Das kleine Buch vom Samojeden - A. Ketschau - E-Book

Das kleine Buch vom Samojeden E-Book

Ketschau A.

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Beschreibung

Der Samojede ist ein liebenswerter Begleiter. Wie alle Schlittenhunde hat er ein freundliches Wesen. Seine Heimat ist der Hohe Norden Sibiriens und er war ursprünglich Helfer beim Rentierhüten, beim Jagen und beim Schlittenziehen. Bei artgerechter Auslastung ist er ein guter Familien- und Begleithund. Das Buch informiert über seine Entstehung und seinen Charakter, gibt Erziehungs- und Auslastungstipps, informiert über Gesundheit, Pflege, Fütterung, Genetik und Vereine. 5., überarbeitete Auflage.

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INHALT

Geschichte, Erscheinung und Charakter

Andere Schlittenhunde

Der FCI-Rassestandard

Vereine

Genetik

Fütterung

Gesundheit und Pflege

Der wohlerzogene Hausgenosse

Ausbildung, Sport und Beschäftigung

Kleines Schlittenhunde-ABC

Der Samojede und die Jahreszeiten

Literatur

Geschichte, Erscheinung und Charakter

Schlittenhunde haben eine lange Tradition in den Nordischen Ländern. Es ist nicht belegt, wann die ersten Schlittenhunde auftauchten. In der jüngeren Steinzeit finden sich Felsenzeichnungen von Schlittenhunden und auch in der Bronzezeit. Aus dieser Zeit stammen Bilder, die Hunde beim Ziehen von Schlitten zeigen. Lange Zeit galten alle Nordischen Hunde als Hunde der Eskimos. Das Verbreitungsgebiet der Eskimos oder Inuit reicht von der östlichen Spitze Sibiriens bis nach Grönland. Es erstreckt sich über eine Länge von 7000 km und eine Breite von 2500 km. Es bildeten sich in den verschiedenen Gebieten unterschiedliche Schlittenhundeschläge heraus. Diese Hunde wurden überwiegend nach den Eigenschaften Gesundheit, Menschenfreundlichkeit, Ausdauer und Arbeitswille sowie Robustheit und Genügsamkeit gezüchtet. Die äußere Erscheinung war eher zweitrangig, obwohl den Schlittenhunden verschiedene Eigenschaften gemein sind. Sie gehören alle zu den spitzartigen Hunderassen (im Gegensatz zu echten Spitzen wie dem Deutschen Spitz oder Volpino Italiano), haben dichtes, doppeltes Fell (Deckhaar und Unterwolle), relativ kleine, aufrecht stehende Ohren und einen buschigen Schwanz. Sie sind ausdauernd, freundlich gegenüber Mensch und Hund sowie gesundheitlich robust. Den harten Daseinskampf ums Überleben teilten die Menschen mit ihren Hunden (und teilen ihn teilweise heute noch). Heute sind von der FCI (Fédération Cynoloquiqe Internationale, Weltdachverband der Hundezucht) vier Schlittenhunderassen anerkannt: Alaskan Malamute, Grönlandhund, Samojede und Siberian Husky. Über den Siberian Husky, der bei uns der beliebteste der vier anerkannten Schlittenhunderassen ist, heißt es: „Es gibt wahrscheinlich kein widerstandsfähigeres und ausdauernderes Tier in der Welt. Man mag sich gezwungen sehen, diese Hunde bei minus 50 °C draußen schlafen zu lassen, sie schwere Lasten ziehen zu lassen, bis die Füße wund werden und den Schnee blutig rot färben, sie hungern zu lassen, bis sie ihr eigenes Geschirr auffressen müssen, aber ihre Stärke und ihr Wille sind ungebeugt.“ Allen Schlittenhunden gemein sind ihr freundliches Wesen, ihre Ausdauer, der Wille zu laufen und zu arbeiten und ihre Unabhängigkeit. Wer sich für einen liebenswerten Schlittenhund entscheidet, sollte sich im Vorfeld Gedanken machen, wie er dieses tolle Tier artgerecht auslasten kann. Neben langen Spaziergängen, die täglich stattfinden und selbstverständlich sein sollten, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die später noch angesprochen werden. Neben dem Schlittenhundesport lastet auch Nasenarbeit sehr gut aus. Aber auch Agility & Co. machen viele Nordische begeistert mit. Hier und da legen Schlittenhunde Begleithundeprüfungen ab, arbeiten erfolgreich als Therapiebegleitoder gar Rettungshunde. Man sollte aber nicht enttäuscht sein, wenn der Schlittenhund anderes im Sinn hat. Er hat andere Qualitäten, und in seiner Welt gibt es Wichtigeres als blinden Gehorsam. Der Jagdtrieb ist bei allen Nordischen recht ausgeprägt. Neben den vier FCI-anerkannten Rassen Alaskan Malamute, Samojede, Grönlandhund und Siberian Husky gibt es noch einige nicht offiziell anerkannte Rassen und Schläge. Dazu gehören der Canadian Eskimo Dog (CKC-anerkannt), der Alaskan Husky und der Scnadinavian Hound. Die beiden letzteren sind aus Zweckkreuzungen zwischen Schlitten-, Jagd- und Hütehunden entstanden und keine Rassen im eigentlichen Sinn. Meiner Meinung nach ist es für keinen Hund gut, in einem Zwinger gehalten zu werden. Eine Stadtwohnung ist nicht ideal für die Schlittenhundehaltung, aber möglich, wenn man die Möglichkeit hat, den Hund in der Natur täglich artgerecht auszulasten und er in der Wohnung einen nicht zu warmen Rückzugsort hat (was nicht heißt, dass man den Schlittenhund auf den Balkon sperrt!). Ein Häuschen mit Garten am Waldrand oder in ländlicher Gegend wäre natürlich vorzuziehen. Ich bin strikt gegen Zwingerhaltung. Zeitweise Gruppenhaltung in Gehegen halte ich aber für einen Kompromiss, den man eingehen kann, wenn die Hunde ansonsten mit ins Haus dürfen, dort genügend Menschenanschluss haben und auch artgerecht beschäftigt werden. Einen Einzelhund sollte man jedoch nicht in ein Gehege verfrachten. Natürlich platziert man einen Schlittenhund – auch einen Samojeden - nicht direkt neben der Heizung oder dem Kamin, sondern weist ihm ein nicht zu warmes Eckchen im Haus zu, von dem aus sich der Hund auch nicht zu abgeschottet fühlt.

Werden Schlittenhunde nicht durch Zugsport ausgelastet, muss man unbedingt andere Möglichkeiten finden, sie artgerecht zu fordern. Tägliche, stundenlange Spaziergänge sollten obligatorisch sein. Zusätzlich gibt es viele Möglichkeiten: Nasenarbeit ist auch für Schlittenhunde toll (aber kein Schutzdienst!). Agility, Wanderungen, Ausritte, Schwimmen, Fahrradfahren, Mobility und vieles mehr ist möglich. In Einzelfällen werden Samojeden und andere Schlittenhunde sogar erfolgreich als Rettungshunde eingesetzt oder als Therapiebegleit- oder Besuchshunde. Man sollte aber nicht enttäuscht sein, wenn der „Nordische Dickkopf“ sind für derartige Beschäftigungen nicht begeistern lässt und lieber seinen eigenen Interessen nachgeht. Unterforderung führt schnell zu frustrierten Hunden und entnervten Haltern, weil der Hund Tag und Nacht jault oder die Wohnungseinrichtung nach seinem eigenen Geschmack umgestaltet. Mit ausreichender Erziehung und Beschäftigung lässt sich das aber verhindern! Natürlich sollte man auch aufpassen, dass die Samojeden nicht ausbüchsen und auf Wanderschaft gehen, denn ein freilaufendes Schlittenhunderudel kann einiges anstellen. Schlittenhunde sind eigenwillig und stellen ihre Ohren gerne mal auf Durchzug. Will ihr Mensch etwas von ihnen, muss sich das für die Hunde lohnen. Sie haben kleine, dicht bepelzte Stehohren, die so gut vor der arktischen Kälte geschützt sind. Sie legen beim Schlafen gerne ihre Schwanzspitze auf die Nase und schützen diese so vor Erfrierungen. Sie rollen sich im Schnee zusammen und lassen sich gerne mal einschneien, wenn sie die Möglichkeit dazu bekommen. Obwohl sie sich im Wesen recht deutlich vom Deutschen Spitz unterscheiden, erinnern sie sehr an die Spitze, sie gehören den spitzartigen Rassen an. Die Pfoten sind breit und dicht mit Fell besetzt, um sie vor der arktischen Kälte zu schützen. Das Fell aller „klassischen“ Schlittenhunde ist dicht und doppelt, d.h. es besteht aus Deckhaar und Unterwolle, so dass die Hunde sehr gut an das arktische Klima angepasst sind. Schlittenhunde lernen sehr leicht und schnell. Natürlich kann und muss man Schlittenhunde erziehen. In der Regel sind sie allerdings auch sehr selbstständig und eigenwillig, so dass es mit dem Gehorsam hapern kann. Neben ihrem schönen Aussehen und ihrem freundlichen Wesen sind Schlittenhunde ja auch wegen ihrer Ursprünglichkeit so beliebt. Und dazu gehört auch eine gewisse Eigenständigkeit. Die Masse der Schlittenhunde ordnet sich nie völlig unter, auch wenn die Hunde den Menschen als höherrangigen Rudelführer akzeptieren. Es gibt durchaus Schlittenhunde, die man ohne Leine frei laufen lassen kann. Oftmals sind sie aber dafür zu eigenwillig oder ihr Jagdtrieb geht mit ihnen durch. Dann sollte man sie entweder an eine Schleppleine gewöhnen, um sie auch noch aus der Ferne unter Kontrolle zu haben, oder sie bekommen nur in sicherem (eingezäuntem) Gelände die Möglichkeit, ohne Leine herumzutoben. In manchen Hundeschulen geht das ganz hervorragend. Aber auch Rassehundezucht- und -sportvereine verfügen oftmals über Hundeplätze, auf denen die Hunde die Möglichkeit haben, frei herumzutoben. Schlittenhunde sind normalerweise sehr menschenfreundlich und auch im Kontakt mit Artgenossen sicher und umgänglich. Manche Schlittenhunde wie z.B. der Alaskan Malamute können gegenüber Artgenossen zu Dominanz neigen. Auch gegenüber dem Menschen ordnen sich Schlittenhunde meist nicht völlig unter. Schlittenhunde lernen schnell und lieben ihre Menschen. Wer einen Hund sucht, der von sich aus völligen Gehorsam zeigt und seinem Menschen dauernd gefallen möchte, der sollte sich lieber nach einer anderen Rasse umsehen. Wer aber das Ursprüngliche liebt, wer sich damit abfinden kann, dass der Hund gerne mal seinen eigenen Weg geht und wer es mit Humor nehmen kann, dass der Hund seine Ohren auch mal auf Durchzug stellt, der kann durchaus mit einem Samojeden glücklich werden. Man sollte sich aber im Vorfeld darüber im Klaren sein, dass Samojeden sehr viel Auslauf und Beschäftigung brauchen, und das bei jedem Wetter, nur Hitze mögen sie nicht besonders. Natürlich kann man auch einen Samojeden in unseren Breiten halten, denn schließlich sind die Sommer in seinen Herkunftsgebieten genauso heiß wie hier. Aber man sollte auch bedenken, dass der Schlittenhund im Sommer immer einen kühlen, schattigen Platz und ausreichend Trinkwasser braucht und dass man auf Leistungssport im Sommer verzichten sollte. Spaziergänge und sonstige Aktivitäten werden in die kühleren Morgen- und Abendstunden verlegt. Schlittenhunde brauchen viel Auslauf und Beschäftigung. Neben täglichen, stundenlangen Spaziergängen brauchen sie zusätzliche Anregungen. Darauf weise ich in diesem Buch mehrmals hin, damit es auch ja nicht in Vergessenheit gerät. Wenn man keinen Zugsport mit ihnen betreibt, muss man nach anderen Möglichkeiten suchen. Nasenarbeit, Agility o.ä. macht auch ein Samojede oft begeistert mit. Es muss dem Hund Freude machen, und man sollte nicht versuchen, ihn zu zwingen. Er muss von sich aus Freude an der Arbeit zeigen. Für bestimmte Ausbildungen wie z.B. die Gebrauchshundprüfung (Schutzdienst) oder als Polizeidiensthunde, Wachhunde im „klassischen“ Sinn oder ähnliche Betätigungen sind Schlittenhunde jedoch in aller Regel mehr als ungeeignet. Einige mögliche Beschäftigungen für den Samojeden werden später noch erläutert.

Bevor der Samojede einzieht, sollte man sicher sein, dass man ihn körperlich und geistig auslasten kann. Auch Samojeden schmusen gerne mal mit ihren Menschen auf dem Sofa. Sie brauchen unbedingt engen Kontakt zu ihren Menschen, denn sie sind auf das Zusammensein mit dem Menschen angewiesen. Genauso von Bedeutung ist aber eine rassegerechte Auslastung. Wenn Zugsport nicht in Betracht kommt, muss man wenigstens bereit sein, täglich mehrere Stunden mit dem Sammy spazieren zu gehen und ihm auch weitere Anregungen verschaffen. Es gibt vieles, was man mit Schlittenhunden tun kann, wenn man ihre Eigenständigkeit respektiert und damit leben kann, dass sie Dinge, deren Sinn sie nicht erkennen, einfach nicht mitmachen. Schlittenhunde eignen sich z.B. nicht als klassische Wach- und Schutzhunde. Und mit Tätigkeiten wie Apportieren oder Obedience (Gehorsamkeitsübungen) können sie oftmals wenig bis gar nichts anfangen. Dennoch können Samojeden vieles lernen – wenn sie Lust dazu haben… Und man sollte auch daran denken, dass der Schlittenhund auch dann seine körperliche und geistige Auslastung verlangt, wenn man genervt von einem langen Arbeitstag nach Hause kommt, es draußen wie aus Kübeln schüttet und man eigentlich nur noch von einem Nickerchen auf dem Sofa träumt. Hält man mehrere Samojeden zeitweise in Gehegen, und sind einige von ihnen alt oder krank geworden oder aus anderen Gründen für den Schlittenhundesport nicht (mehr) geeignet, muss man allen Hunden gerecht werden. Während die einen vielleicht noch auf Rennen laufen und regemäßig trainiert werden, sind da noch die anderen, die es lieber gemütlicher haben und die sich eher über gemäßigte Spazierrunden freuen, auf denen man vielleicht das eine oder andere Suchspiel zur Abwechslung einfließen lässt. Natürlich kann man Hunde, die für Rennen nicht (mehr) geeignet sind, in ein anderes Zuhause vermitteln, wo sie einen gemütlichen Lebensabend verbringen dürfen. Es stellt sich nur die Frage, ob man das überhaupt möchte oder ob es den Hunden gegenüber fair ist, denn ein Tier ist schließlich kein Gebrauchsgegenstand, den man nach Gutdünken austauschen kann. Aber es hängt von der Situation ab und muss im Einzelfall geprüft werden. In Ausnahmefällen mag der Umzug für den Hund in ein neues Heim besser sein als der Verbleib im Rudel. Ist man einmal längere Zeit abwesend (z.B. im Urlaub), braucht man unbedingt eine sachkundige Person, die sich um die Hunde kümmert, denn mit mehr als drei Hunden sind viele Dinge ohne Hilfe von Außenstehenden oftmals schlicht nicht durchführbar (man versuche nur einmal, mit vier oder mehr Schlittenhunden eine Ferienwohnung zu bekommen!). Man benötigt auch mehr Platz und finanzielle Mittel, denn die Hunde wollen ja fressen, man muss den Tierarzt, die Versicherung und anderes bezahlen. Will man auf Rennen starten, muss man Ausrüstung bezahlen, die eventuell speziell angepasst werden muss, denn ein Zuggeschirr muss auch gut sitzen. Hin und wieder müssen Ausrüstungsgegenstände vielleicht ersetzt werden. Startgelder müssen bezahlt werden, Mushing-Kurse und noch so einiges mehr. Einen oder zwei Schlittenhunde kann man noch in einer Etagenwohnung unterbringen (wenn man Möglichkeiten für ausreichend Beschäftigung und Auslauf draußen hat), bei einem ganzen Rudel braucht man schon ein Haus oder wenigstens eine große Erdgeschosswohnung und am besten zusätzlich einen großen Garten. Handelt es sich dabei um ein Mietobjekt, kann man bei drei oder mehr Schlittenhunden schon große Schwierigkeiten bekommen, überhaupt ein geeignetes Objekt zu finden und einen Vermieter, der die Haltung solch vieler großer Hunde in seinem Haus duldet. Profi-Musher halten ihre Hunde meist zeitweise in Gehegen, teilweise aber auch im Haus. Natürlich gibt es auch unter Mushern solche, die die Wohnungs- oder Haushaltung von Schlittenhunden schlichtweg ablehnen mit der Begründung, dass die Hunde in ihren Herkunftsländern auch draußen gehalten werden. Dabei ist Rudelhaltung in Gehegen sicherlich nicht so dramatisch wie Einzelhaltung im Zwinger. Obwohl dies viele Menschen, gerade Schlittenhundehalter, ganz anders sehen, bin ich der Meinung, dass es für keinen Hund gut ist, dauerhaft im Zwinger gehalten zu werden. Zeitweise Haltung auf dem Grundstück, wenn die Hunde genügend körperliche und geistige Auslastung haben und auch regelmäßig ins Haus dürfen, kann man vielleicht noch akzeptieren. Ich bin mir bewusst, dass viele (Schlitten-) Hundefreunde eine ganz andere Meinung dazu haben. Nun denn, Meinungen sind unterschiedlich. Was der Hundehalter daraus macht, ist seine eigene Sache. Samojeden lassen sich bei genügend Auslastung und Erziehung durchaus als Familien- und Begleithunde gut im Haus halten. Voraussetzung ist immer, dass sie genügend Beschäftigung bekommen und ein Mindestmaß an Erziehung.

Der Volksstamm der Samojeden oder Nenzen lebte mit seinen Rentieren zwischen dem Uralgebirge und dem Fluss Jenissei. Die Menschen ernährten sich von den Rentieren, der Jagd und dem Fischfang. Die Hunde halfen bei der Jagd, hüteten die Rentiere und zogen die Schlitten mit der Jagdbeute nach Hause. Die Samoyeden lebten eng mit ihren Hunden zusammen. Die Hunde dienten als „Wärmekissen“ und „Gesellschafter“, und die Hündinnen durften in den Zelten werfen. Kein Wunder, dass der Samojede noch heute äußerst menschenfreundlich ist. Aus Archangelsk, westlich des Urals, gelangten 1889 die ersten Samojeden nach England. Scott hatte die ersten Tiere importiert. Der „große, weiße, lächelnde Samojedenspitz“ (früher gab es Samojeden auch in anderen Farben wie z.B.

Schwarz, Schwarz-Weiß oder Wolfsgrau) wurde von da an in England gezielt gezüchtet. Anfangs war der Typ nicht einheitlich, auch andere Farben (s.o.) waren anfangs keine Seltenheit. Mit der Zeit setzte sich der weiße Typ durch, was durch die rezessive Vererbung der weißen Farbe kein Problem darstellte. Allerdings werden auch heute noch bisquitweiße und cremefarbene Samojeden zugelassen. Der Samojede wurde früher als Rasse anerkannt als die anderen Schlittenhunde. Der Samojede ist auch heute noch ein beliebter Schlittenhund, aber hierzulande ist er seltener auf Schlittenhunderennen zu sehen als z.B. Siberian und Alaskan Huskies. Inzwischen ist der Samojede auch bei uns als Familien- und Begleithund beliebt, natürlich immer bei artgerechter Auslastung. In Ausnahmefällen legen Samojeden Begleithundeprüfungen ab, werden als Therapiebegleit- oder Rettungshunde eingesetzt. Der Jagdtrieb wird im Standard als gering bezeichnet, ist aber oft recht ausgeprägt. Der Samojede ist intelligent, aufmerksam, voller Tatendrang, kräftig und anmutig. In den USA wird Santa Claus oft auf einem Schlitten dargestellt, der von einem Samojedengespann gezogen wird. Der Samojede ist kräftig und anmutig, liebt seine Menschen und ist auch freundlich zu Fremden. Das Fell ist lang, dick und wetterbeständig mit ausreichend Unterwolle und Deckhaar. Die Brust ist tief, die Rippen gut gewölbt, der Hals kräftig und stolz gebogen, die Vorderläufe gerade, die Lenden kräftig. Der Samojede ist äußerst ausdauernd, auch wenn er nicht so schnell wie der Husky und nicht so stark wie der Malamute ist. Die Läufe sind mäßig lang, der Hund soll nicht lang- oder kurzbeinig wirken. Die Hinterhand ist kräftig und gut gewinkelt, der Rücken gerade. Der Kopf ist kräftig und keilförmig, der Fang