Spuk im Untergrund - Florian Fink - E-Book

Spuk im Untergrund E-Book

Florian Fink

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Beschreibung

Ein Jugendlicher mit dem Namen Joshua besitzt eine besondere Fähigkeit. Er ist in der Lage Geister zu sehen. Sein Freund Tim glaubt am Anfang aber nicht wirklich an Geister. Dies ändert sich aber, als sich später mysteriöse Ereignisse häufen. Der Ursprung dieser Ereignisse scheint aus dem Untergrund zu kommen und beide begeben sich dann zur Geisterstunde in den Untergrund und entdecken dort einen Geisterfluss. Aber was sie nicht ahnen ist, dass dort noch tiefer das absolute Böse lauert und die Herrschaft über die Welt übernehmen will.

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Inhaltsverzeichnis

Die Vorgeschichte

In der Stadtbibliothek

Grüner Nebel um Mitternacht

In der U-Bahnstation

Die Schulbibliothek

Ein außergewöhnlicher Film

Roter Nebel um Mitternacht

Angriff eines Geistes

Recherchen

Al Capones Rückkehr

Das Wrack

Der Fluss der Geister

Das Geistermädchen

Die Rache der bösen Geister

Im tiefen Untergrund

Rettung in letzter Sekunde

Stunde null naht

Showdown auf dem Friedhof

Die Erlösung

Die Vorgeschichte

Das rote Band hing vor der neu erbauten U-Bahn Station. Menschen hatten sich versammelt, um die Einweihung der Station mitzukriegen und zu feiern. Es war der 10.Mai 1924 und diese U-Bahn Station war schon ein sehr großer Entwicklungsschritt in der modernen Technik, zumindest war es für diese Zeit so gewesen.

Heutige U-Bahn Stationen wären natürlich sehr viel moderner, aber für die goldenen 20er Jahre war diese U-Bahn Station schon sehr modern.

„Liebe Mitbürger und Mitbürgerinnen. Ich freue mich, dass wir diesen Augenblick hier gemeinsam miterleben dürfen. Unsere neue U-Bahn Station ist nach sehr viel Mühe und harter Arbeit nun endlich fertig geworden und wird in Zukunft einen sehr großen Dienst erweisen. Endlich ist es möglich, auch unter unserer Stadt Stationen anzufahren, was auch sehr viel Verkehr und Zeit erspart“, sagte der Bürgermeister an, welcher etwas rundlich war, einen Zylinder trug und mit vornehmen Klamotten bekleidet war.

Er zuckte dann die Schere und schnitt das rote Band durch. Alle applaudierten schließlich. „Ich erkläre hiermit, unsere neue U-Bahn Station für eröffnet“, sagte er zum Schluss noch an. „Selbstverständlich steht es Ihnen jetzt frei, für eine kostenlose Probefahrt unsere neue Station zu testen. Aber das Angebot gilt nur heute. Wenn Sie natürlich die Station zu einem späteren Zeitpunkt benutzen wollen, dann müssen Sie sich logischer Weise ein Ticket am Schalter besorgen. Deshalb nutzen Sie heute dieses Angebot und die Gelegenheit kostenlos mit dem Zug zu fahren. In diesem Sinne, wünsche ich Ihnen sehr viel Spaß und noch einen wunderschönen Tag. Der Zug wird bald unten anfahren und Sie können einsteigen, nur wenn Sie natürlich wollen“, mit diesen Worten verabschiedete sich dann der Bürgermeister, setzte sich in sein altes Auto und fuhr wieder zu seinem Büro zurück.

Die versammelten Leute betraten dann die neue U-Bahn Station und gingen die Treppen runter. Alles roch noch relativ neu, daher es war ja noch sehr neu. Das Mauerwerk war blank und professionell gemauert worden. Eine Frau befand sich beim Ticketschalter und richtete ihren Arbeitsplatz ein. Sie hatte eine flotte 20er Jahre Frisur und rauchte auch gerade eine Zigarette, die an einer Spitze befestigt war.

„Hallo, willkommen in unserer neuen U-Bahn Station“, grüßte sie die Leute. „Ähm, ich dachte die Fahrt wäre umsonst“, sagte dann ein Mann mit einem Anzug und einer Fliege. „Die erste Fahrt ist ja auch umsonst. Ich richte nur schon mal meinen Arbeitsplatz ein. Ihr Zug müsste bald eintreffen. Warten Sie an Gleis 3 und stellen Sie sich vor die weiße Linie“, antwortete die Frau. „Das müssen Sie mir nicht sagen, dass weiß ich doch. Ich bin doch schon ein älterer Herr und kein kleines Kind mehr“, sagte der Mann. „Oh Sorry, natürlich sind Sie schon ein älterer Herr. Ich habe nur schon mal meine Ansage geprobt“, erwiderte die Frau und zog an ihrer Zigarette, die sich an einem Halter befand.

„Oh, ich bin ja so aufgeregt“, sagte dann eine ältere Frau zu ihrem Mann. „Du brauchst keine Angst zu haben. Mit der U-Bahn zu fahren ist nicht viel anders, als mit einem normalen Zug oben zu fahren“, beruhigte der Mann, der ihr Ehemann war. „Und was ist, wenn wir hier unten entgleisen? Ich habe da eben gerade so ein ganz schlechtes Gefühl bekommen“, fragte die Frau. „Keine Sorge, das wird schon nicht passieren“, beruhigte ihr Mann.

Irgendwann hörten sie von weitem das Tuten einer Dampflock. Dieses wurde immer lauter und irgendwann fuhr der Zug ein und hielt am Gleis an. Die Tür wurde geöffnet und ein Schaffner trat hinaus.

„Guten Tag. Ich bin ihr Schaffner und Betreuer bei der ersten Fahrt in unserer neuen U-Bahn. Steigen Sie ein und genießen Sie ihre erste Fahrt“, sagte der Schaffner freundlich an.

Die Leute stiegen dann alle in den Zug ein. Alle? Nein, alle stiegen doch nicht ein und das war das Ehepaar, welches zuvor miteinander diskutiert hatte. Dieses blieb draußen am Gleis stehen. „Ähm, wollen Sie nicht einsteigen?“, fragte der Schaffner. „Wir … haben es uns anders überlegt und wollen doch nicht mitfahren.“ „Wieso? Sie haben wirklich nur heute die Möglichkeit, umsonst hier mitzufahren. Das nächste Mal verlange ich von Ihnen ein Ticket und das ist nicht so billig, da ja alles hier noch neu ist, auch der Service und die Fahrt“, erklärte der Schaffner. „Das ist uns schon klar, aber eben gerade habe ich gespürt, dass etwas Schreckliches hier unten passieren wird“, sagte plötzlich die Frau. „Ähm, sind Sie etwa ein Medium oder so etwas?“, fragte der Schaffner. „Ich habe eine Wahrsagerin in meiner Familie und so etwas vererbt sich.“ „Dann sind Sie also ein Medium und glauben an so einen Unsinn.“ „Das ist kein Unsinn. Es wird etwas Schreckliches hier unten passieren. Ich spüre es ganz deutlich“, erklärte die Frau mit geschlossenen Augen. „Sie können hier gefahrlos einsteigen und mitfahren. Es gibt nichts Sicheres, als mit einem Zug zu fahren. Kommen Sie schon“, sagte der Schaffner und reichte seine Hand. „Jetzt komm schon, Weib. Vielleicht hat sich dein Gefühl diesmal getäuscht“, forderte der Mann auf. Sein Ton war jetzt schon rauer.

Wiederwillig stieg die Frau dann doch mit Ihrem Mann ein. Anschließend wurden die Türen geschlossen und der Zug verschwand dampfend im Tunnel.

Aber genau dass, was die Frau zuvor gespürt hatte, geschah. Denn der Zug mitsamt seiner Insassen entgleiste plötzlich in einer Kurve aus ungeklärter Ursache und alle Insassen kamen dabei ums Leben, da die Lock dann auch noch explodierte.

Ein verbranntes Wrack war das einzige, dass, von der Lock noch übrig blieb.

Noch Wochen danach kam diese Nachricht von diesem mysteriösen Unglück in den Medien und die U-Bahn Station wurde deshalb für 50 Jahre geschlossen und kein Zug konnte dort mehr fahren. Erst Anfang der 70er Jahre wurde die Station wieder eröffnet. Aber die Unglücksstelle blieb verborgen im Untergrund. Keiner wusste auch nicht mehr so genau, wo der Zug damals entgleiste.

Und noch etwas; einige Leute glaubten sogar, dass es in der U-Bahn Station spukte und die Geister der Verstorbenen an bestimmten Vollmondnächten aus einer schleimigen Flüssigkeit, die wie ein Fluss durch die gesamte Station floss aufstiegen und in der U-Bahn Station und im Untergrund herum spukten. Aber bis jetzt gab es dafür wirklich noch keine Zeugen, so blieb es eine Legende, zumindest bis zum Jahr 2010. Als sich ein 14-jähriger Junge mit dem Namen Joshua mit diesem Phänomen beschäftigte.

In der Stadtbibliothek

Joshua hatte rote längere Haare, trug eine Brille und interessierte sich für paranormale Phänomene. Filme über Geisterjäger und Geister interessierten ihn brennend. Er wollte sogar selber Geisterjäger werden, denn er konnte sie auch tatsächlich sehen, Geister. So sah er zum Beispiel schon mal mitten in der Nacht bei Vollmond eine Frau, welche in alten 20er Jahre Klamotten gekleidet war, die an der Bushaltestelle saß und einfach nur ins Leere starrte. Am Anfang dachte er, er hätte das nur geträumt, aber als das mehrmals bei Vollmond geschah, wusste er, dass es sich tatsächlich um einen realen Geist handelte.

Es war Wochenende. Gerade eben saß er in der Bibliothek und las in einem alten Zeitungsartikel über das Zugunglück vor 90 Jahren. „Das ist ja sowas von grauenvoll“, sagte er. „Was ist denn so grauenvoll?“, fragte ein anderer Junge, der etwas größer war und kürzere braune Haare trug.

Joshuas Freund Tim war gerade bei seinem Freund angekommen. „Na das hier. Lies dir das mal durch“, bat Joshua und gab seinem Freund den Zeitungsartikel. Dieser nahm ihn dann in die Hand und überflog diesen.

„Hier steht etwas über ein schlimmes Zugunglück im Untergrund, das vor 90 Jahren geschehen ist“, erwiderte Tim. „Stell dir mal vor, das ist hier in unserer U-Bahnstation geschehen, dort wo wir regelmäßig mit dem Zug zur Schule fahren. Keiner hat dieses Unglück überlebt.“ „Nun ja, das war vor 90 Jahren. Jetzt sind die Züge logischerweise sicherer als damals“, erklärte Tim. „Aber so etwas kann trotzdem immer wieder passieren. Hier steht auch noch, dass dieses Unglück genau nach der Einweihung der Station geschehen ist. Es war die allererste Fahrt durch die damals noch neue U-Bahnstation. Den Leuten war absolut nicht bewusst, dass sie an diesem Tag sterben werden. Und dieses Unglück geschah auch noch aus ungeklärter Ursache an einer ganz bestimmten Stelle“, erklärte Joshua weiter. „Eine ungeklärte Ursache?“, stellte Tim in Frage. „Ja, aus ungeklärter Ursache geschah dieses Zugunglück. Ich glaube, dass die Seelen bis heute nie ihren Frieden gefunden haben“, fing Joshua auf einmal an. „Joshua, du weißt doch, dass ich nicht so wirklich an diesen Geisterkram mit Zombies oder verlorenen Seelen glaube“, sagte dann Tim.

„Aber ich glaube daran. Absolut. Neulich habe ich sie wieder an der Bushaltestelle sitzen gesehen“, erwiderte Joshua. „Wen hast du sitzen gesehen?“, fragte Tim dann. „Eine Geisterfrau. Sie sitzt immer bei Vollmond an der Bushaltestelle und starrt ins Leere, als ob sie auf den Bus wartet. Umgeben ist sie von einem grünlichen Schimmer“, antwortete Joshua. „Wohlmöglich wartet sie auf den Bus, der sie ins Jenseits bringt“, scherzte Tim.

„Tim, das meine ich aber absolut ernst. Sie sitzt wirklich da und starrt nur ins Leere. Sie trägt einen alten Ärztekittel aus den 20er Jahren und hat einen Haarknoten. Sie sieht wie eine Krankenschwester aus“, beschrieb Joshua. „Hast du schon versucht, mit ihr Kontakt aufzunehmen?“, fragte Tim. „Nein noch nicht, aber wenn sie das nächste Mal auftaucht, werde ich das versuchen“, sagte Joshua.

Grüner Nebel um Mitternacht

Das was Joshua seinem Freund gesagt hatte, setzte er dann auch tatsächlich in die Tat um. Als wieder eine Vollmondnacht angekündigt war, blieb Joshua bis um Mitternacht wach und wartete auf das Erscheinen der Frau an der Bushaltestelle. Als die Turmuhr Punkt Mitternacht schlug, gab es plötzlich einen grünlichen Nebel, der alles in einen grünlichen, gespenstischen Schimmer tauchte. Joshua starrte aus dem Fenster. Das hatte er noch nicht gesehen. Er hatte eigentlich erwartet, dass die Geisterfrau an der Bushaltestelle auftauchte und wieder ins Leere starrte. Aber das war dieses Mal nicht der Fall.

„Was zum Teufel ist denn das?“, fragte er sich dann. Ein halbdurchsichtiges Polizeiauto mit einem grünlichen Schimmer tauchte auf, aber keines aus der jetzigen Zeit. Es sah aus, wie ein Polizeiauto aus den 30er Jahren. Dieses Auto blieb stehen und ein halbdurchsichtiger Mann mit Anzug und Hut, so wie man sich alte Privatdetektive vorstellte, stieg aus. An der Seite trug er einen alten Revolver. Der Mann lief wachsam umher und zuckte seinen Revolver. „Wahnsinn! Ein echter Detektiv aus den 30er Jahren“, staunte Joshua.

„Das Spiel ist aus, Al Capone. Sie sind umstellt. Ergeben Sie sich endlich! Kommen Sie aus ihrem Versteck heraus“, sagte der Detektiv. „Einen Dreck werde ich tun!“, ertönte die scharfe und kalte Stimme von Al Capone.

„Al Capone? Moment mal“, kam es fragend von Joshua. Dieser zog sich jetzt an, verließ heimlich sein Zimmer, schlich die Treppen runter und verschwand durch die Haustür in den grünlichen Nebel.

„Was um alles in der Welt ist hier los? Dieser Nebel ist ja echt unheimlich“, fragte er sich. Dann stieß er an die Brust eines kräftigen durchsichtigen Mannes mit Hut, rundem Gesicht und Anzug. Er blickte auf und sah Al Capone direkt in das Gesicht. Es sah noch genauso aus, wie es auf den alten Steckbriefen abgebildet war, die Joshua schon mal gesehen hatte, als er seinen Namen in eine Suchmaschine eingegeben hatte. Allerdings war er auf den Steckbriefen noch in Fleisch und Blut. Und jetzt war er ein Geist mit einem grünlichen Schimmer und stand vor ihm.

„Oh, was haben wir denn da?“, fragte Capone mit kräftiger Stimme, „ein ungewollter Zeuge“, fuhr er fort. „Al Capone!“, entfuhr es Joshua. Al Capone zuckte dann seine Waffe und sagte: „Mit dieser Waffe habe ich schon etliche Leute abgeknallt, die mich über das Ohr gehauen haben und die mich ungewollt bei einer Straftat beobachtet haben. Peng! Ich hab sie einfach abgeknallt und sie fielen stumm zu Boden. Peng! Peng! Peng!“, sagte Al Capone düster und zeigte mit seiner Waffe auf Joshuas Brust. „Jetzt sind diese Leute auch in der Situation, wie ich. Sie sind alle Geister.“

„Und … jetzt … wollen Sie mich auch abknallen.“ „Ja, das könnte ich tun, wenn ich noch lebendig wäre. Du bist noch aus Fleisch, Sehnen, Knochen und Blut.“ Seine Waffe klickte dann, aber es kam dort nur eine leuchtende Kugel heraus, die durch Joshua hindurch flog.

„Wenn ich noch am Leben wäre, wärst du jetzt auch tot. Diese Kugeln hier in meiner Waffe sind bloß noch Geisterkugeln und die töten nur Geister. Keine Wesen aus Fleisch und Blut“, beruhigte Al Capone, „schließlich bin ich schon seit 1947 tot. Deswegen werde ich jetzt nur mit dir reden“, fuhr Capone fort.

Al Capone steckte seine Waffe wieder weg und fuhr schließlich fort. „Wie kommt es eigentlich, dass du mich; einen alten Ganovengeist überhaupt sehen kannst?“, fragte Al Capones Geist weiter. „Ich … konnte nicht nur … Sie … sehen.“ „Warum, stotterst du denn so, Junge? Drück dich gefälligst etwas klarer aus. Es gibt keinen Grund für dich nervös zu sein. Wie gesagt, du hast vor mir nichts mehr zu befürchten“, fragte dann Al Capone. „Nun ja, weil ich nun mal nervös bin. Sie sind oder waren es mal, Al Capone. Der große Boss. Der Mafia Boss überhaupt, der in den 30er Jahren Chicago unsicher gemacht hat. Sie hatten Ihre Finger in etlichen krummen Geschäften“, erklärte Joshua. „Oh, erstaunlich. Wirklich erstaunlich. Du bist ja sehr gut über mich informiert, Junge. Aber nicht alle Geschäfte von mir waren krumme Dinger oder illegal. Es gab auch nützliche Geschäfte“, sagte Al Capone. „Und ich kann Geister schon eine sehr lange Zeit sehen“, erklärte Joshua.