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Das Buch "Stärke (aus-)bilden" befasst sich mit dem Thema Resilienzförderung. Dieses Buch wurde als eine Facharbeit für die Ausbildung an der staatlichen Fachschule für Sozialpädagogik in Hamburg (FSP2) konzipiert und mit 15 Punkten bewertet. Es soll als Unterstützung für werdende ErzieherInnen dabei behilflich sein, ihre Facharbeiten zu strukturieren und zu gestalten.
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Seitenzahl: 39
EINLEITUNG
1.1 Inhalt der Arbeit
1.2 Warum dieses Thema?
HAUPTTEIL
2.1 Beobachtungen
2.1.1 Anna - Situation 1
2.1.2 Anna - Situation 2
2.1.3 Anna - Situation 3
2.1.4 Mari - Situation 1
2.1.5 Mari - Situation 2
2.1.6 Milo - Situation 1
2.1.7 Milo - Situation 2
2.2 Reflexion der Beobachtungen
2.2.1 Einzigartigkeit der Persönlichkeiten
2.2.2 Reflexion der Anna-Situationen
2.3 Pädagogische & psychologische Theorien
2.3.1 Personenzentrierte Psychologie
2.3.2 Behavioristische Lerntheorie
2.3.3 Sozialkognitive Lerntheorie
2.3.4 Resilienz und Vulnerabilität
2.3.5 Entwicklungsaufgaben und Stressbewältigung
2.3.6 Bewältigungsstrategien
2.3.7 Ökonomischer Ansatz
2.4 Ergebnisse empirischer Studien
2.5 Theoriegeleitetes Handeln
2.5.1 Grundsätzliches
2.5.2 Präventive Ansätze
2.5.3 In der Situation
2.5.4 „Stresskiller“ & „Megastresser“
FAZIT & AUSBLICK
3.1 Erkenntnisgewinn
3.2 Fazit
3.3 Ausblick
3.4 Praxis
LITERATURVERZEICHNIS
ERKLÄRUNG
ANHANG
„Starke Menschen“
Pro-aktives Modell vs. Re-aktives Modell
Sozialpsychologisches Modell
Ökosystemisches Modell nach Urie Bronfenbrenner
Lernen am Modell
Risikoerhöhende und -mildernde Bedingungen in der kindlichen Entwicklung
Beispiele für Entwicklungsaufgaben
Klassifizierung von Coping-Strategien
Transitionsprozess
Erziehungsmaxime in der Erzieher-Kind-Interaktion
Shell Jugendstudie 1954, 2002, 2019
Kinderbücher zum Thema „Gefühle“
Die erste Mindmap zur Erstellung der Facharbeit
Die zweite Mindmap zur Erstellung der Facharbeit
Die dritte Mindmap zur Erstellung der Facharbeit
Die vierte Mindmap zur Erstellung der Facharbeit
Die fünfte Mindmap zur Erstellung der Facharbeit
Resilienzförderung im Sportunterricht
Was sind „starke Menschen“? Diese Frage löst eine Diskussion aus, in der es genauso viele Meinungen gibt wie Beteiligte1. Aber wie wird man stark? Ich möchte mich in dieser Arbeit mit der Fähigkeit beschäftigen, die es den Menschen ermöglicht, trotz herausfordernder Umstände ständig weiterzumachen. Alle Menschen besitzen diese Fähigkeit: Resilienz. „Die Förderung von Resilienz gehört […] zu den grundlegenden präventiven Aufgaben von Kindertageseinrichtungen.“2 Je nach Biographie ist Resilienz individuell geprägt und sehr unterschiedlich ausgebildet. Da Resilienz aus unzähligen Bausteinen besteht, die sich gegenseitig beeinflussen und in Wechselwirkung stehen, begrenze ich mich aufgrund der Rahmenbedingungen dieser Arbeit auf Förderansätze der emotionalen Regulierung und Frustrationstoleranz unter Ausklammerung der familiären Einflüsse.
Quelle: Eigene Grafik, Resilienz einfach erklärt
1 vgl. Anhang I: „Starke Menschen“
2 Wustmann 2011: S. 15
Dieses Thema ist für mich von persönlichem Interesse. Meine Biographie ist laut dem Risikofaktorenkonzept für eine besonders starke Entwicklungsgefährdung prädestiniert3. Dieses Konzept besagt, dass multiple Risikobelastungen „(…) zu einem ungünstigen Entwicklungsergebnis (des Kindes) beitragen können.“4 Vor der islamischen Revolution (1979) arbeitete mein Vater als Finanzberater am königlichen Hof und meine Mutter war eine angesehene Pathobiologin. Sie ließen sich scheiden, der persische König wurde gestürzt und der Krieg zwischen Iran und Irak brach aus. Mein Vater entkam knapp der Hinrichtung und wir verloren unser Haus. Meine Eltern sah ich kaum, da mein Vater weggezogen war und meine Mutter immer arbeitete. Bei einer Bombardierung (1985) verloren wir erneut unser Zuhause. Meine Schwester und ich wurden am Ende des Krieges (1988), als wir zehn und elf Jahre alt waren, nach Deutschland geschickt und wuchsen in einem evangelischen Kinderheim auf. Mit 16 Jahren kam ich in eine flexible Betreuung und hatte meine eigene Wohnung. Wir hatten nie tiefgehende Bindungserfahrungen mit unseren Eltern oder sonstigen erwachsenen Personen. Nur unsere Großmutter wachte über uns. Trotz Krieg und extremen soziodemographischen Verhältnissen haben wir uns gut entwickeln können.
In unserer privaten Einrichtung betreuen wir im Elementarbereich 15 Kinder zwischen 2,5 und 5 Jahren. Das Team besteht aus einer Erzieherin in Vollzeit, zwei Schülerinnen der FSP-2 im zweiten Semester, einem Auszubildenden im ersten Jahr, einem Praktikanten und mir. Unsere Kinder sind ausschließlich aus deutschen, wohlhabenden Familien, denen es materiell an nichts fehlt. Dennoch entstehen Situationen, aus denen die Kinder ohne Hilfe nicht hinaustreten können. Scheinbar erleben sie eine Krise der ausweglosen Hilflosigkeit. Wie kann man Kinder insoweit stärken, dass sie selbst die Krise bewältigen und Handlungsalternativen erschaffen können? Wenn es gelingt emotionale Stabilität zu schaffen, so kann man in kritischen Situationen einen klaren Kopf bewahren und anstatt impulsiv und affektiv, werteorientiert und pro-aktiv5 handeln.