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Wie dank des Auslebens geheimer Träume berufliche, persönliche oder intellektuelle Wünsche überraschend ihre Erfüllung finden, schildert Leah Cim in Softspanking III glaubwürdig.
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Seitenzahl: 247
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31 Sabines Abitur
32 Raumpflegerin Miranda
33 Trigonias Wette
34 Inka als Schulmädchen
35 Manuela auf der Mauer
36 Tanjas sieben Streiche
37 Goldies Geschick
38 Gefreite Iris
39 Influencer Judi
40 Stella auf Burg Stelz
41 Party bei Anna
42 Sarahs Anleitung
Die Tür öffnete sich. Mich sah eine schlanke, mittelgroße junge Frau an. „Sie kommen wegen der Anzeige?“ „Äh…, ja.“ „Treten Sie ein.“
Bevor ich mich umsah, sah ich zunächst die Frau an. Sie hatte ein schwarzes Kleid übergeworfen, das zwar undurchsichtig war, aber vermutlich das einzige, was den weiblichen Körper verdeckte. Der Busen drückte sich nicht auffällig heraus, aber eine sichtbare Wölbung sorgte für Appetit. Als sie vor mir herging, um mich ins Wohnzimmer zu geleiten, musterte ich ihre Beckenregion, um die es bei unserer Sitzung entscheidend gehen würde. Doch, die Verdickung schien mit genügend Speck für unseren Zweck gewappnet zu sein.
Wir setzten uns gegenüber, Sabine auf die Couch und ich auf einen Sessel gegenüber. Zwischen uns stand der niedrige Tisch, auf den ich ein Papier deponierte. „Zunächst, Sabine: Bleibt es dabei?“ „Ja, es bleibt dabei.“ „Dann bitte ich dich, so leid es mir tut, zu unterschreiben, dass alle heutigen Handlungen auf deinen Wunsch geschehen. Ich hoffe, du verstehst das.“ „Sicher.“ „Vorher noch zwei Dinge.“ „Ja?“ „Ich bin der bestellte ältere Herr. Du hast etwas von Respekt geschrieben, den du empfinden möchtest, aber mit ‚Sie‘ möchte ich dennoch nicht angeredet werden; das fände ich angesichts unseres Vorhabens albern. Ich heiße Gunnar.“ „Okay, Gunnar. Und das Zweite?“ „Du bist doch schon 18? Eine Minderjährige kann unterschreiben, was sie will; ich wäre im Fall einer Anzeige dran.“ „20. Mit 18 schaffen nur Überflieger das Abitur und ich bin zusätzlich einmal sitzengeblieben. Es wäre schon damals besser gewesen, meine Eltern hätten mich ordentlich durchgeprügelt, aber das wäre und ist ihnen niemals eingefallen. Im Nachhinein glaube ich jedoch, dass ich mich dadurch massiv verbessert hätte. So musste ich dich nach meinem Abiturdesaster aus eigenem Antrieb bestellen.“
Sabine unterschrieb.
„Okay. Darf ich dein Zeugnis sehen?“ „Sicher.“
Sabine holte den Wisch. „Hm. Betragen ‚leidlich‘, deutsch 3, englisch 4, französisch 5, Mathematik 4, Physik 4, Gemeinschaftskunde 2, Philosophie 1, Kunst 1 und Sport 3.
Das ‚Betragen‘ lasse ich auf sich beruhen“, lachte ich, „zu brave Jugendliche finde ich daneben. Ansonsten schlage ich dir vor, dass du Kunst- oder Philosophiestudentin werden solltest.“ „Philosophie finde ich nicht schlecht, aber ich fürchte, es ist brotlos.“ „Sag‘ das nicht; wenn jemand in seinem Beruf wirklich gut ist, kann er es in jedem zu etwas bringen. Unser Informatikchef ist Philosoph, weil die Geschäftsleitung der Meinung war, auf so einem Posten dürfe sich keinesfalls ein Technikfreak austoben. Der Erfolg gab ihr Recht.
Immer noch bereit zur Bestrafung?“ „Sicher.“ Das hatte sich als Sabines Lieblingswort herausgeschält. „Ich muss für praktisch alle Fächer einen brauchbaren Notendurchschnitt vorweisen. So bleibt mir nichts anderes übrig, als zahllose Praktika anzuzetteln. Mit deren Abschluss muss ich so viele Boni einheimsen, dass ich irgendwann doch mit dem Studium anfangen darf.“
„Okay. Übrigens….“ Ich sah mich um. Sabine erriet meine Gedanken. „Das ist ein freistehendes Haus und meine Eltern sind für mehrere Tage fort. Ich glaube, sie sind über mein miserables Abschneiden bitter enttäuscht. Statt mich übers Knie zu legen…; naja, das besorgst du jetzt ja.
Eventuelle laute Geräusche wird niemand hören, wollte ich sagen. Wie stellst Du’s dir vor?“ „Was möchtest du bestraft wissen? Ab Vier oder schon Dreier?“ „Schon Dreier. Auch die ziehen den Schnitt ’runter.“ „Okay. Ich dachte jede Note mit sich selbst multipliziert und alle addiert. Bei zwei Dreiern wären das zwei Mal neun, bei drei Vierern drei Mal 16 und bei einer Fünf – naja, 25. Insgesamt 91, wobei für die Dreier und Vierer die flache Hand genügt und für den Fünfer Haarbürste oder Fliegenklatsche angemessen ist. Ist dir das zu viel?“ „Nein, geht in Ordnung.“ „Um den Strafcharakter hervorzuheben, hast du jeden Klaps mitzuzählen und dich dafür zu bedanken. Siehst du das ein?“ „Sicher.“
Wir kamen zu den Einzelheiten. „Setzst du dich auf die Couch und ich lege mich über deinen Schoß?“ „Ich glaube, das ist das Beste. Dann kannst du deinen Kopf auf ein Kissen betten und dich insgesamt entspannen.
Übrigens bin ich Linkshänder.“
Ein wunderschöner Frauenkörper ergoss sich über die Couch und meine Oberschenkel. Als ich das Kleid über Sabines Po schob, bestätigte sich mein Anfangsverdacht: Sie hatte nichts drunter. „Auf den Nackten hast du von vornherein geplant?“ „Sicher. Ich muss ja ’was spüren.
Sag‘ mal….“ „Ja?“ „Machst du das öfter? Du wirkst enorm professionell.“ „Gut erkannt. Ich bin ein Auftragsspanker. Weißt du, von wem die meisten Anforderungen kommen?“ „Von faulen Schülerinnen wie mir, die einsehen, dass sie so nicht weitermachen sollten?“ „Nein, dass sie wie du selbst aktiv werden, ist selten. Meine wichtigste Kundschaft besteht aus gestandenen Frauen, auch älteren. Dann aus Eltern fauler Schülerinnen, die selbst nicht Hand anzulegen wagen.“ „Keine Männer?“ „Auch Männer lassen sich spanken, aber nie von Männern, außer sie sind schwul. Die bleiben aber unter sich. Mir kam jedenfalls nie einer unter. Faule Schüler werden meistens von den eigenen Vätern verarztet, bei Jungs haben sie weniger Hemmungen. Übrigens gehe ich bei Schülerinnen nicht unter 16 Jahre.“
„Das wäre ’was für mein damaliges Sitzenbleiben gewesen. Da war ich gerade 16. Aber meine Eltern sind zu gutmütig. Sie dürfen auch das heute nicht erfahren.“
Geschlechtsverkehr war laut Sabines Anzeige ausdrücklich untersagt und ich durfte mir nicht erlauben, auch nur ansatzweise gegen diese Auflage zu verstoßen. Blieb mir also nichts als das mir entgegenfiebernde weiße Hinterteil in ein herrlich rosafarbenes Leuchtfeuer zu verwandeln.
Ich knetete kräftig herum. „Was machst du da?“ „Ich prüfe, ob genügend Polster vorhanden ist. Wenn Knochen ’rausragen, weigere ich mich zuzuschlagen.“ „Und?“ „Bestens. Bevor es losgeht, lass‘ dir eins gesagt sein: Auch wenn du anfängst zu weinen oder zu schreien, wird die Bestrafung fortgesetzt. Gut so?“ „Natürlich.“ „Das Ausstiegskennwort ist ‚Feuer‘. Wenn du das rufst, höre ich sofort auf.“
Für den Ersten hielt ich meinen Arm eine Zeit lang erhoben, um Sabines Geduld zu strapazieren. Ich registrierte, dass sie gespannt nach hinten schaute. Dann landete die Handfläche und erzeugte den ersten Fleck auf der bisher jungfräulichen linken Backe. Sabine zuckte leicht. „Eins. Ich hab’s verdient. Danke.“ „Noch weitere 17 für die Dreier. Die sind zum Anwärmen; bilde dir nicht ein, dass es so sanft bleibt. Bereit?“ „Ja.“ KLATSCH! „Zwei. Ich hab’s verdient. Danke.“ KLATSCH! „Drei. Ich hab’s verdient. Danke.“
Nach den 18 fragte ich: „Brauchst du eine Pause?“ „Nein, zieh’s durch. Das ist mir lieber.“
Die Rundungen zeigten sich rosafarben und handwarm. „So leid mir’s tut, Sabine, aber das wird richtig heiß werden.“ „Ist der Sinn der Sache.“
KLATSCH! „Aua! 19. Ich hab’s verdient. Danke.“ KLATSCH! „Autsch! 20. Ich hab’s verdient. Danke.“ KLATSCH! „Boah!
21. Ich hab’s verdient. Danke.“
Sabine hielt auf diese Weise bis 50 durch, dann geschah etwas Seltsames. Sie begann mit den Unterschenkeln Fahrrad zu fahren und brachte die Zahlen und den Dank kaum mehr heraus, weil sich laute Lacher dazwischenschoben. Ab 55 verwandelten sich die Laute in eine Art wieherndes Gelächter, das sie nicht mehr zu bändigen vermochte; ich musste an ihrer Stelle weiterzählen. Als die 66 durch waren, glühte Sabines Po wie ein Ofen und sie beruhigte sich nur langsam.
Ich streichelte ein wenig die Backen, was sie mit einem wohligen Schnurren beantwortete. Ich fragte nicht, was sie empfunden hatte, sondern sagte lediglich: „Jetzt musst du leider aufstehen und die Haarbürste holen.“
Sie gab mir das zweckentfremdete Kämminstrument in die Hand und legte sich wieder in Positur. „Gut, dass das meine Eltern nicht erleben; ich glaube, sie hielten das für abartig.“ Damit hatte Sabine selbst preisgegeben, was in ihrem Körper geschehen war.
Ich enthielt mich eines Kommentars und sagte nur: „Es folgen die 25 für die Fünf. Allerdings nur aus disziplinarischen Gründen, denn ich muss zugeben, dass ich für eine Fünf in Französisch Verständnis aufbringe.
Denk‘ dran, ‚Feuer‘, wenn du’s gar nicht mehr aushältst.“ „Ich versuche es auszuhalten.“ „Bist du bereit?“ „Ja.“
Diesmal zuckte sie bei jedem Treffer, sog zischend die Luft zwischen den Zähnen ein und keuchte. KLATSCH! Zucken, zischen, keuchen. „67. Ich hab’s verdient. Danke.“ KLATSCH! Zucken, zischen, keuchen. „68. Ich hab’s verdient. Danke.“ KLATSCH! Zucken, zischen, keuchen. „69. Ich hab’s verdient. Danke.“ Sabines Finger krallten sich immer fester im Sofastoff fest und Tränen begannen zu fließen.
Sie hielt die 25 durch, ohne ‚Feuer‘ zu schreien. Bis zu einem Orgasmus war es bei dieser Runde nicht gediehen, dazu war sie zu heftig gewesen. Ich hatte das schon öfter erlebt und wusste, dass das Schmerzmaß genau passen muss, damit die Vagina stimuliert wird. Sabine erhob und streckte sich, was bei ihrem kurzen Kleid einen erfreulichen Anblick bot, und rieb intensiv ihren Allerwertesten. „Boah“, deklamierte sie immer wieder wenig literaturnobelpreisfähig, „boah! Boah! Das Ding ist richtig hart. Mir ist, als drücke mir jemand glühende Kohlen dran.“ Sie hechelte, als fehle ihr Luft, und ihr Gesicht war schweißgebadet.
Ich war abmarschbereit. „Bleib‘ auf einen Kaffee, Gunnar“, bat sie mich, „ich muss beichten." „Beichten? Du mir?“ „Ja. Erst der Kaffee.“
Sabine ließ sich mit verzerrtem Gesicht auf dem harten Küchenstuhl nieder. „Nimm doch ein Kissen.“ „Nein, nein. Es muss so gehen.“
Ihre Kaffeekochkünste waren tadellos und wir hielten uns eine ganze Weile an dem Getränk fest. „War das das erste Mal, dass du geschlagen wurdest?“ „Das erste Mal im Leben.“ „Dann ist mir fast mulmig – gleich so kräftig.“ „Es war doch mein Wille. So konnte es nicht weitergehen und ich glaube, eine ausgiebige Tracht Prügel ist heilsam. Gegen Faulheit, meine ich.“
Dann waren die Tassen geleert. „Du weißt, was am Ende der zweiten Staffel passiert ist?“ forschte Sabine. Ich lächelte. „Ich weiß es. Erzähl‘ nicht, dass du deswegen ein schlechtes Gewissen hast.“ „Ein bisschen. Bin ich pervers?“ „Quatsch. Ein Frauenpo ist sensitiver als einer von Männern und dessen Wärmewellen breiten sich aus, vor allem ins vordere Lustzentrum. Bei genau der richtigen Dosierung ist ein Abgang kaum zu vermeiden. Was meinst du, was meine gestandenen Frauen anstreben? Garantiert keine Bestrafung für schlechte Schulnoten.“
Sabine strahlte mich an. „Danke. Das erlöst mich von meinem Problem. Ich hab‘ aber noch eins.“ „Und das wäre?“ Sabine strahlte immer noch. „Ich glaube, jetzt spielst du mit Absicht den Begriffsstutzigen. Was, denkst du, geht in meinem Schoß vor sich? Du hast’s ja eben erklärt.“ „GV ist ausdrücklich ausgeschlossen….“ „Deine ‚Arbeit‘ ist erledigt. Was jetzt folgt, ist privat. Ich habe doch gemerkt, dass sich auch in deiner Hose ‘was regte.
Keine Widerrede. Soll ich mich auf den Rücken legen oder lieber über den Sessel bücken?“ „Wenn ich dir schon zu herrlich heißen Schinken verhelfen durfte, drücke ich meine Lenden gern gegen sie.“ Es gibt eben keine anständigen Männer. –
Etliche Jahre später begegnete ich Sabine zufällig in der Stadt. Im Schlepptau hatte sie eine ältere Dame, in der ich ihre Mutter vermutete, und drei Kinder in – wie man so schön sagt – Orgelpfeifenanordnung. Der Jüngste und die Mittlere sahen sicher jemandem aus der Familie ähnlich, aber die Physiognomie des Ältesten erschreckte mich. Sabine erkannte mich ebenso auf Anhieb wie ich sie erkannt hatte und winkte mir zu: „Hallo Gunnar!“ „Hallo Sabine“, erwiderte ich ihren Gruß, „schön, dich wiederzusehen. Wie ich sehe, bist du inzwischen stolze Mama.“ Höflicherweise grüßte ich die Dame und die Kinder ebenfalls. „Das ist Mutti und das sind Gerhard, Helene und Ingmar. Sagt schön guten Tag, Kinder.“ Und zu ihrer Mutter gewandt: „Das ist Gunnar, ein alter Lehrer von mir.“ „Guten Tag, mein Herr. Sind Sie mittlerweile im Ruhestand?“ „Äh, ja.“ „Weißt du was, Mutti? Die Kinder wollen gern ins Kinderland. Kannst du mit ihnen hingehen? Dann trinke ich mit meinem alten Pauker einen Kaffee.“ „Gern. Dort geben sie hoffentlich für eine Weile Ruhe.“
Wir saßen vor unserem latte macchiato. „So gut wie deiner ist er nicht“, kommentierte ich. „Danke.
Weißt du, dass es niemals mehr nötig wurde?“ Ohne Rückfrage wusste ich, wovon Sabine sprach. „Das heißt, du hast deine Praktika gemacht, studiert und bist nun…?“ „Lehrerin in Geschichte und Philosophie.“ „Und hast dabei drei Kinder großgezogen, alle Achtung.“ „Naja, noch nicht ganz. Es scheint aber alles zu klappen.“ „Der Erste kam wohl bald danach…?“
Sabine wurde ernst. „Ich merkte praktisch sofort, was los war, ermutigte meinen Freund, mit dem ich damals noch in vorsexueller Phase irrlichterte, rasch zur Attacke auf meine vermeintliche Unschuld und mich zu heiraten, als die Schwangerschaft diagnostiziert war. Ich hatte Glück und er stellte sich als brauchbar heraus. Er unterstützte mich während meines Werdegangs, wo und wie er konnte, und stellte seinen eigenen hintan. Finanziell unterstützten mich meine Eltern in großzügiger Weise, als sie sahen, dass ich meine Faulheit offenbar überwunden hatte. So machte es auch nichts, dass ich während des Studiums zwei weitere Male niederkam. Ich habe nur eine 50%-Stelle auf dem Gymnasium, damit die Kinder etwas von mir haben. Nun ist es mein Mann, dem ich soweit es geht unter die Arme greife, bis er seinen Abschluss als Informatiker in der Tasche hat.
Das ist im Groben mein Lebenslauf seit – seit damals.“ Wir schwiegen eine Weile. „Hast du vor, irgendwelche Konsequenzen zu ziehen?“ hörte ich mich mit einer Stimme sagen, die mir fremd klang. „Nein. Ich werde Gerhard aufklären – nicht über Bienen und Blüten, meine ich –, wenn er volljährig wird. Was er dann mit dem Wissen anfängt, überlasse ich ihm.“ „Und…; und dein Mann?“
Sabines Stirn umwölkte sich. „Das ist mein größtes Problem. Meines Erachtens ahnt er sowieso, was los ist. Vorhin sah meine Mutter dich. Sie ist nicht dumm und gute Augen hat sie auch. Kurz und gut, wenn mich eine oder einer von beiden zur Rede stellt, werde ich nicht lügen.“ „Hast du vor, mich ins Spiel zu bringen?“ „Von mir aus nicht. Natürlich kann und will ich dir dein Recht nicht vorenthalten. Mir wäre aber lieb, wenn du nicht unangemeldet in mein Leben platzst. Gib mir deine Handynummer oder besser deine Emailadresse; ich werde dich informieren, wie’s weitergeht. Einverstanden?“ „Einverstanden, versprochen.“ „Danke.
Eine Sorge braucht dich übrigens nicht zu bedrücken.“ „Welche?“ „Ich hatte an jenem Abend gesagt: ‚Eine Tracht Prügel ist heilsam gegen Faulheit‘. Wenn ein Erwachsener, sagen wir ab 16, das findet und sich selbst verordnet, gibt’s daran nichts auszusetzen – wie ich damals. Ich versichere dir jedoch, dass ich niemals ein hilfloses Kind schlagen werde. Beruhigt dich das?“ „Das beruhigt mich. Ich danke dir, dass du es zur Sprache gebracht hast.“
Als Sabine Richtung Kinderland aufgebrochen war, um sich wieder bei ihren Leuten einzuklinken, ließ sie mich nachdenklich zurück. Eins war klar: So gern ich mit meinem Sohn Kontakt aufnähme, so wenig war ich gewillt, eine intakte Familie zu zerstören – in deren Leben zu platzen, wie Sabine es ausgedrückt hatte. Ich zahlte die Rechnung und strebte langsam meiner Wohnung zu. Sabine würde ich in Ruhe lassen, bis sie es sich eventuell aus eigenem Antrieb anders überlegen sollte, das stand fest wie der Felsen von Gibraltar.
Als ich in Gerhards Gesicht geschaut hatte, hatte ich in das des neunjährigen Jungen geschaut, der einst ich gewesen war.
Ich sah mich eingeschüchtert um. Das hier sollte mein Arbeitsplatz werden? Ein schlossartiger Treppenaufgang aus Marmor mit Geländern, deren Basen so breit wie mein Flur zu Hause waren, endeten vor einem Mahagoniportal, das einer vierspännigen Königskutsche Durchlass gewährt hätte, wäre ihr nicht wegen der Stufen verwehrt gewesen, bis dahin vorzudringen. Waren die Einfassungen der Butzenscheiben etwa mit Blattgold belegt?
Und wo um alles in der Welt befand sich die Klingel? Ich sah eine Kordel auf der rechten Seite herabbaumeln und entsann mich, dass solche in alten Herrschaftshäusern irgendwo oben ins Haus umgelenkt wurden und irgendwo tief drinnen auf den Besucher aufmerksam machten. Ich umfasste den goldfarbenen – oder goldenen? – Knauf am unteren Ende der Konstruktion und zog.
Ich hörte nichts, aber nach einiger Zeit meinte ich hinter den abgedunkelten Butzenscheiben Bewegung wahrzunehmen. Die Tür öffnete sich und ein Mann aus dem 19. Jahrhundert sah mich an. Er entsprang sicher nicht dem
19. Jahrhundert, aber Frack, Fliege, blütenweißes Hemd und eine Miene, die jeden unterhalb des Rangs eines Präsidenten veranlasst hätte, sich klein und hässlich zu fühlen, wiesen ihn als Butler alter Schule aus, wie sie in historischen Kinoschinken zu sehen waren. „Sie wünschen, Madame?“
So höflich die Anrede war, so abschätzig meinte ich sie deuten zu müssen. Ich empfand mich in meinen Jeans und meinem T-Shirt als derart durchschnittlich, dass ich trotz meiner sonst forschen Art zunächst schluckte. „Ich…; ich komme wegen der Anzeige.“ Anscheinend hatte man in diesem Hause nur eine aufgegeben, denn der Diener / Butler / Rausschmeißer (?) nickte verstehend, trat einen Schritt zurück und öffnete die Tür oder besser gesagt das Tor weit. „Kommen Sie bitte.“
Der dienstbare Geist – ich hatte beschlossen, meinen Führer vorerst so zu nennen – schritt voraus, führte mich durch ein Foyer, das ich mir für Versailles auch nicht voluminöser und prachtvoller vorstellte, an einem kaum kleineren Treppenhaus vorbei vor eine Tür, die im Vergleich zum bisher Gesehenen geradezu bescheiden wirkte, und klopfte. Du liebes Bisschen, dachte ich, wenn ich hier putzen soll, reichen zwei Stunden am Tag nicht. Genau genommen dürfte es für eine Einzelperson unmöglich sein, das Staubfängersammelsurium, dessen ich bei meinem ersten Eindruck ansichtig geworden war, bei Dienstbeginn Montag 0:00 Uhr und -ende Sonntag 24:00 Uhr und ununterbrochenem Einsatz sauber zu halten.
„Herein!“ Der dienstbare Geist hielt ihr die Tür auf und verschwand wie ein wirklicher Geist, nachdem er mich angemeldet hatte. „Bitte kommen Sie herein.“ Ein Mann erhob sich hinter einem normalen Schreibtisch, umrundete ihn, kam auf mich zu und bot mir die Hand. „Weller, Alwin Weller“, stellte er sich vor, „ich bin der Sekretär des Klubs. Bitte fühlen Sie sich wie zu Hause.“ „Miranda Köhler. Ich komme wegen Ihrer Anzeige für eine Putz…, äh Raumpflegerin.“ Ich sah mich schnell um. Hier drin sah alles wie ein normales Büro aus, außer dass der Raum exorbitant hoch war. Normale Büromöbel, zwei Notebooks auf dem Schreibtisch und etliche Smart- und Iphones, die wahllos herumlagen. Auch Herr Weller wirkte in seiner Kombination und seinem hellblauen Hemd, das keine Krawatte zierte, bei Weitem nicht so furchteinflößend wie der männliche Türdrache.
„Freut mich. Setzen wir uns doch.“ Herr Weller wies auf eine Sitzgruppe. „Erlauben Sie, dass ich uns zunächst einen Kaffee zubereite?“ „Äh, gern.“ Fasziniert sah ich zu, wie der Mann geschickt an der Maschine hantierte. „Milch? Zucker?“ „Nur Milch bitte.“
Da saßen wir nun in unseren Sesseln und rührten in unseren Tassen. „Sie wissen, auf welche Anzeige Sie sich gemeldet haben?“ „Äh, ja: Der Herrenklub Goldfasan sucht eine Raumpflegerin für täglich montags bis freitags 18:00 Uhr bis 20.00 Uhr; Bezahlung weit übertariflich.“ „War das alles?“ Was sollte die Frage? „Hm, nein, da stand noch etwas von ‚vom Üblichen abweichenden Aufgaben‘.“ „Ausgezeichnet. Bevor ich ins Eingemachte gehe, erzähle ich Ihnen etwas zur Klubgeschichte.
Wissen Sie, was ein Goldfasan ist?“ „Ein nachgebildeter Fasan mit Goldüberzug, aus Gips vielleicht?“ „Nicht abwegig, trifft für uns aber nicht zu. Ich muss Ihnen leider sagen – und ich sage es Ihnen, bevor Sie es nachträglich spitzkriegen und möglicherweise empört die Brocken hinschmeißen –, dass das Volk während des Dritten Reichs die Günstlinge Hitlers so nannte. Kurz und gut, der Klub mitsamt Gebäude ist Gründung blasierter Nazigrößen. Mir ist unverständlich, warum der Name in der Nachkriegszeit nie geändert wurde, obwohl die Initianten sogar Humor bewiesen hatten. Schließlich drückte der Begriff Goldfasan eine gute Portion Verachtung aus und wurde nur hinter vorgehaltener Hand in den Mund genommen.“ „Das wusste ich nicht.“ „Das weiß heute so gut wie niemand mehr. Ich versichere Ihnen aber, dass wir heute über das alles hinweg sind. Unmittelbar nach dem Krieg mag es den einen oder anderen schwerreichen Industriellen gegeben haben, der der alten Zeit mit unbezahlten Zwangsarbeitern nachtrauerte, aber 120jährige haben wir keine mehr.
Einige unserer Mitglieder mögen Ihnen komisch vorkommen. Sie sind aber lediglich skurril und verschroben….“ „Werde ich denn mit denen zu tun bekommen?“ „Hm, wahrscheinlich. Das hat mit den abweichenden Aufgaben zu tun. Zunächst zur Bezahlung.“ Ich vermochte nicht zu verhindern, dass ich ein wenig zappelig wurde. Als Putzfrau bin ich nicht auf Rosen gebettet und um jedes Kupferstück froh, das ich bei einer neuen Stelle mehr als bei meiner bisherigen verdiene. Als ich die Zahl hörte, wurde ich blass. „Hören Sie, Herr Weller….“ „Ja?“ „Entweder kennen Sie unsere Tarife nicht oder es gibt einen Haken. Möglicherweise schade ich mir selbst, wenn ich Ihnen sage, dass der Stundenlohn, den Sie mir gerade nannten, den üblichen um das Fünffache übersteigt.“
Herr Weller schnaufte tief durch. „Das ist mir bekannt. Ich werde Ihnen nun zeigen, was Ihre Arbeit sein wird. Folgen Sie mir bitte.“ Er stand auf, öffnete die Tür und führte mich durch das Treppenhaus in einen Seitengang, an den mehrere Räume anschlossen. Vor einer blieb er stehen. „Vermutlich haben Sie sich bereits umgeschaut und gefragt, wie um alles in der Welt Sie das sauber halten sollen.“ Ich nickte. „Tatsache ist, dass Sie gar nicht zu putzen brauchen. Das erledigt eine Firma, die mehr oder weniger exklusiv für diesen Kasten zuständig ist. Anders wäre das nicht zu bewältigen.“ Ich nickte nochmals. „Jetzt werden Sie sich fragen, was Sie tun sollen.“ Ich nickte zum dritten Mal. „Ich zeige es Ihnen.“
Er öffnete entschlossen die Tür und trat durch sie hindurch. Ich folgte ihm. In der Mitte des anschließenden Raums stand ein älterer Herr in feinem Anzug und verbeugte sich artig. „Herr von Godulsdorf, unser Präsident“, stellte Herr Weller ihn vor, und auf mich weisend: „Frau Köhler, unsere Bewerberin.“ Ich versuchte mich in einem Knicks, bin aber mit höfischen Sitten nicht recht vertraut und wäre beinahe gestrauchelt. Die beiden Männer taten, als hätten sie die Ungeschicklichkeit nicht bemerkt. „Haben Sie sich umgesehen?“ „Äh, nein.“ „Dann tun Sie’s bitte.“
Die Sitzgruppe, die Kommode und die kleine Kaffeeküche muteten normal an. Auch das Bett hätte normal angemutet, wenn nicht…. „Da liegt ja eine Frau drauf. Warum sagt sie nichts?“ „Weil sie’s nicht kann. Gehen Sie bitte hin und fassen Sie sie an.“
Zögernd trat ich näher. Die Frau lag auf dem Bauch und hatte ihre Arme unter ihren in unsere Richtung blickenden Kopf verschränkt. Sie war völlig nackt bis auf ein Paar weißer Socken. Unter ihrem Schoß sorgte ein üppiges Kissen dafür, dass sich das Gesäß sichtbar exponierte. „Nicht so schüchtern.“ Endlich wagte ich, mit meinen Fingern den Frauenrücken zu berühren. „Streicheln Sie sie ruhig.“ Ich wurde mutiger. „Das…, das ist eine Puppe!“ „Genau. Lassen Sie uns das besprechen.“
Die Männer hatten in der Sitzgruppe Platz genommen und luden mich mit Handbewegungen ein, es ihnen gleichzutun. Der Präsident übernahm das Gespräch. „Wie finden Sie die Oberfläche?“ „Recht lebensecht…“ „…aber doch zu merken, dass es keine echte Haut ist.“ Ich nickte. Mehr fiel mir nicht ein. Was sollte das? „Wissen Sie, hier laufen ein Haufen alter Männer herum, die ganze Konzerne kommandieren, zu Hause aber verdonnert sind, Geschirrspül- und Windelwickelautomaten zu spielen. Dazu kommen betriebliche Rückschläge, Angriffe durch Presse und soziale Medien und manchmal sogar physische. Sie werden sich wundern, wie frustriert die Typen sind, wenn es uns gelingt, Sie für uns zu gewinnen und Sie sie nach und nach kennenlernen.“
Ich habe alle Härten des Lebens durchlaufen und darf behaupten, dass mich das nicht verbittert hat. Naiv bin ich allerdings nicht. Mir schwante, welche Rolle der Puppe zufiel. Und welche…? Gespannt erwartete ich, was Herr von Godulsdorf weiter berichtete. „Kurz und gut, ab und zu müssen sie sich abreagieren oder meinen es zu müssen. Dann kommen sie hier herein und versohlen der Puppe kräftig den Hintern. Allerdings fehlt zur vollständigen Illusion Entscheidendes.“ „Der Po wird nicht warm und rosa.“ Die Männer blickten mir erschrocken ins Gesicht. Erschrocken, weil sie sich vorzeitig durchschaut fühlten.
Ich atmete tief durch. „Okay, ihr Herren. Ich bin hier herein geführt worden, weil meine künftige Arbeit hier stattfinden soll. Was soll ich von all‘ dem hier halten?“ Herr von Godulsdorf wandte sich an Herrn Weller. „Hören wir auf, um den heißen Brei herumzureden. Ich glaube, Frau Köhler hat erkannt, worum’s geht.“
Er sprach mich direkt an. „Kurz und gut, eine Frau aus Fleisch und Blut kann die Puppe nicht ersetzen. Unsere Mitglieder wünschen sich eine solche, auf der sie herumpatschen dürfen.“ Ich schloss die Augen. „Ihnen ist klar, dass Sie von mir Ungeheuerliches verlangen“, sagte ich wie in Trance. „Ich bin glücklich verheiratet, mit zwei Kindern gesegnet und beileibe keine Nutte.“
Alwin Weller räusperte sich. „Das sollen Sie hier auch nicht werden. Geschlechtsverkehr, das versprechen wir Ihnen, ist tabu. Falls das einer versuchen sollte, gibt es eine klubinterne Alarm-App. Wenn Sie die auslösen, kommt sofort unser Gorilla gerannt.“ „Und wenn der Gorilla…?“ „Der ist hier angestellt und sehr gut bezahlt. Wenn er sich vergreift, ist er nicht nur seinen Job los, sondern für den Rest seines Lebens ruiniert. Dafür werden wir sorgen.“
Ich öffnete die Augen. „Gibt‘s hier eigentlich überhaupt keine anderen Frauen?“ „Hm, nein. Stört Sie das?“ „Nein. Mir war nur aufgefallen, Herr Weller, dass Sie zu unserem Einstandskaffee keine Sekretärin herbeipfiffen, sondern die Maschine selbst anstellten.“ „Sie sind eine gute Beobachterin.“ „Bilde ich mir ein.
Gut. Wie Sie sehen, bin ich nicht sofort aufgesprungen und empört davongerauscht, als mir klar wurde, was mein Job werden würde; ich bin also gewillt, mit Ihnen Bedingungen auszuhandeln, wobei ich ohne Weiteres zugebe, dass Ihre exorbitante Lohnzusage mich weich geklopft hat. Blutig klopfen lasse ich mich allerdings nicht, mit Peitschen oder so. Wie sieht’s damit aus?“
„Schauen Sie sich die Gegenstände auf der Kommode an. Es handelt sich nur um flache: Paddel, Haarbürste und Fliegenklatsche. Das häufigste und wichtigste Instrument liegt nicht da – die offene Hand. Mehr ist nicht. Grenze sind 60 Schläge pro Abend, entweder von einem oder mehreren, sagen wir von Dreien je 20; wenn Sie die empfangen haben, haben Sie Feierabend, auch wenn noch nicht acht Uhr ist. Wenn keiner ’was will, lesen Sie oder schauen Filme an oder machen sonst ‘was und gehen um Acht nach Hause. Ihr Geld erhalten sie auf jeden Fall. Sie werden bezahlt, dass Sie zur Verfügung stehen.“
Ich wiegte den Kopf. Beschämend! Andererseits hörte ich die Kasse klingeln. Für meine Verhältnisse wäre ich saniert. „Eine Bedingung stelle ich noch.“ „Welche?“ „Eine Probezeit von einer Woche. Wissen Sie, ein bisschen möchte die Delinquentin ihre Spanker kennenlernen, bevor sie endgültig zusagt.“ „Einverstanden. Wir haben auch eine Bitte.“ „Lassen Sie mich raten.“
Ich erhob mich, schritt zum Bett, legte die Puppe an dessen rückwärtiges Ende und begann mich zu entkleiden. „Sie wollen doch wissen, ob ich eine gute Figur abgebe.“ Fassungslos nickten die Männer.
Ich hatte mich während meines Akts gekrümmt, damit meine potenziellen Arbeitgeber nicht alles sähen, und nahm die Position meiner künstlichen Vorgängerin ein. „Nun?“ „Ein Traum.“ Selbst beim betagten Herrn von Godulsdorf schien sich einiges zu regen, soweit sich das bei dem steifen Anzug beurteilen ließ. Alwin Weller nahm all‘ seinen Mut zusammen. „Darf ich…?“ „Ein paar Probeklapse liegen drin. Schließlich muss ich meine Qualifikation nachweisen.“
Alwin Weller tätschelte auf meinem Fleisch herum. Auch mein Mann knallt mir ab und zu im Schlafzimmer einen hinten drauf und lobt, dass mein Po es schafft, gleichzeitig straff und zart zu sein und wunderbar nachzuwackeln. Ich war folglich sicher, diese Aufnahmeprüfung zu bestehen. „Das ist wirklich etwas ganz anderes.“ „Wenn alle Herren nicht kräftiger zulangen als Sie, bin ich überbezahlt.“ „Keine Bange, Sie werden schon einiges zu spüren kriegen.
Jetzt ist aber Schluss!“ ermahnte er sich selbst und drehte sein Gesicht der Wand zu. „Los, Kaspar“, sagte er zu seinem Präsidenten, „du guckst auch weg, damit sich die Dame wieder anziehen kann; hier geht’s ums Geschäft und nicht ums Vergnügen!“
Als Alwin mich zum Ausgang begleitete, gestand er: „Wissen Sie, dass wir neben Ihren – äh – körperlichen Qualitäten einige andere Dinge examiniert haben?“ „So? Welche?“
„Naja, wir wollten keine, die sich ständig in ordinären Ausdrücken gefällt. Sie reden erstaunlich gepflegt für Ihre Gilde – entschuldigen Sie.“ „Macht nichts. Sie würden erleben, dass ich mich in meiner Gilde völlig anders ausdrücke. Zu mehr als zum Hauptschulabschluss hat’s leider nicht gereicht – geldlich, meine ich. Ich lese allerdings gern, sowohl Qualitätszeitungen als auch Literatur. Zu Beginn musste ich einige Begriffe nachschauen, die einem Gymnasiasten geläufig sind. Mittlerweile habe ich mich durchgekämpft und bilde mir ein, den Smalltalk eines Diplomatenempfangs durchzustehen, ohne unangenehm aufzufallen. Der heutige Tag scheint der Beweis zu sein. Bei Ihnen hat mein Bluff anscheinend verfangen.“ Alwin Weller grinste, wie ein richtiger Mann ab und zu grinst. „Sie sind mir ein ganz schönes Früchtchen. Wissen Sie was?“ „Soll ich wieder raten?“ „Bitte.“ „Wenn ich ab nächster Woche hier Frustpuppe spiele, verspüren Sie auch hin und wieder Frust.“ Alwins Mundwinkel erreichten die Ohrläppchen. –
Am heutigen Montag erwartete mich der erste Arbeitstag in meinem merkwürdigen Raumpflegerinnenjob. Während der Mittagspause führte ich wie bisher meine Putzkolonne in der Sparkasse. Vorsichtshalber hatte ich bisher nicht gekündigt und hatte auch nicht vor, das zu tun, bevor ich nicht vom Herrenklub Goldfasan mindestens zwei Gehälter eingestrichen hatte.
Hier, in der Sparkasse, herrschte ein gänzlich anderer Ton.
„Die Fenster sind völlig verschmiert, Wanda. Kneif‘ die Arschbacken zusammen und mach’s ordentlich.
Regula, was soll das denn? Arbeiterinnendenkmal kannst du als Rentnerin spielen.
Wilma, wisch‘ den Boden nochmal; der sieht ja aus wie nach einer Schlammschlacht.“ „Du kannst mich am Arsch lecken, Miranda!“ „Mach‘ ich, aber du machst, dass es blitzt und blinkt.“
Gegen Zwei lag der bisher gewohnte Alltag für heute hinter mir und ich hatte Zeit, mich auf einen vorzubereiten, von dem ich bisher überhaupt keine Vorstellung hatte. Es hörte sich leicht an: Einfach teilnahmslos daliegen und für einen Haufen Geld von alten Männern leichte Haue einkassieren.