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Deannas Mutter ist vernarrt in Captain Picard - bis Q auftaucht
Die Tizarin sind nomadisierende Händler. Zwei ihrer einflussreichsten Familien, die Nistral und die Graziunas, liegen seit mehreren Generationen im Clinch. Nun soll eine Heirat dauerhaften Frieden stiften. Als Ort für die Zeremonie wurde ein neutraler Ort ausgewählt: die
Enterprise.
Botschafter der wichtigsten Welten nehmen an der Zeremonie teil, darunter auch Mrs. Troi, Deannas Mutter. Sie ist vernarrt in Captain Picard. Doch dann taucht ein ungebetener Gast auf, der ihre ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt: Das mächtige Wesen Q. Es behauptet, sein Besuch sei ausschließlich friedlicher Natur. Aber Picard befürchtet das Gegenteil, und diese Sorgen werden nur allzu bald bestätigt.
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Seitenzahl: 318
Die Tizarin sind nomadisierende Händler. Zwei ihrer einflussreichsten Familien – die Häuser Nistral und Graziunas – liegen seit mehreren Generationen in Streit. Nun soll eine Heirat die Fehde ein für allemal beenden. Als Ort der Trauung wurde ein neutraler Ort vereinbart: die Enterprise.
Botschafter der wichtigsten Welten nehmen an dieser Zeremonie teil. Als Repräsentantin von Betazed trifft Mrs. Troi ein, die Mutter der Bordcounselor Deanna. Und diese exaltierte Dame ist vernarrt in Captain Jean-Luc Picard. Doch dann taucht ein ungebetener Gast auf, der ihre gesamte Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt: das mit nahezu allmächtigen Fähigkeiten ausgestattete Wesen namens Q.
Q behauptet, sein Besuch sei ausschließlich friedlicher Natur. Captain Picard jedoch befürchtet das Gegenteil. Und diese Befürchtungen finden nur allzu bald ihre Bestätigung.
PETER DAVID
EINE LEKTION IN LIEBE
Star Trek™
The Next Generation
Gene Roddenberry gewidmet:
Er hat uns den Weg gezeigt.
Und auch für Gene L. Coon –
wirklich schade,
Eine Lektion in Liebe findet etwa drei Monate vor den Ereignissen in ›Ménage à Troi‹ und ein ganzes Stück vor ›Q-pid‹ statt.
Kerin atmete langsam aus und versuchte, sich zu beruhigen, aber das Herz pochte ihm nach wie vor bis zum Hals empor. Um ihn herum hingen Sterne in der Schwärze – jene Sterne, die von Anfang an Teil seiner täglichen Existenz gewesen waren. Er hatte folgendes gehört: Wenn man auf der Oberfläche eines Planeten stand, so funkelten die Sterne aufgrund atmosphärischer Verzerrungen. Solche Erfahrungen blieben ihm fremd: Während seines achtzehn Jahre langen Lebens hatte er nie einen Planeten besucht.
Derzeit galten seine Gedanken weder den Sternen noch ihren Trabanten. Statt dessen konzentrierte er sich auf das große Mutterschiff der Graziunas, das vor ihm durchs All glitt. Es war dunkelblau und rechteckig; an vielen Stellen ragten dornartige Gebilde aus der zentralen Masse. Ein Schwarm aus Insekten schien den großen Raumer zu umgeben: kleine Jäger, geflogen von einem oder auch zwei Piloten. Sie patrouillierten ständig, hielten immerzu nach potentiellen Feinden Ausschau.
Ganz deutlich sah Kerin die Öffnung des großen Hangars am Heck des Mutterschiffes. Und selbst wenn er nicht in der Lage gewesen wäre, jenen Bereich zu erkennen: Die Instrumente zeigten ihm den Weg. Der junge Mann warf einen nur flüchtigen Blick auf die Anzeigen. Er kannte sein persönliches Shuttle in- und auswendig – sein Vater hatte es ihm zum zwölften Geburtstag geschenkt. Kerin erinnerte sich an prickelnde Aufregung, als er es zum ersten Mal betreten, mit den Fingerkuppen die Konsolen und den Kommandosessel – seinen Kommandosessel – berührt hatte.
Einige Sekunden lang betrachtete er sein Spiegelbild im Panoramafenster, und einmal mehr erstaunte es ihn, wie sehr er inzwischen seinem Vater ähnelte. Er hatte den für alle Angehörigen des Hauses Nistral typischen spitzen Haaransatz, und hinzu kamen große und ausdrucksvolle dunkle Augen. Seiner Haut haftete ein silbriger, metallischer Glanz an, und das breite Kinn brachte Entschlossenheit zum Ausdruck.
Er sah zu den Indikatoren der Waffensysteme und stellte zufrieden fest, dass alle Akkumulatoren geladen waren. Auch die Triebwerk-Displays zeigten normale Werte. Vor dem Verlassen des Nistral-Mutterschiffes hatte er alles hundertmal überprüft. Nervosität und übermäßige Vorsicht brachten ihm dabei den gutmütigen Spott seiner Freunde ein. Kerin nahm ihn bereitwillig hin. Die vielen Systemkontrollen kosteten ihn einige Stunden, aber sie dienten ihm nun als Basis für die Überzeugung, dass an Bord des Shuttles alles bestens funktionierte. Deshalb konnte er seine ganze Aufmerksamkeit der Navigation widmen.
Die ersten Patrouilleneinheiten der Graziunas näherten sich. Nur zwei. Aber genug für ein Abfangmanöver.
»An das fremde Schiff«, tönte es aus dem Lautsprecher der externen Kommunikation. »Identifizieren Sie sich. Und nennen Sie Ihre Absichten.«
Kerins lange Finger verharrten kurz über den Kom-Kontrollen, bevor er eine Taste drückte. »Hier spricht Kerin vom Haus Nistral. Ich suche jeden beliebigen Ort auf. Ich lasse mir keine Vorschriften machen. Und ich nehme, was mir gefällt.«
Stille herrschte – bedeutungsvolle Stille.
»Wenn es so sein muss …«, erklang schließlich die ernste Antwort, »dann soll es so sein.«
Botschaft übermittelt, Botschaft empfangen. Und beide Seiten wussten Bescheid.
Kerin holte tief Luft, ließ den Atem langsam entweichen und trachtete danach, sich zu beruhigen. Er versuchte, alle Gedanken daran zu verdrängen, was nun auf dem Spiel stand. Jetzt ging es darum, sich von den Reflexen leiten zu lassen, die er sich bei zahlreichen Übungen angeeignet hatte.
Er warf noch einen Blick auf die grafische Darstellung der Formation, schnallte sich an und beschleunigte jäh.
Das kleine Raumschiff sprang durchs All und raste unter den beiden Abfangjägern hinweg. Kerin ließ sein Shuttle wie einen Stein fallen, drehte ab und hielt geradewegs auf das große Mutterschiff zu.
Die Patrouilleneinheiten wendeten und verfolgten ihn. Kerin richtete den Erfassungsfokus auf sie, und seine Finger huschten über die Tasten des Navigationscomputers, führten schnell hintereinander mehrere Ausweichmanöver durch. Rechts und links gleißten energetische Entladungen, und das Shuttle erbebte mehrmals, wurde jedoch nicht getroffen. Ein dünnes Lächeln umspielte die Lippen des jungen Mannes. »Fangt mich, wenn ihr könnt«, murmelte er.
Ein Strahlblitz traf den Stabilisator auf der rechten Seite, und von einem Augenblick zum anderen geriet die Maschine ins Trudeln. Kerin brummte einen Fluch, riss das Shuttle herum und nach oben. Die beiden Abfangjäger schienen am Heck festzukleben.
Es knackte im Lautsprecher. »Das ist jetzt die letzte Warnung. Noch können Sie sich ehrenvoll zurückziehen.«
»Hinweis zur Kenntnis genommen«, erwiderte Kerin und ging auf Gegenschub.
Die Jäger sausten an ihm vorbei – und in den Ortungsfokus der Zielerfassung. Der Nistral löste die Laserkanone aus, und mehrere Energiestrahlen zuckten zu den Jägern, verdampften die Spitzen ihrer Tragflächen und damit wichtige Komponenten der Stabilisierungssysteme. Die Folge: Aus ihrer geraden Flugbahn wurde eine Spirale. Kerin schenkte ihnen keine Beachtung mehr, sah wieder zum Mutterschiff.
Weitere Patrouilleneinheiten näherten sich, aber die Zuversicht des jungen Mannes wuchs mit jeder verstreichenden Sekunde. Er begann mit einer Folge von Ausweichmanövern, die normalerweise nur für ein kleines, leichtes und besonders manövrierfähiges Kampfschiff möglich waren. Kerin hatte gehofft, dass ihm das eher unscheinbare Erscheinungsbild des Shuttles zum Vorteil gereichte – was bisher tatsächlich der Fall zu sein schien. Bewundernde Stimmen klangen aus dem Lautsprecher der externen Kommunikation – man staunte über das kleine Nistral-Shuttle. Immer wieder kam es zu energetischen Entladungen in der Nähe, aber sie alle verfehlten das Ziel.
Die Verfolger wechselten ihre Taktik und begannen mit einem Sperrfeuer, aber auch darauf war Kerin vorbereitet. Er hatte sich mit allen bei den Graziunas gebräuchlichen Strategien befasst und Gegenmaßnahmen entwickelt. Er rief nun die entsprechenden Navigationsprogramme ab, und sein Schiff flog einen komplexen Kurs, der es durch die Barrieren aus destruktiver Energie führte.
Der Zugang des großen Hangars befand sich direkt vor dem jungen Mann, als das Shuttle plötzlich getroffen wurde. Offenbar haben sich die Krieger der Graziunas einige neue Strategien einfallen lassen, fuhr es Kerin durch den Sinn.
Das kleine Raumschiff schlingerte, was sich als ein Segen erwies: Dadurch bot es den Piloten der Abfangjäger ein schwerer zu treffendes Ziel. Mehrere Laserstrahlen flackerten daneben und darunter.
Kerin bemühte sich, sein Shuttle wieder unter Kontrolle zu bringen, als es dem Mutterschiff entgegentrudelte. Einige Sekunden später erreichte er die Öffnung des Hangars und passierte sie mit viel zu hoher Geschwindigkeit. Sein Blick wechselte zwischen Fenster und Bildschirmen: Hier und dort deuteten schemenhafte Bewegungen auf Techniker hin, die zur Seite sprangen und versuchten, sich irgendwo in Sicherheit zu bringen. Der junge Nistral drückte hastig mehrere Tasten, um die ›Nase‹ des Shuttles nach oben zu bringen. Wenn er mit dem Bug zuerst landete, überschlug er sich wahrscheinlich – was fatale Konsequenzen haben mochte.
Das Schiff reagierte wesentlich träger als sonst, aber allmählich kam es vorn nach oben. Dann der Aufprall … Es quietschte ohrenbetäubend laut, als der ›Bauch‹ des kleinen Raumers über den Hangarboden kratzte. Funken stoben, und ein Schrei entrang sich Kerins Kehle.
»Brich jetzt bloß nicht auseinander«, stöhnte er.
Das Shuttle rutschte und vibrierte dabei so heftig, dass der junge Mann befürchtete, die Zähne zu verlieren. Die gegenüberliegende Wand raste ihm entgegen, und er schloss die Augen – eine Kollision erschien unvermeidlich.
Das Schiff drehte sich einmal mehr um die eigene Achse und schmetterte mit dem Heck an die Rückwand des Hangars. Kerin wurde in den Sessel gepresst und keuchte, als um ihn herum alles zitterte. Er schnappte nach Luft, und hinter seiner Stirn hallte das Kreischen von berstendem Metall wider.
Er sah durchs Fenster und stellte fest, dass sich ihm einige wild gestikulierende Graziunas näherten. Rasch streifte er die Gurte ab und eilte zur Tür.
Sie klemmte. Noch einmal schlug er auf die Öffnungstaste, aber es erfolgte keine Reaktion.
Kerin fluchte, zog seinen Blaster und schoss. Er verabscheute es, das Shuttle auf diese Weise zu beschädigen, aber er hatte keine Wahl. Innerhalb weniger Sekunden entstand ein Loch, das ihm genug Platz bot, um hindurchzuklettern.
Anschließend sprang er von Bord, veränderte die Justierung der Waffe und eilte um das Schiff herum. Hinter der Ecke begegnete er einem Wächter, der einen zornigen Schrei ausstieß und sofort angriff. Kerin blieb zumindest äußerlich gelassen – in seinem Innern sah es ganz anders aus –, hob den Blaster und drückte erneut ab. Der Strahl traf den Mann mitten auf der Brust und schleuderte ihn zurück. Schnaufend blieb er auf dem Boden liegen, und Kerin setzte über ihn hinweg, stürmte zum nächsten Ausgang. Mit einem leisen Zischen schloss sich das Schott hinter ihm, und nur einen Sekundenbruchteil später knisterten Strahlblitze über den massiven Stahl. Der Eindringling fragte sich, ob die Waffen seiner Widersacher ebenfalls auf ein niedriges Emissionsniveau justiert waren …
Die Korridore dieses Schiffes waren groß und zeichneten sich durch viele Verzierungen aus. Blaue und orangefarbene Töne überwogen, bildeten einen starken Kontrast zu den schwarzen und silbernen Schattierungen des Hauses Nistral. Kerin sah nach rechts und links, kramte in allen Ecken seines Gedächtnisses und versuchte, sich an den Weg zu erinnern. Er hatte sich alle Einzelheiten der internen Struktur dieses Raumers eingeprägt, in der sicheren Überzeugung, sich später mühelos zu erinnern. Doch jetzt rührte sich Zweifel in ihm. Das Herz hämmerte schneller, und kurz darauf vernahm er ein anderes Pochen: Schritte, die sich rasch näherten.
Sein Instinkt sagte ihm, dass er sich nach rechts wenden musste, und er hörte auf diese innere Stimme. Nach der ersten Entscheidung fielen die anderen leichter, und bei jeder Abzweigung ließ er einen Teil seiner Unsicherheit zurück.
Hier rechts, dort noch einmal rechts, dann links und schließlich …
Kerin verharrte und blinzelte im hellen Licht.
Er stand nun im offenen Zugang des Großen Saals der Graziunas.
Graziunas – so hieß nicht nur das Haus, sondern auch sein Oberhaupt. Es handelte sich um einen Erbtitel.
Der gegenwärtige Graziunas war kräftig gebaut, hatte eine breite Brust und langes rotes Haar, das ein glänzendes blaues Gesicht säumte. Der Bart reichte ihm fast bis zum Schlüsselbein.
Diener und Familienmitglieder leisteten ihm Gesellschaft. Alle waren auf den Beinen und beobachteten Kerin.
Sehra, Graziunas' Tochter, hielt sich dicht an der Seite ihres Vaters. Sicher hatte sie schon vorher erfahren, dass Kerin zu ihr unterwegs war, und nun stand sie dort, wirkte fast ebenso nervös, wie sich der junge Nistral fühlte. Ihre schlanke Gestalt schien in eine Aura aus würdevoller Zurückhaltung und freudiger Erwartung gehüllt zu sein; sie ließ den Neuankömmling nicht eine Sekunde lang aus den Augen.
Graziunas trat von seinem Podium herunter und näherte sich Kerin mit langen, zielstrebigen Schritten. Der junge Mann wich nicht zurück und nahm eine kampfbereite Haltung an. Niemand gab irgendeinen Ton von sich. Das einzige Geräusch stammte von Graziunas' Stiefeln: Sie knirschten leise auf dem polierten Boden. Er trug eine Hemdbluse sowie hohe, blaue Gamaschen und einen langen Umhang, der bei jedem Schritt wogte.
Etwa anderthalb Meter vor Kerin blieb er stehen und verschränkte die Arme.
»Nun?« Die tiefe Stimme des Patriarchen klang befehlsgewohnt, aber es ließ sich auch eine gewisse Heiterkeit in ihr vernehmen.
Kerins Mund bewegte sich lautlos. In seinem Hals entstand ein dicker Kloß.
Graziunas' strenger Blick machte alles noch schlimmer. Kerin fühlte sich davon durchbohrt, und in seinem Innern erbebte etwas.
Er warf Sehra einen flehentlichen Blick zu und stellte fest, dass ihre Lippen stumme Worte formten.
Worte, die er an ihren Vater richten sollte.
»… als Bittsteller …«, sagte er und merkte zu spät, dass er mitten im Satz begann.
»Was?« Graziunas erweckte den Anschein, als sei er bemüht, nicht schallend zu lachen. Kerin hielt das Zucken in den Mundwinkeln für ein Zeichen von Herablassung, und der in ihm brodelnde Ärger ließ ihn erneut vergessen, was er sagen sollte.
Er schloss die Augen, atmete tief durch, konzentrierte sich und hob die Lider wieder. »Ich komme als Bittsteller zu Euch«, sagte er förmlich und hoffte inständig, dass seine Stimme nicht versagte. »Und als jemand, der etwas verlangt.«
»Was verlangst du?«, fragte Graziunas.
»Die Hand Eurer Tochter. Sie soll meine Gemahlin werden.«
Sehra schüttelte den Kopf, und daraufhin begriff Kerin, dass ihm ein Fehler unterlaufen war. Eigentlich spielte es keine große Rolle, aber es galt, alle Einzelheiten der Tradition zu achten. »Die Hand Eurer höchst ehrenwerten Tochter verlange ich, damit uns das Band der Ehe vereine«, fügte er hinzu.
»Und wenn ich mich weigere?«, fragte Graziunas.
Kerin nahm seinen ganzen Mut zusammen. »Dann bin ich bereit, um Eure Tochter zu kämpfen. Bis zum letzten Atemzug. Bis zum letzten Funken Leben in meinem Leib. Denn Eure Tochter soll mir gehören – und ich ihr –, bis die Sterne erlöschen.«
Graziunas schlug abrupt zu, aber Kerin duckte sich rechtzeitig. Ein leises »Oh« erklang vom Publikum. Kerin reagierte sofort, holte mit ganzer Kraft zu einem Hieb aus und zielte auf das Gesicht seines Kontrahenten.
Graziunas griff nach der heranrasenden Faust und hielt sie mühelos fest.
Kerin ächzte und versuchte, die Hand mit einem Ruck zurückzuziehen, aber es war zwecklos. Die Finger des Patriarchen schlossen sich stählernen Klauen gleich um die gefangene Faust, drückten immer fester zu. Graziunas lächelte gnadenlos und wartete offenbar darauf, dass Kerin schrie.
Aber der Erbe des Hauses Nistral ließ sich nicht zu einem Schrei hinreißen, obgleich brennender Schmerz von der halb zerquetschten Hand ausging. Er biss sich auf die Lippe, um auch weiterhin still zu bleiben.
Die Zuschauer hielten nun den Atem an – sie alle fragten sich, wann der junge Mann der Pein nachgeben und Schwäche zeigen mochte.
Kerin begann zu zittern, und Blut quoll aus der zerbissenen Lippe, rann ihm übers Kinn.
Graziunas lachte, und einige Anwesende erschraken dadurch so sehr, dass sie zusammenzuckten. Er ließ die Hand los, und Kerin taumelte zurück, erlaubte sich ein erleichtertes Seufzen.
»Ihr habt Mut bewiesen, Sohn von Nistral«, sagte Graziunas. Es klang widerstrebend. »Mut und Temperament. Darüber hinaus habt Ihr die richtigen Worte gesprochen und mich herausgefordert. Es ist Euch nicht gelungen, einen Sieg zu erringen, aber zweifellos mangelt es Euch nicht an Entschlossenheit.« Er trat zurück und deutete zu Sehra. »Ich gebe Euch hiermit die Hand meiner Tochter – ihre Zustimmung vorausgesetzt.«
Kerin konnte es kaum glauben, hörte die Beifallsrufe wie aus weiter Ferne. Er lächelte und schüttelte den Arm, um die Schmerzen ganz aus der Hand zu verbannen – eine Geste, die hier und dort gutmütiges Lachen bewirkte. Der glückliche junge Mann nahm jetzt keinen Anstoß mehr daran; er dachte einzig und allein an den erzielten Erfolg.
»Bist du einverstanden?«, fragte er und vergaß, dass er eigentlich die förmliche Sprache benutzen sollte.
Sehra sah über diese Verletzung des Brauchs hinweg und lächelte. »Natürlich.«
Sie trat vom Podium herunter und umarmte Kerin, woraufhin noch mehr Applaus erklang.
»Hat man einen guten Eindruck von mir gewonnen?«, flüsterte ihr der junge Nistral ins Ohr.
»Ja.« Sehra strich ihm übers kurze Haar. »Ja, ich glaube schon.«
Lieutenant Cohen saß im Gesellschaftsraum des zehnten Vorderdecks und beobachtete die vorbeigleitenden Sterne. Er hob das mit Synthehol gefüllte Glas, und der Glanz ferner Sonnen spiegelte sich in der schimmernden Flüssigkeit wider. Nach einigen Sekunden seufzte er auf eine Art und Weise, die den Rest der Welt deutlich auf seine Niedergeschlagenheit hinwies. Er war so deprimiert, dass er den verzweifelten Wunsch verspürte, irgend jemandem sein Herz auszuschütten. Doch gleichzeitig brachte er nicht die Kraft auf, einen Zuhörer zu wählen.
Guinan trat einige Schritte auf ihn zu und blieb dann stehen. Sie schürzte die Lippen, und ihre Augen funkelten wie das Licht der Sterne in Cohens Glas, als sie zurückwich und den Raum durchquerte.
Sie hatte mit dem Rücken zum Eingang gestanden und daher gar nicht gesehen, dass Geordi LaForge hereingekommen war. Trotzdem spürte sie sofort seine Präsenz.
»Hallo, Geordi«, sagte sie leise.
Er sah zu ihr auf. Besser gesagt: Er neigte den Kopf und betrachtete die vom VISOR übermittelten Farbmuster. Guinans Emissionsbild unterschied sich immer ein wenig von dem anderer Personen. Eine gewisse … Kühle schien sie zu umgeben. Als schwebte ihre Seele in einem inneren Kosmos aus Ruhe was auch in den infraroten Ausstrahlungen ihres Körpers Ausdruck fand.
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