Mannes. Er konnte genau abschätzen, wann der andere zieht. Der Abstand der Männer war noch sehr groß. Der Revolverheld zog. Der Sheriff verschoss alle 8 Kugeln. Der Revolverheld brach zusammen und stand nicht wieder auf, er rief noch: „Macht ihn fertig, Jungs!“ Zwei weitere Revolverhelden kamen mit gezogenem Eisen aus der Seitengasse. Sie wussten ja, die Trommel des Sheriffs war leer geschossen, ahnten natürlich nichts von den 4 Schuss in Reserve. Der Sheriff schoss ohne zu zögern seine letzte Munition ab… 4 Schuss… seine Erfindung hatte das Leben des Sherriffs gerettet.

Er kaufte sich mit seiner Frau eine Farm irgendwo im Süden und sie lebten dort mit ihren Söhnen.

Nun erntet er Gemüse, hauptsächlich Bohnen, mit den blauen Bohnen will er nichts mehr zu tun haben, den Revolver begrub er auf der Farm, irgendwo im Wilden Westen.

Der Tod lauert in Texas

Texas 1867 - Die Luft war erdrückend und schwül. Seit Wochen gab es keinen Regen. Die Trockenheit vernichtete Ernten und entwässerte viele Seen und Brunnen. Besonders die Farmer und Rancher litten darunter, denn auch die Tiere vegetierten nur noch dahin, da das Wasser rationiert werden musste. Eigentlich stand Texas kurz vor der Vernichtung. Die kostbare Flüssigkeit reichte nur noch für einige Tage.

Harry Sleet besaß eine kleine Farm im Norden von Texas. Ein paar Pferde, Rinder und Schweine, sowie einem kleinen Acker, auf dem er etwas Gemüsemais pflanzte, waren in seinem Besitz. Er ackerte Tag und Nacht, um die Tiere und das Land zu versorgen. Seine Frau wurde plötzlich krank. Eigentlich war sie immer gesund, aber Mary Sleet fiel eines Tages in einen tiefen Schlaf, aus dem sie tagelang nicht erwachte. Danach war nichts mehr so wie es war. Mit ihren 40 Jahren war sie immer eine lebenslustige Frau. Harry war etwas jünger, aber die Arbeit auf der Farm und die Sorgen um seine Frau ließen ihn innerhalb von Wochen zu einem alten Mann werden. Mary Sleet konnte, nachdem sie aus dem tagelangen Schlaf erwachte, nicht mehr sprechen. Sie starrte nur noch vor sich hin und murmelte ab und zu ein paar unverständliche Worte, die sich etwa so anhörten: „Gnatnom schotuum eflire som.“ „Was konnte sie nur meinen?“, dachte Harry Sleet. Er wollte sich aber nicht lange damit beschäftigen, denn die Arbeit war ihm wichtiger. Die Hitze wurde immer unerträglicher und das Wasser wurde knapp, sehr knapp.

Steve Hendrix war der Sheriff in der Gegend und ritt ständig umher, um wieder verdurstete Menschen und Tiere von den Deputy’s versorgen zu lassen. „Unglaublich was hier passiert“, dachte er und versuchte mit der Zunge seine Lippen anzufeuchten. Doch plötzlich stand ein Mann vor ihm. Wie aus dem Nichts erschien er ihm. Groß, elegant gekleidet, eine perfekte Aussprache ohne Akzent. Aber er hatte einen ganz eigenartigen Glanz in seinen Augen. Der Sheriff dachte sich aber weiter nichts und fragte ihn: „Was kann ich für Sie tun, Mister?“ Der Mann schaute ihn mit seinen durchdringenden Blicken forschend an. Nun sprach er ruhig und gelassen: „Ich will mich hier auf diesem Planeten umschauen.“ „Aber das tun Sie doch gerade, mein Freund, oder irre ich mich da?“ Der Mann antwortete nicht sofort. Doch dann sprach er in einer dem Sheriff unbekannten Sprache: „Gnatnom, schotuum, eflire som!“ Er wurde wütend und schrie diese Worte quasi heraus. „Wir brauchen Eure Ressourcen und Euer Wasser für unsere Planeten. Siranus und Runos sind am gefährdetsten. Wir trocknen aus. Unsere Atmosphäre ist nicht mehr zum Atmen geeignet. Alle Lebewesen sterben aus. Und wenn wir sehen, wie ihr mit Euren Ressourcen umgeht, könnten wir platzen vor Wut.“ „Aber wir werden Schluss damit machen. Wie Ihr schon gemerkt haben solltet, ziehen wir Euch langsam den Sauerstoff ab und auch das Wasser zum Trinken“, sagte der Fremde weiter. „Aber warum?“, fragte der Sheriff. „Unschuldige Menschen werden sterben!“ „Darauf können wir keine Rücksicht nehmen. Wir haben auch auf der Erde schon Verbündete, die uns regelmäßig mitteilen, was hier passiert.“ Steve Hendrix war verzweifelt. Wer sollte ihm glauben, was er gerade erlebte? Der feine Herr verschwand so schnell wie er gekommen war. Die Sonne brannte erbärmlich und der Durst zerrte am Verstand des Sheriffs. Auf dem Weg zurück schaute er bei Harry und Mary Sleet vorbei. Er klopfte an. „Hallo Harry?“, sagte Steve völlig durch den Wind. „Wie geht es Deiner Frau?“ „Sie spricht immer noch nicht und wenn dann nur unverständliche Worte.“ Mary Sleet betrat das Zimmer und schaute den Sheriff mit durchdringendem Blick an. Sie sprach die Worte, die er zuvor von dieser Person auf dem Weg zu hören bekam. „Gnatnom schotuum eflire som.“ Übersetzt heißt es: „Seid auf der Hut, wir sind schon hier.“ Der Sheriff sagte nichts mehr, sondern setzte sich, wurde kreidebleich und verlangte einen Schluck Wasser, den er mit Mühe und Not bekam. Das Wasser der Brunnen war fast versiegt und die Tiere starben eines nach dem anderen. Tote lagen auf den Straßen und das Elend war nicht mehr aufzuhalten. „Diese Worte“, sagte der Sheriff, „habe ich heute schon gehört, von einem großen Fremden, der sehr elegant gekleidet war. Er sprach unsere Sprache und fügte diese Worte, genau diese Worte, hinzu. Er drohte mir. Er sagte, dass der Sauerstoff langsam der Erde entzogen wird und das Wasser zu zwei Planeten transportiert werden soll, auf dem es langsam, aber sicher, keinen Sauerstoff und keine Möglichkeit mehr gibt zu überleben. Mary Sleet konnte plötzlich wieder sprechen, aber es war nicht ihre Stimme: „Wenn Ihr schlau seid, kommt mit. Kommt auf unseren Planeten, gebt uns die Chance mit eurem Wasser und dem Sauerstoff wieder Leben aufzubauen. Bitte kommt. Unser Raumschiff steht in drei Tagen über Texas und ihr habt die Möglichkeit, mit uns zusammen etwas zu verändern. Eure Welt existiert bald nicht mehr und die Menschen sind dumm und selbstsüchtig. Sie haben alles zerstört.“ Harry, Steve und Mary, aber auch viele andere Menschen, die bis zum Eintreffen des Raumschiffs überzeugt werden konnten, hatten sich zusammengetan, um den Planeten zu verlassen. Als das Raumschiff eintraf und über Texas stand, wurden diese Leute hinein geholt und reisten innerhalb kürzester Zeit zu einer fernen Welt. Denn irgendwann würde es nicht mehr möglich sein, die Erde zu verlassen.

Wir werden verlieren. Der Mensch wird lernen müssen, dass Sauerstoff, Wasser und Nahrung ein Geschenk sind, mit dem er sorgsamer umgehen muss, damit unser Globus nicht in der unendlichen Dunkelheit des Universums verschwindet.

Mit den Waffen der Zukunft

„Vermisst Du Deinen Job?“, fragte Lydia ihren Ehemann. „Liebes, ich bin gern hier auf der Farm. Die Arbeit ist ok“, antwortete er. Er, das war der berühmte US-Marshal John W. Cobb. Lydia bohrte nach: „Ich möchte wissen, ob Du zurück möchtest? Willst Du wieder in Deinem alten Job arbeiten?“ „Ja, eigentlich schon“, flüsterte John. 3 Wochen später machten sie sich auf die Reise, in die Welt von Recht und Ordnung. Recht und Ordnung, das verkörperte Marshal Cobb in verschiedenen Städten der USA. Nach einer Schussverletzung gab er den Job auf und übernahm eine Farm. Diese führt nun Pedro weiter. Pedro ist Freund und Vorarbeiter der Cobbs. Bis die Cobbs einmal zurückkommen, wird Pedro sein Bestes geben.

Der Weg der Cobbs führte nach Colorado Springs. Hier kannten die Einwohner Marshal John W. Cobb nicht. „Ich bin froh, dass Du mir das ermöglicht hast“, seufzte John. „Ach, Liebling, da, wo Du glücklich bist, bin ich auch glücklich und zu Hause“, sagte Lydia. „Was ist das dort am Himmel für ein heller Stern?“, rief John. Beide sahen einen hellen Punkt am Himmel. Sie waren in der Wüste, niemand sonst sah es. Plötzlich begann das Objekt zu taumeln. Jetzt sah man eine lange Rauchfahne. Das Objekt stürzte in der Wüste ab. Die Cobbs stiegen aus ihrem Planwagen, sattelten die Pferde und ritten zur Absturzstelle. Sie glaubten an einen Kometen. Nach 10 Minuten trauten sie ihren Augen nicht. Eine etwa 20 Meter im Durchmesser große silberne Tonne lag qualmend im Wüstensand. Sie standen nun direkt davor. Plötzlich öffnete eine Tür. Starker Rauch trat aus. Mit letzter Kraft rettete sich ein Wesen ins Freie. Es war sehr schwer verletzt. Der Kopf war größer als die der Cobbs. Auch waren die Arme länger und dünner. Unerschrocken nahm Lydia das Wesen in den Arm. John holte die Feldflasche und gab dem Wesen Wasser. Das Wesen tippte mit seinem Finger auf einen Schalter. Ein Kästchen trug es am Handgelenk. John legte seine Hand auf seinen Colt, der im Halfter steckte. Er wusste schließlich nicht was passieren könnte. „Gotsch net worm“, sagte das Wesen. Mit 2 Sekunden Verzögerung kam aus dem Kästchen: „Ich komme in Frieden. Seid gegrüßt.“ „Wer bist Du? Woher kommst Du? Was bist Du? Was ist das für eine Tonne? Wie kommst du in den Himmel?“, wollte Lydia wissen. Über das Kästchen, welches ein Übersetzer war, kam die Antwort: „Ich komme von einem weit entfernten Sonnensystem. Ich beobachte euch schon lange. Meine Vorfahren waren schon vor langer Zeit bei den Menschen. Mein Raumschiff ist defekt. Ich dachte, dass ich bei Euch noch eine Bleibe finden würde. Aber nun ist meine Verletzung zu groß. Nehmt dieses Krysilium. Es ist hochexplosiv und hat die hundertfache Wirkung wie Dynamit. Verratet aber nichts.“ Danach starb der Außerirdische. Die Cobbs begruben ihn und schaufelten Sand über das Raumschiff.

Jetzt fuhren sie mit dem Planwagen nach Colorado Springs. Dort angekommen, verschafften sich Lydia und John zunächst einen Überblick. In der Bank gaben sie das Gold ab und tauschten es gegen Dollar ein. Danach wollten sie ins Hotel. John wollte seine Identität noch nicht verraten, er dachte eher an einen Job als Hilfssheriff. Damit wollte er vermeiden, dass rachesuchende Ganoven ihn suchen würden. „Suchen Sie eine Bleibe für Ihre beiden Pferde?“, fragte ein Junge. „Für einen viertel Dollar sorge ich dafür, dass die Pferde Futter erhalten, striegele sie und der Planwagen wird gut untergestellt.“

„Wer bist Du denn?“, fragte John. „Pedro, ich bin Pedro. Ich sorge für meine Familie“, antwortete der Junge. John gab ihm einen ganzen Dollar und sagte: „Mein Name ist John Cobb. Wo lebt deine Familie?“ „Mr. John, sie finden meine Familie, mich und ihren Planwagen am Ende der Straße auf der rechten Seite“, so Pedro und fuhr mit dem Planwagen los. Im Hotelzimmer überlegten Lydia und John ihre weitere Vorgehensweise. John besorgte danach eine gute Ausrüstung zur Verteidigung. Lediglich seinen Colt nahm er mit. Die Gewehre blieben bei Pedro auf der Farm. „Na, damit können sie ja Sitting Bull alleine besiegen“, lachte der Verkäufer des Geschäftes, in dem es einfach alles gab. „Ja sicher, ich hörte, dass der Wilde Westen ganz schön wild sei. Ich nehme noch eine Tüte Lutscher“, sagte John. Auf der Straße traf er Pedro. „Hier habe ich Süßes für Dich und Deine Freunde.“ „Können Sie meinem Vater helfen?“, fragte Pedro. „Später, mein Junge, später.“

In Colorado Springs eröffneten immer mehr Saloons. Es floss viel Alkohol, der ein oder andere Tote war zu beklagen. Viele Familien zogen von Norden nach Süden, von Osten nach Westen, es war der Goldrausch, der alle in seinen Bann zog. Glück und Unglück lagen nahe beieinander. Der Sheriff der Stadt hatte viel zu viel zu tun. Die Zeit verging.

In 4 Wochen erwarteten die Cobbs ihr erstes Kind. „Wird es ein Mädchen, könnte es Betty heißen, wird es ein Junge, dann Jeff“, sagte John begeistert. Lydia darauf: „Wie wäre es mit Joe oder Elizabeth?“ „Ist in Ordnung. Hauptsache gesund“, so John. Es wurde dann doch ein Joe. Beide nahmen sich in den Arm und waren glücklich. Lydia fand eine Anstellung im Kolonialwarengeschäft Smith & Co. John wurde zunächst Viehtreiber, ein echter Cowboy also. Es war als Cowboy ein harter Job. John beobachtete natürlich mit wachem Auge, was in der Stadt passierte. Nun, er war eben US Marshal. Abends sprachen die Eheleute dann über ihren erlebten Tag. „War Joe brav heute?“, fragte John. „Sehr sogar. Wenn alle so brav sein würden. Du bist ja auf der Ranch. Aber hier in der Stadt wird es immer gefährlicher. Es entsteht ein richtiger Bandenkrieg“, mit ängstlicher Stimme sagte Lydia diese Worte. „Und der Sheriff? Kommt er noch zurecht?“ „Nein, die Übermacht ist zu groß.“

In der Freizeit arbeitete John auf dem Hof von Pedro an seinem Colt. Er baute eine größere Trommel ein. Jetzt hatte der Revolver neun Schuss. Für die letzten drei Patronen verwendete er Krysilium. Nur eine Winzigkeit sorgte für eine Explosion, ähnlich wie viele Stangen Dynamit. Die Trommel ließ sich leicht entnehmen, eine gefüllte Ersatztrommel hatte John immer in der Tasche. Aber er hatte noch mehr vor, aber alle Arbeiten kosteten sehr viel Zeit. „Mr. John, darf ich Dich etwas fragen?“, so Pedro. „Natürlich, mein Junge. Was bedrückt Dich?“ „Mr. John, es geht um meinen Vater. Er ist von einer Bande verschleppt worden. In einer Mine muss er arbeiten. Der Sheriff sagt, er wäre in Omaha. Aber dort sei er nicht zuständig. Mr. John, kannst du helfen?“ „Ich werde Dir und Deiner Familie helfen. Ihr habt mir und meiner Frau geholfen. Bei Euch ist Joe geboren worden und ihr passt gut auf mein Kind auf. Ich verspreche, ich helfe Dir. Übrigens, verrate aber nichts, ich bin US Marshal.“

Abends besprach John alles mit seiner Frau Lydia. Lydia hatte schlechte Nachrichten. In zwei Tagen erscheint hier in Colorado Springs die Stanton-Bande. Der Sheriff mobilisiert gerade Helfer. Aber wer wird schon mit Revolverhelden fertig? „Lass‘ mich überlegen, Lydia. Bleibe Du an dem Tag im Geschäft und lasse Dich nicht auf der Straße sehen. Unser Joe ist bei Pedro gut aufgehoben. Schlafen wir jetzt“, beruhigte John seine Frau.

John nahm sich für den besagten Tag frei. Er hatte so gute Arbeit geleistet, dass der Rancher Cliff Dorn ihm gern diesen Wunsch erfüllte. Morgens brachten Lydia und John ihren Sohn zu Pedro. Lydia ging normal zur Arbeit. Vor dem Laden stand eine Bank. John setzte sich mit einer Zeitung darauf und beobachtete alles. Der Sheriff war sehr nervös. Er verteilte seine Helfer. John erinnerte sich gern an seine Deputys. Wenn er jetzt die Truppe hätte… aber die war 200 Meilen entfernt. Plötzlich kam ein Reiter und rief: „Sie kommen! Bringt euch in Sicherheit! Sie kommen!“

Eine dramatische Situation entstand. Der Sheriff stellte sich wagemutig mitten auf die Straße. „Das ist ja Wahnsinn“, dachte sich Marshal John W. Cobb. Die Bande ritt in die Stadt ein. Angeführt von Bill Stanton. Fünfzehn Männer saßen bis an die Zähne bewaffnet auf ihren Pferden. Die Bewohner von Colorado Springs versteckten sich. Zwei Helfer des Sheriffs hatten die Hose voll und liefen einfach in die Kirche. „Wie ist die Lage, John?“, flüsterte Lydia durch die etwas geöffnete Ladentür. „Die Bande fühlt sich sehr sicher, sie haben sich nicht verteilt. Ich hoffe es sind nicht mehr. Ansonsten… fünfzehn auf einen Streich.“

Immer näher kam die Bande. Mit ihren Revolvern und Gewehren zielten sie auf Fenster und Türen. Sie schossen nicht, aber verbreiteten so Angst und Schrecken. Jetzt ritten sie an John vorbei. Mit der Zeitung verdeckte er seinen umgebauten Colt. Nun standen die fünfzehn Männer vor dem Sheriff. John war in ihrem Rücken. „Mach‘ Dich aus dem Staub, Sheriff. Wir übernehmen die Stadt“, befahl Bill Stanton. „Ich verhafte Euch im Nehmen des Gesetzes“, antwortete mutig der Sheriff. Die Männer positionierten sich nebeneinander vor dem Sheriff. Langsam erhob sich Marshal John W. Cobb und suchte Schutz vor einem Pfosten. Lässig lehnte er sich daran, aber mit der Hand am Colt. „Ihr habt gehört, der Sheriff hat Euch etwas gesagt. Ich sage hiermit, legt die Waffen nieder.“ Drei Männer drehten ihr Pferd in Richtung Marshal. „Wer sagt das?“ „Mein Name ist Marshal John W. Cobb und nun runter mit den Waffen.“

Die Männer zogen ihre Revolver. Der Marshal war klar schneller. Noch drei Schuss waren offiziell in der Trommel. Bill Stanton schoss auf den Sheriff. Am Boden liegend erschoss dieser zwei Männer. Dann traf ihn eine weitere Kugel. Jetzt drehten sich zehn Männer zu Marshal Cobb. „Was war noch, Großmaul? Was willst Du mit Deinen drei Kugeln ausrichten?“, so Stanton. „Ich warne Euch ein letztes Mal, Waffen fallen lassen“, so der Marshall. „Macht ihn fertig!“, schrie Stanton. Noch ehe die Bande ihre Kanonen ziehen konnten, erschoss der Marshal mit den drei Kugeln Bill Stanton, danach schoss er mit den Krysilium-Patronen in die Mitte der Bande. Die heftigen Explosionen warfen die Männer von den Pferden. „Nun noch einmal, ich verhafte Euch im Namen des Gesetzes“, sagte der Marshal mit ruhiger Stimme, dabei setzte er die nächste gefüllte Trommel ein. Jetzt kamen die Helfer des Sheriffs aus ihren Verstecken und brachten die Überlebenden ins Gefängnis.

Der Sheriff wurde verarztet. Noch lange Zeit erzählten sich die Bürger von Colorado Springs dieses Duell. „Ich bleibe solange mit meiner Familie in der Stadt, bis sie gesund sind, Sheriff“, sagte der Marshall. „Einen Mann wie sie könnten wir hier gut gebrauchen. Ich danke Ihnen im Namen der Stadt Colorado Springs. Ich verdanke Ihnen mein Leben, Marshal“, so der Sheriff. „Leider muss ich ablehnen. Ich habe einem kleinen Jungen etwas versprochen. In der nächsten Woche geht es nach Omaha.“

Der Tag des Abschiedes aus Colorado Springs nahte. Familie Cobb wurde mit großem Beifall verabschiedet. „Ich werde nach Omaha telegrafieren. So dass dort alles vorbereitet wird. Das ist das Mindeste was ich tun kann, um Ihnen das Leben dort zu vereinfachen“, versprach der Sheriff von Colorado Springs.

Der Weg nach Omaha war lang und beschwerlich. Über 600 Meilen waren zurückzulegen. Der alte Planwagen musste oft von John repariert werden. Es war heiß. Die Sonne war mörderisch. Langsam gingen die Essens-Vorräte zu Ende. Wasser hatten sie genug, denn die Bewohner in Colorado Springs empfahlen die Route am Platte River entlang. Die Stadt Lexington war das nächste Ziel, um alle Vorräte aufzufüllen. In Lexington erwarb John zwei Reitpferde und alles was nötig war, um den Rest der Reise zu überstehen. Nach zwei Tagen ging es weiter in Richtung Omaha.

Die Reise wurde jetzt abwechslungsreicher. Hin und wieder sah man nun Eisenbahnarbeiter. Der kleine Joe verfolgte alles sehr aufmerksam. Kurz vor Lincoln sahen Lydia und John Rauchwolken am Horizont. „Ich reite voraus und sehe mir das einmal an. Nimm das Gewehr“, sagte John etwas besorgt zu seiner Frau. Er selbst nahm den umgebauten Colt mit. Vor der Reise konnte John noch die letzte Stufe seiner Umbauaktion erledigen. John ritt los. Von weitem konnte er erkennen, dass Männer auf Pferden fünf Planwagen angriffen. Waren es Indianer? John kam näher. Es schien eine Bande zu sein. Mit Halstüchern verdeckten sie ihre Gesichter Bis auf 1500 Meter näherte sich John an. Jetzt konnte er genau erkennen, dass Frauen un Kinder in den Planwagen waren. Die Väter verteidigten sich tapfer, waren aber chancenlos. Sie waren mit der Bande völlig überfordert. John suchte sich eine leichte Anhöhe. Jetzt schraubte er Laufverlängerungen an seinen umgebauten Colt. Er wechselte die Trommel aus, befestigte ein Zielfernrohr und legte die Spezialmunition mit Kysilium ein. Die 1500 Meter waren locker zu schaffen. Er zielte auf die Bande. Natürlich sollten die Frauen, Männer und Kinder nicht verletzt werden. John schoss. Das Geschoss heulte durch die Luft. Es erinnerte John an das abstürzende Raumschiff. Eine Explosion zwischen den Angreifern. Sie irrten herum. John schoss wieder. Eine Kugel legte er noch nach. Wieder Explosionen. Die überlebenden Angreifer suchten das Weite. Mittlerweile war Lydia mit dem Planwagen angekommen. Sie fuhren nun zu den Familien.

Die Kinder liefen Lydia und John schon laut rufend entgegen: „Sie haben uns gerettet, Sie haben uns gerettet! Dankeschön!“ Abends am Lagerfeuer erzählten alle Geschichten aus dem Leben. Die Gruppe kam aus Irland und wollte sich als Farmer in Amerika niederlassen. Zunächst dachten sie an das Gold. Aber als Goldgräber war es mit Kindern viel zu gefährlich. Alle zogen von Dublin aus in den Westen. „In Dublin wohnen meine Eltern“, sagte Lydia. „Ach, wie klein die Welt ist. Wo denn da?“, fragte Jane McReed. „Nahe des Hafens“, antwortete Lydia. „Ja, der Hafen zur Irischen See ist wunderbar. Wir haben ihn oft besucht“, so Jane.

Zufrieden legten sich alle um das Lagerfeuer zum Schlafen.