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Die Reflexion nimmt in der pädagogischen Welt einen wichtigen Stellenwert ein. Weniger wird heutzutage jedoch über die Teamreflexion in frühpädagogischen Einrichtungen gesprochen. Hierzu gibt es bisher auch kaum forschungsrelevante Ergebnisse. Diese Arbeit ging der Frage nach, welche Auswirkungen Teamreflexionen auf das pädagogische Personal und Team haben und ob diese letztlich Auswirkungen auf das berufliche Handeln der Pädagogen haben. Es wurden empirische Daten zum Reflexionsverhalten pädagogischer Mitarbeiter in Deutschen Kitas erhoben.
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Seitenzahl: 30
Einleitung
Theoretischer Teil
Reflexion
Platon und die Reflexion
Psychologisches Wörterbuch von Dorsch
Reflexion nach Tisdale (1998)
Reflexion nach Donald A. Schön (1983-1987)
Reflexion aus Sicht von John Dewey
Reflexion aus Sicht des Lehrbuches Erzieherinnen + Erzieher
Kollegialer Austausch
Teamreflexion nach West (2000)
Teamreflexion nach Weixelbaum
Zusammenfassende Darstellung der Reflexion
Empirischer Teil
Forschungsgegenstand und Methodik
Ziele und Fragestellungen
Methodenwahl
Fragebogenkonstruktion
Fragen an die teilnehmenden päd. Fachkräfte
Auswahl der Stichprobe
Datenerhebung
Datenauswertung
Darstellung der Ergebnisse
Deskriptive Ergebnisse
Explorative Auswertung
Inferenzstatistische Auswertung
Diskussion und Reflexion
Interpretation der Ergebnisse und Diskussion
Abbildungsverzeichnis
Literaturverzeichnis
Anhang
Umfrage zur pädagogischen Reflexion in der Kita
Deskriptive Daten
Nominale Skalen
Parametrische Lage- und Streumaße
Nicht-parametrische Lage- und Streumaße
Barcharts
Boxplots
Boxplots mit 5%-Winsorisierung
Explorative Statistik
Korrelationsheatmap
Scatterplots
Inferenzstatistische Auswertung
Hypothesen ohne Kontrollvariablen
Hypothesen mit Kontrollvariablen
In der pädagogischen Ausbildung sowie im pädagogischen Alltag wird heutzutage sehr viel über die Selbstreflexion gesprochen. Das Nachdenken über die eigenen Gedanken, Vorstellungen und dem eigenen Verhalten hat maßgeblichen Einfluss auf unsere tagtägliche Interaktion mit den Kindern und Kollegen. Ebenso wirkt sich die Biografie eines Menschen auf die pädagogischen Handlungen aus. Bereits hier wird deutlich, dass die Selbstreflexion, ganz unabhängig von ihrer Durchführung, ein sehr persönlicher und individueller Vorgang eines Menschen ist.
Hinzu kommen täglich neue berufliche wie private Erfahrungen durch das eigene Handeln und der Einfluss von dem Handeln Dritter. Hierdurch wird deutlich, dass eine jede entstehende persönliche Handlung des pädagogischen Personals stets einem Prozess entspringt und stetig in Veränderung sind.
Wenn wir über diese Selbstreflexion einer individuellen Person sprechen, so müssen wir auch über eine Teamreflexion im pädagogischen Team sprechen. Denn aus den vorherigen Zeilen wird klar, dass jede pädagogische Fachkraft ein Individuum ist und seine Persönlichkeit in ein Team trägt. Dieses Team, welches sich aus mehreren individuellen Persönlichkeiten zusammensetzt, entwickelt sich hierdurch aus meiner Sicht zu einer eigenen, man könnte sagen juristischen Persönlichkeit, welche real nicht existent ist und dennoch wirkt.
Meine Auffassung ist, dass ein pädagogisches Team maßgeblichen Einfluss auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter, der persönlichen Reflexion und somit letztlich Auswirkungen auf die pädagogische Qualität hat.
Gleichzeitig möchte ich näher auf die unterschiedlichen Begrifflichkeiten der Reflexion eingehen. Denn in den verschiedenen Disziplinen der Wissenschaft und gerade auch in der Wissenschaft der frühen Kindheit werden Begriffe wie Reflexion, Selbstreflexion, Teamreflexion, kollegialer Austausch etc. nicht klar definiert oder gar voneinander abgegrenzt.
Diese Arbeit soll daher ebenfalls die aktuellen wissenschaftlichen Sichtweisen auf diese Begriffe aufzeigen und eine Abgrenzung dieser Begriffe ermöglichen. Sie soll nach der theoretischen Erarbeitung des Themas und nach der Auswertung der empirischen Daten eine neue Sichtweise auf die Reflexion in deutschen Kitas geben.
Zuerst möchte ich mit dem Begriff der Reflexion beschäftigen. Der Begriff selbst leitet sich vom lateinischen reflexio ab. Dieser Begriff beschreibt das Zurückbeugen oder die Erwiderung, Widerlegung (vgl. Albrecht et al. 2020, S. 113).
Dies wirkt im ersten Moment etwas verwirrend, möchten wir doch mit der Reflexion keine Erwiderung oder Widerlegung unseres Wissens vornehmen, sondern vielmehr über unser bisheriges „pädagogisches“ Handeln reflektieren. Um diese Diskrepanz verstehen zu können, müssen wir zurück in die Historie gehen. Denn der Begriff Reflexion ist aus meiner Sicht untrennbar mit der Philosophie verbunden. Dies lässt sich anhand von Platons Politeia erkennen und bestätigen.