Spray - Teil 1: Erotische Novelle - Vanessa Salt - E-Book + Hörbuch

Spray - Teil 1: Erotische Novelle E-Book und Hörbuch

Vanessa Salt

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  • Herausgeber: LUST
  • Kategorie: Erotik
  • Serie: LUST
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2019
Beschreibung

Als Patrik von seinem neuen Auftrag auf der Polizeischule erfährt, ist er erstmal enttäuscht. Ein verlassenes Industriegelände observieren, weil dort Sprayer gesichtet wurden? Langweilig! Wenigstens ist sein Partner diesmal Mounir, der geheimnisvolle, schweigsame Araber. Ausgestattet mit Fernglas und Nachtsichtgerät begeben sich die beiden auf ihren Beobachtungsposten und es dauert nicht lange, da machen sie eine Entdeckung, die schnell zu einer verbotenen, geilen Begegnung führt...-

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Seitenzahl: 42

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Zeit:1 Std. 4 min

Sprecher:Helene Hagen
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Vanessa Salt

Spray - Teil 1: Erotische Novelle

Lust

Spray - Teil 1: Erotische Novelle ÜbersetztAlina Becker OriginalSpray - Del 1Coverbild / Illustration: Shutterstock Copyright © 2019, 2019 Vanessa Salt und LUST All rights reserved ISBN: 9788726303919

1. Ebook-Auflage, 2019

Format: EPUB 2.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von LUST gestattet.

SPRAY- Teil 1

Von Vanessa Salt

„Lindén?“

„Ja!“

„Ely – Elyoun – Elyouns...“

„Elyounoussi.“

Vereinzeltes Kichern und unterdrücktes Lachen breitet sich im Raum aus.

Ich schaue zu meinem Sitznachbarn. Er ist etwas größer als ich und hat schwarz gelocktes Haar, das peinlich gepflegt wirkt. Er trägt ein eng anliegendes, fleckenfreies weißes T-Shirt, unter dessen straffgespanntem Stoff sich jeder einzelne Bauchmuskel abzeichnet. Unsere Arme berühren sich fast, da wir so beengt sitzen. Sehr beengt, auf diesen unbequemen Klappstühlen, ganz vorn in dem kleinen Saal, der am ehesten einem ranzigen Oberstufenklassenzimmer gleicht. Mein Nachbar riecht nach Zimt und etwas Orientalischem. Das rede ich mir zumindest ein. Sein Duft ist ebenso sanft wie der Klang seiner Antwort an die Lehrerin. Sie errötet merklich vor der vergilbten Leinwand, an die sie ihre PowerPoint-Präsentation projiziert.

„Ja, genau das“, sagt sie in einem vergeblichen Versuch, etwas Würde zu bewahren, aber wahrscheinlich nur, um uns Aspiranten im Griff zu behalten. Uns, die wir zur Polizei wollen. Polizeibeamte?

Worauf zum Teufel habe ich mich da eigentlich eingelassen?

„Sie und Lindén werden den Platz unter der Sankt Eriksbro, am Ende der Norrbackagata, überwachen, wo die Treppe zur Brücke hinaufführt. Der Bereich wird auch Atlaswand genannt. Wir vermuten, dass sich dort ein Treffpunkt und Übungsplatz für Schmierfinken befindet, die subversive Botschaften im Stadtzentrum verbreiten.“ Sie macht eine Pause und atmet durch. Jetzt ist sie puterrot im Gesicht. Starrt meinen Sitznachbarn unentwegt an. Vielleicht findet sie, dass er gut aussieht? Schaut sie ihm nicht auf die Bauchmuskeln und den beeindruckenden Bizeps?

Oh, was zum Teufel, Patrik, hör auf damit. Er ist bestimmt nicht attraktiver als du!

Ich sehe, wie seine Mundwinkel zucken. Plötzlich dreht er sich direkt zu mir um. Ein Blick aus braunen Augen trifft suchend auf das Grau der meinen.

„Ich heiße Mounir“, sagt er leise und streckt die Hand aus. Ich ergreife sie reflexartig, bevor ich merke, wie verschwitzt ich bin.

Mist!

„Patrik.“

Er, Mounir, verzieht keine Miene. Im Gegenteil, er lächelt schnell und etwas schüchtern, bevor uns die Ausbilderin unterbricht und anmerkt, dass wir uns später unterhalten können. Seine Hand ist warm und trocken und ich packe ein wenig fester zu, um mich ihm anzupassen. Unsere Oberschenkel streifen sich, während wir wie festgefroren eine Begrüßung aussitzen, die nicht der Situation angemessen scheint.

Die Ausbilderin räuspert sich und wir brechen den Händedruck ab. Trotzdem macht Mounir keine Anstalten, sein Bein zur Seite zu bewegen. Im Gegenteil.

„Die Schmierfinken ausspähen?“ Mounir sieht mich skeptisch an. Als suchte er nach jemandem, der die Sache ebenfalls für ziemlich bescheuert hält. Er zieht die Augenbrauen hoch. Wartet auf meine Antwort.

„Ja, aber immerhin verbreiten die subversive Botschaften ...“ Das klingt lahm. Zu leise und zögernd. Ich mustere ihn, um zu sehen, was er eigentlich sagen will.

Kann ich aufhören, in diese Schokoladenaugen zu starren?

Er muss glauben, dass ich irgendetwas will. Von ihm.

So einer bin ich nicht. Absolut nicht ...

„Eine Gesellschaft steht niemals still“, sagt er. „Und sie muss Kritik und Satire aushalten.“

„Hä?“

„Obwohl andere Meinungen hier immer noch ganz gut akzeptiert werden. In Beirut kann dir alles passieren, wenn du erwischt wirst.“ Er schaut zur Decke. Scheint über Dinge nachzudenken, die er durchgemacht hat.

„Also magst du diese Schmierereien und solche Sachen?“ Rückzug, sofort! Diese Diskussion kann man nicht gewinnen. Und wir haben noch einen Job zu erledigen. Ich beuge mich vor und lege ihm die Hand auf die Schulter. „Sprechen wir später darüber. Es gibt eigentlich auch ganz gute Schmierereien. Könnte ich mir vorstellen.“

Er legt seine warme Hand auf meine und drückt ein wenig zu, bevor ich mich seinem Griff entziehen kann. Dasselbe zugleich harte und weiche Gefühl wie zuvor.

Hör jetzt auf, Patrik ...

„Klar, kommen wir darauf zurück. Obwohl ich sie lieber Graffitis nenne.“ Sein Lächeln breitet sich bis zu seinen Nougataugen aus.

„Wenn Sie zu Ende gekuschelt haben, möchte ich Ihnen ein paar Anweisungen geben.“ Die Ausbilderin steht mit verschränkten Armen vor uns. Wie sie dahin gekommen ist, weiß ich nicht. In ihrer Stimme schwingt etwas mit, das ich nur als Neid interpretieren kann. Oder Eifersucht.

Obwohl es keinen Grund dazu gibt ...

„Sie sollen überwachen. Und dokumentieren. Sonst nichts.“ Sie macht eine Kunstpause und schaut auf uns herab. Wir sind die Letzten, die noch in unserem heißen, feuchten Seminarraum sitzen. „Keine Gewalt, kein Z-Z-Zwang.“

Sie stottert?