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Hunde gehören zu den beliebtesten Haustieren. Das Buch stellt viele Hunderassen in liebevollen Zeichnungen und Skizzen vor und verrät einiges über ihre Eigenheiten.
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Seitenzahl: 100
Der Wolf ist der alleinige Stammvater des Haushundes.
Der Haushund stammt vom Wolf ab. Die Domestizierung (Haustierwerdung) des Wolfs erfolgte vor mindestens 10.000-15.000 Jahren, möglicherweise aber auch schon sehr viel früher. Ob Menschen Wolfswelpen einfingen und aufzogen oder ob sich der Wolf selbst dem Menschen anschloss, beispielsweise an seinen Lagerstätten Abfälle vertilgte, ist umstritten. Möglicherweise war es eine Mischung aus beidem. Wahrscheinlich haben sich die mutigsten Wölfe als erste an die Menschen herangewagt. Sicher hat das Vorhandensein von Nahrung den entscheidenden Anstoß gegeben. Wölfe sind aktive Tiere, die selbst für ihr Überleben sorgen müssen. Schließlich können sie nicht darauf warten, dass ein Mensch ihnen jeden Tag eine gefüllte Futterschüssel hinstellt. Hunde dagegen kennen es (zumindest in unserer zivilisierten Welt) nicht anders. Haushunde werden nie „richtig erwachsen“. Für Wölfe beginnt der Ernst des Lebens früh. Auch das Spiel der Welpen ist bereits eine Vorbereitung auf das spätere Leben. Sie lernen schon bei ihren Balgereien, ihren Platz in der Familie einzunehmen, sie lernen Verhaltensweisen und beispielsweise auch das Jagen. Erwachsene Wölfe sind dauernd auf Achse, um ihr Überleben zu sichern. Sie folgen ihrer Beute. Überschreiten sie dabei die Grenzen anderer Wolfsfamilien, kann das zu Konflikten führen. Vergreifen sie sich an Vieh des Menschen, kommt es ebenfalls zu Spannungen. Die meisten Viehhalter haben sich aber darauf eingestellt und schützen ihr Vieh durch Elektrozäune und Herdenschutzhunde. Wölfe waren einst über die gesamte Nordhalbkugel verbreitet, wurden aber vielerorts verdrängt. In einigen Gegenden, in denen sie verschwunden waren, siedeln sie sich bereits wieder an, wie z.B. in Deutschland. Das Erscheinungsbild des Wolfs kann je nach Verbreitungsgebiet sehr unterschiedlich sein. Manche wie die Weißwölfe (Polarwölfe, Arktische Wölfe) sind reinweiß bis cremeweiß gefärbt, groß und mächtig. Manche Wölfe wiegen über 80 kg. Andere sind überwiegend grau oder schwarz gefärbt, wie der in Nordamerika und Kanada beheimatete Timberwolf. Auch in den südlicheren Gegenden gibt es Wölfe, die deutlich kleiner und spärlicher behaart sind. Manche Wölfe erreichen ein Gewicht von unter 20 kg bei einer Schulterhöhe von ca. 50 cm, andere werden über 80 cm hoch und wiegen über 60 kg, wie z.B. die Arktischen- oder Weißwölfe. Wölfe sind meistens äußerst menschenscheu und meiden menschliche Nähe. Wölfe weichen teilweise deutlich in der äußeren Erscheinung und mitunter auch im Verhalten von einander ab. So sind die Arktischen Wölfe weit weniger menschenscheu als die meisten anderen Wölfe, wahrscheinlich, weil die Jagd auf Wölfe im Hohen Norden so gut wie unbekannt ist. Im Allgemeinen weicht das Verhalten der wilden Wölfe allerdings wenig voneinander ab. Wolf bleibt Wolf. Am wohlsten fühlen sich Wölfe in Wolfsfamilien (früher Wolfsrudel genannt). Innerhalb der Wolfsfamilie bildet sich eine Rangordnung mit einer Leitwölfin und einem Leitrüden an der Spitze heraus, die meist auch das Elternpaar der Familie sind. Normalerweise wandern Jungwölfe im Alter von 2-3 Jahren ab, um in anderen Gebieten eigene Familien zu gründen. Die Rangordnung ist allerdings nicht so starr ausgeprägt, wie man früher immer dachte. Die meisten Wölfe bleiben Zeit ihres Lebens menschenscheu. Nur Wölfe, die in den ersten vier Lebenswochen viel positiven Kontakt zum Menschen hatten, erkennen diesen später als eine Art „Ersatz-Wolf“, um es einmal vorsichtig zu formulieren. Bei wilden Wölfen überwiegt die Scheue und die Tiere fliehen beim Anblick eines Menschen, sofern dieser nicht den Fehler macht, die Wölfe anzufüttern. Das kann böse enden. Ein zutraulicher Wolf ist meistens ein toter Wolf. Wölfe sind keine geeigneten Haustiere, in der EU ist die Haltung eines Wolfs oder Wolfshybriden (Wolf-Hund-Kreuzling) ohnehin nur mit behördlicher Genehmigung und unter strengen Auflagen gestattet, die ein Normalbürger meistens kaum erfüllen kann. Wölfe mögen keine Veränderungen in ihrer unmittelbaren Umgebung, was wiederum für einen Haushund ganz selbstverständlich wäre. Schon ein neuer Behälter für das Trinkwasser kann als bedrohlich eingestuft werden. Allerdings können auch Wölfe lernen, und alles, was sich als ungefährlich herausgestellt hat, wird nicht selten in seine Einzelteile zerlegt. Wölfe setzen ihre Duftmarken (Urinspritzer, um das Revier zu markieren) auch innerhalb des Hauses. Wölfe brauchen viel Bewegung, Beschäftigung, ein weiträumiges Territorium und Artgenossen. Es fehlt ihnen desweiteren der Trieb, es dem Menschen recht machen zu wollen. Nicht umsonst haben sich die meisten Hunderassen über viele Jahrhunderte hinweg entwickelt, und die Haustierwerdung brauchte mindestens 10-15 Tausend Jahre…. Ab ca. 3 Wochen fangen die Wolfswelpen an, ihre Familie und die Umgebung kennen zu lernen. Was sie dort kennen lernen, ist ihnen vertraut. Was nicht, kann später Probleme machen. Andere Tiere, Gegenstände, Geräusche, Menschen. Nach ca. 8 Wochen endet die Sozialisierungphase. Was die Wolfswelpen nicht in dieser Zeit kennenlernen, gehört für sie nicht zur Gruppe und macht Probleme bzw führt zu Angst und Meideverhalten. Wolfswelpen schlafen viel. Zwischendurch liefern sie sich untereinander Scheingefechte oder sie „erbeuten“ Mäuse, Ratten, Beuteteile (z.B. Knochen) und anderes, was die Eltern ihren von ihren Streifzügen mitbringen.
Alle heute bekannten Hunderassen, vom Schäferhund, über den Spitz bis hin zum Boxer und Chinesischen Haarlosen Schopfhund, haben den Wolf als Stammvater gemein und zu fast 100 % dasselbe genetische Material. Man kann alle Hunderassen und Wölfe untereinander kreuzen, und alle Kreuzlinge sind fruchtbar.
Dobermann
Dobermannwelpe
Alle Hunderassen, egal ob sie dem Wolf ähnlich sehen, wie z.B. viele Wolfshunderassen, Schäferhunde und nordische Hunde, oder ob sie kaum Ähnlichkeit mit dem Wolf haben, wie z.B. Mops, Bichon Frisé, Pudel oder Xoloitzcuintle (Mexikanischer Nackthund), stammen vom Wolf ab und haben mit dem Wolf zu fast 100 % genetisches Material gemeinsam. In den vielen Jahrhunderten entstanden unzählige Hunderassen, die sich untereinander sowohl äußerlich als auch vom Verhalten her unterscheiden. Der Mensch, aber auch natürliche Mutationen (Erbsprung; plötzliche, ungerichtete Veränderung des Erbguts) haben dazu beigetragen, dass wir heute so viele unterschiedliche Hunderassen kennen. Es spielten dabei sowohl rein optische Gesichtspunkte eine Rolle, aber auch praktische, wie beispielsweise das Einsatzgebiet des Hundes. Windhunde etwa haben einen schlanken Körperbau und einen stark aufgezogenen Bauch. Sie können Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 70 km/h erreichen. Ursprünglich wurden sie als Hetzjäger, also zur Jagd auf Sicht, gezüchtet. Sie konnten die Beute auf Sicht in einer großen Geschwindigkeit verfolgen, stellen und ggfs. töten oder bis zum Eintreffen ihres Herrn festhalten. Bei vielen (nicht allen) Gesellschaftshündchen haben aber vor allem ein liebes, bisweilen phlegmatisches Wesen und das Aussehen die Hauptrolle bei der Zucht gespielt. Der Mops z.B., ein kleiner, doggenartiger Hund, hat große Augen und eine abgestumpfte Schnauze. Teilweise wurden diese Merkmale sehr übertrieben, so dass die Schnauze immer kürzer wurde, was zu starken Problemen, vor allem beim Atmen, aber beispielsweise auch beim Riechen, beim Schlafen, Fressen und in der Bewegung führt. Inzwischen arbeiten einige Züchter wieder an der Neuzucht der ursprünglichen Form des Mopses. Dazu werden teilweise andere Rassen wie z.B. Beagles eingekreuzt. Manche Rassen wurden als ausgesprochen gute Hütehunde gezüchtet, die das Vieh in die vom Hirten/ Schäfer gewünschte Richtung treiben, ohne es anzugreifen. Beim Treiben und Hüten handelt es sich um einen Teilbereich des Jagens, aber der letzte Schritt, das Packen und Töten der Beute, muss den Hunden versagt bleiben. Nur der Ranghöchste, also der Hirte oder Schäfer, hat das Recht, die Schafe zu schlachten, was meistens auch ein Fest für die Hunde ist. Hunde können auch Wachen und Schützen. Dieses Verhalten ist beim Hund stärker ausgeprägt als beim Wolf. Unter den Jagdhunden finden wir ebenfalls Spezialisten. Vorstehhunde können stundenlang vor dem Wild verharren, was sich aus dem Mäuselsprung ableitet. Der Hund fängt auf diese Art die Maus zielsicher und elegant. Ausgebildete Jagdhunde stehen dabei starr und blicken in Richtung der Beute, eventuell wird ein Vorderlauf angehoben. Der Hund bleibt solange regungslos stehen, bis der Hundeführer diese Haltung auflöst.
Alle Hunde brauchen artgerechte Beschäftigung. Werden sie nicht in ihrer ursprünglichen Aufgabe gefördert, brauchen sie unbedingt eine adäquate Ersatzbeschäftigung. Andernfalls suchen sie sich schon ihre Beschäftigung, allerdings nicht unbedingt zur Freude ihrer Besitzer.
Dobermann
Dobermann
Dobermannwelpe
Dobermannwelpe
Der Dobermann früher auch Dobermannpinscher genannt, ist benannt nach seinem „Schöpfer“ Louis Dobermann, der 1834 in Apolda geboren wurde. Er war als Nachtpolizist, Steuereintreiber, Hundefänger und Abdecker tätig. Zu seinem Schutz – denn er führte häufig eine größere Menge Bargeld bei sich – züchtete er „seine“ Rasse, die nach ihm Dobermann genannt wurde. Es ist nicht genau bekannt, welche Rassen er benutzte, da er keine Aufzeichnungen über seine Zucht machte. Wahrscheinlich Rottweiler, Pinscher und Doggen. Später wurden u.a. Weimaraner, Greyhound und Manchester Terrier eingekreuzt. Dobermann legte den Grundstein für einen schneidigen, schönen Gebrauchs-, Dienst-, Familien-, Begleit- und Sporthund. Der Dobermann ist ein liebenswerter, anhänglicher und absolut loyaler Begleiter, kann aber in den falschen Händen zur Gefahr werden. Er liebt „seine“ Menschen, kann sich gegenüber Fremden aber reserviert und misstrauisch verhalten. Die Neigung zur Bellfreudigkeit und der Jagdtrieb sollten von Anfang an gedämpft werden. Der Dobermann braucht eine solide Grunderziehung, viel Auslauf und sinnvolle Beschäftigung. Widerristhöhe 63-72 cm, Gewicht 32-45 kg. Farbe schwarz oder braun mit rotem „Brand“ an Fang, Läufen, Brust, Hals und über den Augen. Andere Farben wie weiß, blau und mahagoni (isabell, falb) werden nicht zugelassen. Woher die weißen Dobermänner kommen, konnte ich in keiner Literatur nachlesen. Möglicherweise ist diese Farbe auf das doppelte Vorhandensein des Merle-Gens zurückzuführen, das hin und wieder bei der Deutschen Dogge anzutreffen ist, von der der Dobermann ja teilweise abstammt. Das Merle-Gen ist keine Grundfarbe, sondern ein Zusatzgen, das die eigentlichen Grundfarben sprenkelig aufhellt. Doppelt vorhanden, also von beiden Elterntieren kommend, führt das Merle-Gen zu Double-Merles (Weißtigern), also weißen oder fast weißen Hunden, die unter schweren Pigmentschwächen leiden. Sie haben normalerweise helle Haut und blaue Augen, teilweise leiden sie unter Anomalien wie Gehör- und Sehstörungen bis hin zu völliger Blind- und Taubheit. Weiße Dobermänner gelten auch als anfälliger als die normalen Farbschläge. Genauere Informationen konnte ich leider trotz gründlicher Recherche nicht finden. Weiße Dobermänner kommen sowieso nur selten vor und werden nicht zur Zucht zugelassen. Es könnte sich allerdings auch um eine Form von Albinismus (pigmentbildende Zellen sind vorhanden, aber unfähig, Melanine (Pigmente) zu bilden) oder Leuzismus (keinerlei pigmentbildende Zellen vorhanden) handeln. Im Gegensatz zu anderen Rassen, die weiße Tiere hervorbringen, wie Schäferhund, Spitz, Husky usw., haben diese Dobermänner keine normalen Pigmente.
Dobermannwelpe
Dobermänner
Dobermann
Basset Hound.
Der Basset Hound stammt vom heute nicht mehr existierenden französischen Basset d’Artois und dem Basset artésien normand ab. Beide Rassen kamen 1874 nach England. Aus ihnen entwickelte sich ein einheitlicher Typ. Später wurde der Bloodhound eingekreuzt. Der Basset Hound wurde in kleinen Meuten als Hasenjäger eingesetzt. Er ist auch heute noch ein ausgezeichneter Schweißhund, d.h. er verfolgt die Blutspur (Schweißspur) des angeschossenen Wildes. Er ist eigenwillig und nicht immer folgsam. Er braucht viel Beschäftigung. 33-38 cm widerristhöhe. Alle Houndfarben (schwarz-weiß-loh, blau-weiß-loh, dachsfarbig gescheckt, hasenfarbig gescheckt, gelb-weiß, rot-weiß, braun-weiß, schwarzweiß, reinweiß) erlaubt.
Bloodhound
English Bulldog
Scottish Terrier
Der English Bulldog