Sehnsucht der Dunkelheit - Kresley Cole - E-Book

Sehnsucht der Dunkelheit E-Book

Kresley Cole

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Beschreibung

Malkom Slaine trägt die Eigenschaften eines Dämons und eines Vampirs in sich. Im Laufe seines langen Lebens ist er schon oft hintergangen worden. Es fällt ihm deshalb schwer, Vertrauen zu fassen. Als er jedoch der schönen Carrow Graie begegnet, schlägt er alle Vorsicht in den Wind. Sie weckt eine beinahe unstillbare Sehnsucht in ihm. Um so schwerer trifft es ihn, als auch Carrow ihn verrät ...

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KRESLEY COLE

SEHNSUCHT DER DUNKELHEIT

Roman

Ins Deutsche übertragen von

Bettina Oder

Für Louise Burke.

Mein tief empfundener Dank gilt dieser außergewöhnlichen Verlegerin.

Was Männer betrifft, herrscht bei mir Fastenzeit. Warum sollte ich mich überhaupt mit denen herumärgern? Die guten sind immer schon vergeben oder seltsamerweise nicht an einem kapriziösen Wildfang interessiert, der ständig mit dem Gesetz in Konflikt gerät.

Carrow Graie, alias Carrow die Eingekerkerte, Söldnerin der Wiccae, Expertin für Liebeszauber

Meine Feinde erachten mich als furchtlos. Das ist kein Kompliment. Nur diejenigen Männer kennen keine Furcht, die nichts zu verlieren haben.

Malkom Slaine, Anführer des trothianischen Widerstandes

1

Dämonenebene Oblivion, Stadt: Ash

Im Jahr 192 der Herrschaft der Toten

»Gehen wir unserem Tod entgegen – oder Schlimmerem?«

Malkom Slaine sah zu seinem besten Freund hinüber, Prinz Kallen dem Gerechten. Er wünschte, er hätte eine bessere Antwort für ihn, irgendetwas, womit er die Sorge in dessen Augen lindern könnte.

Während die Vampirwachen sie vor sich her schubsten, immer tiefer in ihre Festung hinein, überkam Malkom die Ahnung, dass sie den Tod noch herbeisehnen würden, ehe die Nacht vorbei war.

»Vermutlich ist an den Gerüchten sowieso nichts Wahres dran«, log er, um sich gleich darauf mit neu erwachter Widerstandskraft gegen die Wachen zu wehren, von denen sie gerade eine Treppe hinuntergeführt wurden. Doch seine Fesseln waren magischer Natur. Malkom konnte sich weder teleportieren noch daraus befreien.

Am Fuß der Treppe lag eine unterirdische Kammer, in der sich auf einem Podium ein reich verzierter Thron befand. Auch wenn der Fußboden lediglich aus gestampftem Lehm bestand, waren die Wände mit teuren Seidenstoffen und Gobelins behangen. Dazu schmückten diverse Gegenstände aus seltenem Kristall und Glas den Raum.

Sogleich machte sich Malkom daran, jeden Zentimeter seiner Umgebung auf der Suche nach einem Fluchtweg zu analysieren. Gleich vor ihnen standen zwei schwer atmende Dämonensklaven neben einem frisch ausgehobenen Grab. Entlang den Wänden befanden sich weitere Wachen mit gezückten Schwertern. Im Hintergrund arbeitete ein Zauberer in einem schwarzen Umhang an einem Tisch, auf dem unzählige Phiolen in unterschiedlichsten Größen standen.

Götter, bitte lasst die Gerüchte falsch sein ... über die Scârb'a, diese Ausgeburten der Hölle.

»Siehst du irgendeinen Weg hier raus?«, murmelte Kallen.

Normalerweise konnte Malkom das. Ohne Ausnahme gelang es ihm stets, auch aus scheinbar ausweglosen Lagen zu entkommen. »Bis jetzt noch nicht.«

Die Wachen stießen Kallen und Malkom vor dem Grab auf die Knie.

»Ronath wird hierfür bezahlen, wenn ich erst frei bin«, zischte Kallen durch zusammengebissene Zähne. Ronath der Waffenmeister war ein erfahrener Krieger und nach Malkom der stärkste Dämon. Er war ehemals Kallens Günstling unter den Feldherren gewesen. »Dieser Verräter wird die Nacht nicht überleben.«

Es war Ronath, der Malkom den Vampiren ausgeliefert hatte – was an sich schon einer Katastrophe gleichkam. Doch ohne Malkoms unerschütterliche Verteidigung war Kallens Festung eine Woche später gefallen, und der geliebte Prinz der Trothianer war gefangen genommen worden.

Durch seinen Hass auf Malkom geblendet, der vom Sklaven zum Feldherren aufgestiegen war, hatte Ronath Kallen und sämtliche Trothianer unwissentlich dem Untergang geweiht.

Seine eigene Rache hatte Malkom bereits aufs Genaueste geplant. Da er weder über Kallens Güte noch über dessen Edelmut verfügte, würde seine Vergeltung weitaus grausamer ausfallen, als es sich der Prinz je ausmalen könnte.

Ohne Vorwarnung translozierte sich ein Vampir in den Raum, direkt auf den Thron. Der Mann war in teure Seidenroben gekleidet, seine Haut war blass, Oblivions brennend heiße Sonne hatte nicht die geringste Spur darauf hinterlassen. Seine Augen waren ganz und gar rot, seine Züge vom Wahnsinn entstellt.

Der Vizekönig.

Nachdem die Vampire Oblivion erobert und in eine Kolonie verwandelt hatten, hatten sie den Vizekönig entsandt, ihren bösartigsten Anführer, um diese Ebene zu regieren.

»Ah, meine beiden neuen Gefangenen«, sagte er auf Anglisch.

Obwohl sowohl Malkom als auch Kallen diese Sprache fließend beherrschten, weigerten sie sich, irgendeine andere Sprache als ihre dämonische Muttersprache zu verwenden, selbst wenn auf deren Verwendung inzwischen die Todesstrafe stand.

Der Vampir rieb sich das schmale, sauber rasierte Kinn. »Endlich haben wir euch beide in unserer Gewalt.«

Malkom und der Prinz waren die Anführer der Rebellion. Ihre Vernichtung würde gleichzeitig den Widerstand brechen, daher hatten die Vampire fieberhaft nach ihnen gesucht.

Als der Vizekönig mit den Fingern schnipste, verließen die beiden Sklaven den Raum, um Sekunden später mit einem bewusstlosen Dämonenjungen zurückzukehren. Ein Angehöriger ihres eigenen Volkes, der einem Vampir als Erfrischung gereicht wurde. Als kleine Zwischenmahlzeit.

Malkom begann zu schwitzen. Er wehrte sich immer heftiger gegen seine Fesseln, ohne sich jedoch von ihnen befreien zu können. Der Vampir zog den Jungen zu sich heran und beugte sich über dessen Hals.

Bei diesem Anblick erfasste Malkom eine ungeheure Wut. Dieses Schmatzen ...

Er fletschte die Fänge, überwältigt von den Erinnerungen an seine Kindheit als Blutsklave. Sein einziger Trost bestand darin, dass der Junge bewusstlos war – ein Luxus, der ihm selbst nie vergönnt gewesen war. Bei ihm hatten die Vampire auch nicht aus dem Hals getrunken, denn das wäre allzu leicht zu sehen gewesen, und er war nicht nur um seines Blutes willen als Sklave gehalten worden.

»Ruhig, Malkom«, murmelte Kallen auf Dämonisch. »Du darfst jetzt nicht den Kopf verlieren.«

Wie oft hatte Kallen ebendiese Worte schon gesagt? So lange schon bewahrt der Prinz mich davor, den Verstand zu verlieren.

Der Vizekönig ließ den Jungen vom Podium auf den Boden fallen, als ob er Abfall wäre, und tupfte seine Lippen mit einem frisch gestärkten Tuch ab. »Ich muss gestehen: Ihr beide fasziniert mich.« Seine roten Augen brannten vor Neugier. »Eine Freundschaft zwischen einem verehrten Mitglied der königlichen Familie und seinem brutalen Wachhund. Der Mächtigste der Mächtigen und ...« Er machte eine nachlässige Geste mit der Hand in Malkoms Richtung.

Niemanden hatte diese Freundschaft mehr überrascht als Malkom. Kallen war der Kronprinz der trothianischen Dämonarchie, Hunderte von Jahren alt und von Weisheit erfüllt.

Malkom war der dreißigjährige Sohn einer Hure, der zum Sklaven eines Vampirs erzogen worden war, Analphabet – und von glühender Wut erfüllt.

Und doch waren Kallen und er Waffenkameraden geworden, Brüder im Geiste, wenn auch nicht durch Blutsverwandtschaft. Kallen sprach immer davon, dass er etwas Besonderes in Malkom gesehen habe, eine angeborene Edelmütigkeit. Als ob er ahnte, wie sehr sich Malkom danach sehnte, adelig zu sein.

»Vaterlos, mittellos und ignorant«, fuhr der Vizekönig mit dröhnender Stimme fort. »Der Sohn einer Dämonin, die ihren Körper verkaufte.« Er lachte gehässig. »Bis sie einen ihrer Söhne verkaufen konnte.«

Nichts davon konnte Malkom leugnen.

»Mit welcher Vehemenz du dich an das Leben klammertest, wo du doch eigentlich nicht mehr als ein Haufen Abfall in einer finsteren Seitengasse hättest sein dürfen.«

»Wenn Malkom auch nicht von edlem Geblüt ist«, sagte Kronprinz Kallen, »zeichnen ihn doch seine Taten als Edelmann aus.«

Kallen – immer verteidigt er mich.

Den Vizekönig schien dies zu amüsieren. »Ich kann mir niemanden denken, der unbedeutender wäre als du, und dennoch warst du so unverfroren, uns zu widerstehen, obwohl du wusstest, dass der Tod dich erwarten würde. Erstaunlicherweise hättest du uns beinahe aufgehalten, Dämon.«

Malkom konnte kaum glauben, was der Vampir sagte. Auch wenn er zahlreiche Schlachten gewonnen hatte, hätte er sich nie vorstellen können, dass der Feind kurz vor dem Rückzug stehen könnte. Malkom kannte Oblivion nur unter der Herrschaft der lebenden Toten.

Jahrzehnte vor seiner Geburt waren sie von einer fremden Ebene gekommen, die von unzähligen Rassen Sterblicher sowie Unsterblicher bevölkert war, und hatten sich aus einem bestimmten Grund hier niedergelassen.

Blut.

Als die Vampire trothianisches Blut zu sich genommen hatten, waren sie stärker geworden als je zuvor und ihre Verletzungen waren noch rascher verheilt. Nach und nach war Blut zu Oblivions Währung geworden.

»Es hätte nicht mehr viel gefehlt«, fuhr der Vizekönig fort, »aber am Ende hat sich die Herkunft doch durchgesetzt.« Der Vampir translozierte sich, sodass er jetzt neben ihnen stand. »Du kannst dir die feinste Kleidung anziehen.« Er streckte die Hand aus und riss Malkom den reich verzierten Umhang vom Leib. »Aber damit kannst du nur für kurze Zeit verbergen, was du in Wahrheit bist. Ich wette, ich würde unter den Fesseln Bissnarben an deinen Handgelenken finden.«

Wieder konnte Malkom die Tatsachen nicht leugnen. Für gewöhnlich trug er silberne Armreifen, um diese beschämenden Male zu verbergen. Die Details seiner Vergangenheit stellten nicht unbedingt ein Geheimnis dar. Sämtliche Dämonen in Ash wussten, wie sich Malkom als Junge sein Brot verdienen musste, wie er sich von ihrem Abfall ernährt hatte, als er für den Geschmack eines Vampirlords zu alt geworden war.

Aber dass dieser Vampir es ebenfalls weiß ...

»Ganz gleich, wie du aussehen magst, Dämon, du bist nach wie vor ein Nichts.«

»Hör nicht auf ihn, Malkom«, sagte Kallen. »Du bist ein guter Mann. Ein tüchtiger, getreuer Anführer.«

»Der bei der erstbesten Gelegenheit verraten wurde?«, fragte der Vampir.

Eine Gruppe, die von dem mächtigen und verschlagenen Ronath angeführt wurde, hatte Malkom in einen Hinterhalt gelockt. Ehe er sich translozieren oder angreifen konnte, saß er schon in einem Metallnetz gefangen und war von diversen Stichwaffen durchbohrt worden.

»Du bist für eine kurze Zeit sehr weit aufgestiegen, aber ich werde dich auf den Boden der Tatsachen zurückholen.«

Malkom hob den Kopf, um dem Vizekönig ins Gesicht zu sehen. »Mich auf den Boden der Tatsachen zurückholen?«

»Du hast dich schon einmal einem vampirischen Herr und Meister unterworfen, und du wirst es wieder tun.«

»Ist das der Grund, wieso wir immer noch am Leben sind? Was mich betrifft, spar dir die Zeit, und bring mich lieber gleich um.« Nichts, was dieser Vampir tun konnte, könnte schlimmer sein, als die Dinge, die der Sklavenmeister in Malkoms Kindheit getan hatte. Malkom blickte auf den Dämonenjungen, der bewusstlos auf dem schmutzigen Boden lag. Nichts.

»So einfach ist es nicht«, sagte der Vizekönig. »Das ist es bei uns nie.« Hatte er dem Zauberer am anderen Ende der Kammer gerade ein Zeichen gegeben? »Du hast so viele meiner Soldaten umgebracht, dass ich beschlossen habe, mehr zu erschaffen, angefangen mit euch beiden, den Stärksten eurer Art. Ihr werdet transformiert werden, nach meinem Ebenbild neu erschaffen.«

Die Gerüchte ... Es hieß, dass die Lords einen Ritus entwickelt hätten, um Trothianer in Scârb'a zu verwandeln. Das Resultät waren dämonische Vampire, die es nach dem Blut ihrer eigenen Spezies dürstete. Ein Dämon und ein Vampir vereint – eine abscheuliche Kreatur, weitaus stärker noch als eine der beiden Gattungen.

Der Vizekönig zog sein Schwert aus der Scheide an seiner Hüfte. »Ihr werdet mein Blut trinken, und das wird eure Adern für das Ritual öffnen. Euer Tod wird der Katalysator sein.« Er fuhr mit dem Finger über die Schwertschneide, während der Zauberer in den Schatten in einen düsteren Sprechgesang verfiel, der einen grauenhaften Fluch heraufbeschwor.

Die Kraft, die der Zauberer ausstrahlte, verstärkte sich mit jedem Wort und erfüllte den Raum mit verbotener schwarzer Magie. Eine unsichtbare Macht schien sich um Malkoms Körper zu schlingen und sich in ihn hineinzufressen.

Sie wurden von weiteren Wachen umringt, die Malkoms und Kallens Ketten fester zogen. Einer der größten unter ihnen rammte Kallen das Knie ins Rückgrat und zwang dessen Kopf zurück.

»Nein, nein!«, brüllte Malkom und wand sich wie von Sinnen.

Der Vizekönig schnitt sich das eigene Handgelenk auf. »Ihr erhaltet von mir ein Geschenk: den Durst. Ich sorge dafür, dass das Blut euch mit seinem Gesang verlockt, dass ihr euch von nun an bis in alle Ewigkeit an jedem einzelnen Tag von Dämonenfleisch nährt.« Er drückte die bluttriefende Wunde an Kallens geöffneten Mund. »Ihr werdet wie wir werden, und eure Loyalität gilt ausschließlich mir. Möge es beginnen.«

»Trink es nicht, Kallen!«, brüllte Malkom, aber sie zwangen ihn, es zu schlucken.

Danach kümmerten sie sich um Malkom, stachen auf ihn ein, bis er zu schwach war, sich zu wehren, und zwangen ihn ebenfalls, das zähflüssige, widerwärtige Blut des Vizekönigs hinunterzuwürgen.

Dann hob der Vampir das Schwert. Malkom wehrte sich mit jedem Funken Kraft, der ihm noch verblieben war, gegen seine Ketten, doch weder er noch Kallen vermochten sich zu befreien.

Kallens und Malkoms Blicke trafen sich einen entsetzlichen Moment lang, kurz bevor das Schwert des Vizekönigs Kallen den Kopf mit einem glatten Schnitt vom Leib trennte. Sein Körper sackte nach hinten, sein Kopf fiel in das Grab. Trübe, blinde Augen starrten zu Malkom empor. Die Brauen des Prinzen waren weiterhin zusammengezogen, der Kiefer angespannt.

Ungläubig starrte Malkom in das Grab, während Jahre geteilter Erinnerungen vor seinem inneren Auge vorbeizogen.

Die unzähligen Schlachten, die die beiden Dämonen zusammen bestritten hatten – mehr Siege als Niederlagen. Die Dutzende von Gelegenheiten, bei denen Malkom Kallen das Leben gerettet hatte. Die Tausende von Malen, die Kallen ihn gelobt hatte, ihn ermutigt hatte, weiter an sich zu arbeiten.

»Du bist ein furchtloser Krieger, der weitaus mehr als das Resultat seiner Vergangenheit ist.« – »Aber selbstverständlich verfügst du über die Intelligenz, lesen zu lernen! Wer zum Teufel hat dir das Gegenteil eingetrichtert?« – »Du bist stärker und schneller als die anderen, dein Lebenswille ist größer als bei jedem anderen, den ich je kennengelernt habe. Du nimmst winzige Details wahr, für die andere blind sind. Einzigartigkeit ist eine Art von Adel, denkst du nicht auch, Bruder?«

Nach und nach hatte Malkom begonnen zu glauben, dass der Makel seiner Vergangenheit verblasste. Er hatte gewagt, von einem besseren Leben zu träumen.

Jetzt war Kallen tot. Malkom brüllte in seiner hilflosen Wut auf. Seine Augen füllten sich angesichts des Verlusts mit Tränen. Kallen. Tot.

Oder Schlimmeres.

Der Zauberer schleuderte schwarzen Staub über Kallens Leiche.

»Nein!«, stieß Malkom zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Lass ihn in Ruhe!«

Der Sprechgesang setzte sich fort. Mehr Macht floss.

Malkoms Lippen öffneten sich. Kallens Körper war nicht länger leblos. Bei den Worten des Zauberers begann er zu zucken, sich im Dreck zu bewegen.

Das waren keine Todeszuckungen. In ihm regte sich neues Leben. Der kopflose Hals pumpte wieder Blut.

Noch einmal schnipste der Vizekönig mit den Fingern nach seinen Dämonensklaven. Nachdem die beiden Kallens Leiche mit den Füßen in das Grab befördert hatten, verteilte der Zauberer noch mehr von diesem Staub darauf. Holte er damit Kallen wieder ins Leben zurück?

Als sich dünne Rauchfahnen aus der Tiefe emporkringelten, hob der Vizekönig sein blutiges Schwert. »Jetzt bist du an der Reihe, Slaine. Und ich verspreche dir eines: Von den Toten wiederaufzuerstehen – falls es funktioniert – wird der leichte Teil sein. Solltest du leben, werde ich dich brechen.«

Malkom betete im Stillen um den wahren Tod, flehte die Götter an, die zuvor noch nie auf seine verzweifelten Bitten geantwortet hatten. Bitte, lasst mich nicht auferstehen!

Das Schwert sauste pfeifend durch die Luft, und er spürte den Biss der Klinge.

Dann nichts mehr.

Trotz Malkoms Gebeten waren Kallen und er zwei Nächte später wiederauferstanden und in einem finsteren Albtraum in der Erde erwacht. Nachdem sie sich mit ihren Klauen Zentimeter für Zentimeter durch die Erde in Richtung Oberfläche gewühlt hatten, hatte man sie in den Kerker des Vizekönigs geworfen.

Sie waren nicht erstickt in der Erde, da sie jetzt nicht mehr atmeten. Ebenso wenig schlugen ihre Herzen.

Die wandelnden Toten. Vampir. Ich bin ein Vampir.

Nein! Malkom hatte sein Schicksal immer noch nicht akzeptiert, war bereit, sich dagegen aufzulehnen, es zu bekämpfen. Selbst als er erkannte, wie sehr ihn die Wandlung verändert hatte.

Obwohl er keine Handschellen mehr trug, die ihn daran hinderten, sich zu translozieren, besaß er diese Fähigkeit nun nicht mehr. Seine klamme Haut fühlte sich an, als ob tausend Spinnen darauf herumkrabbelten. Seine oberen Fangzähne waren länger und schmaler geworden und pulsierten schmerzhaft. Selbst in diesem Dämmerlicht bescherte es ihm höllische Qualen, die sensiblen Augen auch nur einen Spaltbreit zu öffnen. Auch sein Gehör hatte sich verändert, war jetzt sensibler. Er konnte sogar das Getier hören, das unter ihm durch die Erde kroch.

Von dem Moment an, in dem er im Grab erwacht war, hatte ihn das wachsende Verlangen nach Blut gequält. Verwirrung und Furcht tobten in ihm.

Kallen erging es genauso. Er starrte mit hohlen Augen die schmutzigen Zellenwände an, ohne zu blinzeln.

»Wir werden uns unseren Weg in die Freiheit erkämpfen«, versicherte Malkom ihm jetzt. »Wir werden nach Hause zurückkehren.«

»Wir sind Scârb'a, Bruder. Kein Dämon wird sich mit uns noch abgeben wollen.«

Damit hatte er vermutlich recht. Sie waren noch schlimmer als die Vampire – entehrte Dämonen, dazu verflucht, sich von ihrer eigenen Art zu nähren. Sie waren die Ungeheuer aus den Legenden, vor denen sich alle fürchteten.

»Es gibt keinen Grund weiterzuleben«, sagte Kallen mit rauer Stimme.

»Es gibt immer einen Grund.« Wie oft hatte Malkom sich das schon einreden müssen? »Und wenn es nur darum geht, Rache zu üben.« Er jedenfalls würde nicht eher ruhen, bis diese Vampire für ihr Verbrechen gebüßt hatten.

Er würde den Zauberer abschlachten, der im Hintergrund seine Flüche gemurmelt hatte, die Wachen, die sie festgehalten hatten, und den blutrünstigen Vizekönig, dessen krankes Hirn dies alles ausgebrütet hatte. Und dann würde er Ronath vernichten.

Wer Malkom hinterging, tat das zumindest nur ein einziges Mal.

Wenn alles vorbei war, würde er einen Weg finden, um jeden einzelnen vampirischen Wesenszug in sich zu tilgen, seine Adern vom Blut des Vizekönigs reinigen und wieder der sein, der er zuvor gewesen war.

Oder er würde die Sonne begrüßen. Malkom runzelte die Stirn. Würde das einen Scârb'a töten?

»Nur für die Rache leben?«, sagte Kallen. »Sag mir, wird das genug sein?«

Was sollte er auf diese Frage antworten, wenn Malkoms eigene Träume ihm jetzt so lächerlich erschienen?

Er hatte sich ein Heim gewünscht, das zu verlassen ihn niemand zwingen konnte. Er hatte sich so viel Nahrung und Wasser gewünscht, wie er nur zu sich nehmen konnte. Doch mehr noch als alles andere hatte er sich insgeheim danach gesehnt, wie Kallen respektiert zu werden, ein Edelmann zu sein wie er, in dessen Adern weitaus besseres Blut floss als in seinen eigenen.

Malkoms einziges Glück war, dass niemals jemand herausgefunden hatte, wie sehr er sich danach sehnte, adelig zu sein. »Dann lebe für die Frau, die das Schicksal dir bestimmt hat«, drängte er Kallen. »Sie wird dich akzeptieren. Sie muss.«

»Ist es das, wonach du dich sehnst, Malkom? Nach der Frau, die dir bestimmt ist?«

»Ich habe diesbezüglich keine Erwartungen.« Was sollte er denn mit einer Frau anfangen? Er brauchte keine Nachkommen, damit sein edles Geschlecht fortbestand, keine Söhne, die mit ihm in den Wasserminen arbeiteten.

»Nicht? Aber warum hast du dir dann nie eine Dämonin aus den Lagern geholt?«

Malkoms Blick wich Kallens aus. Er hatte nie eine Frau gekannt. Es gab Frauen, die der Armee folgten und käuflich waren, aber Malkom war nie zu einer von ihnen gegangen. Ganz gleich, wie sehr ihn sein Verlangen auch drängte, ganz gleich, wie heiß seine Neugier auch brannte, er war körperlich nicht dazu in der Lage.

Sie rochen nach anderen Männern und erinnerten ihn an seine Kindheit. Nichts löschte seine Gelüste effektiver aus als der Geruch von Samenflüssigkeit.

Also hatte er jeden Gedanken an Frauen aus seinem Kopf verbannt. Als Junge hatte er sich dazu erzogen, nicht von Nahrung zu träumen. Dieselbe Disziplin hatte er später dazu genutzt, um seine Sexfantasien zu unterdrücken.

Schließlich antwortete Malkom: »Weil der Krieg für mich alles war ...«

Der Vizekönig translozierte sich in ihre Zelle. Seine Augen leuchteten zufrieden auf. »Nach meinem Ebenbild neu geschaffen«, sagte er. Der Vampir war nicht schockiert, dass das Ritual funktioniert hatte, ganz im Gegenteil, er platzte beinahe vor Stolz. Wie viele Vämonen hatten sie hier wohl schon erschaffen? »Und das ist erst der Anfang. Spürt ihr schon den Durst? Er ist uns so heilig wie der Tod.« Sein Blick fiel erst auf Kallen, dann auf Malkom. »Nur wer tötet – oder seinen Durst stillt –, wird diese Zelle lebend verlassen.«

Gerade als Malkom die Muskeln anspannte, um anzugreifen, verschwand der Vizekönig.

Als ihm nach einer Weile klar geworden war, was der Vampir ihnen hatte sagen wollen, und er seine Stimme wiedergefunden hatte, sagte Malkom: »Wir werden nicht gegeneinander kämpfen.« Sie wussten beide, was er mit kämpfen meinte: trinken oder töten. »Ich werde nicht gegen meinen Bruder kämpfen.« Aber wenn jemand freikommen sollte, dann war es Kallen. Er ist alles, was gut ist.

»So wenig wie ich«, schwor Kallen.

»Wir werden es nicht tun«, wiederholte Malkom, während er sich gleichzeitig fragte, ob er damit Kallen überzeugen wollte – oder sich selbst.

Drei Wochen später ...

Malkom stand vor dem Gitter und verschwendete wertvolle Energie damit, sich auf den Beinen zu halten, doch er würde sich keinesfalls geschlagen geben und hinlegen.

Ein Tag nach dem anderen verging, ohne Essen, Wasser oder –die dunklen Götter mögen uns beistehen – Blut. Sein Durst wurde von Stunde zu Stunde schlimmer, seine Fänge pulsierten so heftig, dass er leise vor sich hinweinte. Er hatte sich bereits dabei erwischt, wie er Kallens Hals anstarrte, dessen Haut ihn aufs Schrecklichste verlockte. Und einige Male hatte Malkom Kallens Blick auf seinem eigenen Hals bemerkt.

Noch nie hatte er einen solchen Hunger verspürt. Letzte Nacht hatte Malkom gewartet, bis Kallen in einen unruhigen Schlaf gesunken war. Dann hatte er die schmerzenden Fänge tief in seinen eigenen Arm gerammt und gesaugt, zutiefst angewidert, wie wohlschmeckend er es fand. Wie köstlich, was für ein Genuss ...

Endlose Tage vergingen, in denen ihre Körper dahinwelkten, ohne zu sterben. Zur Untätigkeit verdammt, ohne Schlachten, die geschlagen werden mussten, war Malkom ganz und gar seinen Erinnerungen ausgeliefert, die ihm unaufhörlich durch den Kopf spukten. Nachdem für ihn das Überleben stets an erster Stelle gestanden hatte, begann er jetzt zu zweifeln. Wie wichtig war das Leben?

Das Leben würde bedeuten, immer wieder aufs Neue verraten zu werden.

Seine eigene Mutter war die Erste gewesen, die ihn verraten hatte. Mit sechs Jahren hatte er über Hunger geklagt, als dieser so groß gewesen war, dass er fast das Bewusstsein verloren hätte. Sie hatte ihn wegen seiner Gier schrecklich ausgeschimpft und schließlich an einen Vampir verkauft, der ihn dick und fett füttern würde, solange er nur ein »gehorsamer und lieber« Junge war.

Der zweite Verrat? Derselbe Vampir hatte ihn mit vierzehn verstoßen, als Malkom zu alt geworden war, um ihm noch Lust zu bereiten.

Zurück in die Gosse, wieder dem Hunger ausgeliefert. Doch allen Widrigkeiten zum Trotz war Malkom immer stärker geworden, bis er schließlich bereit gewesen war, sich an seinem Herrn zu rächen. Malkom war immer schon ein guter Beobachter gewesen, daher wusste er über jede Vorsichtsmaßnahme Bescheid, mit der jener Vampir sein Heim schützte. So fiel es ihm nicht schwer, sich in das Haus zu schleichen, die Wachen zu erledigen und den Herrn zu töten, der ihn während seiner Kindheit und Jugend gequält und damit zu einem wertlosen, verderbten Mann gemacht hatte.

Und es hatte sich gut angefühlt, einfach großartig, einen dieser Mistkerle umzubringen, darum hatte er gleich noch einen erledigt, und noch einen.

Recht bald waren die Berichte über seine Taten auch Kallen zu Ohren gekommen. Der Prinz hatte ihn in seine Festung eingeladen und dann monatelang versucht, Malkom davon zu überzeugen, sich ihrer Rebellion anzuschließen, ja, sie sogar anzuführen.

Auf diese Weise wurde Malkom nach und nach auf den Straßen bekannt. Er wurde von Kallen zu Festessen eingeladen und mit Reichtümern und feiner Kleidung bezahlt – und all das nur, weil er sein Leben aufs Spiel setzte, das Malkom nicht das Geringste bedeutete. So lange Zeit war die Scham seine einzige Begleiterin gewesen, doch dann war es ihm endlich gelungen, sich aus der Gosse herauszuziehen.

Er hatte gewusst, dass sein Volk ihn nicht liebte, doch er hatte sich vorgestellt, dass er sich mit jedem Mal, da er ihnen ihr jämmerliches Leben rettete, mehr ihren Respekt verdiente.

Vor einigen Wochen war ihm eine gewisse Spannung im Volk aufgefallen, doch dann hatte er sich selbst zurechtgewiesen, weil er zu viel in die Reaktionen anderer hineininterpretierte. Er wollte lieber auf Kallen hören und nicht mehr hinter jeder Ecke einen Verrat vermuten. Ganz gleich, wie oft ich damit auch schon recht hatte.

»Was geht jetzt in deinem Kopf vor, Malkom?«, fragte Kallen von der anderen Seite der Zelle mit schwacher Stimme. »Du hast diesen gefährlichen Ausdruck im Gesicht.«

»Meine Gedanken sind düster.«

»So wie auch die meinen. Ich fürchte, das Ende ist nahe.«

»Es gibt kein Ende.« Malkom sah ihn an. »Nicht, bevor ich es will.«

Ein trauriges Lächeln huschte über Kallens hageres Gesicht. »So kämpferisch wie immer.« Er stand mit einiger Mühe auf, humpelte auf Malkom zu und blieb schließlich vor ihm stehen. »Ich jedenfalls habe entschieden, dass es so nicht weitergehen kann.« Seine Augen flackerten schwarz auf und verrieten seine innere Aufgewühltheit. »Also umarme mich, mein Freund.« Er legte die Arme um Malkom.

Malkom, dessen eigene Arme neben seinem Körper herabhingen, starrte verwirrt an die Decke. Ich bin noch nie auf diese Weise umarmt worden. Berührungen hatten für ihn immer nur Missbrauch bedeutet.

Fühlte es sich so an, etwas gegeben zu bekommen? Habe ich zu viele Narben davongetragen, um es zu erkennen? Zögernd legte Malkom die Arme um Kallen. Gar nicht mal so übel.

Als er Kallens Lippen an seinem Hals spürte, runzelte Malkom die Stirn. Kallen liebte Frauen und vergnügte sich jede Nacht mit einer anderen Dämonin. Was sollte das also? Du kennst dich bloß nicht aus mit Zuneigungsbekun...

Kallens Lippen öffneten sich.

Er wollte trinken. Als Malkom dies klar wurde, brach ihm der Schweiß aus. Seine Augen zuckten hin und her, und sein Überlebenswille erwachte. Doch wenn er wirklich treu ergeben wäre, würde er sich für den Prinzen opfern, für die Krone, für das Allgemeinwohl. Wie viel hatte Kallen für ihn getan? Er hatte ihm gezeigt, wie er seine Wut im Zaum halten konnte, wie er sie nutzen konnte.

Er hatte Malkoms Leben einen Sinn gegeben. Wenn auch nicht von edlem Geblüt, zeichnen ihn doch seine Taten als Edelmann aus ...

Doch dann stiegen die Erinnerungen in ihm auf, widerliche Szenen mit dem Vampir, der ihn jahrelang missbraucht hatte. Beinahe spürte er wieder, wie sich die Haut seines Herrn an seiner erhitzt hatte ...

Nein, nein! »Tu das nicht, Kallen.« Malkoms Stimme war heiser. »Verrate unsere Freundschaft nicht.« Verrate mich nicht.

»Es tut mir leid«, sagte er tonlos. »Ich habe keine Wahl.«

Kallen ist alles, was gut ist. Auch wenn Malkom geschworen hatte, sich niemals wieder beißen zu lassen, gelang es ihm irgendwie stillzuhalten, als sich die gespreizten Finger des Prinzen in seinen Rücken krallten und ihn noch näher an sich heranzogen.

Ein letztes Opfer für meinen Freund? Kann ich meinen Lebenswillen bezwingen?

Oder würde sich der brutale Wachhund am Ende gegen seinen Prinzen wenden?

Als Malkoms Kiefer sich verkrampfte und er jeden einzelnen Muskel anspannte, sagte Kallen mit heiserer Stimme: »Ruhig, Malkom.« Dann bohrte er die Fänge in Malkoms Hals und stieß ein verzweifeltes Stöhnen der Erleichterung aus, als er zu saugen begann. Dieser Laut war so schrecklich vertraut, das Beben seines Körpers fühlte sich wie das seines ehemaligen Herrn an.

Kallens eiskalte Haut erwärmt sich allmählich an Malkoms.

Verrat. Wut packte ihn, und er brüllte laut auf. Ich kann nichts dagegen tun.

Malkom packte Kallens Schultern und schubste ihn von sich. Als er auf den Prinzen hinabsah, wusste er, dass dies für ihn das Ende sein würde. »Vergib mir, Bruder ...«

Aber wer mich verrät, tut dies nur ein einziges Mal.

2

Internierungslager für Unsterbliche

Gegenwart

Als Carrow Graie nach ihrer Entführung vor einer Woche aufwachte, quälten sie rasende Kopfschmerzen, ihr Mund war trocken, und sie trug ein metallenes Halsband.

Von da ab ging es nur noch bergab.

Heute Abend könnte der absolute Tiefpunkt sein, dachte sie, als Aufseher Fegley – ein Loser mit Gummiknüppel, aber ohne Eier – sie über den Korridor zwischen den Zellen ihrem Schicksal entgegentrieb.

»Achtung, hier kommt eine Wicca, die nicht mehr lange unter den Lebenden weilen wird«, spottete der Anführer der Zentauren, als Carrow an deren Zelle vorbeikam. Er ging davon aus – wie wohl jedes andere Mythenweltgeschöpf, das hier in dieser Menagerie Unsterblicher gefangen gehalten wurde –, dass ihr letztes Stündlein geschlagen hatte.

»Halt bloß dein blödes Maul, Mr Ed«, sagte sie, was ihr einen harten Ruck an ihrem Halsband einbrachte. Wütend starrte sie den Sterblichen an und wehrte sich gegen ihre Fesseln. »Sobald ich meine Kräfte zurückhabe, Fickley, werde ich dich dazu verfluchen, dich zu verlieben. Und zwar in deine eigenen Körperfunktionen. Was auch immer deinen Körper verlässt, dein Herz wird sich danach verzehren.«

»Dann hab ich wohl echt Glück, dass du das hier trägst.« Wieder zerrte er an dem Metallband um ihren Hals, das die Sterblichen Wendelring nannten. Er nahm ihr auf mystische Weise ihre Fähigkeiten und schwächte sie auch körperlich. Jede Spezies in den Zellen war auf irgendeine Weise ihrer Kräfte beraubt worden und damit praktisch wehrlos, sodass sie sogar einem Sterblichen wie Fegley ausgeliefert war. »Außerdem, Hexe, was macht dich eigentlich so sicher, dass du die nächste Stunde überleben wirst?«

Wenn diese Leute mich umbringen, bin ich so was von scheißsauer! Doch leider schien genau das in ihren Sternen zu stehen. Zumindest erwartete sie vermutlich Folter oder ein paar Experimente.

Zur Hölle, vielleicht würde sie dann wenigstens herausfinden, wieso sich jemand die Mühe gemacht hatte, sie zu entführen.

Carrow war eine jener seltenen Hexen, die drei Kasten zugleich angehören, doch sie war weit davon entfernt, die mächtigste unter den Hexen zu sein. Das war ihre beste Freundin, Mariketa die Langersehnte. Und wenn sie auch glücklich darüber war, dass es nicht Mari war, die man entführt hatte, so begriff Carrow dennoch nicht, warum es ausgerechnet sie getroffen hatte.

Was würde Ripley tun? Wenn sie in der Klemme saß, überlegte Carrow oft, wie sich Ellen Ripley, die legendäre knallharte Heldin der -Quadrologie, wohl daraus befreien würde.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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